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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Dachhimmelanordnung für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug mit der Dachhimmelanordnung.
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Hintergrund:
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Nahezu jedes Fahrzeug weist ein Fahrzeugdach auf, das durch einen Dachhimmel zum Fahrzeuginnenraum hin verblendet ist. Oftmals ist zwischen dem Fahrzeugdach und dem Dachhimmel ein Airbag verstaut, der sich bei einem Aufprall des Fahrzeugs durch einen Zwischenraum zwischen dem Fahrzeugdach und dem Dachhimmel in den Fahrzeuginnenraum entfaltet und Insassen des Fahrzeugs vor Verletzungen schützt. Um bei der Aktivierung des Airbags ein vollständiges oder teilweises Lösen des Dachhimmels vom Fahrzeugdach zu vermeiden, ist der Dachhimmel am Fahrzeugdach befestigt.
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Beispielsweise offenbart die Druckschrift
DE 10 2005 061 544 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, einen Dachhimmel für einen Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs. Der Dachhimmel ist am Fahrzeugdach befestigt und weist einen Befestigungspunkt am hinteren Ende des Dachhimmels auf, wobei der Befestigungspunkt nahe bei einer Sollknicklinie des Dachhimmels angeordnet ist. Der Dachhimmel ist im Bereich des Befestigungspunkts durch ein Befestigungselement verstärkt, das flächig auf der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite des Dachhimmels angebracht ist.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte und kostengünstige Befestigung des Dachhimmels bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Dachhimmelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Dachhimmelanordnung für ein Fahrzeug, insbesondere für einen Pkw oder Lkw, vorgeschlagen. Das Fahrzeug umfasst ein Fahrzeugdach, mindestens eine Fahrzeugsäule und einen Fahrzeuginnenraum.
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Die Dachhimmelanordnung weist einen Dachhimmel und ein Befestigungsmittel auf. Der Dachhimmel ist zur Verblendung des Fahrzeugdaches gegenüber dem Fahrzeuginnenraum ausgebildet. Vorzugsweise ist das Befestigungsmittel zur Befestigung des Dachhimmels an der Fahrzeugsäule ausgebildet.
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Der Dachhimmel weist einen Airbagabschnitt und einen Halteabschnitt auf. Der Airbagabschnitt und der Halteabschnitt enden an der Fahrzeugsäule in einem gemeinsamen Endbereich. Vorzugsweise ist der Endbereich zur Fahrzeugsäule hin gerichtet und/oder ist benachbart zu dieser angeordnet.
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In Richtung des Fahrzeugdaches hinter dem Airbagabschnitt ist ein Airbag, zum Beispiel ein Seitenairbag, insbesondere ein sogenannter Curtain-Airbag, anordbar. Der Airbagabschnitt ist dazu ausgebildet, bei und/oder nach einer Aktivierung des Airbags, insbesondere bei einem Seitenaufprall des Fahrzeugs, einen Entfaltungs- und Öffnungsbereich für den sich entfaltenden Airbag zu bilden. Der Entfaltungs- und Öffnungsbereich ist bei montiertem Dachhimmel zwischen dem Fahrzeugdach und dem Dachhimmel angeordnet. Vorzugsweise ist der Airbagabschnitt dazu ausgebildet, bei und/oder nach der Aktivierung des Airbags vom Fahrzeugdach wegzuknicken, wegzuklappen oder sich weg zu biegen und somit den Entfaltungs- und Öffnungsbereich für den sich entfaltenden Airbag zu bilden. Insbesondere bildet der Airbagabschnitt den Entfaltungs- und Öffnungsbereich so, dass sich der Airbag im Fahrzeuginnenraum entlang einer Längsseite des Fahrzeugs, insbesondere entlang eines oder mehrerer Seitenfenster des Fahrzeugs, aufblähen kann. Besonders bevorzugt ist, dass der Halteabschnitt bei und/oder nach der Aktivierung des Airbags fest am Fahrzeugdach verbleibt, dort gesichert ist und/oder sich nicht von diesem entfernen kann.
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Der Halteabschnitt umfasst einen Befestigungsfortsatz zur Befestigung des Halteabschnitts mit dem Befestigungsmittel in einer Befestigungsposition an der Fahrzeugsäule. Der Befestigungsfortsatz ist am Halteabschnitt angeordnet. Vorzugsweise steht der Befestigungsfortsatz im Endbereich des Halteabschnitts von diesem ab. Optional ist die Befestigungsposition beabstandet zum Endbereich angeordnet.
