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Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet des Maschinenbaus. Sie betrifft die Fahrzeugtechnik, insbesondere Fahrzeugbremsen. Es wird vorgeschlagen, ein Trommelbremssystem mit einem Gehäuse zu versehen.
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Trommelbremsen sind bekannte Bremssysteme mit einer Bremstrommel und Bremsbacken, die zum Bremsen gegen die Bremstrommel gedrückt werden.
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Obwohl sie seit langem verwendet und verbessert werden, haben sie nach wie vor einige bekannte Nachteile, die noch nicht zufriedenstellend gelöst sind.
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Sie geben typischerweise Geräusche ab, z. B. Quietschgeräusche, wobei die Bremstrommel als Resonanzkörper oder Verstärker wirken kann, der Bremsgeräusche in das Fahrzeug und in die Umwelt abgibt.
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Sie können Bremsstaub freisetzen, der für die Gesundheit von Menschen bedenklich sein kann.
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Sie können aufgrund von Witterungseinflüssen oder Feuchtigkeit ein instabiles dynamisches Verhalten und Bremsverhalten aufweisen.
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Sie können der Korrosion der Trommel ausgesetzt sein, was zu Leistungseinbußen führen kann.
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Druckschrift
DE 102021203741 A1 betrifft eine Kraftfahrzeugradbremse für Personenkraftfahrzeuge, wie insbesondere eine Kraftfahrzeugtrommelbremse. Zum Emissionsschutz wird vorgeschlagen, dass die Radbremse eine Luft- und/oder Gasdurchlässig konfektionierte, sowie ultrafeinstaubdicht konfigurierte Radbremskapselung derart aufweist, dass ein Aerosol mit Mikrofeinstaubpartikelteilen mit einer mittleren Korngröße von kleiner gleich etwa 10 Mikrometer gefiltert, beziehungswiese aus einem Aerosol abgetrennt und in der Radbremse selektiert gelagert vorgesehen sind.
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Druckschrift
US 935466 A betrifft Abdeckungen für Bremsen, und einer der Hauptzwecke desselben ist es, eine Abdeckung von einfacher Konstruktion zum Einschließen der Bremse an Kraftfahrzeugen bereitzustellen und zu verhindern, dass Staub und Schmutz Zugang zu den Bremselementen erhalten, um auch zu verhindern, dass Öl oder Schmiermittel von der Bremse tropft.
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Druckschrift
DE 19744946 A1 betrifft eine Baugruppe für nicht angetriebene und nicht lenkbare Räder eines Kraftfahrzeuges oder dergleichen mit einer Bremstrommel, einer Radnabe, einem Wälzlager, einem Achszapfen und einer Montagebasis für die fahrzeugseitigen Bauteile einer Trommelbremse einschließlich Bremsbacken und zugehörigen Befestigungsmitteln sowie Bremszylinder, Bremskolben und Verbindungsteilen zu den Bremsbacken. Dabei ist die Montagebasis gieß- oder schmiedetechnisch als Trägerplatte mit einem einstückig angeformten Anschlag zur Abstützung der Bremsbacken in Umfangsrichtung ausgebildet und es ist ein gesondertes, dünnwandiges Schmutzblech vorgesehen.
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Druckschrift
DE 102016117778 A1 betrifft eine Trommelbremse für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Nutzfahrzeug. Diese weist eine um eine Drehachse drehbar gelagerte Bremstrommel auf, wenigstens zwei Bremsbacken, die mithilfe eines Betätigungselements an eine als Reibfläche ausgebildete Mantelinnenfläche der Bremstrommel anpressbar sind, eine Ankerplatte, an der Lagerenden der Bremsbacken schwenkbeweglich gelagert sind, wobei eine offene Stirnseite der Bremstrommel mit einer Abdeckung abgedeckt ist, wobei die Abdeckung wenigstens eine Öffnung aufweist, an die eine mit einer Entstaubungseinheit versehene Saugeinrichtung angeschlossen ist.
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Druckschrift
DE 102018220864 A1 betrifft eine Trommelbremse eines Kraftfahrzeugs, mit einer Bremstrommel und einer Ankerplatte, wobei Bremstrommel und Ankerplatte ein Gehäuse bilden, wobei in dem Gehäuse wenigstens ein Bremsbelag angeordnet ist, wobei der Bremsbelag mittels wenigstens eines Aktuators gegen die Bremstrommel zur Erzeugung von Reibung pressbar ist, wobei zwischen Ankerplatte und Bremstrommel wenigstens ein Luftspalt angeordnet ist, wobei in dem Luftspalt wenigstens ein Magnet angeordnet ist.
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Druckschrift
US 1931946 A betrifft eine Bremstrommelabdeckung für Fahrzeugräder.
