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Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für ein Schloss einer Tür oder Klappe eines Kraftfahrzeugs. Ein solches Schloss weist ein Gesperre umfassend eine Drehfalle und eine Sperrklinke für ein Verrosten der Drehfalle in einer Rastposition auf, sowie optional einen Blockadehebel für ein Blockieren der Sperrklinke in ihrer Rastposition. Die Betätigungseinrichtung dient dem Öffnen der Tür oder Klappe und ermöglicht ein Entrasten des Gesperres. Durch Betätigen der Betätigungseinrichtung wird die Sperrklinke aus ihrer Rastposition sowie gegebenenfalls der Blockadehebel aus seiner blockierenden Position heraus bewegt und das Gesperre schließlich geöffnet. Im Anschluss daran kann die Tür oder Klappe geöffnet werden.
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Die Betätigungseinrichtung verfügt üblicherweise über einen Auslösehebel, der betätigt wird, um das Gesperre zu öffnen beziehungsweise zu entrasten. Ein solcher Auslösehebel ist typischerweise unmittelbar oder unmittelbar mit einem Griff der Tür oder Klappe verbunden. Dabei kann es sich um einen Außengriff oder einen Innengriff der entsprechenden Tür oder Klappe handeln. Wird ein solcher Griff betätigt, so wird der Auslösehebel betätigt beziehungsweise verschwenkt, um das Gesperre zu entrasten und damit das Schloss zu öffnen.
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Bei einem Unfall beziehungsweise einer Fahrzeugkollision, nachfolgend auch als Crash – Fall bezeichnet, treten meist schlagartig sehr hohe Beschleunigungskräfte auf, die ein Mehrfaches der Erdbeschleunigung betragen können. Dadurch ist das entsprechende Schloss einschließlich der Hebelwerke, wie dem Betätigungshebel, erheblichen Kräften ausgesetzt, welche zu einem ungewollten Öffnen des Gesperres und folglich einem Öffnen des zugehörigen Schlosses führen können. In einem Crash-Fall kann auch der Betätigungshebel, also ein Türinnengriff beziehungsweise Türaußengriff unplanmäßig betätigt werden, was ebenfalls zu einem Öffnen des Gesperres führen würde.
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Aufgrund der beschriebenen Szenarien ergeben sich erhebliche Gefahren für Fahrzeugbenutzer. Denn eine beispielsweise unbeabsichtigt geöffnete Kraftfahrzeugtür kann die in ihr vorhandenen Sicherheitseinrichtungen wie beispielsweise einen Seitenairbag oder auch einen Seitenaufprallschutz nicht mehr für den Schutz der Fahrzeuginsassen zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund werden Mechaniken mit sogenannten Massenträgheitssperren vorgesehen, um beim Auftreten von übermäßig hohen Beschleunigungskräften, wie diese im Crash-Fall auftreten, ein Öffnen einer Tür oder Klappe zu unterbinden.
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Eine solche Mechanik weist eine bewegbare träge Masse auf, die für ein Öffnen der Tür oder Klappe bewegt werden muss. Wird diese bewegbare träge Masse im Fall einer Betätigung eines Türaußengriffes nicht oder nicht schnell genug bewegt, so wird mittels der Mechanik verhindert, dass sich das Gesperre öffnet. Eine Mechanik, die dies zu leisten vermag, ist zum Beispiel aus den Druckschriften
EP 1 518 983 A2 oder
WO 2012/013182 A2 bekannt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Betätigungseinrichtung bereitzustellen, die ein unbeabsichtigtes Öffnen einer Tür oder Klappe in einem Crash-Fall zu verhindern vermag und bei der Beschädigungen in einem Crash-Fall vermieden werden.
