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Rohrgehänge Die Erfindung betrifft ein Rohrgehänge, bestehend aus
mehreren je über ein Seil od. dgl. in z. B. einer öse anzuhängenden Selbstspannbügeln,
die reiterartig auf dem oberen Rand eines mit Öffnung nach oben anzuhängenden Rohres
aufgesetzt werden, bei welchem der einzelne Bügel an seinem inneren B ügelschenkel
einen zweiarmigen, drehbar gelagerten Hebel aufweist, an dessen äußerem Ende das
Seil od. dgl. angebracht ist und dessen anderes Ende eine in Bügelrichtung bewegbare
Spannbacke trägt.
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Derartige schon lange in der Praxis bestens bewährte Rohrhebegeräte
wiesen jedoch einige Mängel auf, insbesondere wenn es sich darum drehte, die Rohrgehänge
zum möglichst universellen Gebrauch zu benutzen, also z. B. sowohl zum Heben von
Rohren geringer Wandstärke als auch zum Heben von solchen größerer Wandstärke einzusetzen.
Immer wieder geschah es beispielsweise, daß der äußere Bügelschenkel an seinem oberen
Teil einfach durchbrach. Um derartige Brüche zu verhindern, schlug zunächst der
Fachmann bei Neukonstruktionen den ihm geläufigen Weg ein, die betreffenden Stellen
des Bügelschenkels zu verstärken. Diese Maßnahme hat aber leider den Nachteil, daß
das Rohrgehänge schwer und unhandlich wird und daß wegen des zusätzlich verwendeten
Materials sein Preis auch erheblich steigt, Es wurde nun gefunden, daß in überraschender
Weise die vorstehend beschriebenen Materialbrüche ohne zusätzliche Verstärkung der
Bügel vermieden werden können, wenn jedes Seil od. dgl. zum äußeren Bügelschenkel
hin derart umgelenkt ist, daß die Wirkungslinie des an den Bügel anlaufenden Seils
die Wirkungslinie der Last des Rohres an einer Stelle schneidet, die etwa auf der
Höhe der Mitte des äußeren Bügelschenkels liegt. Die Umlenkstelle kann dabei vorteilhafterweise
am Bügel selbst angebracht sein.
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Es ist bereits eine Einrichtung zum Festklemmen von Blechen mittels
eines festen und eines losen Backens vorgeschlagen worden, wobei der lose Backen
an den festen mit Hilfe eines Zugseils geklemmt wird, welches gleichzeitig zum Anheben
der Bleche dient. Durch diese besondere Einrichtung soll verhindert werden, daß
der lose Backen mit seinem Druck nachläßt, wenn sich die Zugrichtung des Zugseils
ändert. Hierzu wird das Zugseil mittels eines Bügels schrägweg von dem festen Backen
und nicht etwa zu ihm hin geführt, und der Anspannpunkt des losen Backens wird mittels
einer Verriegelungseinrichtung aufrechterhalten.
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Bei weiterhin vorgeschlagenen Einrichtungen zum Festklemmen von Blechen
mittels eines festen und eines losen Backens greift eine Kette bzw. ein Seil am
freien Hebelarm des losen Backens an. Das Seil bzw. die Kette ist durch eine Klammer
derart geführt, daß sie unabhängig von der jeweiligen Zugrichtung von ihrem Angriffspunkt
aus zunächst in Richtung des festen Backens verläuft und dabei den losen Backen
anzieht, wenn die Bleche gehoben werden.
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Da bei diesen bekannten Einrichtungen die Zugkraft immer nach oben
führt und eine schräg nach oben wirkende Kraft gar nicht auftritt, kann daher auch
das zusätzliche Moment nicht auftreten, so daß die eingangs erläuterten Schwierigkeiten
der Rohrgehänge dort nicht vorkommen.
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Es ist bereits eine Klemmzange zum Heben und Transportieren von Bauelementen,
Verlegen von horizontal wie vertikal hängenden Zementrohren, jeden Durchmessers,
Versetzen von Gehsteigrändern usw. vorgeschlagen worden, die zwingenartig ausgebildet
und am unteren Ende des am Tragjoch verschiebbar und durch Stellschrauben arretierbaren
Hebels, entweder mit einem Traghebel für waagerecht liegende Rohre oder mit einer
auswechselbaren Sperrklinke versehen ist, an welchen das die Lasten hebende Zugseil
derart angreift, daß beim Anziehen desselben der Traghebel oder die Sperrklinke
um so fester an das zu tragende Bauelement drückt, je
größer dessen Gewicht
ist. Aber auch bei dieser Klemmzange tritt, wenn auch das Seil stellenweise schräg
verläuft, keine in schräger Richtung wirkende Aufhängekraft auf, wie bei einem Rohrgehänge,
so daß dort auch nicht auf erfindungsgemäße Weise vorgesehen sein muß, daß sich
die Wirkungslinien von Last und Aufhängekraft an einer Stelle schneiden, die etwa
auf der Höhe der Mitte des äußeren Bügelschenkels liegt.
