DE1921447A1 - Verfahren zur Feststoffkondensation von Kondensationspolymeren oder deren Vorprodukten - Google Patents
Verfahren zur Feststoffkondensation von Kondensationspolymeren oder deren VorproduktenInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AG. vormals Meister Lucius & Brüning Aktenzeichen: - Fv/ 6017
Datum: 24. April 1969 - Dr.v.F/Mu
"Verfahren zur Feststoffkondensation von Kondensationspolymeren
oder deren Vorprodukten"
Es ist bekannt, niedermolekulare Polyester und Polyamide, sowie
Gemische derselben in fester Phase bis auf sehr hohe Molekulargewichte zu polykondensieren, Die Feststoffkondensation ist der
Schmelzekondensation durch die schonenderen Reaktionsbedingungen überlegen, wodurch wesentlich höhere Molekulargewichte mit
sehr niedrigen Gehalten an freien Endgruppen erhalten werden. Aus diesen Gründen gewinnt die Feststoffkondensation immer
größere technische Bedeutung, z.B. für die Herstellung von Rohstoff für hochfeste technische Fäden oder sehr schlagfeste
Spritzgußartikel aus linearen Kondensationspolymeren wie Polyethylenterephthalat
oder Nylon 66.
Im allgemeinen geht man dabei so vor, daß man die durch Polykondensation
in der Schmelze erhaltenen Vorkondensate in möglichst feiner'Verteilung, am besten staubförmig, bei Temperaturen
unterhalb ihres Schmelzpunktes im Vakuum oder in einem Inertgasstrom bis sum gewünschten Molekulargewicht kondensiert.
Zur Erzielung ausreichender Kondensationsgeschwindigkeiten muß
bei Toraperaturen gearbeitet v/erden, die vom Schmelzpunkt des
Polyjj'j'vrfj nicht Kiohr weit entfernt sind (höchstens 50--4O0C unter
dom Sch-nslzpunkt)* Unter diesen Bedingungen zeigen die feinkörnigen
Polykondrjnsatteilchen jedoch eine große Neigung zur
ο VorO\ittung und Ournpenbildung, die um so größer ist, Je kleiner
to der Tr ilcJierjdurchmessor wird. Da auch die Kondensationsgeschwindg-
^ kr.;it ν·:;ιπο [,rößoi1 ißt, je kleiner der Teilchendurchinesser ist,
^ hat <.::; nicht an Versuchen gefehlt, die Vorfrittung bei der Fest-
-* fitoi'ik-'.ijjdorjfiat.ion sehr feinkörniger oder staubförmiger Poly-
ο JiOrKKu.':-v!:r; in dem für die Rond.t-nsatiorißgecchv/indig'lceit günstig fiten
'i'oiüporatur-b'.'re.Lch, dicht unterhalb des SchmolzxDurikts dos Materials,
(luroii i:fttti[-.not(i llaßi'ifihmi-in f,u verhindern. Dnku vcrden % J).
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spezielle Apparaturen vorgeschlagen, u.a. mit besonderen Rührwerkzeugen,
oder das Arbeiten im Fließbett oder in einer Wirbelschicht. In den letzten beiden Fällen muß danach getrachtet
werden, das verwendete Inertgas (Iruft ist ungeeignet) aus
■ Gründen der Kostenersparnis im Kreise zu führen, was einen zusätzlichen
komplizierten Apparateaufwand erfordert.
