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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Halteschelle für mindestens ein langgestrecktes Bauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Hintergrund:
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Halteschellen werden üblicherweise zur Bündelung und/oder Halterung von Leitungen, Kabeln und/oder Rohren verwendet. Oftmals sind sie kreisringabschnittförmig ausgebildet und werden um eine oder mehrere der Leitungen, Kabel und/oder Rohre geclipst. Oftmals sind Halteschellen aus einem elastischen Kunststoffmaterial gebildet. Es sind bereits Halteschellen bekannt, die aus zwei Komponenten, insbesondere einer äußeren und einer inneren Komponente, bestehen, wobei die innere Komponente aus einem elastischen Weichmaterial gebildet ist.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
UK 1 328 792 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine Schelle mit einem äußeren und einem inneren Abschnitt, wobei der innere Abschnitt aus einem elastischen Material gebildet ist. Der innere Abschnitt ist über den äußeren Abschnitt gegen eine in der Halteschelle angeordnete Leitung gedrückt, sodass der innere Abschnitt gegen den äußeren Abschnitt zusammengedrückt ist.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte Halteschelle bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Halteschelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Halteschelle für mindestens ein langgestrecktes Bauteil vorgeschlagen. Das langgestreckte Bauteil ist beispielsweise als mindestens eine Leitung, als mindestens ein Kabel und/oder als mindestens ein Rohr ausgebildet. Die Halteschelle ist dazu ausgebildet, das mindestens eine langgestreckte Bauteil, vorzugsweise radial, zu umgreifen und/oder zu halten. Mehrere langgestreckte Bauteile können hierdurch gebündelt und zusammengehalten werden. Vorzugsweise ist die Halteschelle dazu ausgebildet, das mindestens eine langgestreckte Bauteil an einer Umgebungskonstruktion zu befestigen. Besonders bevorzugt umfasst die Halteschelle eine mechanische Schnittstelle zur Anbindung an die Umgebungskonstruktion, wie eine Aufnahme für ein Befestigungsmittel, wie eine Schraube oder einen Steckabschnitt zum Einstecken in die Umgebungskonstruktion.
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Bevorzugt ist die Halteschelle als ein Kreisringabschnitt und/oder kreisringabschnittförmig ausgebildet. Der Kreisringabschnitt schließt eine Aufnahme für das mindestens eine langgestreckte Bauteil ein. Insbesondere ist die Halteschelle als ein Kreisring mit einer Öffnung in Umlaufrichtung ausgebildet, wobei die Öffnung den Kreisring unterbricht. Vorzugsweise kann das mindestens eine langgestreckte Bauteil durch die Öffnung hindurch geführt werden, um es in der Aufnahme anzuordnen. Insbesondere ist die Aufnahme dazu ausgebildet, das mindestens eine langgestreckte Bauteil in sich aufzunehmen.
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Die Halteschelle, insbesondere der Kreisringabschnitt und/oder der geöffnete Kreisring, umfasst eine Außenkomponente und eine Innenkomponente. Vorzugsweise bildet die Außenkomponente einen äußeren, von der Aufnahme beabstandeten Randabschnitt der Halteschelle. Insbesondere ist die Innenkomponente zwischen der Aufnahme und der Außenkomponente angeordnet, wobei die Außenkomponente die Innenkomponente umgibt. Optional schließt sich die Innenkomponente unmittelbar an die Aufnahme an und umgibt diese kreisringabschnittförmig. Die Innenkomponente ist auf einer Innenseite der Außenkomponente angeordnet. Sie ist stoffschlüssig mit der Außenkomponente verbunden. Im Speziellen weist die Außenkomponente einen größeren Innendurchmesser als die Innenkomponente auf.
