DE3833194A1 - Verfahren zum faerben von textilen materialien aus cellulosefasern - Google Patents
Verfahren zum faerben von textilen materialien aus cellulosefasernInfo
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Description
Beim Färben von textilen Materialien, die aus Cellulosefasern bestehen
oder Cellulosefasern in Mischung mit Synthesefasern enthalten, mit Küpen
farbstoffen arbeitet man in alkalisch-wäßrigem Medium in Anwesenheit von
Reduktionsmitteln und gegebenenfalls weiterer üblicher Hilfsstoffe bei
Temperaturen von beispielsweise 45 bis 60°C und stellt anschließend die
Färbungen dadurch fertig, daß man das textile Material spült, oxidiert und
seift. Die bekanntesten Reduktionsmittel, die bei Küpenfärbungen von
Cellulosefasern enthaltenden textilen Materialien eingesetzt werden, sind
Natriumdithionit, Thioharnstoffdioxid (Formamidinsulfinsäure) und Hydroxy
aceton. So ist beispielsweise aus der DE-OS 20 11 387 bekannt, bei der
Küpenfärbung von Cellulosefasern enthaltenden Textilien Thioharnstoff
dioxid als Reduktionsmittel zu verwenden. Wie aus dieser Veröffentlichung
außerdem bekannt ist, kann die Reduktion der Küpenfarbstoffe zusätzlich in
Gegenwart von Glucose vorgenommen werden, um zu verhindern, daß empfind
liche Farbstoffe "überreduziert" werden. Gemäß den Angaben in den
Beispielen wird Glucose, bezogen auf die Menge an Thioharnstoffdioxid, im
Unterschuß eingesetzt. Die Egalität der damit erzielbaren Küpenfärbungen
ist jedoch noch verbesserungsbedürftig.
Aus der DE-PS 21 64 463 ist ein Verfahren zum Färben und Bedrucken von
Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen bekannt, bei dem man die Reduktion
der Küpenfarbstoffe in wäßrigem Medium bei einem pH-Wert von mindestens 12
mit Hydroxyaceton in Gegenwart von chinoiden Verbindungen vornimmt, die
unter den Färbebedingungen wasserlöslich sind. Von Nachteil ist hierbei,
daß chinoide Verbindungen mitverwendet werden müssen und die Anzahl der
für dieses Verfahren geeigneten Küpenfarbstoffe begrenzt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Färben von textilen Materialien, die aus Cellulosefasern bestehen oder
Cellulosefasern in Mischung mit Synthesefasern enthalten, in alkalisch-
wäßrigem Medium mit Küpenfarbstoffen in Gegenwart von Reduktionsmittel
mischungen und Fertigstellen der Färbungen zur Verfügung zu stellen, bei
dem man Färbungen mit besserer Egalität erhält als bei bekannten Färbe
verfahren.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als Reduktions
mittelmischungen Kombinationen aus
- a) Natriumdithionit und/oder Thioharnstoffdioxid und
- b) α-Hydroxycarbonylverbindungen
im Gewichtsverhältnis 1 : 1 bis 1 : 15 einsetzt und die Färbung bei pH-Werten
von mindestens 13 sowie bei Temperaturen oberhalb von 75°C durchführt.
Die textilen Materialien bestehen aus Cellulosefasern oder enthalten
Cellulosefasern in Mischung mit anderen Fasern. Sie können in jedem
Verarbeitungszustand vorliegen, z.B. als Flocke, Kardenband, Garn, Strang,
Gewebe oder Wirkware. Bei den Cellulosefasern kann es sich entweder um
natürliche oder um regenerierte Cellulose, wie Zellwolle oder Polynosic-
Fasern handeln. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zum
Färben von mercerisierter Baumwolle, Rohbaumwolle sowie zum Färben von
Rohgarnen, die als Kreuzspule oder als Strang vorliegen. Synthesefasern,
die in Mischung mit Cellulosefasern in den textilen Materialien vorliegen,
sind beispielsweise Polyesterfasern oder synthetische Polyamidfasern. Die
Fasern aus natürlicher oder regenerierter Cellulose werden mit Küpen
farbstoffen gefärbt. Bei den Küpenfarbstoffen handelt es sich hauptsäch
lich um anthrachinoide und indigoide Farbstoffe. Küpenfarbstoffe sind seit
langem im Handel erhältlich und im Color Index dokumentiert, vgl. Colour
Index, 3. Auflage, 1971, Band 3, Seiten 3719-3844 und Band 4,
C.I. Nr. 58 000-74 000, Society Dyers and Colorists, England.
