DE1259575B - Verfahren zur Herstellung von difunktionellen Butadienpolymeren mit endstaendigen Carboxylgruppen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von difunktionellen Butadienpolymeren mit endstaendigen CarboxylgruppenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
ιΓ2Ίι
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
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Aktenzeichen:
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C08f
C08d
Deutsche Kl.: 39 c-25/05
G43374IVd/39c
17. April 1965
25.Januar 1968
17. April 1965
25.Januar 1968
Aus der deutschen Patentschrift 1 150 205 ist es bereits bekannt, daß Polybutadien mit endständigen
Carboxylgruppen in Gegenwart sowohl von Initiatoren, die Endgruppen einführen, als auch von
modifizierenden Mitteln mit einer Struktur vom Bis-Typ in Methanol und nichtalkoholischen Lösungsmitteln,
wie Aceton, hergestellt werden kann.
Die Herstellung eines flüssigen, niedrigmolekularen Polybutadien-Additionspolymeren mit endständigen
Dicarboxylgruppen, dessen Moleküle endständige reaktionsfähige Gruppen enthalten, hat den Vorteil,
daß hierbei ein Material verfügbar wird, das bei Raumtemperatur fließfähig und gießbar ist und
auf Grund seiner reaktionsfähigen funktioneilen Kettenenden bei Raumtemperatur durch Zugabe
bekannter Härte- bzw. Vulkanisationsmittel, ζ. Β. von Diisocyanaten, Metalloxyden, Polyaminen, Imiden,
zu festen, hochmolekularen, schwer schmelzbaren Materialien weiterpolymerisiert werden kann.
Diese flüssigen Polymeren können als Brennstoffbindemittel, zur Imprägnierung, als Einbettungsund
Vergußmassen verwendet werden. Die Bifunktionalität bezüglich der Carboxylgruppen ist wesentlich,
wenn höhere Polymere durch anschließende Härte- bzw. Vulkanisationsreaktionen hergestellt
werden sollen. Neben ihren einzigartigen Vulkanisationseigenschaften haben diese Butadienpolymeren
ferner im wesentlichen die Eigenschaften von Butadienpolymerisaten, die keine funktionellen Endgruppen
aufweisen.
Die bekannte Verwendung sowohl von Initiatoren als auch von modifizierenden Mitteln mit einer
Struktur vom Bis-Typ bedeutet, daß eine gesonderte Materialhandhabung bei jedem Polymerisationsansatz erforderlich ist, und führt zu Polymeren, die
variable Schwefelmengen in den Polymerketten enthalten, da die Ausnutzung des modifizierenden
Mittels in der Polymerisation etwas regellos ist. Es ist erwünscht, die Verwendung dieser modifizierenden
Mittel zu vermeiden. Wenn man jedoch nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1 150 205
vorgeht und hierbei lediglich das modifizierende Mittel wegläßt, stellt man fest, daß keine difunktionellen
Polymeren mit endständigen Carboxylgruppen erhalten werden. Die wachsenden Polymerketten
können an einem Ende eine endständige Carboxylgruppe enthalten, aber das zweite reaktionsfähige
Ende pflegt Wasserstoff aus dem als Lösungsmittel dienenden Methanol oder Aceton aufzunehmen,
so daß es enständigen Wasserstoff enthält. Dies hat einen niedrigen Grad der Difunktionalität
oder Kondensationspolymerisation zur Folge. PoIy-Verfahren
zur Herstellung von difunktionellen
Butadienpolymeren mit endständigen
Carboxylgruppen
Butadienpolymeren mit endständigen
Carboxylgruppen
Anmelder:
The B. F. Goodrich Company, Akron, Ohio
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. Th. Meyer und Dr. rer. nat. J. F. Fues,
Patentanwälte, 5000 Köln 1, Deichmannhaus
Dr.-Ing. Th. Meyer und Dr. rer. nat. J. F. Fues,
Patentanwälte, 5000 Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
Alan Roger Siebert,
Maple Heights, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 17. April 1964 (360 752)
mere dieses Typs mit niedrigeren Difunktionalitätsgraden
haben gewöhnlich schlechtere physikalische Eigenschaften als Polymere, deren Difunktionalitätsgrad