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Die Außenkomponente weist einen Rückzugsraum für die Innenkomponente auf. Der Rückzugsraum ist auf der Innenseite der Außenkomponente angeordnet. Unter „Rückzugsraum” im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Bereich am inneren Umfang der Außenkomponente zu verstehen, der zur Aufnahme zumindest eines Teils der Innenkomponente ausgelegt ist. Vorzugsweise wird die Innenkomponente bei Druck, der in Richtung der Außenkomponente gerichtet ist, in den Rückzugsraum zurückgedrängt und/oder eingedrückt. Der Druck auf die Innenkomponente kann z. B. durch das in die Aufnahme angeordnete und/oder anordbare langgestreckte Bauteil erzeugt werden.
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Vorteilhaft ist, dass die Innenkomponente beim Umgreifen des mindestens einen langgestreckten Bauteils in den Rückzugsraum eindrückbar ist. Durch das Eindrücken und/oder den Rückzug in den Rückzugsraum kann der Durchmesser der Aufnahme aufgrund einer Elastizität und/oder Kompressibilität der Innenkomponente und/oder aufgrund einer Vorspannung der Halteschelle bedarfsgerecht erhöht werden. Somit kann sich die Halteschelle in vorteilhafter Weise an unterschiedliche Durchmesser des mindestens einen langgestreckten Bauteils anpassen. Dadurch kann eine Anzahl an Halteschellen mit unterschiedlichen Durchmessem reduziert werden. Insbesondere ist die Halteschelle flexibel in mehreren Anwendungen einsetzbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Rückzugsraum als eine Nut ausgebildet. Vorzugsweise ist die Nut in die Innenseite der Außenkomponente eingebracht. Besonders bevorzugt ist hierbei, dass der Rückzugsraum in Umlaufrichtung der Halteschelle unterbrechungsfrei und/oder durchgängig ausgebildet ist. Insbesondere ist der Rückzugsraum in Umlaufrichtung kreisringabschnittsförmig ausgebildet ist.
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In einer alternativen Ausführungsform ist es ebenfalls möglich, dass der Rückzugsraum nur abschnittsweise auf der Innenseite der Außenkomponente eingebracht ist. Insbesondere weist der Rückzugsraum in Umlaufrichtung Unterbrechungen auf und/oder erstreckt sich nicht durchgängig auf der Innenseite der Außenkomponente. Zum Beispiel ist der Rückzugsraum und insbesondere die darin angeordnete Innenkomponente als mehrere voneinander beabstandete Kreisringabschnitte ausgebildet. Auch ein punktuelle und/oder tropfenförmige Ausbildung und/oder Anordnung des Aufnahmeraums und insbesondere der darin angeordneten Innenkomponente auf der Innenseite der Außenkomponente ist im Rahmen der Erfindung möglich.
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Eine mögliche konstruktive Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Außenkomponente als ein Kreisring mit einer Öffnung in Umlaufrichtung ausgebildet ist, wobei die Öffnung den Kreisring unterbricht. Vorzugsweise ist die Außenkomponente als ein Kreisringabschnitt ausgebildet.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung umfasst die Außenkomponente zwei Endabschnitte, die in die Öffnung münden. Besonders bevorzugt stehen die Endabschnitte radial nach außen, z. B. schräg nach außerhalb der Aufnahme, von der Öffnung ab. Insbesondere bilden die Endabschnitte Einfuhrschrägen für das mindestens eine langgestreckte Bauteil und/oder eine Positionierhilfe für die Halteschelle. Vorteilhaft ist, dass das mindestens eine langgestreckte Bauteil durch die Einfuhrschrägen einfach und schnell in die Aufnahme der Halteschelle eingeführt werden kann. Optional ergänzend ist es von Vorteil, dass die Halteschelle auch in schwer zugänglichen und/oder nicht einsehbaren Einbaupositionen einfach und schnell positioniert werden kann.
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In einer alternativen Umsetzung ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass die Halteschelle geöffnet um das mindestens eine langgestreckte Bauteil gelegt wird. Hierbei verbleiben die Endabschnitte beabstandet voneinander und gegenseitig unverspannt.
