DE19643435A1 - Seitenairbag zum Schutz des Kopfes und des Thorax eines Fahrzeuginsassen - Google Patents
Seitenairbag zum Schutz des Kopfes und des Thorax eines FahrzeuginsassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Seitenairbag zum Schutz des Kopfes und des Thorax eines
Fahrzeuginsassen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Seitenairbags zum Schutz von Fahrzeuginsassen vor Seitenwandteilen bei einem Seiten
aufprall sind bekannt. Auch sind Seitenairbaggestaltungen bekannt, die der Gegebenheit
Rechnung tragen, daß der Kopf des Fahrzeuginsassen einen größeren Abstand zur
Seitenwand als der Thorax hat.
So beschreibt die DE-44 05 927-A1 einen Seitenairbag, der nach seiner Entfaltung als
an die Seitenwand angepaßter länglicher Ballon zwischen dem Fahrzeuginsassen und
der Seitenwand liegt und der einen abkragenden Fortsatz in Richtung des Kopf- und
Halsbereiches des Fahrzeuginsassen aufweist, durch den der Kopf beim Anprall des
Insassen an den Airbag rechtzeitig mit abgestützt und somit auch die Halswirbelsäule
vor zu starker Belastung geschützt wird. Die notwendige Airbagform ist durch einen ent
sprechenden Zuschnitt des Airbaggewebes und durch eine auf diese Form abgestimmte
Fangbandanordnung im Airbag gegeben. Der Seitenairbag ist in der Seitenwand oder der
Tür des Fahrzeugs angeordnet.
Die US-4 966 388 hat einen Seitenairbag zum Gegenstand, der in der Tür angeordnet
ist und sich zwischen Tür und Thorax und Kopf des Insassen entfaltet, mit einem ersten
Abschnitt in Richtung des Insassen und einem zweiten Abschnitt nach oben, wobei er
die Türfensteröffnung überdeckend bis zum Dachträger reicht. Der Seitenairbag ist so
geformt, daß er die unterschiedlichen Abstände des Kopf-/ Nackenbereiches und der
Schultern zur Seitentür bzw. zum Seitenfenster berücksichtigt, und weist Elemente auf,
die ihn selbst in vorbestimmten Bereichen verstärken und in seiner vorbestimmten
Position gegenüber dem Dachträger und -pfeiler bzw. dem Fensterrahmen arretieren.
Im Hinblick auf Airbaggestaltungen, die den Schutz verschiedener Körperbereiche des
Insassen berücksichtigen, sei auch der Lenkradairbag zum Schutz des Kopfes und des
Thorax des Insassen gemäß der US-5 253 892 erwähnt, der mehrere Kammern auf
weist.
Seitenairbags mit Gestaltungen und Anordnungen der vorbeschriebenen Art, die insbe
sondere durch den in der US-5 112 079 beschriebenen Seitenairbag verdeutlicht sind,
können in ihrer Entfaltung und damit in ihrer Wirkung durch einen im Fahrzeug ange
ordneten und am Fahrzeuginsassen angelegten Sicherheitsgurt beeinträchtigt werden.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Seitenairbag zum Schutz des Kopfes und
des Thorax eines Fahrzeuginsassen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen,
der sich bei am Fahrzeuginsassen angelegten Sicherheitsgurt unbehindert entfalten
kann.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Seitenairbag durch die kennzeichnen
den Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unter
ansprüchen beschrieben.
Der Seitenairbag weist gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 im entfalteten Zu
stand eine im wesentlichen horizontal nach vorn gerichtete Thoraxsektion und eine vor
einem am Fahrzeuginsassen anliegenden Sicherheitsgurt in einem spitzen Winkel zur
Thoraxsektion schräg nach oben gerichtete Kopfsektion auf. An dieser Kopfsektion ist in
Kopfhöhe ein nach hinten gerichteter Ansatz angeordnet.
In der Seitenansicht des Fahrzeugs weist der zwischen der Seitenwand des Fahrzeugs
und dem Fahrzeuginsassen entfaltete Seitenairbag somit die Form eines umgekehrten Z
auf. Bei seiner Entfaltung gelangt die Kopfsektion unter dem anliegenden Sicherheitsgurt
hindurch und kann sich vor diesem unbehindert entfalten. Der sich aus der Kopfsektion
nach hinten entfaltende Ansatz schiebt sich oberhalb des Sicherheitsgurtes zwischen
die hintere Kopfregion und die Seitenwand des Fahrzeugs.
Die Maßnahme nach Anspruch 2 unterstützt die unbehinderte Entfaltung, indem der
nach hinten gerichtete Ansatz erst dann befüllt wird und sich entfaltet, wenn in der
schräg nach oben gerichteten Kopfsektion schon ein vorbestimmter Fülldruck vorhanden
ist und diese im wesentlichen schon vor dem Sicherheitsgurt entfaltet ist, so daß der
sich entfaltende Ansatz nicht mit dem Sicherheitsgurt kollidieren kann.