Verfahren zum Färben von Cellulosefasern mit Küpenfarbstoffen in Gegenwart
von Reduktionsmittelmischungen wurden bereits oben zum Stand der Technik
abgehandelt. Bezogen auf das textile Material benötigt man hierfür 0,01
bis 10 Gew.% Küpenfarbstoff oder eine Mischung mehrerer Küpenfarbstoffe.
Das Färben der textilen Materialien kann beispielsweise aus langer
wäßriger Flotte bei einem Flottenverhältnis von 1 : 5 bis 1 : 40, vorzugsweise
1 : 8 bis 1 : 20, erfolgen, oder auch im Kontinue-Verfahren, z.B. Klotz
verfahren. Hierbei arbeitet man mit Flottenverhältnissen von 1 : 0,5 bis
1 : 3. Erfindungsgemäß erfolgt die Reduktion der Küpenfarbstoffe in wäßrigem
Medium bei pH-Werten von mindestens 13 und mit Reduktionsmittelmischungen
aus
- a) Natriumdithionit und/oder Thioharnstoffdioxid (Formamidinsulfinsäure) und
- b) α-Hydroxycarbonylverbindungen
im Gewichtsverhältnis 1 : 1 bis 1 : 15 bei Temperaturen oberhalb von 75°C.
Als Komponente a) der Reduktionsmittelmischungen verwendet man Natrium
dithionit, Thioharnstoffdioxid oder auch Mischungen aus Natriumdithionit
und Thioharnstoffdioxid in jedem beliebigen Verhältnis. Bevorzugt wird als
Komponente a) Natriumdithionit eingesetzt.
Als Komponente b) der Reduktionsmittelmischungen kommen α-Hydroxycarbonyl
verbindungen in Betracht. Geeignete α-Hydroxycarbonylverbindungen sind
beispielsweise Monohydroxyaceton (im folgenden mit Hydroxyaceton
bezeichnet), Dihydroxyaceton, Glykolaldehyd, Dihydroxybutanon, der als
Triose-Redukton bezeichnete 2,3-Dihydroxyacrylaldehyd, Ascorbinsäure und
Cyclopentendiol-2,3-on-1. Verbindungen dieser Art werden als Reduktone und
Reduktonate bezeichnet. Weitere Beispiele für Verbindungen dieser Art sind
Triose-Redukton und Reduktionsäure, die man beispielsweise durch sauren
oder alkalischen Abbau von Glucose, Sacchariden oder Polysacchariden, wie
Stärke, Melasse und Pektin erhält. Aus dieser Gruppe von Reduktionsmitteln
kommt vorzugsweise Hydroxyaceton in Betracht. Es ist selbstverständlich
auch möglich, Mischungen mehrerer α-Hydroxycarbonylverbindungen als
Komponente b) der erfindungsgemäß einzusetzenden Kombinationen zu
verwenden, z.B. Mischungen aus Hydroxyaceton und Glucose.
Bevorzugt verwendet man als Reduktionsmittelmischung eine Kombination aus
- a) Natriumdithionit und
- b) Hydroxyaceton
im Gewichtsverhältnis 1 : 2 bis 1 : 10. Die Färbung wird bei pH-Werten von
mindestens 13 durchgeführt. Dazu benötigt man im Gegensatz zu denjenigen
Färbeverfahren, bei denen man Natriumdithionit als alleiniges Reduktions
mittel einsetzt, eine höhere Menge an Alkali. Der pH-Wert des wäßrigen
Färbemediums wird vorzugsweise durch Zugabe von Natronlauge zur Flotte
eingestellt. Auch andere Basen, wie z.B. Kalilauge, können eingesetzt
werden. Ein pH-Wert von mindestens 13 wird durch Zugabe von mindestens
20 ml/l Flotte an wäßriger Natronlauge 38°B´, vorzugsweise von mehr als
25 ml/l Natronlauge 38°B´ erreicht. Die textilen Materialien werden zum
Färben in die wäßrig-alkalische Flotte eingebracht, die den Küpenfarbstoff
und die erfindungsgemäß zu verwendenden Reduktionsmittelmischungen und
gegebenenfalls andere übliche Färbereihilfsmittel enthält. Das textile
Material wird in der Flotte bei Temperaturen oberhalb von 75 bis 120,
vorzugsweise 80 bis 105°C gefärbt. Sofern Färbetemperaturen oberhalb von
100°C angewendet werden sollen, wird die Färbung in den dafür üblichen
Druckapparaturen durchgeführt. Unter diesen Bedingungen ziehen die
löslichgemachten Küpenfarbstoffe auf das textile Material auf. Die
Färbezeit beträgt etwa 30 bis 120 Minuten. Die Reduktionsmittelmischungen
werden in Mengen von 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 10 g/l in den Flotten
angewendet.