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Druckschrift
US 2746577 A zeigt eine Fahrzeugbremse mit einer ringförmigen, drehbaren Scheibe, mit nicht drehbaren Bremsbetätigungsmitteln, die nur einen sektoralen Teil der Bremswirkung der Scheibe abdecken, und mit einem nicht rotierenden, wärmeableitendes Abdeckungselement, das den verbleibenden Teil der Scheibe vollständig abdeckt und mit Wänden, die in engem Abstand von den Seitenflächen des verbleibenden Teils der Scheibe beabstandet sind, um einen ungehinderten Raum für die Abstrahlung von Wärmestrahlung zwischen den Wänden und der Scheibe zu bilden.
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Druckschrift
FR 3090057 A1 betrifft ein Scheibenbremssystem mit einem Bremssattel, der mit zwei Bremsbelägen versehen ist, einer Bremsscheibe, die mit dem Bremssattel zusammenwirkt, wobei jeder Bremsbelag beim Bremsvorgang an einer von zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Scheibe reibt, wobei beim Bremsvorgang metallische oder elektrostatische Partikel aus einem Abrieb der Beläge und der Scheibe emittiert werden. Der Bremssattel ist zumindest teilweise mit einer Schicht aus einem magnetischen Material beschichtet, das die abgegebenen metallischen oder elektrostatischen Partikel anzieht und sammelt.
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Druckschrift
JP 2008-196684 A zeigt, dass eine Scheibenabdeckungsvorrichtung mit einem Abdeckungskörper versehen ist, der an einer Fahrzeugkarosserieseite eines Fahrzeugs angebracht ist, die Bremsscheibe drehbar aufnimmt und einen Bremsbelag aufnimmt. Dabei ist eine Kühleinrichtung der Bremsscheibe vorgesehen. Außerdem ist eine Abnutzungspulver-Auslassöffnung an einer äußeren Umfangsfläche oder einer Innenfläche des Abdeckungskörpers ausgebildet.
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Druckschrift
DE 4240873 A1 betrifft eine Bremsstaubrückhaltevorrichtung für Kraftfahrzeuge mit Scheibenbremsen. Diese verhindert das Einbringen des beim Verschleiß der Bremsbeläge erzeugten Bremsstaubes in die Umwelt. Dabei ist am Entstehungsort des Bremsstaubs in unmittelbarer Nähe einer Bremsscheibe neben einem den Rand der Bremsscheibe übergreifenden Bremssattel eine Absaugdüse befestigt, die über eine Saugleitung mit einem zentralen Sauggebläse verbunden ist, an dem eine Filtereinheit zum Sammeln und Aufbewahren des Bremsstaubs angeordnet ist.
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Druckschrift
DE 102013224447 A1 zeigt einen Einlass, der für den Zugang der Strömung von Luft, die um und unter einem bewegten Fahrzeug vorbeigeht, positioniert ist. Dieser kann Luft ansaugen, die durch ein Rohr gefördert und zum Kühlen einer Bremse an einem Fahrzeug ausgestoßen wird. Der Einlass weist einen Verschluss auf. Der Verschluss wird nach Bedarf gemäß der Anweisung eines Controllers durch einen durch Temperatur betriebenen Aktuator, der ein aktives oder intelligentes Material enthält, geöffnet und geschlossen. In Ausführungsformen übermittelt ein Sensor, der geeignet zum Erfassen einer Temperatur, die die Bremsentemperatur repräsentiert, positioniert ist, die erfasste Bremsentemperatur an den Controller. Der Controller kann durch Auslösen des Betriebs des Aktuators auf die erfasste Bremsentemperatur ansprechen. Üblicherweise wird der Verschluss geöffnet, um den Durchgang von Kühlluft zu der Bremse zu ermöglichen, wenn die erfasste Bremsentemperatur eine vorgegebene Temperatur übersteigt oder wenn vorausgesehen wird, dass sie sie übersteigt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zumindest einige der oben genannten Probleme zu lösen und somit ein verbessertes Bremssystem bereitzustellen.
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Dies wird durch ein Trommelbremssystem gemäß Anspruch 1 erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Ansprüchen sowie in der folgenden Beschreibung und den Figuren.
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Dementsprechend umfasst eine Trommelbremsanlage für ein Fahrzeug eine Bremstrommel und ein Gehäuse. Das Gehäuse umschließt die Bremstrommel zumindest teilweise an einer axial äußeren Seite und/oder an einer axial inneren Seite und/oder an einer in Umfangsrichtung äußeren Seite.
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Durch dieses Gehäuse werden die von der Bremstrommel ausgehenden Geräusche gedämpft und die Bremsenteile geschützt.
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Das Gehäuse ist zumindest in einem Abschnitt transparent.
