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Verfahren und Vorrichtung zum Vereinigen einer Auflagebahn mit einem
flächigen Material Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Vereinigen einer Auflagebahn mit einem flächigen Material durch Vorbeiführen
der zu vereinigenden Teile an den Längsseiten eines in einem Walzenspalt aufrechterhaltenen
Bindemittelkeils mit anschließendem Zusammenpressen der zu vereinigenden Teile im
Walzenspalt.
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Nach einem derart bekannten Verfahren wird auf die Auflagebahn eine
Klebmasse aufgebracht, die beim Durchgang durch einen Walzenspalt zwischen der Auflagebahn
und der mit dieser zu vereinigenden weiteren Papierbahn verteilt wird. Die Walzen
sind zwar gegeneinander verstellbar, aber starr gelagert. Nach dem bekannten Verfahren
ist es nicht möglich, aufeinanderfolgende Bogen mit der Auflagebahn zu vereinigen,
da einmal keine Trägerbahn vorhanden ist. Wegen der bei sich überlappenden Bogen
größeren Dicke der Materialbahn an der Überlappungsstelle kann darüber hinaus diese
nicht durch den infolge der unnachgiebigen Walzenlagerung unveränderbar festliegenden
Spalt hindurchgelangen, mindestens würde der überlappungsbereich stärker zusammengedrückt
und der Klebstoff herausgedrückt werden, so -daß er auf die Rückseiten der Bogen
gelangen würde. Ein gleichmäßiges Verbinden aufeinanderfolgender Bogen mit der Auflagebahn
ist nach dem bekannten Verfahren somit nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der dem bekannten Verfahren
anhaftenden Nachteile ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zu schaffen, um aufeinanderfolgende, einander überlappende Bogen mit einer Auflagebahn
zu vereinigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das flächige
Material in Gestalt von Bogen derart zugeführt wird, daß der nachlaufende Bogen
den vorlaufenden untergreift und daß die mit Bindemittel versehenen Teile unter
nachgiebigem Anpreßdruck vereinigt werden.
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Dadurch, daß der nachlaufende Bogen den vorlaufenden Bogen untergreift,
wird erreicht, daß der Klebstoff nicht auf die Unterseite der Bogen, und zwar über
die überlappende Kante hinweg gelangen kann. In dem überlappungsbereich tritt gegenüber
dem bekannten Verfahren kein merklich höherer Anpreßdruck auf, weil dieser erfindungsgemäß
nachgiebig angelegt wird. Die Folge ist, daß der Anpreßdruck der Bogen auf der Auflagebahn
über der Länge der Bahn im wesentlichen konstant bleibt, d. h. auch an den überlappungsstellen
der Bogen sich nicht wesentlich erhöht. Es ergibt sich ein Erzeugnis, bei dem die
einzelnen Bogen vollkommen gleichmäßig mit der Auflagebahn verbunden sind.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß die den Walzenspalt begrenzenden Preßwalzen gegeneinanderpreßbar sind. Es ist
zwar an sich eine Vorrichtung zur Vereinigung zweier Bahnen bekannt, bei der ein
Preßwalzenpaar verwendet wird, deren eine Walze bezüglich der anderen nachgiebig
gelagert ist. Jedoch werden bei dieser Vorrichtung nur zwei Bahnen miteinander und
nicht einander überlappende Bogen mit einer Bahn verbunden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Oberwalze gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung regulierbar abgefedert.
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Der elastische Anpreßdruck im Walzenspalt kann gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung auch dadurch erzeugt werden, daß mindestens eine der
Walzen außen elastisch ist. Selbstverständlich kann dieses Merkmal mit denjenigen
der abgefederten Lagerung einer Walze kombiniert werden.
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Um zu verhindern, daß der sich am Walzenspalt bildende Klebstoffkeil
verläuft, d. h. seitlich über die Bogen hinausläuft, sind vorzugsweise den Klebstoffkeil
seitlich begrenzende, seitenverstellbare Dämme vorgesehen. Begrenzungsdämme sind
an sich bekannt. Die seitliche Verstellbarkeit bringt den Vorteil, daß unterschiedlich
breites Material verarbeitet werden kann. Außerdem läßt sich durch diese Ausgestaltung
ein beliebig großer Rand bei der Beschichtung
einhalten. Mit der
Vorrichtung gemäß der Erfindung lassen sich auch verschieden starke Materialien
verarbeiten. Zu diesem Zweck wird eine der Walzen entsprechend verstellt. Außerdem
müssen die Begrenzungsdämme nachgestellt werden. Eine vorteilhafte Ausgestaltung
liegt nunmehr darin, daß die Dämme gemeinsam mit der Oberwalze anhebbar sind. Das
Einstellen der Vorrichtung für Materialien anderer Dicke wird somit erheblich vereinfacht.