Das textile Material, das nach der Behandlung im Färbebad den Küpenfarb
stoff in der Leukoform enthält, wird danach in üblicher Weise behandelt,
um die Färbungen fertigzustellen. Dazu wird das textile Material zuerst
nach in der Küpenfärberei gebräuchlichen Methoden oxidiert. Nach dem
Oxidieren wird das textile Material gespült und geseift. Das Fertigstellen
der Färbungen kann auch so vorgenommen werden, daß das textile Material,
das den Küpenfarbstoff in der Leukoform enthält, zunächst gespült, danach
oxidiert und dann geseift wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann selbstverständlich auch in Anwesenheit
üblicher Egalisiermittel für die Küpenfärberei, z.B. in Gegenwart von
Polyvinylpyrrolidon oder wasserlöslichen Polyamiden vorgenommen werden,
die beispielsweise aus der DE-PS 11 25 881 bekannt sind. Beim Färben von
textilen Materialien aus mercerisierter Rohbaumwolle oder Rohbaumwolle
verwendet man zusätzlich als Färbereihilfsmittel Homopolymerisate der
Acrylsäure oder Methacrylsäure, Copolymerisate der Acrylsäure oder Meth
acrylsäure mit anderen Monomeren, z.B. Methacrylamid, Acrylamid, Acryl
nitril, Methacrylnitril, Acrylsäureester, Methacrylsäureester sowie
Maleinsäure, sowie die Alkali- oder Ammoniumsalze der Carboxylgruppen
enthaltenden Homo- oder Copolymerisate. Außerdem eignen sich Copoly
merisate aus Maleinsäure und Styrol, Maleinsäure und Vinylestern oder
Maleinsäure und Vinylethern. Die in Betracht kommenden Polymerisate haben
Viskositäten (gemessen mit dem Kugelfall-Viskosimeter nach Höppler bei
20°C gemäß DIN 53 015) von 1 bis 300 mPas in 7,5gew.%iger wäßriger
Lösung, die mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 9 eingestellt ist. Die
Verwendung solcher Polymerisate bei Küpenfärbungen in Mengen von 0,05 bis
2 Gew.%, bezogen auf das Färbegut, ist aus der DE-PS 24 44 823 bekannt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen in einer verbesserten
Egalität der gefärbten Cellulosefaser enthaltenden textilen Materialien.
Dies trifft insbesondere für solche Textilmaterialien zu, die schwierig
egal zu färben sind, wie beispielsweise mercerisierte Baumwolle,
insbesondere mercerisiertes Baumwollgarn in Strangform oder Baumwollgarn
auf besonders großen Kreuzspulen (z.B. Kreuzspulen mit mehr als 1200 g
Garn). Außerdem erhält man gegenüber der Verwendung bekannter Reduktions
mittelmischungen egale Färbungen bei Küpenfarbstoffen bzw. Farbstoff
kombinationen von Küpenfarbstoffen, bei denen sonst Egalitätsprobleme bei
den gefärbten Materialien auftreten. Ein weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß die Abwasserbelastung des
Textilbetriebs geringer einzustufen ist als bei alleiniger Verwendung von
Natriumdithionit oder Thioharnstoffdioxid.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Angaben in
Prozent sind Gewichtsprozent.
Ein Stranggarn aus mercerisierter Rohbaumwolle wird auf einem handels
üblichen Stranggarnfärbeapparat zunächst vorgenetzt, indem die Ware mit
3 g/l eines Phosphorsäure-diethylhexylesters als Netzmittel 15 Minuten bei
Raumtemperatur unter ständigem Umpumpen des Färbebades im Färbeapparat
behandelt wird. Das so benetzte Stranggarn aus mercerisierter Rohbaumwolle
wird anschließend bei einem Flottenverhältnis von 1 : 20 bei 100°C mit einem
Bad folgender Zusammensetzung gefärbt:
1 Teil des blauen Küpenfarbstoffs C.I. 69825
40 Teile wärige Natriumhydroxidlösung 38°B´
2 Teile Natriumdithionit
4 Teile Hydroxyaceton
1 Teil Natriumpolyacrylat (Molekulargewicht 60 000)
952 Teile Wasser
40 Teile wärige Natriumhydroxidlösung 38°B´
2 Teile Natriumdithionit
4 Teile Hydroxyaceton
1 Teil Natriumpolyacrylat (Molekulargewicht 60 000)
952 Teile Wasser
Das Bad wird innerhalb von 30 Minuten auf 100°C aufgeheizt. Man färbt
45 Minuten bei 100°C, kühlt es danach auf 60°C ab und stellt die Färbung
wie üblich fertig. Man erhält ein gleichmäßig blaugefärbtes Stranggarn mit
guter Durchfärbung und sehr guten Echtheiten. Die gute Egalität der
Färbung innerhalb des Stranges und zwischen verschiedenen Strängen wird
deutlich erkennbar, wenn man Strickstücke aus dem Garn eines Stranges und
aus dem Garn verschiedener Stränge herstellt.