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Das Gehäuse kann typischerweise beabstandet zur Bremstrommel angeordnet werden. Das Gehäuse kann zum Beispiel eine Dicke zwischen 0,5 mm und 2 mm haben. Es kann zum Beispiel Metall und/oder Kunststoff umfassen.
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In einer Ausführungsform kann das Gehäuse so eingerichtet sein, dass es sich zusammen mit der Bremstrommel dreht. Dabei kann das Gehäuse zum Beispiel an einem Rad und/oder einer Achse befestigt sein. Insbesondere kann das Gehäuse z. B. an einer Radnabe und/oder einer Radfelge und/oder einem Radlager befestigt sein.
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Das Gehäuse kann ein erstes Außensegment umfassen, das so eingerichtet ist, dass es zumindest einen Teil der axial äußeren Seite der Bremstrommel abdeckt. Das erste Außensegment kann optional mit der Radnabe und/oder der Felge verbunden sein. In einigen Fällen ist es mit der Radnabe und/oder der Felge lösbar verbunden.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Gehäuse ein erstes Innensegment umfassen, das so eingerichtet ist, dass es zumindest einen Teil der axial inneren Seite der Bremstrommel abdeckt. Das erste Innensegment kann optional mit dem ersten Außensegment verbunden sein, zum Beispiel in einer lösbaren Weise. Zusätzlich oder alternativ kann das erste Innensegment mit der Felge und/oder einer Achse verbunden sein, zum Beispiel in einer lösbaren Weise.
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Das Gehäuse kann weitere Außensegmente und/oder weitere Innensegmente umfassen. Sie können mit den jeweiligen ersten Segmenten verbunden werden.
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Wenn das erste Außensegment und das erste Innensegment vorhanden sind, können sie lösbar miteinander verbunden sein.
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In einer Ausführungsform ist das Gehäuse so eingerichtet, dass es nicht rotiert, so dass sich die Bremstrommel innerhalb des Gehäuses dreht. Dabei kann das Gehäuse zum Beispiel eingerichtet sein zur Befestigung an einem Radkasten.
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Das Gehäuse kann zum Beispiel mindestens ein erstes Innensegment umfassen, das so eingerichtet ist, dass es mindestens einen Teil der axial inneren Seite der Bremstrommel abdeckt. Das erste Innensegment kann mit dem Radkasten verbunden sein. Es kann zum Beispiel abnehmbar mit dem Radkasten verbunden sein.
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Das Gehäuse kann eine Deckschicht zum Anhaften von Bremsstaub aufweisen.
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Das Gehäuse kann magnetische Einsätze zum Einfangen von metallischem Bremsstaub enthalten.
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Das Gehäuse kann mindestens zwei Segmenten umfassen, die miteinander verbunden sind. Die mindestens zwei Segmente können beispielsweise ein erstes Innensegment und ein zweites Innensegment und/oder ein erstes Innensegment und ein erstes Außensegment und/oder ein erstes Außensegment und ein zweites Außensegment sein.
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Die mindestens zwei Segmente können beispielsweise durch einen Klebstoff und/oder durch mindestens einen Bolzen und/oder durch mindestens eine Schraube miteinander verbunden sein.
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In einem Beispiel sind mindestens zwei der mindestens zwei Segmente aus voneinander verschiedenen Materialien hergestellt.
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Möglichen Beispielen zufolge umfasst das Gehäuse beispielsweise ein inneren Abschnitt, der zumindest einen Teil der axial inneren Seite der Bremstrommel abdeckt, und/oder einen äußeren Abschnitt, der zumindest einen Teil der axial äußeren Seite der Bremstrommel abdeckt. Die vorgenannten Innensegmente können als den inneren Abschnitt des Gehäuses bildend angesehen werden, der zumindest einen Teil der axial inneren Seite der Bremstrommel abdeckt. Zusätzlich oder alternativ können die vorgenannten Außensegmente als den äußeren Abschnitt des Gehäuses bildend angesehen werden, der zumindest einen Teil der axial äußeren Seite der Bremstrommel abdeckt.
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In einem Beispiel umfasst das Gehäuse mindestens zwei Schichten, zumindest in einem Abschnitt des Gehäuses. In einem Beispiel sind die mindestens zwei Schichten aus voneinander verschiedenen Materialien hergestellt.
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Das Gehäuse ist zumindest in einem Abschnitt durchsichtig.
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Das Gehäuse kann eine Reinigungsanordnung enthalten. In einem Beispiel umfasst das Gehäuse mindestens eine Reinigungsöffnung, um einen Innenraum des Gehäuses zu spülen und/oder einen Sog an den Innenraum des Gehäuses anzulegen.
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In einem Beispiel beträgt der Abstand zwischen einer Innenfläche des Gehäuses und der Bremstrommel mindestens 10 mm.
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In einem Beispiel umschließt das Gehäuse die axial äußere Seite und/oder die axial innere Seite der Bremstrommel nur teilweise, so dass mindestens 25 % einer Fläche der axial inneren Seite und/oder einer Fläche der axial äußeren Seite der Bremstrommel frei liegen.
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Das Trommelbremssystem mit dem Gehäuse kann z.B. als Bremssystem für ein Elektrofahrzeug und/oder als Bremsanlage für eine Hinterachse ausgeführt sein.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figuren beispielhaft erläutert. Darin:
- 1a-d zeigen Komponenten eines Trommelbremssystems,
- 2 veranschaulicht von einer Trommelbremse ausgehende Bremsgeräusche,
- 3 zeigt ein Trommelbremssystem mit einem Gehäuse,
- 4a, b zeigen Trommelbremssysteme mit Gehäusen, die aus zwei verschiedenen Materialien hergestellt sind,
- 5a, b zeigen Reinigungssysteme für das Gehäuse des Trommelbremssystems,
- 6a-f zeigen verschiedene Ausführungsformen des Gehäuses, das als rotierendes Gehäuse konfiguriert ist,
- 7a-f veranschaulichen eine Befestigung von rotierenden Gehäusen,
- 8a, b zeigen Ausführungsformen des Gehäuses, das als nicht rotierendes Gehäuse konfiguriert ist,
- 9a, b zeigen eine Position des Gehäuses in Bezug auf ein Rad, und
- 10a-p zeigen, wie ein innerer Abschnitt und ein äußerer Abschnitt des Gehäuses ausgeführt werden können.
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1a-d zeigen Komponenten eines Trommelbremssystems für ein Fahrzeug. 1a zeigt ein Rad 20 mit einer zentralen Radnabe 21 und einer Felge 22, die an ihrer Außenseite einen Reifen trägt. 1b zeigt eine Bremstrommel 11, die mit dem Rad 20 verbindbar ist, und 1c zeigt eine Achse 30, an der das Rad 20 und die Bremstrommel 11 zu befestigen sind. 1d zeigt die Komponenten der 1a-c in zusammengebautem Zustand. Die Bremstrommel 11 dreht sich zusammen mit dem Rad 20. Eine Rückplattenbaugruppe umfasst Bremsbacken 12, einen Betätigungsmechanismus 13 und einen Rückzugsmechanismus 14. Wenn die Bremsen betätigt werden, werden die Bremsbacken 12 mittels des Betätigungsmechanismus 13 gegen die Bremstrommel 11 gedrückt, um Reibung zu erzeugen und die Drehbewegung zu verlangsamen. Wenn die Bremsen gelöst werden, unterstützt der Rückzugsmechanismus das Zurückziehen der Bremsbacken von der Bremstrommel.
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2 zeigt die Bremstrommel 11, einschließlich der bereits erwähnten Teile der Rückplatte (vgl. 1d). Die Pfeile zeigen die Emission von Bremsgeräuschen an. D.h. die Komponenten des Bremstrommelsystems, einschließlich der Bremstrommel, vibrieren und resonieren und verursachen dadurch unerwünschte Geräusche. Außerdem entsteht Bremsstaub, wenn die Bremsbacken verschleißen. Im Folgenden wird ein Konzept beschrieben, das hilft, eine Umgebung des Fahrzeugs vor Lärm und Bremsstaub zu schützen. Das Trommelbremssystem, auf das dieses Konzept angewendet werden kann, kann beispielsweise ein Bremssystem für ein Elektrofahrzeug und/oder ein Bremssystem für eine Hinterachse eines Fahrzeugs sein.
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3 zeigt ein Trommelbremssystem, das entsprechend der vorliegenden Anwendung modifiziert wurde, um die Umwelt vor Lärm und Bremsstaub zu schützen. Das Trommelbremssystem umfasst die Bremstrommel und ein Gehäuse 100. Das Gehäuse 100 umschließt die Bremstrommel an einer axial äu-ßeren Seite, an einer axial inneren Seite und an einer in Umfangsrichtung äu-ßeren Seite, so dass es nach allen Seiten hin eine Hülle bildet, Geräusche abschirmt und den von den Bremsbacken 12 abgegebenen Staub auffängt. Ein Abstand zwischen einer Innenfläche des Gehäuses 100 und der Bremstrommel 11 beträgt mindestens 10 mm.
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4a zeigt eine Ausführungsform des Bremssystems mit dem Gehäuse 100, wobei das Gehäuse 100 zwei Teile umfasst, die aus einem voneinander verschiedenen oder aus demselben Material gefertigt sind. Das Gehäuse 100 umfasst eine erste Halbschale 101, die die Hälfte der Bremstrommel 11 an der axial äußeren Seite, an der axial inneren Seite und an der in Umfangsrichtung äußeren Seite abdeckt. Das Gehäuse 100 umfasst außerdem eine zweite Halbschale 102, die die verbleibende Hälfte der Bremstrommel 11 an der axial inneren Seite und an der in Umfangsrichtung äußeren Seite abdeckt. Die beiden Halbschalen 101, 102 bilden zusammen eine Hülle zu allen Seiten. Die beiden Halbschalen 101, 102 können lösbar miteinander verbunden sein, was den Zusammenbau und die Demontage des Gehäuses 100 ermöglicht. Außerdem können beide Halbschalen 101, 102 optional mit der Radnabe 21 und/oder der Achse 30 verbunden sein. In der in der Figur gezeigten Stellung deckt die erste Halbschale 101 die obere Hälfte und die zweite Halbschale 102 die untere Hälfte ab. Wenn sich das Rad 20 und die Bremstrommel 11 drehen, drehen sich auch die Halbschalen 101, 102 und verändern so ihre Position.
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4b zeigt das Trommelbremssystem mit dem Gehäuse 100, wobei das Gehäuse 100 einen äußeren Abschnitt 110 aufweist, der die axial äußere Seite der Bremstrommel abdeckt und sich auch über die umfangsmäßig äußere Seite der Bremstrommel 11 erstreckt. Der äußere Abschnitt 110 ist mit der Radnabe 21 verbunden. Das Gehäuse 100 umfasst außerdem einen inneren Abschnitt 120, der die Bremstrommel 11 an der axial inneren Seite abdeckt und zusammen mit dem äußeren Abschnitt 110 eine vollständige Hülle für die Bremstrommel 11 bildet. Der innere Abschnitt 120 ist abnehmbar mit dem äu-ßeren Abschnitt 110 und der Achse 30 verbunden, so dass das Gehäuse 100 zusammengebaut und auseinandergebaut werden kann, was beispielsweise den Zugang zur Bremstrommel 11 oder die Reinigung des Gehäuses 100 ermöglicht. Der innere Abschnitt 120 und der äußere Abschnitt 110 können aus demselben Material oder aus voneinander verschiedenen Materialien bestehen. Der innere Abschnitt 120 und der äußere Abschnitt 110 können jeweils ein oder mehrere Segmente 111, 112, 113, 114, 121, 122, 123, 124 umfassen, wie zum Beispiel im Zusammenhang mit den 10a-10p erläutert wird.
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5a, b zeigen das Trommelbremssystem mit dem Gehäuse 100, wobei das Gehäuse 100 Spül- und Reinigungseinrichtungen aufweist. Dabei sind mehrere Reinigungsöffnungen in dem Gehäuse 100 vorgesehen. Die Reinigungsöffnungen umfassen eine Mehrzahl von Spülöffnungen 130, die ein Spülen eines Innenraums des Gehäuses 100 ermöglichen, und es ist mindestens eine Saugöffnung 131 vorgesehen, an der ein Sog angelegt werden kann, so dass Staub oder Schmutz abgesaugt werden kann. Auf diese Weise kann Bremsstaub aus dem Inneren des Gehäuses 100 entfernt werden. In der Ausführungsform von 5a ist das Gehäuse 100 an der Radnabe 21 und nicht an der Achse 30 befestigt. In der Ausführungsform von 5b ist das Gehäuse an der Achse 30, aber nicht am Rad 20 befestigt. Es ist auch möglich, das Gehäuse 100 sowohl mit dem Rad 20 als auch mit der Achse 30 zu verbinden.
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6a-f zeigen verschiedene Ausführungsformen des Gehäuses 100, wobei das Gehäuse 100 verschiedene Abschnitte der Bremstrommel 11 abdeckt und eine teilweise oder vollständige Hülle für die Bremstrommel 11 bildet. Bei diesen Ausführungsformen dreht sich das Gehäuse 100 zusammen mit der Bremstrommel 11.
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6a zeigt den Grundaufbau mit dem Rad 20, der Achse 30 und der Bremstrommel 11. Darin hebt ein Pfeil die Position hervor, an der das Gehäuse 100 an der Radnabe 21 des Rades 20 befestigt werden kann, entsprechend den in den 6b-e gezeigten Ausführungsformen.
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6b-f zeigen oben in schematischer Weise die inneren und äußeren Abschnitte 110, 120 der Gehäuse 100 gemäß den verschiedenen Ausführungsformen. Unten zeigen die Figuren, wie diese Abschnitte 110, 120 der Gehäuse 100 mit dem Rad 20 verbunden werden können. Die Abschnitte 110, 120 können jeweils aus einem oder mehreren Segmenten gebildet sein (vgl. 10a-10p).
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6b zeigt, dass das Gehäuse 100 einen äußeren Abschnitt 110 umfasst, der die Hälfte einer axial äußeren Seite der Bremstrommel 11 und einen Teil einer äußeren Umfangsseite der Bremstrommel 11 abdeckt und somit eine Viertelhülle für die Bremstrommel 11 bildet, wobei etwa 75 % der Bremstrommel 11 frei liegen.
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6c zeigt, dass das Gehäuse 100 einen äußeren Abschnitt 110 umfasst, der die gesamte axial äußere Seite der Bremstrommel 11 und einen Teil der äußeren Umfangsseite der Bremstrommel 11 abdeckt und somit eine halbe Hülle für die Bremstrommel 11 bildet, wobei etwa 50 % der Bremstrommel 11 frei liegen.
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6d zeigt, dass das Gehäuse 100 zusätzlich zu einem äußeren Abschnitt 110, wie in 6c dargestellt, einen inneren Abschnitt 120 aufweist. Der innere Abschnitt 120 bedeckt die Hälfte einer axial inneren Seite der Bremstrommel 11. Der innere Abschnitt 120 ist mit dem äußeren Abschnitt 110 verbunden, der seinerseits mit dem Rad 20 verbunden ist. Der äußere Abschnitt 110 und der innere Abschnitt 120 bilden zusammen eine Dreiviertelhülle für die Bremstrommel 11, so dass 25 % der Bremstrommel 11 frei liegen.
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6e zeigt, dass das Gehäuse einen äußeren Abschnitt 110 umfasst, der die gesamte axial äußere Seite der Bremstrommel 11 und einen Teil einer äußeren Umfangsseite abdeckt, sowie einen inneren Abschnitt 120, der eine axial innere Seite der Bremstrommel 11 und den restlichen Teil der äußeren Umfangsseite abdeckt. Der äußere Abschnitt 110 und der innere Abschnitt 120 bilden zusammen einen Kompletthülle für die Bremstrommel, wobei eine Achse durch eine zentrale Öffnung im inneren Abschnitt 120 geführt werden kann. Der äußere Abschnitt 110 ist mit der Radnabe 21 verbunden, und der innere Abschnitt 120 ist mit dem äußeren Abschnitt 110 verbunden. Optional kann der innere Abschnitt 120 mit der Achse 30 verbunden oder verbindbar sein.
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6f zeigt, dass das Gehäuse einen inneren Abschnitt 120 umfasst, der so gestaltet ist, dass er eine axial innere Seite der Bremstrommel 11 abdeckt. Der innere Abschnitt 120 ist mit einer Innenfläche der Felge 22 verbunden und dreht sich zusammen mit dem Rad 20. Die axial äußere Seite der Bremstrommel 11 kann ohne Abdeckung belassen werden. Der innere Abschnitt 120 bildet somit eine halbe Hülle für die Bremstrommel 11, wobei die Hälfte der Bremstrommel 11, d. h. die Außenseite, frei liegt. Optional kann der innere Abschnitt 120 mit der Achse 30 verbunden oder verbindbar sein.
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7a-f zeigen Ausführungsformen des Bremssystems, bei denen das Gehäuse 100 zusammen mit der Bremstrommel 11 rotiert.
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7a und b zeigen, dass das Gehäuse 100 an einer Radnabe 21 des Rades befestigt ist. Im Fall von 7a bildet das Gehäuse 100 wie in 6c eine halbe Hülle. In 7a ist auch die Bremstrommel 11 dargestellt. 7b zeigt das Gehäuse, das eine komplette Hülle bildet, wie in 6f. In 7b ist auch die Bremstrommel 11 dargestellt. Der innere Abschnitt 120 hat ein zentrales Loch, durch das die Achse 30 verläuft. Es verbleibt ein Freiraum um die Achse 30.
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7c und d beziehen sich auf Ausführungsformen, bei denen das Gehäuse 100 jeweils nur einen inneren Abschnitt 120, der an der Achse 30 befestigt ist, und keinen äußeren Abschnitt aufweist. Im Fall von 7c ist eine Viertelhülle durch den Inneren Abschnitt 120 des Gehäuses 100 gegeben. Im Fall von 7d ist eine Halbhülle durch den Inneren Abschnitt 120 des Gehäuses 100 gegeben.
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7e und f zeigen schematisch die Verbindungsmöglichkeiten für die Befestigung des rotierenden Gehäuses 100. Gemäß 7e kann das Gehäuse 100 an der Radnabe 21 befestigt, insbesondere lösbar befestigt sein, und es besteht keine Verbindung zwischen dem Gehäuse 100 und der Achse 30. Gemäß 7f kann das Gehäuse an der Achse 30 befestigt, insbesondere lösbar befestigt sein, und es besteht keine Verbindung zwischen dem Gehäuse 100 und dem Rad 20. In jedem Fall kann das Gehäuse 100 aus mehreren Abschnitten oder Segmenten aufgebaut sein, die voneinander getrennt werden können, um das Gehäuse 100 auseinanderzubauen.
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8a und b beziehen sich auf ein Beispiel, bei dem das Gehäuse 100 so eingerichtet ist, dass es nicht rotiert, so dass die Bremstrommel 11 innerhalb des Gehäuses 100 rotiert. Darin ist das Gehäuse 100 abnehmbar an einem Radkasten 40 befestigt.
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Im Fall von 8a umfasst das Gehäuse einen inneren Abschnitt 120, der seinerseits aus einem oder mehreren inneren Segmenten aufgebaut ist, wobei der innere Abschnitt 120 so eingerichtet ist, dass er ungefähr die Hälfte der axial inneren Seite der Bremstrommel 11 abdeckt.
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Im Fall von 8b umfasst das Gehäuse einen inneren Abschnitt 120, der seinerseits aus einem oder mehreren inneren Segmenten aufgebaut ist, wobei der innere Abschnitt 120 so eingerichtet ist, dass er die gesamte axial innere Seite der Bremstrommel 11 abdeckt.
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9 und b zeigen eine Ansicht auf ein Rad 20, in der die Position des Gehäuses 100 gemäß der vorliegenden Offenbarung angedeutet ist. In 9a sind die Begrenzungen des Gehäuses 100 schematisch durch gestrichelt-gepunktete Kreise dargestellt. Das Gehäuse 100 erstreckt sich in einem Bereich zwischen der Radnabe 21 und der Felge 22. Wie in 9b dargestellt, kann das Gehäuse 100 beispielsweise durch Bolzen 140 mit der Radnabe 21 verbunden sein.
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10a-p zeigen Beispiele für die Ausführung des Gehäuses 100. Darin werden Ansichten auf das Gehäuse 100 gezeigt. Die gemachten Angaben gelten sowohl für den äußeren Abschnitt 110 als auch für den inneren Abschnitt 120, die gemäß den verschiedenen Ausführungsformen das Gehäuse 100 bilden können. Die Abschnitte 110, 120 sind aus Segmenten 111, 112, 113, 114 oder 121, 122, 123, 124 gebildet, wobei jedes Segment etwa ein Viertel der jeweiligen Seite der Bremstrommel 11 abdeckt, auf der es angeordnet ist.
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Gemäß 10a kann der äußere Abschnitt 110 des Gehäuses 100 - wie beispielsweise in den 6c-6e, 7a, 7b gezeigt - ein erstes Außensegment 111, ein zweites Außensegment 112, ein drittes Außensegment 113 und ein viertes Außensegment 114 umfassen. In gleicher Weise kann der innere Abschnitt 120 des Gehäuses 100 - wie beispielsweise in den 6e, 6f, 7b, 7d, 8b gezeigt - ein erstes Innensegment 121, ein zweites Innensegment 122, ein drittes Innensegment 123 und ein viertes Innensegment 124 umfassen. Die Segmente können mehr als eine Schicht umfassen, zum Beispiel zwei Schichten. Die Schichten eines Segments können aus voneinander verschiedenen Materialien bestehen. Dies kann die Dämpfung unterstützen. In einer Ausführungsform ist das Gehäuse 100 zumindest in einem Teilbereich transparent. So können beispielsweise ein oder mehrere Segmente transparent sein.
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10b zeigt Verbindungsmöglichkeiten für die Verbindung der Segmente 111, 112, 113, 114 oder 121, 122, 123, 124 zur Bildung des äußeren Abschnitts 110 oder des inneren Abschnitts 120. Benachbarte Segmente werden durch Bolzen 141 oder durch zusätzliche Einsatzelemente 142, die auf die Segmente gesteckt werden, verbunden.
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10c zeigt, dass das zweite Segment 112, 122 aus einem anderen Material gefertigt ist als die übrigen Segmente. 10d zeigt, dass das zweite Segment 112, 122 und das dritte Segment 113, 123 aus einem anderen Material gefertigt sind als die übrigen Segmente (die gegenüberliegenden Segmente sind aus demselben Material).
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10e zeigt, dass innerhalb der Segmente 111, 112, 113, 114 oder 121, 122, 123, 124 magnetische Einsätze 145 zum Anhaften von Bremsstaub vorgesehen sind. Auf diese Weise kann Metallstaub aufgefangen werden und die Umwelt wird geschützt, auch wenn das Gehäuse 100 keine vollständige Hülle bietet.
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10f zeigt eine Möglichkeit, die Segmente 111, 112, 113, 114 oder 121, 122, 123, 124 durch Steckverbindungen 143 miteinander zu verbinden.
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10g zeigt eine Möglichkeit, die Segmente 111, 112, 113, 114 oder 121, 122, 123, 124 durch einen Klebstoff 144 miteinander zu verbinden.
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10h und 10i zeigen Ausführungsformen, bei denen der äußere Abschnitt 110 oder der innere Abschnitt 120 jeweils aus zwei Segmenten 111, 112 oder 121, 122 zusammengesetzt ist. 10h zeigt eine Verbindung über eine Steckverbindung 143. 10i zeigt die Verbindung mit Hilfe eines Klebstoffs 144.
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10j zeigt eine Ausführungsform, bei der die Segmente 111, 112, 113, 114 oder 121, 122, 123, 124 magnetische Einsätze 145 aufweisen, wobei zur Verbindung benachbarter Segmente sowohl Steckverbindungen 143 als auch Klebeverbindungen 144 vorgesehen sind.
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10k zeigt eine Ausführungsform, bei der das Gehäuse 100 auf dem äußeren Abschnitt 110 und/oder dem inneren Abschnitt 120 eine Deckschicht 146 zum Anhaften von Bremsstaub aufweist. Die Deckschicht 146 ist aus einem klebenden Material gefertigt und hilft, den von der Bremsanlage abgegebenen Staub aufzufangen.
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10l zeigt eine Ausführungsform, bei der das Gehäuse 100 auf dem äußeren Abschnitt 110 und/oder dem inneren Abschnitt 120 sowohl die Deckschicht 146 zum Anhaften von Bremsstaub als auch die magnetischen Einsätze 145 aufweist.
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10m bezieht sich auf eine Ausführungsform, bei der das erste Segment 111, 121 mit dem zweiten Segment 112, 122 über Bolzen 141, das zweite Segment 112, 122 mit dem vierten Segment 114, 124 über einen Klebstoff 144, das vierte Segment 114, 124 mit dem dritten Segment 113, 123 über eine Steckverbindung 143 und das dritte Segment 113, 123 mit dem ersten Segment 111, 121 über einen Klebstoff 144 verbunden ist.
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10n betrifft eine Ausführungsform, bei der das erste Segment 111, 121 mit dem zweiten Segment 112, 122 über Bolzen 141, das zweite Segment 112, 122 mit dem vierten Segment 114, 124 über eine Steckverbindung 143, das vierte Segment 114, 124 mit dem dritten Segment 113, 123 über einen Klebstoff 144 und das dritte Segment 113, 123 mit dem ersten Segment 111, 121 über eine Steckverbindung verbunden ist.
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10o und 10p zeigen Ausführungsformen, bei denen der äußere Abschnitt 110 so gestaltet ist, dass er nur die Hälfte der Außenseite der Bremstrommel 11 abdeckt und/oder bei denen der innere Abschnitt 120 so gestaltet ist, dass er nur die Hälfte der Innenseite der Bremstrommel 11 abdeckt. Dies entspricht z. B. den in den 6b, 6d, 7c oder 8a gezeigten Beispielen. Der jeweilige Abschnitt umfasst jeweils zwei Segmente 111/121 und 112/122, wobei jedes Segment wiederum etwa ein Viertel der jeweiligen Seite abdeckt. 10p zeigt, dass die Segmente 111 und 112 bzw. 121 und 122 mit Hilfe von Bolzen 141 verbunden sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Bremstrommel
- 12
- Bremsbacke
- 13
- Betätigungsmechanismus
- 14
- Rückzugsmechanismus
- 20
- Rad
- 21
- Radnabe
- 22
- Felge
- 30
- Achse
- 40
- Radkasten
- 50
- Karosserie
- 100
- Gehäuse
- 101
- Erste Halbschale
- 102
- Zweite Halbschale
- 110
- Äußerer Abschnitt
- 111
- Erstes Außensegment
- 112
- Zweites Außensegment
- 113
- Drittes Außensegment
- 114
- Viertes Außensegment
- 120
- Innerer Abschnitt
- 121
- Erstes Innensegment
- 122
- Zweites Innensegment
- 123
- Drittes Innensegment
- 124
- Viertes Innensegment
- 130
- Spülöffnung
- 131
- Saugöffnung
- 140
- Bolzen zur Verbindung mit der Radnabe
- 141
- Bolzen zur Verbindung der Segmente
- 142
- Einsatzelement
- 143
- Steckverbindung
- 144
- Klebstoff
- 145
- Magnetischer Einsatz
- 146
- Deckschicht