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Eine Betätigungseinrichtung umfasst zur Lösung der Aufgabe die Merkmale des ersten Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Soweit nachfolgend nichts anderes angegeben ist, kann die Betätigungseinrichtung die eingangs genannten, aus dem Stand der Technik bekannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination umfassen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Kraftfahrzeugtürverschluss für eine Tür oder Klappe eines Kraftfahrzeugs umfassend einen Außenbetätigungshebel, einem Betätigungshebel für ein Öffnen eines Gesperres und einem Kupplungshebel bereitgestellt. Der Außenbetätigungshebel und der Innenbetätigungshebel können durch zumindest einen Kupplungshebel gekuppelt werden. Es gibt einen Steuerhebel, der das Kuppeln des Kupplungshebels in Abhängigkeit von der Beschleunigung des Außenbetätigungshebels steuert.
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Bei übermäßig hohen Beschleunigungen des Außenbetätigungshebels kuppelt der Kupplungshebel nicht. Bei normaler Betätigung mit üblicher Beschleunigung des Außenbetätigungshebels kuppelt der Kupplungshebel mit der Folge, dass der Betätigungshebel für ein Öffnen eines Gesperres und somit eines Türverschlusses einer Tür oder Klappe verschwenkt wird. Ein Öffnen wird nicht durch eine Blockade verhindert, die mit mechanischen Belastungen und entsprechenden Beschädigungen in einem Crash-Fall einhergehen könnten.
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Ein Hebelarm des Kupplungshebels liegt vorteilhaft an einer Kontur des Steuerungshebels an, um so auf technisch einfache Weise sowie geräuscharm zu steuern. Das Anliegen wird in einer technisch einfachen Ausgestaltung, insbesondere durch eine vorgespannte Feder, bewirkt, die den Kupplungshebel in Richtung Steuerungshebel zu verspannt.
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Ein Verschwenken des Steuerhebels als Folge des Verschwenkens des Außenbetätigungshebels wird vorteilhaft durch eine Feder bewirkt. Die Feder kann sich im Fall von normalen Beschleunigungen wie ein starrer Körper verhalten, um so eine Schwenkbewegung des Außenbetätigungshebels auf den Steuerhebel zu übertragen. Bei übermäßigen Beschleunigungen verhält sich die Feder aufgrund von einem mittelbar oder unmittelbar auf die Feder wirkenden Massenträgheitselement nicht wie ein starrer Körper. Eine Schwenkbewegung des Außenbetätigungshebels wird nicht verzögerungsfrei auf den Steuerungshebel übertragen. Dieses unterschiedliche Bewegungsverhalten wird dazu genutzt, das Kuppeln durch den Kupplungshebel in geeigneter Weise zu steuern.
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Die Feder ist vorzugsweise eine Blattfeder, da diese technisch sehr einfach herstellbar und eine Federkonstante sehr genau vergebbar ist.
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Die Feder ist vorzugsweise an dem Außenbetätigungshebel befestigt und zwar insbesondere benachbart zu einer Befestigungsmöglichkeit für einen Bowdenzug, ein Seil oder ein Gestänge. Eine Feder kann so geeignet sowie mit geringem Bauraum angebracht sein.
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Vorzugsweise gibt es einen Anschlag für die Feder, der vorzugsweise an dem Außenbetätigungshebel befestigt ist. Mit geringem Aufwand kann so die Feder geeignet mit der gewünschten Kraftwirkung installiert sein.
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Der Kupplungshebel ist vorzugsweise drehbar an einem Hebelarm des Auslöse- oder Betätigungshebels befestigt ist, was das Kuppeln vereinfacht und einen geringen Bauraum erfordert.
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Der Außenbetätigungshebel weist vorzugsweise einen Mitnehmer auf, in den der Kupplungshebel einzukuppeln vermag, um so zuverlässig und geeignet das Kuppeln bewirken zu können.
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Der Außenbetätigungshebel weist vorzugsweise ein Langloch auf, in welches ein Bolzen des Steuerungshebels hineinreicht. Relativbewegungen zwischen Außenbetätigungshebel und Steuerungshebel können so geeignet für ein zuverlässiges Funktionieren der Betätigungseinrichtung begrenzt werden.
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Der Steuerhebel weist vorzugsweise eine stufenförmige Kontur auf, um so einerseits steuern zu können und andererseits einen übermäßig hohen Materialaufwand zu vermeiden.
