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Einrichtung an einer Rotationsoffsetdruckmaschine zum Betätigen der
Abhebevorrichtungen von Druckwerksteilen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
an einer Rotationsoffsetdruckmaschine zum Betätigen der Abhebevorrichtungen von
Druckwerksteileir.
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Es ist eine Abhebeeinrichtung für Druckmaschinen bekannt, bei der
ein Plattenzylinder aus seiner Betriebsstellung z. B. nach oben oder unten bewegbar
ist, um ihn von einem mit ihm zusammenarbeitenden Zylinder abzuheben, und bei der
die Walzen des Farbwerkes, die unter oder über dem Plattenzylinder angeordnet sind,
beim Abheben des Plattenzylinders im allgemeinen in der gleichen Richtung mit diesem
bewegbar und darüber hinaus in der gleichen Richtung weiter bewegbar sind, um ihre
Berührung- mit dem Plattenzylinder aufzuheben. Durch diese Einrichtung soll die
Aufgabe gelöst werden, bei einer Druckmaschine zu ermöglichen, daß bei einer Unterbrechung
der Papierzuführung durch eine maschinelle Vorrichtung der Plattenzylinder von einem
Gegenzylinder und zugleich zwei Farbwalzensätze von dem Plattenzylinder selbsttätig
abgehoben werden und nach einer Unterbrechung des Druckvorganges die Farbwalzen
zum Wiedereinfärben des Plattenzylinders vor Wiederaufnahme des Druckvorganges in
Berührung mit dem Plattenzylinder durch eine von Hand zu betätigende Vorrichtung
gebracht werden könnend nach deren Betätigung die selbsttätige maschinelle Vorrichtung
wieder in Bereitschaft ist. Die von Hand zu betätigende Vorrichtung ist hierbei
als Handkurbel ausgebildet, die an einer Abhebewelle angreift und ausschließlich
dazu dient, die Farbwalzen unter Zwischenschaltung zahlreicher Hebel und Gelenke
nach ihrem selbsttätigen A-bheben wieder in Berührung mit dem Plattenzylinder zu
bringen.
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Es ist weiterhin eine Einrichtung an Rotationsdruckmaschinen bekannt,
bei der eine Abhebevorrichtung, die zum Abheben eines Gummituchzylinders von einem
Druckzylinder dient, sowie Vorrichtungen zum Abheben des Plattenzylinders und der
Farbwerksteile von dem Plattenzylinder gleichzeitig und gemeinsam maschinell durch
einen Nocken oder gleichzeitig und gemeinsam durch einen Handhebel betätigt werden
können.
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Demgegenüber soll durch die Erfindung ermöglicht werden, daß einzelne
Abhebevorrichtungen wahlweise entweder von Hand oder mit den anderen Abhebevorrichtungen
zusammen maschinell betätigt werden können, ohne daß die gegenseitige Grundeinstellung
der verschiedenen Glieder geändert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, auf Wellen der
Abhebevorrichtungen von Farb-und Feuchtwerksteilen Handgriffe derart anzuordneu,
daß sie mit den Wellen drehfest verbunden sind, aber auf diesen entgegen der Wirkung
von Federn aus einer Kupplungsstellung, - in der jeweils die Wellen über
die Handgriffe mit den zugehörigen Kurbelgliedern der maschinellen Betätigungsvorrichtung
verbunden sind, zur Lösung der Verbindung dieser Kurbelglieder mit den Wellen axial
verschiebbar sind.
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Eine in dieser Weise gemäß der Erfindung ausgebildete Einrichtung
weist den Vorteil auf, daß sie in einfacher und wirtschaftlicher Weise ermöglicht,
die einzelnen Abhebevorrichtungen wahlweise von Hand oder- gleichzeitig mit der
ganzen Einrichtung zu betätigen, ohne die eingestellten Betriebsstellungen der verschied
enen Druckwerksteile zu beeinträchtigen.
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- In der Beschreibung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
an Hand der Zeichnungen erläutert. F i g. 1 ist ein Teil einer Seitenansicht
einer Druckpresse, bei welcher der größte Teil des Gestells fortgelassen ist, und
zeigt einen erfindungsgemäßen Abhebemechanismus, wobei sich - die Teile in
derjenigen Stellung befinden, welche Sieb während des Betriebs der-Presse einnehmen;
F
i g. 2 ähnelt F i g. 1, zeigt jedoch die Teile in einer anderen Stellung;
F i g. 3 ist eine in größerem Maßstab gezeichnete Ansicht einer der aus F
i g. 1 ersichtlichen Abhebevorrichtungen; F i g. 4 ist ein Schnitt
längs der Linie 4-4 in F i ' g. 3 und zeigt die Teile in ihrer Stellung für
die mechanische Betätigung; F i g. 5 ähnelt F i g. 3, zeigt jedoch
die Teile in einer anderen Stellung; F i g. 6 ist ein Schnitt längs der Linie
6-6 in Fi g. 5,
zeigt jedoch die Teile in ihrer Handbetätigungsstellung.
