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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für eine Fahrzeugbremsanlage. Derartige Betätigungsvorrichtungen können zum Ansteuern einer elektrohydraulischen Fahrzeugbremsanlage oder auch zum Betätigen einer rein hydraulischen Fahrzeugbremsanlage eingesetzt werden. Die Erfindung betrifft ferner eine Fahrzeugbremsanlage, die mit einer solchen Betätigungseinrichtung ausgestattet ist.
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Gattungsgemäße Betätigungsvorrichtungen für Fahrzeugbremsanlagen weisen einen Hauptbremszylinder und ein Fluidreservoir auf. Das Fluidreservoir und der Hauptbremszylinder stehen über einen Kanal in fluidleitender Verbindung.
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Eine derartige Betätigungsvorrichtung ist beispielsweise in der Offenlegungsschrift
WO 2015/011045 A1 offenbart. Diese Betätigungsvorrichtung umfasst ein Fluidreservoir und einen Hauptbremszylinder. Das Fluidreservoir hat zwei rohrförmige Anschlussstutzen. Die Anschlussstutzen sind in Aufnahmeöffnungen des Hauptbremszylinders aufgenommen. In jedem der beiden rohrförmigen Anschlussstutzen befindet sich ein im Wesentlichen rohrförmiges Einsatzelement mit einem scheibenförmigen Filterelement. Ferner offenbart die Offenlegungsschrift
WO 2015/011045 A1 auch einen Hauptbremszylinder mit zwei rohrförmigen Anschlussstutzen, in die jeweils ein rohrförmiges Einsatzelement eingesetzt ist.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bremsbetätigungsvorrichtung mit einer Filteranordnung bereitzustellen, die in einen in der Bremsbetätigungsvorrichtung vorhandenen Bauraum einsetzbar und dort ohne zusätzliche Elemente bzw. Einrichtungen exakt positionierbar ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Bremsbetätigungsvorrichtung mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 8 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Bremsbetätigungsvorrichtung für eine Fahrzeugbremsanlage umfasst ein Fluidreservoir und eine Hauptzylinderanordnung. Das Fluidreservoir hat wenigstens einen Auslassanschluss und die Hauptzylinderanordnung wenigstens einen Einlassanschluss. Der wenigstens eine Auslassanschluss des Fluidreservoirs und der wenigstens eine Einlassanschluss der Hauptzylinderanordnung definieren im miteinander verbundenen Zustand wenigstens einen überlappenden Anschlussbereich, durch den sich ein Fluidkanal zur Zufuhr von Bremsflüssigkeit aus dem Fluidreservoir in die Hauptzylinderanordnung erstreckt. Ferner umfasst die Bremsbetätigungsvorrichtung wenigstens ein Dichtelement, das in dem Anschlussbereich angeordnet ist und diesen nach außen abdichtet, und wenigstens ein Filterelement zum Filtern des der Hauptzylinderanordnung zuzuführenden Fluids. Das wenigstens eine Dichtelement hält das wenigstens eine Filterelement in einer vorbestimmten Position im Fluidkanal.
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Der Anschlussbereich entspricht im Wesentlichen dem Bereich, in dem der wenigstens eine Auslassanschluss des Fluidreservoirs und der wenigstens eine Einlassanschlusses der Hauptzylinderanordnung ineinander eingreifen, um den Fluidkanal aus dem Fluidreservoir in die Hauptzylinderanordnung zu bilden. Mit anderen Worten überlappen sich der wenigstens eine Auslassanschluss des Fluidreservoirs und der wenigstens eine Einlassanschlusses der Hauptzylinderanordnung im Anschlussbereich axial. Das wenigstens eine Dichtelement dichtet den Anschlussbereich zwischen dem wenigstens einen Auslassanschluss des Fluidreservoirs und dem wenigstens einen Einlassanschluss der Hauptzylinderanordnung flüssigkeitsdicht gegen die Umgebung ab. Das wenigstens eine Dichtelement verhindert somit, dass Fluid im Anschlussbereich aus der Bremsbetätigungsvorrichtung austreten und auf in der Umgebung der Bremsbetätigungsvorrichtung angeordnete Komponenten oder Aggregate eines Fahrzeugs tropfen kann. Das wenigstens eine Dichtelement hält darüber hinaus das wenigstens eine Filterelement in einer vorbestimmten Position in dem Fluidkanal, sodass das wenigstens eine Filterelement Schmutzpartikel aus einem Fluidstrom filtern kann, der aus dem Fluidreservoir in die Hauptzylinderanordnung fließt. Erfindungsgemäß hält und positioniert das wenigstens eine Dichtelement das wenigstens eine Filterelement in einem in der Bremsbetätigungsvorrichtung vorgesehenen Bauraum, ohne dass hierfür zusätzliche Elemente und Einrichtungen und auch ohne bauliche oder konstruktive Veränderungen an dem Fluidreservoir und/oder der Hauptzylinderanordnung erforderlich sind.
