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Durch Verschwenken der Beine eines oder mehrerer Beinpaare vorwärts
bewegbares Spielzeugreittier Die Erfindung bezieht sich auf Spielzeugreittiere,
die durch Verschwenken der Beine eines oder mehrerer Beinpaare vorwärts bewegt werden.
Die Erfindung besteht darin, daß die Beine eines jeden oder zumindest eines Beinpaares
durch seitliche Verlagerung des Schwerpunktes des Reitenden und/ oder Treten auf
an den Beinen angeordneten Fußrasten im Gegentakt derart begrenzt verschwenkbar
sind, daß durch die relative Rückwärtsbewegung eines oder mehrerer Beine, deren
Sohlenflächen kurvenförmig verlaufen, das Spielzeugreittier vorwärts schreitet.
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Das Spielzeug steht zunächst mit allen seinen Beinen auf dem Boden.
Durch die seitliche Schwerpunktverlagerung des Reitenden bei eventuell gleichzeitigem
Treten auf die am Körper oder an den Beinen angebrachten Fußrasten kippt es auf
die Füße einer Seite. Durch die später im einzelnen beschriebene Ausbildung der
Fußsohlen rollt der Fuß über die Sohle ab, so daß sich das ganze Tier vorwärts bewegt.
Wenn der Reitende den Schwerpunkt seines Körpers dann nach der anderen Seite verlagert
und eventuell gleichzeitig auf die Fußrasten tritt, so kippt das Tier nunmehr auf
die Füße der anderen Seite. Durch die oben gekennzeichnete Verbindung der Füße untereinander
wird bei der Rückwärtsbewegung des Fußes, der den Boden berührt, das andere Bein
nach vorn geholt. Das Tier rollt hier wiederum weiter, bis die Spitzen der Füße
dieser Seite den Boden berühren. Dann kippt es wieder auf die andere Seite, wobei
das Kippen wiederum durch die Schwerpunktverlagerung
des Reitenden
verstärkt werden muß bei eventuell gleichzeitigem Treten auf die Fußrasten dieser
Seite.
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Die Gestaltung der Fußsohle kann auf verschiedene Weise ausgeführt
werden, z. B. kann die Innenkante der Fußsohle in der Projektion auf die Symmetrieebene
des 'Spielzeuges gesehen, einen Kreisbogen beschreiben, dessen Mittelpunkt nicht
mit der Drehachse zusammenfällt, sondern hinter dieser- liegt, oder nur am vorderen
oder hinteren Teil einen Kreisbogen bilden, dessen Mittelpunkt die Schwenkachse
der Beine ist, während diese Bogenlinie nach hinten in eine Kurve mit größerem bzw.
nach vorn in eine Kurve mit kleinerem Krümmungsradius übergeht.
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Die nach außen ansteigende Abschrägung der Fußsohle kann gerade oder
gewölbt sein, so daß die Fußsohle im letzteren Falle ballig ist, wobei die Berührungslinie
zwischen dem Boden und der Fußsohle am vorderen Teil der Füße von deren Innenkante
weg nach außen verlaufen kann. Eine Sohlenflächebraucht an sich nichtvorhanden zu
sein, da es für die nach der Erfindung auszuführende Bewegung im wesentlichen nur
auf den Verlauf der Innenkante und der Außenkante jeder Fußunterseite ankommt, so
daß die Kanten auch von senkrecht stehenden Flächen gebildet werden können.
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Die Steuermittel, welche die Bewegung der Beine der Paare im Gegentakt
erzwingen, können auf verschiedene Weise ausgebildet sein. Beispielsweise können
die Beine eines Paares durch Bänder, die über Kanten oder Rollen laufen, miteinander
verbunden sein, wodurch jeweils durch die Rückwärtsbewegung des einen Beines das
andere nach vorn gezogenwirdundumgekehrt. Statt dessenkann auch eine Hebelübertragung
zwischen den Beinen jedes Paares vorgesehen sein, die eine Bewegung im Gegentakt
bewirkt. Die Gegentaktbewegung kann auch durch eine kinematische Verbindung der
Beine durch Zahnsegmente, Zahnräder, Reibräder od. dgl. herbeigeführt werden: Zweckmäßig
sind Federn vorgesehen, die die Beine in die Mittellage bringen, um das nicht benutzte
Spielzeugreittier in aufrechter Stellung zu halten.
