DE102009056044A1

DE102009056044A1 - Klimaeinrichtung für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102009056044A1
Application number: DE102009056044A
Authority: DE
Inventors: Aiko Böhme; Heiko Bald
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2009-11-27
Filing date: 2009-11-27
Publication date: 2011-06-09
Also published as: GB2475757A; GB201017277D0; US20110127025A1; CN102079229A; GB2475757B; RU2010148441A

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klimaeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, welche eine Steuereinrichtung (34) und zumindest eine Heiz- und/oder Kühleinrichtung aufweist, die mit zumindest einem innerhalb einer Fahrgastzelle (12) des Fahrzeugs (10) angeordneten thermischen Speichermedium gekoppelt ist, wobei die Heiz- und/oder Kühleinrichtung unabhängig vom Betriebszustand eines Fahrzeugantriebs aktivierbar und die Steuereinrichtung (34) dazu ausgebildet ist, die Heiz- oder Kühleinrichtung zumindest unter Berücksichtigung der Außentemperatur zu regeln.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klimaeinrichtung für ein Kraftfahrzeug und im Besonderen eine Einrichtung zur Vorklimatisierung des Kraftfahrzeug-Innenraums, die unabhängig vom Betriebszustand eines Fahrzeugantriebs aktivierbar ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur einer Kraftfahrzeug-Fahrgastzelle.
Einrichtungen zur Vorklimatisierung des Innenraums von Fahrgastzellen von Kraftfahrzeugen, insbesondere von Personenkraftwagen, sind als solche im Stand der Technik bekannt. Sie sind zumeist als Standheizung ausgebildet und können beispielsweise mittels einer Fernbedienung oder mit Hilfe einer Zeitschaltuhr bereits vor Inbetriebnahme des Kraftfahrzeuges zum Aufheizen des Kraftfahrzeug-Innenraums und ggf. zum Vorwärmen des Fahrzeugantriebs Verwendung finden.
Es erweist sich hierbei jedoch als nachteilig, wenn die Standheizung batteriegespeist betrieben wird. Für solche Anwendungsfälle ist die Fahrzeugbatterie ausreichend groß zu dimensionieren, wodurch sich der Platzbedarf für die Batterie und das Fahrzeuggewicht erhöhen. Für Elektro- oder Hybrid-Fahrzeuge ist dies von besonderem Nachteil, da jene Fahrzeuge im Elektromodus ohnehin aufgrund der nur endlich zur Verfügung stehenden elektrischen Energiespeichermöglichkeiten eine begrenzte Reichweite haben. Die Implementierung einer batteriegespeisten Standheizung ginge bei solchen Fahrzeugen folglich zu Lasten der Reichweite.
Aus der DE 102 27 131 A1 ist ferner ein im Polster eines Sitzelementes eines Kraftfahrzeuges untergebrachter Latentwärmespeicher bekannt, der Kanäle für Kühlwasser aufweist. In der Polsterung des Fahrzeugs ist dabei zumindest ein flexibles Wärmekissen integriert, das mit einer unterkühlbaren Flüssigkeit gefüllt ist, die exotherm auskristallisieren kann. Das Wärmekissen beeinflusst dabei je nach Aggregatzustand die Härte der Polsterung.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Klimaeinrichtung für den Kraftfahrzeug-Innenraum zur Verfügung zu stellen, die unabhängig vom Betriebszustand des Fahrzeugantriebs und die möglichst ohne Beanspruchung einer Fahrzeugbatterie betreibbar ist. Ferner ist es Ziel der vorliegenden Erfindung, eine weitgehend automatisierte und selbsttägig agierende Klimaeinrichtung zur Verfügung zu stellen, die vor Inbetriebnahme des Fahrzeugs ein gewünschtes und optimiertes Raumklima bei geringstmöglicher Beanspruchung fahrzeuginterner Energieressourcen schafft.