Garn aus Rohbaumwolle wird in einem handelsüblichen Kreuzspulfärbeapparat
mit einem wäßrigen Bad, das 3 g/l Phosphorsäure-diethylhexylester als
Netzmittel enthält, 15 Minuten bei Raumtemperatur unter dauerndem Umpumpen
des wäßrigen Mediums behandelt. Das so benetzte Garn aus Rohbaumwolle wird
anschließend bei einem Flottenverhältnis von 1 : 15 mit einem Bad folgender
Zusammensetzung gefärbt:
0,8 Teile des olivfarbenen Küpenfarbstoffs C.I. 69525
30 Teile wäßrige Natronlauge 38°B´
1 Teil Natriumdithionit
4 Teile Hydroxyaceton
1 Teil Natriumpolyacrylat mit einer Viskosität von 35 mPas (30%ige wäßrige Lösung bei 20°C)
963,2 Teile Wasser
30 Teile wäßrige Natronlauge 38°B´
1 Teil Natriumdithionit
4 Teile Hydroxyaceton
1 Teil Natriumpolyacrylat mit einer Viskosität von 35 mPas (30%ige wäßrige Lösung bei 20°C)
963,2 Teile Wasser
Nachdem man das oben beschriebene Bad auf 60°C erwärmt hat, wird die
Flotte 10 Minuten bei 60°C umgepumpt. Danach erhitzt man die Flotte unter
dauerndem Umpumpen innerhalb von 15 Minuten auf 90°C und färbt das Textil
gut 40 Minuten bei 90°C. Das Bad wird anschließend auf 60°C abgekühlt und
die Färbung wie üblich fertiggestellt, nämlich Spülen mit Wasser,
Oxidieren mit 1 ml/l Wasserstoffsuperoxid 40% und kochend Seifen mit
einer Flotte, die 0,5 g/l eines Anlagerungsproduktes von 25 Mol Ethylen
oxid an 1 Mol eines C12/C18-Fettalkohols enthält.
Man erhielt ein gleichmäßig olivgraues Textilgut mit sehr guter Durch
färbung und sehr guten Echtheiten. Die gute Egalität der Kreuzspul-Färbung
wurde dadurch deutlich erkennbar, daß man Strickstücke herstellt, bei
denen die Innengarnlagen und die Außengarnlagen einer Kreuzspule anein
andergestrickt werden. Dabei werden keine Unterschiede in Farbton und
Farbtiefe zwischen den Innen- und Außengarnlagen festgestellt.
Färbefertige Baumwoll-Webware wurde auf einem üblichen Laborfärbeapparat
in geschlossenen Bomben, die während des gesamten Färbeprozesses bewegt
wurden, mit einer wäßrigen Flotte gefärbt, die folgende Bestandteile
enthielt:
0,3% des orangefarbenen Küpenfarbstoffs C.I. 69025 und
0,5% des blauen Küpenfarbstoffs C.I. 59800 (jeweils bezogen auf das Gewicht der trockenen Baumwoll-Webware),
30 ml/l wäßrige Natriumhydroxidlösung (38°B´)
0,3 g/l Natriumdithionit und
3 g/l Hydroxyaceton.
0,3% des orangefarbenen Küpenfarbstoffs C.I. 69025 und
0,5% des blauen Küpenfarbstoffs C.I. 59800 (jeweils bezogen auf das Gewicht der trockenen Baumwoll-Webware),
30 ml/l wäßrige Natriumhydroxidlösung (38°B´)
0,3 g/l Natriumdithionit und
3 g/l Hydroxyaceton.