dichter bei 2 liegt. Wenn flüssige Copolymere des Butadiens in Systemen dieses Typs hergestellt
werden, ist der Umfang der reaktiven Kettenbeendigung sogar noch geringer als bei Verwendung von
Butadien als einziges Monomeres. Es ist ein technischer Fortschritt, wenn flüssige Butadiencopolymere
mit einer Funktionalität dicht bei 2 hergestellt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von gleichmäßigen, flüssigen, kauschukartigen,
difunktionellen Butadienpolymeren mit endständigen Carboxylgruppen durch Polymerisation
von Butadien in Gegenwart von Lösungsmitteln und
709 720/512
von aliphatischen Azodicarbonsäuren der allgemeinen Formel
R R
HOOC — (CH2),, -C-N = N-C- (CH2),, — COOH
CN
worin R ein Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen und η eine ganze Zahl von 1 bis 6 ist, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Lösungsmittel tertiäres Butanol verwendet. Säuren dieser Art werden hergestellt
durch Umsetzung von γ-, δ-, ?-, ζ-, ψ, -&-, ι-
und κ-Ketosäuren der Formel
HOOC — (CHa)n — C — R
O
O
die genannte Bedeutung haben, mit Hydrazinsulfat und Natriumcyanid. Der Carbonylsauerstoff der
Ketosäure wird zuerst in Hydroxyl und dann in eine Cyanogruppe umgewandelt. Zwei Einheiten
der umgewandelten Säure werden an jede Hydrazineinheit gebunden, und durch abschließende Oxydation
mit Chlor wird die Hydrazineinheit in eine Azobindung umgewandelt. Bevorzugte Materialien
dieser Klasse sind unter anderem Azodicyanobuttersäure, Azodicyanovaleriansäure, Azodicyanopelargonsäure,
Azodicyanoundecylsäure. Für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung sind
keine Dithio-Modifikatoren erforderlich.
Entscheidend wichtig für die Herstellung von difunktionellen Polybutadienen mit endständigen
Carboxylgruppen gemäß der Erfindung ist die Wahl eines Lösungsmittels für das Polymerisationssystem,
das eine sehr niedrige Kettenübertragungskonstante hat. Das am Ende eines Vinylpolymerkettenmoleküls
wachsende freie Radikal trägt ein einzelnes Elektron und ist ein Zentrum von hoher Reaktionsfähigkeit.
Es kann Monomermoleküle anlagern und das Lösungsmittel angreifen, wobei aus diesem ein Atom,
z. B. Wasserstoff, zur Absättigung der freien Valenz
CN
entfernt wird. Wenn dieser Angriff oder diese Kettenübertragung aus dem Lösungsmittel stattfindet,
enthält die jeweilige Polymerkette endständigen Wasserstoff. Jede wachsende Kette bzw.
jedes wachsende Makroradikal hat seinen eigenen charakteristischen Grad der Kettenübertragung bei
jedem anderen Lösungsmittel. Beispielsweise ist Tetrachlorkohlenstoff CCI4 ein sehr reaktionsfähiges
übertragungsmittel für Styrol, ist jedoch für Vinylchlorid den Ketonen unterlegen und hat wenig
Einfluß auf Acrylsäure oder Acrylnitril. Das Kettenübertragungsvermögen eines bestimmten Lösungsmittels
für ein gegebenes Monomerensystem läßt sich nicht voraussagen. Daher war die Feststellung
überraschend, daß tertiäres Butanol allein unter vielen untersuchten alkoholischen und nichtalkoholischen
Lösungsmittelsystemen ein äußerst niedriges Kettenübertragungsvermögen für Butadienmonomersysteme
hat und es ermöglicht, niedrigmolekulare (etwa 500 bis 20 000) Polybutadiene mit Carboxylgruppen
an jedem Ende der Polymerkette herzustellen, wenn ein bestimmter Bis-azo-Katalysator
als Polymerisationsinitiator verwendet wird.
Wenn man monomeres Butadien in tertiärem Butanol unter Verwendung von Azodicyanovaleriansäure
als Initiator bei 70 bis 80° C polymerisiert und die Polymerisation vonstatten gehen läßt, bis der
Initiator zu etwa 75% zersetzt ist, bestimmt aus seiner Halbwertzeit bei der jeweiligen Temperatur
(L e w i s and M a t h e s ο η , JACS, 71,747 [1949]), kann überschüssiges Butadien abgeblasen und das
flüssige Polymere mit Methanol ausgefällt werden.