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Um eine natürliche Form der Füße zu ermöglichen und ein Aneinanderstoßen
der Füße einer Seite zu verhindern, wenn keine kinematische Verbindung der- Beinpaare
untereinander vorgesehen ist, kann an Stelle der Lagerung der Beine auf einer feststehenden
Achse deren Führung in. Kulissen angewendet werden. Dieses wird zweckmäßig so ausgeführt,
daß bei entsprechender Fußform die Verschiebung des Bodenberührungspunktes die gleiche
Schwerpunktsenkung des Systems bewirkt wie die oben erläuterten Fußformen. Wenn
diese Beine nur durch Treten auf an diesen befestigten Fußrasten bewegt werden sollen,
kann der Bodenberührungspunkt gleichen Abstand von dem Schwerpunkt des Rumpfes halten.
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Die Führung der Beine kann durch an sich bekannte Kulissenformen erreicht
werden, z. B. durch eine gerade obere und eine gekrümmte untere. Die Füße sind hier
bei gleicher Schrittlänge wesentlich kürzer und alle der obenerwähnten Eigenheiten
der Füße sind hier in Längsrichtung zusammengeschoben. Die kinematische Verbindung
der Beine ist die gleiche wie oben beschrieben, desgleichen die Lenkung. Da bei
Auslenkung aus der Mittellage sich die Schwerpunkte der Beine nicht heben wie bei
den obigen Konstruktionen, sondern sogar senken, ist es hier besonders zweckmäßig,
Federn zu verwenden, die die Beine in _die Mittellage drücken und bei den beschriebenen
Fußformen die Schreitbewegung unterstützen.
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Zur Schall- und Stoßdämpfung wird die Fußsohle oder zumindestens deren
Innenkante mit entsprechendem Material, wie Gummi, Filz oder ähnlichem bedeckt.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen,
und zwar zeigt Fig. i den Längsschnitt eines Spielzeugreittieres, bei dem die Beine
des vorderen Paares durch Hebel miteinander verbunden sind, während die Hinterbeine
jedes für sich frei beweglich und nur durch Anschläge in der Bewegung begrenzt sind,
Fig. 2 den Querschnitt nach Linie A-B in Fig. i, Fig. 3 die Draufsicht nach Fig.
i von unten, Fig. 4 in größerem Maßstab die Seitenansicht eines Beines, Fig. 5 die
Draufsicht von unten zu Fig. 4, Fig. 6 die Vorderansicht zu Fig. 4, Fig. 7 die schematische
Darstellung der zur Übertragung der Bewegung dienenden Teile bei einer Ausführungsform
des Spielzeuges, bei welcher alle vier Beine durch Hebel und Stangen derart zwangläufig
verbunden sind, daß sich die Beine in Paßgang bewegen, Fig.8 eine Seitenansicht
eines Beines, das in zwei Punkten in Kulissen gelagert ist, Fig. 9 die Vorderansicht
zu Fig. 8, Fig. io die Draufsicht von unten zu Fig. 8, Fig. ii eine Seitenansicht
eines Beinpaares, das nur durch Treten auf an diesen befestigten Fußrasten in Bewegung
gesetzt wird und Fig. i2 die Ansicht von vorn zu Fig. i i.
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In dem als Hohlkörper ausgebildeten Rumpf i des in Fig. i bis 6 dargestellten
Spielzeugreittieres sind das rechte Vorderbein 2 und das linke Vorderbein 3 einerseits
und das rechte Hinterbein 4 und dass linke Hinterbein 5 andererseits mittels der
Achsen 6 einzeln schwenkbar befestigt. Die beiden vorderen Beine 2 und 3 sind durch
einen Hebel 7 miteinander verbunden. Dieser ist an den Beinen durch Bügel 8 befestigt,
und zwar so, daß er sich in seiner Längsrichtung etwas verschieben kann. Das Widerlager
für den Hebel 7 im Rumpf ist durch die Kante 9 gebildet. Hier ist der Hebel 7 in
dem Bügel io leicht beweglich gelagert. Bei der Rückwärtsbewegung eines Vorderbeines
wird das andere Vorderbein durch den die beiden Beine verbindenden Hebel 7 nach
vorn gedrückt, und umgekehrt. Die Hinterbeine 4 und 5 sind nicht miteinander verbunden.
Jedes der vier Beine hat einen Anschlagstift i i (der Übersichtlichkeit halber nur
bei den Hinterbeinen eingezeichnet), der in Ver-
Bindung mit den
Anschlagkanten 12 im Körper den Ausschlagwinkel der Beine begrenzt. Die Vorderbeine
sind, wie aus Fig. 4 bis 6 ersichtlich, so ausgebildet, daß die Innenkante
13 der Fußsohle im vorderen Teil näher an der Schwenkachse liegt als hinten.
