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Die Erfindung betrifft ein Hubtor mit einem beweglichen Torblatt und beidseits einer Toröffnung angeordneten, gebäudefesten Zargen, wobei an den Zargen aufeinander zu weisende, seitliche Führungen für das Torblatt angeordnet sind, welche jeweils einen Vertikalabschnitt und einen Sturzabschnitt aufweisen, wobei das Torblatt aus abwinkelbar miteinander verbundenen Lamellen ausgebildet ist und in geschlossenem Zustand die Toröffnung abdeckt, wobei das Torblatt in den seitlichen Führungen derart geführt ist, dass es bei geöffnetem Hubtor in den Sturzabschnitten und bei geschlossenem Hubtor in den Vertikalabschnitten der Führungen aufgenommen ist, wobei die Vertikalabschnitte der Führungen versetzbar an den Zargen gelagert sind, wodurch das Torblatt bei geschlossenem Hubtor in Richtung zur Toraußenseite versetzbar ist, und wobei das Hubtor eine Ansteuereinrichtung aufweist, welche auf eine Bewegung des Torblatts anspricht und hierauf basierend den Versatz der Vertikalabschnitte an den Zargen bewirkt.
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Ein Hubtor in Gestalt eines schnelllaufenden Industrietores ist beispielsweise aus der
DE 199 15 376 A1 bekannt geworden. Das Torblatt ist hier nach Art eines Lamellenpanzers ausgebildet, wobei die einzelnen Lamellen gegeneinander abwinkelbar miteinander verbunden und in seitlichen Führungen geführt sind. Die Führungen weisen jeweils einen Vertikalabschnitt und einen Spiralabschnitt auf, wobei letzterer im Sturzbereich des Hubtores angeordnet ist. Das Torblatt wird mittels Laufrollen in den seitlichen Führungen geführt, wobei deren Drehachsen mit den Schwenkachsen der einzelnen Lamellen zusammenfallen. An der vom Torblatt abgewandten Seite der Laufrollen ist ferner ein Kragen angeordnet, mittels dem eine mittelbare formschlüssige Aufnahme der Seitenränder des Torblatts in den seitlichen Führungen gegeben ist. Dieses bekannte Rolltor zeichnet sich dabei durch sehr hohe Bewegungsgeschwindigkeiten von bis zu 4 m/s beim Öffnen und Schließen sowie durch einen geräusch- und energiearmen Betrieb aus. Zudem wird hierdurch ein vollwertiger Abschluss der Toröffnung bereitgestellt.
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Die Abdichtung des Bewegungsspalts zwischen dem Torblatt und der Toröffnung erfolgt beim Rolltor gemäß der
DE 199 15 376 A1 durch Lippendichtungen. Diese sind an den Zargen befestigt und liegen an den beiden Großflächen des Torblatts an, wodurch sie den hier jeweils vorliegenden Bewegungsspalt schließen. Obwohl sich dieses Dichtsystem in der Praxis durchaus bewährt hat, erscheint es verbesserungsfähig. Insbesondere unterliegen diese Lippendichtungen einem erheblichen Verschleiß, da das Torblatt beim Öffnen und Schließen mit hoher Bewegungsgeschwindigkeit hieran entlang schleift, was zu Abnutzungen insbesondere an den Dichtelementen führt. Dies trifft gleichermaßen auch für andere Dichtsysteme zu, in denen beispielsweise Bürstendichtsysteme anstelle der Lippendichtungen eingesetzt werden. Diese Dichtelemente müssen daher in vorbestimmten Intervallen ausgetauscht werden.
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Darüber hinaus werden derartige Rolltore, wie sie aus der
DE 199 15 376 A1 bekannt geworden sind, auch für spezielle Einsatzzwecke wie beispielsweise als Tiefkühltor, Reinraumtor, Brandschutztor, als Torabschluss in pharmazeutischen Betrieben oder dgl. eingesetzt. Hier besteht bedingt durch den speziellen Anwendungsfall ein besonderes Bedürfnis nach einer zuverlässigen und langlebigen Abdichtung des Bewegungsspalts zwischen dem Torblatt und der Toröffnung, wobei dies insbesondere an der Toraußenseite von Bedeutung ist.
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Ferner sind aus der
DE 103 00 302 A1 und der
US 2,069,665 Hubtore bekannt geworden, bei denen die seitlichen Führungen derart geteilt sind, dass der Vertikalabschnitt jeweils gegenüber dem Sturzabschnitt verschwenkt werden kann. In der Offenstellung des Hubtores liegt der Vertikalabschnitt dabei jeweils derart geneigt zur Toröffnungsebene vor, dass er am oberen Ende der Toröffnung weiter hiervon beabstandet ist, als am unteren Ende. Im Zuge der Schließbewegung des Torblatts wirkt dann dieses auf eine zargenseitige Betätigungseinrichtung ein, wodurch die oberen Enden der Vertikalabschnitte in Richtung zur Toröffnung verschwenkt werden. Dadurch liegt das Torblatt dann an den Zargen bzw. dort ggf. angeordneten Dichtelementen an und schließt den Spalt zwischen dem Torblatt und der Toröffnung.
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Eine ähnliche Bauweise für ein Hubtor ist aus der
US 5,402,841 bekannt geworden. Hier ist das Torblatt in seitlichen Führungen geführt, welche einen Vertikalabschnitt und einen flach ausgestreckten Sturzabschnitt aufweisen, wobei diese fest miteinander verbunden sind. Diese Führungen sind dabei an ihrem Fußende schwenkbar um Drehachsen gelagert, so dass sie insgesamt zur Toröffnung hin oder hiervon weg verschwenkt werden können. In der Offenstellung des Hubtores sind die Führungen hier derart geneigt zur Torblattebene angeordnet, dass die oberen Enden der Vertikalabschnitte wiederum beabstandet vom Torsturz vorliegen. Beim Schließen des Tores wird das Torblatt in die Vertikalabschnitte bewegt, woraufhin dann die Führungen durch manuelle Einwirkung so zur Toröffnung hin verschwenkt werden, dass das Torblatt gegen eine dort angeordnete Dichteinrichtung gedrückt wird. Hierdurch wird ein luftdichter Abschluss hergestellt.
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Bei derartigen Hubtorsystemen ist es jedoch nachteilig, dass die Dichtelemente jedenfalls im unteren Bereich der Toröffnung weiterhin einem erheblichen Verschleiß durch das hieran entlang gleitende Torblatt ausgesetzt sind. Damit nutzen sich die hier gegebenen Dichtelemente zwar nicht über ihre gesamte Länge hinweg ab; sie verschleißen jedoch unverändert deutlich im unteren Bereich, so dass dort keine zuverlässige Abdichtwirkung erzielbar ist. Darüber hinaus besteht über den Einsatzzeitraum der Hubtorsysteme mit geteilten Führungsabschnitten hinweg zunehmend die Gefahr, dass keine passend fluchtende Verbindung zwischen dem Sturzabschnitt und dem Vertikalabschnitt mehr herstellbar ist. Dann ist kein ordentlicher Betrieb mehr möglich.