Die Befüllung des an der Kopfsektion angeordneten Ansatzes kann durch eine innerhalb
des Anordnungsbereiches des Ansatzes angeordnete Füllventileinrichtung oder durch die
Anordnung wenigstens einer Sollreißnaht vorteilhaft vorbestimmt werden.
Neben einer einteiligen Seitenairbagausbildung kann es vorteilhaft sein, den Seitenairbag
zweiteilig auszubilden, indem die Thoraxsektion und die Kopfsektion getrennt voneinan
der am gemeinsamen Modulgehäuse angeordnet sind. Dadurch ist, insbesondere in Ver
bindung mit der Maßnahme gemäß Anspruch 5, nach der für jede Sektion ein Gasgene
rator vorgesehen ist, die Befüllung der Sektionen unabhängig voneinander steuerbar,
was eine bessere Anpassung der Airbageinrichtung an besondere Fahrzeuggegeben
heiten und dort erforderliche Entfaltungsabläufe gestattet. Es kann jedoch auch aus
reichend sein, nur einen Gasgenerator für eine Sektion anzuordnen und die andere
Sektion mit dieser durch eine Füllventileinrichtung gemäß Anspruch 6 oder über eine
Druckausgleichsleitung zu verbinden. Damit kann ebenfalls der zeitliche Entfaltungs
ablauf gesteuert werden, wobei jedoch die Entfaltung stets an der mit dem Gasgene
rator verbundenen Sektion eingeleitet wird.
Vorteilhaft ist es, die Thoraxsektion mit dem Gasgenerator zu verbinden, da deren
Befüllung infolge des geringeren Abstandes des Thorax zur Fahrzeugseitenwand
vorrangig ist. Bei dieser Anordnung kann bei einer Beaufschlagung der entfalteten
Thoraxsektion durch den Fahrzeuginsassen, durch die deren Gasfüllung stark kom
primiert wird, die vollständige Befüllung der Kopfsektion in Verbindung mit den
Maßnahmen gemäß Anspruch 6 und 7 beschleunigt werden.
Durch die Maßnahme nach Anspruch 7 ist auf einfache Weise stets eine insassen
gerechte Anordnung des Seitenairbag unabhängig von der Sitzposition gegeben. Es sind
jedoch auch Anordnungen des Moduls in einer Seitentür, einer Seitenwand oder in der
entsprechenden Fahrzeugsäule möglich.
Die Erfindung wir nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen erläutert. In der zuge
hörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines entfalteten erfindungsgemäßen Seitenairbag,
schematisch,
Fig. 2 eine Frontansicht des Seitenairbag, schematisch, und
Fig. 3 eine Seitenansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Seitenairbag,
ebenfalls schematisch.
Der erfindungsgemäße Seitenairbag nach Fig. 1 besteht aus zwei Sektionen und ist in
einem Modulgehäuse M gemeinsam mit zwei die Befülleinrichtung darstellenden Gas
generatoren 1 und 2 als Baueinheit hier in der Seitenwange einer Rückenlehne 3 des
Fahrersitzes angeordnet. Er weist im wesentlichen die Form eines umgekehrten Z auf
und ist aus einer einen Thoraxairbag bildenden Thoraxsektion in Höhe des Brustbe
reich es des Fahrzeuginsassen 5 und einer einen Kopfairbag bildenden und sich bis in
Kopfhöhe des Fahrzeuginsassen 5 erstreckenden Kopfsektion 6 gebildet. Die Thorax
sektion steht mit dem Gasgenerator 2 in Wirkverbindung und ist horizontal nach vorn,
d. h. in Sitzrichtung des Fahrzeuginsassen 5, entfaltet, und die Kopfsektion 6 steht mit
dem Gasgenerator 1 in Wirkverbidung und ist in einem spitzen Winkel zur Thoraxsektion
4 schräg nach oben entfaltet. Der den vorderen Teil des Kopfes des Fahrzeuginsassen 5
abstützende Kopfairbag (6) weist in Kopfhöhe einen nach hinten gerichteten Ansatz 7
auf, der den hinteren Teil des Kopfes des Fahrzeuginsassen 5 abstützt. Ein am Fahr
zeuginsassen 5 anliegender Sicherheitsgurt 8 ist an einer B-Säule 9 des Fahrzeugs ange
ordnet und verläuft in Sitzrichtung hinter der Kopfsektion und unter dem Ansatz 7 zum
Thorax des Fahrzeuginsassen 5. Der Ansatz 7 ist über eine Füllventileinrichtung 10
(Rückschlagventil) mit der Kopfsektion 6 verbunden. Die Gasgeneratoren 1 und 2 stehen
mit einer mit einem Unfallsensor verbundenen Steuereinrichtung in Wirkverbindung
(nicht dargestellt). Die Thoraxsektion 4 ist über eine Druckausgleichsleitung 11 mit der
Kopfsektion 6 verbunden.