Das Flottenverhältnis betrug 1 : 20. Die Flotte wurde auf 60°C erwärmt. Bei
dieser Temperatur ging man zunächst nur mit der Hälfte des Färbegutes ein
und setzt die zweite Hälfte des Färbegutes 5 Minuten später zu. Beide
Gewebestücke wurden dann gemeinsam unter dauernder Bewegung der Bomben zu
Ende gefärbt, indem man die Flotte innerhalb von 10 Minuten auf 80°C
aufheizt und dann 30 Minuten bei 80°C beließ. Danach wurde die Färbung in
üblicher Weise fertiggestellt, indem man das Gewebe mit Wasser spülte, mit
1 ml/l Wasserstoffsuperoxid oxidierte und mit einem handelsüblichen Nach
spülmittel bei 95 bis 100°C seifte.
Die beiden zum Färben verwendeten Farbstoffe 3 und 4 besitzen ein sehr
unterschiedliches Wanderungsvermögen und ziehen verschieden schnell auf.
Daher war nicht zu erwarten, daß das später zugegebene Gewebestück in
Farbtiefe und Nuance dem von Anfang an im Färbebad befindlichen Gewebe
stück entspricht. Das Beispiel zeigt aber, daß beide Gewebestücke nahezu
gleich gefärbt waren und somit eine gute Egalität erreicht wurde.
Beispiel 3 wurde mit den Ausnahmen wiederholt, daß die Flotte nunmehr
anstelle der in Beispiel 3 angegebenen Mengen an Natriumhydroxidlösung,
Natriumdithionit und Hydroxyaceton folgende Mengen enthielt:
35 ml/l wäßrige Natriumhydroxydlösung 38°B´
0,5 g/l Natriumdithionit und
3,5 g/l Hydroxyaceton.
35 ml/l wäßrige Natriumhydroxydlösung 38°B´
0,5 g/l Natriumdithionit und
3,5 g/l Hydroxyaceton.
Man erhielt zwei gefärbte Gewebestücke, die sich in Farbtiefe und Farbton
kaum unterschieden. Selbst unter diesen ungünstigen Färbebedingungen wurde
eine gute Egalität erzielt.
Die im Beispiel 3 angegebene Färbevorschrift mit den Farbstoffen 3 und 4
wurde mit den Ausnahmen wiederholt, daß die wäßrige Färbeflotte - wie bei
der üblichen Arbeitsweise nach IN-Verfahren - 12 ml/l wäßrige Natrium
hydroxidlösung 38°B´ und 3 g/l Natriumdithionit als alleiniges Reduktions
mittel enthielt. Bei dieser Arbeitsweise erhält man deutlich ungleich
gefärbte Gewebestücke. Das später zugegebene Gewebestück war deutlich
heller und weniger blau gefärbt.
Die im Beispiel 3 angegebene Arbeitsweise wurde mit den Ausnahmen wieder
holt, daß die Färbeflotte 2,5 g/l Natriumdithionit und 0,5 g/l Hydroxy
aceton enthielt. Die Menge an Natriumhydroxidlösung blieb unverändert. Man
erhielt bei dieser Verfahrensweise zwei deutlich ungleich gefärbte Gewebe
stücke. Das später zugegebene Gewebestück war deutlich heller und weniger
blau gefärbt.
Die im Beispiel 3 angegebene Arbeitsweise wurde mit den Ausnahmen wieder
holt, daß man 20 ml/l wäßrige Natriumhydroxidlösung 38°B´, 2,5 g/l
Natriumdithionit und 2 g/l Hydroxyaceton einsetzte. Man erhielt auch in
diesem Fall zwei deutlich ungleich gefärbte Gewebestücke, von denen das
später zugegebene Gewebestück deutlich heller und weniger blau gefärbt
war.
Claims (4)
1. Verfahren zum Färben von textilen Materialien, die aus Cellulosefasern
bestehen oder Cellulosefasern in Mischung mit Synthesefasern
enthalten, in alkalisch-wäßrigem Medium mit Küpenfarbstoffen in
Gegenwart von Reduktionsmittelmischungen und Fertigstellen der
Färbungen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Reduktionsmittel
mischungen Kombinationen aus
- a) Natriumdithionit und/oder Thioharnstoffdioxid und
- b) α-Hydroxycarbonylverbindungen
im Gewichtsverhältnis 1 : 1 bis 1 : 15 einsetzt und die Färbung bei
pH-Werten von mindestens 13 sowie bei Temperaturen oberhalb von 75°C
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Kombinationen aus
- a) Natriumdithionit und
- b) Hydroxyaceton
im Gewichtsverhältnis 1 : 2 bis 1 : 10 einsetzt.
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