-
Derzeit
ist beispielsweise ein Fahrradverleihsystem allgemein bekannt, wie
es die Deutsche Bahn AG in mehreren deutschen Großstädten betreibt.
Die Fahrräder
dieses Verleihsystems sind mit einem speziellen Zahlenschloss ausgestattet.
Für eine
Benutzung eines solchen Fahrrads muss der Benutzer eine Kennnummer
des Fahrrads telefonisch anwählen, woraufhin
ihm ein vierstelliger Zahlencode übermittelt wird. Nach Eingabe
dieses Zahlencodes in das Zahlenschloss entriegelt dieses den Hinterreifen
des Fahrrads, wodurch eine Benutzung dieses Fahrrads freigegeben
ist. Eine Benutzung des Fahrrads wird anschließend dadurch beendet, dass
der Benutzer das Fahrrad an einer beliebigen Straßenkreuzung abstellt
und einen Rückgabeknopf
des Zahlenschlosses zum Verriegeln desselben betätigt. Hierauf wird ihm auf
dem Display des Zahlenschlosses ein Quittungscode angezeigt, welchen
der Benutzer an eine bestimmte Stelle telefonisch übermitteln
muss, um die Entleihe zu beenden.
-
Nachteilig
bei dem vorstehend beschriebenen Verleihsystem hat sich die Tatsache
herausgestellt, dass dessen Fahrräder (selbst) im abgestellten Zustand,
also wenn die Entleihe beendet ist, einem Vandalismus in hohem Maße ausgesetzt
sind. Beispielsweise werden immer wieder Fahrräder dieses Verleihsystems beschädigt in
Flüssen
oder dergleichen aufgefunden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, insbesondere den vorstehend beschriebenen
Nachteil zu beseitigen.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch den ortsfesten Aufbewahrungsautomaten gemäß Patentanspruch 1, durch das
Verleihsystem gemäß Patentanspruch
20 und/oder durch das Verfahren zum Betreiben eines Verleihsystems
gemäß Patentanspruch 22.
-
Demgemäß wird ein
ortsfester Aufbewahrungsautomat für wenigstens ein Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung, insbesondere
ein Fahrrad mit elektrischem Antrieb, bereitgestellt, welcher folgendes aufweist:
Wenigstens eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung, eine
Zugangseinrichtung, welche eine Entnahme des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung aus
der oder eine Rückgabe
des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
in die Aufnahmeeinrichtung erlaubt, wobei das in der Aufnahmeeinrichtung
aufgenommene Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung durch einen Benutzer nicht
benutzt werden kann und das aus der Aufnahmeeinrichtung entnommene
Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung
durch den Benutzer benutzt werden kann; und eine Bedieneinrichtung,
welche die Zugangseinrichtung in Abhängigkeit von dem Benutzer zur
Entnahme oder zur Rückgabe
des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
steuert.
-
Ferner
wird ein Verleihsystem für
Fahrräder bereitgestellt
welches wenigstens einen ersten und einen zweiten erfindungsgemäßen Aufbewahrungsautomaten
aufweist, wobei diese voneinander beabstandet vorgesehen sind.
-
Ferner
wird ein Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Verleihsystems
mit folgenden Schritten bereitgestellt: Erfassen der Benutzeridentifikationsmittels
des Benutzers an dem ersten Aufbewahrungsautomaten; Auswahl des
Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
durch den Benutzer; Zuordnung der Benutzeridentifikationsmittel
zu den Fahrradidentifikationsmitteln; Entnahme des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung in Abhängigkeit
von einer Auswahl des Benutzers mittels der Zugangseinrichtung aus
der Aufnahmeeinrichtung des ersten Aufbewahrungsautomaten für eine Benutzung
durch den Benutzer; Benutzung des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung durch
den Benutzer; Erfassen der Fahrradidentifikationsmittel an dem zweiten
Aufbewahrungsautomaten; Rückgabe
des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
in die Aufnahmeeinrichtung des zweiten Aufbewahrungsautomaten mittels
dessen Zugangseinrichtung; und Abbuchung der fälligen Verleihgebühr von dem
Konto des Benutzers.
