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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Waggonreinigungsanlage zum Reinigen des Laderaums eines Waggons eines Schienenfahrzeugs, mit wenigstens einer Walzenbürste zur Anordnung im Laderaum des Waggons, mit der Schüttgutreste aus dem Laderaum entfernbar sind.
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Schüttgutreste von zu transportierenden Schüttgütern wie z. B. Kohle können aufgrund von Feuchtigkeit, von Anfrierungen oder starker Verdichtung im Laderaum des Waggons auch nach einem Entleervorgang zurückbleiben, beispielsweise wenn der Waggon mit einer nach oben offenen Seite ausgeführt ist und zum Entleeren über Kopf geführt wurde. Das Entfernen von Schüttgutresten aus dem Laderaum des Waggons erfolgt meist mit handgeführten Werkzeugen, und ein vollständiges Abreinigen der Innenoberflächen des Laderaums erfordert einen hohen Zeiteinsatz.
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Zur Verringerung von Anhaftungen von Schüttgutresten durch Anfrierungen an den Waggoninnenwänden schlägt die
DD 254 723 A1 ein Aufheizen des Waggons vor, um die Anfrierungen der Schüttgutreste zu lösen. Dabei wird Heißgas über einen Luftkanal in den Waggon eingeleitet, damit anschließend ein Reinigungsvorgang erfolgen kann. Nach dem Reinigen erfolgt die Besprühung des Waggons mit einem Frostschutz- beziehungsweise Trennmittel, wobei diese Flüssigkeiten über eine Verdüsungseinrichtung in der Brennkammer verdüst und mit einer Primär- und Sekundärluft in den Waggonbereich eingetragen werden. Die Mengendosierung erfolgt dabei mit einer Dosiereinrichtung.
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Insbesondere bei Transportwegen über mehrere 1.000 km können sich Schüttgutreste im Laderaum des Waggons stark verdichten und beim Einsatz des Waggons in kalten Regionen erfolgen Anfrierungen an den Waggoninnenwänden, die bislang nur mittels einem Aufheizen des Waggons abgelöst werden können, wodurch jedoch ein hoher Energie- und Zeitaufwand entsteht.
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Die
DE 19 00 257 U beschreibt eine Waggonreinigungsanlage mit einem walzenartigen Drehkörper, der Kratzer- oder Schaberplatten aufweist, und der Drehkörper kann zur Reinigung desselben in einen Waggon eingefahren werden. Die Reinigungsmöglichkeiten beschränken sich dabei aufgrund einer geringen Flexibilität der Vorrichtung insbesondere in Hinblick auf mögliche Verstellbewegungen des Drehkörpers vordergründig nur auf den Bodenbereich des Waggons.
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Aus der
DE 19 50 652 U ist eine Absaugeinrichtung mit einem Schlagmeißel bekannt geworden, mit der Schüttgutreste aus einem Waggon abgesaugt werden können, wobei nachteilhafterweise die erzielbare Reinigungsleistung pro Zeit aufgrund einer beschränkten Absaugleistung eher gering ausfällt.
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Die
DD 251 953 A1 beschreibt eine Waggonreinigungsanlage zum Reinigen des Laderaums eines Waggons, und die Anlage umfasst eine Walzenbürste zum Einsatz im Laderaum des Waggons, um Schüttgutreste mit der Walzenbürste von einer Stirnwand und vom Laderaumboden zu lösen. Die Walzenbürste wird dabei horizontal rotierend betrieben und ist an einem trapezförmigen Rahmen mit Hydraulikzylindern aufgenommen, der das Bewegungssystem zur Führung der Walzenbürste durch den Laderaum des Waggons bildet. Nachteilhafterweise ist jedoch eine Tür im Waggon erforderlich, aus der die Schüttgutreste mit der Walzenbürste herausbefördert werden können. Ein Herausbefördern der Schüttgutreste aus einem geschlossenen, lediglich nach oben geöffneten Laderaum kann mit der bekannten Waggonreinigungsanlage nicht vorgenommen werden. Insbesondere eignet sich die bekannte Waggonreinigungsanlage nicht zum Abreinigen der seitlichen Waggoninnenwände, an denen häufig große Mengen an Schüttgutresten anhaften können.
