DE1032026B - Zusatzmittel fuer Treibstoffe - Google Patents

Zusatzmittel fuer Treibstoffe

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DE1032026B
DE1032026B DEE8550A DEE0008550A DE1032026B DE 1032026 B DE1032026 B DE 1032026B DE E8550 A DEE8550 A DE E8550A DE E0008550 A DEE0008550 A DE E0008550A DE 1032026 B DE1032026 B DE 1032026B
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phosphorus
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phosphate
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George Dewitt
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Ethyl Corp
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L1/00Liquid carbonaceous fuels
    • C10L1/10Liquid carbonaceous fuels containing additives
    • C10L1/103Liquid carbonaceous fuels containing additives stabilisation of anti-knock agents

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Description

  • Zusatzmittel für Treibstoffe Die Erfindung betrifft ein Zusatzmittel für Treibstoffe, mit welchem gewisse Nachteile bekannter Zusatzmittel überwunden werden sollen. Es ist bekannt, Treibstoffen zur Erhöhung der Klopffestigkeit bleiorganische Verbindungen, wie insbesondere Tetraäthylblei, zuzusetzen. Hiermit ist jedoch der Nachteil verbunden, daß Bleiverbindungen zu Ablagerungen in den Verbrennungskammern führen, die sich auch nicht durch den Zusatz von aus Halogenverbindungen, wie Äthylendibromid und/oder Äthylendichlorid, bestehenden Verflüchtigungsmitteln zu verbleiten Treibstoffen verhindern lassen. Die Ablagerungen führen ihrerseits wieder zu Selbstentzündungen und zu Verunreinigungen der Zündkerzen.
  • Es wurde gefunden, daß die vorstehend aufgeführten Nachteile, die mit bleiorganischen Antiklopfverbindungen versetzte Treibstoffe aufweisen, dadurch behoben werden können, daß man ein Zusatzmittel anwendet, das neben einer an sich bekannten bleiorganischen Antiklopfverbindung einen neutralen Chlor- oder Bromalkylester einer monomeren, Schwefel enthaltenden Säure des fünfwertigen Phosphors aufweist, wobei die Menge des Esters praktisch 50 °/o der theoretisch zur Bindung des vorhandenen Bleies als Orthophosphat erforderlichen Phosphormenge nicht überschreitet.
  • Bezüglich der Wirkung des erfindungsgemäßen Antiklopfmittels ist es gleichgültig, ob die bleiorganische Antiklopfverbindung und der Ester als Mischung dem Treibstoff zugegeben werden oder ob der Ester einem bereits eine bleiorganische Antiklopfverbindung enthaltenden Treibstoff zugesetzt wird. Die erfindungsgemäßen Zusatzmittel können in ihrer bevorzugten Form als Tri-(halogenalkyl)-ester oder Thioester von Phosphor- oder Thiophosphorsäuren angesehen werden, in denen die Halogensubstituenten in den Alkylresten entweder Chlor oder Brom sind.
  • Die Schwefel enthaltenden Säuren des fünfwertigen Phosphors, von denen einige im freien Zustand nicht existieren, sind folgende
    Phosphorsäuren Thionphosphorsäuren
    (HO)2(HS)P = 0 (HO)3P = S
    (HO) (HS)2P = O (HO)2(HS)P = S
    (HS)gP = 0 (HO)(HS)2P = S
    (HS)3P = S
    Die Halogenalkylsubstituenten der erfindungsgemäßen Zusatzmittel enthalten im allgemeinen von 1 bis zu etwa 12 Kohlenstoffatome und können entweder gerad- oder verzweigtkettig und weiterhin durch Cycloalkyl- oder Arylreste substituiert sein. Demgemäß sind die Halogenalkylreste der erfindungsgemäßen Zusatzmittel mono-, di- oder trihalogensubstituierte Alkylreste. Außerdem besteht eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in der Verwendung von Trihalogenalkylestern der monomeren, Schwefel enthaltenden Säuren des fünfwertigen Phosphors, wobei eins der Halogenatome Chlor oder Brom an dem ß-Kohlenstoffatom einer gerad- oder verzweigtkettigen Alkylgruppe mit 2 bis etwa 6 Kohlenstoffatome sitzt. Deshalb können die erfindungsgemäßen Zusatzmittel für die organischen Bleiverbindungen durch folgende allgemeine Formel dargestellt werden in der mindestens Z, bis Z4 Schwefel oder Sauerstoff bedeuten, wobei mindestens eine dieser Gruppen Schwefel ist, und R1, R2 und R3 jeweils gleich oder verschieden sind und halogensubstituierte Alkyl-, halogensubstituierte Cycloalkyl- oder halogensubstituierte Aralkylreste bedeuten, die vorzugsweise mit 1 bis 3 Halogenatomen mit einem Atomgewicht zwischen 35 und 80 substituiert sind.
