DE2913421C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Abstreifen von überschüssiger Streichmasse von einer laufenden Bahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abstreifen von überschüssiger Streichmasse von einer laufenden BahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abstreifen von überschüssiger Streichmasse von einer laufenden
Bahn, insbesondere Papierbahn, im einzelnen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1,'sowie eine zur
Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 2.
Solche Vorrichtungen sind beispielsweise aus der Zeitschrift »Wochenblatt für Papierfabrikation«, Nr. 16
(1978), Seiten 619 bis 624, und der US-PS 31 31 092 und 38 82 817 bekannt. Auf die Schaberklinge drückt
mit einstellbarer Kraft eine Anprüßeinrichtung, wodurch
die Anpreßkraft der Schaberklinge auf die laufende Bahn bestimmt wird. Der Klingenhalier bzw.
ein Schaberbalken, der den Klingenhalter trägt, kann bei der auf Seite 622 der genannten Zeitschrift beschriebenen
Konstruktion um zwei Schwenkachsen geschwenkt werden. Die eine Schwenkachse liegt, in Seitenansicht
gesehen, im Bereich der im Anspruch 1 genannten schrägen Klingenstreichfläche. Um diese
Schwenkachse wird der Klingenhalter mit der Schaberklinge geschwenkt, wenn die Schaberklinge relativ zur
Oberfläche der laufenden Bahn in eine andere Winkelstellung gebracht werden soll. Eine solche Änderung
des sogenannten Klingenwinkels ist zur Anpassung an verschiedene Bahnsorten, Beschichtungsmassen und
Beschichtungsdicken erforderlich.
Um die genannte andere Schwenkachse wird der tKlingenhalter jeweils nahe an die Gegenwalze in Betriebssteilung
bzw. von dieser weg auf eine verhältnismäßig große Entfernung in eine Außer-Betrieb-Stellung
gebracht. Beide Schwenkachsen sind parallel zur Drehachse der Gegenwalze angeordnet.
Die genannte Klingenstreichfläche verläuft im wesentlichen parallel zur Bahnoberfläche. Diese Parallelität
geht verloren, wenn die von der Anpreßeinrichtung auf die Klinge ausgeübte Kraft verändert
wird, weil sich dabei die Durchbiegung der Klinge und damit auch der Klingenwinkel ändert Nach einer gewissen
Betriebszeit hat sich aber die Klingenstreichfläche an der zu beschichtenden Bahn so weit abgeschliffen,
daß sie zu dieser wieder parallel liegt. Die Qualität der Beschichtung wird während dieser Einschleifzeit
geringfügig beeinträchtigt.
Eine andere Bauweise ist aus der DE-AS 24 35 527 bekannt Dort befindet sich eine Schwenkachse an
einer bestimmten Stelle zwischen der Klingenstreichfiäche und einer sogenannten »Unterlagerung« der
Schaberklinge. (Diese Unterlagerung entspricht dem Angriffspunkt der Anpreßeinrichtung an der Schaberklinge.)
Die Schwenkachse jst derart angeordnet, daß die Anpreßkraft der Klinge durch Verschwenken des
Klingenhalters um diese Achse eingestellt werden kann, ohne daß sich hierbei der Klingenwinkel ändert;
d. h. die Klingenstreichfläche bleibt ohne weiteres Zutun bezüglich der Gegenwalze in unveränderter
so und damit paralleler Lage. Hier ist also bei Änderung der Anpreßkraft keine Einschleifzeit erforderlich.
' Allerdings ist diese Konstruktion auf die Einstellung
innerhalb eines engen Druckbereiches begrenzt Außerdem ist es dort nicht möglich, den Klingenwinkel
bewußt zu verstellen. Diese Möglichkeit wird aber aus den oben schon genannten Gründen gefordert.
jDer gewünschte Winkelverstellbereich geht sogar so weit, daß man die »starre oder gerade« Fahrweise
verläßt und die Klinge so einstellt, daß nicht mehr die sttrnseitige Klingenstreichfläche, sondern die ausgebogene
flache Klingenfläche gegen die Streichmasse der Bahn drückt. Dabei ist der Klingenwinkel gleich
Null. Dies wird als »gebogene« Fahrweise bezeichnet Diese kann bei der Konstruktion nach der DE-AS
24 35 527 nicht eingestellt werden.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, bei einer Einstellung der Abstreifvorrichtung auf
andere Betriebsbedingungen oder eine andere Fahr-
weise wieder schnell betriebsbereit zu sein und optimale
Betriebseigenschaften zu haben. Dabei soll die Vorrichtung möglichst wenig Störstellen und Wartungsstellen
hiben.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren und durch die Vorrichtung gemäß
Anspruch 2 gelöst. Das dort erwähnte Messen der Formänderung der Schaberklinge kann vorzugsweise
mittels einer Meßeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4 erfolgen.