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Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung einer Waggonreinigungsanlage zum Reinigen des Laderaums eines Waggons, durch die ein verbessertes und möglichst umfassendes Abreinigen von Schüttgutresten aus dem Laderaum ermöglicht wird und die insbesondere geeignet ist, Schüttgutreste aus einem lediglich nach oben geöffneten Waggon eines Schienenfahrzeugs zu entfernen.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Waggonreinigungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung eine Waggonreinigungsanlage mit wenigstens einer Reinigungseinheit vor, die in den Laderaum des Waggons einsetzbar ist und an der die wenigstens eine Walzenbürste mit einer sich vertikal erstreckenden Walzenachse angeordnet ist, sodass die Walzenbürste mit einer Waggoninnenwand in Kontakt bringbar ist, und wobei die Reinigungseinheit Fördermittel zur Abförderung der durch die Walzenbürste von der Waggoninnenwand gelösten Schüttgutreste aufweist.
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Mit der erfindungsgemäßen Waggonreinigungsanlage wird die Aufgabe gelöst, Schüttgutreste aus dem Laderaum des Waggons zu lösen und aus diesem zusätzlich abzutransportieren. Das Lösen der Schüttgutreste von senkrecht verlaufenden Waggoninnenwänden wird ermöglicht durch wenigstens eine Walzenbürste, die sich mit der Walzenachse im Sinne der Erfindung etwa in der Vertikalen erstreckt, wobei die Walzenachse auch leicht geneigt verlaufen kann, beispielsweise um die Walzenbürste an eine Schrägung in der Waggoninnenwand anzupassen. Zusätzlich sieht die erfindungsgemäße Waggonreinigungsanlage wenigstens eine Reinigungseinheit vor, die Fördermittel zur Abförderung wenigstens der durch die Walzenbürste von der Waggoninnenwand gelösten Schüttgutreste aufweist. Das Abreinigen der Waggoninnenwand mit der Walzenbürste und das Abfördern der Schüttgutreste durch das Fördermittel kann dabei zeitgleich erfolgen. Die wenigstens eine Walzenbürste und das Fördermittel zur Abförderung der Schüttgutreste bilden dabei durch die Reinigungseinheit eine bauliche Einheit, die an der Waggoninnenwand entlang geführt werden kann. Dabei kann die Waggonreinigungsanlage mehrere Reinigungseinheiten aufweisen, die zeitgleich in Kontakt mit einer oder mit mehreren Waggoninnenwänden gebracht werden können.
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Das Fördermittel kann einen sich parallel zur Walzenbürste erstreckenden Aufnahmebereich aufweisen, durch den die gelösten Schüttgutreste aus dem Arbeitsbereich der Walzenbürste aufnehmbar sind und aus dem Bereich zwischen der Reinigungseinheit und der Waggoninnenwand abförderbar sind. Werden die Schüttgutreste von der Waggoninnenwand durch die rotierende Walzenbürste gelöst, so können die Schüttgutreste so in den Aufnahmebereich gelangen, dass die Schüttgutreste durch das Fördermittel aus dem Aufnahmebereich abgefördert werden können. Zur Abförderung kann das Fördermittel als bevorzugte Ausführungsform einen Kratzförderer mit am Kratzförderer angeordneten Schüttgutaufnahmeelementen aufweisen. Die Schüttgutaufnahmeelemente werden dabei durch den Kratzförderer insbesondere entlang des Aufnahmebereiches, also etwa vertikal und parallel zur Walzenbürste, nach oben geführt.
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Mit besonderem Vorteil können eine erste Walzenbürste und eine zweite Walzenbürste an der Reinigungseinheit angeordnet sein, und die Walzenachsen der Walzenbürsten verlaufen parallel beabstandet zueinander. Dabei kann das Fördermittel, also beispielsweise der Kratzförderer mit am Kratzförderer angeordneten Schüttgutaufnahmeelementen, zwischen den Walzenbürsten angeordnet sein, sodass die Schüttgutaufnahmeelemente in Richtung zur Waggoninnenwand weisen, jedoch einen Abstand zur Waggoninnenwand einhalten. Dadurch wird der Aufnahmebereich gebildet, der durch die Waggoninnenwand, die Walzenbürsten und das Fördermittel umschlossen ist.
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Die Walzenbürsten können beispielsweise mit etwa 600 1/min um die Walzenachsen rotieren und es hat sich gezeigt, dass die durch den Kontakt mit der Waggoninnenwand gelösten Schüttgutreste in Richtung zum Fördermittel geschleudert werden können. Folglich können die Schüttgutaufnahmeelemente, die vertikal nach oben durch den Aufnahmebereich geführt werden, die von der Waggoninnenwand gelösten Schüttgutreste aufnehmen und aus dem Aufnahmebereich nach oben abfördern.
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Um die Schüttgutreste in der Reinigungseinheit aufzunehmen, kann die Reinigungseinheit einen Sammelbehälter aufweisen, in den die Schüttgutreste durch das Fördermittel eingebracht werden. Der Sammelbehälter kann sich beispielsweise rückseitig zum Aufnahmebereich hinter dem Fördermittel befinden, und der Kratzförderer, der die Schüttgutaufnahmeelemente durch den vertikal verlaufenden Aufnahmebereich nach oben abfördert, kann so über den Sammelbehälter geführt werden, dass die Schüttgutreste aus den Schüttgutaufnahmeelementen herausfallen und in den Sammelbehälter gelangen.
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Mit weiterem Vorteil kann die Reinigungseinheit wenigstens eine vertikal verlaufende Düsenleiste mit einer Anzahl von Luftdüsen zur Einblasung von Druckluft aufweisen, sodass insbesondere an der Außenseite der Walzendüsen ein Luftvorhang gebildet ist. Durch den Luftvorhang wird vermieden, dass größere Mengen an von der Waggoninnenwand gelösten Schüttgutreste den Aufnahmebereich seitlich der Walzenbürsten verlassen können. Der Luftvorhang bildet dabei einen Sperrluftstrom, durch den seitlich austretende Schüttgutreste in den Walzenbereich zurückbefördert werden, um schließlich von den Walzenbürsten in die Schüttgutaufnahmeelemente des Fördermittels zu gelangen.
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Mit weiterem Vorteil kann die Reinigungseinheit wenigstens eine vertikal verlaufende Streifenbürste aufweisen, die beispielsweise etwa parallel zur Düsenleiste verläuft und außenseitig zur Düsenleiste den Kontaktbereich der Reinigungseinheit zur Waggoninnenwand abschließend angeordnet ist.
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Die Reinigungseinheit ist im Kontaktbereich gegen die Waggoninnenwand etwa symmetrisch aufgebaut. Mittig befindet sich das Fördermittel, das beispielsweise ausgebildet ist durch einen Kratzförderer, das vertikal nach oben läuft und an dem Schüttgutaufnahmeelemente angeordnet sind. Durch den Betrieb des Kratzförderers werden die Schüttgutaufnahmeelemente, die mit gleichem Abstand am Kratzförderer angeordnet sein können, vertikal nach oben geführt. Gelangen die Schüttgutreste in die Schüttgutaufnahmeelemente, so werden diese durch die Schüttgutaufnahmeelemente aus dem Aufnahmebereich abgeführt. Links und rechts befinden sich seitlich zu dem Fördermittel eine erste Walzenbürste und eine zweite Walzenbürste, und außenseitig an die Walzenbürsten schließen sich die Düsenleisten an, die ebenfalls vertikal und damit parallel zu den Walzenachsen der Walzenbürsten verlaufen. Den Abschluss bilden die beiden Streifenbürsten, die sich außenseitig zu den Düsenleisten befinden, und wird die Reinigungseinheit in Kontakt mit der Waggoninnenwand gebracht und werden Schüttgutreste von der Waggoninnenwand gelöst, so wird vermieden, dass die Schüttgutreste seitlich aus dem Kontaktbereich der Reinigungseinheit mit der Waggoninnenwand gelangen. Insbesondere dann, wenn Schüttgutreste trocken abgelöst werden, wird durch die Düsenleisten und die Streifenbürsten eine größere Staubbildung vermieden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Reinigungseinheit wenigstens eine in Richtung zum Laderaumboden weisende Bodenbürste aufweisen, mit der am Laderaumboden vorhandene Schüttgutreste aufnehmbar sind. Zur Aufnahme der Schüttgutreste kann eine Absaugeinrichtung dienen, durch die nicht nur vom Laderaumboden gelöste Schüttgutreste absaugbar sind, sondern auch Schüttgutreste, die aus dem Aufnahmebereich auf den Laderaumboden fallen, die beispielsweise nicht durch die Schüttgutaufnahmeelemente des Fördermittels abgefördert werden, können durch die Absaugeinrichtung abgesaugt werden. Die durch die Absaugeinrichtung abgesaugten Schüttgutreste können dabei ebenfalls in den Sammelbehälter eingegeben werden, der beispielsweise im Gehäuse der Reinigungseinheit aufgenommen ist.