Die Sohlenfläche 14 hat eine nach außen ansteigende Abschrägung, die im hinteren
Teil des Fußes stärker als im vorderen ist, so daß die Höhendifferenz zwischen Innenkante
13 und Außenkante 15 am hinteren Fußteil stärker als am vorderen ist. Die Abschrägung
ist etwas gewölbt, so daß die Fußsohle ballig ist. Zur Lenkung sind die Hinterbeine
um eine senkrechte Achse 16 schwenkbar angeordnet. DieHinterachse6 ist daher an
der senkrechten Achse 16 starr befestigt, die in den Auflagern 17 drehbar gelagert
ist. Mittels der Seile 18, die an der Hinterachse 6 befestigt sind, über Rollen
1g laufen und an einem losen Griff 2o befestigt sind, werden die Lenkimpulse, die
von den Händen des Reitenden ausgeübt werden, auf die Hinterachse 6 übertragen.
Die Rasten 21 dienen zur Fußauflage für den Reitenden und zur besseren Kraftübertragung
auf den Rumpf des Spielzeugtieres.
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In dem in Fig.7 gezeichneten Schema stehen alle vier Beine in zwangläufiger
kinematischer Verbindung. Diesem Zweck dienen in Längsrichtung des Körpers verschiebbare
Stangen 22, die mit den Beinen gelenkig verbunden sind. Das durch Pfeile angedeutete
Zurückschwenken der beiden linken Beine 3 und 5 bewirkt eine Verschiebung der Stangen
22 nach vorn, wodurch die beiden rechten Beine .2 und 4 nach vorn geschwenkt werden,
da der Hebel 7 die Bewegung im Gegentakt erzwingt und die Stange 22 die Bewegung
auf das rechte Hinterbein überträgt. Sobald aber die rechten Beine den Boden berühren
und sich nach hinten bewegen, wird die Stange 22 der rechten Beine :2 und 4 nach
vorn bewegt und die jetzt entlasteten linken Beine 3 und 5 nach vorn geschoben.
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Bei der in Fig.7 dargestellten Befestigung der Stangen 22 werden bei
Lenkungsausschlägen das an der Innenseite der Kurve befindliche Vorder-und Hinterbein
über das durch das Schwenken der gesteuerten Achse 6 bedingte Maß hinaus genähert,
weil die Befestigungspunkte der Stangen 22 an den Beinen 2 und 5 oberhalb der Achsen
6 liegen. Es ist daher zweckmäßig, die Stangen 22 unterhalb der Achsen 6 anzubringen,
da dann die entgegengesetzte Wirkung eintritt und ein Zusammenstoßen der Beine in
Kurven mit Sicherheit vermieden wird.
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In Fig. 8 bis 1o ist neben dem Bein 23, dessen Fuß gegenüber dem nach
Fig.4 bis 6 erheblich verkürzt ist, ein Schema der Kulissenführung des Beines angegeben.
Das Bein 23 ist mittels eines oberen Führungsstiftes 24 in einer oberen Kulisse
25 geführt, die senkrecht von oben nach unten verläuft, und mittels eines unteren
Führungsstiftes 26 in einer unteren Kulisse 27 geführt, die nach einer Kurve verläuft.
Diese Kulissen sind mit dem Rumpf des Spielzeugtieres verbunden. Der Bodenberührungspunkt
jedes Fußes steigt mit Rückwärts-Bewegung des Fußes relativ zum Schwerpunkt des
Spielzeuges. Er verläuft beispielsweise nach der punktiert bezeichneten Linie 28.
Der Schwerpunkt des Systems sinkt dabei, was die Vorwärtsbewegnug bewirkt. Die Senkung
des Schwerpunktes wird durch entsprechende Formgebung der Fußunterseiten 29 und/oder
die Form der Kulissen 27 bewirkt.
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Bei dem in Fig. i i und 12 dargestellten Beinpaar sind die Sohleninnenkanten
30 und Außenkanten 31 Kreisbogen um die Schwenkachse 32 als Mittelpunkt.
Die Bewegung des Beines wird hier durch Treten auf die Fußraste 35, die hier an
dem Bein vor der Schwenkachse und nicht an dem Rumpf angebracht ist, bewirkt.