Diese Aufgabe wird mittels einer Klimaeinrichtung gemäß Patentanspruch 1, einem Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 9 sowie mit Hilfe eines Verfahrens gemäß Patentanspruch 10 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Klimaeinrichtung ist für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Personenkraftwagen vorgesehen. Sie weist eine Steuereinrichtung und zumindest eine Heiz- und/oder Kühleinrichtung auf. Die Heiz- und/oder Kühleinrichtung ist dabei mit zumindest einem innerhalb einer Fahrgastzelle des Fahrzeugs angeordneten thermischen Speichermedium gekoppelt. Die Heiz- und/oder Kühleinrichtung ist ferner als Standheizung oder Standkühlung für das Fahrzeug vorgesehen und ist unabhängig vom Betriebszustand des Fahrzeugantriebs aktivierbar bzw. betreibbar, sodass die Fahrgäste bereits bei Fahrtantritt ein gewünschtes und angenehmes Raumklima in der Fahrgastzelle vorfinden.
Die Steuereinrichtung der Klimaeinrichtung ist unter anderem dazu ausgebildet, die Heiz- und/oder Kühleinrichtung zumindest unter Berücksichtigung der Außentemperatur zu regeln. Auf diese Art und Weise kann eine weitgehend selbstregulierende, vor allem selbstaktivierende Klimaeinrichtung für die Fahrgastzelle von Kraftfahrzeugen bereitgestellt werden.
In Abhängigkeit einer gemessenen bzw. sensorisch erfassten Außentemperatur ist die Steuereinrichtung insbesondere auch bei abgeschaltetem Fahrzeugmotor zur Bereitstellung und Schaffung eines vorgegebenen Raumklimas im Fahrzeug ausgebildet. Je nach Jahreszeit und nach Parkposition des Kraftfahrzeuges kann die Steuereinrichtung einen Vergleich von Ist- und Soll Temperatur des Fahrzeuginnenraums mit der vorherrschenden Außentemperatur durchführen und demgemäß die Fahrgastzelle aufheizen oder aktiv kühlen.
Ein Aktivieren der Steuereinrichtung bzw. der Heiz- und/oder Kühleinrichtung kann dabei ab einer vorgegebenen Abweichung der Ist-Temperatur von einer Soll-Temperatur und unter Berücksichtigung der vorherrschenden Außentemperatur erfolgen.
Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Heiz- und/oder Kühleinrichtung unter weiterer Berücksichtigung einer Sonneneinstrahlung zu regeln. Hierzu wird die Steuereinrichtung zumindest mit Signalen eines Außentemperatur- und/oder Innenraumtemperatur-Sensors gespeist. Zusätzlich kann die Steuereinrichtung mit einem Licht- oder UV-Sensor gekoppelt werden, um den Grad der Sonneneinstrahlung zu messen und um diesen somit zur Regelung der Heiz- und/oder Kühleinrichtung zu verwenden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Heiz- und/oder Kühleinrichtung ausschließlich während einer Kopplung des Fahrzeugs an eine externe Energiequelle betätigbar bzw. aktivierbar ist. Auf diese Art und Weise kann sichergestellt werden, dass keine bordinternen Energieressourcen für die Standheizung bzw. Standklimatisierung Verwendung finden.
Das heißt, die erfindungsgemäße Standheizung oder Standklimatisierung der Kraftfahrzeug-Fahrgastzelle erfolgt ausschließlich durch Zufuhr externer Energie, sodass fahrzeuginterne Energiespeicher zumindest für die Standheizung oder Standklimatisierung weitgehend unangetastet bleiben.
Dies erweist sich insbesondere bei Elektro- und Hybridfahrzeugen dahingehend von Vorteil, als dass der Betrieb einer erfindungsgemäßen Standheizung oder Standklimatisierung keine nachteiligen Auswirkungen auf die Reichweite des Fahrzeugs hat.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Steuereinrichtung infolge einer Trennung des Fahrzeugs von einer externen Energiequelle zur Deaktivierung der Heiz- oder Kühleinrichtung ausgebildet ist. Befindet sich die Heiz- und/oder Kühleinrichtung in einer Phase des Aufheizens oder Abkühlens der Fahrgastzelle und wird beispielsweise eine zum Betrieb von Heiz- und/oder Kühleinrichtung vorgesehene elektrische externe Energieversorgung, etwa vor Fahrtantritt, unterbrochen, so führt dies zur unmittelbaren Deaktivierung der Heiz- oder Kühleinrichtung, um die Fahrzeugbatterie zu schonen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das thermische Speichermedium in bestehende Innenraumkomponenten der Fahrgastzelle integriert ist. Das Speichermedium kann dabei beispielsweise als Latentwärmespeicher ausgebildet sein und zur Speicherung thermischer Energie einen Phasenübergang bzw. eine Änderung seines Aggregatzustands vollziehen. Für das thermische Speichermedium kommen beispielsweise gängige Latentwärmespeicher-Materialien, wie Natriumacetat-Trihydratfixiersalz (Natriumthiosulfat), Glaubersalz (Natriumsulfat) sowie Magnesiumnitrat-Hexahydrat mit einem Zusatz von Lithiumnitrat infrage. Das jeweilige thermische Speichermedium ist entweder in unmittelbarem Kontakt mit der Heiz- und/oder Kühleinrichtung angeordnet oder ist mit diesem über einen Wärmeträger mittelbar thermisch gekoppelt.
Durch Vorsehen eines thermischen Speichermediums im Fahrzeuginnenraum kann zum einen eine vergleichsweise große Energiemenge unmittelbar in der Fahrgastzelle bereits vor Fahrtantritt gespeichert werden, die mit Inbetriebnahme des Fahrzeugs kontinuierlich entweder in Form von Kälte oder Wärme an den Fahrzeuginnenraum abgegeben werden kann.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist dabei ferner vorgesehen, das thermische Speichermedium auf eine Vielzahl an Speichermodulen aufzuteilen bzw. eine Vielzahl von räumlich getrennt anzuordnenden Speichermodulen vorzusehen, die mit dem thermischen Speichermedium gefüllt sind. Die einzelnen Speichermodule können dabei in einer Vielzahl unterschiedlichster Innenraumkomponenten der Fahrgastzelle integriert sein, so beispielsweise in einem Fahrzeugsitz, einem Sitzkissen, einer Rückenlehne, einer Kopfstütze, einer Armlehne, einer Seitenverkleidung, einem Dachhimmel, einem Lenkrad, einer Armaturentafel, den A-, B- und/oder C-Säulenverkleidungen und/oder einer Fußraumverkleidung.
Je nach gewählter konkreter geometrischer Ausgestaltung der einzelnen Speichermodule und ihrer Anordnung an oder in den Kraftfahrzeug-Innenraumkomponenten sind die einzelnen Speichermodule zum einen jeweils lokal mit einem Heiz- oder Kühlelement, etwa mit einem elektrisch betätigbaren Peltier-Element gekoppelt. Zum Anderen oder alternativ hierzu können die einzelnen Speichermodule mit einem Heiz- oder Kältemittelkreislauf thermisch gekoppelt sein, um das Heiz- oder Kältemittel zentral etwa von einer einzigen Heiz- und/oder Kühleinrichtung auf ein gewünschtes Temperaturniveau zu bringen, um dieses anschließend den einzelnen thermischen Speichermodulen zuzuführen.
Es kann weiterhin vorgesehen werden, dass die einzelnen Speichermodule separat voneinander aufheizbar und/oder abkühlbar ausgestaltet sind. Auf diese Art und Weise können die innerhalb der Fahrgastzelle an unterschiedlichen Positionen angeordneten thermischen Speichermodule unabhängig voneinander und zur Erzeugung von lokalen und voneinander getrennten Klimazonen innerhalb der Fahrgastzelle Verwendung finden.
Gleichermaßen kann auch das ”Entladen” der thermischen Speichermodule in kontrollierter Art und Weise erfolgen, sodass je nach Anforderung der Fahrzeuginsassen entweder eine vergleichsweise schnelle Entladung verbunden mit einer kurzzeitigen hohen Heiz- oder Kühlleistung, oder aber eine weitgehend langanhaltende und kontinuierliche Abgabe thermischer Energie an die Fahrgastzelle erfolgen kann.
Neben der beschriebenen Klimaeinrichtung betrifft die Erfindung ferner ein mit einer erfindungsgemäßen Klimaeinrichtung ausgestattetes Kraftfahrzeug.
Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur einer Kraftfahrzeug-Fahrgastzelle, wobei das Verfahren die nachfolgenden Schritte durchläuft. Zunächst wird überprüft, ob das Fahrzeug an eine externe Energiequelle, etwa an eine elektrische Stromversorgung angeschlossen ist. In diesem Fall werden zunächst die Außen- und die Innenraumtemperatur etwa mittels eigens hierfür vorgesehener Sensoreinrichtungen bestimmt und miteinander verglichen. Bei einer Abweichung zwischen Außen- und Innenraumtemperatur oberhalb eines vorgegebenen Grenzwertes, der abhängig vom jeweiligen Temperaturniveau gewählt sein kann, wird eine Heiz- und/oder Kühleinrichtung über eine Steuereinrichtung der Klimaeinrichtung aktiviert.
Die Heiz- und/oder Kühleinrichtung wird von der zugeordneten Steuereinrichtung solange betrieben, bis die Abweichung zwischen Soll- und Ist-Temperatur unterhalb eines vorgegebenen Schwellwerts sinkt. Die Soll-Temperatur kann dabei entweder vom Anwender fest vorgegeben werden, oder aber auch von der Steuereinrichtung in Abhängigkeit der vorherrschenden Außentemperatur, der Jahreszeit sowie in Abhängigkeit einer Sonneneinstrahlung selbsttätig gewählt werden.
Das Aktivieren der Heiz- und/oder Kühleinrichtung erfolgt insbesondere zum Aufheizen und/oder Kühlen zumindest eines innerhalb der Fahrgastzelle angeordneten thermischen Speichermediums, insbesondere eines Latentwärmespeichers. Wenngleich ein Latentwärmespeicher eine vergleichsweise hohe Speicherkapazität für thermische Energie aufweist, ist die Erfindung keineswegs lediglich auf Latentwärmespeicher-Materialien als Speichermedien beschränkt. Es können vielfältigste thermische Speichermedien, wie etwa Wasser oder vergleichbare Fluide sowie Feststoffe mit einer vergleichsweise hohen Wärmekapazität Verwendung finden. So sind grundsätzlich auch Paraffine, insbesondere Hart-Paraffine, als thermisches Speichermedium für die vorliegende Erfindung in Betracht zu ziehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass die Heiz- und/oder Kühleinrichtung mit Abkopplung des Fahrzeugs von der externen Energiequelle, insbesondere von einer elektrischen Energiequelle, deaktiviert wird. Dementsprechend kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung auch vorgesehen werden, die Heiz- und/oder Kühleinrichtung mit einer Kopplung des Fahrzeugs an die externe Energiequelle selbsttätig zu aktivieren.
Die Fahrgastzelle bzw. der Fahrzeuginnenraum wird sodann weitgehend unter Umgehung bordinterner Energiespeicher auf ein vorgesehenes Temperaturniveau gebracht, wobei die Heiz- oder Kühlleistung jeweils unter Berücksichtigung der vorherrschenden Außentemperatur geregelt wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist zudem vorgesehen, dass das thermische Speichermedium im Betrieb des Fahrzeugs die gespeicherte thermische Energie mittels einer Steuereinrichtung kontrolliert abgibt. Auf diese Art und Weise kann die innerhalb der Fahrgastzelle gespeicherte thermische Energie zur Unterstützung einer Fahrzeugheizung und/oder zur Unterstützung einer Fahrzeug-Klimaanlage Verwendung finden.
Weitere Ziele, Vorteile sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Dabei bilden sämtliche im Text beschriebenen als auch in der Figur bildlich dargestellten Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in jeglicher sinnvollen Kombination untereinander den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die 1 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung eines Kraftfahrzeuges 10 mit hervorgehobenen Innenraumkomponenten, wie etwa einer Fahrzeugsitzauflage 18, einer Sitzrückenlehne 20, einer Kopfstütze 30, einer lediglich schematisch angedeuteten Türinnenverkleidung 24, einem Dachhimmel 26, einer A-Säulenverkleidung 28 sowie einer Fußraumverkleidung 22. Daneben sind eine Armaturentafel 14 und ein Lenkrad 16 angedeutet.
Das Kraftfahrzeug 10 bzw. seine erfindungsgemäße Klimaeinrichtung weist ferner eine Steuereinrichtung 32 auf, die in Abhängigkeit einer Kopplung des Kraftfahrzeuges 10 mit einer externen Energiequelle 36 zum Aufheizen oder Abkühlen der Fahrgastzelle ein oder mehrere, in der Figur jedoch nicht näher dargestellte, Heiz- und/oder Kühlelemente aktiviert. Die Heiz- und/oder Kühlelemente sind dabei bevorzugt in Kombination mit zumindest einem thermischen Speichermedium an oder in den zuvor genannten Innenraumkomponenten 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30 zur Temperierung derselben angeordnet.
Alternativ hierzu kann vorgesehen werden, zumindest einige der genannten Komponenten 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30 mit einem thermischen Speichermedium zu versehen, welches vorzugsweise in die besagten Komponenten zu integrieren ist. Das thermische Speichermedium kann dabei als Latent-Wärmespeichermedium ausgebildet sein, welches zugeführte thermische Energie unter Änderung seines Aggregatzustandes dauerhaft speichert und bei Bedarf wieder reversibel abgeben kann.
Es ist dabei insbesondere denkbar, zumindest einige der Fahrzeuginnenraum-Komponenten mit thermischen Speichermodulen auszustatten, die separat und/oder individuell mit einem Heiz- oder Kühlelement thermisch gekoppelt sind. Daneben ist es ferner denkbar, zumindest einige oder auch sämtliche thermischen Speichermodule mit einem Heiz- oder Kühlkreislauf zu koppeln, der mittels eines zirkulierenden Wärme- oder Kältemittels die von einer zentralen Heiz- und/oder Kühleinrichtung zur Verfügung gestellte thermische Energie den jeweiligen thermischen Speichermodulen zuführt.
Die Steuereinrichtung 32 zum Betrieb der Heiz- und/oder Kühleinrichtung ist ferner mit zumindest einer Sensoreinrichtung 34 gekoppelt, die Informationen bezüglich der Außentemperatur und/oder der Sonneneinstrahlung zur Verfügung stellt. In Abhängigkeit einer bspw. vom Anwender vorgegebenen Soll-Temperatur kann die Steuereinrichtung 32 somit selbsttätig ein Aufheizen oder Abkühlen der in den Innenraumkomponenten 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30 integrierten thermischen Speichermodule aktivieren.
Das Betreiben der Heiz- und/oder Kühleinrichtung erfolgt vorzugsweise ausschließlich dann, wenn das Kraftfahrzeug 10 an eine externe Energiequelle, wie etwa eine elektrische Stromversorgung 36 angeschlossen ist. Auf diese Art und Weise kann eine erwünschte Vorklimatisierung der Kraftfahrzeug-Fahrgastzelle 12 erfolgen, ohne dass dies etwa zu Lasten bordinhärenter Energiespeicher ginge.
So ist insbesondere vorgesehen, dass mit einer Abkopplung des Kraftfahrzeuges 10 von der externen Energieversorgung 36 die Heiz- und/oder Kühleinrichtung sofort deaktiviert wird, um die Energiereserven des Kraftfahrzeuges 10, insbesondere bei einem Elektro- oder Hybridantrieb, der entsprechenden Antriebseinheit möglichst vollständig zur Verfügung stellen zu können.
Die Speicherung thermischer Energie innerhalb der Fahrgastzelle 12 erweist sich auch vor dem Hintergrund als vorteilhaft, als dass die thermische Energie unmittelbar in denjenigen Regionen eines Fahrzeugs gespeichert wird, in welchen sie letztlich auch benötigt wird. Etwaige transportbedingte thermische Energieverluste können somit reduziert werden.
Auch kann die Implementierung von thermischen Speichermedien beispielsweise innerhalb des Kraftfahrzeugsitzes 18, 20, 30 eine sofortige wärme- oder kälteabstrahlende Wirkung für den Anwender zur Verfügung stellen.
Es ist hierbei insbesondere denkbar, dass beispielsweise in der Rückenlehne 20 oder in der Sitzfläche 18 mehrere einzelne Speichermodule neben- und/oder übereinander angeordnet sind. Im Zuge einer im Stillstand des Fahrzeugs erfolgenden erfindungsgemäßen Vorklimatisierung können die Speichermodule je nach vorherrschender Außentemperatur auf ein vorgegebenes bzw. individuell vom Anwender gewünschtes Temperaturniveau aufgeheizt oder abgekühlt werden.
Der Anwender kann dann ferner nach Inbetriebnahme des Fahrzeugs die zeitliche Abgabe- oder Entladecharakteristik der Speichermodule individuell einstellen, indem die für die Vorklimatisierung vorgesehene Steuereinrichtung beispielsweise mit einer Fahrzeugheizung oder einer Fahrzeugklimaanlage gekoppelt ist.
Je nach Anforderung des Anwenders kann die im thermischen Speichermodul gespeicherte Wärme entweder unter Erzeugung einer hohen Heiz- oder Kühlleistung über einen vergleichsweise kurzen Zeitraum, oder aber unter Abgabe einer geringen Heiz- oder Kühlleistung über einen längeren Zeitraum kontinuierlich an den Fahrzeuginnenraum 12 oder unmittelbar an Körperpartien des Fahrzeuginsassen abgegeben werden.
Bezugszeichenliste

10: Fahrzeug
12: Innenraum
14: Armaturentafel
16: Lenkrad
18: Sitz
20: Rückenlehne
22: Bodenverkleidung
24: Türverkleidung
26: Dachhimmel
28: A-Säulenverkleidung
30: Kopfstütze
32: Steuereinheit
34: Sensoreinrichtung
36: Externe Stromversorgung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 10227131 A1 [0004]

Claims

Klimaeinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Steuereinrichtung (34) und mit zumindest einer Heiz- und/oder Kühleinrichtung, die mit zumindest einem innerhalb einer Fahrgastzelle (12) des Fahrzeugs (10) angeordneten thermischen Speichermedium gekoppelt ist, wobei die Heiz- und/oder Kühleinrichtung unabhängig vom Betriebszustand eines Fahrzeugantriebs aktivierbar und die Steuereinrichtung (34) dazu ausgebildet ist, die Heiz- oder Kühleinrichtung zumindest unter Berücksichtigung der Außentemperatur zu regeln.
Klimaeinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Steuereinrichtung (34) dazu ausgebildet ist, die Heiz- und/oder Kühleinrichtung unter weiterer Berücksichtigung einer Sonneneinstrahlung zu regeln.
Klimaeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (34) zumindest mit Signalen eines Außentemperatur- und/oder Innenraumtemperatursensors (34) gespeist wird.
Klimaeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Heiz- und/oder Kühleinrichtung ausschließlich während einer Kopplung des Fahrzeugs (10) an eine externe Energiequelle (36) betätigbar ist.
Klimaeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (34) in Reaktion auf eine Trennung des Fahrzeugs (10) von einer externen Energiequelle (36) zur Deaktivierung der Heiz- oder Kühleinrichtung ausgebildet ist.
Klimaeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das thermische Speichermedium in Innenraumkomponenten (14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28 30) der Fahrgastzelle (12) integriert ist.
Klimaeinrichtung nach Anspruch 6, wobei eine Vielzahl von mit dem thermischen Speichermedium versehen Speichermodule in einem Fahrzeugsitz (18), einer Rückenlehne (20), einer Kopfstütze (30) einer Armlehne, einer Seitenverkleidung (24), einem Dachhimmel (26), einem Lenkrad (16), einer Armaturentafel (14), einer A-, B- und/oder C-Säulenverkleidung (28), und/oder einer Fußraumverkleidung (22) angeordnet sind.
Klimaeinrichtung nach Anspruch 7, wobei die Speichermodule separat voneinander aufheizbar und/oder abkühlbar sind.
Kraftfahrzeug mit einer Klimaeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8.
Verfahren zur Regelung einer Innenraumtemperatur einer Kraftfahrzeug-Fahrgastzelle (12) gekennzeichnet durch die Schritte: – Überprüfen, ob das Fahrzeug (10) an eine externe Energiequelle (36) angeschlossen ist, – Bestimmen und Vergleichen von Außen- und Innenraumtemperatur, – Aktivieren einer Heiz- oder Kühleinrichtung in Abhängigkeit der Außen- und/oder Innenraumtemperatur, zum Aufheizen und/oder Kühlen zumindest eines innerhalb der Fahrgastzelle (12) angeordneten thermischen Speichermediums.
Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Heiz- und/oder Kühleinrichtung mit Abkopplung des Fahrzeugs (10) von der externen Energiequelle (36) deaktiviert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 oder 11, wobei die Heiz- und/oder Kühleinrichtung mit Kopplung des Fahrzeugs (10) an eine externe Energiequelle (36) selbsttätig aktiviert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 12 wobei das thermische Speichermedium im Betrieb des Fahrzeugs (10) die gespeicherte thermische Energie mittels einer Steuereinrichtung (34) kontrolliert abgibt.