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Der Steuerhebel ist vorzugsweise mit einem Bauteil einer trägen Masse verbunden, welche in Abhängigkeit von Beschleunigungen des Außenbetätigungshebel bewegt werden kann, um zu verhindern, dass der Kupplungshebel den Außenbetätigungshebel mit dem Betätigungshebel bei übermäßig hohen Beschleunigungen kuppelt.
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Die Betätigungseinrichtung dient als Teil einer Schließvorrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere ein Seitentürschloss, mit einem Gesperre umfassend eine Drehfalle und eine Sperrklinke für ein Verrosten der Drehfalle. Mit der Betätigungseinrichtung kann das Gesperre entrastet werden.
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Die Erfindung betrifft insbesondere eine Auslösekette beispielsweise in einem Seitentürschloss eines Kraftfahrzeugs mit einer aktiven Massensperre. Hierbei ist ein Kupplungsglied zwischen einem Außenbetätigungshebel und einem Betätigungshebel angeordnet. Der nachgestellte Betätigungshebel ist auch als Auslösehebel bezeichenbar. Das Kupplungsglied ist am Auslösehebel drehbar gelagert und liegt federvorgespannt gegen einen Steuerhebel des Massenträgheitsmoments an. Hierdurch wird ermöglicht, dass bei einer Bewegung des Steuerhebels der Kupplungshebel mit dem Außenbetätigungshebel in Eingriff gelangen kann. Dies bedeutet aber auch gleichzeitig, dass der Kupplungshebel ausschließlich bei einer Bewegung des Steuerhebels mit dem Außenbetätigungshebel in Eingriff gelangt, wohingegen das Kupplungsglied bei einem Verharren des Steuerhebels des Massenträgheitselements nicht in Eingriff mit dem Außenbetätigungshebel gelangt, so dass das Schloss nicht geöffnet werden kann. In diesem Fall läuft das Kupplungsglied ins Leere und das Gesperre kann nicht entsperrt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die träge Masse als ringförmiges Element vorzugsweise unmittelbar auf der Drehachse des Außenbetätigungshebels ausgebildet. Das ringförmige Element wirkt vorzugsweise zugleich als Steuerungshebel. Der Kupplungshebel liegt hierbei ebenfalls an einer Steuerkontur des ringförmigen Massenträgheitselements an. Die Steuerkontur kann durch eine Ringausnehmung gebildet sein.
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Die Auslösekette der Betätigungseinrichtung kann in einer Ausgestaltung gleichzeitig als Zentralverriegelungselement genutzt werden. Es wird beispielsweise eine Verlängerung am Kupplungsglied ausgebildet, die wiederum zum Beispiel mit einem Riegel zusammen arbeitet, der ein Eingreifen des Kupplungsglieds in dem Mitnehmer des Außenbetätigungshebels verhindert bzw. einen Freilauf des Kupplungsglieds ermöglicht, so dass ein Einfallen des Kupplungsglieds definierbar wird. Soll zentral verriegelt werden, so wird das Kupplungsglied durch einen elektrischen Antrieb daran gehindert, in die kuppelnde Stellung einfallen zu können. Es ist also vorteilhaft ein elektrischer Antrieb vorhanden, der das Kuppeln zu steuern vermag, um so zu verriegeln und den Kupplungshebel zusätzlich zu nutzen.
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Nachfolgend wird die Erfindung nebst weiteren Vorteilen und Ausgestaltungen anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: Mechanik einer Betätigungseinrichtung in Ausgangsstellung;
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2: betätigte Mechanik;
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3: Mechanik im Anschluss an eine hohe Beschleunigung;
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4: Mechanik einer Betätigungseinrichtung mit ringförmigem Steuerungshebel in Ausgangsstellung.
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Die 1 zeigt eine Mechanik einer Betätigungseinrichtung für ein Entrasten bzw. Öffnens eines nicht dargestellten Gesperres und zwar in einer Ausgangsstellung, in der die Betätigungseinrichtung nicht betätigt ist. Die Mechanik umfasst einen Außenbetätigungshebel 1, der durch eine Achse 2 drehbar an einer nicht dargestellten Platte bzw. Schlossplatte oder einem Gehäuse der Betätigungseinrichtung befestigt ist. Die Platte oder das Gehäuse kann zugleich Teil eines angebundenen, nicht gezeigten Schlosses sein, welches ein Gesperre umfasst.
