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Sitzmöbel mit abnehmbarem Bezug
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Die Erfindung bezieht sich auf Sitzmöbel mit einem abnehmbaren Bezug
für Sitz- und/oder Rückenpolster.
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Bei in stark frequentierten Räumen eingesetzten Sitzmöbeln unterliegen
die Bezüge einer schnellen Verschmutzung und starken Beanspruchung, weshalb sie
häufig gereinigt und von Zeit zu Zeit gegen neue Bezüge ausgetauscht werden müssen.
Kritisch ist hierbei allerdings die Art der Befestigung des Bezuges. Es ist bekannt,
den Bezug mit Reißverschlüssen zu versehen. Diese Reißverschlüsse bleiben aber bei
Sitzmöbeln, bei denen der Polsterträger an seinen Seiten starr mit einem Sitz- bzw.
Lehnenrahmen verbunden ist, immer sichtbar; auch ist bei solchen Sitzmöbeln nur
der Mittelteil des Bezuges auswechselbar. Ferner sind Tragkörper
für
Sitz- und Rückenpolster mit abnehmbaren Bezügen bekannt (DE-AS 18 15 755), an deren
Unterseiten Halterungen für in Hohlräumen des Bezuges angeordnete Rundstäbe vorgesehen
sind. Diese Ausführungsform ist aber nur für Tragkörper geeignet, die vom Sitzmöbelgestell
abnehmbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Sitzmöbel mit einem bequem
abnehmbaren Bezug zu versehen, der zusammen mit seinen Befestigungseinrichtungen
preiswert herstellbar ist und der insbesondere geeignet ist in Verbindung mit Sitzmöbeln,
bei denen der Polsterträger zwischen polsterfreien Rahmenteilen des Sitzmöbelgestelles
eingefat und an diesen starr befestigt isto Das erfindungsgemäße Sitzmöbel ist gekennzeichnet
durch einen mindestens dreiseitigen, in taschenartige Randumschläge des Bezuges
einsteckbaren Spannrahmen mit zwei seitlich das Polster zwischen sich einfassenden
Längsholmen, die an ihren Enden mit Befestigungseinrichtungen zur Anbringung am
Sitz möbel versehen sind, wobei mindestens die an einer Seite des Polsters befindlichen
Befestigungseinrichtungen lösbar sind und der Spannrahmen an dieser Seite vom Polster
abhebbar ist0 Der Spannrahmen besteht vorteilhafterweise aus einem gebogenen Draht,
der die Sitz- und/oder Lehnenkontur nachvollzieht und sich durch seine Elastizität
in den Fugen zwischen Polsterträger und Gestell verspannt,
Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Längsholme des Spannrahmens an einem
Ende am Sitzmöbel anlenkbar und besteht die der Anlenkung gegenüberliegenden Seite
des Spannrahmens aus einem vom Bezug überspannten, unter Straffung des Bezuges über
den Polsterrand schwenkbaren und am Polsterträger lösbar befestigten querholm Eine
besonders preiswerte und bequem handhabbare Ausführungsform ergibt sich, wenn gemäß
einem weiteren Merkmal der Erfindung der aus Federstahl bestehende Spannrahmen an
der der Anlenkseite gegenüberliegenden Seite als ein über das Polster drückbarer
Schnapprand ausgebildet ist.
