DE19820567A1 - Seitenaufprallschutz für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Seitenaufprallschutz für KraftfahrzeugeInfo
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Abstract
Es wird ein Seitenaufprallschutz für Kraftfahrzeuge mit einem seitlich an der Lehne des Sitzes befestigten Airbagmodul offenbart, das ein gegen seitliche Kräfte stabiles Gehäuse mit einer nach vorne gerichteten Austrittsöffnung für den Luftsack umfaßt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Seitenaufprallschutz für Kraftfahrzeuge mit einem
seitlich neben einem Insassen in Höhe der Brust angeordneten Airbagmodul, umfas
send einen Luftsack und einen Generator.
Bei einem bekannten Seitenaufprallschutz dieser Gattung ist das Airbagmodul
in die Türverkleidung integriert und hinter einem Deckel verborgen. Dieser Deckel
muß eine Doppelfunktion erfüllen, weil er einerseits für den Alltagsbetrieb hinrei
chend stabil und mit einer möglichst unauffälligen Trennfuge ausgebildet sein muß,
aber andererseits bei einem Unfall leicht aufspringen muß, damit sich der Luftsack
entfalten kann. Es liegt in der Natur der Sache, daß der Deckel diese widersprüchli
chen Funktionen nur unbefriedigend erfüllen kann. Bei der Unterbringung des Air
bagmoduls in der Türverkleidung geht auch Raum für eine anderweitige Nutzung
verloren.
Es ist auch bereits ein Seitenaufprallschutz bekannt, bei dem das Airbag
modul in das Sitzpolster integriert ist. Diese Lösung ist aber ebenfalls nicht befriedi
gend, weil der Sitzkomfort beeinträchtigt wird. Außerdem muß die Polsternaht einer
seits hinreichend stabil sein, damit sie den Belastungen im Alltagsbetrieb gewach
sen ist, aber andererseits bei einer bestimmten Belastung aufplatzen muß, damit
sich der Luftsack im Fall eines seitlichen Aufpralls entfalten kann. Ein weiterer
Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß ein Insasse vom Luftsack "angeschossen"
werden kann, oder durch eine ungewöhnliche Sitzposition die Entfaltung des Luft
sacks behindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Seiten
aufprallschutz zu schaffen, der es ermöglicht, die Gefahr einer Verletzung eines
Insassen beträchtlich zu verringern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem gattungsgemäßen Seitenauf
prallschutz gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, daß das Airbagmodul seitlich an
der Lehne befestigt ist und ein gegen seitliche Kräfte stabiles Gehäuse umfaßt, das
eine nach vorne gerichtete Austrittsöffnung für den Luftsack hat.
Das nicht verformbare Gehäuse des Airbagmoduls gewährleistet bei einem
Seitenaufprall des Fahrzeugs einen gleichbleibenden Abstand des Sitzes von der B-
Säule oder der Tür und bietet somit dem Insassen einen zusätzlichen Sicherheits
raum. Dieser Sicherheitsraum ermöglicht einerseits ein sehr rasches Wirksam
werden des Airbagsystems und die Belastungswerte der Insassen werden entschei
dend reduziert. Das rasche Wirksamwerden des Airbagsystems hat verschiedene
Ursachen. Da das Gehäuse des Airbagmoduls nur eine einzige Aufgabe erfüllen
muß, nämlich die Übertragung von seitlichen Kräften, kann es optimal auf die ange
strebte Entfaltung des Luftsackes abgestimmt sein. Der Luftsack kann sich daher in
einer gezielten Richtung nach vorne zur Tür hin entfalten. Infolge der Befestigung
des Airbagmoduls am Sitz genügt ein kurzer Luftsack zur Abdeckung des Sitzver
stellfeldes. Da das verformungsstabile Gehäuse des Airbagmoduls als Abstandhalter
wirkt, gewährleistet es bei einem seitlichen Aufprall den für die Entfaltung des Luft
sackes erforderlichen Raum, und die vorbestimmte Schußrichtung für den Luftsack
parallel zur Tür wird während des Aufpralls nicht verändert. Durch die Positionierung
des Airbagmoduls an der Außenfläche der Sitzlehne ist das "Anschießen" eines
Insassen bzw. das Verdämmen des Luftsackes durch den Insassen nahezu ausge
schlossen, und mögliche Belastungen des sich in einer anormalen Position befindli
chen Insassen werden reduziert. Die Funktion des Airbagmoduls ist unabhängig von
der Position des Sitzes, der Neigung der Lehne gewährleistet. Die Montage des Air
bagmoduls an der Außenseite des Sitzes bereitet keine Schwierigkeiten, der Sitz
komfort wird nicht beeinträchtigt, die Ausbildung der Türverkleidung wird nicht ein
geschränkt, und es sind zusätzliche Lautsprecher, Belüftungen, Ablagefächer,
höhenverstellbare Armlehnen und dergleichen in der Tür möglich.