-
Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin,
dass ein Fahrrad des Verleihsystems ausschließlich an dem oder mehreren Aufbewahrungsautomaten
zurückgegebenen
werden kann und das Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung nach der Rückgabe an
diesen fixen Punkten verweilt, bis es wieder durch einen Benutzer
entliehen wird. Somit kann vorteilhaft ein Vandalismus und Diebstahl des
Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
wenigstens reduziert werden. Beispielsweise ist es aufgrund des erfindungsgemäßen Aufbewahrungsautomaten
nicht mehr möglich
ein Fahrrad, dessen Entleihe beendet ist, in einen Fluss zu werfen
oder dergleichen. Ferner wird auch eine Instandhaltung der Fahrräder vereinfacht,
da diese an mehreren fixen Punkten konzentriert angeordnet sind.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung in Zusammenschau mit den Figuren der
Zeichnung.
-
Vorliegend
ist unter Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung (a) ”ein Fahrrad oder Fahrradzusatzausrüstung” oder (b) ”ein Fahrrad
und Fahrradzusatzausrüstung” zu verstehen.
-
Mit „ortsfest” ist gemeint,
dass Mittel, beispielsweise Schrauben, vorgesehen sind, um den Aufbewahrungsautomaten
am Erdboden zu befestigen, oder aber, dass der Aufbewahrungsautomat aufgrund
seiner Größe und Gewicht
für Personen
unter gewöhnlichen
Umständen
nicht bewegbar ist.
-
Mit ”Fahrrad” ist vorliegend
jede Art von Fahrrad gemeint, also beispielsweise ein Trekkingrad,
Rennrad, Mountainbike, etc. Mit ”Fahrradzusatzausrüstung” sind vorliegend
eine oder mehrere Ausrüstungen
gemeint, die allgemein im Zusammenhang mit Fahrrädern verwendet werden, also
beispielsweise Kindersitze, Helme oder Lastenanhänger.
-
Anstelle
eines Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
ist es auch denkbar, dass der Aufbewahrungsautomat für jedes
beliebige Gefährt
mit elektrischem Antrieb genutzt wird. Ein „Gefährt mit elektrischem Antrieb” ist vorliegend
ein Gefährt
mit mindestens zwei Rädern,
das (a) mit Muskelkraft und elektrischem Hilfsmotor oder (b) nur
von einem elektrischen Motor angetrieben wird und ferner Platz für mindestens
einen Benutzer bietet. Die nachfolgenden Ausgestaltungen, Weiterbildungen
uns Ausführungsbeispiele
gelten entsprechend für
das Gefährt
mit elektrischem Antrieb. Ein Beispiel für ein solches Gefährt ist
ein „Seniorencaddy” (ähnlich einem
Golfcaddy), also ein vierrädriges
Gefährt
mit Elektroantrieb, welches für
Senioren geeignet ausgebildet ist.
-
Mit ”Aufnahme” ist vorliegend
eine vollständige
oder teilweise Aufnahme gemeint. Mit ”vollständiger Aufnahme” ist vorliegend
eine solche gemeint, bei der das Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung in
einem geschlossenen Raum angeordnet ist, wohingegen ”teilweise
Aufnahme” meint,
dass das Fahrrad/Fahrradzusatz-ausrüstung nur teilweise, beispielsweise
mittels einer den Rahmen abschnittsweise umfassenden Kralle, umfasst
ist.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Aufbewahrungsautomaten ist das in
der Aufnahmeeinrichtung aufgenommene Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung für Personen
unzugänglich.
Damit ist das Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung noch besser vor Vandalismus
geschützt,
da gemäß dieser
Ausgestaltung nunmehr nicht nur ein Entfernen des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung (als
Ganzes) nicht mehr möglich
ist, sondern auch eine Beschädigung ”vor Ort” verhindert
werden kann.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine die Aufnahmeeinrichtung
und/oder die Zugangseinrichtung teilweise oder vollständig umgebende
Wand, insbesondere aus durchsichtigem Material, vorgesehen. Vorzugsweise sind
sowohl die Aufnahmeeinrichtung als auch die Zugangseinrichtung innerhalb
dieser Wand, beispielsweise in Form eines Kastens (wobei jedoch
ein Kastenboden optional ist) angeordnet. Dadurch sind sowohl die
Aufnahmeeinrichtung als auch die Zugangseinrichtung wie auch das
Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung
vor Vandalismus geschützt.