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Möglich ist, dass die Halteschelle ein Gelenk aufweist, durch das die Öffnung radial vergrößerbar ist. Dadurch kann das Einführen des langgestreckten Bauteils durch die Öffnung und das Einlegen in die Aufnahme erleichtert werden. Alternativ ist es auch möglich, dass die Halteschelle einstückig und/oder gelenkfrei ausgebildet ist, wobei es eine Eigenelastizität aufweist, die das Einführen des langgestreckten Bauteils durch die Öffnung und das Einlegen in die Aufnahme ermöglicht. Dies hat den Vorteil, dass die Halteschelle einfach und günstig herstellbar ist.
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Optional weist jeder Endabschnitt ein Loch zur Durchführung einer Spanneinrichtung, z. B. einer Schraube und Mutter, auf. Insbesondere können die Endabschnitte beim Anziehen der Spanneinrichtung zusammengeführt und/oder gegenseitig miteinander verspannt werden. Dadurch wird die Öffnung der kreisringförmigen Halteschelle geschlossen. Optional ist das mindestens eine langgestreckte Bauteil zunächst mit Spiel in der Aufnahme anordbar. Vorzugsweise wird der Durchmesser der Aufnahme durch das Zusammenführen und/oder miteinander Verspannen der Endabschnitte verringert, sodass das mindestens eine in der Aufnahme angeordnete langgestreckte Bauteil gegen die Innenkomponente gedrückt wird und diese dadurch zusammengedrückt und in Richtung des Rückzugraums gedrängt wird.
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In einer möglichen konstruktiven Umsetzung der Erfindung umfasst die Außenkomponente ein Hartplastik, insbesondere ein thermoplastisches Kunststoffmaterial oder ist aus diesem gebildet. Beispielsweise umfasst die Außenkomponente Polyamid oder ist aus diesem gebildet. Optional ergänzend ist die Außenkomponente eingeschränkt biegbar, flexibel und/oder rückfedernd ausgebildet. Beispielsweise lässt sich die Außenkomponente durch die eingeschränkte Biegsamkeit, Flexibilität und/oder rückfedernde Eigenschaft an den Endabschnitten und/oder im Bereich der Öffnung in einem gewissen Maß auseinander biegen, sodass die Öffnung zum Einführen des mindestens einen langgestreckten Bauteils vergrößert wird und das Einführen erleichtert wird.
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Beispielsweise ist die Innenkomponente aus einem kompressiblen Weichmaterial gebildet. Insbesondere kommt es zu einer Verringerung einer ursprünglichen Gesamthöhe und/oder eines ursprünglichen Volumens bei gleichzeitiger Erhöhung der Dichte der Innenkomponente, wenn Druck, z. B. durch das Einführen des mindestens einen langgestreckten Bauteils in die Aufnahme, auf diese ausgeübt wird. Bei Nachlassen des Drucks, insbesondere wenn die Aufnahme nicht mehr mit dem langgestreckten Bauteil bestückt ist, dehnt sich die Innenkomponente wieder aus, insbesondere verringert sich die Dichte bei gleichzeitiger Erhöhung des Volumens und/oder erneuter Einnahme der ursprünglichen Gesamthöhe der Innenkomponente. Beispielsweise ist die Innenkomponente aus einem Elastomer, insbesondere aus einem offenporigen Material, z. B. Schaummaterial oder Gummi, gebildet.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Halteschelle in einem Kunststoff-Spritzgußverfahren herstellbar. Hierbei werden die Innen- und Außenkomponente durch Spritzgießen geformt. Insbesondere wird der Rückzugraum während des Spritzgießens in die Außenkomponente eingeformt. Vorzugsweise ist die Innenkomponente in den Rückzugsraum eingespritzt. Das Einspritzen der Innenkomponente in den Rückzugsraum erfolgt bevorzugt im selben Fertigungsschritt wie das Ausformen, insbesondere unter Verwendung eines Zwei-Komponenten-Werkzeugs.