Damit das Gehäuse des Airbagmoduls seine Aufgabe als Abstandhalter opti
mal erfüllen kann, sollte es sich von der Drehachse bis zu dem die Schulter eines
Insassen abstützenden Bereich der Lehne erstrecken.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Seitenaufprallschutzes ist gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung des Sitzes
und seiner Befestigung an der Bodenstruktur des Fahrzeugs, daß auf das Gehäuse
des Airbagmoduls ausgeübte seitliche Kräfte vom Sitz aufgenommen und über die
Bodenstruktur auf den benachbarten Sitz übertragen werden können. Bei einem
Seitenaufprall wird die auf die B-Säule oder die Tür ausgeübte Stoßenergie über
das Gehäuse des Airbagmoduls in den betreffenden Sitz eingeleitet und von diesem
über die Bodenstruktur an den gegenüberliegenden Sitz weitergeleitet. Der gegen
überliegende Sitz kann sich mit dem Gehäuse des daran angebrachten Airbag
moduls an der B-Säule oder der Tür abstützen, so daß sich frühzeitig ein geschlos
sener Lastpfad von der belasteten Fahrzeugseite zur anderen Seite ergibt. Dies
führt zu einem optimalen Schutz der Insassen bei einem Seitenaufprall.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht des linken Vordersitzes in einem
Kraftfahrzeug, wobei einige Teile weggebrochen sind, und
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf den Sitz nach Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Sitz 10 gezeigt, der in bekannter Weise über Gleitschienen 12
mit der Bodenstruktur 14 eines Kraftfahrzeuges in Längsrichtung verstellbar verbun
den ist. An der der B-Säule oder der Tür 16 gegenüberliegenden Seitenfläche der
Lehne 18 des Sitzes ist ein Airbagmodul befestigt. Dieses Airbagmodul besteht aus
einem Luftsack 20 und aus einem (nicht gezeigten) Generator, die in einem Ge
häuse 22 untergebracht sind. Das Gehäuse 22 erstreckt sich von der Drehachse bis
zu dem die Schulter eines Insassen abstützenden Bereich der Lehne 18. Wie aus
Fig. 2 hervorgeht, hat das Gehäuse 22 einen U-förmigen Querschnitt, und sein in
Fahrtrichtung vorderer Flansch begrenzt mit der Lehne 18 einen Schlitz 24, durch
den der Luftsack 20 bei einer Aktivierung des Generators austreten kann. Das Ma
terial und die Wandstärke des Gehäuses 22 ist so gewählt, daß es starke seitliche
Kräfte ohne Verformung aufnehmen kann.
Der Sitz 10 einschließlich der Lehne 18 ist durch zusätzliche Verstrebungen
26 verstärkt, so daß er unter der Einwirkung von seitlichen Kräften nicht verformt
wird. Derartige Kräfte werden vom Sitz 10 über die Gleitschienen 12 vollständig in
die Bodenstruktur 14 eingeleitet.
