DE1966850C3 - Penicilline mit einer Sulfogruppe in a-Stellung des Acylrestes und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Penicilline mit einer Sulfogruppe in a-Stellung des Acylrestes und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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Description
in
worin R einen durch ein Fluoratom substituierten Phenylrest oder einen Thienylrest bedeutet, sowie is
die pharmazeutisch verträglichen Salze dieser Verbindungen.
2. Verfahren zur Herstellung von Penicillinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an
sich bekannter Weise 6-Aminopenicillansäure oder ihre silylierten Derivate mit einem Acylierungsmittel
umsetzt, das sich von einer Carbonsäure der allgemeinen Formel
R-CH-COOH "
SO.,H
ableitet, worin R die in Anspruch 1 genannte to
Bedeutung hat
R—CH-COOH
SO3H
(M)
Die Erfindung betrifft den durch die Ansprüche gekennzeichneten Gegenstand
Zahlreiche Penicilline erwiesen sich als wirksam bei der Therapie von Infektionen, die durch Bakterien
verursacht werden, aber diese Verbindungen haben wenigstens einen der folgenden Nachteile:
1. Instabilität in wäßriger Säure,
2. Mangelnde Fähigkeit, Pseudomonas-Infektionen wirksam zu bekämpfen,
3. Unwirksamkeit gegen sog. Penicillin-G-resistente Stämme von Bakterien (z. B. viele Stämme von
Staphylococcus aureus),
4. Instabilität gegenüber Penicillinase, die durch verschiedene Mikroorganismen gebildet wird. v>
Die Verbindungen gemäß der Erfindung haben nicht nur eine starke Wirksamkeit gegen grampositive
Bakterien sondern auch hohe Beständigkeit gegenüber Zersetzung durch Säure oder durch Penicillinase. v,
Insbesondere haben sie eine starke Wirkung gegen gramnegative Mikroorganismen beispielsweise der
Gattung Pseudomonas.
Als pharmazeutisch unbedenkliche Salze eignen sich Salze mit ungiftigen Metallen (z. B. Natrium, Kalium, ho
Calcium, Aluminium und Magnesium) und Salze mit Aminen (z. B. Ammoniak, Triäthylamin, Procain, Dibenzylamin
und anderen Aminen, die für verschiedene bekannte Penicilline verwendet werden).
Die Penicilline gemäß der Erfindung können nach <,5
beliebigen an sich bekannten Verfahren zur Synthetisierung von Penicillinen aus 6-Aminopenicillansäure
hergestellt werden. Die Herstellung erfolgt zweckmäßig in der R die obengenannte Bedeutung hat, abgeleitet ist.
Ais Acylierungsmittel eignen sich Säurehalogenide (z. B. die Chloride und Bromide), die der Carbonsäure
der allgemeinen Formel II entsprechen, entsprechende Carbonsäureanhydride, insbesondere gemischte Anhydride,
die aus der Carbonsäure der allgemeinen Formel (II) und einer stärkeren Säure, z.B. einem niederen
Alkyl- oder Aralkylmonoester von Kohlensäi- -e (z. B.
Benzyloxykohlensäure, Äthoxykohlensäure) hergestellt
sind, mit einer oder mehreren elektronenentziehenden Gruppen substituierte Essigsäure (z. B. Dichloressigsäure
und Trichloressigsäure) oder Alkan- oder Arensulfonsäuren
(z. B. Toluolsuifonsäure und Methansulfonsäure).
Als Acylierungsmittel eignen sich ferner die entsprechenden Säureazide oder die entsprechenden
aktiven Ester oder Thioester, z. B. Ester der Carbonsäure
mit einem Phenol oder Thiophenol (z. B. p-Nitrophenol,
2,4-Dinitrophenol, Pentachlorphenol und Thiophenol).
Weitere geeignete Acylierungsmittel sind die Carbonsäuren, die mit Ν,Ν-Dimethylchloroformiminiumchlorid
gekuppelt sind,
N,N'-Carbonylditriazol,
Carbodimidoreagentien
Carbodimidoreagentien
[z. B. N.N'-Dicyclohexylcarbodiimid,
carbodiimid],
Keteniminreagentien oder
Isoxazoliumsalzreagentien.
Keteniminreagentien oder
Isoxazoliumsalzreagentien.