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In Fig. 1 und 2 erkennt man einen Teil einer doppelseitig arbeitenden
Rotationsoffsetpresse mit einem seitlichen Gestellteil 11, das nur bruchstückweise
angedeutet ist; in exzentrischen Buchsen, welche in das seitliche Gestellteil eingebaut
sind, sind zwei Gummituchzylinder 12 und 13 gelagert, die zusammenarbeiten,
um beide Seiten einer zwischen ihnen hindurchlaufenden Papierbahn zu bedrucken.
Jeder der Gummituchzylinder12 und 13
dient als Gegendruckzylinder für den
betreffenden anderen Zylinder.
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Mit den Gummituchzylindem 12 und 13 arbeiten zwei Druckplattenzylinder
14 bzw. 15 zusammen.
Zwei Einfärbewalzen 16 und 17 überführen
die Druckfarbe von einem Farbwerk 18 aus zu dem Druckplattenzylinder 14,
und zwei weitere Walzen 21 und 22 dienen dazu, dem Druckplattenzylinder 14 von einem
Walzensatz 23 aus Wasser zuzuführen. Es sei bemerkt, daß dem Druckplattenzylinder
15
dieser Beschreibung entsprechende Einfärbe- und Befeuchtungswalzen zugeordnet
sind.
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Die bis jetzt beschriebenen Teile arbeiten in der bei Offsetpressen
üblichen Weise. Es sei nur erwähnt, daß die vorbereiteten Offsetdruckplatten an
der Umfangsfläche der Druckplattenzylinder 14 und 15 befestigt sind. Die
zu bedruckende Papierbahn wird zwischen den Gummituchzylindern 12 und
13 hindurchgeführt, und dann wird die Presse in Betrieb gesetzt. Die Druckplatten
auf dem Zylinder 14 werden zuerst durch die Walzen 21 und 22 befeuchtet und dann
durch die Walzen 16 und 17 eingefärbt. Das Befeuchten und Einfärben
des Druckplattenzylinders 15 erfolgt entsprechend.
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Die auf diese Weise auf den Plattenzylindern 14 und 15 erzeugten
Druckbilder werdeh auf die zugehörigen Gummituchzylinder 12 und 13 übergeführt
und danach auf die zwischen ihnen hindurchlaufende Papierbahn übertragen.
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Beim Einrichten einer Offsetpresse zum Drucken einer Auflage ist es
erforderlich, verschiedene Zurichtungsarbeiten und Einstellungen durchzuführen;
hierbei handelt es sich z. B. um das Einführen der Papierbahn in die Presse, sowie
um das Auswech# seln der Druckplatten bzw. das Befestigen der Druckplatten an den
Plattenzylindern; daher ist es notwendig, wahlweise bestimmte Walzen- oder Zylinderpaare
voneinander zu trennen. Bei der hier gezeigten Konstruktion sind Maßnahmen getroffen,
um die Einfärbewalzen 16 und 17 sowie die Befeuchtungswalzen 21 und
22 vom Druckplattenzylinder 14. abzuheben, um die Gummituchzylinder 12 und
13 voneinander zu trennen und sie von den ,zugehörigen Drückplattenzylindem
14 und 15 abzuheben und um eine zum Aufnehmen von Druckfarbe dienende Walze
25 des Farbwerks 18 von der Farbzuführungswalze 26 zu trennen.
In F i g. 1 stehen alle zusammenarbeitenden Walzen und Zylinder in gegenseitiger
Berührung, während sie in F ig. 2 voneinander abgehoben sind.
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Die Einfärbewalzen 16 und 17 sind dadurch radial verstellbar,
daß sie mit ihren zugehörigen Wellen auf zwei Armen 31 und 32 gelagert
sind, welche ihrerseits gegenüber einer Welle 33 schwenkbar sind. Die Welle
33 trägt außerdem eine Walze 33 a, mittels deren den Einfärbewalzen
16 und 17 die Druckfarbe zugeführt wird. An jedem der Arme
31 und 32 greift eine gespannte Druckfeder 34 an, die sich am Gestell
der Presse so abstützt, daß die Einfärbewalzen 16 und 17 gegen den
Druckplattenzylinder 14 vorgespannt sind. Der Druck zwischen den Einfärbewalzen
16 und 17 einerseits und dem Zylinder 14 andererseits kann mit Hilfe
von Schrauben 31a und 32 a eingestellt werden, die in die Arme
31 und 32
eingebaut sind und unter der Wirkung der Federn 34 an einem
festen Anschlag in Form einer Buchse 14 a
für den Druckplattenzylinder 14
angreifen. Durch Verstellen der Schrauben 31a und 32a kann man die richtige Berührung
zwischen den Walzen 16 und 17 und dem Zylinder 14 herstellen, und
diese Berührung wird immer dann aufrechterhalten, wenn die Schrauben 31a und 32a
durch die Federn 34 gegen die Anschlagbuchse 14 a gedrückt werden.