Die Verwendung von durchsichtigem Material hat den Vorteil, dass
Benutzer schon aus der Distanz erkennen können, ob ein Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung in dem
Aufbewahrungsautomaten vorhanden ist, welches für eine Entleihe zur Verfügung steht.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere
der Aufnahmeeinrichtungen vorgesehen. Damit ist es einerseits möglich eine
Vielzahl von Kunden zu bedienen. Andererseits können dadurch auch verschiedene
Fahrradtypen und/oder verschiedene Typen von Fahrradzusatzausrüstungen
bereitgestellt werden, wodurch der Benutzer die freie Wahl hat,
sich mit dem für
ihn am besten geeigneten Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung zu
versorgen. Beispielsweise könnte
er die Wahl haben zwischen einem Fahrrad, einem Fahrrad mit elektrischem
Antrieb, einem Mountainbike oder einem Rennrad. Vorliegend ist unter ”mit elektrischem
Antrieb” sowohl
ein rein elektrischer Antrieb als auch ein Antrieb zu verstehen,
bei dem der Elektromotor als Hilfsantrieb fungiert.
-
Zusätzlich zu
Fahrrädern
und Fahrradzusatzausrüstung
ist es auch denkbar, dass der Aufbewahrungsautomat weitere Aufnahmeeinrichtungen sowie
eine entsprechende Zugangseinrichtung aufweist, wobei in den Aufnahmeeinrichtungen
private Wertgegenstände
der Benutzer aufbewahrt werden können.
-
Gemäß einer
weiterhin bevorzugten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist mittels der Bedienrichtung ein Fahrrad/Fahrradzusausrüstung durch
den Benutzer auswählbar,
wobei die Bedieneinrichtung die Zugangseinrichtung zur Entnahme oder
Rückgabe
eines ausgewählten
Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
aus einer der mehreren Aufnahmeeinrichtungen bzw. in eine der mehreren
Aufnahmeeinrichtungen steuert. Somit kann automatisiert das passende
Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung
entnommen bzw. zurückgegeben
werden.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Zugangseinrichtung ein
Paternosteraufzug auf und die Aufnahmeeinrichtungen bilden Kabinen
dieses Paternosteraufzuges aus. Ein solcher Paternosteraufzug zeichnet
sich durch eine vergleichsweise einfache Mechanik aus. Hinzu kommt,
dass in einem solchen Paternosteraufzug die Fahrräder/Fahrradzusatzausrüstungen
in Hochrichtung, also im Wesentlichen senkrecht zum Erdboden, angeordnet
sind. Dies ist im Hinblick auf die bestehende Flächenknappheit in Ballungszentren vorteilhaft.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Zusatzeinrichtung ferner
ein Tor auf, mittels welchem ein Zugang zu der Kabine, welche das
ausgewählte
Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung
aufnimmt oder in welche das Fahrrad/Fahrradzuatzausrüstung zurückzugeben
ist, freigebbar ist. Dadurch kann vorteilhaft sichergestellt werden,
dass der Benutzer ausschließlich
Zugang zu der Kabine erhält,
die auch das von ihm ausgewählte Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung enthält, was
im Hinblick auf Diebstahl vorteilhaft ist.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Zugangseinrichtung einen
Roboter auf und die Aufnahmeeinrichtungen sind als Regalfächer ausgebildet.
Auch mittels dieser Ausgestaltung lassen sich die Fahrräder/Fahrradzusatzausrüstung in
Hochrichtung anordnen, was den beschriebenen Platzvorteil in Ballungszentren
mit sich bringt.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung weist die Zugangseinrichtung ein
Tor auf, mittels welchem ein Zugang zu einem Ausgabeplatz, auf dem
das ausgewählte
Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung
mittels des Roboters abstellbar ist oder an dem das Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung von
dem Roboter für
eine Rückgabe
ins Regal aufnehmbar, freigebbar ist. Auch bei dieser Ausgestaltung
wird vorteilhaft erreicht, dass dem Benutzer lediglich Zugang zu
dem von ihm ausgewählten
Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung
gewährt
wird, wodurch Diebstahl verhindert werden kann.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Tor in
der die Aufnahmeeinrichtung sowie die Zugangseinrichtung umgebenden
Wand vorgesehen. Damit bildet der Aufbewahrungsautomat eine geschlossene
Einheit (außer in
dem Moment einer Entnahme bzw. Rückgabe
des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung)
was im Hinblick auf Vandalismus und Diebstahlvorteilhaft ist.