Es ist nur noch ein Einstellvorgang notwendig.
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Mit Hilfe der Erfindung kann beispielsweise ein Erzeugnis hergestellt
werden, dessen bedrucktes Papierblatt oder Band gegen nachteilige Beeinflussung
durch Feuchtigkeit, Abrieb, Schmutz, Oxydation, Fett oder Falten geschützt ist,
indem eine oder beide Seiten mit einer Schicht eines transparenten Filmes aus Substanzen,
wie filmbildenden Zellulose-Estern, Polyvinylchlorid und Copolymeren desselben,
Polyestern und Polyamiden oder einer Kombination derartiger Filme, beschichtet werden,
wobei die Bescbichtung mittels einer dünnen Klebstoffschicht bewirkt wird. Der Klebstoff
kann beispielsweise eine Emulsion oder Wasserdampfdispersion oder Lösung von Vinylpolymeren
oder Copolymeren, Vinyliden-Chlorid-Copolymeren, Latex und synthetischem Gummi,
Acrylester-Copolymeren und Mischungen derselben, natürlichem Gummi und Estergummi
sowie Mischungen von zwei oder mehr dieser Substanzen sein. Film und Klebstoff lassen
sich naturgemäß entsprechend dem Zweck des Erzeugnisses wählen, z. B. kann eine
Klebstoffschicht ausgewählt werden, die von sich aus eine Schutzwirkung ausübt.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung, F i g. 2 eine perspektivische Ansicht der anderen Seite der Vorrichtung
nach F i g. 1, F i g. 3 eine schematische Seitenansicht der in den F i g. 1 und
2 verwendeten Antriebsmittel sowie einige Abwandlungen und Zusätze zu dieser Vorrichtung,
F i g. 4 ein in Richtung auf die Innenseite des Rahmens gesehener Seitenaufriß,
welche eine andere und bevorzugte Ausführungsform der Anordnung der oberen Beschichtungswalze
und zugehöriger Teile veranschaulicht, F i g. 5 eine Ansicht, aus der gewisse Einzelheiten
der Konstruktion nach F i g. 4 zu entnehmen sind; F i g. 6 eine Alternativanordnung
zur Belastung der den Einführschlitz bildenden Walzen.
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Die in den F i g. 1 bis 3 dargestellte Maschine eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung weist auf einer horizontalen Grundplatte 4 aufrecht stehende parallele
Seitenrahmen 1 und 2 auf, die an gegenüberliegenden Stellen 4 bzw. 5 ausgespart
sind, worin vertikal bewegbare Lagerblöcke 6 und 7 aufgenommen sind. Die Blöcke
6 und 7 weisen an gegenüberliegenden Seitenflächen 8 und 9 zwecks vertikaler Führung
in den Aussparungen 4 und 5 Nuten auf. Jeder Block beinhaltet ein zentral angeordnetes
Kugellager 10. Auf die obere horizontale Fläche jedes Blockes 7 und 8 wirkt eine
mit Gewinde versehene Spindel 11, der eine Schraubenfeder 12 zugeordnet ist. Die
Spindel wird in Halteschienen 13 und 14 geführt, die auf den entsprechenden Seitenrahmen
1 und 2 mittels Schrauben 15 befestigt sind. Die Federn 12 sind unter Vorspannung
unterhalb der Halteschienen 13 und 14 angeordnet und drücken die Blöcke 6 und 7
nach unten. Die oberen mit Gewinde versehenen Enden der .Spindeln 11 weisen oberhalb
der Halteschienen 13 und 14 einen Kragen 16 auf, über den auf die Spindeln 11 aufgeschraubte
Handräder 17 und 18 vorgesehen sind, mittels deren die Blöcke 7 und 8 um jeden gewünschten
Betrag angehoben oder gesenkt werden können. Eine der miteinander zusammenwirkenden
und den Einführschlitz bildenden Walzen A ist in den Lagern 10 gelagert, liegt horizontal
zwischen den Blöcken 7 und 8 und wird durch Bewegung der Handräder 17 und 18 angehoben
oder abgesenkt. Die andere untere Walze B ist in Kugellagern 19 in den Seitenrahmen
1 und 2 direkt unterhalb der vertikalen Mittellinie der Lager 10 und Blöcke
6 und 7 ortsfest gelagert. Die Achsen der miteinander zusammenwirkenden
Walzen A und B liegen horizontal zueinander sowie in rechten Winkeln
zu den vertikalen Seitenrahmen 1 und 2. Alle Bohrungen in den Rahmen der Grundplatte
und den Lagerblöcken sind auf Passung gearbeitet, um eine parallele Lage der sich
zwischen den Rahmen erstreckenden Querorgane sowie Austauschbarkeit bei der Montage
sicherzustellen.
