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Vorrichtung zum Verstellen des Antrieb es an Bogenro-
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tations-Druckmaschinen für wahlweisen Schön oder Schön und Widerdruck
Anwendungsgebiet
der Erfindung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen des Antriebes
an BogenrotationsDruckmaschinen für wahlweisen Schön= oder Schön= und Widerdruck,
sowie auf verschiedenen Formatgrößen, Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
An Bogenrotations-Druckmaschinen sind Vorrichtungen für wahlweise Schö oder Schön=
und Widerdruck seit langem bekannt. Bei Schön und Widerdruck wird der Druckbogen
durch den Bogenführungszylinder vom vorhergehenden Zylinder im Tangentenpunkt an
der Hinterkante erfaßt. Innerhalb dieses Bogenführungszylinders wird der Druckbogen
an ein zweites Greifersystem übergeben und dann mit der bisherigen Hinterkante voran
weitergeleitet. Bei Schöndruck wird der Druckbogen im selben Tangentenpunkt vom
Bogenführungszylinder an der Vorderkante erfaßt. Damit die Sauger bzw. Greifer des
Bogenführungszylinders den Druckbogen einmal an der Hinterkante und einmal an der
Vorderkante erfassen, muß an der Maschineneinheit vor oder nach dem Bogenführungszylinder
eine entsprechende Phasenverschiebung durchgeführt werden.
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In der DD-PS 126 721 wird eine Vorrichtung beschrieben, bei der die
einzelnen Druckwerke durch Zahnräder, die einen geschlossenen Räderzug bilden, angetrieben
werden.
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Durch Einfügen eines Doppelzahnrades in den Räderzug wird die Verstellung
der Maschine auf die gewünschte Phasenverschiebung erreicht. Das Doppelzahnrad ist
dabei so ausgebildet, daß das erste Zahnrad fest mit dem Zylinder verbunden ist
und das zweite lose zum Zylinder, aber fest zum ersten Zahnrad durch Schrauben verspannt
wird.
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Diese Verstellung erfüllt zwar seinen funktionellen Zweck,
für
den Bedienenden ist sie aber schwer zu handhaben, weil mehrere am Umfang verteilte
Schrauben vor der Verstellung gelöst und nach beendeter Verstellung wieder angezogen
werden müssen. Außerdem ist für die Verstellung ein großer Zeitaufwand erforderlich.
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Durch die DE-OS 2 245 948 ist eine Vorrichtung bekannt geworden, bei
der ein Zylinder in einem kleinen Bereich in Umfangsrichtung verstellt werden kann.
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Auf der Zylinderachse sind nebeneinander zwei Zahnräder angebracht.
Das eine davon hat eine Schragverzahnung und ist fest mit dem Zylinderzapfen verbunden.
Das andere hat eine Geradverzahnung und ist drehbar auf dem Zapfen gelagert. Durch
zwischen beide Zahnräder angebrachte, mit Reibbelag versehenen Scheiben und der
Wirkung von Federn, die die Planflächen der Scheiben und Zahnräder gegeneinander
pressen, entsteht eine kraftschlüssige Verbindung wodurch das Drehmoment bei normalen
Betrieb übertragen wird. In beide Zahnräder greift ein Doppelzahnrad ein, welches
auf einer Welle drehbar axial unverschiebbar gelagert ist. Diese Welle ist durch
eine Stelleinrichtung axial verschiebbar.
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Diese Verschiebung hat zur Folge, daß die Paarung der schrägverzahnten
Zahnräder eine Verdrehung des Zylinders bewirken, wogegen die Paarung der geradverzahnten
Räder ihre jeweilige Drehlage beibehalten. Demzufolge kommt es zwischen den beiden
Zahnrädern auf dem Zylinderzapfen kalter Überwindung der zwischen ihnen bestehenden
kraftschlüssigen Verbin dung zu einer relativen Verdrehung. Mit dieser Vorrichtung
ist in einfacher Weise. die Winkelverstel lung eines Zylinders möglich. Nachteilig
ist hierbei nur, daß der Zylinder in einem sehr kleinem Winkelbereich verstellt
werden kann.
