DE1109894B - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten olefinisch ungesaettigter Kohlenwasserstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten olefinisch ungesaettigter Kohlenwasserstoffe

Info

Publication number
DE1109894B
DE1109894B DEF22922A DEF0022922A DE1109894B DE 1109894 B DE1109894 B DE 1109894B DE F22922 A DEF22922 A DE F22922A DE F0022922 A DEF0022922 A DE F0022922A DE 1109894 B DE1109894 B DE 1109894B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polymerization
thermal treatment
hours
compound
solid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF22922A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr K Rust
Dipl-Chem Dr Albert Gumboldt
Dipl-Chem Dr Fritz Hoerndler
Dipl-Chem Dr Siegfried Sommer
Dipl-Chem Dr Erich Heitzer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority to NL120959D priority Critical patent/NL120959C/xx
Priority to NL227164D priority patent/NL227164A/xx
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF22922A priority patent/DE1109894B/de
Priority to US730067A priority patent/US3058970A/en
Priority to SE4047/58A priority patent/SE312236B/xx
Priority to CH5879458A priority patent/CH375901A/de
Priority to GB13481/58A priority patent/GB895595A/en
Priority to FR1203848D priority patent/FR1203848A/fr
Publication of DE1109894B publication Critical patent/DE1109894B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F10/00Homopolymers and copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G23/00Compounds of titanium
    • C01G23/02Halides of titanium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F110/00Homopolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
    • C08F110/04Monomers containing three or four carbon atoms
    • C08F110/06Propene

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Geology (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Transition And Organic Metals Composition Catalysts For Addition Polymerization (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten olefinisch ungesättigter Kohlenwasserstoffe In der italienischen Patentschrift 526 101, der belgischen Patentschrift 543 259 und der irischen Patentschrift 668/55 werden Verfahren zur selektiven Polymerisation von Olefinen mit mehr als 2 C-Atomen, insbesondere von Propylen, beschrieben. Als Katalysatoren werden Kombinationen von Verbindungen der Elemente der IV. bis VI. Nebengruppe, einschließlich des Urans und Thoriums mit metallorganischen Verbindungen der II. und III. Gruppe des Periodischen Systems verwendet, so wie sie zur Polymerisation des Äthylens nach dem Niederdruckverfahren in den belgischen Patentschriften 533 362, 534792 und 534888 beschrieben sind. Diese Katalysatoren werden in der Literatur häufig als »Zieglerkatalysatoren « bezeichnet.
  • Solche Zieglerkatalysatoren enthalten die Nebengruppenverbindungen mindestens teilweise in einer tieferen Wertigkeit als der maximalen, oft auch in zwei Wertigkeiten. Sie enthalten metallorganische Bindungen, sie enthalten Komplexsalze und mehr oder weniger inerte Verbindungen.
  • Mit Hilfe dieser Zieglerkatalysatoren wurde es erstmals möglich, auch solche Olefine der homologen Reihe der Olefine zu hochmolekularen festen, kunststoffartigen Polymeren umzusetzen, welche sowohl nach den bisher geübten Methoden der Radikal-Ketten-Polymerisation unter hohen Drücken, als auch der durch Kationen oder Anionen initiierten Polymerisationsreaktion, entweder unter Druck oder bei tiefen Temperaturen, gar nicht oder nur zu relativ niedrigmolekularen flüssigen oder halbfesten Polymeren umgesetzt werden konnten.
  • Ein typischer Vertreter der genannten Olefine ist das Propylen, das sich bisher mit Anionen wie [BF30H]-, [AlCl4]- u. a. zu flüssigen hochviskosen, verzweigten Polymeren von Molgewichten um 1500 umsetzen ließ und erst mittels der Zieglerkatalysatoren zu hochmolekularem, kunststoffartigem Polypropylen polymerisiert werden konnte.
  • Bei der Polymerisation von olefinischen Kohlenwasserstoffen des C H2 CM R-Typs, wobei R einen Alkyl- bzw. Arylrest bedeutet, mit den genannten Katalysatorsystemen werden nun Polymerenmodifikationen beobachtet, welche sich in ihren physikalischen Eigenschaften, wie Schmelztemperatur, Kristallinität, Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln, Festigkeit, Dehnbarkeit u. a., weitgehend unterscheiden.
  • Das Auftreten dieser in ihren Eigenschaften deutlich voneinander verschiedenen Modifikationen der Polymeren führt G. Natta, J. Polym. Sci., 16, S. 143 (1955), auf die Möglichkeit der Ausbildung von verschiedenen sterischen Konfigurationen der Polymeren zurück. Die Polymeren von Olefinen des CM2 = CH R-Types enthalten zahlreiche asymmetrische C-Atome.
  • Die Substituenten R an diesen asymmetrischen C-Atomen können entlang der Kette mehr oder weniger gleichmäßig oder rein statistisch angeordnet sein. Die Anordnung entlang der Hauptkette bestimmt den physikalischen Charakter der Polymeren.
  • Die Dimensionen des Substituenten R in olefinischen Kohlenwasserstoffen des Typs CH2 = CHR schienen bisher bestimmend für den Anteil der verschiedenen Modifikationen der gebildeten Polymeren zu sein. Es gelang bei einigen dieser Polymeren durch Behandlung mit verschiedenen Lösungsmitteln selektiver Wirkung die Trennung in die verschiedenen Modifikationen unterschiedlicher Strukturregelmäßigkeit.
  • Die Polymeren, die sich durch eine besondere sterische Strukturregelmäßigkeit auszeichnen, zeigen eine große Tendenz zur Kristallisation, während die andere Polymerengruppen weitgehend amorph ist.
  • Für die regelmäßige Anordnung der asymmetrischen Kohlenstoffatome ist von Natta die Bezeichnung isotaktisch vorgeschlagen worden.
  • Von großer Bedeutung sowohl im Hinblick auf den Polymerisationsverlauf, die Aufarbeitung, als auch auf die Eigenschaften der polymeren Produkte ist es, die Polymerisation der olefinischen Kohlenwasserstoffe vom Typ CH2 = CHR, insbesondere des Propylens, bei einer guten Polymerisationsgeschwindigkeit so zu lenken, daß entweder ein weitgehend kristallines oder ein amorphes Polymeres entsteht. Für den Kunststoffsektor ist besonders ein weitgehend kristallines Polymeres von Interesse.
  • Wie in der belgischen Patentschrift 543 259, S. 8 und 9, eingehend dargelegt wird, liefert ein Katalysator, der durch Umsetzung einer Verbindung eines Metalls der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems, das in einer höheren als der für die Auslösung der Polymerisationsreaktion notwendigen Valenzstufe vorliegt, mit einer metallorganischen Verbindung der I. bis III. Hauptgruppe des Periodischen Systems hergestellt wird, bei der Polymerisation von x-Olefinen, insbesondere von Propylen, stets ein Gemisch von amorphen und kristallinen Polymerisaten.
  • Es wird weiter angegeben, daß man durch eine Fraktionierung eines solchen Kontaktes in grob- oder feindisperse Anteile, z. B. durch Filtration, Sedimentation oder andere Methoden, den Anteil an kristallinem bzw. amorphem Polymerisat variieren kann.
  • Weiter kann man nach der belgischen Patentschrift die Polymerisation von Olefinen durch Verwendung von festen kristallinen Verbindungen der Metalle der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems, die in einer niedrigeren Valenzstufe als der höchsten vorliegen, z. B. von reinem kristallinem, festem Titantrichlorid, Titandichlorid oder Vanadintrichlorid, so lenken, daß ein vorwiegend kristallines Polymerisat entsteht.
  • In einer neueren Publikation von G. Natta, I. Pasguon und E. Giachetti, Angew. Chemie, 69, S. 213 (1957), ist angegeben, daß man mit Katalysatoren, die einleitend als Zieglerkatalysatoren bezeichnet wurden - hergestellt durch Umsatz von höherwertigen Nebengruppenverbindungen mit Metallalkylen -zwar teilweise Propylen polymerisieren kann, jedoch stets mit geringer Stereospezifität.
  • Dieser Nachteil tritt nach Natta bei der Verwendung von reinem Ti Cl3 (anorganisch hergestellt) + aluminiumorganische Verbindung, z. B. Al-triäthyl, nicht auf. Man erhält nach Natta mit reinem Titantrichlorid die in Tabelle 1 angegebenen Polymerisationsgeschwindigkeiten (Spalte 3).
    Poly- Gramm
    merisations- Propylen- Propylen-
    temperatur d'uck verbrauch Anlaufzeit
    je je Stunde
    ° C in mm Hg g TiCI3 in Stunden
    32 750 1,4 7
    43 750 2,4 4,4
    56 750 4,7 2,8
    70 750 8,3 2
    Ein Nachteil des von Natta empfohlenen Verfahrens besteht darin, daß das erforderliche reine Titantrichlorid nur schwierig darstellbar ist (vgl.
  • G. Brauer, Handbuch der präparativen Chemie, S. 887). Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die Polymerisationsgeschwindigkeiten relativ gering sind und daß unerwünschte Anlaufzeiten (letzte Spalte der Tabelle 1) auftreten.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten mit isotaktischem Anteil größer als 900/o durch Polymerisation von olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen der allgemeinen Formel CH2 = CHR, wobei R einen Alkyl- bzw. Arylrest bedeutet, besonders von Propylen, in Gegenwart eines aus zwei Komponenten bestehenden Katalysators, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als eine Katalysatorkomponente eine feste Verbindung verwendet, die durch Reduktion einer Verbindung eines Metalls der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente mit halogenhaltigen aluminiumorganischen Verbindungen bei Temperaturen von -2 bis unterhalb 20"C hergestellt und dann bis zu 3 Stunden einer thermischen Behandlung bei Temperaturen von 40 bis 150°C unterworfen worden ist, und als zweite Komponente eine halogenhaltige aluminiumorganische Verbindung einsetzt.
  • Das hier angegebene Temperaturprogramm: Herstellen der festen reduzierten Metallverbindung bei -2 bis unterhalb 20"C und Tempern bei 40 bis 150 C ist wesentlich für die Wirksamkeit des Katalysatorsystems. Stellt man die festen Metallverbindungen bei erhöhter Temperatur her (mit oder ohne Temperung bei tiefer oder hoher Temperatur), so sind diese ziemlich reaktionsträge. Stellt man sie bei tiefer Temperatur her, so sind diese sehr aktiv, sie weisen jedoch nicht die besonders hohe Stereospezifität der getemperten Verbindungen auf. Anlaufperioden treten nicht auf.
  • Da nach Natta bei Verwendung von reinem Titantrichlorid eine Temperung mit aluminiumorganischer Verbindung ohne Einfluß auf die Polymerisation ist, ist der hier beschriebene Effekt unerwartet.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden festen Metallverbindungen sind absolut stabil und können auch nach monatelanger sachgemäßer Lagerung ohne Beeinträchtigung ihrer Eigenschaften eingesetzt werden.
  • Wie bei der Verwendung von anorganisch hergestelltem Titantrichlorid als Katalysatorkomponente muß auch bei der Verwendung der hier beschriebenen reduzierten Metallverbindungen (z. B. mit Hilfe von halogenhaltigen aluminiumorganischen Verbindungen hergestelltes Titantrichlorid) als Katalysatorkomponente zusätzlich eine metallorganische Verbindung zugegen sein, nämlich eine halogenhaltige aluminiumorganische Verbindung.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten festen Metallverbindungen erfordert nicht die in der irischen Patentschrift 668/55 beschriebene umständliche Fraktionierung des ausgefällten Kontaktes in grobdisperse und feindisperse Anteile.
  • Eine spezielle Variation des Verfahrens besteht darin, daß man solche festen Metallverbindungen als Katalysatorkomponenten verwendet, die nach der Reduktion abfiltriert und eventuell mit inertem Dispergiermittel nachgewaschen und dann erst getempert wurden. Diese Verbindungen liefern Katalysatoren etwa gleicher oder etwas erhöhter Stereospezifität, jedoch größerer Aktivität, als sie die nicht isolierten Verbindungen ergeben. Offenbar werden bei dem Isolierungsprozeß (und eventuellem Waschprozeß) reaktionsverzögernde Substanzen entfernt. Ähnliche Erfolge erzielt man aber auch, wenn man die Isolierungsoperation (und eventuelle Waschoperation) nach der Temperung durchführt.
  • Ferner wird die Spezifität oder Aktivität der Katalysatoren erhöht, wenn die Temperung in Form einer Heißwäsche oder in Gegenwart von halogenhaltigen aluminiumorganischen Verbindungen durchgeführt wurde.
  • Die Ausbeuten an der reduzierten Schwermetallverbindung, z. B. Titantrichlorid aus Titantetrachlorid, sind hoch. Sie liegen in der Regel über 90010.
  • Die Umsetzung der Schwermetallverbindung mit der halogenhaltigen aluminiumorganischen Verbindung wird zweckmäßig in sauerstofffreien, entschwefelten, gut getrockneten, olefinfreien Erdölfraktionen vorgenommen, man kann aber auch mit gleichem Erfolg Aromaten, wie Toluol, Xylol, Diäthylbenzol, oder Alicyclen, wie Cyclohexan, Methylcyclohexan, verwenden. Das Molverhältnis Schwermetallverbindung zu metallorganischer Verbindung kann in weiten Grenzen schwanken, z. B. 1:0,2 bis 1:12. Das Verhältnis richtet sich auch nach der Zahl der metallorganisch gebundenen Reste der aluminiumorganischen Verbindung. Vorteilhaft ist ein Verhältnis von 1:0,5 bis 1:2.
  • Bei der Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten festen reduzierten Metallverbindungen ist die Reaktionsgeschwindigkeit stark abhängig von der Konzentration der Reaktionspartner und von der Temperatur. Sie ist um so größer, je höher die Konzentration und die Temperatur sind. Man kann diese Verbindungen in 0,1 bis 3molarer Konzentration herstellen. Vorteilhaft ist es, in lmolarer Konzentration zu arbeiten.
  • Von großer Wichtigkeit ist die Einhaltung einer Temperatur im beanspruchten Bereich. Würde man z. B. die Umsetzung der Schwermetallverbindung mit der genannten metallorganischen Verbindung bei höheren Temperaturen vornehmen, dann wäre zwar die Umsetzungsgeschwindigkeit groß, jedoch die Polymerisationsgeschwindigkeit gering, und es entstünden Gemische von amorphen und kristallinen Polymerisaten.
  • Bei der Durchführung der Reaktion der Schwermetallverbindung mit der metallorganischen Verbindung der genannten Art kann man so verfahren, daß man den einen Reaktionspartner, z. B. das Titantetrachlorid, vorlegt und den anderen zuschleust, man kann aber auch so vorgehen, daß man beide Komponenten gleichzeitig zuschleust.
  • Von größter Wichtigkeit für die selektive Polymerisation in Richtung auf ein weitgehend bzw. ausschließlich kristallines Polymeres ist erfindungsgemäß die thermische Behandlung der bei der Umsetzung der Schwermetallkomponente mit der metallorganischen Komponente entstehenden festen Verbindung. Die Behandlung kann durchgeführt werden entweder nach der Umsetzung, d. h. in Gegenwart der Mutterlauge oder vorteilhaft nach der Entfernung der Mutterlauge und mehrmaligem Auswaschen mit inerten Lösungsmitteln. Sie kann z. B. so vorgenommen werden, daß man die Suspension in einer inerten Gasatmosphäre längere Zeit unter Rühren auf eine Temperatur im angegebenen Bereich erhitzt. Eine andere Verfahrensweise ist die, daß man die Auswaschung mit dem inerten Lösungsmittel bei dieser Temperatur durchführt. Die thermische Behandlung wird in einem Temperaturbereich von 40 bis 150 0C durchgeführt, vorteilhaft bei 60 bis 120"C. Dauer und Temperatur der thermischen Behandlung sind miteinander gekoppelt. Eine kürzere thermische Behandlung bei höherer Temperatur führt zu ähnlichen Ergebnissen wie eine längere thermische Behandlung bei niedrigen Temperaturen.
  • Nach der thermischen Behandlung und Abkühlung kann die feste Verbindung direkt oder nach einer weiteren Auswaschung mit inertem Lösungsmittel als Katalysatorkomp onente eingesetzt werden.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren können durch Zugabe von NaCI oder Äthern, wie Diphenyläthern, die Doppelsalze bzw. Komplexsalze mit den im Verlauf der Umsetzung der Schwermetallverbindung mit der metallorganischen Verbindung aus letzterer entstehenden Salzen zu bilden vermögen, in ihrer Wirksamkeit noch variiert werden. Die Zugabe von NaCl oder Äthern kann entweder vor oder nach der Umsetzung erfolgen. Wesentlich ist, daß die thermische Behandlung in Gegenwart dieser Zusätze vorgenommen wird.
  • Die Polymerisation kann diskontinuierlich oder kontinuierlich drucklos oder bei niedrigen Drücken, beispielsweise 1 bis 30 atm, derart durchgeführt werden, daß entweder die reduzierte Schwermetallverbindung und die genannte metallorganische Verbindung vorgelegt werden oder eine oder beide Komponenten während der Polymerisation zugeschleust werden. Die Polymerisation kann in einem inerten Dispergiermittel vorgenommen werden und/ oder im flüssigen olefinischen Kohlenwasserstoff. Die Polymerisationstemperatur soll im allgemeinen unter 80"C liegen.
  • Unter den Nebengruppenelementverbindungen sind besonders vorteilhaft Verbindungen des Titans und des Vanadins. Besonders geeignet wegen seiner leichten Zugänglichkeit sind die Halogenide, z. B.
  • Titantetrachlorid.
  • Als halogenhaltige aluminiumorganische Verbindungen haben sich besonders Aluminiumdialkylmonohalogenide oder Gemische, die diese Verbindungen enthalten, bewährt. Es sei beispielsweise Aluminiumdiäthylmonochlorid erwähnt.
  • Beispiel 1 A. Herstellung der festen reduzierten Metallverbindung In einem 4-1-Vierhalskolben werden unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit 275 ccm (= 2,5 Mol) destilliertes Titantetrachlorid in 575 ccm einer olefinfreien Dieselölfraktion vom Siedepunkt 200 bis 250°C gelöst, die Lösung auf -8"C abgekühlt und dann innerhalb von 2 Stunden unter Rühren eine Lösung von 330 ccm (= 2,75 Mol) Aluminiumdiäthylmonochlorid in 1320 ccm hydriertem Dieselöl (Kp.760 = 200 bis 230°C) gleichmäßig eingetropft. Durch Kühlung wird eine Innentemperatur von 0°C aufrechterhalten.
  • Es scheidet sich ein rotbrauner, feiner Niederschlag aus. Zur Nachreaktion hält man den Ansatz 4 bis 5 Stunden lang bei 0°C und läßt über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Die Titration mit einer Cer(IV)-Lösung zeigt, daß 98 01o des Titan(IV) zum Titan(III) reduziert worden sind. Zum Auswaschen des Niederschlages wird die überstehende Mutterlauge dekandiert und dreimal mit je 3 1 der Dieselölfraktion ausgewaschen. Anschließend wird die Suspension 2 Stunden lang unter Rühren und sorgfältigem Ausschluß von Luftsauerstoff und Wasser auf 900 C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur und Absitzenlassen wird durch Dekantieren und Aufschlämmen mit je 2 1 der Dieselölfraktion dreimal ausgewaschen und mit 3 1 der Dieselölfraktion aufgeschlämmt.
  • B. Polymerisation In einem auf 45"C vorgeheizten 500-1-Emaillekessel, versehen mit Rührer, Mantelheizung und Gaseinleitungsrohr, werden unter sorgfältigem Ausschluß von Luftsauerstoff und Wasser 2201 einer olefinfreien Dieselölfraktion vom Siedepunkt 200 bis 250"C vorgelegt und unter Stickstoff 5 1 einer 60/dgen Lösung von Aluminiumdiäthylmonochlorid in der Dieselölfraktion eingepumpt (2,5 Mol Diäthylaluminiummonochlorid) und 1/2 Stunde lang bei 45"C gerührt.
  • Anschließend wird der Stickstoff durch Propylen verdrängt und ein Propylendruck von 4,1 atü im Kessel aufgebaut. Danach wird aus einem Vorratsgefäß die unter A beschriebene Suspension (2,48 Mol Titantrichlorid) in den Kessel gedrückt. Die Polymerisation setzt sofort ein. Nach einem Druckabfall auf 4 atm wird mit der Propylenzufuhr begonnen (10 kg je Stunde). Durch Kühlung wird die Kesseltemperatur auf 50"C und der Propylendruck auf 3,8 bis 4,0 atü gehalten. Nach einer Polymerisationszeit von 10 Stunden wird die Propylenzufuhr abgestellt.
  • Nach weiteren 2 Stunden ist der Kesseldruck auf 1 atm abgefallen. Nach Beendigung der Polymerisation wird der Ansatz mit 10 1 Butanol zersetzt und das Polymerisat auf der Nutsche mit warmem Dispergiermittel ausgewaschen. Zur restlosen Entfernung des Dispergiermittels wird das Polymerisat einer Wasserdampfdestillation unterworfen. Nach dem Trocknen bei 50 bis 55 C im Vakuumtrockenschrank werden 108 kg kristallines Polypropylen erhalten. Das entspricht einer Raumzeitausbeute von 40,5 gil Dispergiermittel je Stunde. Das Polymerisat zeigt einen Schmelzpunkt von 165 bis 168 ° C, ein Schüttgewicht von 480 g/l und ein Ilsperlc von 13,8 (gemessen in 0, 5°/Oigem Tetrahydronaphthalin bei 130"C).
  • Zur Bestimmung des amorphen bzw. öligen Anteils im Polymerisationsdispergiermittel wird eine Probe wie folgt aufgearbeitet.
  • Die Polymerisatdispersion wird abgesaugt, der Rückstand der Dieselölfraktion gut ausgewaschen und die Mutterlauge sowie die vereinigten Waschlösungen zur Trockne im Vakuum eingeengt. Man erhält einen wachsgummiartigen Rückstand in einer Menge von 3 °/n, bezogen auf das kristalline Polypropylen.
  • Das kristalline Polypropylen zeigt nach Verpressen zu Platten (190"C) eine Zugfestigkeit von 350 kg/cm2, eine Reißfestigkeit von 400 kg/cm2, eine Dehnung von 800°/o und eine Kugeldruckhärte von 680 kg/cm2.
  • Beispiel 2 A. Herstellung der festen reduzierten Metallverbindung In einem 2-1-Vierhalskolben werden unter Ausschluß von Luft und Wasser 82,5 ccm Titantetrachlorid (0,75 Mol) und 172,5 ccm Dieselölfraktion vorgelegt und unter Rühren innerhalb von 2 Stunden eine Lösung von 99 ccm Aluminiumdiäthylmonochlorid (0,82 Mol) in 396 ccm Dieselölfraktion bei 0°C zugetropft. Nach einer Nachreaktion von etwa 4 Stunden bei 0°C läßt man den Ansatz 10 Stunden bei Raumtemperatur stehen und erhitzt dann unter Rühren und Durchleiten von Stickstoff 2 Stunden lang auf 90"C. Nach dem Abkühlen wird die Verbindung zur Polymerisation eingesetzt. Eine Titration mit Ce(lV)-Lösung zeigt, daß eine 99 0/ge Reduktion des Titan(IV) zu Titan(III) stattgefunden hat.
  • B. Polymerisation In einem 40-l-Polymerisationskessel werden 22,51 Dieselölfraktion vorgelegt und die Luft durch Spülen mit Stickstoff verdrängt. Dann wird eine Lösung von 60 ccm Aluminiumdiäthylmonochlorid in 1940 ccm Dieselölfraktion zugegeben und Stunde bei 45"C unter Stickstoff gerührt. Danach werden 0,25 Mol Titantrichlorid, wie unter A beschrieben, hergestellt, zugegeben und mit der Propylenzufuhr begonnen.
  • Durch Kühlung wird im Polymerisationsgefäß eine Temperatur von 45 bis 50"C aufrechterhalten. Die Propylenzufuhr wird so reguliert, daß der Kesseldruck 1 atü nicht übersteigt. Der Druck lag im Mittel bei 0,9 atü. Nach einer Polymerisationsdauer von 12 Stunden wird die Polymerisation abgebrochen. Die Aufarbeitung erfolgt, wie im Beispiel 1 angegeben. Es werden 6,7 kg festes Polypropylen erhalten, das entspricht einer Raumzeitausbeute von 22,3 g/l Dispergiermittel je Stunde. Das Polymerisat zeigt ein yspezlc von 7,5. Preßplatten aus diesem Polymerisat zeichnen sich durch eine besondere Härte aus. Der Anteil an amorphem Produkt in der Polymerisationsmutterlauge + Waschmutterlauge beträgt 2,8 0/o, bezogen auf festes Polypropylen.
  • Beispiel 3 A. Herstellung der festen reduzierten Metallverbindung Es wird wie im Beispiel 1 beschrieben, vorgegangen.
  • Nach dem Auswaschen werden unter Rühren 146 g im Hochvakuum getrocknetes, wasserfreies, feinverteiltes Kochsalz eingetragen und die Suspension in einer Stickstoffatmosphäre 2 Stunden lang auf 90"C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird dreimal mit je 2 1 hydriertem Dieselöl (Kp. 760 = 200 bis 230cd) ausgewaschen und mit 3 1 der Dieselölfraktion aufgeschlämmt.
  • B. Polymerisation Die Polymerisation wird in einem 500-1-Emaillekessel unter denselben Bedingungen und mit der gleichen Menge an halogenhaltiger aluminiumorganischer Verbindung, wie im Beispiel 1 unter B angegeben, durchgeführt. Es werden nach einer 10stündigen Polymerisationsdauer 90 kg kristallines Polypropylen erhalten. yspezlc = 15,5 (gemessen in 0, 5°/Oiger Tetrahydronaphthalinlösung bei 130"C). In dem Dispergiermittel war eine Menge von 4,5 0/o amorphem Produkt, bezogen auf festes Polymerisat, enthalten.
  • Beispiel 4 A. Herstellung der festen reduzierten Metallverbindung In einem 2-1-Vierhalskolben werden unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit 82,5 ccm Titantetrachlorid (0,75 Mol) und 172,5 ccm Dieselölfraktion vorgelegt und unter Rühren innerhalb von 2 Stunden eine Lösung von 99 ccm Aluminiumdiäthylmonochlorid (0,82 Mol) in 396 ccm Dieselölfraktion bei 0°C zugetropft. Nach einer Nachreaktion von etwa 4 Stunden bei 0°C und 10stündigem Stehen bei Raumtemperatur werden weitere 99 ccm Aluminiumdiäthylchlorid vorsichtig zugegeben und anschließend 2 Stunden lang auf 90"C erhitzt. Nach dem Abkühlen kann der Kontakt zur Polymerisation eingesetzt werden.
  • B. Polymerisation Die Polymerisation wird, wie im Beispiel 2 unter B angegeben, in einem 40-1-Kessel bei 1 atü und 45"C durchgeführt. Es werden 250 mM TiCl3 und 30 ccm Aluminiumdiäthylmonochlorid (240 mM) verwendet.
  • Nach einer 10stündigen Polymerisationsdauer werden 5 kg kristallines Polypropylen erhalten (rlspezlc = 8,3), das entspricht einer Ausbeute von 6,8 g Polymerisat pro Stunde und g TiCl3 bei Normaldruck. In der Mutterlauge wird ein Gehalt von 60/o - bezogen auf festes Polymerisat - löslichem Polypropylen festgestellt.
  • Beispiel 5 In einem mit Rührer und Stickstoffüberlagerung versehenen 300-1-Kessel werden 5,5 1, entsprechend 50 Molen, reinstes destilliertes Titantetrachlorid mit 601 entgastem von Sauerstoff und Schwefelverbindungen sowie von Olefinen befreitem Kohlenwasserstoff (Erdölfraktion Sdp. 200 bis 250°C) vorgelegt und auf 0 bis - 100 C abgekühlt. Im Verlauf von 3 Stunden werden 110 Mol Äthylaluminiumsesquichlorid, in der obengenannten Erdölfraktion gelöst (280 bis 300 g/l), eingetropft. Die Temperatur wird durch Kühlrohr auf -2 bis + 1 ° C gehalten. Nach dem Eintropfen wird weitere 6 Stunden bei -2 bis 0°C gerührt und danach das gebildete Präzipitat über ein Kerzenfilteraggregat von der Reaktionsmutterlauge abgetrennt und bei Raumtemperatur dreimal mit je 501 Erdölfraktion gewaschen. Man suspendiert in 1501 Erdölfraktion, wäscht das Kerzenfilter mit je zweimal 201 Erdölfraktion nach und erhält so 160 kg einer etwa 0,23 molaren Titan(III)-chlorid-Suspension, was einer Ausbeute von etwa 93 °/0, bezogen auf eingesetztes Titantetrachlorid, entspricht. Alle Operationen werden unter peinlichem Ausschluß des Luftsauerstoffs durchgeführt.
  • Die reduzierte Metallverbindung wurde für die Polymerisation in zwei Formen getestet a) ungetempert (Vergleichsversuch) b) getempert a) Bei der Polymerisation mit der ungetemperten Verbindung wurde unter folgenden Bedingungen gearbeitet: Propylen rein dest., 17001 Erdölfraktion, 20 Millimol je Liter TiCl3 (insgesamt 5,2 g TiCl3), 40 Millimol je Liter Aluminiumdiäthylmonochlorid, gelöst in 2501 Erdölfraktion. Temperatur 50"C.
  • Zutropfdauer der Lösung des Aluminiumdiäthylmonochlorids 3 Stunden, Polymerisationsdauer 6 Stunden, Normaldruck.
  • Raumzeitausbeute 29,4 g/l Dispergiermittel je Stunde, 87,5 0/o kristallines Polypropylen, 6,3 0/o amorphes Polypropylen und 6,2 0/o öliges Polypropylen. b) Die nach obiger Vorschrift erhaltene Dispersion von Ti C13 wurde nun unter reinstem Stickstoff 3 Stunden lang bei 100"C gerührt, abgesaugt und zweimal mit demselben Volumen Erdölfraktion bei Raumtemperatur gewaschen und mit dem gleichen Volumen Dispergiermittel aufgeschlämmt. Bei Verwendung der so behandelten Dispersion unter den gleichen Polymerisationsbedingungen wie a) wurden folgende Ergebnisse erhalten: Raumzeitausbeute 51,5 g/lDispergiermittel je Stunde, 95,2 0/o kristallines Polypropylen, 2,5 0/o amorphes Polypropylen und 2,3 0/o öliges Polypropylen.
  • Beispiel 6 In einem Druckkessel werden 80 1 hydriertes Dieselöl eingesetzt. Dazu werden 0,3 Mol Al-diäthylchlorid und 80 1 flüssiges Propylen unter Druck gegeben. Die Mischung wird auf 57"C geheizt. Zu der erwärmten Mischung werden 0,1 Mol TiC13 (15,3 g) - hergestellt nach der Vorschrift des Beispiels 2 - im Dieselöl suspendiert zugepumpt. Die Polymerisation springt sofort an. Der Druck beträgt zu Beginn der Polymerisation 15,7 atü. Im Laufe von 2 Stunden werden weitere 0,8 Mol Aluminiumdiäthylchlorid zugepumpt. Innerhalb von 11,5 Stunden fällt der Druck von 15,7 auf 2,8 atü. Der mittlere Druck beträgt demnach 9,3 atü (10,3 ata). Durch Kühlung wird die Polymerisationstemperatur von 57° C eingehalten. Nach 11,5 Stunden wird der Polymerisationsansatz gestoppt und das Restmonomere zur Wiedergewinnung abgeblasen. Die Mischung wird wie in den vorherigen Beispielen beschrieben aufgearbeitet. Es resultieren 31 kg kristallines Produkt, 3 kg amorphes Produkt.
  • Beispiel 7 Es wird wie im Beispiel 6 gearbeitet, jedoch die Polymerisationstemperatur auf 40"C eingestellt. Die Titantrichloridmenge ist gegenüber Beispiel 6 verdoppelt. Im Laufe von 20 Stunden fällt der Druck von 10,8 auf 0,5 atü. Der mittlere Druck beträgt demnach 5,7 atü (6,7 ata). Es resultieren 34 kg kristallines Produkt und 1 kg amorphes Produkt.
  • Das kristalline Produkt hat ein hohes Molekulargewicht und ist anwendungstechnisch bezüglich Festigkeit, Härte, Biegefestigkeit besonders hochwertig.
  • Zusammenfassende Betrachtung der Beispiele 1 bis 7 In der folgenden Tabelle sind die Versuchsresultate der Beispiele 1 bis 7 zusammengestellt. Die dort angegebenen Werte der Polymerisationsgeschwindigkeit sind bezogen auf 1 g Titantrichlorid und auf den Druck von 760 mm. Die Umrechnung auf diese Einheiten ist leicht möglich, da die Polymerisationsgeschwindigkeit nach Natta bei gegebener Temperatur der Titantrichloridmenge und dem angewandten Propylendruck direkt proportional ist.
    Gramm
    Propylen-
    Poly- verbrauch
    merisations- je Stunde Anlauf-
    Beispiel temperatur Gramm zeit in
    Titan-
    trichlorid
    ° C bei 760 mm Stunden
    1 50 5,0 0
    2 47,5 8,0 0
    3 50 5,0 0
    4 45 6,8 0
    5, b 50 19,0 0
    6 57 17,0 0
    7 40 8,3 0
    Reines Titantri- 40 2,1 etwa 5,3
    chlorid extra- 45 2,6 4,2
    poliert aus der 50 3,6 3,6
    vorhergehenden 56 4,7 2,8
    Tabelle (Werte)
    von Natta
    Die Ergebnisse obiger Tabelle zeigen, daß die gemäß der Erfindung verwendeten Katalysatoren wesentlich aktiver sind als reines Titanchlorid und daß die dem reinen Titantrichlorid anhaftende Anlaufzeit wegfällt.
  • Natta hat beschrieben, daß man durch einen zusätzlichen Arbeitsgang, durch Feinmahlung von reinem Titantrichlorid die Anlaufzeit zum Wegfall bringen kann. Die Katalysatoren werden dadurch jedoch nicht aktiver.
  • Beispiel 8 A. Herstellung der festen reduzierten Metallverbindung Unter Stickstoff wurde zu einer Lösung von 270 ml Al-Sesquichlorid (= 2,2 Mol f etwa 100/o Überschuß) in 460ml eines hydrierten Fischer-Tropsch-Dieselöls unter Rühren bei 05C in 60 Minuten eine Lösung von 110 ml TiCI4 (= 1,0 Mol) in 160 ml obigen Lösungsmittels zugetropft und anschließend weiter 5 Stunden auf 0°C gehalten. Dann wurde die braune Suspension auf einer Rührfitte abgesaugt und dreimal mit je 600 ml des obengenannten Lösungsmittels gewaschen.
  • In weiteren 700 ml Lösungsmittel wurde die Suspension anschließend 6 Stunden auf 100"C gehalten, wobei der Niederschlag zusehends rotstichiger wurde, und danach bei Raumtemperatur filtriert und so lange gewaschen, bis das ablaufende Filtrat nach Hydrolyse mit Wasser nur noch 4 Millimol H Cl je Liter enthielt.
  • B. Polymerisation 84 ml einer Suspension des ausgewaschenen TiC13, die 80 Millimol Ti Cl3 enthielt, wurden zusammen mit 2920 ml eines hydrierten Fischer-Tropsch-Dieselöls und 18,88 ml Aluminiumdiäthylmonochlorid in einen Autoklaven unter Stickstoff eingefüllt und 1000 mol flüssiges Buten-(l) in gleichen Anteilen halbstündlich innerhalb von 2 Stunden eingedrückt. Bei 30"C wurde dann 7 Stunden gerührt, wobei sich als höchster Butendruck ein solcher von 1,2 ata ausbildete, anschließend ausgestoßen und nach bekannten Methoden aufgearbeitet. Ausbeute: 465 g eines weißen, stärkeartigen Pulvers mit einem rlspez/c von 8,5 (gemessen in 0,1 obiger Lösung in Dekahydronaphthalin bei 130°C) und 3 g eines klebrigen, amorphen Produktes. Das entspricht 0, 64°/o des Gesamtpolymerisats.
  • Wenn man die Polymerisation mit dem oben beschriebenen Ti C13, jedoch ohne es zu erhitzen, durchführt, beträgt der amorphe, klebrige Anteil 11,8 0/o, und die Ausbeute an Polymerisat sinkt auf 400 g in derselben Zeit.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten mit isotaktischem Anteil größer als 900/o durch Polymerisation von olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen der allgemeinen Formel C H l = C H R, wobei R einen Alkyl- bzw. Arylrest bedeutet, insbesondere von Propylen, in Gegenwart eines aus zwei Komponenten bestehenden Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man als eine Katalysatorkomponente eine feste Verbindung verwendet, die durch Reduktion einer Verbindung eines Metalls der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente mit halogenhaltigen aluminiumorganischen Verbindungen bei Temperaturen von -2 bis unterhalb 20"C hergestellt und dann bis zu 3 Stunden einer thermischen Behandlung bei Temperaturen von 40 bis 150"C unterworfen worden ist, und als zweite Komponente eine halogenhaltige aluminiumorganische Verbindung einsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatorkomponente eine feste reduzierte Metallverbindung verwendet, die vor der thermischen Behandlung vom Reaktionsmedium abgetrennt und gegebenenfalls mit einem inerten Lösungsmittel ausgewaschen worden ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatorkomponente eine feste reduzierte Metallverbindung verwendet, die nach der thermischen Behandlung vom Reaktionsmedium abgetrennt und mit einem inerten Lösungsmittel ausgewaschen worden ist.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine feste reduzierte Metallverbindung verwendet, deren thermische Behandlung in Form einer Heißwäsche mit inerten Lösungsmitteln durchgeführt worden ist.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine feste reduzierte Metallverbindung verwendet, deren thermische Behandlung in Gegenwart von Na Cl und Äthern oder in Gegenwart halogenhaltiger aluminiumorganischer Verbindungen durchgeführt worden ist.
DEF22922A 1957-04-27 1957-04-27 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten olefinisch ungesaettigter Kohlenwasserstoffe Pending DE1109894B (de)

Priority Applications (8)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL120959D NL120959C (de) 1957-04-27
NL227164D NL227164A (de) 1957-04-27
DEF22922A DE1109894B (de) 1957-04-27 1957-04-27 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten olefinisch ungesaettigter Kohlenwasserstoffe
US730067A US3058970A (en) 1957-04-27 1958-04-22 Process for the manufacture of olefin polymers
SE4047/58A SE312236B (de) 1957-04-27 1958-04-25
CH5879458A CH375901A (de) 1957-04-27 1958-04-25 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten aus olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen
GB13481/58A GB895595A (en) 1957-04-27 1958-04-28 Process for the manufacture of ª--olefine polymers
FR1203848D FR1203848A (fr) 1957-04-27 1958-04-28 Procédé de polymérisation d'oléfines

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF22922A DE1109894B (de) 1957-04-27 1957-04-27 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten olefinisch ungesaettigter Kohlenwasserstoffe

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1109894B true DE1109894B (de) 1961-06-29

Family

ID=7090651

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF22922A Pending DE1109894B (de) 1957-04-27 1957-04-27 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten olefinisch ungesaettigter Kohlenwasserstoffe

Country Status (7)

Country Link
US (1) US3058970A (de)
CH (1) CH375901A (de)
DE (1) DE1109894B (de)
FR (1) FR1203848A (de)
GB (1) GB895595A (de)
NL (2) NL227164A (de)
SE (1) SE312236B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1254605B (de) * 1962-03-20 1967-11-23 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung einer Katalysatorkomponente zur Polymerisation eines alpha-Olefins
DE1745442A1 (de) * 1967-01-17 1971-09-09 Veba Chemie Ag Verfahren zur Polymerisation von Olefinen

Families Citing this family (22)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3114718A (en) * 1959-11-24 1963-12-17 Du Pont Canada Method for improving the catalytic activity of the titanium tetrachloridezinc dimethyl system
NL260539A (de) * 1960-10-31
US3238145A (en) * 1960-11-10 1966-03-01 Union Carbide Corp Method of preparing catalyst compositions from titanium tetrachloride and organoaluminum compounds
US3179604A (en) * 1961-08-21 1965-04-20 Union Carbide Corp Stable olefin catalyst systems
US3293232A (en) * 1961-08-21 1966-12-20 Union Carbide Corp Stable olefin catalyst systems
US3192240A (en) * 1962-08-31 1965-06-29 Ethyl Corp Process for manufacture of tetramethyllead
US3676418A (en) * 1968-07-20 1972-07-11 Mitsubishi Petrochemical Co Catalytic production of olefin polymers
CH543546A (fr) * 1971-03-23 1973-10-31 Solvay Système catalytique de polymérisation des alpha-oléfines
US3995098A (en) * 1971-04-23 1976-11-30 Naphtachimie Method of polymerizing olefins
US4218551A (en) * 1972-09-29 1980-08-19 Chemische Werke Huls Aktiengesellschaft Process for the production of polybutene-1 formable into transparent films
DE2247786C3 (de) * 1972-09-29 1980-10-30 Chemische Werke Huels Ag, 4370 Marl Verfahren zur Herstellung von Buten-1 -Polymerisaten
GB1408620A (en) * 1972-12-04 1975-10-01 Shell Int Research Isoprene polymerization and catalyst therefor
US4048419A (en) * 1973-04-14 1977-09-13 Chemische Werke Huls Aktiengesellschaft Process for the production of partially crystalline polybutene-1
NO750225L (de) * 1974-02-12 1975-08-13 Ici Ltd
DE2503688A1 (de) * 1975-01-30 1976-08-05 Hoechst Ag Verfahren zur herstellung eines katalysators
DE2413261A1 (de) * 1974-03-20 1975-09-25 Hoechst Ag Verfahren zur herstellung eines katalysators
DK81375A (da) * 1975-01-30 1976-07-31 Hoechst Ag Fremgangsmade til fremstilling af en katalysator
US4007132A (en) * 1975-01-30 1977-02-08 Hoechst Aktiengesellschaft Process for the manufacture of a catalyst
FI761743A (de) * 1975-06-16 1976-12-17 Ici Ltd
IT1040379B (it) * 1975-08-08 1979-12-20 Montedison Spa Componenti catalitici e catalizzatori per la polimerizzazione delle olefine
US4277371A (en) * 1978-05-29 1981-07-07 Montedison S.P.A. Catalyst-forming components, process for preparing same, and catalysts for stereospecifically polymerizing olefins prepared therefrom
US4237029A (en) * 1979-01-29 1980-12-02 Phillips Petroleum Company Catalyst comprising intensely mixed triaryl phosphite, aluminum trihalide, titanium trihalide component

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE543259A (de) * 1954-12-03
BE543941A (de) * 1954-12-24
BE546846A (fr) * 1955-04-07 1956-04-30 Hercules Powder Co Ltd Procédé de polymérisation d'oléfines

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2905645A (en) * 1954-08-16 1959-09-22 Du Pont Polymerization catalysts
US2843577A (en) * 1955-10-17 1958-07-15 Standard Oil Co Process and catalyst for polymerization using polyvalent metal salts and a reducing agent plus a sulfur compound

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE543259A (de) * 1954-12-03
BE543941A (de) * 1954-12-24
BE546846A (fr) * 1955-04-07 1956-04-30 Hercules Powder Co Ltd Procédé de polymérisation d'oléfines

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1254605B (de) * 1962-03-20 1967-11-23 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung einer Katalysatorkomponente zur Polymerisation eines alpha-Olefins
DE1745442A1 (de) * 1967-01-17 1971-09-09 Veba Chemie Ag Verfahren zur Polymerisation von Olefinen

Also Published As

Publication number Publication date
SE312236B (de) 1969-07-07
GB895595A (en) 1962-05-02
NL227164A (de)
US3058970A (en) 1962-10-16
CH375901A (de) 1964-03-15
FR1203848A (fr) 1960-01-21
NL120959C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1109894B (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten olefinisch ungesaettigter Kohlenwasserstoffe
DE2231982C3 (de) Verfahren zum Polymerisieren von Olefinen
DE2637990A1 (de) Propylen-terpolymer
EP0010814B1 (de) Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen, thermoplastischen Copolymeren aus Äthylen und Buten-(1)
DE1570966B2 (de) Verfahren zur herstellung amorpher copolymerisate aus aethylen und alpha olefinen und gegebenenfalls nicht konjugierten dienen
DE2703557C2 (de)
DE2414784B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Niederdruckpolyäthylen
DE1520289C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, amorphen elastomeren Polymerprodukten
DE1109895B (de) Verfahren zur Polymerisation von olefinisch ungesaettigten Kohlenwasserstoffen
DE1645281C3 (de) Katalytisches Verfahren zur stereospezifischen Polymerisation von Olefinen
DE2047140A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polypropylen und/oder Polybutylen Ölen
DE1420396A1 (de) Verfahren zur Polymerisation niederer Olefine
DE1520744B2 (de) Verfahren zum Herstellen kristalliner Hochpolymerer
DE1442528C3 (de) Katalysator zum Polymerisieren von alpha-Olefinen und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1189715B (de) Verfahren zur Polymerisation von alpha-Olefinen
AT230092B (de) Verfahren zur Herstellung von Copolymeren aus ungesättigten Endomethylen-Verbindungen, α-Olefinen und/oder Äthylen
DE1570769B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Blockmischpolymerisaten von alpha-Olefinen
DE1294012B (de) Verfahren zur Polymerisation von ungesaettigten Kohlenwasserstoffen
DE1420733B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyolefinen
DE1495698C3 (de) Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Mischpolymerisate von alpha-Olefinen und Diolefinen unter Verwendung modifizierter metallorganischer Mischkatalysatoren
AT257149B (de) Verfahren zur Herstellung von überwiegend oder ausschließlich amorphen Mischpolymerisaten aus Olefinen
DE1033413B (de) Verfahren zur Herstellung von Poly-(vinylaethern)
DE1420733C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyolefinen
AT250306B (de) Verfahren zur Herstellung von kristallinem, violettem Titantrichlorid
AT222351B (de) Verfahren zur Herstellung von unter Normalbedingungen festen Äthylenpolymeren