  • Halogensubstituierte Alkylreste in den Zusatzmitteln können z. B. sein 2-Chloräthyl, 2-Brompropyl, 2,3,4-Trichlorbutyl, 2-Jod-sec. Butyl, 2,4,4-Trichlorbutyl, 2,4,6-Tribromisooctyl, 2-Brom-3-chlordecyl. Typische halogensubstituierte cycloaliphatische Alkylreste darin sind 2-Chlor 2-cyclohexyläthyl, 2-Brom-3-(3-chlorcyclohexyl) hexyl und verwandte Radikale. Halogensubstituierte Aralkylradikale sind 2-Brom-2-phenyl-äthyl, 2-Chlor-3-phenylpropyl, 2-Chlor-3-(p-chlorphenyl)propyl, 2-Brom-4-(2,3-dichlorphenyl)butyl u. dgl. Radikale. Typische Zusatzmittel nach vorliegender Erfindung für organische Bleiverbindungen sind Tris-(bromäthyl)trithiothionphosphat, Tris-(2-chloräthyl)-thionphosphat, Tris-(2-bromäthyl)-thionphosphat, Tris-(2-chlorpropyl)-thionphosphat, Tris-(2-brompropyl)-thionphosphat, Tris-(2-chlorisopropyl)-thionphosphät,Tris-(2-Bromisopropyl)-thionphosphat, Tris - (3,5 - dichlorhexyl) - thionphosphat, Di - (2 - chlorpropyl) (2 - chlorisopropyl) - thionphosphat, Di - (2 - brompropyl) (2 - bromisopropyl) - thionphosphat, (2 - Chlorpropyl) - di - (2 - chlorisopropyl) - thionphosphat, (2 - Brompropyl) - di - (2 - bromisopropyl) - thionphosphät, Di - (2 - Bromäthyl) (2 - chloräthyl) - tbionphosphat, Di-(2-bromäthyl) (2-chloräthyl)-thionphosphat, Di-(2-chlorpropyl) (2-brompropyl)-thionphosphat, Tris-(2-chlorbutyl)-thionphosphat, Tris-(2-brombutyl)-thionphosphat, Tris-(2-brompentyl)-thionphosphat, Tris-(2,3-dibrompropyl) - thionphosphat, Tris - (2,3,3 - tribrompropyl) - thionphosphat, Tris-(2-chlorpropyl)-trithiothionphosphat, Tris-(2-brompropyl)-trithiophosphat, Tris-(2,4,4-trijodbutyl)-thionphosphat sowie Gemische dieser Stoffe.
  • Es wurde bereits als Zusatzmittel eine Mischung vorgeschlagen, die aus einem flüchtigen Bleialkyl und einer im Bereich von 149 bis 343°C siedenden benzinlöslichen, aliphatischen Phosphorverbindung besteht, die ein oder mehrere Chlor- oder Bromatome in chemischer Bindung enthält. Als Phosphorverbindung wird ein Ester einer Säure des Phosphors genannt, bei welchem das Halogen unmittelbar an Alkylreste gebunden ist; die Anwendung von Estern einer Schwefel enthaltenden Säure des fünfwertigen Phosphors ist jedoch hierbei ausgeschlossen, da die Auffassung vertreten wird, daß sich mit Schwefelverbindungen nicht flüchtige Bleiverbindungen bilden, die bei den in Verbrennungsmotoren herrschenden hohen Temperaturen stark korrodierend auf Eisen wirken. Es wurde gefunden, daß diese Auffassungen nicht zutreffen.
  • Durch die USA.-Patentschrift 2 260 304 ist ein Zusatzmittel für Schmieröl bekanntgeworden, das aus einem organischen, chlorhaltigen Phosphinoxyd bzw. -sulfid besteht, bei denen das Chlor unmittelbar an den Phosphor gebunden ist. Aus der Verwendung dieser Verbindungen als Zusatzmittel für Schmieröle konnten keine Rückschlüsse auf die Tauglichkeit der erfindungsgemäß als Zusatzmittel für Treibstoffe in Mischung mit einem bleiorganischen Antiklopfmittel verwendeten neutralen Halogenalkylester einer monomeren, Schwefel enthaltenden Säure des fünfwertigen Phosphors gezogen werden, zumal gemäß dem obenerwähnten Vorschlag von dem Einsatz dieser Phosphorverbindungen als Zusatz für Motortreibstoffe abgeraten wird.
  • Einige Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusatzmittel sind dem Fachmann geläufig, wobei es sich im allgemeinen um solche handelt, die auf Wechsel-.wirkungen zwischen einem =Phosphor-Oxyhalogenid oder -Thiohalogenid und einem Epoxyd, cyclischen Sulfid, Halogenalkohol oder Halögenmercaptan beruhen. Wenn die -Halogenalkohole oder- Halögenmercaptane mit den Phosphorverbindungen zu -Trihalogenalkylestern umgesetzt werden, hängt die Stellung der Halogenatome nur Von ihrer Stellung in derü: Ausgangsstoff ab. Die Umsetzung zwischen den obengenannten Phosphorverbindungen und den Epoxydeir. oder cyclischen Sulfiden führt -andererseits zur Bildung von Halogenalkylestem von Säuren des fünfwertigen Phosphors mit einem Halogenatom an dem Kohlenstoffatom in der ß-Stellung.
  • Ein anderes Verfahren itfr I@erstellung der erfindungsgemäßen Thionphosphatztigatzmittel besteht in der Um--setzung eines Alkylenox3ids.: oder eines cyclischen Sulfids -oder eines Gemisches davon= mit einem Phosphor-Tri= halogenid, wobei ein Z@chenerzeugnis erhalten wird; das ohne Abtrennung aus dem Reaktionsgemisch anschließend gleich mit elementarem Schwefel umgesetzt wird. Bei dieser Abwandlung erzielt man nahezu quantitative Ausbeuten.
