DE19609861C2 - Walzenbiegevorrichtung zum Formen von Kunststoffolien - Google Patents
Walzenbiegevorrichtung zum Formen von KunststoffolienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Biegen der
Walzen für die Herstellung flächiger Erzeugnisse, wie Folien
oder Feinfolien aus Kunststoff, nachfolgend einfach Folien
oder Kunststoffolien genannt.
Zunächst soll unter Hinweis auf die Fig. 2 bis 4 eine herkömm
liche Walzenbiegevorrichtung für das Formen von Kunststoffolie
erläutert werden.
In den Fig. 2 und 3 ist schematisch der Verformungszustand der
Walzen bei der Schaffung einer Kunststoffolie dargestellt. In
Fig. 2 sind Walzen 1 und 2 eines Walzenpaares, dem zum Formen
einer Kunststoffolie geschmolzenes Harz zugeführt wird, einer
auf Fließspannung beruhenden Gegenkraft unterworfen und ge
krümmt. Folglich erhält die entstehende Kunststoffolie einen
im wesentlichen tonnenförmigen Querschnitt. Um das Entstehen
eines solchen ungeeigneten Querschnitts zu vermeiden, ist
tatsächlich eine Walze 2 vor dem Formen der Kunststoffolie ge
gen die andere Walze 1 gekrümmt. Dadurch erhält die fertige
Kunststoffolie einen ebenen Querschnitt.
In Fig. 4 ist der Aufbau einer herkömmlichen Walzenbiegevor
richtung zu sehen. Allerdings ist in Fig. 4 nur eine Seite der
Vorrichtung gezeigt, da sie in Richtung der Breite der Walzen
symmetrisch aufgebaut ist.
Es ist erkennbar, daß in den Endbereichen der Walzen 1 und 2
ein Gerüst 6 zum Abstützen der gesamten Vorrichtung ein
schließlich der Walzen vorgesehen ist. Vom Endbereich der obe
ren Walze 1 steht eine Drehwelle 25 vor. Diese Drehwelle ist
in einem Lager 4 abgestützt. Am Gerüst 6 ist ein das Lager 4
aufnehmendes Gehäuse 5 befestigt. Vom Endbereich der unteren
Walze 2 steht eine Drehwelle 7 vor, die von zwei Lagern 11 und
9 abgestützt ist, welche einander in axialer Richtung benach
bart angeordnet sind. Am Gerüst 6 ist ein das Lager 11 enthal
tendes und an der Innenseite angeordnetes Gehäuse 12 über
einen Hauptzylinder 13 befestigt. Ein an der Außenseite ange
ordnetes Gehäuse 10, welches das Lager 9 aufnimmt, ist am Ge
rüst 6 über einen für das Biegen vorgesehenen Zylinder 8 befe
stigt. Außerdem ist zwischen dem Gehäuse 5 und dem Gehäuse 11
eine Spalteinstelleinrichtung 14 vorgesehen, mit deren Hilfe
zwischen den Walzen 1 und 2 ein Spalt 6 eingestellt wird.
Zur Einstellung des Spaltes 6 zwischen den Walzen 1 und 2 wird
ein in der Spalteinstelleinrichtung 14 vorgesehener Keil 15
mittels einer hier nicht gezeigten Antriebsvorrichtung in axi
aler Richtung der Walze (Richtung eines Pfeiles c) verschoben.
Gleichzeitig mit diesem Vorgang wird die Walze 2 vom Hauptzy
linder 13 in Richtung zur Walze 1 (Richtung eines Pfeiles b)
unter Druck gesetzt.
Um die Walze 2 bereits vor dem Formen der Kunststoffolie gegen
die Walze 1 zu krümmen, wird auf das den Endbereich der Dreh
welle 7 abstützende Lager 9 in Richtung entgegengesetzt zum
Hauptzylinder 13 (Richtung eines Pfeiles a) mit Hilfe des Bie
gezylinders 8 eine Last aufgebracht. Hierdurch wirkt ein Bie
gemoment auf die Walze 2, welches auf den über die Lager 11
und 9 in entgegengesetzten Richtungen zueinander aufgebrachten
Lasten beruht.
In der herkömmlichen Walzenbiegevorrichtung für das Formen ei
ner Kunststoffolie werden die in entgegengesetzten Richtungen
zueinander wirkenden Lasten, das heißt die Druckkraft aufgrund
des Hauptzylinders 13 und die Zugkraft aufgrund des Biegezy
linders 8 individuell auf die Drehwelle 7 ausgeübt. Aus diesem
Grund sind zwei Arten von Zylindern, nämlich der Hauptzylinder
13 und der Biegezylinder 8 erforderlich. Da die Belastung des
Hauptzylinders 13 außerdem entsprechend der Änderung des Bie
gemomentes, welches die Last des Biegezylinders auf die Dreh
welle 7 ausübt, geändert werden muß, entstehen Nachteile, denn
das Steuersystem der Vorrichtung wird dadurch kompliziert und
die Funktionstüchtigkeit verschlechtert.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Walzenbiegevorrichtung zum
Formen von Kunststoffolien zu schaffen, mit der die Nachteile
eines komplizierten Steuersystems aufgrund der individuellen
Steuerung zweier Arten von Zylindern und die ungünstige Be
triebsfähigkeit vermieden werden und ein einfacher Betrieb er
möglicht wird.
Zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird
eine Walzenbiegevorrichtung zum Formen von Kunststoffolien mit den Merkmalen
des Patentanspruchs ge
schaffen.
Bei der Konstruktion gemäß der Erfindung ist es Aufgabe der
Hauptzylinder, die zweite Walze in Richtung zur ersten Walze
unter Druck zu setzen und die erste und zweite Walze zu krüm
men. Anders ausgedrückt heißt das, daß beim Aufbringen einer
Belastung durch die Hauptzylinder auf die vierten Gehäuse eine
durch die Last der Hauptzylinder hervorgerufene Gegenkraft
zwischen den ersten und zweiten Gehäusen und zwischen dem
dritten Gehäuse und dem Gerüst erzeugt wird. Infolgedessen
wirkt ein Biegemoment auf die erste und zweite Walze. Deshalb
können die Walzen gekrümmt werden, ohne daß für das Biegen ein
eigener Zylinder erforderlich ist, wie das bei der herkömmli
chen Vorrichtung der Fall ist.
Ferner wird bei der erfindungsgemäßen Konstruktion das den
Walzen vor dem Formen der Kunststoffolie zu gebende Ausmaß an
Krümmung allein durch die Last des Hauptzylinders bestimmt.
Mit anderen Worten, wenn die Belastung durch den Hauptzylinder
unverändert aufrechterhalten wird, bleibt das Ausmaß der Krüm
mung der Walzen auch dann unverändert, wenn der Walzenspalt
selbst durch den Keilmechanismus verändert wird. Mit der Wal
zenbiegevorrichtung gemäß der Erfindung kann also der Walzen
spalt ohne weiteres so eingestellt werden, daß das Ausmaß der
Krümmung der Walzen unverändert beibehalten wird.
Für die Walzenbiegevorrichtung der Erfindung ist also ein ei
gener Biegezylinder nicht erforderlich, und das Verfahren zum
Einstellen des Walzenraums und des Krümmungsgrades ist verein
facht. Damit ist auch kein kompliziertes Steuersystem für zwei
Arten von Zylindern erforderlich, womit das Problem der her
kömmlichen Vorrichtung umgangen ist.
Im folgenden ist die Erfindung
anhand eines schematisch dargestellten Ausführungs
beispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels des Aufbaus
einer Walzenbiegevorrichtung zum Formen einer Kunst
stoffolie gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Verformungszustan
des von Walzen beim Formen geschmolzenen Harzes mit
Hilfe eines Walzenpaares;
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines Zustandes, bei dem
eine Walze gegenüber der anderen gekrümmt ist; und
Fig. 4 eine Ansicht des Aufbaus einer herkömmlichen Walzen
biegevorrichtung zum Formen von Kunststoffolien.
In der Ansicht gemäß Fig. 1 ist ein Beispiel des Aufbaus einer
Walzenbiegevorrichtung zum Formen einer Kunststoffolie gemäß
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Fig. 1 veranschaulicht
nur eine Seite, denn die Vorrichtung ist in Richtung der Brei
ten der Walzen symmetrisch aufgebaut. Bei diesem Beispiel han
delt es dich um eine Walzenbiegevorrichtung für Kunststoffo
lienerzeugung, deren Walzen gekühlte Polierwalzen sind, welche
das geschmolzene Harz hart werden lassen.
An den Enden einer ersten Walze 1 und einer zweiten Walze 2
ist bin Gerüst 6 zum Abstützen der Walzen und der ganzen Vor
richtung vorgesehen. Vom Endbereich der oberen Walze 1 steht
eine erste Drehwelle 18 vor. Diese Drehwelle 18 ist von zwei
Lagern 21 und 19 abgestützt, die einander benachbart in axi
aler Richtung vorgesehen sind. Ein das Lager 21 enthaltendes,
an einer Innenseite angeordnetes, drittes Gehäuse 22 ist am
Gerüst 6 befestigt. Vom Endbereich der unteren Walze 2 steht
eine zweite Drehwelle 7 vor. Diese Drehwelle 7 ist von zwei
Lagern 23 und 16 abgestützt, die einander in axialer Richtung
benachbart sind. Am Gerüst 6 ist über einen Hauptzylinder 13
ein das an der Innenseite angeordnete Lager 23 enthaltendes
viertes Gehäuse 24 befestigt. Über eine Spalteinstelleinrich
tung 14 ist ein erstes Gehäuse 20, welches das an der Außen
seite angeordnete Lager 19 enthält, mit einem zweiten Gehäuse
17 verbunden, welches das gleichfalls an der Außenseite ange
ordnete Lager 16 enthält. Die Spalteinstelleinrichtung 14 ent
hält eine Keilvorrichtung 15 zum Verstellen eines Spaltes zwi
schen dem Gehäuse 20 und dem Gehäuse 17.