Durch die Erfindung ist es möglich, bei einer Änderung der Anpreßkraft die Klingenstreichfläche selbsttätig
parallel zur Bahnoberfläche bzw. zur Oberfläche der Gegenwalze zu halten. Dies geschieht vorzugsweise
nicht in aufeinanderfolgenden Schritten, sondern gleichzeitig, so daß bei einer Kraftänderung gar
nicht erst eine Abweichung von der Parallelität auftritt. Gleichzeitig hat die Erfindung den Vorteil, daß
der Klingenwinkel nach wie vor auch bewußt von Hand verstellt werden kann, indem unabhängig von
einer Änderung der Anpreßkraft der gesagte Klingenhalter um die gleiche, genannte Achse geschwenkt
-, wird, wenn dies durch die Art der gewünschten Beschichtung
erforderlich oder zweckmäßig ist. Dabei kann so weit geschwenkt werden, daß die »starre bzw.
gerade« Fahrweise verlassen und zur »gebogenen« Fahrweise übergegangen wird. Da hierzu keine weitere
Drehachse benötigt wird, ist die Konstruktion relativ einfach und unempfindlich gegen Verschmutzen.
Da die Schwenkachse, in Seitenansicht gesehen, wie bekannt im Bereich der Klingenstreichfläche liegt,
bleibt bei dieser Verstellung des Klingenhalters die auf die Klinge ausgeübte Kraft bzw. die Anpreßkraft
der Klinge auf die laufende Bahn unverändert Das heißt, es können gewünschte Klingenwinkeländerungen
stufenlos während des Betriebes durchgeführt werden.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird mit Bezug auf die Zeichnungen als Beispiel beschrieben. In diesen
zeigt
F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung bei »starrer bzw. gerader«
Fahrweise,
Fig.2 eine vergrößerte Darstellung eines Details
von F i g. 1 und
F i g. 3 eine ähnliche Ansicht in anderer Winkelstellung bei »gebogener« Fahrweise.
Die Fi g. 1 und 2 zeigen eine Gegenwalze 1, um die eine Papierbahn 2 läuft. Eine Auftragswalze 3 trägt auf
die Bahn 2 Beschichtungsmasse auf.
Eine Schaberklinge 4 streicht überschüssige Beschichtungsmasse ab. Sie wird von einem Klingenhalter
5 gehalten. Ein stangenförmiges Anpreßelement 6 drückt gegen die Schaberklinge 4, so daß deren freies
Ende 7 in die Beschichtungsmasse 8 auf der Bahn 2 gedruckt wird. Das freie Klingenende 7 ist stirnseitig
mit einer Klingenstreichfläche 9 versehen, die in Bahnbewegungsrichtung im wesentlichen parallel zur Bahnoberfläche
verläuft Dies ist aus F i g. 2 ersichtlich.
Der Klingenhalter 5 sitzt auf einem Zwischenstück 10 und ist zusammen mit diesem um eine Achse 11
schwenkbar, deren Schwenkachse, in Seitenansicht gesehen, im wesentlichen mit der stirnseitigen Klingenstreichfläche
9 fluchtet Die Verwenkung erfolgt über ein Anlenkelement 12 durch einen Motor 13 mit einem
Getriebe 14. Der Motor 13 mit dem Getriebe 14 und dem Klingenhalter 5 sitzen auf einer weiteren
Schwenkachse 15 und sind zusammen um diese Schwenkachse 15 von der Gegenwalze 1 wegschwenkbar.
Zu diesem Zwecke ist an der Schwenkachse 15 das eine Ende eines Schwenkhebels i6 angebracht,
dessen anderes Ende die erstgenannte Schwenkachse 11 trägt.
Die vom Anpreßelement 6 auf die Schaberklinge 4 ausgeübte Krall ergibt sich durch die Druckdifferenz
zwischen zwei Druckgasschläuchen 17 und ?. Die
ίο Druckdifferenz wird von einem Diffprenzdrujkmeßgerät
21 über Meßschläuche 19 und 20 gemessen. Dieses gibt ein der jeweiligen Druckdifferenz entsprechendes
Signal über eine Leitung 22 an einen Signalverarbeiler 23, der in Abhängigkeit von gemesse-
\r> nen Druckänderungen über eine Leitung 24 entsprechende
Stellsignale an den Motor 13 abgibt. Dadurch verschwenki der Motor 13 den KJingenhalter 5
um die Schwenkachse 11 jeweils derart, daß die stirnseitige Klingenstreichfläche 9 auch bei Änderungen des
Anpreßdruckes stets parallel, in Bewegungsrichtung der Bahn 2 gesehen, zur Bahnoberfläche bleibt.