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Der Außenbetätigungshebel 1 ist über einen Bowdenzug 3, ein Seil oder über ein Gestänge mit einem nicht dargestellten Türaußengriff verbunden. Das freie Ende des Außenbetätigungshebels 1 weist für das Seil, Gestänge oder den Bowdenzug 3 eine Befestigungsmöglichkeit 4 auf. Wird der Griff betätigt, so wird der Außenbetätigungshebel 1 mithilfe des Seils, des Gestänge oder des Bowdenzugs 3 im Uhrzeigersinn um die Achse 2 herum verschwenkt.
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Benachbart zu der Befestigungsmöglichkeit 4 ist an dem Außenbetätigungshebel 1 ein Ende einer Blattfeder 5 befestigt. Die Blattfeder 5 erstreckt sich in Richtung der Achse 2 des Außenbetätigungshebels und endet neben einem Bolzen 6. Die Feder 5 liegt an dem Bolzen 6 an. Der Bolzen 6 ist an einem drehbaren Steuerhebel 7 befestigt, der ebenfalls durch die genannte Achse 2 drehbar gelagert ist. Der Steuerhebel 7 ist Teil der trägen Masse, da dieser bewegt werden muss, um eine Tür oder Klappe zu öffnen und dieser im Fall übermäßig hoher Beschleunigungen nicht geeignet bewegt wird. Der Steuerhebel 7 befindet sich in dieser Ausführungsform oberhalb des Außenbetätigungshebels 1. Der Bolzen 6 erstreckt sich sowohl nach oben als auch nach unten und zwar nach oben derart, dass der Bolzen 6 sich neben dem freien Ende der Blattfeder 5 befindet. Nach unten erstreckt sich der Bolzen 6 in ein Langloch 8 des Außenbetätigungshebels 1 hinein. In Drehrichtung des Außenbetätigungshebel 1, also in Uhrzeigerrichtung, gesehen, ist der Bolzen 6 hinter der Blattfeder 5 angeordnet und grenzt in der Ausgangsstellung an ein entsprechendes Ende des Langlochs 8. Dieses Ende des Langlochs 8 begrenzt damit eine Drehbewegung des Steuerhebels 7 in Uhrzeigerrichtung und zwar relativ zu dem Außenbetätigungshebel 1. Das Langloch kann die Drehbewegung des Steuerhebels 7 auch entgegengesetzt zur Uhrzeigerrichtung relativ zu dem Außenbetätigungshebel 1 begrenzen.
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Wird der Außenbetätigungshebel 1 mit üblicher Beschleunigung beschleunigt, so verhält sich die Blattfeder 5 wie ein starrer Körper. Das freie Ende der Blattfeder 5 leitet dann in den Bolzen 6 eine Kraft ein und dreht diesen und damit auch den Steuerhebel 7 in Uhrzeigerrichtung um die Achse 2. Wird der Außenbetätigungshebel 1 mit hoher Beschleunigung beschleunigt, so verhält sich die Blattfeder 5 nicht wie ein starrer Körper. Dies liegt daran, dass die Federkraft der Blattfeder 5 nicht ausreicht, um den Steuerhebel 7 sowie ein damit verbundenes weiteres Bauteil 9 der trägen Masse schnell genug zu beschleunigen.
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Oberhalb des Steuerhebels 7 ist durch die Achse 2 ein Auslöse- oder Betätigungshebel 10 drehbar gelagert. Der Betätigungshebel 10 umfasst einen Hebelarm 11, mit dem eine nicht dargestellte Sperrklinke oder ein nicht gezeigter Blockadehebel des Gesperres durch Verschwenken des Hebelarms 11 in Uhrzeigerrichtung aus ihrer Rastposition bzw. aus seiner Blockadeposition heraus bewegt werden kann, um so das Gesperre zu öffnen, also zu entrasten. Dieses Verschwenken des Hebelarms 11 im Uhrzeigersinn ist aber nur möglich, wenn auch der Steuerhebel 7 im Uhrzeigersinn durch Betätigen der Betätigungseinrichtung verschwenkt wird, wie nachfolgend erläutert wird.