Zunächst einmal wird die Keilvorrichtung 15 der Spalteinstell
einrichtung 14 in Richtung eines Pfeiles c verschoben, um
einen anfänglichen Walzenspalt δ zwischen der ersten Walze 1
und der zweiten Walze 2 einzustellen. Bei diesem Vorgang wird
das Gehäuse 24, welches die Drehwelle 7 der Walze 2 abstützt,
vom Hauptzylinder 13 mit einer vorherbestimmten Last in Rich
tung eines Pfeiles b (Richtung zur Verengung des Walzenspaltes
δ) unter Druck gesetzt. Hierdurch wird der Raum zwischen den
Gehäuse 17 und dem Gehäuse 20 eingestellt, und damit ist der
anfängliche Walzenspalt δ festgesetzt.
Als nächstes wird, um der Walze Krümmung zu vermitteln, die
vom Hauptzylinder 13 auf das Gehäuse 24 ausgeübte Last ver
größert. Aufgrund des Belastungsanstiegs wird eine Gegenkraft
über die Keilvorrichtung 15 auf einen Bereich des anderen Ge
häuses 17 übertragen, in dem die Drehwelle 7 abgestützt ist.
Folglich wirkt ein Biegemoment auf die Walze 2, so daß die
Walze 2 in Richtung nach oben in der Fig. konvex gekrümmt
wird. Ähnlich wird über das Gehäuse 20 und das Gehäuse 22 eine
Gegenkraft auf die Drehwelle 18 übertragen, so daß ein Biege
moment auch auf die Walze 1 einwirkt, die hierdurch in Rich
tung der Fig. nach unten konvex gekrümmt wird.
Bei dieser Konstruktion wird der Grad an Krümmung, der den
Walzen 1 und 2 vor dem Formen der Kunststoffolie gegeben wird,
ausschließlich durch die Last des Hauptzylinders 13 bestimmt.
Das bedeutet mit anderen Worten, daß bei einer Konstanthaltung
der Belastung durch den Hauptzylinder 13 das Ausmaß an Krüm
mung der Walzen selbst dann unverändert bleibt, wenn der Wal
zenspalt δ durch die Keilvorrichtung 15 geändert wird. Mit der
Walzenbiegevorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich also der
Walzenspalt δ ohne weiteres so einstellen, daß das Krümmungs
ausmaß der Walzen unverändert beibehalten bleibt.
Für die Walzenbiegevorrichtung ist also kein ei
gener Zylinder zum Biegen erforderlich, und das Verfahren zum
Einstellen des Walzenspaltes und des Krümmungsgrades ist ver
einfacht. Damit ist ein kompliziertes Steuersystem wie bei der
Verwendung von zwei Arten von Zylindern nicht erforderlich,
was bei der herkömmlichen Vorrichtung eine Schwierigkeit dar
stellt.
Claims (1)
- Walzenbiegevorrichtung zum Formen von Kunststoffolien, bestehend aus
- - einer ersten Walze (1) mit einer ersten Drehwelle (18) in beiden Endbereichen;
- - einer zweiten Walze (2) mit einer zweiten Drehwelle (7) in beiden Endbereichen, die parallel zur ersten Walze (1) mit ei nem Walzenspalt (δ) zwischen beiden zum Pressen und Formen von Kunststoffolien angeordnet ist;
- - zwei ersten Gehäuse (20), die ein Lager (19) zum Stützen der ersten Drehwelle (18) haben und in beiden Endbereichen der ersten Drehwelle angeordnet sind;
- - zwei zweiten Gehäuse (17), die ein Lager (16) zum Abstüt zen der zweiten Drehwelle (7) haben und in beiden Endbereichen der zweiten Drehwelle angeordnet sind;
- - zwei dritten Gehäuse (22), die ein Lager (21) zum Stützen der ersten Drehwelle (18) haben, weiter innen als die ersten Gehäuse (20) angeordnet und an einem Gerüst (6) befestigt sind;
- - zwei vierten Gehäuse (24), die ein Lager (23) zum Stützen der zweiten Drehwelle (7) haben, weiter innen als die zweiten Gehäuse (17) angeordnet und am Gerüst (6) befestigt sind;
- - zwei Hauptzylindern (13) zum Stützen der vierten Gehäuse (24), die einen an dem Gerüst (6) befestigten Basisteil haben und die zweite Walze (2) in Richtung zur ersten Walze (1) drücken; und aus
- - zwei Spalteinstelleinrichtungen (14), die zwischen den ersten Gehäusen (20) und den zweiten Gehäusen (17) zum Ein stellen eines Spaltes zwischen denselben vorgesehen sind.
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