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Um eine Staubbildung durch den Kontakt der Bodenbürsten mit dem Laderaum zu minimieren, können die Bodenbürsten durch Bodenstreifenbürsten umschlossen sein, die unterseitig am Gehäuse der Reinigungseinheit angebracht sein können, und es wird für die Absaugeinrichtung ein geschlossener Absaugraum gebildet.
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Die Waggonreinigungsanlage kann mehrere Reinigungseinheiten umfassen, die an einem Unterwagen aufgenommen sein können, und der Unterwagen bildet gemeinsam mit dem Oberbau die zentrale Komponente der Waggonreinigungsanlage. Die Reinigungseinheiten können durch ein Bewegen des Unterwagens über den Laderaumboden an der Waggoninnenwand verfahren werden, insbesondere in Längsrichtung des Waggons. Durch die Anordnung der Reinigungseinheiten am Oberbau oder am Unterwagen, der beispielsweise ein Raupenfahrwerk aufweisen kann, um über den Laderaumboden zu verfahren, ergibt sich der Vorteil, dass die Reinigungseinheiten beweglich am Unterwagen angeordnet sein können. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass mit der Waggonreinigungsanlage Waggons mit verschiedenen Breiten gereinigt werden können, und die Reinigungseinheiten können durch eine entsprechende Aktuatorik so am Unterwagen verfahren werden, dass die Reinigungseinheiten gegen die Waggoninnenwand, beispielsweise mit einem definierten Abstand oder mit einem bestimmten Anpressdruck, mit sich gegenüberstehenden Waggoninnenwänden in Kontakt gebracht werden können.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Kratzförderer eine Rückwand mit Perforationen aufweisen, wobei hinter der Rückwand ein Unterdruck erzeugbar ist. Dadurch wird mit Vorteil bewirkt, dass die Schüttgutreste durch den Unterdruck hinter den Perforationen an die Oberfläche des Kratzförderers angesaugt werden, und die Schüttgutreste können durch die Schüttgutaufnahmeelemente verbessert abtransportiert werden. Dadurch wird die Luft, die sowohl durch die rotierenden Walzenbürsten als auch durch die am Rande wirkenden Düsen der Düsenleisten des Luftvorhangs entsteht, gezielt an der Rückwand des Kratzförderers abgesaugt. Das soll bezwecken, dass es nicht zu ungewollten Luftstaus und Luftverwirbelungen kommt, sondern dass die Luft und damit die in ihr befindlichen Schmutzpartikel der Schüttgutreste gezielt abgesaugt werden. Die Partikel, die nicht durch die perforierte Rückseite des Kratzförderers aufgenommen werden, werden entweder mit dem Kratzförderer nach oben in den Sammelbehälter befördert oder fallen nach unten und werden dort über die dort wirkenden Bodenbürsten, Düsen und die Absaugeinrichtung aufgenommen.
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Zum Antrieb der Walzenbürsten, jedoch auch zum Antrieb der Bodenbürsten, können jeweilige Antriebseinheiten vorgesehen sein, die beispielsweise eine Motor-Getriebeeinheit umfassen können.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht einer Waggonreinigungsanlage, die in den Laderaum eines Waggons eingesetzt ist,
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2 eine perspektivische Ansicht einer Reinigungseinheit der Waggonreinigungsanlage,
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3 eine Schnittansicht der Reinigungseinheit der Waggonreinigungsanlage,
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4 eine Draufsicht auf die Waggonreinigungsanlage, die in den Laderaum eines Waggons eingesetzt ist.