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Der Betätigungshebel 10 umfasst einen weiteren Hebelarm 12. Unterhalb des freien Endes des Hebelarms 12 ist ein Kupplungshebel 13 durch eine Achse 14 an diesem freien Ende drehbar befestigt. Durch eine nicht dargestellte Feder ist der Kupplungshebel 13 derart gegenüber dem weiteren Hebelarm 12 des Betätigungshebels 10 vorgespannt, dass diese Feder den Kupplungshebel 13 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn zu bewegen vermag und zwar um die Achse 14 herum. Eine solche Drehung entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn wird in der in der 1 dargestellten Ausgangsstellung jedoch verhindert, weil das freie Ende 15 eines Hebelarms des Kupplungshebels 13 an einer seitlichen Kontur 17 des Steuerhebels 7 anliegt. Das freie Ende 15 kann einen senkrecht abstehenden Bolzen umfassen, der an der Kontur 17 anzuliegen vermag. Der in der 1 gezeigte stufenartige Verlauf der seitlichen Kontur ausgehend von dem Bereich 17 in Richtung des Endes mit dem Bolzen 22 begünstigt den gewünschten nachfolgend beschriebenen Bewegungsablauf und vermindert den Einsatz von Masse und damit Gewicht.
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Ein Verschwenken des Steuerhebels 7 in Uhrzeigerrichtung ermöglicht eine Drehbewegung des Kupplungshebels 13 um die Achse 14 herum und zwar entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn. Wird der Kupplungshebel 13 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn durch die nicht dargestellte Feder verschwenkt, so gelangt ein freies Ende 16 eines weiteren Hebelarms des Kupplungshebels 13 in eine stufenförmige Ausnehmung 17 eines Mitnehmers 18 hinein, wie dies aus der 2 ersichtlich ist. Der Mitnehmer 18 mit der stufenförmigen Ausnehmung 17 ist auf dem Außenbetätigungshebel 1 befestigt. Ist das Hebelarmende 16 des Kupplungshebels 13 in diese stufenförmige Ausnehmung 17 hinein bewegt worden, so hat ein Verschwenken des Außenbetätigungshebels 1 in Uhrzeigerrichtung zur Folge, dass auch der Betätigungshebel 10 dann in Uhrzeigerrichtung mit verschwenkt wird. Eine Betätigung des Griffs mit normaler Beschleunigung verschwenkt also den Außenbetätigungshebel 1 in Uhrzeigerrichtung. Diese Drehbewegung des Außenbetätigungshebels 1 in Uhrzeigerrichtung wird über die sich dann starr verhaltene Blattfeder 5 auf den Steuerhebel 7 übertragen, der dann ebenfalls in Uhrzeigerrichtung um die gemeinsame Achse 2 verschwenkt wird. Das Verschwenken des Steuerhebels 7 in Uhrzeigerrichtung gibt das Hebelarmende 15 des Kupplungshebels 13 frei und ermöglicht so ein Verschwenken des Kupplungshebels 13 entgegengesetzt zur Uhrzeigerrichtung um seine Achse 14 herum. Durch diese Drehbewegung des Kupplungshebels 13 gelangt das freie Ende 16 eines Hebelarms des Kupplungshebels in die Stufe 17 des Mitnehmers 18 hinein. Befindet sich das freie Ende 16 in der Stufe 17 des Mitnehmers 18, so wird die Drehbewegung über den Kupplungshebel 13 auf den Betätigungshebel 10 übertragen und so das freie Ende 11 eines Hebelarms des Betätigungshebel für ein Öffnen des Gesperres im Uhrzeigersinn verschwenkt, wie dies in der 2 gezeigt wird.