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Zur weiteren Stabilisierung der Lage der Rahmen 1 und 2 können mit
Schultern versehene Abstandsschienen entsprechender Länge vorgesehen sein, deren
Enden Gewinde aufweisen, die sich durch die Rahmen erstrecken und mittels überwurfmuttern
od. dgl. in ihrer Lage festgelegt sind. Zwei dieser Abstandsschienen 20 und 21,
die einen Durchmesser von 12,7 mm sowie eine zwecks Abstandhaltung der Rahmen 1
und 2 exakte Längsabmessung besitzen, sind am Einführende der Vorrichtung, wie veranschaulicht,
angebracht und an jedem Ende mit Gewinde versehen, um 9,5-mm-Überwurfmuttem aufzunehmen,
so daß sie, wenn sie einmontiert sind, die Seitenrahmen 1 und 2 parallel zueinander
halten. Ähnliche Abstandshalter 23 und 24 erstrecken sich an entsprechenden Stellen
zwsichen den Rahmen 1 und 2, wobei der Abstandshalter 23, wie veranschaulicht, vor
den Walzen A und B angeordnet ist, während sich der Abstandshalter
24 an höherer Stelle in den Rahmen 1 und 2 hinter den Walzen A und
B
befindet. Die Abstandshalter 20 und 23 befinden sich auf demselben Niveau
und horizontal parallel zum Einführschlitz zwischen den miteinander zusammenwirkenden
Walzen A und B.
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Eine der Walzen A oder B besteht aus Gummi od. dgl.,
so daß, wenn die Walzen beim Beschichtungsvorgang gegeneinandergedrückt werden,
die Schlitzlinie dieser Walze geringfügig unter das normale Niveau der Oberfläche
der Walze, d. h. wenn diese frei von Druck ist, gepreßt wird, wodurch eine einfache
Linie tangentialen Kontakts zwischen den beiden Walzen A und B geschaffen
wird. Bei dem in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispiel der Maschine
besitzen die beiden Walzen A und B gleichen Normaldurchmesser, und die untere Walze
B besteht aus Gummi od. dgl., obwohl diese Durchmesser und Walzenanordnung unwesentlich
ist. Es zeigte sich in der Praxis, daß bei Verwendung einer Metallwalze A mit einem
Durchmesser von ewta 63,5 mm und einer Länge von etwa 610 mm, die mit einer Gummiwalze
B ähnlicher Länge und
Durchmessers zusammenwirkt und eine Härteprüfzahl
von 34 besitzt, durch einen die Walzen zusammendrückenden Druck von 4,54 kg eine
zufriedenstellende Einführschlitzfläche gebildet wird, wenn ein luftundurchlässiger
Film, z. B. Eastman Kodak Company Triecetat oder Cellanese Corporation Acetat in
Verbindung mit einem im Litho-Offset-Verfahren eingefärbten Blatt eines beschichteten
Papierstoffes mit einer Dicke von etwa 0,076 mm verwendet und ein Bindeklebemittel
mit einem Bereich von 40 bis 60%. Feststoffen, z. B. ein Polyvinylacetatbindemittel
oder eine Wasserdispersion von Latex benutzt wird. Es zeigte sich hierbei ferner,
daß ein sofortiges Haften der miteinander verbundenen Lagen mit gleichmäßiger Verteilung
des Bindeklebemittels über die Breite der Einführschlitzfläche beim Zusammentreffen
der Blätter und des Bandes erreicht wird sowie daß sich hierbei eine dünne transparente
Bindeschicht in der Größenordnung von 2,58 m2 pro 35,4 g Polyvinylacetatklebemittel
mit näherungsweise 50% Feststoffen ergibt, ohne daß eine merkliche Beeinflussung
der Leuchtkraft oder der Farben des bedruckten Blattes eintritt.