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Ziel der Erfindung Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum
Verstellen des Antriebes an Bogenrotations-Druckmaschi nen für wahlweisen Schön=
oder Schön und Widerdruck zu entwickeln mit der durch Verkürzung der Verstellzeit
sowie Erhöhung der Funktionssicherheit die Arbeitsproduktivität gesteigert wird.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, das Verstellen des Antriebes an Bogenrotations-Druckmaschinen für wahlweisen
Schön- oder Schön und Widerdruck durch nur ein Bedienelement, ohne zusätzliche Handgriffe,
wie Lösen oder Festziehen von Schrauben, zu erreichen und daß das unbeabsichtigte
Einschalten der Maschine während der Dauer der Verstellarbeiten bzw. ein Verstellen
bei laufender Maschine ausgeschlossen ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem der Ring auf
der dem Zahnrad zugekehrten Planseite am äußeren Durchmesser mit dem Reibbelag und
am inneren Durchmesser mit einer Verzahnung versehen ist, die mit einer Gegenverzahnung
am Zahnrad in Eingriff steht. Die den Ring belastenden Druckfedern werden von im
Zahnrad befestigten Bolzen aufgenommen.
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Im Zahnrad sind weiterhin mindestens drei, den Ring entgegen der Federspannung
abdrückende Bolzen eingeschraubt. An einem Ende jedes Bolzens ist ein Zahnrad befestigt,
welche in einem auf dem Zahnrad gelagerten Zahnkranz eingreifen, Durch eine Stellwelle
wird über ein in der Seitenwand gelagertes Zahnrad der Zahnkranz betätigt. Die Stellwelle
ist zweiteilig ausgebildet und wird durch eine Klauenkupplung verbunden.
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Im Betriebszustand wird die Stellwelle durch eine Druckfeder selbsttätig
getrennt. Zur Vermeidung des unbeabsichtigten Einschaltens ist der axial verschiebbare
Teil der Stellwelle mit einer konischen Ausbildung versehen, die mit einem den llauptstrom
kreis unterbrechenden Endschalter zusammenwirkt.
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Ausführungsbeispiel Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungs
beispiel erläutert werden.
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In den zugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer Zweifarb en-Bogenoffs etdruckmas chine Fig. 2 den Schnitt A-A eines Antriebs
schemas nach Fig. 1 Fig. 3 Die Anordnung der Zahnräder auf dem Druckzylinder Der
zu bedruckende Bogen wird von der Anlege trommel 1 an den Druckzylinder 2 übergeben
und in der BerEhrungszone zwischen diesen und dem Gummi zylinder 3 bedruckt. Bei
Schöndruck wird der Bogen mit der Bogenvorderkante voran an den Bogenführungszylinder
4 übergeben, der ihn an den Druckzylinder 5 weitergibt. In der Berührungszone zwischen
dem Druckzylinder 5 und dem Gummizylinder 6 wird der Bogen auf derselben Seite mit
der zweiten Farbe bedruckt. Der Bogen wird dann anschließend dem nächsten Druckwerk
bzw. der Auslage zugeführt. Bei Schön= und Widerdruck wird der Bogen nach dem ersten
Druck solange auf dem Druckzylinder 2 geführt, bis die Bogenhinterkante
von
einem hier nicht dargestellten Sauger~ system am Bogenführungszylinder 4 im Tangentenpunkt
erfaßt wird. Bei der weiteren Zylinderdrehung werden die Sauger und diesen zugeordnete
Greifer in das Zylinderinnere geschwenkt und die Hinterkante des Bogens an die Greifer
übergeben. Der Bogen wird nun mit der Hinterkante voran dem nächsten Druckwerk zugeführt
und die Rückseite bedruckt.
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Das Umstellen der Maschine von Schön auf Schön= und Widerdruck macht
ein Verdrehen des Druckzylinders 2 notwendig. Mit der Verdrehung des Druckzylinders
2 erfolgt gleichzeitig eine relative Verstellung aller Zylinder und Antriebsteile
des vorderen Teiles der Maschine zu allen Zylindern und Antriebsteilen des hinteren
Teiles der Maschine.
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Zur Verstellung des Antriebes ist auf dem Zapfen 7 des Druckzylinders
2 ein mit dem Zahnrad 8 der Anlegetrommel 1 in Zahneingriff befindliches Zahnrad
9 befestigt. Auf diesem ist lose ein mit dem Zahnrad 10 des Bogenfiihrungszylinders
4 in Zahneingriff stehendes Zahnrad 11 gelagert. Das Zahnrad 11 wird dabei durch
den Ring 12 mittels der Druckfedern 13, die von den im Zahnrad 9 befestigten Bolzen
14 aufgenommen werden, an das Zahnrad 9 gepreßt, Der Ring 12 ist dabei auf der dem
Zahnrad 9 zugekehrten Planseite am äußeren Druckmesser mit einem Reibbelag 15 und
am inneren Durchmesser mit einer Verzahnung 16 versehen, die in eine Verzahnung
17 des Zahnrades 9 eingreift. Die Bolzen 14 sind dabei möglichst dicht an den Reibbelag
15 angeordnet, damit die Federkraft mehr den Reibbelag als die Verzahnung belastet.