Durch all diese Maßnahmen können jedoch die erwähnten Schwierigkeiten
bei der Feststoffkondensation von feinkörnigen oder staubförmigen Produkten, vor allem bei kontinuierlichen 7erfahren,
nicht völlig beseitigt werden, so daß man in der Praxis gezwungen ist, mit grobkörnigeren Schmelzegranulaten zu arbeiten
und entsprechend ungünstigere Polymereigenschaften in Kauf
zu nehmen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Polykondensation von hochmolekularen
linearen Kondensationspolymeren oder von deren Vorprodukten auf höhere Molekulargewichte in fester Phase bei
Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des Einsatzproduktes bei vermindertem Druck oder in einer Inertgasatmosphäre gefunden,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kondensationspolymeren oder deren Vorprodukte in Form von Preßkörpern aus
pulverförmigen oder sehr feinkörnigem Material mit eimern Teilchendurchmesser bis zu 2 mm des den Preßkörpern zugrunde liegenden
feinkörnigen Materials der Feststoffkondensation unterworfen werden. Als hochmolekulare lineare Kondensationspolymere kommen
lineare Polyester, beispielsweise solche, deren Säurekomponente aus mindestens einem Rest der Polycarbonsäuren Terephthal-,
Isophthal-, 4,4'-Diphenyldicarbonsäure, 2,5-Diioethylterephthal-,
5-Sulfoisophthaösäure, Bis(p-carboxyphenoxy)-äthan, Naphthalind.i.carbonsäure-(1
,3) j -(I »4), -(1,5)» -(2,6), Hexahydroterephthal-,
Cyclobutandicarbonsäure, Adipin·-, Kork-, Sebacinsäure, Decandicarbonsäure,
Sulfonyl-4,4-dibonzoei3äure und deren Diol,
komponente beispielsweise aus mindestens einem Rest der polyfunktionellen
Alkohole A'thylenglykol, Propandiol—(1 ,2), Butandiol-(1,4),
2,2-Diraethylpropandiol- (1, ?<), Cyclobutnndiol- (1,2), Cyclobutandio.l-(1,3),
1 ,4-Dimethylolcyclohexan, 1,3- und 1,4-
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Xylyle"nglykol, Bi s-@-,4'-hydroxphenyl)-dimethylmethan, 1,3- und
1,4-Bis-hydroxyäthoxybenzol bestehen, infrage, bevorzugt Polyester,
deren Monomereinheiten zu mindestens 90 Molprozent, bezogen auf das Polymere, aus Resten der Terephthalsäure und
des Äthylenglykols bestehen. Als dem erfindungsgemäßen Verfahren zugängliche Vorprodukte von linearen Kondensationspolymeren
kommen beispielsweise infrage:^-Aminocapronsäure, 6 -Caprolactfa,
Polycaprolactam etwa des Molekulargewichts 1000, Hexamethylene adipamid, Hexamethylensebacamid,oj -Aminoönanthsäure, Piperazinadipat,
die Octa-, Nona-, Decamethylendiaminsalze der cis-Hexahydroterephthalsäure,
eis-(ß-Aminocyclohexyl)-propionsäure, cis-
£f-(3-Aminocyclohexyl)-buttersäure, ß-/p-(ß-Aminoäthyl)-phenyljpropionsäure,
«J -Aminopelargonsäure, t>
-Aminoundecansäure, Hexamethylendiamin
salze der ω.u'-Thiodivaleriansäure und der
Terephthalsäure.
Bevorzugt verwendet iverden von den linearen Kondensationspoly- ·
meren Polyäthylenterephthalat, Poly-^-Aminocaprolactam und PoIyhexamethylenadipamid;
von den Vorprodukten sind 6-Aminocapronsäure, ί -Caprolactam, niedermolekulares Polycaprolactam sowie
Hexamethylenadipamid bevorzugt. Diese Polykondensate bzw. deren Vorprodukte können nach dem erfindungsgeiaäßen Verfahren leicht
in Produkte mit höheren Molekulargewichten überführt werden. Dabei ist die Kondensationsgeschwindigkeit nicht ganz so groß wie
bei Verwendung der ungepreßten, sehr feinteiligen Ron-Stoffe, sie
reicht aber noch völlig aus. Die Preßkörper sind jedoch, ähnlich wie größere Schmelzgranulate, wesentlich einfacher handzuhaben
als pulverige Produkte. Die Kondensation erfolgt im festen bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes, bevorzugt 30-4O0C
unterhalb des Schmelzpunktes des Ausgangsmaterials, bei möglichst
gutem Vakuum, insbesondere bei' einem Druck von weniger als 5 Torr,
bevorzugt weniger als 2 Torr, oder auch im Inertgasstrom. Die Teilchendurchraesser dor zu Preßkörpern verpreßten feinteiligen
Substanzen botragen bis zu 2 mm, bevorzugt bis zu 1,5 mm.
Selbstverständlich können die Preßkörper auch aus einem
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Gemisch chemisch oder strukturell verschiedener Kondensationspolymerer
oder aus den Vorprodukten solcher chemisch oder strukturell verschiedener Kondensationspolymerer zusammengesetzt
sein; sie enthalten häufig auch vom Preßvorgang her feste oder flüssige, chemisch inerte oder reaktionsfähige Zuschlagstoffe
oder solche Zuschlagstoffe v/erden nach dem Herstellen der Preßkörper aber vor der Feststoffkondensation zugesetzt. Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin, daß die Preßkörper als eine Vielzahl einzelner Gebilde oder
auch in Form von endlosen, gegebenenfalls strukturierten Streifen, Bändern oder Bahnen der Feststoffkondensation unterworfen
werden oder daß nur ein gepreßtes, gegebenenfalls strukturiertes Band oder eine solche Bahn dem beanspruchten
Verfahren unterworfen wird.
Zwar ist die Kondensationsgeschv/indigkeit bei der Verwendung von Preßkörpern nach dem anmeldungsgemäßen Verfahren nicht ganz so
groß wie die der ungepreßten, sehr feinteiligen Rohstoffe, jedoch
für die technische Anwendung völlig ausreichend. Die Preßkörper sind, ähnlich wie größere Schmelzgranulate, wesentlich
einfacher handzuhaben als pulverige Produkte und sind schon deshalb diesen unbedingt vorzuziehen. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist den Verfahren, bei denen Schmelzgranulate gleicher Größe verwendet werden, um ein Vielfaches überlegen.
Mit den Preßlingen kann gegenüber dem Einsatz von pulverförnigen oder sehr feinteiligen Produkten ein wesentlich größerer Durchsatz
pro Zeiteinheit erreicht werden, da auch bei stärkerer Schichtung nicht wie bei diesen Verfrittungen oder Brückonbildungen
befürchtet werden müssen.
Die feinteilige· Kaxistenz der Produkte, welche dem Preßvorgang,
zugeleitet v/erden, wird zweckmäßigerweise durch einen Mahlvorgang
erreicht. Auf diese Art ynd Weise sind auch beliebig geformte Abfallmaterialien verwendungsfähig und können nach den
erfindungsgemäßen Vorfahren zu hochwertigen Produkten vorarbeitet
v/erden.
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Im einzelnen geht man so vor, daß man die staubförmigen oder
feinkörnigen Vorkondensate oder deren Vorprodukte, gegebenenfalls nach Zugabe von Zuschlagstoffen (Aufheller, Pigmente,
Stabilisatoren usw.) zu Preßkörpern formt. Dazu eignen sich z.B. Zahnradgranuliermaschinen sehr gut, die es gestatten,
unterschiedliche Formwerkzeuge, je nach gewünschter Größe und Form der Preßlinge, zu verwenden, die außerdem je nach Bedarf
gekühlt oder geheizt werden können. Man wählt für den Preßvorgang zweckmäßigerweise denjenigen Mindestdruck und die
Mindesttemperatur, welch eine so gute Bindung und glatte Oberfläche
des Preßlings ergeben, daß bei den späteren Verarbeitungsvorgängen kein störender Abrieb mehr entsteht. Diese Bedingungen
für die Verformung sind natürlich je nach Einsatzmaterial unterschiedlich. Eine allzu dichte Packung der Partikeln im Preßling
oder gar ein Zusammenschmelzen beim Pressen würde die Aktivität der geformten Körper bei der Feststoffkondensation verschlechten.
Die Form und Größe der Preßlinge ist zur Erzielung möglichst kurzer Kondensationszeiten unter dem Gesichtspunkt einer möglichst
großen Oberfläche bei geringer Dicke zu wählen. Als bevorzugt hat sich eine Kissenform mit der Kantenlänge von 10 mm
und der größten Dicke von 3 bis 4 ram erwiesen, Kleinere Formkörper lassen sich teilweise schon wieder schlechter handhaben,
bei größeren ist die Kondensationsgeschwindigkeit geringer.
Man unterwirft die Preßkörper in herkömmlichen Apparaturen, gegebenenfalls
nach einem Trocknungsvorgang, den bei Feststoffkondensationen üblichen Bedingungen, dfh. einer Temperatur, die
zweckmäßigerweise nicht mehr als 30-400C unter dem Schmelzpunkt des Vorkondensates (bei Mischungen nicht mehr als 3O-4O°C
unter dem Schmelzpunkt desjenigen Vorkondensates, das mengenmäßig überwiegt) liegt und entweder einem möglichst geringen
Druck von wenigen Torr bis zum bestmöglichen Vakuum oder einem Strom von Inertgas, z.B. Stickstoff, Kohlendioxid oder Helium,
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das auch über entsprechende Reinigungsapparaturen im Kreise geführt werden kann. Die Kondensationseit richtet sich nach dem
gewünschten Molekulargewicht und differiert bei ein und demselben Einsatzmaterial in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen,
der verwendeten Apparatur und der Form und Packungsdichte der Preßlinge. Bei Preßlingen gleicher Größe kondensieren im allgemeinen
diejenigen aus feinerem Material (z.B. Korngröße unter 0,8 mm Durchmesser) schneller als diejenigen aus gröberem Material
(z.B. Korngröße 0,8 - 1,5 mm Durchmesser).
Selbstverständlich ist es möglich, den feinteiligen Vorkondensaten
oder deren Yorprcdikten vor dem Preßv.organg die verschiedensten
flüssigen oder festen Substanzen zuzumischen. Dabei kann es sich z.B. um leicht verdampfbare Stoffe handeln, die chemisch
inert sind, wie z.B. Paraffin, unter den Bedingungen der Feststoffkondensation verdampfen und dem Preßling dadurch eine
Struktur mit vielen kleinen Poren verleihen oder um nichtflüchtige, chemisch inerte Füllstoffe, z.B. Farbpigmente oder
Nukleierungsmittel. Weiter besteht die Möglichkeit, durch geeignete Zusätze vor dem Pressen während der Feststoffkondensation
Copolymere oder chemische Modifizierungen entstehen zu lassen. Stabilisatoren gegen Abbau durch Licht, Hitze oder
Sauerstoff, Kondensationsbeschleuniger, färbstoffbindende
Substanzen, Aufheller und Antistatika, die gleich, bei einem späteren Verarbeitungs- oder Veredlungsvorgang oder bei Gebrauch
des Verkaufsproduktes wirken sollen, lassen sich auf elegante und einfache Weise vor dem Pressen den Vorkondensaten, bzw. deren
Vorprodukten, zumischen» Dies ist ein weiterer, sehr wesentlicher Vorteil des beanspruchten Verfahrens, gegenüber einem
solchen, bei welchem pulverförmige oder aus der Schmelze granulierte Vorkondensate für die Feststoffkondensation verwendet
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch vorzüglich für
den kontinuierlichen Betrieb. Dazu kann man gegebenenfalls den Preßkörpern eine endlose Bandform geben, z.B. mit waffelähnli-
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eher Struktur, wobei die früher beschriebenen Kissen noch an den
Kanten'verbunden sind. Dieses gepreßte Band läßt sich besonders
vorteilhaft kontinuierlich durch einen beheizten Kanal führen und darin nachkondensieren.
Der Molekulargewichtsbereich der Produkte, auf die das beanspruchte
Verfahren angewandt wird, ist zahlenmäßig nicht abgrenzbar. Obwohl Preßlinge aus Vorkondensat mit einem Zahlenmittel
des Molekulargewichtes von weniger als 10 000 teilweise noch eine gewisse Sprödigkeit besitzen, die bei der Weiterverarbeitung
zu verhältnismäßig viel Abrieb führen kann, ist es trotzdem vorteilhaft, das Verfahren anzuwenden. Mit steigendem
Molekulargewicht der Vorkondensate nimmt die Schlagzähigkeit der Preßlinge zu, der Abrieb nimmt ab. Die erreichbaren Endwerte
des Molekulargewichtes hängen bei gleichen Ausgangswerten von den Reaktionsbedingungen, der verwendeten Apparatur, der
chemischen Natur des Kondensates und von der Packungsdichte der Partikeln im Preßling sowie dessen Verhältnis von Oberfläche
zu Volumen ab. Je geringer die Packungsdichte der Partikeln und je größer die Oberfläche des Preßlings, desto höher ist das
erreichbare Molekulargewicht. Drückt man dieses durch die relative Viskosität der Endprodukte aus, so sind erreichbare
Endwerte von 2,6 bei linearen Kondensationspolymeren, beispielsweise bei Polyäthylenterephthalat, keine Seltenheit. Die relative
Viskosität wurde gemessen an einer 1 gew.-^igen Lösung von Polyäthylenterephthalat
in Phenol/Tetrachloräthan 3 : 2 bei 250C.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahren ist bei allen Kondensationsproblemen
möglich, unabhängig von der chemischen Natur der Preßmaterialien. In der Praxis ist das Verfahren industriell
jedoch besonders interessant für die Feststoffkondensation von Vorkondensaten linearer Polyester, wie 55. B. Polyäthylenterephthalat,
und linearer Polyamide, wie z.B. Nylon 66 und Nylon 6, oder von ,Gemischen der genannten Verbindungen, doch kann es
selbstverständlich mit demselben Erfolg zur Weiterverarbeitung andersartiger Kondensationspolymerer oder deren Vorprodukte angewandt
werden.
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Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen "Verfahrens können
aus den folgenden Beispielen ersehen werden:
Durch Schmelzkondensation hergestelltes Polyäthylenterephthalat
der relativen Viskosität 1,5 wurde in -verschiedener Form, als Schnitzel, als gemahlenes Produkt und in Form von kissenförmigen
Preßlingen einer Feststoff kondensation unterworfen, wobei die Änderung der Yiskosität und des Carboxylendgruppengehaltes ver-"
folgt wurde.
Als Ausgangsmaterial diente ein kubisches Schmelzegranulat mit den Kantenlängen 4 'x 4 x 2 mm.. Durch Mahlen und fraktioniertes
Sieben wurde Mahlgut (I), größtenteils staubförmig mit einem maximalen Teilchendurchmesser von 0,8 mm und Mahlgut (II), feinkörnig
mit einem Teilchendurchmesser zwischen 0,8 und 1,5 mm tiergestellt.
Aus Mahlgut (I) und Mahlgut (il) wurden auf einer Zahnradgranuliermaschine
kissenförmige Preßlinge mit der Kantenlänge 10 mm und einem Durchmesser von 3 - 4 mm an der dicksten Stelle
angefertigt. Die Preßkörper besaßen eine glätte Oberfläche, waren sehr schlagzäh und ergaben weder beim Transport, noch bei
( der Weiterverarbeitung einen nennenswerten Abrieb.
1.) In einem 1 1-Kolben eines Rotationsverdampfers, Typ Rotavapor,
wurden jeweils 150 g Polyäthylenterephthalat bei 18O0C (Ölbad) unter einem Stickstoffstrom von 50 1/Std. getrocknet.
Dann wurde die Badtemperatur auf 2350C erhöht und unter einer Stickstoffströmung von 50 1/std kondensiert. Es
wurde eine Kondensationszeit von jeweils 6 Std. gewählt, wobei
alle 2 Std. eine Probe für die Messung der rel. Viskosität und des Carboxylendgruppengehaltes entnommen wurde. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 eingetragen.
2.) In derselben Apparatur wie in Beispiel 1 wurden ebenfalls 150 g Polyäthylenterephthalat 1 Std. bei 18O0C unter einem
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Stickstoffstrom von 5O3/h1 Stunde getrocknet. Dann wurde die.
Badtemperatur auf 2250C erhöht und bei 1,5 Torr (Regelung
mit Stickstoff) 6 Std. kondensiert. Die Probenahme erfolgte wie bei Versuch 1, die Ergebnisse sind in Tabelle 2 niedergelegt.
Man sieht, daß bei der Feststoffkondensation im Vakuum und im
Stickstoffstrom die Kondensationsgeschwindigkeit der Preßlinge (10x10x3 mm) diejenige betriebsüblicher Schmelzegranulate
(4x4x2 mm) ganz erheblich übertrifft, obwohl erstere bei ca.
10-fachem Volumeninhalt nur eine ca. fünfmal größere Oberfläche pro Partikel besitzen. Die Kondensationsgeschwindigkeit der
entsprechenden gemahlenen Polyester wird dagegen nicht erreicht, doch trat bei den Preßlingen im Gegensatz zu diesen keinerlei
Verfrittung oder Verklebung beim Erhitzen auf.
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T a b. e 1 1 e
Feststoffkondensation von Polyäthylenterephthalat bei 700 Torr im
Stickstoffstrom
Konden | Schmelzegranulat | 1,51 | 17,4 | Mahlgut(I) | 1,5 | 16,8 | Mahlgut(II)■ | Carboxyl- | Preßl, | aus(I) | 10x10x3mn) | Preßl.£ | aus (II) | Carboxyl- |
sations- | (Chipsgröße | 1,64 | 16,4 | (Te ilchendurch- | 1,9 | 8,5 | (Te ilchenducdb- | endgrtppsn | (Größe | ; eines | Carboxyl- | (Größe | eines | endgruppen |
zeit | 4x4x2mm) | 1,73 | 16,8 | messer < 0,8 mm) | 2,13 | 8,0 | messer C | mYal/kg | kissenförm. | endgappen | kissenförm. Preßl. | mYal/Kg | ||
Std. | rel. Carboxyl- | 1,74 | 9,2 | rel. Carboxyl· | 2,29 | 8,5 | rel. | Preßl, | mYal/kg | 10x10x3 mm) | 17,4" | |||
Yi sk. endgrucpen | Yi sk. endgruppe! | Yisk. | 17,9 | rel. | 16,9 | rel. | 13,2 | |||||||
mYal/kg | mYal/kg | 12,4 | Yisk. | 12,7 | Yisk. | 11,2 | ||||||||
7,2 | 11,4 | 11,8 | ||||||||||||
O | 1,51 | 8,6 | 1,51 | 8,8 | 1,5- | |||||||||
2 | 1,79 | 1,67 | 1,72 | |||||||||||
4 | 1,89 | 1,83 | 1,81 | |||||||||||
6 | 2,03 | ■ 1,96 | 1,89 | |||||||||||
Feststoffkondensation von Polyäthylenterephthalat im Vakuum (1,5 Torr)
Kondensations-
σ zeit ο Std.
0 2 4
S chme1ζ e granulat
(Chipsgröße 4x4x2mm) rel. Carboxyl-Yisk. endgrucpen mVal/kg
1,51 1,65 1,68 1,73
17,4 14,5 11,5 12,1
Mahlgut (I) (Teilchendunchr messer 0,8mm)
rel. Carboxy 1-Yisk. endgruppe mVal/kg
1,5 2,19 2,53 2,73
16,8 13,1 12,8 14,9
Mahlgut (II) · (Teilchendurchmesser 0,8-1,5mm)
rel. Carboxyl-Yiskos. endgruppen
mVal/kg
1,51 1,86 2,07 2,18
17,9
10,3
9,6
12,9
Preßl.aus (I) (Größe eines kissenförm. Preßlings
10x10x3mm)
rel. Carboxyl-Visk. endgruppen mVal/kg
10x10x3mm)
rel. Carboxyl-Visk. endgruppen mVal/kg
1,51
1,91
2,09
2,20
1,91
2,09
2,20
16,9 13,7 12,3 13,6
Preßl.aus (II) (Größe eines kissenförm. Preßlings 10x10x3mm)
rel. Carboxyl-Yisk. endgruppen mYal/kg
1,50 1,86 1,99 2,04
17,4
12,8
13,2
7,9
Claims (6)
1.. Verfahren zur Polykondensation von hochmolekularen linearen
Kondensationspolymeren oder von deren Vorprodukten auf höhere Molekulargewichte in fester Phase bei Temperaturen
unterhalb des Schmelzpunktes der hochmolekularen linearen Kondensationspolymeren bei vermindertem Druck oder in einer
Inertgasatmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekularen
linearen Kondensationspolymeren oder deren Tor= produkte in Form von Preßkörpern aus pulverförmiges! oder
sehr feinkörnigem Material mit eines TeiXehendurchisesser- des
den Preßkörpern zugrunde liegenden feinkörnigen Materials bis maximal 2 mm der Feststoffkondensation unterworfen werden„
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet5 daß die
Preßkörper sich aus einem Gemisch chemisch oder struSrcurell
verschiedener Kondensationspolymerer oder aus den Vorprodukten
solcher chemisch oder strukturell verschiedener Kondensation^
poljmerer zusammensetzen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet9
daß die Preßkörper entweder vom Preßvorgang her feste oder
flüssige, chemisch inerte oder reaktionsfähige Zuschlagstoffe enthalten und/oder im Gemisch mit diesen der Feststoffkondensation
zugeführt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet«,
daß die Preßkörper als eine Vielzahl einzelner geometrischer Gebilde oder in Form von endlosen, gegebenenfalls strukturierten
Streifen, Bändern oder Bahnen der Feststoff kondensation
unterworden werden oder daß nur ein gepreßtes, gegebenenfalls
strukturiertes Band oder eine solche Bahn dem beanspruchten Verfahren zugeführt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kondensationspolyraer lineare Polyester, insbesondere
Polj-ithylenterephthalat, verwendet werden.
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6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kondensationspolymere lineare Polyamide, insbesondere
Nylon 6 und Nylon 66, bzw, deren Vorprodukte verwendet werden.
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