-
Die
Aufnahmeeinrichtungen können
auch als Schließfächer ausgebildet
sein, insbesondere für Fahrradzusatzausrüstung. Die Schließfächer können in
die Wand des Aufbewahrungsautomaten integriert sein.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind den Fahrrädern und
der Fahrradzusatzausrüstung
unterschiedliche Zugangseinrichtungen und/oder Aufnahmeeinrichtung
zugeordnet. Der Aufbewahrungsautomat kann also beispielweise zwei
Paternoster enthalten, wobei der eine Fahrräder enthält und der andere Fahrradzusatzausrüstung. Diese
können
dann einen gemeinsamen oder getrennten Zugang für eine Entnahme des Fahrrads bzw.
der Fahrradzusatzausrüstung
aufweisen. Dadurch können
die Kabinen des Paternosteraufzugs jeweils spezifisch für die Fahrräder und
die Fahrradzusatzausrüstung
angepasst ausgebildet werden. So sind beispielsweise tendenziell
für die
Fahrradzusatzausrüstung
kleiner Kabinen (möglicherweise auch
ein kleinerer Paternosteraufzug) vorzusehen als für Fahrräder. Entsprechend
können
auch zwei Regale vorgesehen werden, die über denselben oder unterschiedliche
Roboter angefahren werden, wobei das eine Regal Fahrräder enthält und das
andere Regal Fahrradzusatzausrüstung.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Aufnahmeeinrichtung eine
Ladestation für
ein Aufladen eines Akkumulators des Fahrrads im elektrischen Antrieb
auf. Dabei kommt dem Aufbewahrungsautomaten eine Doppelfunktion
zu, nämlich
Aufbewahrung einerseits und Stromversorgung andererseits.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Erkennungseinrichtung vorgesehen,
welche automatisch erkennt, ob es sich bei dem in der Aufnahmeeinrichtung
aufgenommenen Fahrrad um ein Fahrrad mit oder ohne elektrischen
Antrieb handelt und, wenn sie erkennt, dass es sich um ein Fahrrad
mit elektrischem Antrieb handelt, dessen Akkumulator lädt. Dadurch
wird sichergestellt, dass der Benutzer immer ein voll aufgeladenes Fahrrad
entleiht.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Fahrradidentifizierungseinrichtung
vorgesehen, welche dazu geeignet ist, das Fahrrad/Fahrradzusatzeinrichtung
anhand von einem an diesem angebrachten Fahrradidentifizierungsmittel,
zum Beispiel einem Speicherchip mit Daten, zu identifizieren. Als
Fahrradidentifizierungsmittel ist auch beispielsweise ein insbesondere
auf den Rahmen gedruckter Barcode denkbar. Dies ist einerseits für die Fahrradrückgabe essentiell,
denn es sollen vorzugsweise nur solche Fahrräder von dem Aufbewahrungsautomaten
für eine
Rücknahme
akzeptiert werden, die auch tatsächlich
zu dem Verleihsystem gehören.
Andererseits kann somit erfasst werden, welche Fahrräder/Fahrradzusatzausrüstung sich
in dem jeweiligen Aufbewahrungsautomaten befindet. Diese Informationen
könnten
beispielsweise auch online, also beispielsweise via Internet, gestellt werden.