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Das wenigstens eine Filterelement kann im Fluidkanal zwischen dem wenigstens einen Dichtelement und einem Boden des Einlassanschlusses der Hauptzylinderanordnung angeordnet sein. In Strömungsrichtung eines Fluidstrom aus dem Fluidreservoir durch den Fluidkanal in die Hauptzylinderanordnung kann das wenigstens eine Filterelement nach dem Dichtelement und vor dem Boden des Einlassanschlusses der Hauptzylinderanordnung angeordnet sein. Das Fluid kann mit dem Filterelement in dem oder unmittelbar nach dem Anschlussbereich gefiltert werden, bevor das Fluid durch eine Öffnung im Boden des Einlassanschlusses in die Hauptzylinderanordnung eintritt. Das Dichtelement kann mit seiner dem Filterelement zugewandten Stirnseite das Filterelement gegen den Boden des Einlassanschlusses der Hauptzylinderanordnung drücken. Das Dichtelement ist vorzugsweise aus einem elastischen Material hergestellt und kann das Filterelement gegen den Boden des Einlassanschlusses elastisch vorspannen. Das Filterelement kann in den Einlassanschluss der Hauptzylinderanordnung eingelegt sein. Das Dichtelement kann an dem Auslassanschluss des Fluidreservoirs angeordnet und zusammen mit dem Auslassanschluss des Fluidreservoirs fluidleitend mit dem Einlassanschlusses der Hauptzylinderanordnung verbunden werden. Alternativ kann das Dichtelement vor der fluidleitenden Kopplung der Anschlüsse des Fluidreservoirs und der Hauptzylinderanordnung an dem Einlassanschluss der Hauptzylinderanordnung angebracht werden, und anschließend kann die fluidleitende Kopplung der Anschlüsse erfolgen. In beiden Fällen kann das Dichtelement mit seiner Stirnseite das Filterelement gegen den Boden des Einlassanschlusses elastisch vorspannen und das Filterelement auf diese Weise in seiner vorbestimmten Position im Fluidkanal halten.
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Das Filterelement kann einen Filter mit nicht scheibenförmiger Gestalt aufweisen. Durch die nicht scheibenförmige Gestalt des Filters kann eine große nutzbare Filterfläche zum Filtern des Fluids erreicht werden. Der Filter kann beispielsweise schalenförmig, wannenförmig, trichterförmig, pyramidenförmig oder konusförmig ausgebildet sein. Ferner kann der Filter allgemein eine konkave oder konvexe Wölbung aufweisen.
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Der Filter des Filterelements kann in Form eines elastischen Filtergewebes oder als ein Sieb ausgebildet sein. Ein siebförmiger Filter kann beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellt sein.
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Das wenigstens eine Filterelement kann mit wenigstens einem Tragkörper versehen sein, der z.B. aus Kunststoff bestehen kann. Der Tragkörper kann mittels eines Spritzgussverfahrens an den Filter des Filterelements angeformt sein. Der Filter, der beispielsweise aus einem elastischen Gewebe hergestellt sein kann, kann in eine Spritzgussform eingelegt werden. Während des Spritzgussverfahrens kann das noch flüssige Material des Tragkörpers den Randbereich des Filters umschließen und nach dem Aushärten des Materials den Filter fest mit dem Tragkörper verbinden. Der Tragkörper kann das elastische Gewebe des Filters aufspannen. Der Tragkörper des Filterelements kann ringförmig ausgebildet sein. Zur Positionierung des Filterelements kann sich der Tragkörper an dem Dichtelement, insbesondere an der dem Filterelement zugewandten Stirnseite des Dichtelements, und dem Boden des wenigstens einen Einlassanschlusses der Hauptzylinderanordnung abstützen. Das Filterelement kann auch ohne separaten Tragkörper ausgebildet sein. In diesem Fall können die Randbereiche des Filterelements verstärkt oder verdickt sein, um mit dem Dichtelement zur Positionierung des Filterelements zusammenzuwirken.
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Das wenigstens eine Filterelement kann fest mit dem Dichtelement verbunden sein. Die Randbereiche des Filterelements können mit der Stirnseite des Dichtelements fest verbunden sein. Ein durch das Dichtelement strömendes Fluid kann von dem mit der Stirnseite des Dichtelements verbundenen Filterelement gefiltert werden. Das wenigstens eine Filterelement kann auch einstückig mit dem Dichtelement ausgebildet sein. Die nutzbare Filterfläche kann in diesem Fall von dem Querschnitt einer Öffnung in dem Dichtelement abhängen, die einen Anschluss des Fluidreservoirs oder der Hauptzylinderanordnung aufnehmen kann. Das Filterelement kann bei der Herstellung des Dichtelements mit diesem fest verbunden werden. Das aus einem elastischen Material bestehende Dichtelement kann mittels eines Spritzgussverfahrens hergestellt werden und das Filterelement kann in eine Spritzgussform eingelegt werden. Während des Spritzgussverfahrens kann das noch flüssige Material für das Dichtelement den Randbereich des Filterelements umschließen und so nach dem Aushärten des Materials eine feste Verbindung zwischen dem Filterelement und dem Dichtelement herstellen.
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Die eingangs genannte Aufgabe der Erfindung wird ferner mit einer Bremsbetätigungsvorrichtung für eine Fahrzeugbremsanlage gelöst, die ein Fluidreservoir, das wenigstens einen Auslassanschluss aufweist, und eine Hauptzylinderanordnung umfasst, die wenigstens einen Einlassanschluss und wenigstens eine Druckkammer aufweist. Die wenigstens eine Druckkammer hat wenigstens eine Einlassöffnung. Der wenigstens eine Auslassanschluss des Fluidreservoirs und der wenigstens eine Einlassanschluss der Hauptzylinderanordnung definieren im miteinander verbundenen Zustand wenigstens einen überlappenden Anschlussbereich, durch den sich ein Fluidkanal zur Fluidzufuhr von dem Fluidreservoir in die Hauptzylinderanordnung erstreckt. Die Bremsbetätigungsvorrichtung weist ferner wenigstens ein Filterelement zum Filtern des der wenigstens einen Druckkammer zuzuführenden Fluids auf. Das wenigstens eine Filterelement ist in einem Abschnitt des Fluidkanals in der Hauptzylinderanordnung angeordnet, der sich zwischen dem Anschlussbereich und der wenigstens einen Einlassöffnung befindet.
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Das wenigstens eine Filterelement wird in den Abschnitt des Fluidkanals in der Hauptzylinderanordnung eingesetzt. Zur Positionierung des Filterelements sind keine weiteren Elemente und auch keine konstruktiven Veränderungen an dem Fluidreservoir und/oder dem Hauptbremszylinder notwendig. Das wenigstens eine Filterelement wird lediglich in den genannten Abschnitt des Fluidkanals eingesetzt und kann dann Schmutzpartikel aus dem Fluid herausfiltern, bevor das Fluid die wenigstens eine Druckkammer der Hauptzylinderanordnung erreicht. Sollte das Fluidreservoir von der Hauptzylinderanordnung getrennt werden müssen, kann das wenigstens eine Filterelement in dem Abschnitt des Fluidkanals an seiner vorbestimmten Position verbleiben. Auch nach einer erneuten Kopplung des Fluidreservoirs mit der Hauptzylinderanordnung ist eine Neupositionierung des wenigstens einen Filterelements nicht notwendig.
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Das wenigstens eine Filterelement kann derart ausgebildet sein, dass das Filterelement eine vorbestimmte Position in dem Abschnitt des Fluidkanals beibehalten kann, der sich zwischen dem Anschlussbereich und der wenigstens einen Einlassöffnung erstreckt. Das wenigstens eine Filterelement kann in einem Abschnitt des Fluidkanals angeordnet sein, der sich zwischen einem Boden des wenigstens einen Einlassanschlusses und der wenigstens einen Einlassöffnung der wenigstens einen Druckkammer erstreckt. Das Filterelement kann unmittelbar mit dem Abschnitt des Fluidkanals in der Hauptzylinderanordnung in fluidleitendem Kontakt stehen. Das wenigstens eine Filterelement kann sich über die gesamte Länge des Abschnitts des Fluidkanals erstrecken, der zwischen dem Boden des Einlassanschlusses und der Einlassöffnung der Druckkammer verläuft. Eine Stirnfläche des Filterelements kann bündig mit dem Boden des Einlassanschlusses abschließen. Das wenigstens eine Filterelement kann mittels Reibschluss in dem Abschnitt des Fluidkanals festgelegt sein, der sich zwischen dem Anschlussbereich und der wenigstens einen Einlassöffnung erstreckt.
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Das wenigstens eine Filterelement kann eine zylindrische Gestalt haben oder stabförmig ausgebildet sein. Die Form des wenigstens eines Filterelements kann in Abhängigkeit davon gewählt werden, ob das Filterelement den Querschnitt des Abschnitts des Fluidkanals vollständig ausfüllen soll, um ein Strömen des Fluids an dem Filterelement vorbei zu verhindern. Für das Filterelement kann eine einen Reibschluss zwischen dem Filterelement und der Wandung des Abschnitts des Fluidkanals gewährleistende Form und/oder ein einen Reibschluss zwischen dem Filterelement und der Wandung des Abschnitts des Fluidkanals unterstützendes Material gewählt werden.
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Der wenigstens eine Auslassanschluss des Fluidreservoirs kann in eine Öffnung des wenigstens einen Einlassanschlusses der Hauptzylinderanordnung hineinragen. Das wenigstens eine Dichtelement kann radial zwischen dem Auslassanschluss und dem Einlassanschluss angeordnet sein. Der Einlassanschluss und der Auslassanschluss überlappen sich im miteinander verbundenen Zustand axial und definieren auf diese Weise den überlappenden Anschlussbereich.
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Der wenigstens eine Auslassanschluss des Fluidreservoirs kann ein an dem Fluidreservoir ausgebildeter Anschlussstutzen sein. Der wenigstens eine Auslassanschluss des Fluidreservoirs kann ferner ein Anschlussstück sein, das über eine Zuführleitung mit dem Fluidreservoir verbunden ist.
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Das wenigstens eine Filterelement kann dazu ausgebildet sein, Schmutzpartikel nicht nur zurückzuhalten, sondern auch zu speichern. Dadurch kann verhindert werden, dass beispielsweise bei einem Fluidrücklauf aus der Hauptzylinderanordnung in das Fluidreservoir Schmutzpartikel, die von dem Filter zurückgehalten worden sind, wieder in das Fluidreservoir zurück transportiert werden. In diesem Zusammenhang ist das Speichern als eine Speicherung von Schmutzpartikeln im Sinne einer vorbestimmten Aufnahmekapazität zu verstehen, die das Filterelement aufnehmen kann, bevor eine spürbare Drosselung des Fluidstroms durch das Filterelement eintritt. Die vorbestimmte Aufnahmekapazität entspricht einem vorbestimmten Volumen von Schmutzpartikeln, die das Filterelement aufnehmen kann, bevor es zu einer spürbaren Drosselung des Fluidstroms kommt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Dichtelement mit einem damit fest verbundenen Filterelement zur Verwendung in einer Bremsbetätigungseinrichtung der beschriebenen Art.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Fahrzeugbremsanlage mit einer Bremsbetätigungsvorrichtung der beschriebenen Art.
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Drei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Bremsbetätigungsvorrichtung werden im Folgenden anhand der beigefügten, schematischen Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Teilschnittansicht einer Bremsbetätigungsvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2 eine perspektivische Teilschnittansicht der Bremsbetätigungsvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels;
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Filterelements des ersten Ausführungsbeispiels;
- 4 eine perspektivische Teilschnittansicht einer Bremsbetätigungsvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel; und
- 5 eine Teilschnittansicht einer Bremsbetätigungsvorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine Teilschnittansicht einer allgemein mit 10 bezeichneten Bremsbetätigungsvorrichtung für eine Fahrzeugbremsanlage.
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Die Bremsbetätigungsvorrichtung 10 umfasst ein Fluidreservoir 12, das zwei Auslassanschlüsse 14, 16 zum Auslassen eines in dem Fluidreservoir 12 gespeicherten Fluids wie beispielsweise einer Bremsflüssigkeit aufweist. Die Auslassanschlüsse 14, 16 sind als rohrförmige Anschlussstutzen ausgebildet. Über die rohrförmigen Anschlussstutzen 14, 16 ist das Fluidreservoir 12 mit einer Hauptzylinderanordnung 18 gekoppelt.
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Die Hauptzylinderanordnung 18 hat zwei Einlassanschlüsse 20 und 22, die ebenfalls als Anschlussstutzen ausgebildet sind. Die Anschlussstutzen 14, 16 des Fluidreservoirs 12 ragen in die Öffnungen der Anschlussstutzen 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 hinein, sodass die Anschlussstutzen 14, 16 des Fluidreservoirs 12 und die Anschlussstutzen 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 einander axial überlappen. Diese Überlappung zwischen den Anschlussstutzen 14, 16 des Fluidreservoirs 12 und den Anschlussstutzen 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 definiert jeweils einen überlappenden Anschlussbereich AB. In den Anschlussbereichen AB sind Dichtelemente 24 und 26 angeordnet, welche die Anschlussbereiche AB gegen die Umgebung abdichten. Das Dichtelement 24 ist radial zwischen dem Anschlussstutzen 14 des Fluidreservoirs 12 und dem Anschlussstutzen 20 der Hauptzylinderanordnung 18 angeordnet und das Dichtelement 26 ist radial zwischen dem Anschlussstutzen 16 des Fluidreservoirs 12 und dem Anschlussstutzen 22 der Hauptzylinderanordnung 18 angeordnet. Die Dichtelemente 24 und 26 sind als Dichtmanschetten ausgebildet, die die Anschlussstutzen 14, 16 des Fluidreservoirs 12 umgeben. An den Enden der Anschlussstutzen 14, 16 des Fluidreservoirs 12 sind radial nach außen ragende Vorsprünge ausgebildet, die jeweils in eine korrespondierende Ausnehmung der Dichtelemente 24, 26 eingreifen. In gleicher Weise haben die Anschlussstutzen 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 14 an ihren Enden einen radial einwärts gerichteten Vorsprung, der in eine komplementäre Nut der Dichtelemente 24, 26 eingreift.
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Die Dichtelemente 24, 26 stehen wie dargestellt jeweils mit einem Filterelement 28, 30 in Kontakt und drücken es gegen den Boden 32 bzw. 34 des zugehörigen Einlassanschlusses 20, 22. Die Filterelemente 28, 30 weisen jeweils einen Filter 36, 38 und einen Tragkörper 40, 42 auf, der fest mit dem Filter 36, 38 verbunden ist. Der Tragkörper 40, 42 ist hier ringförmig ausgebildet und aus Kunststoff hergestellt. Er kann beispielsweise mittels eines Spritzgussverfahrens an dem Filter 36, 38 angeformt werden. Die Filter 36 und 38 können aus einem engmaschigen elastischen Gewebe hergestellt sein.
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Über die Anschlussbereiche AB wird der Hauptzylinderanordnung 18 ein Hydraulikfluid wie etwa Bremsflüssigkeit zugeführt. In der Hauptzylinderanordnung ist eine Bohrung 44 ausgebildet, in der zwei Druckkolben 46 und 48 verschiebbar aufgenommen sind. Die Druckkolben 46 und 48 definieren zusammen mit der Ausnehmung 44 zwei Druckkammern 50 und 52 in der Hauptzylinderanordnung 18. Der Druckkolben 46 kann einer von einem Fahrer eines Fahrzeugs angeforderten Betätigungskraft ausgesetzt werden. Diese Betätigungskraft kann beispielsweise durch Herabdrücken eines mit dem Druckkolben 46 gekoppelten Bremspedals erzeugt werden. Die Betätigungskraft kann jedoch auch pneumatisch, elektromechanisch oder elektrohydraulisch erzeugt werden. Ferner kann die Betätigungskraft aus einer Kombination der von einem Fahrer auf das Bremspedal ausgeübten Kraft und einer pneumatisch, elektromechanisch oder elektrohydraulisch erzeugten Zusatzkraft resultieren.
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In der Hauptzylinderanordnung 18 sind Einlassöffnungen 54, 56 ausgebildet. Die Einlassöffnung 54 ist der Druckkammer 50 und die Einlassöffnung 56 der Druckkammer 52 zugeordnet. Durch die Einlassöffnungen 54 und 56 kann Fluid aus dem Fluidreservoir 12 in die Druckkammern 50 und 52 strömen. Die Einlassöffnungen 54 und 56 bilden den Abschluss eines Kanalabschnitts 58, 60, der sich zwischen dem Boden 32, 34 der Einlassanschlüsse 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 und der Einlassöffnung 54, 56 erstreckt. Die Kanalabschnitte 58 und 60 sind Teil eines Fluidkanals, der sich zwischen dem Fluidreservoir 12 und den Druckkammern 50, 52 der Hauptzylinderanordnung 18 erstreckt. Die Fluidkanäle sind in 1 schematisch mit strichpunktierten Linien dargestellt und mit den Bezugszeichen 62 und 64 versehen. Die Fluidkanäle 62, 64 verlaufen ausgehend von dem Fluidreservoir 12 durch die Anschlussbereiche AB und die Kanalabschnitte 58, 60 in die Druckkammern 50, 52.
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Die Filterelemente 28, 30 werden mittels der Dichtelemente 24, 26 in ihrer vorbestimmten Position in dem jeweiligen Fluidkanal 62, 64 gehalten.
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Jeder der Druckkammern 50, 52 ist ein Fluidkanal 62 oder 64 zugeordnet, sodass jede Druckkammer 50, 52 unabhängig voneinander mit Fluid aus dem Fluidreservoir 12 versorgt werden kann. In den Druckkammern 50, 52 sind Federn 66 und 68 vorgesehen, von denen sich die Feder 66 in der Druckkammer 50 zwischen den Kolben 46 und 48 erstreckt und sich an diesen beiden Kolben 46, 48 abstützt. Die Feder 68 stützt sich am Boden der Ausnehmung 44 in der Hauptzylinderanordnung 18 und an dem Kolben 48 ab. Jede der Druckkammern 50, 52 hat eine Auslassöffnung 70, 72. Durch die Auslassöffnungen 70, 72 kann Fluid aus den Druckkammern 50, 52 ausgestoßen werden. Beispielsweise können die Auslassöffnungen 70, 72 eine fluidleitende Verbindung zwischen den Druckkammern 50, 52 und einer Pedalkraftsimulationseinrichtung herstellen, etwa wenn die Bremsbetätigungsvorrichtung 10 in einer Brakeby-wire-Fahrzeugbremsanlage eingesetzt wird. Die Auslassöffnungen 70, 72 der Druckkammern 50, 52 können jeweils auch mit einem oder mehreren Hydraulikkreisläufen zur Beaufschlagung angeschlossener Radbremsen mit Hydraulikfluid verbunden sein. Es ist ebenfalls denkbar, dass jede der Druckkammern 50, 52 wahlweise mit einer Pedalkraftsimulationseinrichtung oder einem Hydraulikkreislauf zur Beaufschlagung angeschlossener Radbremsen koppelbar ist. Im unbetätigten Zustand ist eine Fluidverbindung zwischen dem Fluidreservoir 12 und den Druckkammern 50, 52 der Hauptzylinderanordnung 18 über die Fluidkanäle 62 und 64 möglich. Bei einer Betätigung der Bremsbetätigungsvorrichtung 10 wird die Fluidverbindung zwischen dem Fluidreservoir 12 und der Hauptzylinderanordnung 18 unterbrochen, sodass über die Fluidkanäle 62 und 64 kein Fluidstrom in die Druckkammern 50, 52 hinein mehr möglich ist.
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Zum Einfüllen eines Fluids weist das Fluidreservoir 12 eine Öffnung 74 auf, die mit einem Verschlusselement 76 verschlossen werden kann, hier durch Aufschrauben des Verschlusselements 76 auf das Fluidreservoir 12.
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2 zeigt eine perspektivische Teilschnittansicht der Bremsbetätigungsvorrichtung 10. Die Filterelemente 28 und 30 werden mittels der Dichtelemente 24, 26 in einer vorbestimmten Position in den Fluidkanälen 62, 64 gehalten. Die Filterelemente 28, 30 sind in Richtung der Strömung des Fluids aus dem Fluidreservoir 12 in die Hauptzylinderanordnung 18 zwischen den Dichtelementen 24, 26 und dem Boden 32, 34 der Einlassanschlüsse 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 angeordnet. Der ringförmige Tragkörper 40, 42 jedes Filterelements 28 und 30 stützt sich an einer Stirnseite 78, 80 des Dichtelements 24, 26 und dem Boden 32, 34 des entsprechenden Einlassanschlusses 20, 22 ab. Die Filter 36 und 38 der Filterelemente 28 und 30 sind zur Vergrößerung der nutzbaren Filterfläche schalen- oder wannenförmig ausgebildet, sodass die Filter 36 und 38 sich in Richtung des Bodens 32, 34 der Einlassanschlüsse 20, 22 wölben. Die Filterelemente können jedoch z.B. auch trichterförmig, konusförmig, pyramidenförmig, buchsenförmig oder hülsenförmig ausgebildet sein.
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Die rohrförmigen Anschlussstutzen 14, 16 des Fluidreservoirs 12 weisen an ihrem Ende jeweils einen radial nach außen ragenden Vorsprung auf, der in eine korrespondierende Ausnehmung der Dichtelemente 24, 26 eingreift. In ähnlicher Weise sind die Anschlussstutzen 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 an ihrem Ende mit einem radial einwärts gerichteten Vorsprung versehen, der in eine korrespondierende Nut des Dichtelements 24, 26 eingreift. Die Dichtelemente 24, 26 sind radial zwischen den Anschlussstutzen 14, 16 des Fluidreservoirs 12 und den Anschlussstutzen 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 angeordnet und weisen ferner einen sich in radialer Richtung erstreckenden flauschförmigen Abschnitt auf, der sich zwischen der Stirnseite der Anschlussstutzen 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 und der Unterseite des Fluidreservoirs 12 erstreckt. Die Dichtelemente 24, 26 dichten den Anschlussbereich AB zwischen den Anschlussstutzen 14, 16 und 20, 22 flüssigkeitsdicht gegen die Umgebung ab.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Filterelements 28 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Das Filterelement 28 weist einen Filter 36 aus einem elastischen Gewebe auf, das mit einem ringförmigen Tragkörper 40 verbunden ist. Der ringförmige Tragkörper 40 ist hier aus Kunststoff hergestellt. Der ringförmige Tragkörper 40 kann mittels eines Spritzgussverfahrens an dem Filter angeformt werden. Der Filter 36 kann nicht nur zum Zurückhalten sondern auch zum Speichern von Schmutzpartikeln ausgebildet sein. Durch das Speichern der Schmutzpartikel kann verhindert werden, dass Schmutzpartikel wieder von dem Fluid erfasst und mitgerissen werden.