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1 zeigt in einer Seitenansicht eine Waggonreinigungsanlage 1, die im Laderaum 10 eines Waggons 11 eingesetzt ist, und der Waggon 11 bildet einen Teil eines Schienenfahrzeugs. Der Waggon 11 ist nach oben offen ausgeführt, und der Laderaum 10 ist durch seitliche Waggoninnenwände 15 und durch einen Laderaumboden 22 begrenzt. Der Einsatz der Waggonreinigungsanlage 1 erfolgt nach Entleerung des Laderaums 10, wobei Schüttgutreste an den Waggoninnenwänden 15 und am Laderaumboden 22 durch Anhaftungen verbleiben können. Diese Schüttgutreste können durch die Waggonreinigungsanlage 1 von den Waggoninnenwänden 15 und dem Laderaumboden 22 entfernt werden.
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Die Waggonreinigungsanlage 1 weist mehrere Reinigungseinheiten 13 auf, die an einem zentralen Unterwagen 25 oder an einem Oberbau 33 aufgenommen sind. Unterseitig am Unterwagen 25 befindet sich ein Raupenfahrwerk 26 und über das Raupenfahrwerk 26 kann die Waggonreinigungsanlage 1 über den Laderaumboden 22 verfahren, beispielsweise in der gezeigten Anordnung der Waggonreinigungsanlage 1 im Laderaum 10 nach rechts.
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Die Schnittansicht zeigt zwei Reinigungseinheiten 13, wobei zwei weitere Reinigungseinheiten 13 auf der Rückseite angeordnet sind. Der Waggon 11 ist geschnitten gezeigt, sodass die Waggoninnenwand 15, mit der die gezeigten Reinigungseinheiten 13 in Kontakt gebracht werden können, nicht dargestellt ist. Um die Waggonreinigungsanlage 1 in den Laderaum 10 einzusetzen, ist die Waggonreinigungsanlage 1 kranbar ausgeführt und weist Anschlagmittel 32 auf, die am Oberbau 33 oberhalb des Unterwagens 25 angeordnet sind und etwa im Schwerpunkt der Waggonreinigungsanlage 1 liegen.
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Die Reinigungseinheiten 13 weisen Walzenbürsten 12 auf, die sich in Walzenachsen 14 erstrecken und die um diese rotieren können. Jede der Reinigungseinheiten 13 weist eine erste und eine zweite Walzenbürste 12 in einem Abstand zueinander auf und beide Walzenbürsten 12 können in Kontakt mit der Waggoninnenwand 15 gebracht werden. Zwischen den Walzenbürsten 12 befindet sich ein Fördermittel 16, das dazu ausgebildet ist, von der Waggoninnenwand 15 mit den Walzenbürsten 12 gelöste Schüttgutreste abzufördern. Der Antrieb der Walzenbürsten 12 erfolgt über Antriebseinheiten 27, wobei jeder Walzenbürste 12 eine eigene Antriebseinheit 27 zugeordnet ist.
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Um auch eine Abreinigung des Laderaumbodens 22 von Schüttgutresten zu ermöglichen, befinden sich auf der Unterseite der Reinigungseinheiten 13 Bodenbürsten 23, die in Kontakt mit dem Laderaumboden 22 gebracht sind. Die Bodenbürsten 23 können dabei unabhängig von den Walzenbürsten 12 betrieben werden. In der folgenden 2 ist eine perspektivische Ansicht einer Reinigungseinheit 13 gezeigt, die in der gezeigten Ausgestaltung am Unterwagen 25 der Waggonreinigungsanlage 1 mehrfach angeordnet sein kann.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Reinigungseinheit 13 mit zwei Walzenbürsten 12, die sich vertikal in Walzenachsen 14 erstrecken und in Kontakt mit der Waggoninnenwand 15 gebracht werden können. Die Walzenbürsten 12 sind an einem Gehäuse 31 der Reinigungseinheit 13 beziehungsweise an einem nicht näher gezeigten Rahmen aufgenommen. Die Walzenbürsten 12 sind beabstandet zueinander angeordnet und zwischen den Walzenbürsten 12 wird ein Aufnahmebereich 17 gebildet, in dem ein Fördermittel 16 zur Abförderung von Schüttgutresten angeordnet ist. Das Fördermittel 16 weist einen Kratzförderer 18 auf, das beispielsweise mit zwei parallel geführten Zugbändern gebildet ist, und der Kratzförderer 18 kann jede Art von Zugmitteln bilden, beispielsweise Gummibänder, Ketten, Flachbänder oder dergleichen.