Nach dem Absetzen kann die Schicht aus Methanol und tertiärem Butanol dekantiert werden. Das
flüssige Polymere kann durch die Struktur
CH3 f H H H H ) CH3
HOOC — (CH2)2 — C
CN
C-C=C-C
• C — (CH2J2 — COOH
„ CN
dargestellt werden, worin η eine ganze Zahl von 93 bis 130 ist. Die als Initiator verwendete Azodicyanovaleriansäure
CH3 CH3
HOOC — (CH2)2 -C-N = N-C- (CH2)2 — COOH
CN CN
zersetzt sich zu No-Gas und den freien Radikalen mit endständigen Carboxylgruppen reagieren. Die
60 Wirkung dieses Initiatortyps dürfte darauf zurück-CH3 zuführen sein, daß die Bindung zwischen tertiärem
Kohlenstoff und Stickstoff leicht dissoziiert wird, z. B. auf thermischem Wege. Kohlenstoff-Schwefel-Bindungen,
wie sie in modifizierenden Mitteln vom Dithio-Typ zu finden sind, erfordern eine höhere
Energie zur Dissoziation. Dieses Verfahren führt zu difunktionellen Polymeren mit endständigen
Carboxylgruppen, die ausgezeichnet reproduzierbar
HOOC — (CH2)2 — C ■
CN
die mit jedem Ende der wachsenden Polymerkette unter Bildung des difunktionellen Polymeren
und frei von Verunreinigungen durch Emulgatoren und Salze sind.
Außer zur Herstellung von difunktionellen Polymeren von Butadien allein eignet sich das Verfahren
zur Herstellung von flüssigen Butadien-Acrylnitril-Polymeren. Versuche, flüssige Butadien-Styrol-Copolymere
mit einer Funktionalität von 2 herzustellen, waren erfolglos, ein weiteres Zeichen für die einzigartige
Wirkung der Verwendung von tertiärem Butanol als spezielles Lösungsmittel für das Polymere.
Es ist für das Verfahren gemäß der Erfindung wichtig, daß die Monomeren in tertiärem Butanol
als Lösungsmittel polymerisiert werden und daß als Katalysator eine Azodicyanosäure verwendet wird,
in der die tertiären C-Atome an die N-Atome der Azogruppe gebunden sind und die unter Bildung
von freien Radikalen mit Carboxylendgruppen dissoziiert. Der Katalysator kann insgesamt dem
Ansatz zu Beginn zugegeben werden, jedoch wird er vorzugsweise kontinuierlich mit fortschreitender
Polymerisation zugesetzt.
Die Polymeren sind mit Isocyanaten, Imiden, Äthylenoxyd und ähnlichen Verbindungen vulkanisierbar.
Die Vulkanisate haben ausgezeichnete physikalische Eigenschaften. Die Polymeren vulkanisieren
bei Raumtemperatur unter Bildung starker, nicht klebender Materialien. Sie können mit Kreide, Ruß
und anderen Pigmenten verstärkt werden.
Die Molekulargewichte der Polymeren werden mit einem Mechrolab-Dampfdruckosmometer unter
Verwendung von Methyläthylketon als Lösungsmittel bestimmt. Dieses Instrument wird mit Azobenzol
und Saccharoseoctaacetat geeicht. Das Molekulargewicht kann auch berechnet werden aus den
chemischen Äquivalenten pro 100 Carboxylwerteinheiten des Kautschuks, bestimmt durch Titration
einer Polymerlösung mit alkoholischem KOH bis zum Umschlag von Phenolphthalein. Die Funktionalität
des Polymeren wird definiert als das Verhältnis des mit dem Osmometer ermittelten Molekulargewichts
(korrigiert für Antioxydans, falls vorhanden) zu dem Molekulargewicht aus der Carboxylzahl mal 2 oder zur Zahl der Carboxylgruppen
pro Molekül.
Die Brookfield-Viskosität unter Verwendung eines Viskosimeter Modell LTV und einer Spindel Nr. 4
wird an den frisch hergestellten Polymeren bestimmt. Werte bis zu 50 000 bis 60 000 cP werden als Anzeichen
für gießfähige, leicht zu handhabende Materialien angesehen.
Die als Initiatoren verwendeten Bis-azo-Säuren lassen sich durch Umsetzung einer neutralisierten
Ketosäure mit Natriumcyanid und Hydrazinsulfat unter starker Bewegung herstellen. Wenn diese
Reaktion beendet ist, wird Chlorgas zugesetzt, um die Oxydation vorzunehmen. Hierbei bildet
sich ein helllohfarbiger Feststoff, der abfiltriert und unter vermindertem Druck getrocknet wird (J. Chem.
Soc, 4256 [1955], Trans, for Soc, 56, 934 [I960]). Eine andere Methode zur Herstellung dieser aliphatischen
Azocarboxylate, in denen die an die Azogruppe gebundenen C-Atome tertiär sind, ist in der
USA.-Patentschrift 2 469 358 beschrieben.