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Innenkomponente einen unkomprimierten Zustand, einen teilweise komprimierten Zustand und einen vollständig komprimierten Zustand einnehmen. Vorzugsweise ragt die Innenkomponente im unkomprimierten Zustand aus dem Rückzugsraum heraus und weist eine ursprüngliche Gesamthöhe auf. Beispielsweise stehen im unkomprimierten Zustand zwei Drittel der ursprünglichen Gesamthöhe aus dem Rückzugsraum heraus, wobei ein Drittel der Gesamthöhe im Rückzugsraum angeordnet ist und dort stoffschlüssig mit der Außenkomponente verbunden ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Innenkomponente im unkomprimierten Zustand um mindestens zehn Prozent, vorzugsweise um mindestens 15 Prozent, im Speziellen um mindestens 20 Prozent des Innendurchmessers der Außenkomponente aus dem Rückzugsraum herausragt. Alternativ oder optional ergänzend ragt die Innenkomponente im unkomprimierten Zustand um maximal 35 Prozent des Innendurchmessers der Außenkomponente aus dem Rückzugsraum heraus
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist die Innenkomponente im unkomprimierten Zustand um mindestens ein Drittel, vorzugsweise mindestens zur Hälfte, im Speziellen um mindestens zwei Drittel seiner ursprünglichen Gesamthöhe in Richtung des Rückzugsraums komprimierbar. Alternativ oder optional ergänzend ist die Innenkomponente um maximal drei Viertel seiner ursprünglichen Gesamthöhe in Richtung des Rückzugsraums komprimierbar.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Innenkomponente im unkomprimierten Zustand um mindestens zehn Prozent, vorzugsweise um mindestens 15 Prozent, im Speziellen um mindestens 20 Prozent des Innendurchmessers der Außenkomponente in Richtung des Rückzugsraums komprimierbar ist. Alternativ oder optional ergänzend ist die Innenkomponente im unkomprimierten Zustand um maximal 35 Prozent des Innendurchmessers der Außenkomponente in Richtung des Rückzugsraums komprimierbar.
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Optional ist die Innenkomponente im teilweise komprimierten Zustand teilweise in den Rückzugsraum hineingedrückt. Beispielsweise ist die Innenkomponente um mindestens ein Drittel, vorzugsweise mindestens zur Hälfte und/oder um maximal zwei Drittel seiner ursprünglichen Gesamthöhe in Richtung des Rückzugsraums gedrückt. Alternativ oder optional ergänzend ist die Innenkomponente im teilweise komprimierten Zustand um mindestens zehn Prozent, vorzugsweise um mindestens 15 Prozent und/oder um maximal 25 Prozent des Innendurchmessers der Außenkomponente in Richtung des Rückzugsraums komprimiert.
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Möglich im Rahmen der Erfindung ist, dass die Innenkomponente im vollständig komprimierten Zustand vollständig in den Rückzugsraum komprimiert ist und/oder vollständig in diesem angeordnet ist. Hierbei schließt die Innenkomponente bevorzugt bündig mit der Innenseite der Außenkomponente ab. Ein Durchmesser der Aufnahme entspricht in diesem Fall dem Innendurchmesser der Außenkomponente. Möglich ist, dass die ursprüngliche Gesamthöhe der Innenkomponente durch die vollständige Kompression um bis zu drei Viertel reduziert ist. Optional entspricht die ursprüngliche Gesamthöhe der Innenkomponente im vollständig komprimierten Zustand einer Tiefe des Aufnahmeraums.