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Die Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus0 Zum
einen ist als zusätzlicher Aufwand im wesentlichen nur der Spannrahmen erforderlich,
der mit verhältnismäßig geringen Kosten aus Federdraht gebogen werden kanne Hinzu
können noch Mittel zur Schwenklagerung des Rahmens an einer Seite kommen, wobei
es aber auch möglich ist, den Spannrahmen so zu biegen, daß er an beiden Enden beispielsweise
über ein Sitzpolster geschnappt werden kann, so daß beim Abnehmen des Spannrahmens
ein Schnapprand vorübergehend als Schwenklager benutzt werden kann. Am Bezug sind
nur geringe Näharbeiten vorzunehmen, die, da es sich nur um gerade Nähte handelt,
mit einfachen Nähautomaten durchgeführt werden können. Sieht man für den Spannrahmen
scharnierartige
Anlfnkungen am Sitzgestell oder am Polsterträger
vor, so sind nur geringfügige Bohr- und ggfs. Fräsarbeiten noch auszuführen, weshalb
auch in diesen Fällen eine preiswerte Lösung erreicht ist. Von noch entscheidenderem
Vorteil ist jedoch, daß mittels des Spannrahmens nach der Erfindung ein ausgewechselter
Bezug völlig faltenfrei das Polster überspannt und den Spannrahmen dabei so verkleidet,
daß er optisch nicht in Erscheinung tritt. Zudem verlangen der Spannrahmen und Bezug
nach der Erfindung nicht eine besondere Sitzmöbelkonstruktion, sondern sie können
der Sitzkonstruktion angepaßt werden Infolgedessen können auch noch nachträglich
Stuhl, z. B. die Bestuhlung eines Kinos oder Theater oder dglo mit abnehmbaren Bezügen
versehen werden.
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Weitere Merkmale und Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind
in den Unteransprüchen angegebene Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer
in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben, wobei zeigen
Fig. 1 einen Polsterstuhl mit getrenntem Sitz- und Lehnenpolster, denen jeweils
ein Bezug-Spannrahmen zugeordnet ist,
Fig. 2 den Stuhl nach Fig.
1 in Schnittdarstellung in einem Zwischenstadium während des Auswechseln eines Bezuges,
Fig, 3 einen Sitzbezug mit zugehörigem Spannrahmen, Fig. 4 einen Stuhl mit einer
abgewandülten Ausfuhrungsform der Spannrahmen für Sitz- und Lehnenpolster, Fig.
5 den zum Stuhl nach Fig. 4 gehörenden Sitzbezug, Fig. 6 den zum Stuhl nach Fig.
4 gehörenden Lhhnenbezug, Figo 7 ein M^rmlehnstuhl mit getrennten Sitz- und Rückenpolstern,
Fig. 8 einen Armlehnstuhl mit durchgehendem Sitz- und Rückenpolster, Fig0 9 einen
Schnitt durch den Stuhl nach Fig0 8, Fig0 10 eine abgewandelte Ausführungsform eines
Spannrahmens für das Lehnenpolster, Fig. 11 und 12 eine abgewandelte Ausführungsform
eines Spannrahmens für den Armlehnstuhl nach den Fig. 8 und 9.
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Fig. 1 zeigt einen Stuhl aus zwei gleichen Gestellteilen 1, 2, beispielsweise
aus Schichtholz, die über Polsterträger 3, 4 in Form einer Kunststoffsitzschale
und einer Lehnenschale starr miteinander verbunden sind. Das Sitzpolster 5 und das
Lehnenpolster 6 sind zwischen den Gestellteilen 1, 2 seitlich eingefaßt und lassen
die Gestellteile frei. Den Polstern 5, 6 sind auswechselbare Bezüge 7 zugeordnet,
die ringsum mit einem eingeschlagenen, nur an den Ecken vernähten, einwärts offenen
Rand 9 versehen sind, welcher eine Aufnahmetasche für einen elastischen Spannrahmen
8 bildet, In 28igo 3 ist der dem Sitzpolster 5 zugeordnete Bezug 7 mit Spannrahmen
8 gezeigt. Der Rahmen 8 besteht aus zwei, den Seitenkonturen des Sitzpolsters 5
angepaßten, beim Ausführungsbeispiel parallelen Längsholmen 10, die an ihren beiden
Enden als Haken 11 nach unten umgebogen und durch Querholme 12 miteinander verbunden
sind0 Die hakenförmig gebogenen Enden der Längsholme 10 bilden zusammen mit jeweils
einem Querholm 12 einen Schnapprand0 Wie in Fig0 2 gezeigt, kann der eine Rand um
die Hinterkante des Polsters 5 und Polsterträgers 3 gehakt und danach der vordere
Rand des Spannrahmens unter Straffung des Bezuges 7 über die Vorderkante der Sitzschale
geschnappt werden0 Die Längsholme 10 legen sich dabei eng in die Fuge zwischen Gestellteil
1 bzwO 2 und Sitzpolster 5.