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Am Kratzförderer 18 befinden sich in gleichen Abständen mehrere Schüttgutaufnahmeelemente 19, und durch eine Bewegung des Kratzförderers 18 von unten nach oben fahren die Schüttgutaufnahmeelemente 19 zwischen den Walzenbürsten 12 ebenfalls nach oben.
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Rotieren die Walzenbürsten 12 in Kontakt mit der Waggoninnenwand 15, so werden Schüttgutreste von der Waggoninnenwand 15 gelöst und gelangen in die Schüttgutaufnahmeelemente 19. Die Überführung der Schüttgutreste in die Schüttgutaufnahmeelemente 19 erfolgt durch ein Einschleudern der Schüttgutreste in den Bereich zwischen den beiden Walzenbürsten 12, die beispielsweise mit 600 1/min rotieren können. Endseitig befinden sich an den Walzenbürsten 12 die Antriebseinheiten 27, die auf der Oberseite aus dem Gehäuse 31 der Reinigungseinheit 13 herausgeführt sind.
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Am Kratzförderer 18 ist eine Rückwand mit Perforationen 36 vorgesehen, wobei hinter der Rückwand ein Unterdruck erzeugt wird. Dadurch wird die Luft, die sowohl durch die rotierenden Walzenbürsten 12 als auch durch die am Rande wirkenden Düsen der Düsenleisten 20 des Luftvorhangs entsteht, gezielt an der Rückwand des Kratzförderers 18 abgesaugt. Das soll bezwecken, dass es nicht zu ungewollten Luftstaus und Luftverwirbelungen kommt, sondern dass die Luft und damit die in ihr befindlichen Schmutzpartikel der Schüttgutreste gezielt abgesaugt werden. Insbesondere wird der Verbleib der Schüttgutreste in den Schüttgutaufnahmeelementen 19 verbessert, bis diese nach Überkopfführen des Kratzförderers 18 in den Sammelbehälter 29 gelangen.
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Auf der Unterseite befinden sich, ebenfalls in der Walzenachse 14 liegend, Bodenbürsten 23, die in Kontakt mit dem Laderaumboden 22 gebracht werden können. Weiterhin gezeigt sind seitlich zu den Walzenbürsten 12 angeordnete Düsenleisten 20, wobei durch die perspektivische Darstellung lediglich eine hintere Düsenleiste 20 dargestellt ist. Außenseitig sind die Düsenleisten 20 mit Streifenbürsten 21 abgeschlossen, sodass zur Vermeidung einer Staubbildung und zur Zuführung von gelösten Schüttgutresten in den Walzenbereich der Walzenbürsten 12 die Düsenleisten 20 und die Streifenbürsten 21 den äußeren Abschluss der Reinigungseinheit 13 bilden.
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3 zeigt eine Reinigungseinheit 13 in einer quer geschnittenen Ansicht mit dem Gehäuse 31, in dem das Fördermittel 16 in Form des Kratzförderers 18 mit den Schüttgutaufnahmeelementen 19 aufgenommen ist. Rückseitig sind eine Walzenbürste 12 und eine Streifenbürste 21 dargestellt, und die Antriebseinheit 27 erstreckt sich in der Walzenachse 14 aus dem Bereich des Gehäuses 31 nach oben heraus.
