DE19541567C1 - Fahrzeugsitz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Fluggast- oder Omnibussitz, mit einer Trennwand.

Bei den bekannten Fluggastsitzen dieser Art wird die Trennwand durch eine Platte gebildet, die zwischen zwei benachbarten Fluggastsitzen fest angeordnet ist. Diese Trennwände haben sich jedoch nicht bewährt, weil sie immer dann störend sind, wenn der Sitzbenutzer keine Trennung wünscht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz zu schaf­ fen, der es dem Sitzbenutzer ermöglicht, eine Trennung im Bedarfsfalle vor­ zusehen. Diese Aufgabe löst ein Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspru­ ches 1.

Dadurch, daß die Trennwand aus einem faltbaren oder aufrollbaren Material besteht, kann sie raumsparend zusammengefaltet oder aufgerollt werden, wodurch sie dann, wenn sie nicht benötigt wird, nicht störend in Erscheinung tritt. Dennoch ist in der Gebrauchslage die Schutzwirkung in vollem Umfang vorhanden, weil dank der beweglichen Stäbe das die Wand bildende Material in der gewünschten, flächigen Form gehalten werden kann.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Trennwand in der Art eines Fächers ausgebildet und seitlich am Sitz angeordnet. Vorzugsweise erstreckt sich dabei die Trennwand in der Gebrauchslage von der Rückenlehne zur Armlehne.

Die Trennwand kann im gefalteten Zustand seitlich neben der Rückenlehne angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist jedoch eine Anordnung der Trenn­ wand im gefalteten Zustand in einer Kammer der Armlehne. In dieser Kammer können auf einer in Sitzquerrichtung verlaufenden Achse Lagerelemente dreh­ bar gelagert sein, von denen je eines am einen Ende jedes geradlinigen Stabes vorgesehen ist. Der Sitzbenutzer braucht dann nur den obersten Stab zu erfas­ sen und bis zur Rückenlehne zu schwenken, wo er mit der Rückenlehne ver­ bindbar ist, um die Trennwand aufzuspannen.

Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform hat die Trennwand in der Gebrauchslage die Form einer nur den Kopf oder den Kopf und wenigstens auch den Schulterbereich übergreifenden Haube.

Bei einer solchen Trennwand ist der Stauraum vorzugsweise einerseits durch die beiden Seitenflächen und die obere Begrenzungsfläche der Rückenlehne und andererseits durch eine fest mit der Rückenlehne verbundene, bügelförmi­ ge Abdeckung begrenzt, deren Jochabschnitt im Abstand von der oberen Begrenzungsfläche der Rückenlehne und deren beide Schenkel im Abstand von der einen bzw. anderen Seitenfläche der Rückenlehne angeordnet sind.

Um eine solche Haube in die Gebrauchslage zu bringen, braucht nur der erste Bügel nach vorne und unten geschwenkt zu werden. Entsprechend wird durch eine Schwenkbewegung des ersten Bügels nach hinten und oben die Trenn­ wand in den Stauraum eingeführt.

Für das Entfalten und Zusammenfalten der Trennwand kann aber auch, bei­ spielsweise an der Armlehne, ein Betätigungselement vorgesehen sein, dessen Bewegung über eine Antriebsvorrichtung, beispielsweise eine biegsame Welle, auf eine Schwenkvorrichtung für die Stäbe der Trennwand übertragen wird.

Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte Ansicht eines ersten Ausfüh­ rungsbeispiels mit sich in der Gebrauchslage befindender Trennwand,

Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 des ersten Ausführungsbei­ spiels mit sich in einem Stauraum der Armlehne befindender Trennwand,

Fig. 3 eine perspektivisch dargestellte Ansicht des zweiten Ausfüh­ rungsbeispiels mit sich in der Gebrauchslage befindender Trennwand,

Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 3 des zweiten Ausführungsbei­ spiels mit sich im Stauraum befindender Trennwand.

Bei einer Fluggastsitzreihe mit zwei nebeneinander angeordneten Sitzen 1 und 2 weist die zwischen diesen beiden Sitzen vorhandene Mittelarmlehne 3 eine sich in ihrer Längsrichtung erstreckende Kammer 4 auf, die als Stauraum für eine Trennwand 5 dient, während letztere nicht benötigt wird.

Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, weist die Trennwand 5 eine Mehrzahl von geradlinigen Stäben 6 auf, bei denen es sich im Ausführungsbeispiel um Profil­ stäbe aus Leichtmetall handelt. Die Länge dieser Stäbe 6 ist den Bedürfnissen angepaßt. Die Länge der Stäbe 6 kann gleich, aber auch unterschiedlich sein. Wie Fig. 2 zeigt, ist am einen Ende jedes Stabes 6 eine Scheibe 7 vorgesehen, von welcher der Stab 6 im wesentlichen in radialer Richtung absteht. Alle Scheiben 7 sind nebeneinander drehbar auf einem in Sitzquerrichtung verlau­ fenden Lagerzapfen 8 angeordnet. Zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Stäben 6 ist ein dreieckförmiges Stück 9 eines faltbaren, flexiblen Materials angeordnet. Es kann sich bei diesem Material beispielsweise um ein Gewebe oder eine Folie handeln. Wesentlich ist nur, daß das Material faltbar und vollständig oder im gewünschten Umfang undurchsichtig ist. Die Stücke 9 sind längs ihrer beiden Längsseiten mit den Stäben 6 verbunden.

Wenn die aus den Stücken 9 und den Stäben 6 bestehende Trennwand 5 nicht benötigt wird, ist sie in der Kammer 4 untergebracht. Die Stücke 9 liegen in der Kammer 4 im gefalteten Zustand, und die Stäbe 6 erstrecken sich von dem im Bereich des hinteren Endes der Kammer 4 der Mittelarmlehne 3 vorge­ sehenen Lagerzapfen 8 nach vorne. Um die Trennwand 5 in die Gebrauchslage zu bringen, braucht der Sitzbenutzer nur den ersten, oben in der Kammer 4 liegenden Stab 6 zu erfassen und zwischen den beiden Rückenlehnen 1′ und 2′ der Sitze 1 bzw. 2 nach oben und hinten zu schwenken. Wie Fig. 2 zeigt, ist an der der Rückenlehne 2′ zugekehrten Seite der Rückenlehne 1′ ein Befesti­ gungselement 10 vorgesehen, bei dem es sich im Ausführungsbeispiel um den einen Teil einer Druckknopfverbindung handeln kann. Mittels dieses Befesti­ gungselementes 10 wird der erste Stab 6 mit der Rückenlehne 1′ verbunden. Wie Fig. 1 zeigt, werden bei der Bewegung des ersten Stabes 6 in die mit der Rückenlehne 1′ verbindbare Lage die Stücke 9 und die übrigen Stäbe 6 aus der Kammer 4 herausgezogen und dabei die Stücke 9 wie bei einem Fächer aufge­ spannt. Der letzte, in Fig. 1 nicht sichtbare Stab 6, der in der Kammer 4 bleibt, ist mit dieser verbunden. Hierdurch kann den Stücken 9 in der Gebrauchslage der Trennwand die gewünschte Spannung gegeben werden.

Wenn die Trennwand nicht mehr benötigt wird, braucht nur die Verbindung zwischen dem ersten Stab 6 und der Rückenlehne 1′ gelöst und die Trennwand wieder in der Kammer 4 untergebracht zu werden.

Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel hat, wie Fig. 3 zeigt, die Trennwand 105 die Form einer Haube, welche in der Gebrauchslage den Kopf und den Schulterbereich eines Sitzbenutzers übergreift. Diese Haube weist mehrere bügelförmige Stäbe 106 auf, bei denen es sich im Ausführungs­ beispiel um Profilstäbe aus Leichtmetall handelt. Deren geradliniger Joch­ abschnitt 106′ verläuft parallel zur Schwenkachse der Rückenlehne 101′ des Sitzes 101. Die geradlinigen Schenkel 106′′ jedes Bügels verlaufen im rechten Winkel zum Jochabschnitt 106′. In gleicher Höhe, im Ausführungsbeispiel etwa im gleichen Abstand von der Oberkante und der Unterkante der Rückenlehne 101′, ist seitlich an dieser je ein nicht dargestellter Lagerzapfen vorgesehen. Diese beiden Lagerzapfen fluchten miteinander und definieren eine zur Schwenkachse der Rückenlehne 101′ parallel verlaufende Achse. Auf den beiden Lagerzapfen sind wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel Scheiben drehbar gelagert, die an den Enden der Schenkel 106′′ der Bügel vorgesehen sind und dadurch die Bügel schwenkbar auf den Lagerzapfen lagern.

Sowohl zwischen den Jochabschnitten 106′ als auch zwischen den Schenkeln 106′′ der bügelförmigen Stäbe 106 sind im Bereich der Schenkel 106′′ dreieck­ förmige und im Bereich der Jochabschnitte 106′ rechteckförmige Stücke 109 aus einem flexiblen, faltbaren Material angeordnet, die fest mit den Stäben 106 verbunden sind. Das Material ist wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel vorzugsweise ein Gewebe oder eine Folie. Es ist vollständig oder im gewünsch­ ten Maße undurchsichtig.