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Der Dachhimmel ist mit dem Airbagabschnitt, dem Halteabschnitt und dem Befestigungsfortsatz als ein gemeinsames Bauteil aus einem Faserverbundmaterial ausgebildet. Optional ist das Faserverbundmaterial flexibel, verformbar und/oder verbiegbar ausgebildet. Beispielsweise ist das Faserverbundmaterial als ein in einem PU-Schaum eingeschäumtes oder mit dem PU-Schaum umschäumtes Glasfaser verstärktes Vlies ausgebildet.
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Der Befestigungsfortsatz ist im Verlauf zwischen der Befestigungsposition und dem Halteabschnitt, insbesondere dem Endbereich im Halteabschnitt, zumindest teil- und/oder abschnittsweise frei von einer zusätzlichen Armierung ausgebildet. Vorzugsweise weist der Befestigungsfortsatz im Verlauf zwischen der Befestigungsposition und dem Halteabschnitt kein zusätzliches Bauteil, z. B. aus Metall oder einem Hartplastik, auf, das das Faserverbundmaterial verstärkt und/oder vor einer Beschädigung, insbesondere einem Ausreißen bei Belastung in der Befestigungsposition schützt. Besonders bevorzugt ist, dass Zugkräfte, die bei und/oder nach der Aktivierung des Airbags auf den Dachhimmel, insbesondere den Halteabschnitt, einwirken, ausschließlich in das Faserverbundmaterial des Dachhimmels, insbesondere des Befestigungsfortsatzes und des Halteabschnitts, eingeleitet werden. Insbesondere nimmt kein zusätzliches vorgesehenes Bauteil diese Zugkräfte auf.
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Es ist von Vorteil, dass durch die erfindungsgemäße Dachhimmelanordnung zusätzliche Bauteile zur Armierung und/oder Verstärkung des Befestigungsfortsatzes im Verlauf zwischen der Befestigungsposition und dem Halteabschnitt eingespart werden können. Dadurch ist eine einfache und kostengünstige Befestigung des Dachhimmels möglich. Zusätzliche Fertigungsschritte zum Beispiel zur Anbringung von Zusatzbauteilen oder Armierungen können in vorteilhafter Weise entfallen. Insbesondere kann durch die Befestigung über den Befestigungsfortsatz und das Befestigungsmittel eine schnelle und effektive Befestigung an der Fahrzeugsäule erreicht werden. Dadurch, dass der Dachhimmel an der Fahrzeugsäule befestigt ist, kann ein Lösen des Halteabschnitts vermieden werden. Verletzungen von Insassen durch den sich lösenden Dachhimmel im Haltebereich werden in vorteilhafter Weise vermieden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Befestigungsfortsatz an den Halteabschnitt angeformt. Dies hat insbesondere fertigungstechnische Vorteile, da der komplette Dachhimmel in einem Fertigungsschritt herstellbar ist. Vorzugsweise umfasst der Befestigungsfortsatz eine Lasche. Vorteilhaft daran ist, dass die Lasche als eine Fangeinrichtung für den Dachhimmel ausgebildet ist.
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Beispielsweise ist der Befestigungsfortsatz im Querschnitt L-förmig ausgebildet. Insbesondere steht der Befestigungsfortsatz von dem Halteabschnitt, insbesondere vom Endbereich des Halteabschnitts, winklig ab. In dieser Ausgestaltung ist der Befestigungsfortsatz optional ergänzend als ein Abstandshalter ausgebildet. Vorzugsweise bildet der stehende Schenkel bei der im Querschnitt L-förmigen Ausgestaltung des Befestigungsfortsatzes den Abstandshalter und der liegende Schenkel die Lasche. Optional wird durch den Befestigungsfortsatz und bei montiertem Dachhimmel ein Abstand zwischen dem Endbereich des Halteabschnitts und der Fahrzeugsäule gebildet. Durch den Abstand kann ein Verkleidungsteil gegenüber dem Dachhimmel passgenau an die Fahrzeugsäule angebracht werden und optisch ansprechend gestaltet werden.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung bilden der Airbagabschnitt und der Halteabschnitt vom Fahrzeuginnenraum aus einsehbare bzw. sichtbare Sichtbereiche des Dachhimmels. Dagegen ist der Befestigungsfortsatz durch das Verkleidungsteil zum Fahrzeuginnenraum hin verblendbar und/oder verblendet.