Die F i g. 1 und 2 zeigen eine verhältnismäßig steile Stellung der Schaberklinge 4 mit Bezug auf die Gegenwalze
1. Dabei wird bei einer Änderung der Anpreßkraft die Klingenstreichfläche 9 automatisch von den
Geräten 21, 23 und 13 parallel zur Bahn 2 bzw. zur Walzenoberfläche gehalten. Dies ist die sogenannte
»gerade« Fahrweise
F i g. 3 zeigt im Gegensatz zu den F i g. 1 und 2 einen
sehr kleinen Winkel zv/ischen Bahn 2 und Schaberklinge 4. Wird die Klinge hierbei durchgebogen, dann liegt
das freie Klingenende 7 nicht mehr mit der stirnseitigen Klingenstreichfläche 9, sondern mit einer Seitenfläche
25 an der Bahn 2 an. Zur Einstellung dieser sogenannten
»gebogenen« Fahrweise wurde der Klingenhalter 5 mit Bezug auf Fig. 1 um einen Winkel von ungefähr
40° um die erstgenannte Achse 11 verschwenkt. Bei der »gebogenen« Fahrweise wird durch einen Schalter
26 in der Leitung 22 die Automatik zur Parallelhaltung
der stirnseitigen Klingenstreichfläche 9 ausgeschaltet.
Eine besondere Verriegelungsvorrichtung ist nicht erforderlich. Der Klingenhalter 5 wird vom Getriebe
14 des Motors 13 in seiner Lage gehalten.
Bei der Ausführungsform nach der Erfindung entsprechend
den F i g. 1 bis 3 sind drei grundsätzliche Möglichkeiten gegeben:
a) Änderung der Kraft der Schaberklinge 4 ohne Veränderung des Anstellwinkels des freien KHngenendes
7 bezüglich der Walzenoberfläche, so daß die stirnseitige Klingenstreichfläche 9 unabhängig
von Kraftänderungen stets parallel zur Walzenoberfläche bzw. zur Oberfläche der Bahn 2 verbleibt,
was der »geraden« Fahrweise nach F i g. 1 und 2 entspricht.
b) Gewollte Verstellung des Anstellwinkels des freien Schaberklingenendes 7 bei »gerader« Fahrweise
unter nur vorübergehender Inkaufnahme einer Nicht-Parallelität der stirnseitigen Klingenstreichfläche
9 bezüglich der Eahn 2, indem der Winkel-Sollwert verändert wird, beispielsweise mit einem
Wähler 27 des Signalverarbeiters 23, und
c) eine »gebogene« Fahrweise, bei welcher nicht mehr die stirnseitige Klingenstreichfiäche 9, sondem
deren Seitenfläche 25 auf der Bahn 2 zur Wirkung kommt, wie es F i g. 3 zeigt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Abstreifen von überschüssiger Streichmasse von einer laufenden Bahn, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, mittels einer sich quer zur Bahnlaufrichtung erstreckenden und auf
einem Klingenhalier befestigten Schaberklinge, die mittels einer Anpreßeinrichtung unter Verformung
gegen die über eine Stützeinrichtung laufende Bahn andrückbar ist, wobei an dem gegen die Bahn gerichteten
Ende der Klinge eine schräge Klingenstreichfläche parallel zur Bahn verläuft und wobei
der Klingenhalter um eine quer zur Bahnlaufrichtung im 3ereich der Klingenstreichfläche angeordnete
Achse schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Formänderung der Schaberklinge der Grad dieser Formänderung
gemessen und ein davon abhängendes Stellsignal gebildet wird, das ein Verschwenken des Klingenhaltärs
um die genannte Schwenkachse auslöst, wobei die Größe des Schwenkwinkels von der
Größe des Stellsignals abhängig ist, so daß eine Abweichung der Parallelität zwischen Klingenstreichfläche
und Bahn automatisch behoben wird.
2. Vorrichtung zum Abstreifen von überschüssiger Streichmasse von einer laufenden Bahn (2), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, mit einer sich 'zur Bahnlaufrichtung erstreckenden und auf einem
: Klingenhalter (5) befestigten Schaberklinge (4), die mittels einer Anpreßeinrichtung (6, 17, 18) unter
Verformung gegen die über eine Stützeinrichtung, wie eine Gegenwalze (1), laufende Bahn andrückbar
ist, wobei an dem gegen die Bahn gerichteten Ende der Klinge eine schräge Klingenstreichfläche (9)
parallel zur Bahn verläuft und wobei der Klingenhalter mittels einer Schwenkeinrichtung (12 bis
14) um eine Achse (11) schwenkbar ist, die quer •zur Bahnlaufiichtung im Bereich der Klingenstreichfläche
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung (21) vorgesehen ist,
die bei einer Formänderung der Schaberklinge (4) den Grad der Formänderung mißt, und daß an die
Meßeinrichtung ein Signalverarbeiter (23) angeschlossen ist, der an die Schwenkeinrichtung (12 bis
;14) ein vom Grad der Formänderung abhängendes Stellsignal abgibt, das ein Betätigen der Schwenkeinrichtung
in einem solchen Maße auslöst, daß die Klingenstreichfläche (9) wenigstens angenähert
parallel zur Bahn (2) bleibt
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Meßeinrichtung (21) vorgesehen ist, die die von der Schaberklinge (4) auf die Bahn
■ausgeübte Anpreßkraft mißt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, worin die Anpreßeinrichtung eine mit unterschiedlichen Drücken
beaufschlagbare Stelleinrichtung, wie einen Schlauch (17) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung (2ί) eine in der Stelleinrichtung (17) stattfindende Druckänderung mißt.
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