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Die Bindeschicht ist ausreichend stabil, um sofortigen Gebrauch zu
gestatten, und wird nach einigen Augenblicken so dauerhaft, daß bei dem Versuch,
das Acetat von den geschichteten Lagen abzulösen, das im Litho-Offset-Verfahren
vorliegende Bild vom Papier abgerissen wird. Bei entsprechender Auswahl des Papiers
läßt sich auch auf diese Weise eine zufriedenstellende Transparenz erreichen. Andererseits
führt ein zusätzliches leichtes Altern von wenigen Minuten zu einer solchen Bindeschicht,
daß das ganze Blatt beim Auflösen des Papiers zerstört werden kann, wenn versucht
wird, die Beschichtung abzulösen. Diese Zwischenstufe findet in der Drucktechnik
zur schnellen Bearbeitung von lithographischen Platten Anwendung.
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Auf die beiden in einer horizontalen Ebene angeordneten Abstandhalter
20 und 21 ist ein Zufuhrtisch 25 aufgelegt, dessen Leit- oder Vorderkante unmittelbar
an die Einführungsschlitzlinie zwischen den miteinander zusammenwirkenden Walzen
A und B angrenzt und parallel zu dieser liegt, so daß zu beschichtende Blätter auf
diesem Tisch abgelegt und von diesem nach vorn in den Einfuhrschlitz hineingebracht
werden können; das hintere Ende des Zuführtisches 25 ist um den Abstandhalter 20
halbrund herumgebogen, um zu verhüten, daß der Tisch in den Einfuhrschlitz hineinrutscht.
Der Tisch 25 bildet auch eine Abdeckung für eine darunter auf der Grundplatte 3
angebrachte, später beschriebene Antriebseinheit mit regelbarer Geschwindigkeit.
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Am Zuführende der Vorrichtung sind Wellen 28 und 29 vorgesehen,
die in Kugellagern 26 gelagert sind. Die Welle 29 weist einen Knopf 30 auf
und besitzt außerdem einen Lagerkragen, wobei zwischen diesem und der Innenfläche
des Rahmens 2 eine Schraubenfeder angeordnet ist, wodurch die Welle nach innen gedrückt
wird. Zusätzlich weist diese Welle am inneren Ende einen Kernkonus 33 auf, der durch
den Druck der Schraubenfeder nach innen gedrückt wird. Die gegenüberliegende Welle
28 besitzt an ihrem inneren Ende einen Konus mit geriefter Oberfläche und einen
an der Innenseite des Rahmens 1 anliegenden einstellbaren Stellkragen. Sie trägt
an der Außenseite des Rahmens eine einstellbare Bremstrommel 36, deren Einstellschraube
an der Welle 28 befestigt ist. Die Trommel ist von einem einstellbaren, geteilten
Bremsband 37 umgeben, das an einer Seite mittels einer Daumenschraube 39 um die
Trommel herum festgezogen werden kann, um das geteilte Bremsband zu schließen oder
zu öffnen und somit die Reibung auf der Bremstrommel 36 zu erhöhen oder zu vermindern.
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Gemäß einer Betriebsmöglichkeit der Maschine wird eine Rolle für ein
Trägerband aus billigem einfachem Zeitungsdruck- oder Kraftpapier 40 zwischen den
Konussen 33 und 34 eingespannt, wobei der geriefte Konus und die Bremse als Spannmittel
für die Kraftpapierbahn dienen, wenn diese von der Rolle 40 abgezogen wird.
Das freie Ende des Papiers wird nach oben zwischen die Tragschiene 21 und über das
gebogene Ende des Zuführtisches 25 sowie dann durch den Einfuhrschlitz der Beschichtungswalzen
A und B geführt. Eine ähnliche Anordnung von Wellen, Knopf, Kragen,
Konussen, Bremstrommel und Bremsband am hinteren Teil der Maschine trägt eine Rolle
von Celluloseacetatband oder anderem Film oder Band 41. Die Elemente zur Lagerung
der Filmrolle 41 entsprechen demjenigen zur Lagerung der Kraftpapierrolle 40. Werden
die Walzen A und B gedreht und der Einfuhrschlitz geschlossen, so werden die Kraftpapier-
und Celluloseacetatbänder übereinander in den Einfuhrschlitz gezogen.