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Da sie ebenfalls vom Bezug überzogen sind, treten sie optisch nicht
mehr in Erscheinung0 In analoger Weise ist der Spannrahmen 13 für das Rückenpolster
6 qusgebildet, das in diesem
Falle nur an der Vorderseite mit einem
auswechselbaren Bezug (nicht gezeigt) versehen werden kann, Fig. 4 zeigt einen gleichen
Stuhl wie in Fig0 1, dessen Polsteinjedoch dreiseitige Spannrahmen 14, 15, 16 zugeordnet
sind. Der sitzseitige Spannrahmen 14 ist an seinen Enden mit nach außen hin abgekröpften
Zapfen versehen, die nahe der Sitzhinterkante in Lagerbohrungen der Gestellteile
1, 2 gesteckt werden, während der dieser Anlenkseite gegenüberliegende Rand des
Spannrahmens 14 in gleicher Weise wie bei dem Spannrahmen nach Fig. 1 als Schnapprand
mit einem unter die Sitzschale drückbaren Querholm 12 ausgebildet ist.
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In der hochgeschwenkten Stellung nach Fig0 4 läßt sich der Bezug 17
auswechseln, der bei diesem Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 5) als doppellagige
Tasche ausgebildet ist, bei welcher die obere Lage mit einem überschlag 18 versehen
ist, der um die Hinterkante des Sitzpolsters 5 herumgezogen wird und Knopflöcher
19 aufweist, mit denen er an an der Unter.
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seite der Sitzschale angeformten Knöpfen 20 befestigt- werden kann.
Auch die beiden, dem Lehnenpolster 6 zugeordneten Spannrahmen 15, 16 sind jeweils
dreiseitig ausgebildet und an ihren Enden mit nach außen gerichteten Lagerzapfen
21 versehen, die in entsprechende Aufnahmebohrungen der Gestellteile 1 und 2 eingreifen0
Der Bezug 22 ist hier als Doppeltasche mit aufeinander zugewandten Öffnungen 23,
24 ausgebildet. Die an den oberen Enden des Sitzgestelles angelenkten
Rahmen
15, 16 werden zum Aufschieben der Doppeltasche steil nach oben geschwenkt und jeweils
in eine der Taschen eingeschoben. Anschließend wird der Rahmen 15 über die Vorderseite
und der Rahmen 16 über die Rückseite des Lehnenpolsters heruntergeklappt, bis ihre
Querholme 25, 26 unter dem Lehnenpolsterträger 4 liegen, wo sie von einer Klammer
27 aufgenommen werden, die mittels einer Schraube 28 am Polsterträger 4 festspannbar
ist. Diese Befestigung ist hier nur als Ausfuhrungsbeispiel gezeigt, da selbstverständlich
zahlreiche andere Befestigungsarten möglich sind0 Beispielsweise können auch die
beiden Querholme 25, 26 über Schnüre miteinander verbunden werden.
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Bei dem in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel eines Armlehnstuhles
ist das Rückenpolster 29 analog Fig0 4 mit zwei dreiseitigen Spannrahmen 30, 31
und einem Bezug in Doppeltaschenform (nicht gezeigt) versehen. Im Unterschied zum
Ausführungsbeispiel nachBigO 4 ist hier der dreiseitige, dem Sitz zugeordnete Spannrahmen
32 an seinen Enden mit einwärts gebogenen Lagerzapfen 33 versehen, welche in entsprechenden
Lagerelementen der Sitzschale 34 aufgenommen sind, die hier an der Vorderkante des
Sitzes angeordnet sind.
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Nach Aufziehen eines Bezuges analog Fig. 5 wird der Spannrahmen 32
mit seinem nunmehr hinten in der Sitzkehle liegenden Schnapprand über die rückwärtige
Sitzkante gedrückt, wobei sich wiederum die beiden Längsholme des Spannrahmens 32
eng an die Seiten des Polsters 35 anlegen.