Um das
Rohrgehänge unter Vermeidung der gefürchteten Brüche auch zum Greifen von Rohren
extrem unterschiedlicher Dicke geeignet zu machen, hat es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, wenn der innere Bügelschenkel in Richtung zum äußeren Bügeischenkel hin
verstellbar ist. Zweckmäßig ist der innere Bügelschenkel in Richtung zum äußeren
Bügelschenkel im Sinne einer Kippbewegung verstellbar. Dabei kann der Gelenkpunkt
für die Kippbewegung des inneren BügeIschenkels einfacherweise mit der Umlenkstelle
für das Seil etwa zusammenfallen.
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Eine kontinuierliche, konstruktiv einfache und auch besonders leicht
zu handhabende Möglichkeit zur Verstellung des inneren Bügelschenkels erhält man,
wenn dieser im Prinzip etwa die Form eines schmalen, auf die Spitze gestellten gleichschenkligen
Dreiecks aufweist, nahe dessen Spitze der zweiarmige, drehbar gelagerte Hebel angelenkt
ist, wenn nahe der inneren Basisecke des Dreiecks sich der Gelenkpunkt für die Kippbewegung
befindet und nahe dessen äußerer Basisecke eine Verstelleinrichtung angreift, welche
eine parallel zu ihrer Kippachse liegende drehbare Welle mit einer Gewindebohrung
senkrecht zur Kippachse aufweist, durch welche hindurch ein im äußeren Bügelschenkel
drehbar und mit Lagerspiel gelagerter Gewindebolzen greift.
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Es hat sich als praktisch herausgestellt, wenn die Anpassung des Rohrgehänges
an die Wandungsstärken der verschiedenen Rohre mittels des verstellbaren inneren
Bügelschenkels erfolgt und keinesfalls in ersterLinie über den zweiarinigen, drehbar
gelagerten Hebel, da dieser zu dem betreffenden Zweck oft weit inRichtung derRohrwandung
ausgekippt werden muß und dann den nötigen Haltedruck nicht aufbringen kann. Um
daher den Benutzer des Rohrgehänges zu zwingen, den verstellbaren inneren Bügelschenkel
entsprechend nachzustellen, ist vorgesehen, daß an der Befestigungsstelle des Seils
an dem zweiarmigen, drehbar gelagerten Hebel sich ein Anschlag befindet, der bei
einer nicht passend gewählten Stellung des verstellbaren inneren Bügelschenkels
in bezug auf die Wandstärke des Rohres an den verstellbaren Schenkel anschlägt,
so daß das Rohr nicht gegriffen wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Rohrgehänges dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Selbstspannbügel eines Rohrgehänges
nach der Erfindung im Schnitt beim Festhalten eines Rohres von größerer Wandstärke,
Fig. 2 denselben Selbstspannbügel beim Festhalten eines Rohres geringerer Wandstärke,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A -A der Fig.
1,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 1,
Fig.
5 einen Schnitt nach der Linie C-C der Fig. 1
und Fig. 6 einen
Schnitt nach der Linie D-D der Fig. 1.
Der Selbstspannbügel nach Fig.
1 und 2 weist einen äußeren festen Bügelschenkel 1 und einen inneren
verstellbaren Bügelschenkel 2 auf.
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Der äußere feste Bügelschenkel 1 besteht, wie aus den Fig.
3 und 4 ersichtlich, im wesentlichen aus zwei im Abstand voneinander gehaltenen
Blechen 4 und 5, deren äußere Enden an dem äußeren Teil des betreffenden
Bügels, wie Fig. 4 zeigt, zusammengebogen und verschweißt sind. Die beiden Bleche
4 und 5 sind in weiten Bereichen mit einem Abstandsblech 6 verschweißt.
An den unteren Teil des äußeren Bügelschenkels ist innen ein Backenblech
7 angeschweißt, mit welchem das zu hebende Rohr 8 von außen angegriffen
wird. An der inneren Ecke des festen Bügelschenkels 1 sind dessen beide Bleche
4 und 5 über einen Bolzen 9 miteinander verbunden, der durch öffnungen
in diesen beiden Blechen hindurchgesteckt ist und auf der einen Seite einen Flanschring
10 und auf der anderen Seite in einer Nut einen abnehmbaren Sicherungsring
11 aufweist. An der betreffenden Stelle sind die beiden Bleche 4 und
5 durch aufgeschweißte Augen 12 und 13 verstärkt.
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Auf diesem Bolzen9 ist der innere Bügelschenke12 gelagert, der gleichfalls
aus zwei Blechen, und zwar den Blechen 14 und 15, besteht, deren äußerer
Ab-
stand etwas geringer als der innere Abstand der Bleche 4 und
5 gewählt ist, so daß sich der verstellbare Bügelschenkel 2 zwischen die
beiden Bleche 4 und 5 des festen Bügelschenkels 1 hineinschieben läßt.
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Zur Wahrung des Abstandes der beiden Bleche 14 und 15 des verstellbaren
Bügelschenkels 2 an der inneren Basis dient ein Blech 16, welches mit den
Blechen 14 und 15 verschweißt ist und an der dem äußeren Bügelschenkel
1 zugekehrten Seite eine Nut 17 zur Aufnahme des Seiles
18 aufweist.
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An der unteren Spitze des dreieckigen bewegbaren Bügelschenkels 2
ist um eine Achse 19 ein gleichfalls dreieckiger zweiarmiger Hebel 20 gelagert,
der im wesentlichen aus zwei Blechen 21 und 22 besteht, deren Außenabstand entsprechend
geringfügig kleiner ist als der Innenabstand der beiden Bleche 14 und
15, so daß der Hebel 20 in den Zwischenraum zwischen den Blechen 14 und
15 hineingeschoben werden kann. Eingeschweißt in die beiden Bleche 21 und
22 ist nahe dem Ende des äußeren Hebelarms der Abstandsbolzen 23, der gleichzeitig
als Lagerung für den auf ihm lose gelagerten Anpreßkörper 24 dient. Anpreßkörper24
weist einen Anpreßbacken25 auf, der zusammen mit dem am festen Bügelschenkel
1 angeschweißten Backenblech 7 zum eigentlichen Festhalten des zu
hebenden Rohres dient.
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Nahe dem Ende des inneren Hebelamis des dreieckigen Hebels 20 ist
durch die beiden Bleche 21 und 22 durch entsprechende Bohrungen eine Welle
26
hindurchgesteckt, welche entsprechend angeordnete Nuten 27 und
28 aufweist, in welche Halte- bzw. Distanzkörper 29 einsetzbar sind,
um die Welle in bezug auf die beiden Bleche 21 und 22 in ihrer Lage zu fixieren.
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Um die Welle 26 ist in der Mitte zwischen den beiden Blechen
21 und 22 das Seil 18 geschlungen, wobei über Seil und Seilende die gemeinsame
Muffe 30 gezogen ist. Zum Schutze und zur Führung des Seils ist noch ein
Blech 31 vorgesehen. Die Welle 26 steht nach rechts und links so weit
vor, daß sie an die beiden Bleche 14 und 15 des bewegbaren Schenkels anschlägt,
wenn der Rohrdurchmesser des festzuhaltenden Rohres so gering ist, daß eine Kippbewegung
des dreieckigen Hebels 20 um die Achse 19
nicht durch das Anstoßen der Klemmbacke
25 an das Rohr begrenzt ist. In diesem Fall muß die Bedienungsperson die
nachstehend beschriebene Verstellvorrichtung für den verstellbaren Schenkel 2 betätigen.
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Zur Verstellung weist der verstellbare Bügelschenkel 2, der sich in
dem Raum zwischen den beiden
Blechen 4 und 5 des festen Bügelschenkels
1 schieben läßt, eine beweglich gelagerte Welle 32 auf. Die Welle
32 hat quer zur Achsrichtung eine Gewindebohrung, durch die hindurch ein
im oberen Teil des festen Schenkels beweglich gelagerter Gewindebolzen
33 hindurchgreift. Die Lagerung des Gewindebolzens 33 erfolgt in einer
in den Bügelschenkel 1
eingeschweißten Buchse 34. Der Gewindebolzen
33
weist an seinem Ende einen Verdickungsflansch 35
auf, der sich auf
einer Buchse 34 über eine Kugelunterlage 36 abstützt und der selbst wieder
eine Radialbohrung37 hat, durch die hindurch beispielsweise mittels eines Schraubenziehers
der Bolzen33 gedreht und damit der verstellbare Bügelschenkel 2 gekippt werden kann.