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Wird der Außenbetätigungshebel 1 übermäßig schnell beschleunigt und verschwenkt, so verhält sich die Blattfeder 5 aufgrund der Trägheit des Steuerhebels 7 und des Bauteils 9 der trägen Masse nicht wie ein starrer Körper. Der Steuerhebel 7 kann nicht bzw. nicht schnell genug um seine Achse 2 im Uhrzeigersinn verschwenkt werden. Dies hat zur Folge, dass auch der Kupplungshebel 13 nicht um seine Achse 14 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn verschwenkt wird und damit nicht in die stufenförmige Ausnehmung 17 des Mitnehmers 18 hinein gelangt. Stattdessen wird das freie Ende 16 des einen Hebelarms des Kupplungshebels 13 an der Stufe 17 vorbei bewegt und gelangt neben die seitliche Kontur 19 des Mitnehmers 18, wie dies in der 3 gezeigt wird. Ist dies wie in der 3 gezeigt geschehen, kann das freie Ende 16 nicht mehr in die stufenförmige Ausnehmung 17 hinein gelangen. Ein weiteres Verschwenken des Außenbetätigungshebels 1 im Uhrzeigersinn kann daher nicht bewirken, dass der Betätigungshebel 10 für ein Öffnen des Gesperres ebenfalls im Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Im Fall einer übermäßig hohen Beschleunigung wird sich das Gesperre daher nicht öffnen.
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Das Bauteil 9 der trägen Masse ist durch eine Achse 20 an einer Platte oder einem Gehäuse befestigt. Es kann sich um die gleiche Platte oder das gleiche Gehäuse handeln, an dem die Achse 2 befestigt ist. Der Steuerhebel 7 umfasst ein freies Hebelarmende 21. An diesem freien Ende 21 ist ein Bolzen 22 angebracht, der in ein bogenförmiges Langloch 23 des Bauteils 9 der trägen Masse hinein reicht. In der Anfangsstellung befindet sich der zylindrische Bolzen 22 nahe bei der Achse 20.
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Wird die Betätigungseinrichtung planmäßig für ein Öffnen einer Tür oder Klappe beschleunigt, also nicht übermäßig schnell, so wird der Steuerhebel 7 in Uhrzeigerrichtung verschwenkt. Dieses Verschwenken des Steuerhebels 7 in Uhrzeigerrichtung übt auf den äußeren bogenförmigen Rand des Langlochs 23 des Bauteils 9 der trägen Masse eine Kraft aus. Es wird so eine Kraft in das Bauteil 9 der trägen Masse eingeleitet. Das Bauteil 9 der trägen Masse rotiert daraufhin entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn. Dies hat zur Folge, dass der Bolzen 22 des Steuerhebels 7 seine Lage innerhalb des Langloch 23 des Bauteils 9 der trägen Masse verändert und von einem Ende des Langloch 23 in Richtung des anderen Endes des Langlochs 23 bewegt wird. Hierdurch verändern sich die Hebelverhältnisse. Die Hebelverhältnisse verändern sich derart, dass sich die Rotationsgeschwindigkeit des Bauteils 9 relativ zur Rotationsgeschwindigkeit des Steuerhebels 7 sowie zur Rotationsgeschwindigkeit des Außenbetätigungshebel 1 sowie des Betätigungshebels 10 verlangsamt. Die Hebelverhältnisse verändern sich derart, dass lediglich anfänglich eine relativ große Kraft in das Bauteil 9 der trägen Masse eingeleitet werden muss, um eine zugehörige Tür oder Klappe öffnen zu können.
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Das Bauteil 9 der trägen Masse ist abgesehen von dem Langloch 23 rotationssymmetrisch aufgebaut, um vorteilhaft möglichst vibrationsfrei Rotationsbewegungen durchführen zu können. Dies trägt unter anderem zu einem geräuscharmen Öffnen bei. In Richtung der Achse 20, um welches das Bauteil 9 der trägen Masse gedreht werden kann, gibt es eine Einschnürung ähnlich wie bei der Zahl „8”. Hierdurch wird erreicht, dass das Material bzw. die Masse des Bauteils 9 der trägen Masse mit zunehmendem Abstand von der Achse 20 zunimmt. Dies trägt dazu bei, Masse und Gewicht des Bauteils 9 der trägen Masse gering halten zu können, und ein möglichst hohes Massenträgheitsmoment am Ausgangspunkt der Bewegung für ein Steuerungshebel 7 zur Verfügung zu stellen..