Im Falle der Auslösung eines Steuersignals für die Befülleinrichtung werden beide Gas
generatoren 1 und 2 aktiviert und die Thoraxsektion 4 und die Kopfsektion 6 separat
befüllt. Die Thoraxsektion 4 entfaltet sich in Brusthöhe nach vorn und die Kopfsektion 6
gleichzeitig nach vorn schräg nach oben bis etwa in Scheitelhöhe. Dabei entfaltet sich
die Kopfsektion 6 vor dem Sicherheitsgurt 8 und dem vorderen Kopfbereich. Bei halbem
Sollfülldruck in der Kopfsektion 6 öffnet die Füllventileinrichtung 10, und der Ansatz 7
wird befüllt, wodurch sich dieser nach hinten oberhalb des Sicherheitsgurtes 8 zwischen
dem noch ungeschützten Kopfbereich des Fahrzeuginsassen und der Seitenwand ent
faltet. Bei einer Beaufschlagung der Thoraxsektion 4 durch den Fahrzeuginsassen wird
diese komprimiert und es wird Füllgas aus dieser über die Druckausgleichsleitung 11
zusätzlich in die Kopfsektion 6 gedrückt, was wiederum deren Entfaltung einschließlich
der Entfaltung des Ansatzes 7 beschleunigt.
Der in Fig. 3 dargestellte entfaltete Seitenairbag ist einteilig ausgebildet und weist eine
Thoraxektion 12 und eine Kopfsektion 13 auf. Die Innenräume beider Sektionen sind im
Bereich ihrer Anordnung am Modulgehäuse M miteinander verbunden und durch einen
einzigen gemeinsamen Gasgenerator gemeinsam befüllbar. Die Kopfsektion 13 weist
einen Ansatz 15 auf, der gemäß dem ersten Beispiel (Fig. 1) mit einer Füllventilein
richtung 16 und der Kopfsektion 13 verbunden ist.
Im Falle der Auslösung eines Steuerimpulses wird der Gasgenerator 14 aktiviert, und die
Thoraxsektion 12 und die Kopfsektion 13 werden gemeinsam und gleichzeitig mit Treib
gas befüllt, wodurch sich gleichzeitig die Thoraxsektion 12 nach vorn und die Kopf
sektion 13 vor dem Sicherheitsgurt nach vorn schräg und nach oben entfaltet. Bei
beispielsweise halbem Sollfülldruck in der Kopfsektion 15 öffnet die Füllventileinrichtung
16, und der Ansatz 15 wird - wie beim Ausführungsbeispiel 1 - befüllt. Auch bei dieser
Ausführung führt eine Beaufschlagung der Thoraxsektion 12 durch den Fahrzeug
insassen zu einer beschleunigten Entfaltung der Kopfsektion 13 und des Ansatzes 15.
Claims (9)
1. Seitenairbag zum Schutz des Kopfes und des Thorax eines Fahrzeuginsassen, der im
gefalteten Zustand mit einer Befülleinrichtung als Modul mit einem Modulgehäuse in
einem Fahrzeugeinbau- oder -aufbauteil seitlich vom Fahrzeuginsassen angeordnet ist
und der durch die Befülleinrichtung in Abhängigkeit von einer mit einem Unfallsensor
verbundenen Steuereinrichtung mit Treibgas befüllbar ist und im entfalteten Zustand
eine die die unterschiedlichen Gegebenheiten im Kopf- und Thoraxbereich berück
sichtigende Gestalt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß er im entfalteten Zustand
eine im wesentlichen horizontal nach vorn gerichtete Thoraxsektion (4) und eine vor
einem am Fahrzeuginsassen (5) anliegenden Sicherheitsgurt (8) in einem spitzen
Winkel zu dieser schräg nach oben gerichtete Kopfsektion (6) mit einem in Kopfhöhe
nach hinten gerichteten Ansatz (7) aufweist.
2. Seitenairbag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (7) oberhalb
eines in der Kopfsektion (6) aufgebauten vorbestimmten Fülldruckes befüllbar ist.
3. Seitenairbag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kopfsektion (6)
innerhalb des Anordnungsbereiches des Ansatzes (7) wenigstens eine Sollreißnaht
oder eine Füllventileinrichtung (10) zur Befüllung des Ansatzes (7) angeordnet ist.
4. Seitenairbag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Thoraxsektion (4)
als Thoraxairbag und die Kopfsektion (6) als Kopfairbag separat am Modulgehäuse
(M) angeordnet sind.
5. Seitenairbag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Modulgehäuse (M)
für jede der beiden Sektionen (4; 6) ein gesondert durch die Steuereinrichtung
aktivierbarer Gasgenerator (1; 2) angeordnet ist.
6. Seitenairbag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden
Sektionen (4; 6) mit einem Gasgenerator (1; 2; 14) verbunden ist und die jeweils
andere Sektion (6; 4) durch eine Füllventileinrichtung mit der ersten Sektion ver
bunden ist.
7. Seitenairbag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Thoraxsektion (4)
und die Kopfsektion (6) über eine Druckausgleichsleitung (11) miteinander verbunden
sind.
8. Seitenairbag nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Thorax
sektion (6) mit dem Gasgenerator (1; 2) verbunden ist.
9. Seitenairbag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Modul am Fahr
zeugsitz, vorzugsweise an der Rückenlehne (3), angeordnet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |