DE3738495C2 - Gesättigte, zur Herstellung von Klebemassen geeignete Copolyester - Google Patents
Gesättigte, zur Herstellung von Klebemassen geeignete CopolyesterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft gesättigte, zur Herstellung von
Klebemassen, insbesondere waschfesten Klebemassen, geeignete
Copolyester.
Daß sich Copolyester auf der Basis von Terephthalsäure und
Isophthalsäure, gegebenenfalls aliphatischen Dicarbonsäuren,
und aliphatischen Diolen mit 2 bis 12 C-Atomen als
Schmelzkleber eignen, wenn die Monomerenzusammensetzung so
gewählt wird, daß der Schmelzpunkt des Copolyesters bei 80
bis 150°C liegt, ist bekannt. Derart zusammengesetzte Copolyester
und ihre Verwendung als Schmelzkleber werden z. B. in
den EP 00 78 889, DE 19 20 432, DE 29 37 946, US 36 99 921,
US 40 94 721 und WO 83/0 2621 beschrieben.
Die DE-OS 19 20 432 beschreibt Copolyester aus
Terephthalsäure, Adipinsäure, Ethylenglykol und Butandiol.
Die Erweichungspunkte der Copolyester, die über 130°C liegen,
sind für temperaturempfindliche Materialien zu hoch. Wählt
man die Monomerzusammensetzung so, daß der Erweichungspunkt
unter 130°C liegt, zeigen die Copolyester eine starke Oberflächenklebrigkeit,
die sie zur Herstellung pulverförmiger
Überzugsmittel ungeeignet macht, wie in der US 40 94 721
angegeben ist.
Die US 36 69 921 beschreibt ebenfalls Copolyester auf der
Basis von Terephthalsäure, Adipinsäure, Ethylenglykol und
Butandiol. Sie neigen jedoch dazu, bereits in Granulatform
zu kleben, so daß große Mengen hochdispersen Siliciumdioxids
dazu gegeben werden müssen, um das Granulat mahlen zu
können. Weiteres Silciumdioxid ist nötig, um ein
beschichtungsfähiges Pulver zu erhalten, wie in der WO 83/0
2621 erwähnt wird.
Thermoplastische Copolyester, bei denen die Diolkomponente
aus Butandiol und langkettigen, aliphatischen Diolen mit 6
bis 20 C-Atomen besteht, sind aus der US 44 96 713 bekannt.
Die dort beschriebenen Copolyester enthalten als
Dicarbonsäure nur Terephthalsäure und sind zur Anwendung als
Spritzgußformmassen oder Extrusionsmassen zur Herstellung
von Formkörpern bestimmt. Aufgrund ihrer hohen Schmelzpunkte
ist eine Anwendung als Heißschmelzkleber für temperaturempfindliche
Substrate, wie z. B. Textilien, nicht möglich.
Die US 40 94 721 (= DE 24 35 863) beschreibt Copolyester aus
Terephthalsäure, Isophthalsäure bzw. einer oder mehreren
gesättigten aliphatischen Dicarbonsäure(n) mit 4 bis 34
C-Atomen. Als Diolkomponente wird ein Gemisch aus Butandiol
und Hexandiol verwendet. Dabei treten jedoch beim Mahlen und
bei der Lagerung des Pulvers erhebliche Störungen durch
Zusammembacken auf, wie bereits in US 42 17 426 erwähnt.
Die ungenügende Waschbeständigkeit dieser Copolyester wird
in den weiter unten folgenden Vergleichsbeispielen C und F
nachgewiesen.
Die EP 00 78 889 beschreibt Copolyester aus Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Butandiol, weiteren aliphatischen Diolen mit
5 bis 12 C-Atomen und einem anorganischen Pulver. Diese
Copolyester weisen die Nachteile wie Klebrigkeit des
Granulats und geringe Lagerstabilität des Pulvers nicht auf,
die Wasch- und chemische Reinigungsbeständigkeit sind jedoch
ungenügend, wie die unten folgenden Vergleichsbeispiele A
und B zeigen. Insbesondere ist eine starke Blasenbildung zu
beobachten.
Die WO 83/02 621 beschreibt Copolyester aus Terephthalsäure,
mindestens einer weiteren gesättigten Dicarbonsäure mit 3
bis 12 C-Atomen sowie Butandiol und Diethylenglykol. Das
weiter unten folgende Vergleichsbeispiel E zeigt, daß
die Waschbeständigkeit dieser Copolyester ebenfalls
ungenügend ist.
Die JP-52127.940 beschreibt Klebstoffe aus Copolyestern, die aus
Säurekomponenten (A) und Glykolkomponenten (B) bestehen. Kom
ponente (A) besteht aus 5 bis 35 Mol-% Terephthalsäure, 65 bis
95 Mol-% Isophthalsäure und 0 bis 10 Mol-% aliphatischen Dicar
bonsäuren. Komponente (B) führt Ethylenglykol neben Propan-,
Butan- und Pentanglykol als Diolkomponente auf.
Es bestand deshalb die Aufgabe, gesättigte, zur Herstellung
von Klebemassen geeignete Copolyester zu schaffen, die nicht
mehr die Nachteile des Standes der Technik aufweisen. Diese
Aufgabe wird durch die Copolyester des Patentanspruchs 1
gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß Klebemassen
auf der Basis von Terephthalsäure, Isophthalsäure und
Butandiol durch die Zugabe von 1-30 Mol-% von einem Gemisch
langkettiger, aliphatischer Diole mit mindestens
13 C-Atomen bei sehr guten Ausgangs-Trennfestigkeiten in
ihren Eigenschaften bezüglich der Waschbeständigkeit und der
chemischen Reinigungsbeständigkeit verbessert werden, und
daß aus diesen Copolyestern erzeugte Klebemassen in sehr
viel geringerem Ausmaß zu Blasenbildung neigen. Diese
Blasenbildung tritt neben der Verminderung der
Haftfestigkeit nach Waschbehandlungen an der Klebefläche der
Substrate auf. Sie mindert darüber hinaus den ästhetischen
und den Gebrauchswert der verklebten Materialien.
In der JP 58-134 114 werden Polyester, die als Schmelzkleber
zu verwenden sind, beschrieben, welche das Polykondensationsprodukt
aus Terephthalsäure und Isophthalsäure einerseits
und Butandiol und einem anderen Diol andererseits sind, wobei
in diesem bekannten Falle bei Verwendung von aliphatischen
Diolen nur solche mit maximal 5 Kohlenstoffatomen verwendet
werden. Daß durch Einsatz aliphatischer Diole mit 13 bis 20
Kohlenstoffatomen die vorstehend geschilderten Vorteile
erzielt werden können, ist dieser Literaturstelle nicht zu
entnehmen.
Trotz niederer Erweichungstemperatur klebt das Granulat der
aus den erfindungsgemäßen Copolyestern erzeugten Klebemassen
auch ohne Additive nicht zusammen und läßt sich problemlos
zu einem lagerstabilen, verklumpungsfreien Pulver
verarbeiten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Copolyester erfolgt
analog der Polybutylenterephthalatherstellung, wie sie z. B.
im Kunststoffhandbuch, Bd. 8, C. Hanser Verlag, München,
1973, Seite 687, beschrieben ist.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Copolyester wird eine Mischung verwendet, in der das
Molverhältnis von Terephthalsäure zu Isophthalsäure zwischen
75 : 25 bis 40 : 60, bevorzugt von 65 : 35 bis 45 : 55, und das
Molverhältnis von Butandiol zu dem
langkettigen, aliphatischen Diol oder Diolgemisch zwischen
99 : 1 und 70 : 30, bevorzugt zwischen 95 : 5 und 80 : 20 liegt.
Die eingesetzten aliphatischen Diole besitzen 13 bis 20,
bevorzugt 14 bis 18, C-Atome und werden mit 1-30 Mol-%,
bevorzugt mit 5-20 Mol-% eingesetzt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß
technische Gemische solcher Diole eingesetzt werden können,
wie sie z. B. im SR 100-Diol vorliegen. Das SR 100-Diol ist ein
aliphatisches Diolgemisch der Firma ARCO, Sartomer AG
Marshall Building, Westtown Rd. West Chester PA 19 380, USA,
mit C₁₃ bis C₁₈-Diolen, die
durchschnittliche Kettenlänge beträgt C₁₄.
Die erfindungsgemäßen Copolyester haben eine relative
Viskosität von 1,40 bis 1,80, vorzugsweise 1,50 bis 1,70,
gemessen in einer 1%igen m-Kresollösung bei 20°C, ihr
Schmelzpunkt liegt im Bereich von 90 bis 170°C, vorzugsweise
100 bis 130°C.
Dem Copolyester können bereits im Verlauf der Herstellung
Verarbeitungshilfsmittel, übliche Stabilisatoren,
Weichmacher, Füllstoffe, Pigmente oder optische Aufheller
zugegeben werden.
Die Weiterverarbeitung zu pulverförmigen Produkten, deren
Verarbeitbarkeit beurteilt werden muß, geschieht nach
bekannten Verfahren, z. B. dem Kaltmahlverfahren. Weitere
Kenngrößen wurden wie nachfolgend bestimmt.
η rel: Die relative Viskosität wird an einer 1%igen Lösung in m-Kresol bei 20°C bestimmt.
Tm: Als Schmelzpunkt wird das Maximum des Schmelzpeaks, der durch die Methode der Differential-Scanning- Calorimetrie bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 20°C/min erhalten wird, angegeben.