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Durch die Kompressibilität der Innenkomponente kann der Durchmesser der Aufnahme der Halteschelle in vorteilhafter Weise an den Durchmesser des mindestens einen in der Aufnahme angeordneten und/oder anordbaren langgestreckten Bauteils angepasst werden. Insbesondere kann das langgestreckte Bauteil in einer Presspassung in der Aufnahme angeordnet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Halteschelle dazu ausgebildet, mindestens eine Bremsleitung und/oder Kraftstoffleitung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Pkws oder Lkws, halten. Insbesondere ist die Halteschelle dazu ausgebildet, mehrere Brems- und/oder Kraftstoffleitungen zu bündeln und/oder zusammenzuhalten. Optional ist die mindestens eine Brems- und/oder Kraftstoffleitung über die Halteschelle an der Umgebungskonstruktion befestigbar.
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Dadurch dass die Innenkomponente bevorzugt aus dem kompressiblen Weichmaterial gebildet ist, kann in vorteilhafter Weise eine Geräuschreduzierung und/oder ein Klappern des mindestens einen langgestreckten Bauteils innerhalb der Halteschelle und/oder gegenüber der Umgebungskonstruktion vermieden werden. Gerade hinsichtlich der Brems- und/oder Kraftstoffleitungen, die üblicherweise aus Metall oder Hartkunststoff gebildet sind und deshalb während der Fahrt des Fahrzeugs dazu neigen, unerwünschte Geräusche zu erzeugen, ist die Lagerung auf dem Weichmaterial besonders vorteilhaft. Insbesondere absorbiert die Innenkomponente aus dem Weichmaterial durch die Fahrt erzeugte Schwingungen und gegebenenfalls dadurch erzeugten Geräusche.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Anordnung mit der Halteschelle nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach den Ansprüchen 1 bis 14 und mit dem mindestens einen langgestreckten Bauteil. Optional umfasst die Anordnung die Umgebungskonstruktion. Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine Halteschelle mit einer Außen- und Innenkomponente;
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2 eine Draufsicht von oben auf eine Öffnung der Halteschelle, wobei die Innenkomponente einen unkomprimierten Zustand einnimmt;
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3 eine Draufsicht von oben auf eine Öffnung der Halteschelle, wobei die Innenkomponente einen teilweise komprimierten Zustand einnimmt;
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4 eine Draufsicht von oben auf eine Öffnung der Halteschelle, wobei die Innenkomponente einen vollständig komprimierten Zustand einnimmt.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Draufsicht auf eine Halteschelle 1. Die Halteschelle 1 ist zur Halterung mindestens eines langgestreckten Bauteils 2 (2 bis 4) und/oder zu Bündelung mehrerer langgestreckter Bauteile 2 ausgebildet. Ergänzend ist die Halteschelle 1 dazu ausgebildet, das mindestens eine langgestreckte Bauteil 2 an einer Umgebungskonstruktion zu befestigen. Das mindestens eine langgestreckte Bauteil 2 ist z. B. als mindestens eine Leitung, Kabels und/oder Rohr, insbesondere als mindestens eine Kraftstoff- und/oder Bremsleitung, ausgebildet.
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Die Halteschelle 1 ist kreisringabschnittsförmig ausgebildet. Sie ist als ein Kreisring mit einer Öffnung 3 ausgebildet und weist eine Aufnahme 4 für das langgestreckte Bauteil 2 auf. Das langgestreckte Bauteil 2 ist durch die Öffnung 3 in die Aufnahme 4 einführbar, wobei es im eingeführten Zustand in die Aufnahme 4 von der Halteschelle 1 radial umgriffen wird.
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Die Halteschelle 1 umfasst eine Außenkomponente 5 mit einem Innendurchmesser A und eine Innenkomponente 6 mit einem Innendurchmesser I. Beide Komponenten 5; 6 sind kreisringabschnittsförmig und/oder als ein Kreisring mit der Öffnung 3 ausgebildet. Die Außenkomponente 5 umschließt die Innenkomponente 6, wobei diese auf einer Innenseite 7 der Außenkomponente 5 angeordnet ist. Insbesondere ist die Innenkomponente 6 zwischen der Aufnahme 4 und der Außenkomponente 5 angeordnet.