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Um die Walzen 16 und 17 radial zu verstellen, ist eine
Welle vorgesehen, die quer zum Gestell der Druckpresse gelagert ist und gemäß F
i g. 2 nahe jedem ihrer Enden einen Nocken 36 trägt, der mit Bewegungsabnahmerollen
37 und 38 zusammenarbeitet, welche auf den betreffenden Armen
31 und 32 drehbar gelagert sind. Wenn die Welle 35 gemäß F
i g. 2 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird, laufen die Rollen
37 und 38 über Erhöhungen des Nockens 36, so daß die Arme
31 und 32 entgegen der Vorspann-kraft der Federn 34 geschwenkt werden,
um die Walzen 16 und 17 von dem Druckplattenzylinder 14 abzuheben
und sie in ihre in F i g. 2 gezeigte Stellung zu bringen. Die Drehbewegung
der Welle 35 ü-n Uhrzeigersinn aus der in F i g. 2 gezeigten Stellung
ermöglicht es den Nockenrollen 37 und 38, sich auf den erhöhten Teilen
des Nockens 36
nach unten zu bewegen, so daß die Federn 34 die Arme
31 und 32 um die Welle 33 drehen, bis die Schrauben
31 a und 32 a wieder zur Anlage an der Buchse14a kommen. Hierbei
werden die Walzen 16 und 17 wieder in ihre Betriebsstellung gegenüber
dem Druckplattenzylinder 14 zurückgeführt, die in F i g. 1 gezeigt ist. Da
die Arme 31 und 32 um die Welle 33 geschwenkt werden, deren
Achse mit der Achse der Walze 33,a zusammenfällt, bleiben die Einfärbewalzen
16 und 17 in der richtigen Berührung mit der Walze 33 a, wobei
es gleichgültig ist, ob die Walzen 16 und 17 ihre Stellung nach F
i g. 1
oder diejenige nach F i g. 2 einnehmen.
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Ein ähnlicher Mechanismus ist vorgesehen, um die Befeuchtungswalzen
21 und 22 vom Druckplattenzylinder 14 radial abzuheben. Eine Welle 41 ist quer zum
Pressengestell gelagert und erstreckt sich annähernd parallel zu der schon beschriebenen
Welle 35. Die Wellen der Walzen 21 und 22 sind in drehbaren, unter Federspannung
stehenden Armen 42 bzw. 43 gelagert, und ähnlich wie bei der soeben beschriebenen
Anordnung bezüglich der Einfärbewalzen 16 und 17 tragen die Arme 42
und 43 Nocken--rollen, mit denen ein Nocken auf der Welle 41 zusammenarbeitet.
Die
Berührung zwischen den Befeuchtungswalzen 21 und 22 einerseits und der Druckplattenwalze
14 andererseits wird mit Hilfe verstellbarer Schrauben42a und 43a eingestellt, die
in die Arme 42 und 43 eingebaut sind und sich an Buchse 14 a abstützen. Somit sind
die Befeuchtungswalzen 21 und 22 in die vorgesehene Stellung gegenüber dem Druckplattenzylinder
14 vorgespannt, wenn die Tei ' le ihre Stellung nach Fig. 1 einnehmen.
Durch eine Drehung der Welle 41 entgegen dem Uhrzeigersinn werden die Arme 42 und
43 so geschwenkt, daß die Befeuchtungswalzen 21 und 22 gemäß F i g. 2 von dem Druckplattenzylinder
abgehoben werden.
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Der Gummituchzylinder 12 trägt an jedem Ende eine Welle 46. Damit
der Zylinder 12 sowohl von dem Druckplattenzylinder 14 als auch von dem anderen
Gummituchzylinder 13 abgehoben werden kann, ist die Welle 46 an beiden Enden
des Zylinders 12 in einer drehbaren Buchse45 exzentrisch gelagert. Die Buchsen 45
sind ihrerseits um eine quer zum Pressengestell verlaufende Achse drehbar, so daß
eine Drehung der Buchsen 45 im Uhrzeigersinn aus ihrer Stellung nach F i
g. 1 in ihre Stellung nach F i g. 2 bewirkt, daß der Gummituchzylinder
12 sowohl von dem anderen Gummituchzylinder 13 als auch vom Druckplattenzylinder
14 abgehoben wird.
