DE10333838B4 - Vorrichtung zum Justieren eines Gleisrostes - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zum Justieren der Höhenlage
einer Schiene eines mindestens eine Schiene aufweisenden Gleisrostes
in Bezug auf einen Unterbau, bevorzugt einer Tragschicht für einen
in schotterloser Bauweise ausgeführten
Eisenbahn- oder Strassenbahn-Oberbau, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung aus einem unmittelbar an der Schiene (1) angreifenden
Trageelement für nur
eine Schiene besteht, welches sich über mindestens zwei in ihrer
axialen Richtung jeweils verstellbare und/oder längenveränderbare Justierelemente, die
beiderseits der aufzunehmenden Schiene angeordnet und in Schienenlängsachse
zueinander beabstandet sind, auf dem Unterbau abstützt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Justieren der Höhenlage einer Schiene eines mindestens eine Schiene aufweisenden Gleisrostes gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Aus der den nächstliegenden Stand der Technik wiedergebenden
DE 100 29 315 A1 ist bereits eine Vorrichtung bekannt, die beide Schienen eines Gleisrostes gleichzeitig mittels eines an beiden Schienen angeordneten Trageelementes justiert. Zu diesem Zweck ist ein Querträger vorgesehen, der nach Art einer Schwelle beide Schienen untergreift und durch Einpunkt-Lagerung auf einem mittig angeordneten, vertikalen Bolzen auf der Tragschicht des Fahrbahn-Unterbaus ruht. Optional ist vorgesehen, den Querträger an beiden seitlichen Aussenseiten mit jeweils einer Spindelvorrichtung zu versehen. Abgesehen vom vorrichtungstechnischen Mehraufwand in Form eines verschmutzungs- und beschädigungsanfälligen Einpunkt-Lagers und den grossen punktförmigen Krafteinleitungen in die Tragschicht am Fussbereich des vertikalen Bolzens, die zu plastischen Deformationen an der Oberfläche der Tragschicht führen, können die für den Betoniervorgang erforderliche Lagestabilität und Lagegenauigkeit der Schienen nicht gewährleistet werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Justieren der Höhenlage einer Schiene eines mindestens eine Schiene aufweisenden Gleisrostes in Bezug auf einen Unterbau, bevorzugt einer Tragschicht für einen in schotterloser Bauweise ausgeführten Eisenbahn- oder Strassenbahn-Oberbau bereitzustellen, bei der die individuelle Justierbarkeit der einzelnen Schiene verbessert wird. Insbesondere müssen hierbei die Justierung und die anschliessende Fixierung während des Betonier- bzw. Asphaltiervorganges in einem einzigen Arbeitsschritt erfolgen. Die verwendete Vorrichtung muss insbesondere während des kritischen Verdichtens des eingebrachten Füllbetons eine sichere und stabile Lagefixierung gewährleisten. Zudem soll sie weitestgehend wiederverwendbar sein. Das bedeutet, dass neben einer leichten und zügigen Baustellen-Montage eine ebenso unproblematische Demontage der Vorrichtung nach dem Vergiessen möglich sein soll.
- Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Vorrichtung aus einem unmittelbar an der Schiene angreifenden Trageelement für nur eine Schiene besteht, welches sich über mindestens zwei in ihrer axialen Richtung jeweils verstellbare und/oder längenveränderbare Justierelemente, die beiderseits der aufzunehmenden Schiene angeordnet und in Schienenlängsachse zueinander beabstandet sind, auf dem Unterbau abstützt. Dies bedeutet eine Abkehr vom bislang verfolgten Ansatz, beide Schienen des Gleisrostes mittels einer Vorrichtung einzujustieren. Die Erfindung schlägt in vorteilhafter Weise vor, die Justage stattdessen über jede Schiene einzeln zu bewerkstelligen. Damit werden zahlreiche Fehlermöglichkeiten ausgeschaltet, die aus der Anwendung des bekannten Standes der Technik resultieren können. Insbesondere ist hervorzuheben, dass nun auch die Oberkante der Schiene einjustiert wird, an welcher dann schlussendlich auch die Lagemessung durchgeführt wird.
- Eine besonders vorteilhafte Ausprägung der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht darin, wenn das Trageelement in Form einer Rippenplatte ausgeführt ist, die an mindestens zwei einander beiderseits der aufzunehmenden Schiene diagonal gegenüberliegenden Bohrungen kraft- und 1 oder formschlüssig auf der Rippenplatte fixierte Gewindemuttern zur Aufnahme der Justierelemente aufweist.
- Ergänzend hierzu ist es von Vorteil, wenn die Justierelemente in Form von Spindelstangen ausgeführt sind, die sich mittels an sich bekannter Betonsteine auf dem Unterbau abstützen. Auch wenn diese Betonsteine als einzige Bestandteile der erfindungsgemässen Vorrichtung nicht wiedergewinnbar sind, so stellt dies keinen Rückschritt gegenüber dem bekannten Stand der Technik dar, bei dem sich dies analog darstellt. Sowohl die Rippenplatte als auch die Spindelstangen können – im Unterschied zum Stand der Technik – wiedergewonnen werden. Besonders vorteilhaft ist auch zu werten, dass bei entsprechender geometrischer Gestaltung der Spindeln (Längenmass) keine unterschiedlichen Spindeln für Gleisüberhöhungen etc. bevorratet werden müssen. Es können Gleisabschnitte sowohl in der Geraden als auch in der Überhöhung einer Kurve mit denselben Materialien justiert werden.
- Der Erfindungsgedanke wird in nachfolgender Figur verdeutlicht. Es zeigt:
-
1 Schnittansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung; Schnittrichtung quer zur Schienenlängsachse -
2 Schnittansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung; Schnittrichtung längs der Schienenlängsachse - Anhand dieser Figuren lässt sich folgendes Ausführungsbeispiel nachvollziehen: Der jochweise angelieferte bzw. vor Ort montierte Gleisrost ist zu Beginn des erfindungsgemässen Justierverfahrens auf der HGT (
7 ) (HGT = hydraulisch gebundene Tragschicht) abgelegt. Der Gleisrost selbst ist in an sich bekannter Weise aus Schienen vom Typ UIC 60 (1 ) und Schwellen vom Typ B 355 (2 ) aufgebaut. In die – in Schienenlängsrichtung gesehene – Mitte eines jeden dritten Schwellenfaches wird nun eine Rip penplatte (3 ) an die Unterseite des Schienenfusses angelegt. Diese Rippenplatte (3 ) kann aus brauchbarem Altmaterial gewonnen werden; sie muss also nicht notwendigerweise neu beschafft werden. Die Rippenplatte (3 ) selbst wird um zwei Muttern M24 (4 ) ergänzt, die an zwei einander diagonal gegenüberliegenden Durchgangsbohrungen der Rippenplatte punktgeheftet werden (eine handelsübliche Rippenplatte weist insgesamt vier Durchgangsbohrungen auf). In diese Gewindemuttern (4 ) werden sodann von oben her Spindelstangen (5 ) eingedreht, die sich auf Betonsteinen (6 ), welche auf der HGT (7 ) aufliegen, abstützen. Zur Erhöhung der Tragfähigkeit in axialer Richtung weisen die Spindelstangen (5 ) an Stelle eines konischen Gewindes ein Trapezgewinde auf. Durch geschickte Wahl des Längsmasses der Spindelstangen (5 ) kann man erreichen, dass auch in Kurvenüberhöhungen, bei denen Innen- und Aussenschiene eine Höhendifferenz von bis zu 160 mm aufweisen, der Einsatz einheitlicher Spindelstangen möglich ist. Dies hat positive Auswirkungen auf Lagerhaltung und Baustellen-Logistik. - Sobald die vollständige Justierung des Gleisrostes erfolgt ist, kann das Einbringen und Verdichten des Füllbetons erfolgen. Sobald nach ca. 2 Stunden (orts- und witterungsabhängig) der Abbindeprozess des Betons einsetzt, hat der Beton ("junger Beton") eine Festigkeit erreicht, die ein Tragen des Gleisrostes ermöglicht. Die Spindeln (
5 ) werden gelöst, der Kontakt zum Betonstein (6 ) aufgehoben. Die aus dem Betoniervorgang resultierenden Spannungen können sich nun lösen. Nach ca. 3,5 bis 4 Stunden (ab Betonierende gerechnet) wird die erfindungsgemässe Vorrichtung komplett ausgebaut. Lediglich die Betonsteine verbleiben als verlorene Bauelemente im nunmehr abgebundenen Beton. Die verbliebenen Löcher werden mit Quellmörtel verfüllt. -
- 1
- Schienenprofil UIC 50
- 2
- Betonschwelle B355
- 3
- Rippenplatte Rph 1
- 4
- aufgeschweißter Mutter M24
- 5
- Spindelschraube M24 (Trapezgewinde), mit aufgeschweißter Mutter
- 6
- Betonsteine
- 7
- Hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT)
- 8
- statische Bewehrung BS 500
Claims (3)
- Vorrichtung zum Justieren der Höhenlage einer Schiene eines mindestens eine Schiene aufweisenden Gleisrostes in Bezug auf einen Unterbau, bevorzugt einer Tragschicht für einen in schotterloser Bauweise ausgeführten Eisenbahn- oder Strassenbahn-Oberbau, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aus einem unmittelbar an der Schiene (
1 ) angreifenden Trageelement für nur eine Schiene besteht, welches sich über mindestens zwei in ihrer axialen Richtung jeweils verstellbare und/oder längenveränderbare Justierelemente, die beiderseits der aufzunehmenden Schiene angeordnet und in Schienenlängsachse zueinander beabstandet sind, auf dem Unterbau abstützt. - Vorrichtung zum Justieren der Höhenlage eines mindestens eine Schiene aufweisenden Gleisrostes in Bezug auf einen Unterbau, bevorzugt einer Tragschicht für einen in schotterloser Bauweise ausgeführten Eisenbahn- oder Strassenbahn-Oberbau, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trageelement in Form einer Rippenplatte (
3 ) ausgeführt ist, die an mindestens zwei einander beiderseits der aufzunehmenden Schiene diagonal gegenüberliegenden Bohrungen kraft- und/oder formschlüssig auf der Rippenplatte fixierte Gewindemuttern (4 ) zur Aufnahme der Justierelemente aufweist. - Vorrichtung zum Justieren der Höhenlage eines mindestens eine Schiene aufweisenden Gleisrostes in Bezug auf einen Unterbau, bevorzugt einer Tragschicht für einen in schotterloser Bauweise ausgeführten Eisenbahn- oder Strassenbahn-Oberbau, nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Justierelemente in Form von Spindelstangen (
5 ) ausgeführt sind, die sich mittels an sich bekannter Betonsteine (6 ) auf dem Unterbau abstützen.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
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DE2003133838 DE10333838B4 (de) | 2003-07-24 | 2003-07-24 | Vorrichtung zum Justieren eines Gleisrostes |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10333838A1 DE10333838A1 (de) | 2005-02-24 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2003133838 Expired - Fee Related DE10333838B4 (de) | 2003-07-24 | 2003-07-24 | Vorrichtung zum Justieren eines Gleisrostes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10333838B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006032120A1 (de) * | 2006-07-04 | 2008-01-17 | SSI Schäfer AG | Schienensystem für Verschieberegale |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10029315A1 (de) * | 1999-06-18 | 2001-03-01 | Gsg Knape Gleissanierung Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge |
DE10010779A1 (de) * | 2000-03-04 | 2001-10-04 | Bahnbau Wels Gmbh Wels | Feste Fahrbahn für schienengebundene Fahrzeuge |
-
2003
- 2003-07-24 DE DE2003133838 patent/DE10333838B4/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10029315A1 (de) * | 1999-06-18 | 2001-03-01 | Gsg Knape Gleissanierung Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge |
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---|---|---|---|---|
DE102006032120A1 (de) * | 2006-07-04 | 2008-01-17 | SSI Schäfer AG | Schienensystem für Verschieberegale |
Also Published As
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---|---|
DE10333838A1 (de) | 2005-02-24 |
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