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Die Außenkomponente 5 weist zwei Endabschnitte 9; 10 auf. Die Endabschnitte 9; 10 stehen schräg nach außen von der Öffnung 3 ab. Sie münden in die Öffnung 3 und bilden eine Einfuhrschräge 11, über die das mindestens eine langgestreckte Bauteil 2 einfach und schnell durch die Öffnung 3 in die Aufnahme 4 eingeführt werden kann. Außerdem bilden die Endabschnitte 9; 10 eine Positionierhilfe 12 für die Halteschelle 1. Dadurch ist die Halteschelle 1 auch in schlecht einsehbaren Einbaulagen einfach positionierbar.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann jeder Endabschnitt 9; 10 ein Loch aufweisen, durch das eine Spanneinrichtung, z. B. eine Schraube und Mutter, hindurchgeführt werden kann. Durch Spannen der Spanneinrichtung können die Endabschnitte 9; 10 zusammengeführt und/oder gegenseitig miteinander verspannt werden, wodurch die Öffnung 3 der Halteschelle 1 geschlossen wird. Insbesondere wird der Durchmesser der Aufnahme durch das Zusammenführen und/oder miteinander Verspannen der Endabschnitte 9; 10 verringert, sodass das in der Aufnahme 4 angeordnete langgestreckte Bauteil 2 (2) auf die Innenkomponente 6 drückt und diese dadurch in den Rückzugraums 8 gedrängt wird.
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Zur Befestigung an der Umgebungskonstruktion weist die Halteschelle 1 zwei seitlich an der Außenkomponente 6 und gegenüber liegend angeordnete Befestigungsschnittstellen 13 auf.
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Die Außenkomponente 5 ist aus einem thermoplastischen Kunststoff, z. B. Polyamid, gebildet. Sie ist eingeschränkt biegbar und/oder flexibel ausgebildet. Insbesondere weist sie rückfedernde Eigenschaften auf. Dadurch können die Endabschnitte 9; 10 beim Einführen des mindestens einen langgestreckten Bauteils 2 auseinander gebogen werden, sodass die Öffnung 3 vorübergehend vergrößert ist und das langgestreckte Bauteil 2 noch leichter eingeführt werden kann.
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Die Außenkomponente 5 weist auf der Innenseite 7 einen Aufnahmeraum 8 für die Innenkomponente 6 auf. Der Aufnahmeraum 8 ist als eine Nut ausgebildet, die sich durchgängig und unterbrechungsfrei entlang der Innenseite 7 erstreckt. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Aufnahmeraum 8 auch mehrere Aufnahmeraumabschnitte aufweisen, die sich entlang der Innenseite 7 erstrecken und zueinander beabstandet angeordnet sind.
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Die Innenkomponente 6 ist zumindest teil- und/oder abschnittsweise in dem Aufnahmeraum 8 angeordnet und stoffschlüssig darin befestigt. Sie ragt um mindestens ein Drittel, vorzugsweise mindestens zur Hälfte, im Speziellen um mindestens zwei Drittel ihrer Gesamthöhe H und/oder um maximal drei Viertel ihrer Gesamthöhe H aus dem Aufnahmeraum 8 heraus.
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Als Kunststoffteil ist die Halteschelle 1 in einem Kunststoff-Spritzgussprozess gefertigt. Der Aufnahmeraum 8 wird während des Spritzgießens in die Außenkomponente 5 eingeformt. Die Innenkomponente 6 wird im selben Fertigungsschritt in den Aufnahmeraum 8, insbesondere unter Verwendung eines Zwei-Komponenten-Werkzeugs, eingespritzt.