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Die Farbzuführungswalze 25 ist auf einer Welle 51 angeordnet,
die sich quer zum Pressengestell erstreckt, wobei die Walze 25 exzentrisch
zur Achse der Welle 51 gelagert ist. Wenn die Welle 51 gemäß F i
g. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn in ihre Stellung nach F i g. 2 gedreht
wird, wird somit die Walze 25
von der Farbauftragwalze 26 abgehoben.
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Es sei bemerkt, daß die andere Hälfte der hier gezeigten Presse mit
ähnlichen Vorrichtungen zum Verstellen der Farbzuführungswalze, der Einfärbewalzen
und der Befeuchtungswalzen zwischen ihrer Betriebsstellung und ihrer abgehobenen
Stellung versehen ist. Der Gummituchzylinder 13 ist auf einer Welle
52 gelagert, die exzentrisch in Buchsen 53 angeordnet ist, welche
bezüglich ihrer Konstruktion und Wirkungsweise den bei der Welle 46 verwendeten
Buchsen 45 ähneln, und die mit dem Druckplattenzylinder 15 zusammenarbeitenden,
hier jedoch nicht gezeigten Einfärbe- und Befeuchtungswalzen sind entsprechend der
vorstehend gegebenen Beschreibung gelagert und können in ähnlicher Weise betätigt
werden.
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Damit alle bewegbaren Zylinder und Walzen gleichzeitig verstellt bzw.
abgehoben werden können, trägt jede der Wellen 35, 41, 46 und 51 ebenso
wie die entsprechenden Teile der anderen Hälfte der Druckpresse ein Kurbelorgan,
und alle diese Kurbelorgane sind mit einem Betätigungsstößel 55 verbunden.
Bei der bevorzugten Ausbildungsform sind die Kurbelorgane als Platten ausgebildet;
die Welle 35
trägt eine Platte 56, die Welle 41 eine Platte
57, die Welle 51 eine Platte 58 und die Buchse bzw. Welle 45
eine Platte 59. In der anderen Hälfte der Presse trägt die Buchse bzw. Welle
53 eine Platte 60. Die Platten 56 und 59 sind durch
eine Stange 61 verbunden, eine Stange 62 verbindet die Platten
58 und 59 miteinander, und die Platten 57 und 59 sind
durch eine Stange 63 miteinander verbunden. Den Platten 59 und
60 zugeordnete Zahnradsegmente 64 und 65 verbinden die Buchsen 45
und 53 so miteinander, daß sie jeweils gleich große und entgegengesetzte
Drehbewegungen ausführen müssen. Ein Satz von Gestängeteilen 66 verbindet
die Platte 60 mit den entsprechenden plattenförmigen Kurbelannen der anderen
Hälfte der Druckpresse, welche hier nicht dargestellt sind.
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Das Gestängeglied 62 umfaßt vorzugsweise eine unter Federspannung
stehende, mit totem Gang arbeitende Verbindung 67, so daß sich das Gestängeglied
62 entgegen der Vorspannkraft einer Feder verlängern kann. Die Teile sind
so bemessen, daß sich das Gestängeglied 62 entgegen der Kraft der Feder etwas
verlängert, wenn die Welle 51 und die Buchse 45 ihre Stellung nach F i
g. 1 einnehmen, so daß die mit totem Gang arbeitende Verbindung
67
die Farbaufnahmewalze 25 nachgiebig gegen die Farbzuführungswalze
26 drückt.
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Der Betätigungsstößel 55 ist bei 71 am Pressengestell
11 verankert und an seinem freien Ende mit einem Kniehebelgestänge
72, 73 verbunden. Das Gestängeglied 73 ist bei 74 auf dem Pressengestell
11
gelagert, während das Gestängeglied 72 über einen Ann75 mit einem
Zahnradsegment76 verbunden ist, welches in das der Buchse 45 und dem Gummituchzylinder
12 zugeordnete Zahnradsegment 64 eingreift. Das Gestängeglied 73 trägt einen
Anschlag 77, der am Pressengestell 11 angreifen kann, um eine Normal-
oder Ruhestellung für das Kniehebelgestänge festzulegen.