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Aus der
US 1,869,347 ist schließlich eine Hubtoranordnung bekannt geworden, bei welcher der Vertikalabschnitt der Führungen im Zuge der Schließbewegung des Torblatts gegenüber dem Sturzabschnitt in Richtung zur Toröffnung parallel versetzt wird. Die Versatzbewegung wird hier dadurch eingeleitet, dass das Torblatt mit seinem unteren Abschlussschild, welches hier als eine Art Ansteuervorrichtung dient, auf das untere Ende der beidseitigen Vertikalabschnitte trifft und diese aufgrund des Eigengewichts des Torblatts dann ein Stück weit bis in die vollständige Schließstellung mit nimmt. Hierbei werden die Vertikalabschnitte jeweils über eine schräge Kulissenführung sowohl vertikal als auch horizontal entgegen einer Federvorspannung vom zugeordneten Sturzabschnitt der Führungen weg bewegt. Das Torblatt legt sich dann an die Zargen der Toröffnung an und stellt hier einen mehr oder weniger dichten Abschluss her. Dabei sind hier offensichtlich keine Dichtelemente vorgesehen. Im Zuge der Öffnungsbewegung fällt schließlich die Last am untere Ende der beidseitigen Vertikalabschnitte weg, so dass sich diese aufgrund der Federvorspannung wieder in ihre Ausgangsstellung zurück bewegen und fluchtend mit den Sturzabschnitten vorliegen, damit das Torblatt hierin hinein bewegt werden kann.
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Nachteilig an diesem Hubtor ist dabei, dass das Torblatt im letzten Abschnitt der Schließbewegung eine schleifende Bewegung an den Rahmenelementen der Toröffnung ausführt. Dies führt zu einem erheblichen Verschleiß des Torblatts über seine gesamte Höhe hinweg. Da bei diesem bekannten Hubtor offensichtlich eine manuelle Betätigung vorgesehen ist, erscheint dies aufgrund der geringen Bewegungsgeschwindigkeit hinnehmbar. Für einen Schnelllaufbetrieb ist ein derartiges Hubtor jedoch nicht geeignet.
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Zudem unterliegt die für die Rückführung des Vertikalabschnitts eingesetzte Federeinrichtung einer erheblichen Abnutzung, da sie bei jeder Öffnungsbewegung das Eigengewicht des Vertikalabschnitts der beiden Führungen anheben muss. Von besonderer Problematik ist es hierbei, dass bei nachlassender Federkraft nicht mehr gewährleistet ist, dass zuverlässig eine fluchtender Anschluss an den Sturzabschnitt erreicht wird. Das Torblatt kann dann nicht mehr störungsfrei in den Sturzabschnitt hineinbewegt werden. Die Folge sind Beschädigungen am Torblatt sowie Probleme im Betrieb des Hubtores.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Hubtor derart weiterzubilden, dass es mit größerer Betriebssicherheit bei zugleich verbesserter Abdichtwirkung zwischen dem Torblatt und der Toröffnung einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Hubtor mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Dieses zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass das Hubtor eine Antriebseinheit für den Betrieb des Torblatts aufweist, dass das Hubtor eine Dichteinrichtung mit Zargendichtelementen aufweist, welche an den Zargen angeordnet sind, wobei diese bei geschlossenem Hubtor einen Spalt zwischen dem Torblatt und einem der Toröffnung zugewandten Abschnitt der Zargen schließen, wobei das Torblatt bei geschlossenem Hubtor gegen die Dichteinrichtung gedrückt ist, dass die Sturzabschnitte der Führungen spiralförmig ausgebildet sind, wobei das Torblatt im geöffneten Zustand des Hubtores mit berührungsfrei vorliegenden Wickellagen hierin angeordnet ist, dass die Sturzabschnitte der Führungen zusammen mit den Vertikalabschnitten der Führungen versetzbar an den Zargen gelagert sind, und dass die Führungen nur in eine Richtung quer zur Torblattebene und nicht in Bewegungsrichtung des Torblatts versetzbar sind.
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Im Rahmen der Erfindung wurde hierbei erkannt, dass sich die Dichtwirkung bereits dadurch verbessern lässt, dass man das Zusammenwirken des Torblatts mit der Dichteinrichtung in bestimmter Weise verändert. Hierzu sieht die Erfindung erstmals vor, die Führungen nur quer zur Torblattebene beweglich an der Toranordnung auszubilden, d. h. einen rein linearen Horizontalversatz anzuwenden.
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Dabei wurde im Rahmen der Erfindung ferner erkannt, dass sich das Torblatt durch die Aufnahme in den Vertikalabschnitten der Führungen wie eine starre Platte verhält und somit quer zur Torblattebene eine wirksame Kraftübertragung möglich ist. Dementsprechend ist es erfindungsgemäß trotz des Torblattaufbaus aus zueinander abwinkelbaren Lamellen möglich, das Torblatt wie ein starres Element in Richtung zur Toraußenseite gegen die Dichteinrichtung zu drücken.
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Damit kann hier eine außerordentlich zuverlässige Abdichtwirkung erreicht werden, da die Dichteinrichtung durch den ausgeübten Druck ihre Wirksamkeit besonders gut entfalten kann. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Torblatt exakter und zuverlässiger an der Dichteinrichtung anliegt, als dies im Stand der Technik der Fall war.
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Die Dichteinrichtung beim erfindungsgemäßen Hubtor wird dabei quer zu ihrer Längserstreckung beaufschlagt und nicht wie im Stand der Technik durch eine hieran entlang gleitende Bewegung. Sie unterliegt somit einem geringeren Verschleiß und erreicht dementsprechend eine höhere Lebensdauer als jene im Stand der Technik. Damit lässt sich ein besonders gut abgedichtetes und selbst im Hinblick auf die Dichteinrichtung besonders langlebiges und zuverlässiges Hubtor erzielen.
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Damit ist es möglich, auf eine schleifende Dichteinrichtung zu verzichten, so dass eine besonders hohe Lebensdauer für diese erreichbar ist. Ferner ergibt sich hieraus der Vorteil, dass die Gestaltungsfreiheit im Hinblick auf das Material der Dichteinrichtung besonders groß ist, da typischerweise mehr geeignete Dichtwerkstoffe und Dichtungsformen für gedrückte Dichtungen zur Verfügung stehen, als für schleifende Dichtungen.
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Darüber hinaus zeichnet sich das erfindungsgemäße Hubtor durch eine besonders hohe Betriebssicherheit aus. Im Gegensatz zum nächstkommenden Stand der Technik
US 1,869,347 wie auch zu den Kipplösungen gemäß der
DE 103 00 302 A1 und der
US 2,069,665 wird erfindungsgemäß der fluchtende Anschluss zwischen Vertikalabschnitt und Horizontalabschnitt der jeweiligen Führung beibehalten. Das Torblatt des erfindungsgemäßen Hubtores ist somit grundsätzlich in allen Stellungen der Führungen gegenüber den Zargen bewegbar. Die im Stand der Technik gegebene Gefahr von Beschädigungen am Torblatt durch einen eventuell nicht fluchtenden Anschluss des Vertikalabschnitts an den Sturzabschnitt ist daher erfindungsgemäß gebannt. Die Funktionssicherheit des erfindungsgemäßen Hubtores ist somit im Gegensatz zum Stand der Technik unabhängig von eventuellen Federeinrichtungen oder dergleichen zur Rückstellung eines Versatzes zwischen einem Vertikalabschnitt und einem Sturzabschnitt der Führung.
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Hierdurch ist das erfindungsgemäße Hubtor auch besonders geeignet für spezielle Anwendungsfälle wie z. B. als Tiefkühltor, bei welchem sich auf Grund der Umgebungsbedingungen ein fluchtendes Ausrichten von Sturzabschnitt und Vertikalabschnitt im Betrieb verzögern könnte. Dieser Nachteil aus dem Stand der Technik ist nun überwunden und die Bauweise des Hubtores kann erfindungsgemäß einfacher gehalten werden.
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Von Vorteil ist es zudem, dass das Hubtor eine Ansteuereinrichtung aufweist, welche auf eine Bewegung des Torblatts anspricht und hierauf basierend den Versatz der Vertikalabschnitte an den Zargen bewirkt. Dann lässt sich dieser Vorgang mit geringem technologischen Aufwand automatisieren, wobei zudem sichergestellt ist, dass dieser Versatz nur dann erfolgt, wenn das Torblatt vollständig in die Vertikalabschnittte eingetreten ist. Hierdurch lässt sich mit besonders einfachem baulichen Aufwand eine sehr zuverlässige Hubtoranordnung erzielen.
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Da die Relativbewegung der beiden Führungen gegenüber den Zargen nur horizontal erfolgt, ergibt sich zudem eine sehr geringe Störanfälligkeit des erfindungsgemäßen Hubtores.
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Zudem erlaubt das erfindungemäße Hubtor durch seine permanente Führung in den seitlichen Führungen wie auch durch das berührungsfreie Wickeln des Torblatts im spiralförmigen Sturzabschnitt einen zuverlässigen Schnelllaufbetrieb, wie er für industrielle Einsatzzwecke in der Regel gewünscht ist.
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Darüber hinaus ist von Vorteil, dass das erfindungsgemäße Hubtor besonders kompakt aufgebaut sein kann. Insbesondere sind beim Übergang von Vertikalabschnitt der Führung zum Sturzabschnitt im Gegensatz zum Stand der Technik keine besonderen Zugeständnisse in konstruktiver Hinsicht erforderlich. Während der Stand der Technik hier noch entsprechende Pufferführungslängen in den Führungsabschnitten vorsah, um der Anordnung im Zuge der Rückstellung der Führungsabschnitte in eine fluchtende Konstellation hinreichend Zeit dafür zu geben, besteht hier erfindungsgemäß keine Trennstelle, so dass der Sturzabschnitt unmittelbar auf den Vertikalabschnitt aufsetzt. Insofern ist es erfindungsgemäß im Wesentlichen auch unerheblich, an welcher Position sich die letzte, oberste Führungsrolle des Torblatts bei geschlossenem Hubtor befindet, das heißt ob diese sich noch am Ausgang des Sturzabschnitts befindet oder bereits innerhalb des Vertikalabschnitts, solange eine hinreichende Dichtwirkung an der Toröffnung erzielt wird.
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Hierbei ist zwar aus der
DE 103 24 084 A1 ein Rolltor mit einem Lamellenpanzer bekannt geworden, bei dem eine im Torsturz angeordnete Wickelwelle ebenfalls quer zur Torblattebene linear verschiebbar ist. Bei dieser Bauweise handelt es sich jedoch um ein Hubtor mit berührend aufeinander liegenden Wickellagen des Lamellelenpanzers auf der Wickelwelle und nicht um eine Spiralführung zur berührungslosen Aufwickelung des Torblatts. Das Torblatt ist hier dementsprechend auch am oberen Ende direkt an die Wickelwelle angekoppelt. Über diese wird die Antriebskraft dementsprechend auch am oberen Ende auf das Torblatt eingebracht. Ziel dieser bekannten Anordnung ist es, trotz des sich im Zuge des Wickelvorganges stetig ändernden Durchmessers der Wickelwelle mit bereits aufgewickeltem Lamellenpanzer einen im Wesentlichen tangentialen Einlauf des Rolltorbehangs aus den seitlichen Führungsschienen bzw. in diese hinein zu ermöglichen. Durch diese bekannte Abstandsverstelleinrichtung ist somit der Abstand der Drehachse der Wickelwelle vom Sturz der zu verschließenden Toröffnungen im Abhängigkeit vom Durchmesser des Rollpanzerwickels veränderbar.
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Mit dieser bekannten Bauweise gemäß der
DE 103 24 084 A1 wird jedoch keine Verschiebung der Führungen für das Torblatt erreicht. Diese sind vielmehr gebäudefest an den Zargen installiert, so dass hier wie im weiteren Stand der Technik das herkömmliche Dichtproblem besteht. Eine Führung des Torblatts im Sturzbereich ist bei dieser bekannten Rolltorkonstruktion weder vorgesehen noch erforderlich, da das Torblatt hier unmittelbar auf die Wickelwelle aufgewickelt wird. Diese bekannte Bauweise fußt somit auf völlig anderen Grundvoraussetzungen als die vorliegende Erfindung.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Hubtores sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 7.
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So können die Sturzabschnitte der Führungen jeweils auf einem Trägerelement angeordnet sein, wobei die Trägerelemente mit den darauf angeordneten Sturzabschnitten der Führungen zusammen mit den Vertikalabschnitten der Führungen versetzbar an den Zargen gelagert sind. Dann ist eine besonders zuverlässige Führung der spiralförmigen Sturzabschnitte möglich, wodurch sich die Betriebssicherheit des erfindungsgemäßen Hubtores weiter verbessert. Insbesondere kann so ein mögliches Verkanten der Führungen beim Versetzen noch zuverlässiger vermieden werden.
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Ferner ist es möglich, dass die Ansteuereinrichtung eine Torblattaufnahme ist, welche im Bereich eines Abschlusselements des Torblatts angeordnet ist und die Antriebskraft der Antriebseinheit auf das Torblatt einleitet. Hierdurch lässt sich die Erfindung mit besonders geringem konstruktiven Aufwand realisieren, da eine derartige Torblattaufnahme bei herkömmlichen Hubtoren zumeist ohnehin vorhanden ist. Insbesondere ist es ohne einer oder allenfalls nur einer sehr geringen konstruktiven Anpassung der Torblattaufnahme möglich, diese als Ansteuereinrichtung zu nutzen. Ferner wird hierdurch die Antriebskraft der Antriebseinheit besonders effektiv zur Einleitung der Versatzbewegung der Vertikalabschnitte an den Zargen genutzt.
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Gemäß einer Ausführungsvariante kann die Ansteuereinrichtung mit einer zargenseitigen Betätigungseinrichtung zusammenwirken, welche den Versatz der Führungen über Versatzmechanismen einleitet, wobei wenigstens zwei, vorzugsweise zumindest drei und insbesondere mehr als vier Versatzmechanismen an jeder Torseite vorliegen. Damit wird die gleichzeitige Einleitung einer Kraft zum Versetzen der Vertikalabschnitte und der Sturzabschnitte der Führungen zur Toraußenseite hin an mehreren Stellen über die Torblatthöhe hinweg ermöglicht. Ein Verkanten der Führungen kann so zuverlässig unterbunden werden, da deren Bewegung im Sinne eines horizontalen Parallelversatzes zugleich über die gesamte Längserstreckung der Führungen im Bereich der Toröffnung erfolgt. Dementsprechend sind an jeder Torseite wenigstens zwei Versatzmechanismen angeordnet, die zumindest jeweils im oberen und unteren Bereich der Vertikalabschnitte der Führungen angreifen. In Abhängigkeit von der Torhöhe kann es jedoch auch sachgerecht sein, drei, vier oder auch mehr Versatzmechanismen an jeder Torseite vorzusehen, um ein gleichmäßiges Andrücken des in den Vertikalabschnitten der Führungen aufgenommenen und hiermit zugleich bewegten Torblatts gegen die Dichteinrichtung zu erzielen. Gerade bei Torhöhen über fünf Meter ist es zumeist sachgerecht, mehr als vier Versatzmechanismen an jeder Torseite einzusetzen. Dabei ist die Betätigungseinrichtung vorzugsweise als eine Betätigungsstange ausgebildet, welche mit den Versatzmechanismen zusammenwirkt und eine gleichzeitige Betätigung derselben erlaubt. Hierdurch wird mit einfachen technologischen Mitteln eine zuverlässige Betätigungsweise erzielt.
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Alternativ ist es auch möglich, dass die Ansteuereinrichtung beidseits am oberen und unteren Ende des Torblatts befestigte Betätigungsaufnahmen aufweist, in welche zargenseitig gelagerte Führungsrollen eingreifen, um den Versatz der Führungen an den Zargen im Zuge des Schließvorganges des Torblatts herzustellen. Diese Ausführungsvariante zeichnet sich durch einen besonders geringen konstruktiven Aufwand aus, da hier auf eine Betätigungsstange in jeder Zarge etc. verzichtet werden kann. Allerdings ist dann typischerweise nur ein Krafteintrag am oberen und unteren Ende des Torblatts vorgesehen. Hierbei werden die Führungen mittelbar über die Versatzbewegung des Torblatts in Richtung zur Toraußenseite der Dichteinrichtung versetzt. Gerade bei Hubtoren mit Torblättern von vergleichsweise geringer Höhe stellt diese alternative Ausgestaltung einer Ansteuereinrichtung jedoch eine kostengünstige und praktikable Variante dar.
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In einer weiteren Alternative ist es möglich, dass die Ansteuereinrichtung eine Steuereinheit ist, welche eine separate Antriebseinrichtung ansteuert, mittels welcher der Versatz der Führungen an den Zargen nach Abschluss der Schließbewegung des Torblatts herstellbar ist. Diese Ausführungsvariante erfordert den geringsten baulichen Änderungsaufwand am Torblatt bzw. Torblattantrieb gegenüber herkömmlichen Bauweisen und lässt sich steuerungstechnisch zudem sehr zuverlässig und mit einfachen Mitteln realisieren. Dabei weist die separate Antriebseinrichtung im Bereich von jeder Zarge wenigstens zwei, vorzugsweise zumindest drei und insbesondere mehr als vier Stellglieder auf, welche den Versatz der Führungen an den Zargen herstellen. Die Anzahl der Stellglieder ist auch in dieser Ausführungsvariante in der Regel anhand der gegebenen Torhöhe des erfindungsgemäßen Hubtores zu wählen, wobei eine größere Torhöhe generell mit einer größeren Anzahl an Stellgliedern verbunden sein dürfte.
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Zudem kann die Dichteinrichtung ferner ein Sturzdichtelement aufweisen, welches im Torsturzbereich angeordnet ist und einen dort vorhandenen Bewegungsspalt zwischen dem Torsturz und dem Torblatt bei versetztem Torblatt schließt. Damit lässt sich die Abdichtwirkung am erfindungsgemäßen Hubtor noch weiter verbessern. Insbesondere ist es auch möglich, dass das Sturzdichtelement mit den seitlichen Zargendichtelementen verbunden ist, wodurch sich ein Spalt im Stoßbereich dieser Dichtelemente vermeiden lässt. Das Sturzdichtelement und die beiden Zargendichtelemente können dabei einstückig, z. B. in Gestalt einer Schlauchdichtung, ausgebildet oder auch an den aufeinander stossenden Enden miteinander verschweißt bzw. verklebt sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 8 eine Zarge für ein erfindungsgemäßes Hubtor bereitgestellt, die eine Führung für ein Torblatt mit einem Vertikalabschnitt und einem Sturzabschnitt aufweist, wobei der Vertikalabschnitt der Führung versetzbar an der Zarge gelagert ist. Dabei zeichnet sich diese Zarge dadurch aus, dass sie ein Zargendichtelement einer Dichteinrichtung aufweist, welches bei geschlossenem Hubtor einen Spalt zwischen dem Torblatt und einem der Toröffnung zugewandten Abschnitt der Zarge schließt, dass der Sturzabschnitt der Führung spiralförmig ausgebildet und zusammen mit dem Vertikalabschnitt der Führung versetzbar an der Zarge gelagert ist, und dass die Führung nur in eine Richtung quer zur Torblattebene und nicht in Bewegungsrichtung des Torblatts versetzbar ist.