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Bei dieser Betriebsweise wirkt das Kraftpapierband von der Rolle
40 als Trägerstreifen, welcher auf ihn aufgelegte Bogen oder Blätter D durch
den Einfuhrschlitz fördert, wo sie mit dem Band 41 beschichtet werden, wenn
ein Vorrat fluiden Bindeklebmittels dem Einfuhrschlitz zwischen dem Celluloseacetatband
und den Blättern D zugeführt wird. Durch das Zusammenwalzen am Einfuhrschlitz wird
das Klebmittel in einem dünnen Film zwischen der oberen Fläche des Blattes D und
dem Celluloseacetatband ausgebreitet.
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Um das Klebemittel innerhalb der Ränder der Bogen und des Bandes einzuschließen
und für dieses einen Speicher zu bilden, sind Seitendämme F vorgesehen, die längs
einer mit Gewinde versehenen Tragschiene 42 einstellbar sind. Diese Dämme sind einander
identisch und besitzen an einer ihrer Schmalseiten eine Fläche, welche in ihrer
Kontur der Zylinderfläche der Metallwalze A entspricht und über etwa 12,7 mm Breite
an dieser anliegt, während die untere Fläche horizontal ist. Die der Zylindermantelfläche
der Walze A entsprechend gekrümmte Fläche sowie die horizontale Bodenfläche der
Dämme treffen sich in einem auslaufenden Vorsprung, der in den Einfuhrschlitz nur
so weit eintritt, daß ein mögliches Hineinziehen in den Schlitz verhindert wird.
Der Damm ist entlang der mit Gewinde versehenen Tragschiene 42 einstellbar.
Die einstellbaren Seitendämme E, die entlang der mit Gewinde versehenen Tragschiene
42 bewegbar sind und mittels Sperrmuttern auf jeder Seite der Dämme in jeder beliebigen
Lage eingestellt werden können, wirken mit dem Schlitz zwischen den Walzen und dem
unteren Band oder Blättern zur Bildung eines Klebmittelspeichers zusammen.
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Sind die Dämme E für einen speziellen Arbeitsgang eingestellt, so
können sie ein Bad einer Klebmittelemulsion, beispielsweise mit der Konsistenz eines
schweren Ahornsirups, zwischen den Dämmen E und dem Schlitz einschließen. Da die
Vorbewegung der Blätter und Bahnen stets auf den
Schlitz zu erfolgt,
wird das Klebmittelbad kontinuierlich in den Schlitz gewalzt und breitet sich gleichmäßig
zwischen dem Filmband und den Blättern aus, wenn es auf diese Weise zwischen diesen
eingeschlossen wird. Der Druck im Einführschlitz bestimmt in weitem Umfang die Dicke
des Klebmittelfilms.
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Die Dämme E in jeder Seite sind jeweils so eingestellt, daß sie mit
ihrer Dicke von etwa 12,7 mm die gegenüberliegenden Seitenränder der gerade beschichteten
Blätter überlappen, und ihre gekrümmten Leitflächen liegen gegen die Filmfläche
an, wenn diese über die obere Walze läuft. Es zeigte sich, daß bei einer Dammdicke
von 12,7 mm und einem Klebmittel mit der erwähnten Konsistenz sowie bei einer Beschichtungsgeschwindigkeit
von etwa 9 bis 550 m pro Stunde das Klebmittelbad nicht zur Rückseite der Maschine
wandert, da die Blätter es konstant vorwärts bewegen; auch tritt ein Lecken unterhalb
der unteren Fläche der Dämme nicht auf, wenn diese für die Dicke der gerade beschichteten
Materialien eingestellt sind. Das Klebmittel geht aus den vorerwähnten Gründen über
die 12,7 mm Breite der unteren horizontalen Flächen sowie der entsprechend konturierten
Flächen der Dämme nicht hinaus; auf diese Weise tritt also praktisch kein Lecken
über die Ränder des Blattes und des Filmes hinaus auf. Dies macht es möglich, das
Bindemittel bis nahe an die Seitenränder des Blattes aufzutragen, wobei sich ein
glatter freier Rand an jeder Seite für nachfolgendes Besäumen, Stapeln und Beschneiden
ergibt, wenn entweder Blätter oder bandförmiger bedruckter Stoff beschichtet werden.