  • Die folgenden Beispiele, bei denen alle Teile und Prozentsätze gewichtsbezogen sind, erläutern typische Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen phosphorhaltigen Zusätze. Für diese Herstellung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung kein Schutz beansprucht. Beispiele 1. In ein dreihalsiges, mit Rührwerk, Rückflußkühler und Tropftrichter versehenes Reaktionsgefäß wurden 169,5 Teile Thiophosphorylchlorid (PS C13) und 1 Teil Titantetrachlorid (TiC14) gegeben. Unter Aufrechterhaltung einer Stickstoffatmosphäre in dem Gefäß wurde dessen Temperatur auf 70°C erhöht. Bei dieser Temperatur wurden 185,5 Teile Propylenoxyd zugegeben, wobei durch Außenkühlung die Temperatur auf 70°C gehalten wurde. Nach der Zugabe des Propylenoxyds wurde die Reaktionsmasse 30 Minuten lang bei derselben Temperatur ununterbrochen gerührt, worauf der Propylenoxydüberschuß durch fraktionierte Destillation entfernt wurde. Daraufhin wurde das Reaktionsgemisch gekühlt und zweimal mit je 100 Teilen einer 10%igen wäßrigen Dinatriumtartratlösung und dann zweimal mit 100 Teilen Wasser gewaschen. Das Produkt wurde nun von der wäßrigen Phase abgetrennt und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, wobei 120 Teile Tris-(2-chlorpropyl)-thionphosphat anfielen, was einer Ausbeute von 70 % der Theorie entsprach. Die chemische Analyse ergab Gehalte von etwa 9% Phosphor, etwa 9,10/0 Schwefel und etwa 31,00/0 Chlor, entsprechend der Formel C9H"C1303PS Der Brechungsindex betrug n2',5 = 1,4910, und der Siedebereich bei 1 mm Druck war 140 bis 160°C.
  • 2. In die im Beispiel 1 beschriebene Vorrichtung wurden 137,5 Teile Phosphortrichlorid (P Cl,) und dann 191,4 Teile Propylenoxyd gegeben. Die Temperatur der Reaktionsteilnehmer wurde unter 35°C gehalten, indem man das Reaktionsgefäß in ein Bad aus Trockeneis stellte. Nach Abschluß der Umsetzung wurde das überschüssige Propylenoxyd im Vakuum auf dem Wasserbad verdampft. Zu dem Zwischenprodukt wurden in immer größeren Mengen 33 Teile doppeltsublimierte Schwefelblüte gegeben, wobei die Temperatur auf etwa 60°C gehalten wurde. Nach dieser Zugabe wurde das flüssige Reaktionsgemisch im Eisbad gekühlt und dann zur Beseitigung nicht umgesetzten Schwefels filtriert. Es wurde eine klare, ganz leicht gelbe Flüssigkeit mit dem Brechungsindex n2,5=1,4910 erhalten. Die Ausbeute betrug 352Teile Tris-(2-chlorpropyl)-thionphosphat (270,1o der Theorie) mit dem Siedebereich 130 bis 180°C unter 1 mm Druck.
  • 3. Zur Herstellung von Tris-(2-chloräthyl)-thionphosphat wurde wieder die oben beschriebene Vorrichtung benutzt. Nach dem im Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wurden 272,8 Teile Äthylenoxyd zu 275,0 Teilen Phosphortrichlorid gegeben. Nach Abschluß dieser Umsetzung wurden noch 66 Teile Schwefel unter Einhaltung einer Temperatur von etwa 60 bis 70°C zugegeben. Bei dieser Unisetzung entstanden 585 Teile einer klaren, ganz leicht gelben Flüssigkeit, was einer Ausbeute von 97':°/0 der Theorie entspricht. Das Produkt hatte einen Brechungsindex von n21,5 = 1,5080, Es liegt auf der Hand, daß die oben beschriebenen V;enfahren ganz allgemein zur-Hestellung der aus Thidn@ phosphaten- mit einem ß-Halogenatom .im : Alkylrest bestehenden Zusatzmittel anwendbar sind, d. h., man erhält auf dieselbe Weise mit anderen Epoxyden oder cyclischen Sulfiden und auch mit anderen phosphorhaltigen Ausgangsstoffen, z. B. PBr3, PBr3C1 u. dgl., ähnliche Ergebnisse.
  • Die für die erfindungsgemäßen Antiklopfmittelgemische verwendeten organischen Bleiverbindungen bestehen aus solchen Verbindungen, in denen das Blei unmittelbar an den Kohlenstoffatomen sitzt. Solche Verbindungen sind z. B. Bleiaryle, wie Tetraphenylblei, und die Bleialkyle, wie z. B. Tetramethylblei, Tetraäthylblei, Tetrapropylblei, Tetrabutylblei, Dimethyldiäthylblei, Methyltriäthylblei u. dgl., oder Gemische dieser Verbindungen. Das Tetraäthylblei stellt wegen seiner allgemeinen überlegenen Eigenschaften und seiner leichten Beschaffbarkeit im Handel das meistgebrauchte Antiklopfmittel dar, das auch für die Gemische nach vorliegender Erfindung bevorzugt wird.
  • Bei den verschiedenen innerhalb des Erfindungsbereiches liegenden Gemischen werden die Mengenanteile der zusammen mit einer organischen Bleiverbindung verwendeten neutralen Halogenalkylester von Säuren des fünfwertigen Phosphors derart bemessen, daß insgesamt zwischen etwa 5 und 50°/o derjenigen Phosphormenge vorhanden sind, die theoretisch notwendig ist, um sich mit dem Blei zu Bleiorthophosphat umzusetzen, und zwar so, daß auf 2 Atome Phosphor 3 Atome Blei kommen. Im allgemeinen genügt jedoch eine solche Menge des Zusatzmittels, daß eine Phosphormenge zugegen ist, die zwischen etwa 10 und 30 °/o der genannten theoretischen Phosphormenge liegt, wobei die besten Ergebnisse bei Mengen zwischen etwa 10 und 20111, der theoretischen Phosphormengen erzielt werden. Die letztgenannten Konzentrationen stellen eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
  • Die erfindungsgemäßen halogenhaltigen Zusatzmittel sind in Kohlenwasserstoffen des Benzinsiedebereiches äußerst löslich, ganz gleich aus welcher Quelle die letzteren stammen. Die Zusatzmittel können also für unbehandelte Benzinarten wie für solche verwendet werden, die nach verschiedenen handelsüblichen Aufbereitungs- und Reinigungsverfahren, z. B. durch thermisches und katalytisches Cracken, Reforming- und Platformingbehandlungen erhalten werden. Die Zusatzmittel sind außerdem bei den im Motorenbetrieb normalerweise auftretenden Temperaturen ausreichend flüchtig, so daß sie von dem Kraftstoff und seinen normalen Zusätzen leicht mitgeführt werden.
  • Um die Eignung der erfindungsgemäßen Zusatzmittel für den erwähnten Zweck weiterhin zu erläutern, wurden erfindungsgemäße Zusatzmittel, nämlich Tri-(2-chlorpropyl)-thionphosphat und Tris-(2-chloräthyl)-thionphosphat, dem folgenden Prüfverfahren unterworfen: Ein nach vorliegender Erfindung verbessertes Kraftstoffgemisch wurde durch Zugabe des genannten Zusatzmittels in einer 40 °/o der theoretischen Phosphormenge entsprechenden Menge zu einer im Handel erhältlichen Mischung aus unbehandeltem und katalytisch und thermisch gecracktem Benzin hergestellt, die als übliches Antiklopfmittel 0,8 ccm Tetraäthylblei je Liter Kraftstoff enthielt. Nach mechanischem Verrühren dieses Gemisches lag homogenes Kraftstoffgemisch vor. Etwa 41 dieses dünnen Kraftstoffs wurden dann in einen vollständig aus Glas bestehenden Behälter gegeben, der mit einem Blasrohr ausgerüstet war, durch das feuchte Luft dauernd mit gleichbleibender Geschwindigkeit 2 Wochen lang durchgeleitet wurde. Die äußerst hohe Beständigkeit der Zusatzmittel gegen Hydrolyse und oxydative Zersetzung wird durch die Tatsache bewiesen, daß nach diesem Zeitraum das so verbesserte Kraftstoffgemisch praktisch keinen Schlamm oder andere Zersetzungsprodukte enthielt und demnach ganz offensichtlich unter den scharfen Bedingungen, denen es unterworfen worden war, nicht gelitten hatte.
  • Die verbesserten Kraftstoffe sind auch sehr beständig gegen Zersetzung, wenn sie unter oxydierenden Bedingungen bei erhöhten Temperaturen gelagert werden. Dies wurde durch eine Reihe von Lagerungsversuchen festgestellt, bei denen von zwei verschiedenen handelsüblichen Benzinen ausgegangen wurde, denen als übliches Antiklopfgemisch 0,8 ccm Tetraäthylblei je Liter zugegeben wurde. Das eine Kraftstoffgemisch bestand dabei aus einer Mischung von unbehandeltem und katalytisch und thermisch gecracktem Benzin, während das andere aus einer Mischung von unbehandeltem und katalytisch gecracktem Benzin mit einem Polymerengemischbestand. Der Einfachheit halber werden diese Kraftstoffgemische mit A und B bezeichnet.
  • Einzelne Proben beider Kraftstoffgemische wurden mit Zusatzmitteln nach der Erfindung in Höhe von 20 °/o der theoretischen Phosphormenge versetzt. Etwa je 31 des Kraftstoffes A wurden einzeln mit Tri-(2-chlorpropyl)-thionphosphat und Tris-(2-chloräthyl)-thionphosphatvermischt. Die gleichen Zusatzmittel wurden in gleicher Konzentration mit jeweils gesonderten Mengen des Kraftstoffes B vermischt. Nach inniger Vermischung wurden alle diese Kraftstoffproben in 41 fassende Behälter eingefüllt, die jedoch zu 33 % ihres Inhalts leer blieben, d. h., es wurde Vorkehrung für eine Volumenausdehnung um ein Drittel getroffen. Die Proben wurden dann unter oxydierenden Bedingungen bei etwa 44°C gelagert. Einzelne Proben der Kraftstoffgemische A und B, die nur das übliche Antiklopfgemisch enthielten, wurden unter gleichen Bedingungen gelagert und dienten als Vergleichsproben. Alle gelagerten Kraftstoffproben wurden periodisch auf Zersetzung untersucht.
  • Sowohl nach ein- wie auch nach zweiwöchiger Lagerung wurde gefunden, daß alle Kraftstoffproben nur Spuren von Schlamm abgesetzt hatten, und zwar in gleicher Menge wie bei den üblichen Kraftstoffen. Nach einmonatlicher Lagerung waren sowohl die ursprüngliche wie auch die mit den erfindungsgemäßen Zusätzen vermischten Kraftstoffproben der Reihe B praktisch unverändert. Bei dem Kraftstoffgemisch A, der ein Beispiel eines empfindlicheren Kraftstoffes ist, zeigte sich nach einmonatlicher Lagerung eine geringe Menge ausgefällten Schlamms; auch hier aber war in den mit den Zusatzmitteln versetzten Proben nicht mehr Schlamm ausgefallen als in dem als Grundstoff verwendeten Kraftstoffgemisch A.
  • Es liegt auf der Hand, daß eine Anzahl Abänderungen bei Anwendung der erfindungsgemäßen Zusatzmittel möglich sind. Es liegt z. B. im Bereich der Erfindung, ein Gemisch aus einem aus einer organischen Bleiverbindung bestehenden Antiklopfmittel, z. B. Bleialkyl, und einem neutralen Halogenalkylester einer monomeren, Schwefel enthaltenden Säure des fünfwertigen Phosphors herzustellen. In diesem Falle macht der Zusatz des erfindungsgemäßen Esters zu einem Kraftstoff mit dem Siedebereich von Benzin die üblichen, aus organischen Halogeniden bestehenden Motorspülzusätze überflüssig. Dies beruht wohl darauf, daß die erfindungsgemäßen Zusatzmittel bereits Halogenatome enthalten, die an sich schon spülend wirken. Bei dieser Ausführungsart der Erfindung ist es erwünscht, entweder ein erfindungsgemäßes Phosphorzusatzmittel mit wenigstens 2 Halogenatomen in jeder Alkylgruppe in niedriger Konzentration, d. h. in der Größenordnung von 10 bis 20 % der theoretischen Phosphormenge zu nehmen, oder ein erfindungsgemäßes Zusatzmittel mit nur einem Halogenatom in jeder Alkylgruppe in entsprechend höherer Konzentration, also von etwa 40 bis 50 °/o der theoretischen Phosphormenge. Verfährt man so, so genügt die Menge des in dem Zusatzmittel vorhandenen Halogens für die Spülung des Motors, so daß man dann keine der üblichen aus organischen Halogeniden bestehenden Spülzusätze mehr braucht. Gleichzeitig genügen die oben angeführten Konzentrationen der Zusatzmittel, um die sonst durch Ablagerungen entstehenden Schwierigkeiten in den Motoren, wie Zündkerzenverunreinigungen, wildes Klopfen, auf ein Mindestmaß herabzusetzen.
  • Um die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zusatzmittel zur Herabsetzung der Zündkerzenverunreinigung annähernd zu zeigen, wurde eine Reihe von Fahrversuchen gemacht. Diese Versuche wurden sowohl mit üblichem bleihaltigem Kraftstoff wie auch mit einem erfindungsgemäßen Kraftstoff durchgeführt, der 20 °/o der theoretisch benötigten Phosphormenge als Tri-(2-chlorpropyl)-thionphosphat enthielt.
  • Bei dem Prüfverfahren wurde ein Paar moderner V-8-Kraftwagen mit hoher Kompression auf einem mäßig langsamen Streckenplan in einem Stadtgebiet eingesetzt, wobei die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge auf 65 km/Std. beschränkt wurde. Zu Beginn der Versuche waren die Verbrennungskammer, die Induktionssysteme, Ventile und Kurbelwellengehäuse gesäubert und ausgewählte neue Zündkerzen eingesetzt worden. In einem solchen Wagen wurden abwechselnd zwei Gruppen von Zündkerzen verwendet, jede Gruppe für 960 km. Der Versuch wurde so lange fortgesetzt, bis drei Zündkerzen in jeder der beiden ursprünglichen Gruppen versagt hatten.
  • Die Zündkerzen wurden nach etwa 960 km auf ihre Verschmutzung hin untersucht, indem man sie in ein V-8-Modell mit hoher Kompression einsetzte, das sich auf einem Meßstand befand. Diese Untersuchungen bestanden in der Prüfung auf Fehlzündungen, wobei jede Kerze des Versuchsfahrzeugs für sich zusammen mit sieben neuen Kerzen geprüft wurde. Fehlzündungen wurden bei Betrieb mit Vollgas im Anschluß an eine gemessene Vollgasbeschleunigung von 1500 U/min bei Fahrtbelastung auf 3200 U/min Belastung bei Vollgas erzeugt. Die Fehlzündungen wurden durch einen Oszillographen nach Brush angezeigt, der mit einem Druckmesser in der Auspuffleitung verbunden war. Das Versagen der Zündkerzen zeigte sich durch Fehlzündungen an, die während der ersten 15 Sekunden des Betriebs bei Vollgas auftraten, der von einem niedrigen Nebenschlußwiderstand von etwa 1 Megohm begleitet war. Der Nebenschlußwiderstand wurde mit einem Megohmmeter nach B r i d d 1 e gemessen.
  • Bei Anwendung des oben beschriebenen Prüfverfahrens mit handelsüblichem Kraftstoffgemisch, das aus unbehandeltem, katalytisch gecracktem und mit einem Polymergemisch versetztem Kraftstoffgemisch besteht und im Liter 0,8 ccm Tetraäthylblei als Antiklopfflüssigkeit, 50 % der theoretisch erforderlichen Brommenge als Äthylendibromid und 100 °/o der theoretisch erforderlichen Chlormenge als Äthylendichlorid enthält, wurden die in Tabelle 1 niedergelegten Feststellungen gemacht
    Tabelle I
    Zündkerzen- Durchschnittliche Kilo-
    meterzahl bis zu drei
    gruppe Fehlzündungen
    Wagen 1 . . . . . . . . A 2000
    B 2545
    Wagen 2 . . . . . . . . A 1640
    B 2225
    Hieraus ergibt sich, daB mit einem üblichen Bleikraftstoff und mit vier Gruppen von Zündkerzen in zwei handelsüblichen Wagen insgesamt zwölf Zündkerzenversager auftraten, nachdem die Wagen durchschnittlich 2 130 km zurückgelegt hatten. Wird das gleiche Kraftstoffgemisch mit demselben Antiklopfgemisch und mit einer Tri-(2-chlorpropyl)-thionphosphatmenge versetzt, die 20 0/a der theoretischen Phosphormenge entspricht, so wurde bis zu einer durchschnittlichen Fahrtstrecke der Wagen von 3480 km überhaupt kein Zündkerzenversager festgestellt. Dieses Ergebnis beweist eine wesentlich längere Verwendbarkeit der Zündkerzen, die bei ähnlichen Versuchen mit früher bereits vorgeschlagenen phosphorhaltigen Zusätzen nicht erzielt wurde.
  • Etwa ebenso gute Ergebnisse werden auch erzielt, wenn andere der verbesserten erfindungsgemäßen Zusätze zur Erreichung der oben beschriebenen Ziele genommen werden. Wenn nach vorliegender Erfindung solche Zusatzmittel verwendet werden, wie z. B. Tris-(2-chlorpropyl)-thionphosphat, Tris - (2 - brompropyl) - thionphosphat, Di - (2 - brompropyl) - (2 -bromisopropyl) - thionphosphat, Di- (2-chlorpropyl) - (2-brompropyl)-thionphosphat, Tris -(2-chlorpropyl)-trithiothionphosphat, so wird die Zündkerzenverschmutzung ähnlich stark vermindert. Ohne sich durch die folgende Erklärung für die erhöhte Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zusatzmittel festlegen zu wollen, glaubt der Erfinder, eine annehmbare Erklärung dafür darin zu erblicken, daß bei diesen Stoffen ein angemessenes Gleichgewicht zwischen den physikalischen Eigenschaften, wie Beständigkeit, Flüchtigkeit, Löslichkeit, Verträglichkeit usw., und den Energieverhältnissen oder der Leichtigkeit der Zersetzung besteht, die zu der Gesamtwirksamkeit der Verbindung beitragen können, indem sie die Zersetzung im geeigneten Augenblick beim Arbeitsgang des Motors erleichtern.
  • Die wichtigsten Antiklopfflüssigkeiten enthalten Alkylbleiverbindungen und insbesondere Tetraäthylblei. Die erfindungsgemäßen Zusatzmittel sind jedoch gleichermaßen zur Verwendung mit Tetramethylblei, Triäthylblei, Dimethyldiäthylblei, Äthyltriäthylblei, Tetraphenylblei u. dgl. geeignet. Solche Antiklopfflüssigkeiten werden normalerweise mit einem oder mehreren halogenhaltigen Spülzusätzen, insbesondere Äthylenchlorid und -bromid, vermischt. Zur Verwendung für Kraftfahrzeuge ist es allgemein üblich, eine der theoretischen Chlormenge entsprechende Äthylenchloridmenge und 50 °/o der theoretischen Brommenge als Äthylenbromid anzuwenden, wobei eine »theoretische Menge« des Spülzusatzes einer solchen Halogenmenge entspricht, die zur Bindung des in der Antiklopfflüssigkeit vorhandenen Bleis erforderlich ist. Bei Flugzeugbenzinen dagegen ist es üblich, die theoretische Menge des Äthylenbromids als Spülzusatz zu verwenden. Außerdem können solche Flüssigkeiten noch bekannte Farbstoffe, Verdünnungsmittel, Antioxydationsmittel, Metall-Entaktivierungszusätze enthalten. Es ist jedoch zu bemerken, daß die halogenhaltigen Spülzusätze ganz oder teilweise durch die halogenhaltigen Alkylester der Thiophosphorsäuren sowie durch Gemische dieser Bestandteile ersetzt werden können. Die erfindungsgemäßen Halogenalkylester können auch dazu dienen, um noch zusätzliche Spülzusätze in das Gemisch hineinzubringen, und in einigen Fällen wurden verbesserte Ergebnisse damit erzielt. Außer den obenerwähnten Bestandteilen der Antiklopfflüssigkeiten können bei Durchführung der vorliegenden Erfindung auch noch Lösungsvermittler angewandt werden.
  • Der erfindungsgemäßen Zusatzmischung wird Treibstoff in solchen Mengen zugesetzt, daß dieser im allgemeinen etwa 0,14 bis 0,85 g Blei im Liter enthält. Es können auch noch größere Bleimengen benutzt werden; was bei den heutigen Bestrebungen zur Schaffung von Motoren mit hohem Kompressionsverhältnis von zunehmender Bedeutung ist. So kann der Kraftstoff bei Verwendung für Erdkraftfahrzeuge bis zu etwa 1,68 g Blei und für Flugzeuge bis zu etwa 0,88 g Blei im Liter enthalten. Tetraäthylblei-Kraftstoffe können bis zu etwa 1,59 ccm Tetraäthylblei im Liter als verbesserte Antiklopfflüssigkeit enthalten. Demgemäß wird die Phosphormenge durch die angewandte Bleimenge bestimmt, so daß bei der bevorzugten Ausführung der Erfindung der Phosphor als neutraler Chlor- oder Bromalkylester einer Säure des fünfwertigen Phosphors in einer Menge von etwa 10 bis 20 °/o der theoretisch erforderlichen Phosphormenge zugegen ist.
  • Die erfindungsgemäßen Zusätze erfüllen den doppelten Zweck, die durch Ablagerungen verursachte Selbstentzündung oder das wilde Klopfen zu verringern oder zu beseitigen und daneben die Brauchbarkeit der Zündkerzen zu verlängern, während sie gleichzeitig nur geringe Nebenwirkungen hervorrufen. Solche Zusätze ermöglichen also eine genaue Einstellung der Zündung, d. h., sie verbessern den Gesamtbetrieb des Zündsystems und beseitigen damit verbundene Schwierigkeiten, die beim Verbrennungsvorgang in durch Motoren mit Funkenzündung auftreten.
  • Um die verbesserten Eigenschaften der organische Bleiverbindungen enthaltenden Gemische nach vorliegender Erfindung noch weiter zu erläutern, wurde der Frage des wilden Klopfens besondere Beachtung geschenkt. Um die Vorteile der neuen Gemische in dieser Hinsicht zu zeigen, wurden ein erfindungsgemäß zusammengesetztes Kohlenwasserstoff-Kraftstoff-Gemisch und eine andere Menge des gleichen Kohlenwasserstoff-Kraftstoffes, der nur ein übliches Antiklopfgemisch enthielt, nach einem Verfahren geprüft, bei dem ein Einzylinder-Klopfprüfmotor (C. F. R.) verwendet wurde, dessen Zylinder mit L-Kopf und Zählwerk versehen war, das die Gesamtzahl der während der Prüfdauer vorkommenden wilden Klopfgeräusche registrierte. Zu dieser Vorrichtung gehört ferner eine Spezialzündkerze, die als Ionisierungsvorrichtung (ionisation gap) dient und in einer zweiten Öffnung der Verbrennungskammer eingesetzt wird. Auch ein mechanischer Unterbrecher, der mit der Geschwindigkeit der Nockenwelle betrieben wird, ist vorgesehen und schaltet in geschlossenem Zustand das Zählwerk für das wilde Klopfen während der Zeit aus, in der sich in der Verbrennungskammer die normale Flamme entwickelt. Der Unterbrecher ist während einer Umdrehung der Kurbelwelle um 80° offen, und zwar zwischen 70° vor dem oberen Totpunkt und 10° dahinter. Wenn eine zu Beginn des Takts durch Ablagerungen gezündete Flammfront die Ionisierungslücke während dieses Zeitraums, in dem der Unterbrecher offen ist, erreicht, so registriert das Zählwerk ein wildes Klopfen, ohne Rücksicht auf die hörbaren Äußerungen. Bei der normalen Verbrennung mit Zündeinstellung etwa im oberen Totpunkt erreicht die Flammfront die Ionisierungslücke etwa 15 bis 18° hinter dem oberen Totpunkt zu einem Zeitpunkt, in dem der Unterbrecher geschlossen ist und das Zählwerk nicht registriert. Das eigentliche Prüfverfahren besteht hauptsächlich im Betrieb des Prüfmotors, der anfänglich eine saubere Verbrennungskammer aufweist, unter verhältnismäßig milden Arbeitsbedingungen zur Bildung von Ablagerungen, bis ein Gleichgewicht der Selbstentzündung durch Ablagerungen erzielt ist. Die Eignung der Zusätze nach vorliegender Erfindung wird bestimmt, indem man das Verhalten der mit den erfindungsgemäßen Zusätzen vermischten Kraftstoffe mit demjenigen der nur mit einem üblichen Antiklopfmittel versetzten Kraftstoffe vergleicht. Da das Zählwerk die Gesamthäufigkeit des wilden Klopfens während des Prüfverfahrens anzeigt, ist die Häufigkeit dieses Klopfens in der Betriebsstunde ein zahlenmäßiger Ausdruck für die Anzahl der durch die Ablagerungen verursachten Selbstzündungen.
  • Die Eignung der verbesserten Kraftstoffgemische im Sinne einer Vermeidung von Selbstzündungen durch solche Ablagerungen geht aus den folgenden besonderen Beispielen hervor 4. Zu 113,61 einer handelsüblichen Kraftstoffmischung aus unbehandeltem, katalytisch gecracktem und mit Polymergemischen versehenem Kraftstoff wurden 150 ccm Tetraäthylblei als Antiklopfflüssigkeit zugesetzt, die Tetraäthylblei, 50 °/o der theoretischen erforderlichen Brommenge als Äthylenbromid und 1000/, der theoretischen Chlormenge als Äthylenchlorid enthielt. Durch gutes mechanisches Verrühren dieses Gemisches wurde ein homogenes Kraftstoffgemisch erhalten. Bei seiner Anwendung für das oben beschriebene Prüfverfahren wurde in der Betriebsstunde 171mal wildes Klopfen festgestellt.
  • 5. Zu 1001 des gleichen Gemisches wurden 80 ccm Tetraäthylblei als die gleiche Antiklopfflüssigkeit, wie in dem vorstehenden Beispiel beschrieben, zugesetzt. Zu diesem Gemisch wurden 5 °/o der theoretisch erforderlichen Phosphormenge als Gemisch von Tri-(2-chlorpropyl)-thionphosphaten zugegeben. Das Ganze wurde dann mechanisch gerührt, so daß ein erfindungsgemäßes homogenes Kraftstoffgemisch entstand. Bei Anwendung dieses Kraftstoffes in dem Prüfmotor wurde 111mal wildes Klopfen registriert. Folglich vermindert der erfindungsgemäße Zusatz zu dem Kraftstoffgemisch die Häufigkeit dieses Klopfens um etwa 35 °;ä.
  • 6. Es wurde ein Kraftstoff hergestellt, der etwa dem im Beispiel 5 beschriebenen entsprach, außer daß er 10 °/o der theoretischen Phosphormenge . als Gemisch von Tri-(2-chlorpropyl)-thionphosphaten enthielt. Nach mechanischem Rühren lag des erfindungsgemäß verbesserte Kraftstoffgemisch vor. Beim Laufen des Prüfmotors wurde 29mal wildes Klopfen in der Betriebsstunde gezählt, so daß bei diesem verbesserten Kraftstoffgemisch die Klopfhäufigkeit um etwa 700/, geringer war.
  • 7. Es wurde ein mit denjenigen nach den vorstehenden beiden Beispielen vergleichbarer Kraftstoff hergestellt. Der Unterschied bestand darin, daß er 200/, der theoretischen Phosphormenge als Gemisch von Tri-(2-chlorpropyl)-thionphosphaten enthielt. Beim Betrieb des durch Funken gezündeten Motors mit diesem homogenen Kraftstoffgemisch war nur 24mal in der Betriebsstunde wildes Klopfen festzustellen. Dies entspricht einer Herabsetzung der Häufigkeit um etwa 79°/o.
  • B. Zu dem gleichen Kraftstoffgemisch wurden 0,8 ccm Tetraäthylblei j e Liter in Form einer Antiklopfflüssigkeit zugegeben, die aus Tetraäthylblei, 50 °/a der theoretischen Brommenge als Äthylenbromid und 100"/, der theoretischen Chlormenge als Äthylenchlorid bestand. Zu diesem üblichen Kraftstoffgemisch wurde dann eine solche Tris-(2-chloräthyl)-thionphosphatmenge zugegeben, daß der Phosphorgehalt des Kraftstoffes 10 °/o der theoretisch erforderlichen Menge betrug. Mit diesem Kraftstoff wurde nach dem oben beschriebenen Prüfverfahren ein 46maliges wildes Klopfen in der Betriebsstunde gezählt. Dies entsprach einer Verminderung der Klopfhäufigkeit um 81 "/o.
  • Es liegt auf der Hand, daß es vorzuziehen ist, die erfindungsgemäßen Zusatzmittel als Zusätze für Kraftstoffe mit hoher Oktanzahl, d. h. für solche zu verwenden, die eine wesentliche Menge Tetraäthylblei enthalten, da die meisten der durch Ablagerungen verursachten Schwierigkeiten bei der Verbrennung solcher Kraftstoffe entstehen.
  • Eine andere Eigenschaft, die die Zusatzmittel für die erwähnten Zwecke sehr geeignet macht, liegt in ihrer hohen Löslichkeit in Antiklopfflüssigkeiten und Kohlenwasserstoffkraftstoffen. Es ist allgemein bekannt, daß ein Stoff zur Verwendung als Kraftstoff oder flüssiges Zusatzmittel sehr löslich in den organischen Flüssigkeiten sein soll, mit denen sie in Berührung treten. Viele der bisher bekanntgewordenen Phosphorverbindungen erfordern häufig, obgleich sie etwas in diesen Medien löslich sind, die Verwendung von Lösungsvermittlern oder werden in Gestalt von Suspensionen oder Dispersionen angewandt. Dies ist im Falle der neuen Zusatzmittel nicht erforderlich. Selbst neutrale Halogenalkylester der Säuren des fünfwertigen Phosphors mit nur 6 Kohlenstoffatomen sind in den organische Bleiverbindungen enthaltenden Gemischen und in Kohlenwasserstoffen des Benzinsiedebereichs sehr leicht löslich. Der Löslichkeitsgrad der Zusatzmittel hängt in gewissem Maße von der in dem Molekül vorhandenen Anzahl der Kohlenstoff atome ab. Es ist jedoch durchaus möglich, daß die Gegenwart der Halogenatome auf irgendeine nicht allgemein erklärbare Weise zu dieser verstärkten Löslichkeit beiträgt.
  • Es ist bekannt, daß die meisten handelsüblichen Benzine einen geringen Wassergehalt aufweisen. Ein ziemlich ernster Nachteil, der bei Verwendung üblicher phosphorhaltiger Zusätze auftritt, besteht in deren Neigung, in Gegenwart von Wasser zu hydrolysieren oder sich in der wäßrigen Phase zu lösen. Diese Faktoren wiederum vermindern die Löslichkeit in Kohlenwasserstoffen und führen leicht zur Bildung von unlöslichen Aufschlämmungen, Rückständen u. dgl. Ein überraschender, bei der Verwendung der neuen Zusatzmittel festgestellter Vorteil ist demgegenüber die Tatsache, daß sie nur äußerst wenig in Wasser löslich und dabei sehr beständig gegen Hydrolyse sind. Es liegt deshalb auf der Hand, daß ihre Brauchbarkeit durch die Gegenwart von im Benzin befindlichen Wasser nicht wesentlich beeinträchtigt wird, wodurch wiederum die vielfältigen Vorteile bewiesen werden, die sich bei Anwendung der vorliegenden Erfindung ergeben.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Zusatzmittel für Treibstoffe, bestehend aus einer Mischung aus einer an sich bekannten bleiorganischen! Antiklopfverbindung und einem neutralen Chlor- oder Bromalkylester einer monomeren, Schwefel enthaltenden Säure des fünfwertigen Phosphors, wobei die Menge des Esters praktisch 50 °/o der theoretisch zur Bindung des vorhandenen Bleies als Orthophosphat erforderlichen Phosphormenge nicht überschreitet.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester ein Tris-, Chlor- oder Bromalkylester ist, und jede Alkylgruppe des Esters 1 Atom Chlor oder Brom enthält.
  3. 3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester Tris-(ß-chlorpropyl)-thionphosphat ist.
  4. 4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Esters etwa 10 bis 200/0 der theoretisch zur Bindung des vorhandenen Bleies als Orthophosphat erforderlichen Phosphatmenge beträgt.
  5. 5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es ein bekanntes Halogenspülmittel enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 260 304; britische Patentschrift Nr. 600191. Entgegengehaltene ältere Rechte: Deutsches Patent Nr. 966 643.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2260304A (en) * 1939-09-15 1941-10-28 Cities Service Oil Co Synthetic oil addition agents
GB600191A (en) * 1944-03-09 1948-04-02 Alexander Duckham & Company Lt Improvements in and relating to fuels used in internal combustion engines
DE966643C (de) * 1952-04-28 1957-08-29 Exxon Research Engineering Co Zusatzmischung fuer Motortreibstoffe

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