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Mittels dieser Zarge lassen sich analog die oben im Hinblick auf das erfindungsgemäße Hubtor erläuterten Vorteile erzielen. Dabei stellt die Zarge zudem ein Nachrüst- bzw. Umrüstteil für herkömmliche Hubtore dar, mittels dem diese in der erfindungsgemäßen Weise verbessert werden können.
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Dabei lässt sich die erfindungsgemäße Zarge durch die entsprechenden Detailmerkmale aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 7 weiterbilden, wobei hierdurch ebenfalls die oben erläuterten Vorteile ermöglicht werden.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 10 ein Verfahren zum Schließen eines Spalts an einem Hubtor aufgezeigt, welches sich besonders vorteilhaft am erfindungsgemäßen Hubtor anwenden lässt. Dieses Verfahren ist dabei durch die Schritte gekennzeichnet: Bewegen des Torblatts in seine Schließstellung, und Versetzen der Sturzabschnitte der Führungen zusammen mit den Vertikalabschnitten der Führungen quer zur Torblattebene im Zuge der Schließbewegung oder im Anschluss hieran in Richtung zur Toraußenseite, ohne eine Bewegung der Führungen in Bewegungsrichtung des Torblatts, wodurch das Torblatt gegen die Dichteinrichtung gedrückt wird.
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Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren lässt sich in vorteilhafter Weise eine verbesserte Abdichtwirkung zwischen dem Torblatt und der Toröffnung herstellen, wobei zudem ein sehr geringer Verschleiß an der Dichteinrichtung auftritt. Zudem tritt im Betrieb im Gegensatz zum Stand der Technik kein Versatz zwischen dem Vertikalabschnitt und dem Sturzabschnitt der Führungen auf, wodurch das erfindungsgemäße Hubtor besonders betriebssicher eingesetzt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren führt daher zu einem besonders langlebigen und zuverlässigen Einsatz eines erfindungsgemäßen Hubtores auch bei hohen Bewegungsgeschwindigkeiten von z. B. 3 m/s.
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Das erfindungsgemäße Hubtor wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht auf den Bereich einer Zarge eines erfindungsgemäßen Hubtores, wobei das Torblatt zur Verdeutlichung weggelassen ist und die Führung in ihrer Grundstellung zum Betrieb des Torblatts vorliegt;
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2 eine gegenüber 1 dahingehend abgewandelte Ansicht, dass die Führung in Richtung zur Toraußenseite versetzt ist, wobei hier das Torblatt mit eingezeichnet ist;
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3 eine Draufsicht auf den Sturzabschnitt der Führung bei nicht versetzter Führung;
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4 eine Darstellung ähnlich 3, wobei die Führung gegenüber der Stellung in 3 versetzt ist;
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5 eine Draufsicht auf den Vertikalabschnitt der Führung des erfindungsgemäßen Hubtors mit nicht versetzter Führung;
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6 eine Darstellung ähnlich 5, wobei jedoch die Führung zusammen mit dem Torblatt in Richtung zur Toraußenseite versetzt ist;
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7 ein Detail aus einer Seitenansicht des erfindungsgemäßen Hubtores im Bereich von dessen Aufstandsfläche bei nicht versetzter Führung;
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8 eine Darstellung ähnlich 7, wobei die Führung zur Toraußenseite versetzt ist;
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9 eine schematische perspektivische Ansicht eines Zargenbereichs am erfindungsgemäßen Hubtor;
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10 eine Detailansicht der Lagerung des Vertikalabschnitts der Führung an der Zarge;
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11 eine vergrößerte Detailansicht einer Zarge im Übergangsbereich vom Vertikalabschnitt zum Sturzabschnitt bei nicht versetzter Führung;
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12 eine Darstellung ähnlich wie 11, wobei hier die Führung versetzt ist;
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13 eine schematische perspektivische Darstellung einer unteren Betätigungsaufnahme für einen Betätigungsmechanismus gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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14 eine schematische perspektivische Ansicht einer oberen Betätigungsaufnahme für einen Betätigungsmechanismus gemäß der zweiten Ausführungsform;
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15 eine schematische perspektivische Ansicht einer unteren Führungsrolle für den Betätigungsmechanismus gemäß der zweiten Ausführungsform; und
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16 eine schematische perspektivische Ansicht einer oberen Führungsrolle für den Betätigungsmechanismus gemäß der zweiten Ausführungsform.
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Gemäß der Darstellung in 1 weist ein Hubtor 1 eine Zarge 2 auf, welche eine Führung 3 für ein in dieser Figur nicht gezeigtes Torblatt aufweist. 1 zeigt dabei die Ansicht einer in Ausfahrtsrichtung durch die Toröffnung linken Zarge 2. Nachfolgend wird in dieser Beschreibung zumeist nur der Bereich einer Torseite erläutert, wobei auf der anderen Seite der Toröffnung spiegelbildlich eine entsprechend ausgebildete Zargenanordnung mit Führung etc. vorliegt. Das Hubtor 1 weist ferner eine Antriebseinheit 4 mit einem Motor und einer Antriebswelle 41, welche sich über die Torbreite hinweg erstreckt, sowie eine Dichteinrichtung 5 auf. Die Antriebseinheit 4 ist dabei fest, d. h. nicht verschiebbar an der Zarge 2 angeordnet.
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Die Führung 3 enthält einen Sturzabschnitt 31, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Spirale ausgebildet und auf einem Trägerelement 31a befestigt ist. In diesem wird das Torblatt bei geöffnetem Hubtor 1 in einem berührungsfreien Wickel im Torsturzbereich aufgenommen. Die Führung 3 enthält ferner einen Vertikalabschnitt 32, in dem das Torblatt bei geschlossenem Hubtor 1 vorliegt. An der gegenüberliegenden Zarge der Toröffnung ist eine spiegelbildlich ausgebildete Führung angeordnet.
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Die Führung 3 ist versetzbar und hierzu horizontal verschiebbar an der Zarge 2 gelagert. 1 zeigt den Zustand, in dem die Führung 3 in der Augangsstellung vorliegt, in der das Torblatt von einem Bereich in den anderen bewegt werden kann.
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2 zeigt dagegen die Situation, in welcher die Führung 3 an der Zarge 2 versetzt ist. Die Führung 3 ist hierbei in später noch näher zu erläuternder Weise verschiebbar an der Zarge 2 gelagert.
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2 zeigt ferner auch ein Torblatt 6 des Hubtores 1, welches in der Stellung gemäß 2 vollständig im Vertikalabschnitt 32 der Führung 3 aufgenommen ist. Das Torblatt 6 ist in der Führung 3 gelagert und wird somit zusammen mit dem Vertikalabschnitt 32 bzw. der Führung 3 horizontal versetzt, wenn das Hubtor 1 in die Stellung gemäß 2 übergeht. Die Versatzbewegung erfolgt quer zur Torblattebene, welche durch die Großflächen – Innenfläche bzw. Außenfläche – des Torblatts im geschlossenen Zustand definiert wird.
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Hierdurch drückt das Torblatt 6 gegen die Dichteinrichtung 5, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Schlauchdichtung ausgebildet ist. Die Dichteinrichtung 5 weist Zargendichtelemente 51, die über die Torhöhe hinweg an jeder Seite der Toröffnung an der entsprechenden Zarge 2 befestigt sind, sowie ein Sturzdichtelement 52 auf, welches am Torsturz befestigt ist. Die beiden vertikalen Zargendichtelemente 51 und das horizontal verlaufende Sturzdichtelement 52 sind miteinander durch Verkleben verbunden, so dass die Dichteinrichtung 5 als einteiliges Element vorliegt. Damit ergibt sich auch im Eckbereich an den Stoßstellen der Dichtelemente 51 bzw. 52 kein Spalt und somit eine zuverlässige Abdichtwirkung. In der nicht versetzten Stellung der Führung 3 bzw. des Torblatts 6 gemäß 1 liegt das Torblatt 6 dagegen beabstandet von der Dichteinrichtung 5 vor. Durch den Druck des Torblatts 6 auf die Dichteinrichtung 5 in der Stellung gemäß 2 wird eine zuverlässige Abdichtung in diesem Bereich erzielt.
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Wie aus
2 ferner erkennbar ist, weist das Torblatt
6 eine Mehrzahl an Lamellen
61 auf, welche sich jeweils quer über die Toröffnung von einer Zarge
2 zur anderen, hier nicht gezeigten Zarge erstrecken und abwinkelbar miteinander verbunden sind. Die Lamellen
61 sind dabei jeweils über Führungsrollen
62 in den seitlichen Führungen
3 gelagert. Ferner sind die Lamellen
61 über beidseits benachbart zu den Zargen
2 vorliegenden Scharnierbänder
63 miteinander gekoppelt, über welche die Antriebskraft für den Betrieb des Torblatts
6 auf dieses übertragen wird. Der Aufbau des Torblatts
6 sowie sein Zusammenwirken mit den Führungen
3 ist an sich herkömmlicher Natur und beispielsweise aus der
DE 199 15 376 A1 bekannt.
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In den 3 und 4 ist eine Draufsicht auf den Sturzbereich der Führung 3 im näheren Detail gezeigt. In der Darstellung gemäß 3 befindet sich die Führung 3 in ihrer Grundstellung, das heißt sie ist nicht in Richtung zur Toraußenseite gegenüber dem Sturz 2 versetzt. 4 zeigt dagegen die Situation bei versetzter Führung 3, in welcher das hier nicht gezeigte Torblatt 6 vollständig im Vertikalabschnitt 32 vorlegt. Das Maß des Versatzes ist in den 3 und 4 durch das Wort „HUB” gekennzeichnet. In 3 beträgt HUB = 0, da hier kein Versatz vorliegt, während 4 einen Versatz um ein vorbestimmtes Maß angibt.
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In den 3 und 4 ist ferner eine Linearführung 22 in näherem Detail gezeigt. Wie aus 2 ersichtlich ist, sind zwei derartige Linearführungen 22 im Bereich des Sturzabschnitts 31 der Führung 3 vorgesehen, um diesen mittels dem Trägerelement 31a quer zur Torblattebene, also horizontal verschiebbar zu lagern. Die Linearführung 22 weist dabei eine Lagerwelle 23 auf, welche in Lagerbuchsen 33 verschiebbar gelagert ist. Auf die Lagerwelle 23 ist ferner eine Rückstellfeder 24 in Form einer Druckfeder aufgesetzt, welche einem Versatz des Sturzabschnitts 31 der Führung 3 in Richtung zur Toraußenseite entgegenwirkt und so bei einem Lösen des Betätigungsmechanismus eine Rückstellung des Sturzabschnitts 31 in seine Ausgangslage bewirkt.
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Dabei werden die Führungen 3 zu beiden Seiten der Toröffnung insgesamt und im gleichen Maße an der jeweils zugehörigen Zarge 2 versetzt. Die Versatzbewegung betrifft somit sowohl den Sturzabschnitt 31 als auch den Vertikalabschnitt 32 einer Führung 3, wie nachfolgend anhand der 5 und 6 weiter erläutert wird.
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Die 5 und 6 zeigen Draufsichten auf eine Zarge 2 mit benachbartem Torblatt 6 im Bereich eines Vertikalabschnitts 32. Hierbei zeigt 5 wieder den Zustand mit HUB = 0, d. h. nicht versetztem Vertikalabschnitt 32, während 6 die versetzte Stellung des Vertikalabschnitts 32 um ein vorbestimmtes Maß für HUB wiedergibt. Wie aus diesen beiden Darstellungen anschaulich ersichtlich ist, liegt zwischen der Dichteinrichtung 5 und dem Torblatt 6 bei nicht versetztem Vertikalabschnitt 32 ein Bewegungsspalt vor, so dass die Dichteinrichtung 5 bei der Bewegung des Torblatts 6 keiner Schleifbeanspruchung unterliegt. Gemäß der Darstellung in 6 drückt das Torblatt 6 dagegen in der versetzten Stellung des Vertikalabschnitts 32 gegen die Dichteinrichtung 5 und stellt eine zuverlässige Abdichtung im Bereich der Seitenkanten (sowie auch im Sturzbereich) der Toröffnung her.
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Die 5 und 6 zeigen darüber hinaus auch noch weitere Elemente des Hubtores 1. So ist hieraus ein Zargengehäuse 21 der Zarge 2 ersichtlich. Ferner ist ein der Toröffnung zugewandter Abschnitt 21a der Zarge 2 näher bezeichnet, an welchem ein Zargendichtelement 51 der Dichteinrichtung 5 festgelegt ist. In der Zarge 2 befindet sich zudem eine Gewichtsausgleichseinrichung 7, von der in diesen Figuren insbesondere das Federpaket in Draufsicht erkennbar ist.
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Darüber hinaus befindet sich innerhalb der Zarge 2 ein Riementrieb 42 der Antriebseinheit 4, mittels welchem die Antriebskraft des Motors über die Antriebswelle 41 auf das Torblatt 6 übertragen wird. Der Riementrieb 42 wirkt hierzu mit einer Torblattaufnahme 64 am Torblatt 6 zusammen, welche am unteren Ende des Torblatts 6 im Bereich von dessen Abschlusselement oder einer benachbarten Lamelle 61 angreift.
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Darüber hinaus ist in 5 und 6 eine Linearführung 22' für den Vertikalabschnitt 32 der Führung 3 gezeigt. Diese Linearführung 22' unterscheidet sich von jener im Torsturzbereich nur in ihrer konkreten konstruktiven Gestalt, die Wirkungsweise ist dagegen identisch. Der Vertikalabschnitt 32 ist hierbei mittels einer Lagerbuchse 33' auf einer Lagerwelle 23' der Linearführung 22' verschiebbar gelagert. Auf die Lagerwelle 23' ist ferner eine Rückstellfeder 24' in Form einer Druckfeder aufgesetzt, welche einem Versatz des Vertikalabschnitts 32 in Richtung zur Toraußenseite hin entgegenwirkt und so bei einem Lösen des Betätigungsmechanismus eine Rückstellung des Vertikalabschnitts 32 zusammen mit dem Sturzabschnitt 31 bewirkt. Aus den 5 und 6 ist dabei auch im Bereich der Linearführung 22' der Versatz des Vertikalabschnitts 32 ersichtlich.
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Eine derartige Linearführung 22' ist an wenigstens zwei Stellen über die Torhöhe hinweg an der Zarge 2 angeordnet. Entsprechende Linearführungen 22' finden sich spiegelbildlich auch in der gegenüberliegenden Zarge. Zur Vermeidung von Verkantungen der Führung 3 im Zuge des Versatzes und insbesondere bei größeren Torhöhen sind auch mehr als zwei Linearführungen 22' pro Torseite vorgesehen.
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Aus den 7 und 8 sind nähere Details zum Betätigungsmechanismus erkennbar, durch den der Versatz der Führung 3 in jeder Zarge ermöglicht wird. In der vorliegenden Ausführungsform wird dieser Versatz durch die Bewegung des Torblatts 6 eingeleitet bzw. gesteuert. Hierzu befindet sich im Bereich von jeder seitlichen Zarge 2 eine Betätigungsstange 25, welche vertikal über die Torhöhe hinweg verläuft und am oberen und unteren Ende der Toröffnung an der Zarge 2 gelagert ist. An dieser Betätigungsstange 25 sind mehrere Betätigungsklötze 26 befestigt, welche eine schräge Führungsfläche 26a aufweisen. Die Betätigungsklötze 26 wirken hierbei mit einem Umlenkrollenträger 34 zusammen, welcher am Vertikalabschnitt 32 befestigt ist und eine Umlenkrolle 35 trägt. Die Umlenkrolle 35 rollt bei der Herstellung des Versatzes bzw. bei der Rückstellung des Versatzes der Führung 3 an der schrägen Führungsfläche 26a eines Betätigungsklotzes 26 ab.
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Die Versatzbewegung wird dabei durch die Torblattaufnahme 64 eingeleitet, welche einen Druckabschnitt 65 aufweist. Dieser drückt im Zuge des Schließvorganges des Torblattes 6 kurz vor Erreichen der vollständigen Schließstellung auf eine Rolle 27, welche am unteren Ende der Betätigungsstange 25 gelagert ist. Die Betätigungsstange 25 ist hierbei in ihrer Längsrichtung verschieblich in der Zarge 2 gelagert, so dass sie durch die Einwirkung des Druckabschnitts 65 nach unten zur Aufstandsfläche hin gedrückt wird. Dies leitet eine Abrollbewegung der Umlenkrolle 35 entlang der schrägen Führungsfläche 26a ein. Hierdurch wird das Torblatt 6 im letzten Bewegungsabschnitt nicht nur nach unten, sondern zugleich auch in Richtung zur Toraußenseite hin bewegt.
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In 9 ist eine schematische perspektivische Ansicht einer Zarge 2 gezeigt. Hieraus ist auch eine Steuereinheit 8 für die Steuerung des Betriebs des Hubtores 1 ersichtlich. Insbesondere zeigt 9 jedoch vier Linearführungen 22' für einen Vertikalabschnitt 32. Hierdurch wird ein Verkanten des Vertikalabschnitts 32 vermieden. Darüber hinaus sind aus 9 auch drei Betätigungsmechanismen mit einer entsprechenden Anzahl an Betätigungsklötzen 26 und Umlenkrollen 35 erkennbar. Die durch die Betätigungsstange 25 eingeleitete Versatzkraft wird somit an drei Stellen auf den Vertikalabschnitt 32 der Führung 3 übertragen.
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10 zeigt einen Betätigungsmechanismus in näherem Detail, wobei insbesondere auch die Betätigungsstange 25, deren Lagerung sowie die Rolle 27 jeweils deutlich zu erkennen sind. Auf die Rolle 27 wirkt der nicht gezeigte Druckabschnitt 65 an der Torblattaufnahme 64 ein und drückt diese nach unten, so dass die Betätigungsstange 25 insgesamt nach unten gezogen wird.
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10 zeigt auch eine Linearführung 22' im näheren Detail. Wie hieraus erkennbar ist, ist der Vertikalabschnitt 32 fest mit der Lagerbuchse 33' verbunden, die auf der Lagerwelle 23' gleitend verschiebbar ist. Die Rückstellfeder 24' bewirkt eine Rückstellung des Vertikalabschnitts 32, sobald der Druck auf die Rolle 27 aufgehoben wird und die ebenfalls federnd in Gegenrichtung vorgespannte Betätigungsstange 25 wieder in ihre Ruhestellung zurückkehrt. Hierbei werden die Betätigungsklötze 26 zusammen mit der Betätigungsstange 25 so nach oben versetzt, dass die Umlenkrollen 35 an der schrägen Führungsfläche 26a in der Gegenrichtung abrollen und der Vertikalabschnitt 32 in seine Ausgangsstellung zurückkehren kann.
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In den 11 und 12 sind Detailansichten des Betätigungsmechanismus im Bereich am Übergang vom Vertikalabschnitt 32 zum Sturzabschnitt 31 gezeigt. 11 zeigt dabei wiederum den Ausgangszustand, in welchem die Führung 3 nicht versetzt zur Außenseite hin vorliegt. 12 zeigt dagegen den versetzten Zustand der Führung 3, in dem diese gegen die Dichteinrichtung 5 drückt. Wie aus den 11 und 12 erkennbar ist, ist der Betätigungsmechanismus in diesem Bereich identisch zu den Betätigungsmechanismen im Bereich des Vertikalabschnitts 32 ausgebildet. Auch hier ist ein Betätigungsklotz 26 an der Betätigungsstange 25 befestigt und wirkt mit einer Umlenkrolle 35 zusammen, welche auf einem Umlenkrollenträger 34 sitzt. Die Umlenkrolle 35 rollt bei der Herstellung des Versatzes bzw. bei der Rückstellung des Versatzes der Führung 3 an der schrägen Führungsfläche 26a des Betätigungsklotzes 26 ab.
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Auf diese Weise wird der Sturzabschnitt 31 über das Trägerelement 31a gemeinsam mit dem Vertikalabschnitt 32 in einem Zuge durch die Einwirkung der Betätigungsstange 25 quer zur Torblattebene versetzt.
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In den 13 bis 16 ist eine alternative Ausführungsform für einen Betätigungsmechanismus dargestellt. In dieser Ausführungsform wird auf eine Betätigungsstange verzichtet und die Kraft für einen Versatz der Führung wird am oberen und unteren Ende eines Torblatts 6' eingeleitet. Hierzu sind an diesen Stellen Betätigungsaufnahmen angeordnet, wobei 13 eine untere Betätigungsaufnahme 66 und 14 eine obere Betätigungsaufnahme 67 zeigt. Diese weisen jeweils schräge Führungsflächen 66a und 67a auf, welche mit ortsfest an eine Zarge 2' befestigten Führungsrollen zusammenwirken. 15 zeigt eine untere Führungsrolle 28 und 16 zeigt eine obere Führungsrolle 29.
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Im Zuge des Schließvorganges des Torblatts 6' gelangt die schräge Führungsfläche 66a der unteren Betätigungsaufnahme 66 in Eingriff mit der unteren Führungsrolle 28, welche dann hierauf abrollt. Im Wesentlichen zugleich gelangt die schräge Führungsfläche 67a der oberen Betätigungsaufnahme 67 in Eingriff mit der oberen Führungsrolle 29, welche ebenfalls hieran abrollt. Hierdurch ergibt sich ein Versatz des Torblatts 6' gegenüber der Zarge 2', wodurch das Torblatt 6' zusammen mit einem Vertikalabschnitt 32' in Richtung zur Toraußenseite bewegt wird. Der Vertikalabschnitt 32' und damit die gesamte Führung 3 wird in dieser zweiten Ausführungsform somit mittelbar über das Torblatt 6' horizontal versetzt, indem er durch die an Lamellen 61' bzw. Scharnierbändern 63' gelagerten Führungsrollen 62' mitgenommen wird. Auch hierdurch wird ein in den 15 und 16 gezeigtes Zargendichtelement 51' der Dichteinrichtung 5' bei geschlossenem Hubtor zusammengedrückt, so dass eine zuverlässige Abdichtung in diesem Bereich erzielt wird.
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Im übrigen ist die Führung hier in an sich identischer Weise mittels Linearführungen wie den Linearführungen 22 bzw. 22' der ersten Ausführungsform an der Zarge 2' gelagert, so dass ein Verkanten des Torblatts 6' bzw. der Führung vermieden wird.
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Die Erfindung lässt neben den erläuterten Ausführungsformen weitere Gestaltungsansätze zu.
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So ist es auch möglich, andere Arten von Betätigungsmechanismen als die Betätigungsstange etc. für die Einleitung des Versatzes der Führung 3 einzusetzen, solange ein zuverlässiger Betrieb des Hubtores 1 ermöglicht wird. Beispiele hierfür sind Zugorgane wie Zahnriemen, Ketten, Seile etc.
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Darüber hinaus ist es jedoch auch möglich, separate Antriebseinrichtungen anstelle der erläuterten Betätigungsmechanismen einzusetzen und den Versatz der Sturz- und Vertikalabschnitte der Führungen an den Zargen unabhängig von der Bewegungsenergie des Torblatts herzustellen. Diese Antriebseinrichtungen könnten beispielsweise Stellmotoren sein oder motorisch angetriebene separate Stellglieder anderer Art, mittels welchen an einer vorbestimmten Anzahl größer als zwei Stellen über die Torhöhe hinweg eine Versatzbewegung auf den Sturz- und Vertikalabschnitt bzw. das Torblatt eingeleitet wird. Diese separaten Antriebseinrichtungen können zudem durch die gleiche Steuereinheit wie das Hubtor 1 an sich oder auch durch eine separate, ergänzend hierzu angeordnete und vorzugsweise steuerungstechnisch hiermit verbundene Steuereinheit betrieben werden. Eine solche Steuereinheit kann dabei durch eine Ansteuereinrichtung angesteuert werden, welche durch elektrische, elektronische, optische Mittel etc. auf eine bestimmte Torblattbewegung reagiert.
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Ferner kann der Neigungswinkel der schrägen Führungsfläche 26a der Betätigungsklötze 26 je nach Anwendungsfall unterschiedlich gewählt werden. Bevorzugt ist ein Neigungswinkel zwischen 20 und 45 Grad gegenüber der Vertikalen vorgesehen. Mit der Winkelauswahl kann man dabei das Verhältnis zwischen vertikalem und horizontalem Torblatthub im Zuge der Bewegung beeinflussen. Bei einem Winkel von 45 Grad ist das Verhältnis beispielsweise 1:1.
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Das erfindungsgemäße Hubtor kann zudem auch ohne das Sturzdichtelement
52 realisiert werden, so dass die Dichteinrichtung
5 bzw.
5' dann lediglich die beiden seitlichen Zargendichtelemente
51 bzw.
51' aufweist. In diesem Falle kann alternativ eine Torsturz-Abdichteinrichtung gemäß der
DE 10 2008 007 592 A1 vorgesehen sein. Damit wird gleichermaßen eine zuverlässige Abdichtwirkung nicht nur im Bereich der seitlichen Zargen sondern auch im Torsturzbereich erzielt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Sturzabschnitt
31 der Führung
3 als Rundspirale ausgebildet. Stattdessen kann jedoch auch eine lang gestreckte Spiralform gewählt werden, wie sie beispielsweise aus der
DE 40 15 214 A1 bekannt geworden ist.
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In einer abgewandelten Ausführungsform ist es ferner auch möglich, dass der Sturzabschnitt 31 einstückig mit dem Trägerelement 31a ausgebildet ist.
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Ferner erfolgt in den gezeigten Ausführungsbeispielen die Krafteinleitung des Antriebs auf das Torblatt am unteren Ende des Torblatts. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Bei einer Bauweise beispielsweise gemäß der
WO 2007/045423 A1 ist es auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchaus möglich, den Torblattantrieb am oberen Ende des Torblatts einwirken zu lassen, so dass dort die Antriebskraft eingebracht wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19915376 A1 [0002, 0003, 0004, 0061]
- DE 10300302 A1 [0005, 0018]
- US 2069665 [0005, 0018]
- US 5402841 [0006]
- US 1869347 [0008, 0018]
- DE 10324084 A1 [0024, 0025]
- DE 102008007592 A1 [0084]
- DE 4015214 A1 [0085]
- WO 2007/045423 A1 [0087]