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Die Innenkomponente ist aus einem kompressiblen Weichmaterial, z. B. aus Gummi, gebildet. Bei Druck p auf die Innenkomponente 6, der z. B. durch das in einer Presspassung in die Aufnahme 4 eingelegte langgestreckte Bauteil 2 ausgeübt wird, verringert sich die ursprüngliche Höhe H und das Volumen der Innenkomponente 6 bei gleichzeitiger Zunahme der Dichte. Hierbei nimmt die Innenkomponente 6 einen teilweise komprimierten Zustand T (3) oder einen vollständig komprimierten Zustand V (4) ein. Wird kein Druck p mehr auf die Innenkomponente 6 ausgeübt, was insbesondere bei einer Entnahme des langgestreckten Bauteils 2 aus der Aufnahme 4 der Fall ist, nimmt die Innenkomponente 6 ihre ursprüngliche Höhe H, ihr Ausgangsvolumen und ihre Ausgangsdichte wieder ein. Sie befindet sich dann, wie in 1 gezeigt, in einem unkomprimierten Zustand U. Im unkomprimierten Zustand U ragt die Innenkomponente 6 um mindestens 10 Prozent, vorzugsweise um mindestens 15 Prozent, im Speziellen um mindestens 20 Prozent und/oder maximal um 35 Prozent des Innendurchmessers A der Außenkomponente 5 aus dem Rückzugsraum 8 heraus.
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Durch die Ausbildung der Innenkomponente 6 aus dem kompressiblen Weichmaterial kann sich diese an eine Dicke D; D1; D2 oder einen Durchmesser D; D21; D2 des langgestreckten Bauteils 2 anpassen. Weiterhin absorbiert das kompressible Weichmaterial Schwingungen und/oder Erschütterungen des langgestreckten Bauteils selbst und/oder gegenüber der Umgebungskonstruktion, z. B. des Fahrzeugs. Insbesondere kann eine unerwünschte Geräuschentwicklung, wie z. B. ein Klappern, gedämpft oder vermieden werden. 2 zeigt die Halteschelle 1 von oben in einer Draufsicht auf die Öffnung 3. Das langgestreckte Bauteil 2 ist passgenau in die Aufnahme 4 eingelegt. Passgenau bedeutet, dass der Innendurchmesser I der Innenkomponente 6 einer Breite B und/oder einem Durchmesser D des langgestreckten Bauteils 2 entspricht.
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Die Innenkomponente 6 liegt an der Außenseite des langgestreckten Bauteils 2 an und umgreift dieses, ohne Druck aufeinander auszuüben. Insbesondere ist die Innenkomponente 6 druckunbelastet und nimmt den unkomprimierten Zustand U ein. Im unkomprimierten Zustand U ragt die Innenkomponente 6 aus dem Rückzugsraum 8 heraus und weist die ursprüngliche Gesamthöhe H auf. Sie ist nicht, auch nicht zum Teil, in den Rückzugsraum 8 hineingedrückt. Durch die Anlage der Innenkomponente 6 am langgestreckten Bauteil 2 ist dieses sicher in der Halteschelle 1 gehalten, gebündelt und/oder an der Umgebungskonstruktion befestigbar.
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3 zeigt die Halteschelle 1 aus 2, wobei das in die Aufnahme 4 eingelegte langgestreckte Bauteil 2 eine größere Breite B1 und/oder einen größeren Durchmesser D1 als das in 2 aufweist. Insbesondere ist die Breite B1 und/oder der Durchmesser D1 des langgestreckten Bauteils 2 größer als der Innendurchmesser I der Innenkomponente 6 im umkomprimierten Zustand U gemäß den 1 und 2.
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Aufgrund des leichten Übermaßes ist das langgestreckte Bauteil 2 in einer leichten Presspassung in die Aufnahme 4 der Halteschelle 1 eingelegt und dort sicher gehalten, gebündelt und/oder an der Umgebungskonstruktion befestigbar.