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Das Langloch 23 des Bauteils 9 der trägen Masse kann zugleich dazu dienen, um ein Verschwenken des Bauteils 9 geeignet zu begrenzen. Das Langloch 23 ist in der vorliegenden und lediglich beispielhaft dargestellten Form sehr groß dargestellt. Für eine Funktion der Betätigungseinrichtung ist lediglich eine geringe Winkelbewegung des Bolzens 6 im Langloch 23 erforderlich, so dass der Bolzen 6 nach einer geringen Bewegung an einem oberen Ende des Langlochs 23 zur Anlage gelangt.
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Alternativ oder ergänzend können Anschläge 24 und 25 vorgesehen sein, die Schwenkbewegungen des Bauteils 9 geeignet begrenzen. Die Betätigungseinrichtung kann weitere Anschläge umfassen, die die ordnungsgemäße Position und Lage von Bauteilen sicherstellen. So kann der Außenbetätigungshebel 1 einen Anschlag 26 aufweisen, der eine Schwenkbewegung des Kupplungshebels 13 in Uhrzeigerrichtung begrenzt. Hierdurch kann u. a. die Lage des Betätigungshebels 11 in der Ausgangsstellung fixiert sein. Es kann ein Anschlag 27 für die Blattfeder 5 vorgesehen sein, um die Blattfeder 5 zu stabilisieren. Es kann ein Anschlag 28 für den Außenbetätigungshebel 1 vorgesehen sein, der eine Schwenkbewegung in die Ausgangslage, also eine Schwenkbewegung entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn, begrenzt. Anschläge sind vorteilhaft als Dämpfungselemente ausgeführt, die daher eine nachgiebige, zum Beispiel eine elastomere Oberfläche aufweisen, um Geräusche zu dämpfen.
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In den Figuren ist das Bauteil 9 der trägen Masse in Form einer abgeflachten „8” widergegeben, die im Ruhezustand, wie in der 1 dargestellt, an einem Dämpfungselement anliegt. Die träge Masse des Bauteils 9 wirkt hierbei mit dem Steuerhebel 7 zusammen, der wiederum über den Außenbetätigungshebel 1 aktivierbar ist. Das Prinzip ist auch auf andere Massensperren übertragbar.
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Von besonderer Bedeutung ist, dass sich der Angriffspunkt des Steuerhebels 7 auf das Bauteil 9 der trägen Masse während der Betätigung des Steuerhebels 7 ändert. Der Steuerhebel 7 greift in eine Kontur des Bauteils 9 der trägen Masse ein, wobei der Eingriffspunkt zunächst nahe am Drehpunkt, beziehungsweise der Drehachse 20 des Bauteils 9 angeordnet ist. Hierdurch ergeben sich günstige Hebelverhältnisse und ein hohes Massenträgheitsmoment, das der Auslösekette Außenbetätigungshebel 1, Kupplungshebel 13, Betätigungshebel 10 entgegensteht. Einmal ausgelenkt, ändern sich die Eingriffsverhältnisse zwischen Bauteil 9 der trägen Masse und Steuerhebel 7, so dass nur noch besonders geringe Kräfte zum Bewegen der trägen Masse des Bauteils 9 erforderlich sind. Eine beispielhafte Lage der trägen Masse des Bauteils 9 ist in einer um ca. 90° verschwenkten Lage in den 1 und 2 gezeigt. Im Gegensatz zu der in 3 beispielhaft dargestellten Lage des Bauteils 9 kann das Bauteil 9 auch in die in der 2 dargestellten Lage gelangen. In dieser Position kann das Bauteil 9 über eine nicht dargestellte Fixiereinrichtung in der ausgelenkten Position gehalten werden. Ist das Bauteil 9 ausgelenkt und fixiert, so kann der Steuerungshebel 7 nicht wieder in seine in der 1 gezeigte Ausgangslage gelangen. Dadurch verbleibt der Kupplungshebel 13 in seiner angekuppelten Stellung, wodurch auch ein Öffnen des Gesperres durch Prellen verhindert wird. Der Kupplungshebel 13 bleibt ausgekuppelt, da der Außenbetätigungshebel 1 nicht in seine Ausgangslage zurückbewegt werden kann. Der Außenbetätigungshebel 1 wird durch das Anliegen des Bolzens 6 am Ende des Langlochs 8 an einem Zurückbewegen gehindert.