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Um alle verstellbaren Walzen und Zylinder gleichzeitig abzuheben,
wird der Stößel 55 so betätigt, daß das Kniehebelgestänge einknickt,
d. h., daß die Gestängeglieder 72 und 73 gemäß F i
g. 1 nach rechts bewegt werden, um den drehbaren Arm 75 nach unten
zu ziehen und so das Zahnradsegment 76 entgegen dem Uhrzeigersinn in die
in F i g. 2 gezeigte Stellung zu drehen. Hierdurch wird das Zahnradsegment
64 des Gummituchzylinders ebenso wie die zugehörige Kurbelplatte59 im Uhrzeigersinn
gedreht, was zur Folge hat, daß die Gestängeglieder 61, 62
und 63 gleichzeitig
betätigt werden, um die Wellen 35, 41 und 51 entgegen dem Uhrzeigersinn
zu drehen. Gleichzeitig bewirkt eine im Uhrzeigersinn erfolgende Drehung des Zahnradsegments
64 eine Drehung des Zahnradsegments 65 des anderen Gummituchzylinders
13 entgegen dem Uhrzeigersinn, so daß die Walzen und der Gummituchzylinder
der anderen Druckpressenhälfte mit Hilfe der Kurbelplatte 60 und der zugehörigen
Gestängeorgane 66
abgehoben werden.
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Durch eine Betätigung des Stößels 55 in der umgekehrten Richtung
zum Strecken des Kniehebelgestänges 72, 73 werden die verschiedenen Wellen,
Zylinder und Walzen wieder in ihre Betriebsstellung nach F i g. 1 zurückgeführt.
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Einige der Kurbelplatten sind frei drehbar auf den zugehörigen Wellen
gelagert, und diese Wellen sind mit verschiebbaren Griffen ausgerüstet, damit die
betreffende Welle entweder unabhängig mit der Hand gedreht oder mit der zugehörigen
Kurbelplatte verriegelt werden kann, damit der Stößel 55 eine Drehung der
Welle bewirken kann. Da es bei der Druckpresse erforderlich werden kann, die Einfärbewalzen
16 und 17, die Befeuchtungswalzen 21 und 22 und die Farbaufnahmewalze
25 unabhängig abzuheben, ist jeder der Wellen 35, 41 und
51 ein verschiebbarer Griff 81 bzw. 82 bzw. 83 zugeordnet,
und die betreffenden Kurbelplatten 56, 57 und 58 sind auf den zugehörigen
Wellen 35, 41 und 51 frei drehbar gelagert. Da die Griffe
81, 82 und 83 und die zugehörigen
Teile im wesentlichen
von gleicher Konstruktiön sind, wird nachstehend nur das den Griff 83 umfassende
Aggregat beschrieben, wozu bemerkt sei, daß die die Griffe 81 und
82 umfassenden Aggregate ähnlich ausgebildet sind.
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Gemäß F i g. 3 bis 6 umfaßt der Griff 83 einen
Hauptkörper 85, der mit der Welle 51 in der Nähe der Kurbelplatte
58 durch einen Stift 86 verbunden ist; der Stift 86 ist in
die Welle 51 eingebaut und in einem Schlitz 87 des Hauptkörpers
85 verschiebbar. Somit ist der Griff 83 auf der Welle 51 gegen
Drehbewegungen gesichert, jedoch axial auf die Kurbelplatte 58 zu und von
ihr weg verschiebbar, da der Stift 86 in dem Schlitz 87 gleiten kann.
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Damit die Kurbelplatte 58 so mit der Welle 51
verbunden
werden kann, daß der Stößel 55 eine Drehung der Welle bewirkt, sind der Griff
83 und die Kurbelplatte 58 mit zueinander passenden Ab-
schnitten
88 bzw. 89 versehen, und außerdem besitzt der Griffabschnitt
88 eine kreisrunde Öffnung 91, in die ein gegenüber dem Plattenabschnitt
89
vorspringender Bolzen 92 eingreifen kann. Wenn die Abschnitte
88 und 89 aufeinanderliegen, wird der Bolzen 92 von der Öffnung
91 aufgenommen, so daß der Griff 83 mit der K-urbelplatte
58 verriegelt ist. Hierdurch wird die Kurbelplatte zwangläufig mit der Welle
51 verbunden, und es wird eine mechanische Verbindung zwischen dem Stößel
55 und der Welle 51 hergestellt. Wenn man den Griff 83 gemäß
F i g. 6
nach links schiebt, so daß der Bolzen 92 aus der Öffnung
91 ausgerastet wird, wird die Verbindung zwischen dem Griff und der Kurbelplatte
unterbrochen, so daß die Welle 51 unter Benutzung des Griffs 83 unabhängig
von dem Stößel 55 und den übrigen Teilen des Systems mit der Hand gedreht
werden kann.