Wenn bei einem Seitenaufprall der Generator des Airbagmoduls ausgelöst
wird, dann tritt der Luftsack 20 durch den Schlitz 24 nach vorne aus. Wie aus Fig. 2
hervorgeht, ist die Schußrichtung des Luftsackes 20 zu der B-Säule oder der Tür 16
parallel. Ein Insasse 28 ist daher durch den Luftsack 20 im Bereich der Schulter, des
Brustkorbs und des Beckens geschützt. Infolge des Seitenaufpralls wird die B-Säule
oder die Tür 16 in das Innere des Fahrzeugs hinein verformt. Diese Verformung
kann überaus rasch erfolgen, und es besteht die Möglichkeit, daß die B-Säule oder
die Tür 16 mit dem Gehäuse 22 des Airbagmoduls in Berührung gelangt, bevor sich
der Luftsack 20 vollständig entfaltet hat. Da das Gehäuse 22 verformungsstabil aus
geführt ist, bleibt der Schlitz 24 jedoch erhalten, so daß sich der Luftsack 20 unge
hindert weiter entfalten kann.
Die von der B-Säule oder der Tür 16 auf das Gehäuse 22 des Airbagmoduls
ausgeübte Querkraft wird von der verformungsstabilen Lehne 18 und dem Sitz 10
aufgenommen und über die Gleitschienen 12 in die Bodenstruktur 14 eingeleitet.
Von der Bodenstruktur 14 wird die eingeleitete Kraft über den Tunnel oder die
Mittelkonsole an den gegenüberliegenden Sitz weitergeleitet. Der gegenüber
liegende Sitz kann sich mit dem Gehäuse des daran angebrachten Airbagmoduls an
der B-Säule oder der Tür abstützen, so daß frühzeitig ein geschlossener Lastpfad
entsteht. Es erfolgt daher ein Abbau der durch den Seitenaufprall aufgebrachten
Energie von der belasteten Seite des Fahrzeugs zur anderen Seite desselben. Das
seitlich an der Lehne 18 angebrachte verformungsstabile Gehäuse 22 gewährleistet
während der fortschreitenden Intrusion den für die Entfaltung des Luftsackes 20 er
forderlichen Freiraum, und es hält außerdem die B-Säule oder die Tür 16 vom In
sassen ab. Dadurch ist gewährleistet, daß der Luftsack 20 auch unter ungünstigen
Bedingungen (Stärke und Richtung des Seitenaufpralls) seine Schutzfunktion wirk
sam erfüllen kann.
10
Sitz
12
Gleitschienen
14
Bodenstruktur
16
B-Säule/Tür
18
Lehne
20
Luftsack
22
Gehäuse
24
Schlitz
26
Verstrebungen
28
Insasse
Claims (3)
1. Seitenaufprallschutz für Kraftfahrzeuge mit einem seitlich neben einem
Insassen in Höhe der Brust angeordneten Airbagmodul, umfassend einen Luftsack
und einen Generator, dadurch gekennzeichnet, daß das Airbagmodul seitlich an
der Lehne (18) des Sitzes (10) befestigt ist und ein gegen seitliche Kräfte stabiles
Gehäuse (22) umfaßt, das eine nach vorne gerichtete Austrittsöffnung (24) für den
Luftsack (20) hat.
2. Seitenaufprallschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
das Gehäuse (22) des Airbagmoduls von der Drehachse bis zu dem die Schulter
eines Insassen abstützenden Bereich der Lehne (18) erstreckt.
3. Seitenaufprallschutz nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine
solche Ausbildung des Sitzes (10) und seiner Befestigung an der Bodenstruktur (14)
des Fahrzeugs, daß auf das Gehäuse (22) des Airbagmoduls ausgeübte seitliche
Kräfte vom Sitz (10) aufgenommen und über die Bodenstruktur (14) auf den benach
barten Sitz übertragen werden können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998120567 DE19820567A1 (de) | 1998-05-08 | 1998-05-08 | Seitenaufprallschutz für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998120567 DE19820567A1 (de) | 1998-05-08 | 1998-05-08 | Seitenaufprallschutz für Kraftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19820567A1 true DE19820567A1 (de) | 1999-11-11 |
Family
ID=7867064
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998120567 Withdrawn DE19820567A1 (de) | 1998-05-08 | 1998-05-08 | Seitenaufprallschutz für Kraftfahrzeuge |
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