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Figo 8 zeigt einen Armlehnstuhl mit durchgehender Sitz/ Lehnenschale
36 und durchgehendem Polster 37. Zur Befestigung des Bezuges sind hier zwei dreiseitige
Spannrahmen 38, 39 vorgesehen, die jeweils an ihren Enden mit einwärts gerichteten
Lagerzapfen 40 versehen sind, die in Lagerelementen aufgenommen sind, die im Bereich
der Sitzkehle an den Sitzschalenrändern angeordnet sind0 Den beiden Spannrahmen
38, 39 ist ein Doppeltaschenbezug gemäß Fig0 6 zugeordnet, der auf die aufeinandergeklappten
Spannrahmen 38, 39 auf geschoben wird, wonach dann der Spannrahmen 38 mit seinem
vorderen Rand über die vordere Sitzkante und der Rahmen 39 über den oberen Lehnenrand
geschnappt werden0 Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist im Unterschied zum Ausführungsbeispiel
nach Fig. 8 der obere Spannrahmen 41 nahe der Sitzkehle an den unteren Spannrahmen
42 angelenkt und ist nur der untere Spannrahmen 42 im Bereich der Sitzkehle an der
Sitzschale über Zapfen oder dglo angelenkt Nach Aufschieben eines doppeltaschenförmigen
Bezuges wird hier zunächst der lehnenseitige Spannrahmen 41 über die Lehne geklappt
und danach der sitzseitige Spannrahmen 42 niedergedrückt und um die Vorderkante
des Sitzes geschnappt, wodurch ein besonders fester Halt des Spannrahmens 41 an
der Lehne auch in den Fällen sichergestellt wird, in denen das Lehnenpolster bzw.
die Lehnenwandung verhältnismäßig dünn sind0
Während bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig0 8 und 9 die Lehnenrückseiten jeweils nicht mit einem auswechselbaren
Bezug versehen sind, zeigen die Fig0 11 und 12 einen für diese Polsterstühle geeigneten
Spannrahmen 43 für einen Bezug 44 der zugleich auch die Lehnenrückseite überdeckt.
Der einstückig ausgebildete Spannrahmen 43 umfaßt zwei über die Rückenlehne steckbare
UIBögen 45, 46, deren hinter der Lehne liegende Schenkel durch einen an der Unterkante
der Lehne verlaufenden und an dieser befestigbaren Querholm 47 verbunden sind, während
die beiden vor der Lehne liegenden U-Schenkel durch einen das Sitzpolster analog
wie bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig0 8 und 9 überspannenden dreiseitigen
Rahmen 48 miteinander verbunden sind. Der taschenförmige Bezug 44 wird zunächst
über den hinteren Querholm 47 und dann über die U-Bögen 45, 46 geschoben, wonach
zum Schluß der vordere Querholm des sitzseitigen Rahmens 48 in einen vorderen Randumschlag
49 des Bezuges eingesteckt wird0 Der mit dem Bezug überspannte Rahmen wird zunächst
über die Lehne geschoben und nach Festlegen des hinteren Querholmes 47 wird dann
der vordere Rahmen 48 über die Vorderkante des Sitzes geschnappt.
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Fig0 10 zeigt einen Spannrahmen zum beidseitigen überziehen lediglich
des Lehnenpolsters. Der Spannrahmen 50 besitzt auch hier zwei UBögen 51, 52, die
an ihren unten liegenden Enden jeweils über Querholme 53, 54 miteinander verbunden
sind0
Uber den Rahmen 50 wird ein Bezug gemäß Fig. 3 gespannt, wonach der Rahmen dann
von oben auf das Lehnenpolster 6 nach Fig0 1 gesetzt wird und seine Querholme 53,
54 in der anhand Fig. 4 erläuterten Weise an der Unterkante des Lb:hnenpolsterträgers
4 festgelegt werden0
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