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Der Griff 83 kann im Eingriff mit der Kurbelplatte
58 gehalten werden, um eine mechanische Betätigung durch den Stößel
55 zu ermöglichen, oder man kann den Griff in einem Abstand
von der Kurbelplatte halten, so daß die Welle51 und die Walze25 von dem System getrennt
sind, damit die Bedienungsperson diese Walze durch einfaches Drehen des Griffes
mit der Hand in die gewünschte Stellung bringen kann.
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Der Griff 83 wird durch eine auf die Welle 51 aufgeschobene
Feder 95, die durch einen Sprengring 96
in ihrer Lage gehalten wird,
im Eingriff mit der Kurbelplatte 58 gehalten. Die Feder 95 ist in
einer Bohrung 97 des Griffs angeordnet und stützt sich am inneren Ende dieser
Bohrung ab, un# auf den Griffkörper 85 eine Kraft aufzubringen, durch welche
der Griff gegen die Platte 58 bzw. den Bolzen 92 gedrückt wird. Wenn
der Bolzen mit der Öffnung 91
fluchtet, tritt er in die Öffnung ein, und die
Abschnitte88 und 89 kommen zur gegenseitigen Anlage. Bei dieser Stellung
der erwähnten Teile wird die Welle 51 durch den Stößel 55 gedreht.
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Damit der Griff in einem Abstand von der Kurbelplatte gehalten werden
kann, um die Welle 51
von dem System zu trennen, so daß die Farbaufnahmewalze
25 unabhängig abgehoben oder angelegt werden kann, ist eine einfache Verriegelung
100 in Form einer r'ingförmigen Scheibe vorgesehen, die eine zentrale Öffnung
103 besitzt, in welche die Welle 51 mit - einem.
Spielraum eingeführt werden kann. Der Verriegelungsring100 wird durch zwei
Bolzen 102, die in Ausschnitte101 auf entgegengesetzten Seiten des Ringes
100 passen, lose über dem offenen Ende der Bohrung97 festgehalten. Somit
kann sich der Verriegelungsring 100 längs einer begrenzten Strecke quer zur
Achse der Welle 51 zwischen zwei Stellungen bewegen. Bei der in F ig.
3 und 4 gezeigten einen Stellung steht die Öffnung 103 in Fluchtung
mit der Welle 51, so daß der Ring 100
auf die Welle aufgeschoben wird,
wobei sich der Griff 83 längs der Welle bewegen kann. Bei der in F i
g. 5 und 6 gezeigten anderen Stellung liegt der hfittelpunkt der Öffnung103
tiefer als die Mittelachse der Welle 51; diese Stellung läßt sich nur dann
erreichen, wenn der Griff 83 so weit nach außen gezogen worden ist, daß der
Ring außer Eingriff mit der Welle kommt.
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Der Griff 83 läßt sich leicht in die Stellung nach F i
g. 5 und 6 bringen, indem man ihn einfach entgegen der Kraft der Feder
95 nach außen zieht, bis der Haltering 100 vom Ende der Welle abgestreift
worden ist. Hierauf fällt der Ring unter seinem Eigengewicht in die Stellung nach
Fig. 5 und 6
herab, in der er einen Teil der Stirnfläche der Welle
51 verdeckt. Beim Freigeben des Griffs diückt ihn die Feder 95 gegen
die Kurbelplatte, und der Ring 1-00 legt sich an die Stirnfläche der Welle
an, um eine weitere Bewegung des Griffs zu verhindern. Infolgedessen wird die Verbindung
zwischen der Welle 51 und dem Gestängesystem gelöst, und die Welle kann mit
Hilfe des Griffs nach Bedarf gedreht werden. Somit kann man die Walze
25 unabhängig von der Bewegung anderer Teile des Abhebesystems in oder außer
Berührung mit der Farbzuführungswalze 26 bringen. Natürlich braucht man den
Griff 83
nur so weit nach außen zu ziehen, daß der Bolzen 92
aus der
Öffnung 91 ausgerastet wird, um das Drehen der Welle 51 mit der Hand
zu ermöglichen. Es ist somit nicht erforderlich, den Ring 100 in seine untere
Stellung fallen zu lassen, bevor man die Welle 51
verstellt.