Es sind ziemlich dicke Beschichtungen möglich, und in der in den Zeichnungen veranschaulichten
Maschine wurden Schichtungen bis zu etwa 6,4 mm Dicke verarbeitet. Bei großen Dicken
kann den Dämmen jedoch eine Bewegung gestattet werden, anstatt daß diese in vertikaler
Bewegungsrichtung beschränkt sind. Wenn die Vorrichtung läuft und das dicke Material
durch die Walzen läuft, werden die Dämme mit der oberen Walze und dem gerade beschichteten
Stück mitangehoben. Hierfür ist eine entsprechende Lagerung der die Dämme abstützende
Tragschiene herkömmlicher Bauart vorzusehen. Bei derartigen dicken Materialien ist
es wünschenswert, die Walzen um einen Teil der Dickenabmessung eines derartig dikken
Blattes voneinander entfernt zu halten. Dies ist jedoch in keinem Falle bis zur
Stärke von herkömmlicher Pappe (10 point board) notwendig, und da für gewöhnlich,
mit Ausnahme bei Plaketten, derartige Dicken nicht verarbeitet werden, ist keine
spezielle Ausführung erforderlich.
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Bei dicken Blättern jedoch können die Dämme entlang einer Schiene
einstellbar gemacht werden, die auf an den Endlagern der den Einführschlitz bildenden
Walze angelenkten Armen gehalten ist, so daß die Dämme nach einmaliger Einstellung
in bezug auf die Walze mit der oberen Walze angehoben und abgesenkt werden und ihre
Einstellung in bezug auf die Fläche derselben nicht verlieren. Bindemittel kann
hierbei nicht zwischen Dämmen und Tisch seitlich herausfließen, weil die Einstellung
vor Zugabe des Bindemittels erfolgt.
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Das Kraftpapierband 40 wird von der Walze mittels des Antriebs der
Maschine durch den Schlitz gezogen, wie bei einer einfachen aus zwei Walzen gebildeten
Wringeinrichtung, während zur gleichen Zeit auch der Celluloseacetatfilm 41 durch
den Schlitz geführt wird. Das Blatt D, welches beschichtet werden soll, wird auf
die Kraftpapierbahn 40 aufgelegt und läuft am Rand unter den Dämmen E in den Schlitz,
wo es und der Film mit einer dünnen gleichmäßigen Klebmittelschicht bedeckt werden.
Das zu beschichtende, beispielsweise bedruckte Blatt D läuft durch den Schlitz,
ohne daß Klebmittel zur Unterseite gelangt, und tritt daher, wie auch der Film,
aus dem Schlitz, ohne an dem Kraftpapierband 40 zu haften, aus, während das Blatt
und der Film unter dem Druck der Walzen miteinander verbunden sind, da das Klebmittel
ein sofortiges Anhaften bewirkt hat. Bevor das Blatt D vollständig unter die Dämme
E gelangt ist, wird das nächstfolgende Blatt D, wie angedeutet, leicht unterlappend
unter das Blatt D geschoben. Wenn ein Finger der Betätigungsperson oder eine nicht
veranschaulichte Walze auf ihm gehalten werden, folgt es unter der Wirkung des Trägerbandes
40 dem Band in der gewünschten Weise in den Einführschlitz, so daß jedes nachfolgende
Blatt beschichtet wird. Das so in Bandform verbundene Material tritt, frei vom Stützband
40, in einem Zustand aus, indem es als Band ohne spezielle Blattzufuhr zwecks Beschichtung
auf der zweiten Seite durch die Maschine geführt werden kann. Falls nur eine Seite
beschichtet werden soll, können die Blätter durch Aufschneiden oder Kerben der Ränder
und Lostrennen entlang der Verbindungslinie einzeln voneinander gesondert werden.