Zum Lösen der kraftschlüssigen Verbindung zwischen den Zahnrädern 9 und 11 sind
im Zahnrad
9 mehrere am Umfang verteilte Bolzen 18 eingeschraubt.
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An dem einen Ende sind die Bolzen 18 ballig ausgebildet und am anderen
Ende mit Zahnrädern 19 versehen, die mit einem auf dem Zahnrad 9 lose gelagerten
Zahnkranz 20 in Zahneingriff stehen. Dieser Zahnkranz 20 ist über ein Zahnrad 21
mit einem fest auf der Welle 22 sitzendem Zahnrad 23 in Zahneingriff. Die Welle
22 ist mit der Stellwelle 24 kuppelbar. Beim Drehen der Stellwelle 24 dreht sich
ebenfalls der Zahnkranz 20, wodurch sich die Bolzen 18 in das Zahnrad 9 hineinschrauben
und den Ring 12 entgegen der Kraftwirkung der Druckfedern 13 vom Zahnrad 11 abdrücken.
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Das Zahnrad 11 ist damit vom Zahnrad 9 gelöst. Die kraftschlüssige
Verbindung wird durch Drehen der Stellwelle 24 in umgekehrter Drehrichtung wieder
hergestellt.
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Zur Vermeidung von Unfällen durch Einschalten der Maschine während
des Verstellens des Antriebes ist die Stellwelle 24 von der Welle 22 im normalen
Betriebszustand getrennt. Die Welle 22 ist in der Seitenwand gelagert und axial
unverschiebbar. Die Stellwelle 24 ist axial verschiebbar und durch eine Klau enkupplung
25 mit der Welle 22 verbindbar. Im normalen Betriebszustand wird die Stellwelle
24 durch die Druckfeder 26 axial verschoben und damit von der Welle 22 getrennt.
An einem Ende ist die Stellwelle 24 mit einer konischen Ausbildung 27 versehen,
welche mit einem den Hauptstromkreis unterbrechenden Endschalter 28 zusammenwirkt.
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Bei gekuppelter Stellwelle 24 ist der Hauptstrom kreis unterbrochen.
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Der Endschalter 28 befindet sich in der Fig. 3 dargestellten Lage.
Bei entkuppelter Stellwelle 24 befindet sich der Stößel des Endschaltere 28 auf
der konischen Ausbildung der Stellwelle 24. Der Hauptstromkreis ist wieder geschlossen.
Bei Verstellung des Antriebes auf ein anderes Bogenformat oder von Schöndruck auf
Schön- und Widerdruck ist die Stellwelle 24 mit der Welle 22 zu kuppeln und zu drehen
bis die kraftschlüssige Verbindung vom Ring 12 zum Zahnrad 11 aufgehoben ist. Danach
werden durch einen nicht dargestellten Hand- oder Hilfsantrieb über die Hauptantriebswelle
29 (Fig, 2) der Druckzylinder 2, das fest auf diesem angeordneten Zahnrad 9 und
damit die Anlegetrommel 1 relativ zum Bogenführungszylinder 4 dem Zahnrad 11 und
alle mit diesem im Eingriff stehenden Zahnräder im geschlossenen Räderzug der nachfolgenden
Druckwerke verdreht. Die Relativverstellung zwischen der Hauptantriebswelle 29 und
der Hauptantriebswelle 30 wird durch das Umlaufgetriebe 31 ausgeglichen, Ein Ausw
und Einkuppeln der Hauptantriebswellen 29, 30 ist demzufolge nicht erforderlich.
Die Verstellarbeiten sind mit einem nochmaligen Einkuppeln der Stellwelle 24 und
Drehen in entgegengesetzten Richtung bis zur vollen Wirksamkeit der kraftschlüssigen
Verbindung zwischen Ring 12 und Zahnrad 11 beendet.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 Anlegetrommel 2 Druckzylinder
3 Gummizylinder 4 Bog enführungszyl inder 5 Druckzylinder 6 Gummizylinder 7 Zapfen
8 Zahnrad 9 Zahnrad 10 Zahnrad 11 Zahnrad 12 Ring 13 Druckfeder 14 Bolzen 15 Reibbelag
16 Verzahnung 17 Verzahnung 18 Bolzen 19 Zahnrad 20 Zahnkranz 21 Zahnrad 22 Welle
23 Zahnrad 24 Stellwelle 25 Klauenkupplung 26 Druckfeder 27 konische Ausbildung
28 Endschalter 29 Hauptantriebswelle 30 Hauptantriebswelle 31 Umlaufgetriebe
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