Weitere geeignete Acylierungsmittel, die von der
Carbonsäure der allgemeinen Formel (II) abgeleitet sind, sind die entsprechenden Azolide, d. h. die
entsprechenden Säureamide, deren Amidstickstoff zu einem aromatischen Fünfring gehört, der wenigstens
zwei Stickstoffatome enthält (z. B. Imidazol, Pyrazol und Benzimidazol). Von diesen Acyliemngsmitteln werden
Säurehalogenide, insbesondere die Säurechloride, angesichts ihrer Verfügbarkeit und niedrigen Herstellungskosten
bevorzugt.
Da* Acylierungsmittel wird nach an sich bekannten
Verfahren herges'.sllt. Beispielsweise läßt sich das entsprechende Säurehalogenid leicht herstellen, indem
man zuerst die Carbonsäure der allgemeinen Formel
R-CHi-COOH
in der R die obengenannte Bedeutung hat, mit Schwefeltrioxyd oder dessen Dioxankomplex in Dichloräthan
bei 10 bis öO°C umsetzt und dann die hierbei gebildete Carbonsäure (II) mit einem Halogenierungsmittel
(z. B. Thionylchlorid, Phosphoroxychlorid, Phosphoroxybromid) bei O bis 100° C, vorzugsweise bei IO bis
40°C, in Gegenwart eines Katalysators (z. B. Dimethylformamid) behandelt.
Es ist zu bemerken, daß die 6-Aminopenicillansäure selbst oder ihre Salze verwendet werden können. Im
allgemeinen ist die Verwendung dieser Säure in Form
eines Salzes (z.B. als Natriumsalz, Kaliumsalz oder
Triäthylaminsalz) vorzuziehen.
Bekanntlich umfassen die silylierten Derivate von 6-Aminopemcillansäure Monosilylderivate und Disilylderivate.
Beide können für das Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden, obwohl die letzteren im
allgemeinen bessere Resultate ergeben als die ersteren. Bevorzugt als Silylgruppen in den silylierten Derivaten
werden beispielsweise solche der allgemeinen Formel
-Si-R,
\ '
\ '
in der Ri, R2 und Rj niedere Alkylreste mit S bis
5 C-Atomen, Benzylreste, Phenyläthylreste, Cyclohexylreste,
Phenylreste oderTolylreste sind.
Die Acylierung gemäß der Erfindung wird vorzugsweise durchgeführt, indem die 6-Aminopeniciliansäure
mit einem Acylierungsmittel in einem geeigneten Lösungsmittel in Gegenwart einer geeigneten Base
umgesetzt wird. Die Acylierung kann bei Raumtemperatur,
unterhalb von Raumtemperatur und auch oberhalb von Raumtemperatur durchgeführt werden.
Da jedoch 6-Aminopenicillansäure und ihre Acylierungsprodukte
bei erhöhter Temperatur zersetzt werden, wird die Reaktion zweckmäßig bei einer Temperatur unter 500C. vorzugsweise bei einer
Temperatur von et» -200C bis 400C, durchgeführt,
soweit das Reaktionsgemisch im flüssigen Zustand bleibt.
Als Basen eignen sich für die Zwecke 1er Erfindung organische Basen (z. B. Triethylamin, Tributylamin,
Pyridin, Piperidin und Morpholin) und anorganische Basen (z. B. Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat,
Natriumhydroxyd. Kaliumhydroxyd, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat). Die Base wird im allgemeinen in
einer Menge von I bis 3 Mol pro Mol des Acylierungsmittels verwendet Beliebige Lösungsmittel, die die
Reaktion nicht stören, können für die Acylierungsreaktion
verwendet werden. Geeignet als Lösungsmittel sind beispielsweise Wasser, Dioxan, Aceton, Dimethylformamid.
Tetrahydrofuran. Chloroform, Äthylendichlorid, Toluol, Benzol oder Gemische dieser Lösungsmittel. Bei
Verwendung der silylierten Derivate ist jedoch die Verwendung eines inerten Lösungsmittels, z. B. Äther,
Dioxan, Benzol. Tetrahydrofuran und Chloroform, erforderlich.