Das Verfahren läuft kontinuierlich ab, solange in dem Schlitz ein Klebmittelvorrat
vorhanden ist und ein Film, ein Trägerstreifen und die Blätter in dieser überlappenden
Beziehung zugeführt werden. Zugwalzen 46 und 47, welche gegeneinander laufen und
hinter dem Einführschlitz vorgesehen sind; fördern das beschichtete Produkt und
sein Trägerband durch die Maschine hindurch, und an oder nach dieser Stelle kann
das beschichtete Produkt in beliebiger gewünschter Weise aufgewickelt werden. Sehr
leicht die untere Walze 46 berührende Federmesser dienen als Abstreifer, um ein
Freikommen der Bänder von den Zugwalzen beim Austreten zu gewährleisten. Das Kraftpapierträgerband
und das beschichtete Band können nach Wunsch durch beliebig entsprechende Mittel
gesondert aufgerollt werden, jedoch kann auch, wie im einzelnen beschrieben, ein
kontinuierlicher Trägerbandstreifen, auf welchen die Blätter aufgebracht werden,
das Kraftpapier ersetzen und der Maschine in Form eines kontinuierlichen Bandes
zugeführt werden, so daß es nicht nötig ist, das Stützband aufzuwickeln oder als
Ausschuß abfallen zu lassen. Läuft dieses kontinuierliche Band durch die Maschine,
so wird es durch das hierbei auftretende Einziehen in die bzw. Ausziehen aus der
Maschine und das Aufwickeln des beschichteten Bandes von letzterem getrennt. Es
können seitliche Führungen vorgesehen sein, um den kontinuierlichen Streifen zu
führen und sein Wandern von Seite zu Seite zu verhindern.
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F i g. 3 veranschaulicht schematisch den Mechanismus zur kontinuierlichen
Bearbeitung eines Blattes oder Bandes H, das zu beschichten ist, indem auf ihm von
der Filmrolle 41 ein transparenter Film oder anderes Material 1 aufgebracht wird.
Die Art und Weise des Antriebs der Beschichtungsvorrichtung nach F i g. 1 und 2
ist in F i g. 3 ebenfalls dargestellt.
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Ein in seiner Geschwindigkeit regelbarer Motor J mit entsprechender
nicht veranschaulichter Steuerung
treibt über einen Riemen oder
Kette K die untere Walze B an. Von der Walze B treibt ein Riemen oder
eine Kette L die AusIaßwalze M an, welche mit einer frei laufenden,
Walze N, die sich nach oben oder unten bewegen kann, in Berührung steht. Von der
Walze M aus treibt ein Riemen oder eine Kette O die Aufwickeltrommel P an, welche
das sich aus der Verbindung von H und 1 ergebende fertigbeschichtete Produkt aufwickelt.
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Der Trägerbandstreifen, der ebenfalls wie das zu beschichtende Blatt
unter den Dämmen E vorbeiläuft, ist hierbei als unendliches Band A vorgesehen, welches
das obige Band 40 ersetzt und zumindest ebenso breit wie das Material H, gewöhnlich
2,5 bis 5 cm breiter ist. Das Band Q besteht aus einem Material, an dem das Klebmittel
nicht wesentlich anhaftet, z. B. aus dem unter dem Handelsnamen Teflon od. dgl.
bekannten Material, und kann daher von dem beschichteten Produkt leicht frei gemacht
werden. Außerdem ist es in seiner Breitenabmessung zähe und fest genug, um als Stützband
zu dienen.
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Nachdem das aus dem Material H und 1 bestehende Produkt über die Auslaßwalzen
M und N gelaufen ist, wird es auf der Trommel P aufgewickelt. Wie veranschaulicht,
wird das kontinuierliche Band Q wieder zurückgeführt, um aufs neue als Stütz- und
Trägerstreifen bei der Beschichtung der Teile H und 1 zu dienen, unabhängig davon,
ob nun H aus einem Band oder, wie oben beschrieben, aus überlappenden Blättern D
besteht.
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Die Rolle A kann von der Rolle B abgehoben werden, wenn
die Beschichtung beendet ist;- und übriggelassenes, überschüssiges Klebmittel kann
aus dem Einführschlitz der Vorrichtung bequem entfernt werden; da die Beschichtungswalzen
A und B sowie die Auslaßwalzen M und N stets von dem
Film oder dem zu beschichtenden Band, beispielsweise H bedeckt sind, ist kein Reinigen
erforderlich.
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Bei der Herstellung beschichteter Produkte mittels der Maschine entweder
nach den F i g. 1 und 2 oder nach F i g. 3 ist die Geschwindigkeit der Beschichtungswalzen
A und B zu derjenigen der Auslaßwalzen 46 und 47 (M und N) etwa um
1 oh, verringert (die Auslaßwalzen laufen mit der höheren Geschwindigkeit). Hierdurch
wird bewirkt, daß das Band stets unter leichter Spannung steht, und wenn das beschichtete
Produkt auf die in F i g. 3 veranschaulichte Trommel P aufgewickelt wird, besteht
eine beträchtliche Differenz im Verhältnis der Riemenscheiben, welche die Walze
M und die Trommel P antreiben, und den Durchmessern von M und P, so daß bei diesem
Antrieb, der vorliegend als Riemenantrieb ausgeführt ist, stets etwas Schlupf auftritt.
Hierdurch löst sich das beschichtete Produkt immer von dem Trägerband Q oder
40 von selbst ab und wird bei P als festaufgewickelte Spule aufgewunden.
Um dies zu erreichen, kann der Unterschied des Schlupfriemenantriebs bis zu 10 °/m
oder gelegentlich noch größer sein. Im Falle eines Kettenantriebs kann im Antrieb
eine andere Form einer Schlußvorrichtung, beispielsweise eine Friktionskupplung
vorgesehen sein.
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In den F i g. 4 und 5 ist eine abgewandelte Ausführungsform zum Abstützen
der oberen Walze A veranschaulicht. Die Abstützvorrichtung weist hierbei einen mit
einem Auge versehenen Gewindebolzen 50 auf, dessen unteres Ende an der oberen
Fläche jedes Blockes wie bei 51 verstiftet ist. Das obere Ende des Gewindebolzens
ragt durch eine an dem Rahmen 1 mittels Stiften 53 befestigte Haltplatte 52 hindurch,
die gleichzeitig als Führung dient. Die Haltplatte dient in ihrem Mittelstück 54
als Anschlag für eine um den Gewindebolzen herum angeordnete Feder 57, die
an ihren Federscheiben 55 und 56 in ihrer Lage zentriert ist. Unterhalb einer Federscheibe
ist eine Mutter 58 mit Löchern 59 angeordnet. Die Mutter ist längs
des Bolzens 50 einstellbar, wodurch der Federdruck auf die Walzen A und B erhöht
oder vermindert werden kann. Hierdurch wird die zwischen den beiden zu beschichtenden
Oberflächen eingeschlossene Menge an Bindemitteln in bezug auf die Dicke des Bindemittelfilms
gesteuert.
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An jedem Block 6, 7 ist ferner ein Arm 60 angebracht, in welchem eine
Querstange 61 gelagert ist, auf der eine zur Aufnahme einer Mutter 63 geeignete,
mit Außengewinde versehene Hülse 62 verschiebbar ist. Zwischen einem Kopf 64 auf
der Hülse 62 und der Mutter 63 befinden sich zwei bearbeitete Scheiben 65, die zwischeneinander
einen Damm 66 in Form eines umgekehrten C aufnehmen. Die Öffnung 67 in diesem Damm
ist groß genug, um eine Einstellung des Dammes nach oben oder unten sowie nach innen
oder außen in bezug auf die obere Walze A zu ermöglichen. Die Scheiben 65 haben
einen größeren Außendurchmesser als die Öffnung 67 des Dammes, so daß, wenn die
Mutter 63 festgezogen wird, der Damm in seiner Lage festgelegt ist und sich mit
dem Block und der Walze A bewegen muß, wenn die Größe des Schlitzes zwischen den
Walzen A und B entweder durch Anheben des Blockes beim Durchgang von
Materialien oder durch Betätigung eines oberhalb der Halteplatte angeordneten Exzenters
oder Nockens 68 verändert wird. Der Nocken ist, wie bei 69 gezeigt, gabelförmig
ausgeführt und nimmt das obere Ende des Gewindebolzens mittels eines Zapfens
70 gelenkig auf. Die Oberfläche des Nockens liegt an der oberen Fläche des
Teiles 52 an. Da auf jeder Seite der Vorrichtung Blöcke vorgesehen sind, sind die
sich gegenüberliegenden Nocken 68 durch eine Querverbindungsstange 71 starr verbunden.
Die Nockenoberfläche 72 ist vorzugsweise exzentrisch ausgeführt, so daß bei Verschwenken
der Stange 71 die Walze A angehoben oder gesenkt wird unter gleichzeitigem Zusammendrücken
der Feder 57. Durch nicht dargestellte Mittel kann die Walze A z. B. in der angehobenen
Stellung verriegelt werden.
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Der Druck zwischen den Walzen A und B kann auch mittels
eines Hebels und eines Gewichtes W, wie in F i g. 6 angedeutet, erhalten werden.
Ferner könnte auch das transparente Band über den Tisch und die mit diesem zu beschichtenden
Blätter um die obere Walze herum zugeführt werden.