η rel: Die relative Viskosität wird an einer 1%igen Lösung in m-Kresol bei 20°C bestimmt.
Tm: Als Schmelzpunkt wird das Maximum des Schmelzpeaks, der durch die Methode der Differential-Scanning- Calorimetrie bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 20°C/min erhalten wird, angegeben.
Zur Prüfung der Haftfestigkeit bzw. der Wasch- und
chemischen Reinigungsbeständigkeit werden Pulver mit einer
Korngröße von 80 bis 200 µm auf einen handelsüblichen
Einlagestoff mittels einer Pulverpunktbeschichtungsanlage
mit einer 17 Mesh-Gravurwalze mit einem Auflagegewicht von
17 ± 2 g/m² aufgebracht und dieser anschließend mit einer
Durchlaufpresse bei 130°C unter einem Preßdruck von 350
g/cm² mit einem handelsüblichen Oberstoff fixiert.
Von den fixierten Teilen wird die Originalhaftung, die
Haftung nach 10 Wäschen bei 60°C, nach 10 Wäschen bei 95°C
und nach 10 chemischen Reinigungen gemessen. Die
Trennfestigkeit wird nach DIN 54 310 bestimmt, wobei die
Werte in N/5 cm angegeben sind.
Nach 10 Wäschen werden die Proben an der Oberstoffseite auf
Blasenbildung nach folgender Benotung beurteilt (1 bis 5):
- 1. Sehr gut, keine Blasen
- 2. Gut, sehr wenige, kaum sichtbare Blasen
- 3. Wenige, aber deutlich sichtbare kleine Blasen (= 2 mm)
- 4. Viele kleine und größere Blasen
- 5. Sehr große lange Blasen.
Klebemassen, die Beurteilungen von 3 bis 5 liefern, sind
nicht mehr als Kleber akzeptabel.
In einem mit Rührer versehenen Autoklaven werden Terephthalsäure
und Isophthalsäure mit Butandiol und SR 100-Diol nach
den in Tabelle 1 angegebenen Molverhältnissen in Gegenwart
von Titantetrabutylat bei 200°C bis 230°C im Stickstoffstrom
unter Rühren verestert, bis die theoretische Menge an Wasser
abgespalten ist. Danach wird innerhalb einer weiteren Stunde
der Druck auf ca. 1 mbar gesenkt und anschließend bei 250°C
polykondensiert, bis die gewünschte Viskosität erreicht ist
und danach der Autoklaveninhalt durch das Bodenventil ausgetragen,
gekühlt und granuliert.
Das getrocknete Granulat wird unter Kühlung mit flüssigem
Stickstoff gemahlen und die Kornfraktion zwischen 80 bis
200 µm ausgesiebt.
Wie unter den Beispielen 1 bis 3 beschrieben, werden die
Vergleichsbeispiele A, B, C, D und E mit
Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1 hergestellt.
Claims (6)
1. Gesättigte, zur Herstellung von Klebemassen geeignete Co
polyester aus Terephthalsäure und Isophthalsäure und ali
phatischen Diolen, wobei in dem zu ihrer Herstellung einge
setzten Reaktionsgemisch neben Butandiol als weitere Kom
ponente 1 bis 30 Mol-% eines Gemisches aliphatischer Diole
mit 13 bis 20 C-Atomen enthalten ist, und das Molverhältnis
von Terepthalsäure zu Isophthalsäure zwischen 75 : 25 und
40 : 60 liegt.
2. Copolyester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zu ihrer Herstellung eingesetzten
Reaktionsgemisch das Molverhältnis von Terephthalsäure zu Isophthalsäure
zwischen 65 : 35 und 45 : 55, und das Molverhältnis von Butandiol zu dem (den) langkettigen
Diol(en) zwischen 99 : 1 und 70 : 30, bevorzugt zwischen 95 : 5 und 80 : 20 liegt.
3. Copolyester gemäß den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zu ihrer
Herstellung
eingesetzten Reaktionsgemisch 5 bis 20 Mol-% Diole, bevorzugt mit 14 bis 18 C-Atomen, enthalten sind.
4. Copolyester gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie relative Viskositäten,
gemessen als 1%ige Lösung in m-Kresol bei 20°C, von 1,40 bis 1,80, bevorzugt 1,50 bis 1,70 aufweisen.
5. Copolyester gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Schmelzpunkte im Bereich
von 90 bis 170°C, bevorzugt zwischen 100 und 130°C, liegen.
6. Verwendung der Copolyester gemäß den Ansprüchen 1 bis 5 als Schmelzkleber, gegebenenfalls zusam
men mit Additiven, wie Stabilisatoren, Weichmachern, Pigmenten, optischen Aufhellern oder
Füllmitteln.
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