Es ist zu bemerken, daß die Hydrolyse oder Alkoholyse eines Acylierungsprodukts, das durch
Umsetzung eines Acylierungsmittels und eines silylierten Derivats von 6-Aminopenicillansäure gebildet wird,
durchgeführt wird, indem lediglich das Acylierungsprodukt mit Wasser oder einem niederen aliphatischen
Alkohol (z. B. Methanol und Äthanol) behandelt wird, wobei die Verbindung der allgemeinen Formel (I)
erhalten wird. Nach der Reaktion wird die gewünschte Verbindung gemäß der Erfindung aus dem Reaktionsgemisch
nach an sich bekannten Methoden abgetrennt. Gegebenenfalls können diese Produkte in bekannter
Weise, z. B. durch Umkristallisation oder Chromatographie, gereinigt werden. Demgemäß wird die gewünschte
Verbindung normalerweise vom Reaktionsgemisch, in dem es vorhanden ist, entweder als freie Säure oder als
Salz dieser Säure gewonnen. Gegebenenfalls können die Salze durch eine übliche metathetische Reaktion in
andere Salze umgewandelt werden.
Es ist zu bemerken, daß die Penicilline der allgemeinen Formel (I) durch zwei saure funktionell
r> Gruppen gekennzeichnet sind, nämlich durch die
Carboxyl- und Sulfogruppen. Aufgrund des Unterschiedes im relativen Aciditätsgrad dieser Säuregruppen ist
es möglich, entweder ein saures Salz oder ein normaler Salz herzustellen.
in Bei den Penicillinen (1) gemäß der Erfindung ist das
oc-Kohlenstoffatom des Acylrestes ein asymmetrisches
Kohlenstoffatom, so daß zwei optische Isomere vorhanden sind. Diese einzelnen Isomeren sowie ihre
Gemische fallen in den Rahmen der Erfindung. Wenn
r> die Acylierungsprodukte als Isomerengemisch erhalten
werden, kann dieses in die einzelnen Isomeren nach an sich bekannten Verfahren aufgespalten werden. Es ist
auch möglich, die optisch aktiven Penicilline durch Verwendung eines optisch aktiven Acylierungsmittels,
JH das von einer aufgespaltenen Carbonsäure der allgemeinen
Formel (II) abgeleitet ist, herzustellen. Die optische Trennung der Carbonsäure wird nach an sich bekannten
Verfahren durchgeführt, z.B. durch Umkristallisation eines Salzes einer optisch aktiven Base (z. B. des Bruciri-
2Ί oder Chininsalzes) der Carbonsäure.
Wie bereits erwähnt, haben die neuen Penicilline gemäß der Erfindung eine starke antibakterielle
Wirkung gegen gramnegative Bakterien oder Penicillin-G-resistente Stämme sowie gegen gewöhnliche gram-
Aus dem folgenden Vergleichsversuch geht die überlegene Hemmwirkung beanspruchter Verbindungen
bei Pseudomonas aeruginosa IFO 3448 hervor:
η Vergleichsversuchs-Bericht
R CHCONH
SO1Na
Verbindung Λ: R
Verbindung BR = F
Verbindung C: R
Verbindung BR = F
Verbindung C: R
CH.,
CH1 (DL-Form) COONa
Verbindung D: Carbenicillin (DL-Form)
h> Verbindung E: Ampicillin (DL-Form)
h> Verbindung E: Ampicillin (DL-Form)
Ergebnisse
Mindesthemm-
konzentration
(y/ml)
A
B
C
D
E
B
C
D
E
10
20
10
50
>100
20
10
50
>100
IO
Die Penicilline gemäß der Erfindung haben eine sehr geringe Toxizität gegenüber Säugetieren und werden
selbst in großen Dosen gut vertragen. Sie können oral in Kapseln oder Tabletten sowie parenteral in Lösungen
oder Suspensionen verabreicht werden. Beispielsweise werden die Penicilline bei der Behandlung von
Pseudomonas-Infektionen von Säugetieren wie Mäusen und Menschen in üblicher Weise in einer Menge von
etwa 3 bis 50 mg/kg/Tag, jedoch gewöhnlich in Mengen von etwa 10 bis 30 mg/kg/Tag, in geteilten Dosen, ζ. Β.
in zwei bis vier Dosen pro Tag, verabreicht
Im folgenden Beispiel verhalten sich Gewichtsteile zu Raumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter. Die Werte
des Infrarotspektrums (IR) sind als γ J^; cm1 und die
Werte des kernmagnetischen Resonanzspektrums als ö
(in D20,60 MHz) ausgedrückt Die Abkürzungen S, D,
T, Q. und M. bedeuten, daß die Banden als Singlett, Dublett Triplett Quartett und Multiple« auftreten.