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Die Verbindung zwischen dem Griff 83 und der Kurbelplatte
58 läßt sich leicht und schnell wieder herstellen, um die Walze
25 wieder mit dem Abhebesystem zu verbinden, damit sie durch den Stößel
55
betätigt werden kann. Wenn man den Griff 83 nach außen zieht, wird
der Haltering 100 von der Kraft der Feder 95 entlastet, so daß man
den Ring leicht anheben kann, um seine Öffnung 103 auf die Welle
51 auszurichten. Dann läßt man die Feder 95 den Griff gegen die Kurbelplatte
58 bewegen, wobei das Ende der Welle durch die Öffnung 103 hindurchtritt,
bis der Bolzen 92 in die Öffnung 91 eingreift, um den Stößel
55 mit der Welle 51 zu verbinden.
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Die Welle 51 ist mit Anschlägen versehen, um ihre Drehbewegung
zwischen vorbestimmten Punkten zu begrenzen, und der Abschnitt
88 des Griffs ist genügend breit, so daß er bei jeder Relativstellung zwischen
der Welle 51 und der Kurbelplatte 58 an dem Bolzen 92 anliegt.
Die Anschlagkonstruktion für die Welle 51 umfaßt eine mit der Welle verkeilte
Anschlagplatte 110, die mit einer Stellschraube 111
und einer nach
außen ragenden Stange 112 versehen ist. Die Stellschraube 111 arbeitet mit
einem in das Pressengestell 11 eingebauten Bolzen 113 zusammen, während
die Stange 112 mit einem gemäß F i g. 1
und 2 ebenfalls in das Pressengestell
eingebauten zweiten Bolzen 114 zusammenarbeitet. Dadurch, daß die Stellschraube
111 und die Stange 112 mit den zugehörigen Bolzen 113 und 114
zusammen-
arbeiten, wird die Drehbewegung der Welle
51
begrenzt.
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Der Abschnitt 88 des Griffs ist gemäß F i g. 3 und
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segmentförmig. Das die Kurbelplatte 58 mit dem Stößel 55 verbindende
Gestänge begrenzt die Bewegung der Kurbelplatte zwischen vorbestimmten Punkten.
Die Bolzen 113 und 114 begrenzen die Drehbewegung des Griffs 83. Der
segmentförm ige Abschnitt 88 ist so bemessen, daß der Bolzen 92 bei
allen Winkelstellungen, welche die Kurbelplatte 58
und der Griff
83 einnehmen können, entweder gegen den Abschnitt 88 stößt oder in
die Öffnung 91 einrastet. Somit ist stets eine Verriegelung zwischen der
Kurbelplatte 58 und der Welle 51 gewährleistet, nachdem der Griff
83 von der Kurbelplatte getrennt worden ist, damit die Welle mit der Hand
gedreht werden kann. Um die Verbindung zwischen der Kurbelplatte und der Welle wiederherzustellen,
bewegt man den Haltering 100 nach oben, damit das Ende der Welle durch die
öffnung 103 hindurchtreten und die Feder 95 den Griff in Richtung
auf die Kurbelplatte bewegen kann. Wenn der Bolzen92 der öffnung 91 nicht
gegenübersteht, stößt er lediglich gegen den segmentförmigen Griffabschnitt
88,
und wenn der Stößel 55 das nächste Mal betätigt wird, um die Kurbelplatte
58 zu bewegen, wird der Bolzen 92 bei seiner Bewegung längs des Abschnitts
88 in Fluchtung mit der öffnung 91 gebracht. Dann bewegt sich der
Griffabschnitt 88 unter dem Druck der Feder 95 schlagartig fest gegen
die Platte 58,
wobei der Bolzen 92 in die öffnung 91 eingreift,
um die direkte mechanische Kraftübertragung vom Stößel zur Steuerwelle
51 zu ermöglichen.
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Die Wellen 35 und 41 sind in ähnlicher Weise mit Anschlägen
versehen, um ihre Drehbewegungen zu begrenzen. Die Welle 35 trägt eine Stange
120, die mit einem Bolzen 121 zusammenarbeitet, während die Welle 41 gemäß F i
g. 1 eine mit einem Bolzen 123 zusammenarbeitende Stange 122 trägt.
Die Bolzen 121 und 123 sind am Pressengestell 11 befestigt und begrenzen
die Drehung der Steuerwellen 35 und 41 im Uhrzeigersinn. Die Drehung der
Welle 35 entgegen dem Uhrzeigersinn wird dadurch begrenzt, daß die Nockenrolle
38 gemäß F i g. 2 in eine Vertiefung 125 des Nockens
36 einfällt. Eine ähnliche Vertiefung des auf der Welle 41 sitzenden Nockens
begrenzt die Drehung dieser Welle entgegen dem Uhrzeigersinn. Gemäß F i
g. 1 sind die Griffe 81 und 82
mit einem segmentförmigen Abschnitt
81 a bzw. 82 a versehen; diese Abschnitte entsprechen dem Griffabschnitt
88, und somit werden die hier nicht gezeigten Bolzen- und Verriegelungsanordnungen
für die Griffe 81 und 82 sowie die zugehörigen Wellen 35
und
41 in Eingriff gebracht, um eine mechanische Betätigung in der gleichen Weise zu
ermöglichen, wie es bezüglich der öffnung 91 des Griffs 83 und des
Bolzens 92 beschrieben wurde.
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Man erkennt somit, daß die Erfindung einen Abhebemechanismus für eine
Offsetpresse vorsieht, bei dem alle zum Abheben dienenden Wellen gleichzeitig durch
den Stößel 55 betätigt werden können. Außerdem braucht man nur einen der
Griffe 81, 82
und 83 nach außen zu ziehen, um die mechanische Verbindung
zu unterbrechen, so daß die betreffenden Wellen einzeln gedreht werden können, um
die zugehörigen Walzen abzuheben. Da die Bedienungsperson lediglich den gewünschten
Griff nach außen zu ziehen braucht, ist zu erkennen, daß der übergang von der mechanischen
Betätigung zur Handbetätigung sehr einfach zu bewirken ist. U, in eine mit
der Hand betätigte Steuerwelle wieder mit dem Stößel 55 zu verbinden, bewegt
die Bedienungsperson lediglich den betreffenden Haltering nach oben, damit der betreffende
Griff durch die zugehörige Feder zur Anlage an der benachbarten Kurbelplatte gebracht
werden kann. Die Bolzen- und öffnungsverbindungen bewirken eine Verriegelung, sobald
der Stößel 55 erneut betätigt wird und das System für eine -mechanische Betätigung
bereit ist. Wegen der Segmentform und der Abmessungen der Griffabschnitte
88, 81a und 82a ist die Verriegelung der Griffe und der Bolzen mit den zugehörigen
Kurbelplatten gewährleistet, ohne daß beim übergang von der Handbetätigung zur mechanischen
Betätigung Verklemmungen auftreten können.
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Ferner kann die Bedienungsperson die gewünschten Griffe nach außen
ziehen und die betreffenden Abhebewellen mit der Hand betätigen, ohne die Griffe
so weit zu verschieben, daß die Halteringe herabfallen und die Griffe gemäß F i
g. 6 in ihrer Handbetätigungsstellung festhalten. Infolgedessen kann der
Abhebemechanismus automatisch durch eine Betätigung des Stößels 55 wieder
vom Handbetrieb auf den mechanischen Betrieb umgestellt werden, ohne daß die Griffe
verstellt zu werden brauchen.
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Die Anschlagstangen 112, 120 und 122 sind nachgiebig, so daß die Bewegungen
des Abhebegestänges nachgiebig begrenzt werden. Der Arm 75 und das Zahnradsegment
76 können daher relativ zueinander verstellt werden, um den richtigen Abstand
zwischen den Gummituchzylindern zu erreichen, wenn die Teile ihre Betriebsstellung
nach F i g. 1 einnehmen. Hierdurch wird eine geringe Drehung der Buchsen
45 und 53 und der Platten 59 und 60 bewirkt, so daß die Grenzstellungen
der Gestängeglieder 61, 62
und 63 geändert werden. Wegen der Nachgiebigkeit
der Stangen 112, 120 und 121 werden diese geringfügigen Änderungen ausgeglichen,
ohne daß kostspielige und zeitraubende Einstellarbeiten an sämtlichen Begrenzungsanschlägen
des Gestänges vorgenommen zu werden brauchen.
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Ferner ist zu bemerken, daß die Betriebsstellung der Teile des Systems,
welche unabhängig betätigt werden können, durch verstellbare Anschläge 31a,
32a, 42a, 43a und 111 bestimmt wird, die dem eigentlichen Abhebesystem
nicht direkt zugeordnet sind. Daher ist es möglich, die Teile entweder mechanisch
oder mit der Hand zu betätigen und abzuheben sowie von der einen Betriebsweise auf
die andere überzugehen, ohne daß die vorbestimmten Betriebsstellungen beeinflußt
werden.
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Es ist ersichtlich, daß sich die hier beschriebene bevorzugte Ausbildungsform
besonders wirtschaftlich herstellen läßt. Ferner sei bemerkt, daß die Bedienungsperson
der Druckpresse leicht und schnell mit einem Blick feststellen kann, ob irgendein
Betätigungsgriff auf die mechanische Betätigung oder die Handbetätigung eingestellt
ist, denn die relative Stellung der Enden der Steuerwellen und der scheibenförinigen
Halteringe an den Griffen läßt sich auf der betreffenden Seite der Druckpresse leicht
erkennen.