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Möglich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass der Befestigungsfortsatz als Schnittstelle zur Befestigung des Verkleidungsteils geeignet und/oder ausgebildet ist. Beispielsweise kann das Verkleidungsteil form- und/oder kraftschlüssig am Befestigungsfortsatz festgelegt werden. Dadurch können Kosten und Montagezeit bei der Montage des Verkleidungsteils eingespart werden.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist der Befestigungsfortsatz verformbar und/oder verbiegbar ausgebildet. Insbesondere ist der Befestigungsfortsatz dazu ausgebildet, bei der Befestigung in der Befestigungsposition an der Fahrzeugsäule in Richtung der Fahrzeugsäule gebogen zu werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist der Befestigungsfortsatz rückfedernd ausgebildet und/oder mit der Fahrzeugsäule rückfedernd verbindbar. Insbesondere können die bei und/oder nach der Aktivierung des Airbags auf den Dachhimmel wirkenden Zugkräfte zumindest teilweise durch die rückfedernde Eigenschaft des Befestigungsfortsatzes absorbiert werden.
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Es ist besonders bevorzugt, dass der Befestigungsfortsatz eine Aussparung oder Aufnahme zur Einlage und/oder Hindurchführung des Befestigungsmittels aufweist. Die
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Befestigungsmittel dazu ausgebildet ist, den Befestigungsfortsatz form- und/oder kraftschlüssig in der Befestigungsposition an der Fahrzeugsäule zu befestigen. Beispielsweise ist das Befestigungsmittel als eine Einsteckmutter, als ein Hohlniet, als ein Spreizniet oder als ein High Retention Clip ausgebildet oder das Befestigungsmittel umfasst diese/diesen.
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Alternativ ist das Befestigungsmittel dazu ausgebildet, den Befestigungsfortsatz stoffschlüssig in der Befestigungsposition an der Fahrzeugsäule zu befestigen. Beispielsweise umfasst das Befestigungsmittel in dieser Ausgestaltung eine Schweißmutter oder einen Schweißbolzen.
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Die vorgenannten möglichen unterschiedlichen Ausführungsformen des Befestigungsmittels sind insbesondere an schwer zugänglichen Orten verwendbar, da sie zumeist von nur einer Seite zweier zu verbindender Bauteile, insbesondere des Befestigungsfortsatzes und der Fahrzeugsäule, montiert werden können. Optional wird beim Einsatz des High Retention Clips die rückfedernde Eigenschaft des Befestigungsfortsatzes durch Aufbau und Funktionsweise des High Retention Clips in vorteilhafter Weise unterstützt oder erweitert. Insbesondere können die bei und/oder nach der Aktivierung des Airbags auf den Dachhimmel wirkenden Zugkräfte beim Einsatz des High Retention Clips noch effektiver absorbiert werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit der Dachhimmelanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der in der Befestigungsposition an der Fahrzeugsäule befestigte Befestigungsfortsatz verformt und zur Fahrzeugsäule hin gebogen. Vorzugsweise weist der Befestigungsfortsatz eine Auflagefläche auf, mit der er die Fahrzeugsäule kontaktiert, wenn er an der Fahrzeugsäule befestigt ist. Insbesondere erstreckt sich zwischen der Auflagefläche des Befestigungsfortsatzes und dem Endbereich des Halteabschnitts der Abstand, der durch die Ausbildung des Befestigungsfortsatzes als Abstandshalter gebildet ist. Durch den Abstand kann das Verkleidungsteil der Fahrzeugsäule passgenau insbesondere gegenüber dem Endbereich des Dachhimmels montiert werden.
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Bevorzugt wird der Dachhimmel bei der Befestigung an der Fahrzeugsäule und durch die dabei erfolgende Verformung und/oder Verbiegung des Befestigungsfortsatzes im Endbereich an die Fahrzeugsäule herangezogen. Vorteilhaft daran ist, dass der Dachhimmel im Fahrzeug einfach und schnell in seiner vorgesehenen Montageposition positioniert und ausgerichtet werden kann.