Die erfind-rgsgemäßen Penicilline werden aus
6-Aminopenicillansäure mit dem entsprechenden Säurehalogenid entweder nach den nachstehend beschriebenen
Verfahren A und/oder B hergestellt:
Zu einer Suspension von 1,08 Gew.-Teilen 6-Aminopenicillansäure
in 8 Raumteilen Wasser werden 1,48 Gew.-Teile Natriumbicarbonat gegeben. Nach Auflösung
des Gemisches wird eine Lösung von 1,18 Gew.-Teilen des entsprechenden Säurehalogenids in 10
Raumteilen Diäthyläther allmählich zugesetzt Das Gemisch wird 1 Stunde bei einer Temperatur in der
Nähe von 00C gerührt Die wäßrige Schicht wird
zweimal mit je 10 Raumteilen Äther gewaschen und mit 4
> Katione:.austauschharz vom Polystyrolsulfonsäuretyp unter ständigem Kühlen auf pH 1,2 eingestellt Die
Lösung wird dann zweimal mit je 15 Raumteilcn
r> Äthylacetat gewaschen und anschließend zweimal mit je
15 Raumteilen n-Butanol extrahiert Die Extrakte werden vereinigt und zweimal mit je 15 Raumteilen
Wasser gewaschen und dann mit einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung extrahiert Der Extrakt wird
auf pH 6,5 eingestellt mit Äther gewaschen und lyophylisiert wobei das jeweililige Natriumsalz erhalten
wird, das aus Wasser-Acelon umkristallisiert wird.
Zu einer Suspension von 3,01 Gew.-Teilen 6-Aminopeniciltansäure
in 25 Raumtcilen trockenem Chloroform werden 2^4 Gew.-Teile Hexamethyldisilazan gegeben.
Nachdem 1,5 Stunden auf dem Wasserbad von 78° C am Rückfluß erhitzt worden ist wird das Lösungsmittel
vom klaren Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck bei 40° C abdestilliert wobei Trimethylsilyl-n-trimethylsilyl-6-aminopenicillanat
erhalten wird.
Der Rückstand wird in 50 Gew.-Teilen Chloroform
gelöst das durch Destillation ■· Gegenwart von Phosphorpentoxyd destilliert worden äst worauf .2
Gew.-Teile Triethylamin bei — 3°C zugesetzt werden.
Der Lösung werden 2jö Gew.-Teile des jeweiligen
Säurehalogenids unter Rühren bei —3° C innerhalb von etwa 20 Minuten zugetropft Anschließend wird noch 30
Minuten bei 0°C gerührt Das Reaktionsgemisch wird mit kaltem Wasser gewaschen und die organische
Schicht mit einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung (pH 6,5) extrahiert Der Extrakt wird mit Äther
gewaschen und lyophilisiert, wobei das jeweilige Natriumsalz erhalten wird, das mit dem nach Verfahren
A erhaltenen Produkt identisch ist
Beispiel
a-Sulfo-p-fluorbenzylpenicillin.
a-Sulfo-p-fluorbenzylpenicillin.
R = F-V >
3400(OH), 2960(-CH-), 1765 (0-l.actum),
1670(-CONH-), 1609(COO ),
1225(-SO2-), 1045(SO3 )
NMR: 1.53,1,57.1,65(6 H.T.),4,28,
431(1 H, D.), 5,16(1 H. S.),
5,57,5.62 (2 H, D.% 655-735 (4 H, M.).
1670(-CONH-), 1609(COO ),
1225(-SO2-), 1045(SO3 )
NMR: 1.53,1,57.1,65(6 H.T.),4,28,
431(1 H, D.), 5,16(1 H. S.),
5,57,5.62 (2 H, D.% 655-735 (4 H, M.).
Claims (1)
1. Penicilline mit einer Sulfogruppe in α-Stellung des Acylrestes der allgemeinen Formel
CH,
R-CHCONH
SOjH
durch Umsetzung von 6-Aminopenicillansäure oder einem silylierten Derivat von 6-Aminopenicillansäure
mit einem Acylierungsmittel, das von einer «-Sulfocarbonsäure
der allgemeinen Formel II
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |