DE105618C - - Google Patents
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- DE105618C DE105618C DENDAT105618D DE105618DA DE105618C DE 105618 C DE105618 C DE 105618C DE NDAT105618 D DENDAT105618 D DE NDAT105618D DE 105618D A DE105618D A DE 105618DA DE 105618 C DE105618 C DE 105618C
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Portable Nailing Machines And Staplers (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72: ,«Schusswaffen, Geschosse, Verschanzüng. '
PAUL MAUSER in OBERN DORF a. Neckar. Rückstorslader mit beweglichem Lauf.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. Februar 1898 ab.
Bisher ist es noch nicht gelungen, eine Feuerwaffe zu construiren, welche sowohl die Wirkung
eines Rückstofsladers, wie auch diejenige eines Einzelladers in sich vereinigt. Allerdings
hat man bei den .gewöhnlichen Mehrladegewehren bereits Einrichtungen getroffen, um
dieselben durch jeweilige Abstellung des Magazins nach Wunsch auch als Einzellader benutzen
zu können; derartige Constructionen sind jedoch für Rückstofslader nicht anwendbar,
da die Eigenart des Schlofsmechanismus und der Bewegung des Verschlufsstücks eine zweckmäfsige
Anbringung einer solchen Abstellvorrichtung unmöglich macht. Auch die anderen für Mehrlader vorgeschlagenen Mittel zur Erzielung
von Einzelfeuer sind aus den eben angegebenen Gründen für Rückstofslader nicht brauchbar.
Da es nun aber gerade bei der hohen Feuergeschwindigkeit der Rückstofslader und dem
dadurch bedingten grofsen Munitionsverbrauch aus taktischen Gründen erwünscht ist, die für
den militärischen Gebrauch bestimmten Waffen dieser Art auch als Einzellader gebrauchen zu
können, so hat Erfinder die im Nachstehenden beschriebene Einrichtung getroffen, welche dem
erwähnten Zweck in vollem Mafse entspricht und deren Wesen in Folgendem besteht:
Von dem Grundsatz ausgehend, dafs es für militärische Zwecke nur -darauf ankommt, den
Schützen gelegentlich an einem zu schnellen Verschiefsen der Munition zu verhindern, hat
Erfinder seine neue Waffe so construirt, dafs zwar das Einführen der Patronen in den Magazinraum
beliebig mit oder ohne Abstreifoder Laderahmen geschieht, dafs aber trotzdem der Schütze bei einer gewissen Stellung
des Schlofsmechanismus das Gewehr nicht als Rückstofslader gebrauchen kann, sondern zwischen
zwei auf einander folgenden Schüssen eine Handbewegung, ausführen mufs, welche
ihn nahezu ebenso lange aufhält, wie es bei der Bedienung eines Einzelladers der Fall ist.
Der Erfinder hat nämlich an dem Gewehr eine Hemm - oder Fangvorrichtung angebracht,
welche entsprechend ihrer jeweiligen Einstellung das Verschlufsstück nach jedem Schufs
entweder ungehindert wieder vorgehen und von neuem laden läfst (Schnellfeuer) oder aber,
das Verschlufsstück in der hinteren Stellung festhält; im letzteren Falle mufs dann der
Schütze durch eine besondere Handbewegung die Auslösevorrichtung so bethätigen, dafs dieselbe
das Verschlufsstück freigiebt und letzteres vorgehen kann, um eine Patrone aus dem
Magazin in den Lauf einzuschieben. Der Schütze kann also die rechte Hand nicht beständig
am Abzug halten, sondern mufs denselben zwischen je zwei auf einander folgenden Schüssen behufs Auslösung des Verschlufsstücks
freigeben, so dafs auf diese Weise die gewünschte Verlangsamung der Feuergeschwindigkeit
(Einzelfeuer) erzielt wird.
In den Zeichnungen ist'. der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar ist in den
Fig. ia, ib und ic in einer Seitenansicht und
zwei waagrechten Längsschnitten eine Ausführungsform veranschaulicht, welche zunächst
das allgemeine Verständnifs der neuen Einrichtung ermöglichen soll.
An der linken Seite des Verschlufsgehä'uses 2
ist ein drehbarer Hebel 3 vorgesehen, welcher an dem Gehäuse 2 in einer Führung verschiebbar
gelagert ist und von der an jener Gehäusewand schleifenden Blattfeder 4 durch Reibung
in seiner jeweiligen Lage gehalten wird. Das Verschlufsstück 5 ist an dem hinteren Ende
seiner linken Seite mit einem Einschnitt 6 versehen, in welchen bei geeigneter Stellung des
Hebels 3 die Nase 7 des letzteren eingreift. Drückt man nämlich etwas mit dem Daumen
der rechten Hand auf den Knopf 8 des Hebels 3 und schiebt dabei diesen Hebel gleichzeitig,
nach vorn (Stellung Fig. ta und ib), so
kommt die Nase 7 des Hebels 3 gegen die Gehäusewand zu liegen und das Verschlufsstück
5 kann seine bei Rückstofsladern übliche Bewegung ausführen; drückt man hingegen
den Hebel 3 nach hinten, so nimmt derselbe die Stellung Fig. ic ein, greift also
mit seiner Nase 7 durch die Oeffnung 9 in der Wand des Verschlufsgehäuses hindurch
und fängt nach jedem Schufs das Verschlufsstück 5 in der hinteren Stellung auf, indem
er sich unter der Wirkung der Feder 10 in den Einschnitt 6 einlegt. Bei dieser Stellung
ist also das Gewehr entladen, d. h. die leere Hülse ausgezogen und der Laderaum ist ge-,
öffnet. Drückt man nun den Knopf 8 nieder, so giebt die Nase 7 das Verschlufsstück 5 frei
und letzteres kann unter der Wirkung der Schliefsfeder 11 in üblicher Weise vorgehen
und eine neue Patrone aus dem Magazin in den Lauf einführen.
In den Fig. 1 bis 19 ist eine andere, zweck mäfsigere
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, und zwar ist hier die Hemmvorrichtung für das Verschlufsstück in
ihrem Zusammenwirken mit den übrigen Theilen des Rückstofsladers veranschaulicht. Einzelne
Mechanismen des letzteren, nämlich der Dreh- · blockverschlufs, die Laufsperre, die Abzugsvorrichtung,
die Schlagbolzensicherung und der Zusammenbau des Schlosses bilden jedoch nicht
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, sondern besonderer Patente. Die genannten
Theile sind daher bezüglich ihrer Einrichtung und Wirkungsweise im Nachstehenden nur ganz
kurz und nur so weit beschrieben, als zum Verständnifs der Wirkungsweise der Hemmvorrichtung
nothwendig ist. Es zeigen:
Fig. ι eine Gesammtansicht des Gewehres,
Fig. 2 die zusammengesetzte Schlofs- und Magazineinrichtung von der rechten Seite und
Fig. 3 dieselbe von der linken Seite gesehen.
Fig. 4 ist ein senkrechter Längsschnitt durch die Schlofs- und Magazineinrichtung, (das
Gewehr geschlossen und abgefeuert).
Fig. 5 ist ein waagerechter Längsschnitt durch die Schlofs- und Magazineinrichtung, (das
Gewehr geschlossen und abgefeuert).
Fig. 6 ist eine obere Ansicht.
Fig. 7 ist ein Schnitt nach Linie I-I (Fig. 4).
Fig. 8 ist ein Schnitt nach Linie H-II (Fig. 4).
Fig. 9 ist ein senkrechter Längsschnitt wie Fig. 4 (das Gewehr geöffnet und gespannt).
Fig. 10 ist ein waagerechter Längsschnitt wie Fig. 5 (das Gewehr geöffnet und gespannt).
Fig. 11 zeigt im theilweisen Längsschnitt nach Fig. 10 das Gewehr auf Schnellfeuer gestellt, das Verschlufsstück von oben gesehen.
Fig. 12 ist ein Schnitt nach Linie III-III
(Fig. 9).
Fig. 13 zeigt die Stellung des Sicherungsflügels bei Einzelladuns.
Fig. 14 zeigt die Stellung des Sicherungsflügels bei Schnellfeuer.
Fig. 15 zeigt die Stellung des Sicherungsflügels bei gesichertem Gewehr.
Fig. 16 zeigt die Sicherung des gespannten Schlosses durch die Hammersperre.
Fig. 17 zeigt die Anordnung der Hammersperre in ihrer Verbindung mit der Sicherung,
von unten gesehen.
Fig. 18 und 19 zeigen Einzelheiten.
Die selbsttätigen Functionen der hier gezeichneten Waffe vollziehen sich ähnlich wie
bei dem im Patent Nr. 90430 beschriebenen Rückstofslader des Erfinders in der Weise, dafs
beim Rückstofs durch den zurückgleitenden Lauf bezw. die Verschlufshülse zunächst der
Hammer gespannt wird, worauf unter gleichzeitiger Feststellung des Laufes in seiner hinteren
Stellung, nach Freigabe des Verschlufsstücks, das letztere allein so weit zurückgeht,
dafs nach Auswerfen der abgeschossenen leeren Patronenhülse eine frische Patrone, aus dem
Magazin kommend, vor das Verschlufsstück gelangen kann, von welchem sie unter Federdruck
in den Lauf geschoben wird; alsdann wird die Laufsperre entriegelt und der Lauf beginnt
seine Vorwärtsbewegung, während deren erster Phase die Verriegelung des Verschlufsstücks
mit dem Laufe stattfindet, so dafs also der Verschlufs bereits erfolgt ist, noch ehe der
Lauf die Feuerstellung erreicht hat.
In dem mit abnehmbarem Schutzholz b1
versehenen Schaft b ruht der in der Längsrichtung bewegliche Lauf a, an dessen Mündung
das Korn sammt Kornring al durch
Aufschrauben befestigt ist. Die Verbindung des Schutzholzes bl mit dem Schaft b erfolgt
aufser durch die Ringe b'z i>3 durch die an
dem Verschlufsgehäuse c sitzende Kappe c1,
welche über den hinteren Rand des Schutzholzes hinweggreift (Fig. 4). Am hinteren Ende
des Laufes sind in besonderen pfannenartigen Verschlufsblocklagern a3 die beiden Verschlufsblöcke
a1 angeordnet, welche bei verriegeltem
Verschlufs die Stellung Fig. 5, bei entriegeltem Verschlufs hingegen die Lage Fig. 10 einnehmen.
Im VerschlufsstUck d ist der Schlagbolzen d1 angeordnet, auf dessen vorderen, mit
gewindeartigen Gängen versehenen Theil die Grenzfeder d'2 aufgeschraubt ist. Am hinteren
Ende ist der Schlagbolzen mit einem Schlitz versehen, in welchen ein von der Auszieherfeder
d3 beeinflufstes Sicherungsstück d1* eingelegt
ist. Letzteres kuppelt während der Ladebewegungen den Schlagbolzen mit dem Verschlufsstück
(Fig. 9) und giebt ersteren erst frei, wenn beim Vorgehen des Laufes mit dem VerschlufsstUck die schräge Unterfläche von di
durch die Fläche e5 nach oben gedrückt und die Nase d5 über die Nase diG emporgehoben
wird. Das Schliefsen des Verschlusses, erfolgt durch die auf dem Schliefsfederhalter de
angebrachte Schliefsfeder d7.
An der rechten Seite der Verschlufshülse α4
ist ein Schlitz vorgesehen, in welchem der sogenannte Verschlufsschieber a5 liegt. Letzterer
ist mit einem Knopf a6 und einem in diesem
angeordneten Druckbolzen a8 versehen, welcher
von der Druckbolzenfeder a7 nach aufsen gedrückt wird (Fig. 5 und 10). Das innere
Ende des Druckbolzens α8 ist mit dem vorderen Ende der um den Stift a9 drehbaren Stellklinke
α 10 gekuppelt, welche zur wunschgemäfsen
Abgabe von »Einzelfeuer« oder »Schnellfeuer« so eingestellt werden kann, dafs ihre
Nase a11 innerhalb bezw. aufserhalb des Bereiches
der Nase d8 des VerschlufsstUcks zu liegen kommt und dafs demzufolge im ersteren
Falle das VerschlufsstUck nach jedem Schufs aufgefangen wird und erst durch Druck auf
den Bolzen as ausgelöst werden mufs, während
im letzteren Falle das VerschlufsstUck bei jedem Schufs nach erfolgtem Rücklauf sofort
wieder vorgeht und von neuem ladet.
Um die ebengenannte Einstellung auf Einzelfeuer oder auf Schnellfeuer zu erreichen, ist
am hinteren Ende der Verschlufshülse die sogenannte Grenzplatte / vorgesehen, welche in
Nuthen/1 an der Hülse α4 gehalten und durch
den Schlofshalter /lx in ihrer Lage gesichert
wird. An dieser Grenzplatte / ist ein mit Schraubengewinde versehener Zapfen /3 angeordnet
, auf welchen die Sicherung aufgeschraubt ist, deren Flügel/4 bei seiner Drehung
nicht nur die eigentliche Sicherung, sondern auch die Einstellung der Stellklinke α10 bewirkt.
Zu letzterem Zwecke ist nämlich an der Sicherung eine Curvenscheibe /5 vorgesehen,
welche zwei tiefe Einkerbungen /6/8 und eine zwischen letzteren befindliche flache
Einkerbung /' aufweist. Dreht man also den Sicherungsflügel nach rechts (Fig. 13), so fällt
das hintere Ende der Stellklinke a10 mit der
Rippe a12 in die tiefe Nuth /6 ein und die
Nase α11 fängt demnach das VerschlufsstUck d
bei jedem Rückgang auf (Einzelfeuer). Dreht man hingegen den Flügel /4 in die Mittellage
(Fig. 14), so kommt die Rippe αΆ in die
flache Einkerbung/7 zu liegen, das hintere Ende der Stellklinke ai0 wird also nach aufsen
gedrückt und die Nase λ11 kommt aufser Bereich der Nase ds des VerschlufsstUcks d, so
dafs letzteres nicht aufgefangen wird (Schnellfeuer). Dreht man endlich den Flügel/4 ganz
nach links (Fig. 1 5), so schnappt die Rippe ä1'2
in die Einkerbung/8 ein, dabei drückt aber der untere Ansatz /9 der Curvenscheibe /5
auf die schräge Fläche gl der Hammersperre g und schiebt letztere der Wirkung
der Feder g'2 entgegen nach vorn, so dafs die schräge Vorderfläche g3 auf die entsprechende
schräge Fläche h10 des Hammers hinaufgleitet
(Fig. 16), wobei der Hammer so weit zurückgedrückt wird, bis die Abzugsstange freigegeben
wird. In dieser Stellung (Fig. 15) wird sowohl das Schlofs sammt Schlagvorrichtung gesichert,
als auch der Lauf gegen Zurückgleiten festgestellt. Es steht somit der ganze bewegliche
Mechanismus unbeweglich still.
Um den Lauf nach Abgabe eines jeden Schusses in der hinteren Stellung festzuhalten,
wird eine Laufsperre angewendet, welche aus einer Platte m besteht, die am Schlofsgehäuse h
um einen Bolzen m1 drehbar angeordnet ist und durch die Feder m2 beständig nach aufsen
gedrückt wird. Die Verschlufshülse α4 ist nun
mit einem Ausschnitt a17 versehen, welcher in
der Feuerstellung des Gewehres die in Fig. 5 angegebene, nach dem Schufs jedoch die aus
Fig. 11 ersichtliche Lage einnimmt, bei welcher die Laufsperre in den Ausschnitt äu eingefallen
ist und vom VerschlufsstUck in dieser Stellung festgehalten wird.
In dem in den Fig. 18 und ig einzeln dargestellten
Schlofsgehäuse h, und zwar in einer besonderen Kammer h1 desselben, ist die
Hammerfeder h'2 gelagert, welche einerseits durch den Kolben h3 auf den Hammer /i4,
andererseits durch den Kolben /i5 auf den
Vortreiber /?e einwirkt, der durch Druck auf
den Knaggen g° den Lauf nach, jedem Schufs wieder in die Feuerstellung vorholt. Unterhalb
der Hammerfeder h'2 ist die Stangenfeder h7 angebracht, welche auf die Klinke A8
drückt, die in einer Pfanne der Abzugsstange /j9 ruht. Die Abzugsstange besitzt zwei
Führungsrippen A12, welche in Führungsnuthen
/213 am Schlofsgehäuse (Fig. 19) eingreifen.
Aufserdem sind am Schlofsgehäuse zwei Leisten ft14 (Fig. 19) vorgesehen, welche
als Auflage für die Ansätze /215 der Abzugsklinke h8 dienen. Der Abzug i1 ist an dem
Abzugsbügel i gelagert und seine Nase ζ'5 wird von der unter den Leisten i3 festgehaltenen
Abzugsfeder z'2 nach oben gedrückt, so dafs dieselbe, wie in Fig. 9 angegeben, sich hinter
die Abzugsklinke hs legt. Die Feder z'2 dient
aufserdem auch dazu, um den Haltebolzen z* für die Bodenplatte k* des Magazins federnd
zu lagern, so dafs man die in seitlichen Nuthen des Magazins geführte Bodenplatte in der aus
früheren Patenten des Erfinders bereits bekannten Weise durch den in eine Oeffnung
dieser Platte eingreifenden Bolzen sichern kann.. Die Zubringerfeder k ist so kurz gewählt, dafs
sie nur den hinteren Theil des Magazinraumes einnimmt, während die beiden Enden dieser
Feder in üblicher Weise unter die Leisten k1 am vorderen Theil der Bodenplatte k* bezw.
der Zubringerplatte ft2 eingreifen. Auf diese Weise wird erreicht, dafs die Patronen an
ihrem hinteren Ende stärker angehoben werden als vorn, was für das sichere Vorbringen
der Patronen gerade bei selbsttätigen Feuerwaffen von besonderem Werth ist.
Die Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen Gewehres ist folgende:
Man entsichert zunächst das Gewehr und bringt den Sicherungsflügel/4 beispielsweise in
die Mittellage, also auf Schnellfeuerstellung, wobei die Rippe a1'2 der Klinke a10 in die
flache Nuth f~ zu liegen kommt. Alsdann zieht man den Knopf α6 zurück, wobei sich
der Ansatz a21 vor die Nase d8 legt und
das Verschlufsstück mit zurücknimmt, das hierauf durch das Sperrstück /c3 der Zubringerplatte
k'2 in bekannter Weise gesperrt wird; hierauf schiebt man den Knopf αβ wieder
nach vorn in seine anfängliche Lage. Bei dem Zurückziehen des Verschlufsstücks wird gleichzeitig
durch den Ansatz al% der Verschlufshülse
und zum Theil auch durch die Hinterkante dlx des Verschlufsstücks der Hammer h*
gespannt. Alsdann setzt man einen Abstreifrahmen auf das Magazin auf und streift dessen
beispielsweise aus 6, io oder mehr Patronen bestehende Füllung in das Magazin hinein.
Beim Herausziehen des leeren Abstreifrahmens schnellt das Verschlufsstück vor und schiebt
eine Patrone aus dem Magazin in den Lauf hinein; aufserdem vollziehen sich hierbei die
im Nachstehenden des Näheren zu erörternden Bewegungen, durch welche das Gewehr sofort
schufsbereit wird. Zieht man nun behufs Abgabe eines Schusses an dem Abzug z'1, so
schiebt dessen Nase ζ'δ die Abzugsklinke hs
und die Stange h9 nach vorn, so dafs der Hammer h* freigegeben wird und durch Aufschlagen
auf den Schlagbolzen d die Entzündung des Treibmittels veranlafst. Durch den nunmehr erfolgenden Rückstofs wird zunächst
der Lauf nebst Verschlufshülse und das mit ersterem noch verriegelte Verschlufsstück
zurückgetrieben, und zwar so weit, bis Lauf und Hülse die in Fig^ 9 bis 11 veranschaulichte
Stellung einnehmen. Während dieser Bewegung ist die Laufsperre m in den Einschnitt
αλΊ der Gewehrhülse eingetreten; aufserdem
sind die Verschlufsblöcke a2 durch die an den schrägen Flächen c10 gleitenden Abschrägungen
α22 nach aufsen gedreht (Fig. 10), so dafs sie das Verschlufsstück entriegeln, das
nunmehr durch den ihm einmal gegebenen Impuls entgegen der Wirkung der Feder d1
bis in die hinterste Stellung (Fig. 10) zurückgeschleudert wird und die leere Patronenhülse
auswirft. Hierbei legt sich das Verschlufsstück, wie in Fig. 12 angegeben, vor die Laufsperre m,
so dafs also der Lauf nebst Gewehrhülse festgestellt ist. Ferner ist beim Zurückgehen der
Gewehrhülse der Hammer h* durch den Ansatz aiS- und zum Theil auch durch die Hinterkante
dly des Verschlufsstücks gespannt worden
; desgleichen ist auch der Vortreiber h6 nach rechts gedreht. Wenn nun das Verschlufsstück
— welches bei der oben angenommenen Mittellage des SicherungsflUgels von
der Nase α11 nicht aufgefangen wird — unter der Wirkung der Schliefsfeder d1 wieder vorgeht,
so schiebt sie hierbei in bekannter Weise eine Patrone aus dem Magazin in" den Lauf
hinein. Sobald sich das Verschlufsstück an der Laufsperre m vorbeibewegt hat, kommt
der Vortreiber h% zur Geltung, indem derselbe unter der Wirkung der Feder Λ2 Verschlufshülse
und Lauf nach vorn drückt, wobei die hintere Fläche des Einschnittes αΙΊ auf die
hintere schräge Kante der Laufsperre m drückt und letztere nach innen schiebt, so dafs nunmehr
der Lauf freigegeben ist und durch den Vortreiber gänzlich in die Feuerstellung vorgeschoben
wird. Damit beim Vorschnellen des Verschlufsstücks durch das eigene Moment des Schlagbolzens nicht eine vorzeitige Zündung
stattfindet, wird der Schlagbolzen durch das vor die Nase d113 greifende Sperrstück di
gesichert und erst dann freigegeben, wenn das Verschlufsstück mit Verschlufshülse und Lauf
so weit nach vorn bewegt ist, dafs die untere Fläche von dl durch die Kante e5 hochgehoben
wird, wodurch . die Theile d* und di6
aufser Eingriff gebracht werden (Stellung Fig. 4).' Nachdem nun das Verschlufsstück so weit vorgegangen
ist, dafs es die Laufsperre freigegeben hat und der Vortreiber den Lauf vorschieben
kann, gleiten die schrägen Flächen a23 der Verschlufsblöcke an den Kanten c11 nach innen,
die Verschlufsblöcke werden also in die seitlichen Einschnitte hinter dem Verschlufsstückkopf
hineingeschwenkt und somit der Verschlufs hergestellt. Man kann nun sofort wieder
von neuem abfeuern und dies so lange fortsetzen, bis das Magazin erschöpft ist; die
Feuergeschwindigkeit hängt hierbei lediglich von der Geschicklichkeit des Schützen ab, denn die
durch den Rückstofs bewirkten Bewegungen gehen mit solcher Schnelligkeit vor sich, dafs
die Waffe stets wieder schufsfertig ist, noch
ehe der Schütze nach Abgabe eines Schusses den Abzug von neuem zurückziehen kann.
Will man anstatt Schnellfeuer Einzelfeuer abgeben, so wird der Sicherungsflügel y4 ganz
nach rechts umgelegt, so dafs die Rippe α12 in die Einkerbung /e einfällt, die Klinke a10
also die Stellung Fig. 5 einnimmt. Wenn man alsdann abfeuert, so vollziehen sich die durch
den Rückstofs herbeigeführten Bewegungen zwar ebenso wie im vorhergehenden Falle,
jedoch mit der Ausnahme, dafs jetzt das Verschlufsstück d in seiner hinteren Stellung
(Fig. 10) dadurch festgehalten wird, dafs die Nase α11 der Klinke a10 sich vor den Ansatz d&
des Verschlufsstücks legt. Die Gewehrtheile verbleiben also vorläufig in der in den Fig. 9
bis 12 veranschaulichten Stellung. Um das Gewehr schilfsbereit zu machen, mufs der
Schütze zunächst auf den .Druckbolzen as
drücken, wodurch das hintere Ende der Klinke a10 nach aufsen geschwungen und das
Verschlufsstück d freigegeben wird. Letzteres geht nunmehr wieder vor und führt eine Patrone
aus dem Magazin in den Lauf ein. worauf sich auch das Vorbringen des Laufes und das Verriegeln, wie oben beschrieben,
vollzieht. Durch das Auffangen des Verschlufsstücks in der hinteren Stellung ist also eine
Verlangsamung in der Feuergeschwindigkeit bedingt, welche taktisch unter Umständen von
erheblichem Werth ist. Bei Verwendung von Manöver- oder Platzpatronen mufs die Rückbewegung
des Verschlufsstücks mit der Hand ausgeführt werden.
Bezüglich des Zusammensetzens des Gewehres sei schliefslich noch erwähnt, dafs der
Schlofs- und Magazinkasten durch eine Verbindungsschraube / nebst Mutter, sowie durch
ein sogenanntes Zapfenlager Z1 nebst dazugehöriger Mutter mit dem Schaft verbunden
werden. Nachdem der Gewehrlauf nebst den damit zusammenhängenden Theilen in der richtigen Lage ist, setzt man zunächst das
Schlofsgehäuse h ein, und zwar derart, dafs letzteres mit seinem Ansatz e4 über die Mittelwand
c2 des Gehäuses c hinweggreift. Alsdann fügt man den Abzugsbügel so ein, dafs
dessen Nase i6 sich hinter den Vorsprung cs des Gehäuses c legt, und sichert schliefslich das
Ganze dadurch, dafs man die Bodenplatte A:4 einsetzt, die mit ihrem hinteren Ende unter
den Abzugsbügel hinweggreift.
Claims (3)
1. Rückstofslader, -gekennzeichnet durch die
Anordnung einer Fangvorrichtung, welche je nach ihrer Einstellung das infolge des
Rückstofses zurückschnellende Verschlufsstück entweder, frei spielen läfst oder dasselbe
nach jedem Schufs in der hintersten Stellung festhält und in diesem Falle erst nach Einwirkung einer Auslösevorrichtung
freigiebt, zum Zweck, je nach Wunsch Schnellfeuer oder Einzelfeuer abgeben zu können.
2. Ein Rückstofslader nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine als Fangvorrichtung für das Verschlufsstück dienende, durch einen federnden Druckknopf faa) auslösbare
Stellklinke fa10) und eine mit dem Sicherungsflügel
ff*) verbundene, mit Einschnitten (fef7fs) versehene Curvenscheibe ff5),
welche so eingestellt werden kann, dafs, sie die Nase fan) der Stellklinke entweder nach
innen bis in den Bereich des Ansatzes fds) des verschlufsstücks fd) federn läfst (Einzelfeuerstellung)
oder dieselbe nach aufsen drückt (Schnellfeuerstellung).
3. Bei dem Rückstofslader nach Anspruch 1 eine Hammersicherung, bestehend aus einem
federnd gelagerten, mit einer schrägen Fläche fg*) versehenen Sicherungsstift (g),
welcher beim Umlegen des Sicherungsflügels f/4; durch dessen Fläche ψ) so
weit vorgeschoben wird, dafs die Abschrägung fg3) des Sicherungsstiftes den
Hammer (h*) bis zur Freigabe der Abzugsstange niederdrückt und dann festhält.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH18624T | 1899-01-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE105618C true DE105618C (de) |
Family
ID=4220335
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT105618D Active DE105618C (de) | 1899-01-04 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH18624A (de) |
DE (1) | DE105618C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR3019887A1 (fr) * | 2014-04-14 | 2015-10-16 | Verney Carron Sa | Arme a feu a repetition du type lineaire, a ejection assistee. |
-
0
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-
1899
- 1899-01-04 CH CH18624A patent/CH18624A/de unknown
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR3019887A1 (fr) * | 2014-04-14 | 2015-10-16 | Verney Carron Sa | Arme a feu a repetition du type lineaire, a ejection assistee. |
WO2015158980A1 (fr) * | 2014-04-14 | 2015-10-22 | Verney-Carron S.A. | Arme a feu a repetition du type lineaire, a ejection assistee |
US10295287B2 (en) | 2014-04-14 | 2019-05-21 | Verney-Carron S.A. | Linear repeating firearm with assisted ejection |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH18624A (de) | 1900-02-15 |
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