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Besonders bevorzugt ist, dass der Halteabschnitt bei und/oder nach der Aktivierung des Airbags durch den in der Befestigungsposition an der Fahrzeugsäule befestigten Befestigungsfortsatz zurückgehalten ist. Insbesondere ist der Halteabschnitt gegen ein Lösen von der Fahrzeugsäule gesichert. Dadurch können in vorteilhafter Weise Verletzungen von Insassen, die durch sich lösende Teile des Dachhimmels stammen, vermieden werden. Zudem kann sich der Airbag ungehindert von sich lösenden Teilen des Dachhimmels in die vorgesehene Position im Fahrzeuginnenraum aufblähen und dort seine volle Schutzwirkung gegenüber den Insassen entfalten.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Fahrzeugsäule als eine C-Säule des Fahrzeugs ausgebildet. Alternativ oder optional ergänzend kann die Fahrzeugsäule als eine A-Säule, B-Säule oder D-Säule ausgebildet sein.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine Schnittansicht eines Fahrzeugs;
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2 eine Dachhimmelanordnung des Fahrzeugs aus 1, mit einem Dachhimmel und einem Befestigungsmittel, wobei der Dachhimmel an einer Fahrzeugsäule des Fahrzeugs befestigt ist;
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3 den über einen Befestigungsfortsatz und das Befestigungsmittel an der Fahrzeugsäule des Fahrzeugs befestigten Dachhimmel aus 2 in einer Draufsicht von vorne;
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4 eine perspektivische Detailansicht des an der Fahrzeugsäule befestigten Dachhimmels aus 2 und 3,
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5 eine Schnittansicht des an der Fahrzeugsäule befestigten Dachhimmels;
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6a–6f alternative Ausführungsformen des Befestigungsmittels aus 2 und 3.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Dach- und Säulenbereich eines Fahrzeugs 1, insbesondere eines PKWs, in einer Schnittansicht, wobei die Schnittlinie in Fahrzeuglängsrichtung durch einen Fahrzeuginnenraum 2 des Fahrzeugs 1 verläuft.
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Das Fahrzeug 1 weist den Fahrzeuginnenraum 2, ein Fahrzeugdach 3 und mehrere Fahrzeugsäulen 4a, 4b, 4c auf, wobei die Fahrzeugsäule 4c als eine C-Säule des Fahrzeugs 1 ausgebildet ist.
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In 2 ist eine Dachhimmelanordnung 5 und die C-Säule 4c des Fahrzeugs in einer Draufsicht vom Fahrzeuginnenraum 2 aus dargestellt. Die Dachhimmelanordnung 5 umfasst einen grafisch transparent dargestellten Dachhimmel 6 und ein Befestigungsmittel 12. Der Dachhimmel verblendet das Fahrzeugdach 3 zum Fahrzeuginnenraum 2 (1) des Fahrzeugs 1 hin.
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Der Dachhimmel 6 umfasst einen Airbagabschnitt 7 und einen Halteabschnitt 8, die in einem gemeinsamen Endbereich 9 an der C-Säule 4c enden. In Richtung des Fahrzeugdaches 3 (1) hinter dem Airbagabschnitt 7 ist ein Airbag 10, z. B. ein sog. Curtain Airbag, angeordnet.
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Bei und/oder nach einer Aktivierung des Airbags 10, z. B. bei einem Aufprall des Fahrzeugs, bläht sich der Airbag 10 auf und entfaltet sich durch einen Entfaltungs- und Öffnungsbereich 14, der zwischen dem Fahrzeugdach 3 und dem Dachhimmel 6, insbesondere zwischen dem Fahrzeugdach 3 und dem Airbagabschnitt 7, angeordnet ist, in den Fahrzeuginnenraum 2. Insbesondere schützt der Airbag Insassen des Fahrzeugs vor Verletzungen, die insbesondere bei einem Seitenaufprall des Fahrzeugs drohen.
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Der Airbagabschnitt 7 bildet den Entfaltungs- und Öffnungsbereich 14, wenn der Airbag 10 aktiviert ist/wird. Insbesondere ist der Airbagabschnitt 7 zur Bildung des Entfaltungs- und Öffnungsbereich 14 verformbar ausgebildet. Möglich ist auch, dass der Airbagabschnitt 7 einen Sollknick- oder Sollbruchbereich 16 aufweist, entlang dem er zur Bildung des Entfaltungs- und Öffnungsbereichs 14 umknickt oder entlang dem er sich zumindest teilweise vom Halteabschnitt 8 löst.
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Der Halteabschnitt 8 weist einen Befestigungsfortsatz 11 auf. Der Befestigungsfortsatz 11 ist in 3 in einer Frontalansicht vergrößert dargestellt. Der Befestigungsfortsatz 11 ist als eine im Wesentlichen L-förmige Lasche ausgebildet. Er ist so an dem Halteabschnitt 8 angeordnet und angeformt, dass er vom Endbereich 9 in Richtung der C-Säule 4c von diesem absteht.
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Der Dachhimmel 6 ist mit dem Airbagabschnitt 7, dem Halteabschnitt 8 und dem Befestigungsfortsatz 11 als ein gemeinsames Bauteil ausgebildet, das in einer gemeinsamen Fertigung aus einem Faserverbundmaterial, insbesondere aus einem glasfaserverstärktem und in einen PU-Schaum eingeschäumten Fleece, ausgebildet ist. Das Faserverbundmaterial ist auf Druck- oder Zugbelastung verformbar, insbesondere verbiegbar ausgebildet.
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Der Dachhimmel 6 ist über den Befestigungsfortsatz 11 und mit dem Befestigungsmittel 12 in einer Befestigungsposition 13 an der C-Säule 4c befestigt. Im Verlauf zwischen der Befestigungsposition 13 und dem Halteabschnitt 8, insbesondere dem Endbereich 9 des Halteabschnitts 8, weist der Befestigungsfortsatz 11 keinerlei zusätzliche Armierung auf. Es ist kein zusätzliches Bauteil, insbesondere keine Metall- oder Hartplastikteil, zur Verstärkung des Faserverbundmaterials des Befestigungsfortsatzes 11 zwischen der Befestigungsposition und dem Halteabschnitt 8 vorgesehen. Somit werden auf Zugkräfte, die bei und/oder nach der Aktivierung des Airbags 10 (2) auf den Dachhimmel 6 wirken, ausschließlich in das Faserverbundmaterial des Dachhimmels 6 eingeleitet. Insbesondere wirken die Zugkräfte auf das Faserverbundmaterial des Halteabschnitts 8 und des daran angeformten Befestigungsfortsatzes 11 ein und werden über das Befestigungsmittel 12 auf die C-Säule 4c abgeleitet.
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Der Halteabschnitt 8 ist im Gegensatz zum Airbagabschnitt 7 bei und/oder nach der Aktivierung des Airbags 10 stationär am Fahrzeugdach 3 angeordnet. Insbesondere löst sich der Halteabschnitt 8 durch die Befestigung über den Befestigungsfortsatz 11 mit dem Befestigungsmittel 12 an der C-Säule 4c nicht vom Fahrzeugdach 3, wenn sich der Airbag 10 aufbläht und sich in den Fahrzeuginnenraum 2 entfaltet. Dadurch können Verletzungen von Insassen und/oder Beschädigungen im Fahrzeuginnenraum 2 vermieden werden. Weiterhin kann sichergestellt werden, dass der Airbag 10 nicht durch den sich ungeplant lösenden Halteabschnitt 8 behindert wird oder an diesen hängen bleibt. Insbesondere wird sichergestellt, dass sich der Airbag 10 sicher in die richtige Richtung aufblähen kann und seine volle Schutzwirkung gegenüber den Insassen entfalten kann.
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4 zeigt den an der C-Säule 4c befestigten Dachhimmel 6 in einer perspektivischen Ansicht. Der Befestigungsfortsatz 11a ist in einer ersten Darstellung noch unbefestigt gezeigt. Der noch unbefestigte Befestigungsfortsatz 11a ist an den Halteabschnitt 8 angeformt und steht von diesem im Wesentlichen L-förmig in Richtung der C-Säule 4c ab. optional kontaktiert der Befestigungsfortsatz 11a die C-Säule 4c nicht, wenn er noch unbefestigt ist.
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In einer zweiten Darstellung ist der Befestigungsfortsatz 11b mit dem Befestigungsmittel 12 in der Befestigungsposition 13 an der C-Säule 4c form- und/oder kraftschlüssig befestigt. In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist der Befestigungsfortsatz 11b stoffschlüssig mit dem Befestigungsmittel 12 in der Befestigungsposition 13 an der C-Säule 14 befestigt. Der Befestigungsfortsatz 11, 11a, 11b weist eine Aussparung und/oder Aufnahme 15 für das Befestigungsmittel 12 auf. Das Befestigungsmittel 12 ist durch die Aussparung 15 hindurchgeführt oder in die Aufnahme 15 eingesetzt bzw. eingelegt.
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Der Befestigungsfortsatz 11b ist in Richtung der C-Säule 4c verformt, insbesondere zu dieser hingebogen. Er liegt mit einer Auflagefläche 17 auf der C-Säule 4c auf und kontaktiert diese flächig. Der Befestigungsfortsatz 11b ist, insbesondere in der Ausbildung als L-förmige Lasche, als ein Abstandshalter zur Einhaltung eines Abstands A zwischen dem Endbereich 9 des Dachhimmels 6 und der C-Säule 4c ausgebildet.
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Wie in einer Schnittansicht des an der C-Säule 4c befestigten Dachhimmels 6 gemäß 5 gezeigt, kann die C-Säule 4c und der Befestigungsfortsatz 11; 11b durch die Einhaltung des Abstands A gegenüber dem Dachhimmel 6, insbesondere dem Halteabschnitt 8, passgenau und optisch ansprechend durch ein C-Säulen-Verkleidungsteil 16 verkleidet werden. Somit ist der Blick vom Fahrzeuginnenraum 2 (1) aus auf den Befestigungsfortsatz 11; 11b und die C-Säule 4c optisch ansprechend verblendet.
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Außerdem kann bei einer durch die Aktivierung des Airbags 10 auftretenden Zugbelastung auf den Halteabschnitt 8 durch den Abstand A eine Rückfederung des Endbereichs 9 auf den vorzugsweise verformbaren und/oder verbiegbaren Befestigungsfortsatz 11b erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass die bei der Aktivierung in den Dachhimmel 6 eingeleiteten Kräfte zumindest teilweise absorbiert werden. Eine Vermeidung eines ungewolltes Lösens des Halteabschnitts 8 von der C-Säule 4c kann dadurch zusätzlich abgesichert werden.
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In den 6a bis 6f sind unterschiedliche Ausführungsbeispiele des Befestigungsmittels 12 gezeigt. Die 6a zeigt eine Schweißmutter und die 6b einen Schweißbolzen als Befestigungsmittel 12. Diese Befestigungsmittel 12 sind zur stoffschlüssigen Befestigung des Befestigungsfortsatzes 11, 11a, 11 in der Befestigungsposition 13 an der C-Säule 4c ausgebildet.
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Die 6c bis 6f zeigen Befestigungsmittel 12, die zur form- und/oder kraftschlüssigen Befestigung des Befestigungsfortsatzes 11, 11a; 11b in der Befestigungsposition 13 an der C-Säule 4c ausgebildet sind. Hierbei handelt es sich um eine Einsteckmutter (6c), um einen Spreizniet (6d), um einen Hohlniet (6e) und um einen High Retention Clip (6f). Der Einsatz des High Retention Clips hat den Vorteil, dass dieser die rückfedernde Eigenschaft des Befestigungsfortsatzes 11; 11b bei der durch die Aktivierung des Airbags 10 (2) erfolgenden Krafteinleitung in den Dachhimmel 6 unterstützt.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeuginnenraum
- 3
- Fahrzeugdach
- 4a
- A-Säule
- 4b
- B-Säule
- 4c
- C-Säule
- 5
- Dachhimmelanordnung
- 6
- Dachhimmel
- 7
- Airbagabschnitt
- 8
- Halteabschnitt
- 9
- Endbereich
- 10
- Airbag
- 11
- Befestigungsfortsatz
- 11a
- unbefestigter Befestigungsfortsatz
- 11b
- befestigter Befestigungsfortsatz
- 12
- Befestigungsmittel
- 13
- Befestigungsposition
- 14
- Entfaltungs- und Öffnungsbereich
- 15
- Aussparung und/oder Aufnahme
- 16
- Verkleidungsteil
- 17
- Auflagefläche
- A
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005061544 A1 [0003]