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Durch ein oder mehrere nicht dargestellte Federn können Hebel bei Bedarf in Ausgangsstellungen zurückbewegt werden, so zum Beispiel der Steuerungshebel 7 und/oder der Betätigungshebel 10.
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Das Bauteil 9 der trägen Masse kann auch entfallen, wenn der Steuerungshebel 7 eine hinreichend große träge Masse aufweist.
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Der Steuerungshebel kann auch anders geformt sein, so zum Beispiel die in der 4 gezeigte Ringform 29 aufweisen, an der ein Bolzen 30 befestigt oder ausgebildet ist. Der Bolzen 30 liegt an der Blattfeder an. Das ringförmige Massenträgheitselement 29 ist auf der Achse 2 drehbar gelagert. Der Bolzen 30 liegt wiederum einerseits an der Feder 5 an und reicht andererseits in ein Langloch 8 des Außenbetätigungshebels 1 hinein, um so Relativbewegungen geeignet zu begrenzen.
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Die Ringform kann wie in der 4 dargestellt, eine Ausnehmung aufweisen, um ein Anliegen des Hebelarmendes 15 des Kupplungshebels 13 wie dargestellt zu ermöglichen. Anstelle einer Ausnehmung kann ein Langloch oder eine Bohrung vorgesehen sein, in die ein Bolzen des Hebelarmendes 15 des Kupplungshebels 13 hineinreicht.
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Die Ringform 29 verlagert die Masse nach außen, was mit dem Vorteil verbunden ist, das für ein Bewegen der Ringform eine relativ großes Drehmoment aufgewendet werden muss, ohne dafür ein relativ großes Gewicht in Kauf nehmen zu müssen. Die Ringform ermöglicht ferner im Vergleich zu der Form 17 des Steuerungshebels eine Einsparung von Bauraum. Ein weiteres Bauteil 9 der trägen Masse kann dann regelmäßig entfallen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Außenbetätigungshebel
- 2
- Achse für Außenbetätigungshebel
- 3
- Bowdenzug
- 4
- Befestigung für Bowdenzug
- 5
- Blattfeder
- 6
- Bolzen eines Steuerungshebels
- 7
- Steuerungshebel
- 8
- Langloch im Außenbetätigungshebel
- 9
- Bauteil einer trägen Masse
- 10
- Auslöse- oder Betätigungshebel
- 11
- Hebelarm des Betätigungshebels für ein Öffnen eines Gesperres
- 12
- Hebelarmende des Betätigungshebels
- 13
- Kupplungshebel
- 14
- Achse für Kupplungshebel
- 15
- Hebelarmende des Kupplungshebels
- 16
- Hebelarmende des Kupplungshebels
- 17
- stufenförmige Ausnehmung eines Mitnehmers
- 18
- Mitnehmer für Kupplungshebel
- 19
- Außenseite des Mitnehmers für Kupplungshebel
- 20
- Achse für ein Bauteil der trägen Masse
- 21
- Hebelarm des Steuerungshebels
- 22
- Bolzen des Steuerungshebels
- 23
- Langloch in einem Bauteil der trägen Masse
- 24
- Anschlag für träge Masse
- 25
- Anschlag für träge Masse
- 26
- Anschlag für Kupplungshebel
- 27
- Anschlag für Feder
- 28
- Anschlag für Außenbetätigungshebel
- 29
- ringförmiger Steuerungshebel
- 30
- Bolzen des ringförmigen Steuerungshebels
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1518983 A2 [0005]
- WO 2012/013182 A2 [0005]