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Das langgestreckte Bauteil 2 übt aufgrund des leichten Übermaßes Druck p auf die Innenkomponente 6 aus. Diese ist aufgrund des Drucks p teilweise in den Aufnahmeraum 8 hineingedrückt und befindet sich im teilweise komprimierten Zustand T. Sie ist um mindestens 10 Prozent, vorzugsweise um mindestens 15 Prozent, im Speziellen um mindestens 20 Prozent und/oder maximal um 25 Prozent des Innendurchmessers A (1) der Außenkomponente 5 in Richtung des Rückzugsraums 8 komprimiert. Dadurch ist die ursprüngliche Gesamthöhe H der Innenkomponente 6 auf eine reduzierte Gesamthöhe H1 verringert. Hierbei ist die ursprüngliche Gesamthöhe H um mindestens ein Drittel, vorzugsweise mindestens zur Hälfte und/oder um maximal zwei Drittel durch reduziert.
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4 zeigt die Halteschelle 1 aus 3, wobei in die Aufnahme 4 ein langgestrecktes Bauteil 2 eingelegt ist, das eine noch größere Breite B2 und/oder einen noch größeren Durchmesser D2 als das in 3 gezeigte langgestreckte Bauteil 1 aufweist.
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Die Breite B2 und/oder der Durchmesser D2 des langgestreckten Bauteils 2 gemäß 4 ist deutlich größer als der Innendurchmesser I der Innenkomponente 6 im umkomprimierten Zustand U (1 und 2). Insbesondere entspricht die Breite B2 und/oder der Durchmesser D2 des langgestreckten Bauteils 2 dem Innendurchmesser A der Außenkomponente 5 oder ist sogar größer als der Innendurchmesser A.
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Das langgestreckte Bauteil 2 ist gegenüber der Innenkomponente 6 in einer Presspassung in der Aufnahme 4 der Halteschelle 1 eingelegt, wodurch es in der Halteschelle 1 sicher gehalten, gebündelt und/oder an der Umgebungskonstruktion befestigbar ist.
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Das langgestreckte Bauteil 2 übt starken Druck p auf die Innenkomponente 6 aus. Dadurch ist die Innenkomponente 6 vollständig in den Aufnahmeraum 8 hineingedrückt und befindet sich im vollständig komprimierten Zustand V. Die ursprüngliche Gesamthöhe H (2) der Innenkomponente 6 ist im vollständig komprimierten Zustand V auf eine stark reduzierte Gesamthöhe H2 verringert. Optional ist die ursprüngliche Gesamthöhe H um drei Viertel reduziert. Gemäß 4 entspricht die Gesamthöhe H2 einer Gesamttiefe G des Aufnahmeraums 8.
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Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Halteschelle 1 aufgrund der Kompressibilität der Innenkomponente 6 dazu ausgebildet ist, verschiedene langgestreckte Bauteile 2 mit unterschiedlichen Breiten B; B1; B2 und/oder Durchmessern D; D1; D2 in der Aufnahme 4 aufzunehmen. Insbesondere kann die Halteschelle 1 flexibel in unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt werden. Dadurch kann die Anzahl an Halteschellen 1 mit unterschiedlich großen Aufnahmen 4 verringert werden.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Halteschelle
- 2
- langgestrecktes Bauteil
- 3
- Öffnung
- 4
- Aufnahme
- 5
- Außenkomponente
- 6
- Innenkomponente
- 7
- Innenseite
- 8
- Aufnahmeraum
- 9
- erster Endabschnitt
- 10
- zweiter Endabschnitt
- 11
- Einfuhrschräge
- 12
- Positionierhilfe
- 13
- Befestigungsschnittstellen
- A
- Innendurchmesser der Außenkomponente
- B
- Breite
- D
- Durchmesser
- H
- Höhe
- I
- Innendurchmesser der Innenkomponente
- U
- unkomprimierter Zustand
- T
- teilweise komprimierter Zustand
- V
- vollständig komprimierter Zustand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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