Der Stauraum für die aus den Stäben 106 und den Stücken 109 bestehende Trennwand 105 wird durch eine bügelförmige Kammer 104 gebildet, welche einerseits durch die beiden Seitenflächen der Rückenlehne 101′ sowie deren obere Begrenzungsfläche und andererseits durch eine bügelförmige Abdeckung 112 begrenzt ist, die im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff besteht. Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, sind der Jochabschnitt der Abdeckung 112 im Abstand von der oberen Begrenzungsfläche der Rückenlehne 101′ und die beiden Seitenteile im Abstand von der einen bzw. anderen Seitenfläche der Rückenlehne 101′ angeordnet und in dieser Lage fest mit der Rückenlehne 101′ verbunden.

Um die haubenförmige Trennwand 105 in die Gebrauchslage und aus dieser in die Nichtge­ brauchslage zu bringen, ist im Ausführungsbeispiel an der Innenseite der einen Armlehne 103 ein Drehknopf 113 vorgesehen, dessen Drehbewegung über eine flexible Welle auf den in der Kammer 104 vorne liegenden Stab 106 übertragbar ist. Deshalb kann durch ein Drehen des Drehknopfes 113 in der einen Richtung dieser Stab 106 nach vorne und unten geschwenkt werden. Dabei werden die anderen Stäbe 106 durch die Stücke 109 mitgeschleppt. Durch eine Drehung in der entgegengesetzten Richtung des Drehknopfes 113 wird der erste Bügel nach oben und hinten geschwenkt. Dabei schiebt er die anderen Bügel vor sich her in die Kammer 104, in welcher die Trennwand 105 vollständig untergebracht werden kann, wie Fig. 4 zeigt. Der letzte Bügel befindet sich ständig in der Kammer 104.

Claims (9)

1. Fahrzeugsitz, insbesondere Fluggast- oder Omnibussitz, mit einer Trenn­ wand, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (5; 105) aus einem faltbaren oder aufrollbaren Material sowie beweglichen, dieses Material in der Gebrauchslage aufgespannt haltenden Stäben (6; 106) besteht.

2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn­ wand (5) in der Art eines Fächers ausgebildet und seitlich am Sitz (1) angeordnet ist.

3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn­ wand (5) im gefalteten Zustand in einer Kammer (4) einer Armlehne (3) angeordnet ist.

4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer (4) auf einer in Sitzquerrichtung verlaufenden Achse (Lagerzapfen 8) Lager­ elemente (Scheiben 7) drehbar gelagert sind, von denen je eines am einen Ende jedes der geradlinigen Stäbe (6) vorgesehen ist.

5. Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der am einen Ende der fächerartigen Trennwand (5) vorgesehene Stab (6) mit der Armlehne (3) verbunden und der am anderen Ende vorgesehene Stab (6) mit der Rückenlehne (1′) verbindbar ist.

6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn­ wand (105) in der Gebrauchslage die Form einer den Kopf des Sitzbenut­ zers übergreifenden Haube hat.

7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (106) die Form je eines Bügels haben, dessen Jochabschnitt (106′) parallel zur Lehnenoberkante verläuft, daß die freien Enden der beiden Schenkel (106′′) jedes Bügels um eine in Sitzquerrichtung verlaufende Achse schwenkbar mit der Rückenlehne (101′) des Fahrzeugsitzes (101) verbun­ den sind und daß das faltbare Material sich sowohl von Jochabschnitt (106′) zu Jochabschnitt (106′) als auch von Schenkel (106′′) zu Schenkel (106′′) unmittelbar benachbarter Bügel erstreckt.

8. Fahrzeugsitz nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch einen Stau­ raum (104) für die Trennwand (105), der einerseits durch die beiden Seitenflächen und die obere Begrenzungsfläche der Rückenlehne (101′) und andererseits durch eine fest mit der Rückenlehne (101′) verbundene, bügelförmige Abdeckung (112) begrenzt ist, deren Jochabschnitt im Abstand von der oberen Begrenzungsfläche der Rückenlehne (101′) und deren beide Schenkel im Abstand von der einen bzw. anderen Seitenflä­ che der Rückenlehne (101′) angeordnet sind.

9. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch ein an einer Armlehne (103) angeordnetes Betätigungselement (Drehknopf 113) und eine die Bewegung des Betätigungselementes auf eine Schwenkvorrich­ tung für die bügelförmigen Stäbe (106) übertragende Antriebsvorrichtung.