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4 zeigt eine perspektivische Teilschnittansicht einer Bremsbetätigungsvorrichtung 110 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist jeweils eines der Dichtelemente 24, 26 dauerhaft fest mit einem Filterelement 28, 30 verbunden. Mit anderen Worten sind die Dichtelemente 24, 26 einstückig mit den Filterelementen 28, 30 ausgeführt. Die Filterelemente 28, 30 sind auch bei diesen Ausführungsbeispiel schalen- oder wannenförmig ausgebildet und werden über die fest mit ihnen verbundenen Dichtelemente 24, 26 in einer vorbestimmten Position in dem Fluidkanal 62, 64 gehalten. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel befindet sich die vorbestimmte Position der Filterelemente 28, 30 im Fluidkanal unmittelbar an der Austrittsöffnung der rohrförmigen Anschlussstutzen 14, 16 des Fluidreservoirs 12. In dieser vorbestimmten Position werden die Filterelemente 28, 30 mittels der einstückig mit ihnen ausgebildeten Dichtelemente 24, 26 gehalten.
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Das Filterelement 28, 30 kann über ein Spritzgussverfahren mit dem Dichtelement 24, 26 dauerhaft fest verbunden werden. Dazu kann das Filterelement 28, 30 in eine Spritzgussform eingelegt und während des Spritzgussverfahrens fest mit dem elastischen Material des Dichtelements 24, 26 verbunden werden. Das elastische Material der Dichtelemente 24, 26 kann zumindest die Randbereiche des Filterelements 28, 30 zur Herstellung einer Verbindung zwischen dem Filterelement 28, 30 und dem Dichtelement 24, 26 einschließen.
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5 zeigt eine perspektivische Teilschnittansicht einer Bremsbetätigungsvorrichtung 210 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
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Dort sind die Filterelemente 28, 30 zylinder- oder stabförmig ausgebildet. Die Filterelemente 28, 30 können als gesinterter Filterstab ausgebildet sein. Die Filterelemente 28, 30 sind in einem Kanalabschnitt 58, 60 angeordnet, der sich zwischen dem Anschlussbereich AB und der Einlassöffnung 54, 56 der Druckkammern 50, 52 (siehe 1) erstreckt. Insbesondere erstreckt sich der Kanalabschnitt 58, 60 zwischen dem Boden 30, 32 des Einlassanschlusses 20, 22 der Hauptzylinderanordnung 18 und den Einlassöffnungen 54, 56 der Druckkammern 50, 52 (siehe 1). Die Filterelemente 28, 30 können sich über die gesamte Länge des Kanalabschnitts 58, 60 erstrecken. Die Filterelemente 28, 30 können mittels Reibschluss in dem Kanalabschnitt 58, 60 festgelegt sein.
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele haben gemeinsam, dass das Fluidreservoir 12 und die Hauptzylinderanordnung 18 trotz der Anordnung der Filterelemente 28, 30 konstruktiv nicht verändert zu werden braucht und auch keine zusätzlichen Elemente oder Einrichtungen zur Positionierung der Filterelemente 28, 30 vorgesehen werden müssen. Die Filterelemente 28, 30 können in einem in der Bremsbetätigungsvorrichtung 10, 110, 210 vorhandenen Bauraum eingesetzt und in diesem Bauraum ohne zusätzliche Elemente oder Einrichtungen exakt positioniert werden. Das Fluidreservoir 12 und die Hauptzylinderanordnung 18 sind bei den voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen identisch ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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