Da beim Verfahren gemäß der Erfindung die Polymerisation in Lösung durchgeführt wird, ist es
wichtig, daß das gewählte Lösungsmittel, das tertiäre Butanol, nicht nur die entscheidend wichtige
niedrige Kettenübertragungskonstante bezüglich der verwendeten Butadienmonomeren hat, sondern auch
genügend polar ist, um die verwendeten Bis-azo-Initiatoren zu lösen. Azodicyanovaleriansäure ist
beispielsweise in Toluol, Benzol, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und unpolaren Lösungsmitteln
unlöslich, überraschend ist daher die Feststellung, daß tertiäres Butanol die erforderlichen Eigenschaften
hat, um erfolgreich als Lösungsmittel bei diesem Polymerisationssystem verwendet zu werden.
Eine Flaschenpolymerisation von Butadien in tertiärem Butanol wird unter Verwendung von
Azodicyanovaleriansäure als Katalysator vorgenommen. Wenn der Katalysator zu etwa 751Vo zersetzt ist,
wird das überschüssige Butadien entfernt und der Flascheninhalt unter Rühren in Methanol gegeben,
um das flüssige Polymere auszufällen. Nach dem Absetzen wird die Schicht aus Methanol und tertiärem
Butanol dekantiert. Nach Zugabe von 1 Teil Phenyl - β - naphthylamin als Antioxydans zu je
100 Teilen des Polymeren wird dieses in einem Rinco-Verdampfer bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Das Polymere wird mit einem difunktionellen Epoxydharz, das ein Äquivalentgewicht
von 195 hat, vulkanisiert. Das Polymere und das Vulkanisationsmittel werden bei 80°C unter vermindertem
Druck gemischt und in eine Form gegossen. Die Probe wird 24 Stunden bei 80C vulkanisiert
und 2 Tage bei Raumtemperatur gealtert. Die Polymerisationsbedingungen und die Eigenschaften
des Polymeren sind nachstehend in Tabelle I genannt.
Tertiäres Butanol 100 Teile
Butadien 100 Teile
Katalysator 4 Teile
Temperatur 700C
Polymerisationsdauer 16 Stunden
Polymerausbeute 14,8 g
Chemische Äquivalente pro 100 g
des Kautschuks 0,058
Brookfield-Viskosität bei
Raumtemperatur 21 300 cP
Molekulargewicht gemäß
Dampfdruckosmometer 3590
Molekulargewicht, berechnet 3520
Funktionalität 2,04
5 Gramm des Polymeren werden zur Vulkanisation mit Epoxydharz in einer Menge von 1,1 Äquivalenten
gemischt. Das vulkanisierte Polymere hat eine Zugfestigkeit von 17,5 kg/cm2 und eine Bruchdehnung
von 570%.
Eine weitere Polymerprobe wird mit 1 Äquivalent trifunktionellem Aziridinylphosphinoxyd 24 Stunden
bei 8O0C vulkanisiert und 2 Tage bei Raumtemperatur gealtert. Die Zugfestigkeit beträgt 10,2 kg/cm2,
die Bruchdehnung 21O»/o.
Der im Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt mit der Ausnahme, daß der Katalysator
kontinuierlich in das Polymerisationsgefäß gegeben
wird. Er wird in Form einer lOgewichtsprozentigen Lösung in tertiärem Butanol zugegeben.
Tertiäres Butanol 100 Teile
Butadien 100 Teile
Katalysator, zu Beginn 1,2 Teile
Katalysator, insgesamt 8,0 Teile
Polymerisationsgefäß 57 1, Glas
Polymerisationstemperatur .... 80°C
Polymerisationszeit 32 Stunden
Chemische Äquivalente pro
100 g des Kautschuks 0,0445
Molekulargewicht gemäß
Dampfdruck-Osmometer ... 4450
Molekulargewicht, berechnet... 4500
Funktionalität 1,98
Brookfield-Viskosität bei IT C 28 000 cP
5 g des Polymeren werden mit 1,3 Äquivalenten Epoxyharz gemischt und für die Vulkanisation
24 Stunden bei 80°C gehalten. Das vulkanisierte Polymere hat eine Zugfestigkeit von 31,5 kg/cm2
und eine Bruchdehnung von 670%.
IO
20 Versuche 1 und 2 und Beispiele 3 und 4
Zum Vergleich mit dem gemäß Beispiel 1 hergestellten erfindungsgemäßen difunktionellen Polymeren
werden flüssige Polybutadienpolymere nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1 150 205
hergestellt. Im Falle von Versuch 1 wird nach den Lehren dieser Patentschrift gearbeitet, wobei sowohl
die als Initiator dienende Azo-carbonsäure als auch die als modifizierendes Mittel dienende Carbonsäure
verwendet wird. Versuch 2 veranschaulicht die Ergebnisse, die erhalten werden, wenn das im Falle
dieser deutschen Patentschrift verwendete modifizierende Mittel aus dem System weggelassen wird,
ohne an Stelle von Methanol als Lösungsmittel für die Polymerisation tertiäres Butanol zu verwenden,
wie dies gemäß der Erfindung geschieht. Beispiel 3 veranschaulicht die Verwendung von tertiärem
Butanol an Stelle von Methanol und den Verzicht auf das modifizierende Mittel. Beispiel 4 veranschaulicht
die Verwendung von 100°/oigeni tertiärem Butanol als Lösungsmittel für die Polymerisation.
Die Polymerisationsversuche werden in Flaschen 16 Stunden bei 707C durchgeführt. Die Bestandteile
und die Funktionalitätswerte sind in Tabelle III zusammengestellt.
Wasser, Teile
Methanol, Teile
tert.-Butanol, Teile
Butadien, Teile
Azodicyanovaleriansäure, Teile
Dithiodiglykolsäure, Teile
Polymergewicht, g
Chemische Äquivalente pro 100 g des Kautschuks
Molekulargewicht gemäß Dampfdruck-Osmometer
Molekulargewicht, berechnet
Funktionalität
Versuch
20 | 20 | 20 | 20 |
80 | 80 | — | — |
— | — | 80 | 100 |
100 | 100 | 100 | 100 |
4 | 4 | 4 | 4. |
7,3 | — | — | — |
18,65 | 18,45 | 16,2 | 16,3 |
0,068 | 0,070 | 0,0495 | 0,0589 |
2430 | 2130 | 4550 | 3590 |
2940 | 2860 | 4040 | 3400 |
1,64 | 1,48 | 2,25 | 2,10 |
Es ist offensichtlich, daß die Funktionalität von flüssigen Polybutadienen, die in anderen Lösungsmitteln
als tertiärem Butanol mit oder ohne modifizierendes Mittel vom Bis-Typ neben dem Bis-Inititator
hergestellt werden, weit unter dem gewünschten Wert von zwei liegt. Wenn dagegen
gemäß der Erfindung tertiäres Butanol an Stelle von Methanol als Lösungsmittel für die Polymerisation
mit oder ohne Verdünnung mit Wasser gemäß den Lehren des Standes der Technik verwendet wird,
werden leicht Polybutadiene mit Carboxylgruppen an jedem Ende der Ketten erhalten, auch wenn im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren keine Carbonsäure als modifizierendes Mittel verwendet wird.
B e i s ρ i e 1 5
Der Versuch des Beispiels 2 mit kontinuierlicher Katalysatorzugabe wird unter den folgenden abgewandelten
Bedingungen wiederholt:
Tertiäres Butanol 50 Teile
Butadien 90 Teile
Acrylnitril 10 Teile
Katalysator insgesamt 10 Teile
Polymerisationstemperatur .... 80°C
Polymerisationszeit 14,5 Stunden
Monomerumwandlung 48%
Chem. Äquivalente pro 100 g
des Kautschuks 0,055
Brookfield-Viskosität bei 27°C 55 000 cP
Molekulargewicht gemäß
Molekulargewicht gemäß
Dampfdruck-Osmometer ... 3190
Funktionalität 1,8
Gebundenes Acrylnitril 12,5%
5 Gramm des Copolymeren werden mit 1,25 Äquivalenten Epoxyharz gemischt und innerhalb 24 Stunden
bei 800C vulkanisiert. Das vulkanisierte Poly-
mere hat eine Zugfestigkeit von 27,7 kg/cm2, eine
Bruchdehnung von 830% und eine Shore-A-Härte von 49.
Die geringfügig niedrigere Funktionalität des Copolymeren im Vergleich zum Butadien-Homopolymeren
ist bedingt durch die Tendenz des Acrylnitrils, die Polymerkette durch Kettenübertragung
und nicht durch Kupplung (Butadien) abzubrechen.
10
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von difunktionellen Butadienpolymeren mit endständigen
Carboxylgruppen durch Polymerisation von Butadien in Gegenwart von Lösungsmitteln und
von aliphatischen Azodicarbonsäuren der allgemeinen Formel
HOOC — (CH2),, -C-N = N-C- (CH2),, — COOH
CN CN
worin R ein Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und η eine ganze Zahl von 1 bis 6 ist, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel tertiäres Butanol verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus Butadien
und Acrylnitril polymerisiert.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 150 205.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 150 205.
709 720/512 1. 68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=23419277
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DEG43374A Pending DE1259575B (de) | 1964-04-17 | 1965-04-17 | Verfahren zur Herstellung von difunktionellen Butadienpolymeren mit endstaendigen Carboxylgruppen |
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