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Wird die Reinigungseinheit 13 betrieben, so gelangen die Schüttgutreste durch die Rotation der Walzenbürste 12 in die Schüttgutaufnahmeelemente 19. Der Kratzförderer 18 ist geschlossen ausgebildet und um Bandrollen 34 geführt, und die Drehrichtung der Bandrollen 34 ist derart gewählt, dass die Schüttgutaufnahmeelemente 19 auf der Seite des Aufnahmebereiches 17 nach oben fahren, wie durch den gezeigten Pfeil angedeutet.
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Durch die umlaufende Ausbildung des Kratzförderers 18 verlaufen die Schüttgutaufnahmeelemente 19 in den rückseitigen Bereich des Gehäuses 31 der Reinigungseinheit 13, und die Schüttgutreste können durch ein Überkopffahren der Schüttgutaufnahmeelemente 19 aus diesen herausgelangen und in einen Sammelbehälter 29 geführt werden. Der Sammelbehälter 29 kann nach Einsatz der Waggonreinigungsanlage 1 zum Reinigen eines Waggons 11 aus der Reinigungseinheit 13 entnommen und entleert werden.
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Zum Abtransport der Schüttgutreste, die durch die Bodenbürsten 23 vom Laderaumboden 22 gelöst wurden, dient eine Absaugeinrichtung 30, die Schüttgutreste aus dem Bereich der Bodenbürsten 23 absaugen und beispielsweise ebenfalls in den Sammelbehälter 29 einführen kann. Um einen geschlossenen Arbeitsbereich der Bodenbürste 23 mit der Absaugeinrichtung 30 zu schaffen, dient eine Bodenstreifenbürste 24, sodass zudem eine Staubbildung vermieden wird, da die Bodenstreifenbürste 24 das Austreten von Schüttgutresten aus dem Arbeitsbereich der Bodenbürste 23 verhindert und die Absaugeinrichtung 30 entsprechend effektiv arbeiten kann. Die Absaugeinrichtung 30 kann dabei zugleich dazu dienen, den Unterdruck hinter der Rückwand des Kratzförderers 18 zu erzeugen.
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4 zeigt eine Draufsicht auf die Waggonreinigungsanlage 1, die in den Laderaum 10 des Waggons 11 eingesetzt ist. Als zentrale Komponenten weist die Waggonreinigungsanlage 1 einen Oberbau 33, einen Unterwagen 25 mit dem sich darunter befindlichen Raupenfahrwerk 26 zum Verfahren im Waggon 11 auf, und das Ausführungsbeispiel der Waggonreinigungsanlage 1 umfasst vier Reinigungseinheiten 13 in Anordnung am Oberbau 33, beziehungsweise in Anordnung an einem unterhalb des Oberbaus 33 vorhandenen Unterwagens 25.
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Die Draufsicht auf die Reinigungseinheiten 13 zeigt die Walzenbürsten 12 in Kontakt mit den Waggoninnenwänden 15, und die Fördermittel 16 befinden sich zwischen den Walzenbürsten 12 der Reinigungseinheiten 13. Oberhalb der Walzenbürsten 12 sind die Antriebseinheiten 27 dargestellt, und die Antriebseinheiten 28 dienen zum Antrieb der – nicht sichtbaren – Bodenbürsten 23.
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Die Reinigungseinheiten 13 sind über Verbindungselemente 35 mit dem Unterwagen 25 beziehungsweise mit dem Oberbau 33 verbunden und die Verbindungselemente 35 ermöglichen eine Verstellbarkeit der Positionen der Reinigungseinheiten 13. Dadurch können diese auch bei verschieden breit ausgeführten Waggons 11 in Kontakt mit beiden sich gegenüberstehenden Waggoninnenwänden 15 gebracht werden. Die gezeigte Anordnung der Waggonreinigungsanlage 1 befindet sich auf einer Endseite des Waggons 11 und durch ein Verfahren der Waggonreinigungsanlage 1 über das Raupenfahrwerk 26 auf dem Laderaumboden 22 kann diese beispielsweise nach rechts bewegt werden, sodass durch den wandernden Kontakt der Walzenbürsten 12 mit den Waggoninnenwänden 15 diese auf der gesamten Länge abgereinigt werden können. Zudem kann durch die nicht dargestellten Bodenbürsten der Laderaumboden 22 im Wesentlichen abgereinigt werden.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.