Benutzer haben somit die Möglichkeit
sich vorab zu informieren, an welchem Aufbewahrungsautomaten das
gewünschte
Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung
zur Verfügung
steht.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind auf Basis der
Identifikation Merkmale des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung, zum
Beispiel Wattzahl des elektrischen Hilfsmotors, auf der Bedieneinrichtung
dem Benutzer anzeigbar. Andere Merkmale können beispielsweise die Rahmengröße, der
Fahrradtyp und dergleichen sein. Auf diese Weise kann sich der Benutzer
einfach zum einen über
die Art der vorhandenen Fahrer/Fahrradzusatzausrüstungen informieren, andererseits über deren
spezifische Merkmale. Dabei kann beispielsweise auch sichergestellt
werden, dass dem Benutzer lediglich solche Fahrräder angezeigt werden, deren Akku
auch aufgeladen ist bzw. es könnte
ihm eine Wartezeit angezeigt werden, bis der Akku wieder aufgeladen
ist. Auch ist es denkbar, dass der Benutzer in die Bedieneinrichtung
seinen Zielort eingibt, und auf Basis der zu bewältigenden Strecke berechnet wird,
welches Fahrrad mit ausreichender Energiemenge geladen ist. Vorzugsweise
erfolgt die Identifizierung des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung drahtlos.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Benutzeridentifizierungseinrichtung
vorgesehen, welche dazu geeignet ist, den Benutzer anhand von von
diesem mitgeführten Benutzeridentifizierungsmitteln,
zum Beispiel EC-Karte, zu identifizieren. Bei dem Benutzeridentifizierungsmittel
kann es sich auch lediglich um einen dem Benutzer bekannten Code
handeln. Andere mögliche
Benutzeridentifizierungsmittel sind beispielsweise ein Chip, Ipod® oder
Handy. Damit kann ein geliehenes Fahrrad/Fahrradzusatzkomponente eindeutig
einem Benutzer zugeordnet werden, wodurch diesem einerseits die
Entleihung, also Entleihungsgebühr,
in Rechnung gestellt werden kann und andererseits dieser für etwaige
Beschädigungen
des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
haftbar gemacht werden kann.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Zuordnungseinrichtung vorgesehen,
welche eine Zuordnung der Benutzeridentifikationsmittel zu den Fahrradidentifikationsmitteln
vornimmt, bevor sie eine Entnahme des Fahrrads/Fahrradszusatzausrüstung aus
der Aufnahmeeinrichtung freigibt. Dadurch wird sichergestellt, dass eine
Entleihe des Fahrrads/Fahrradzusatzkomponente nur möglich ist,
wenn auch eindeutig feststeht, wer der Benutzer ist.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Überprüfungseinrichtung vorgesehen,
welche überprüft, ob die
Fahrradidentifikationsmittel den Benutzeridentifikationsmitteln
zugeordnet ist, und nur bei positivem Ergebnis eine Rückgabe des
Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung freigeben.
Dadurch wird sichergestellt, dass keine beliebige Person, das Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung zurückgeben
kann. Bei Rückgabe
des entliehenen Fahrrads/Gefährts
mit Elektromotor kann der Benutzer angeben, ob das Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung Beschädigungen
aufweist (z. B: Licht ist kaputt, zu wenig Luft im Reifen). Des
Weiteren besteht die Möglichkeit,
dass es im Automaten einen Sensor gibt, der das Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung nach Rückgabe auf
Beschädigungen überprüft und diese dann
dem Nutzer in Rechnung stellt. Die Klappe des Automaten soll sich
auch erst dann schließen,
wenn das Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung korrekt zurückgegeben
wurde – also
z. B. per Stecker- oder Klicksystem am Stromladegerät angeschlossen
ist. Ein „Logout” aus der
Bedieneinrichtung und die automatische Rückgabe der Bankkarte soll erst
nach korrekter Rückgabe
des Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung
durch den Benutzer erfolgen.
-
Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausgestaltung ist eine Abbuchungseinrichtung
vorgesehen, die bei Rückgabe
des Fahrrads/Fahrradzusatzausrüstung
die fällige
Leihgebühr
von dem Konto des Benutzers abbucht oder eine solche Abbuchung aus löst. Beispielsweise
kann die Leihgebühr
direkt vom Konto des Benutzers abgebucht werden, soweit dieser Geld
auf dem Chip seiner EC-Karte gebucht hat. Eine Abbuchung wird ausgelöst, wenn
der Benutzer beispielsweise sein Bankkonto mitgeteilt hat und die Abbuchung über ein
zentrales Abbuchungssystem erfolgt, mit welchem der eine oder mehrere
Aufbewahrungsautomaten verbunden sind.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Fahrrad/Fahrradzusatzausrüstung bei
einem der Aufbewahrungsautomaten entnehmbar und bei dem anderen
rückgebbar und
umgekehrt.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen gemäß den beiliegenden
Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht des erfindungsgemäßen Aufbewahrungsautomaten,
-
2 eine Ansicht B aus 1;
und
-
3 eine Ansicht A aus 1.
-
In
den Figuren der Zeichnung sind gleiche und funktionsgleiche Elemente
und Merkmale – sofern
nichts Anderes ausgeführt
ist – mit
denselben Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt
einen Aufbewahrungsautomaten 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Der Aufbewahrungsautomat 1 weist ein im
Wesentlichen kastenförmiges
Gehäuse 2 aus
durchsichtigem Material, insbesondere Glas, auf. In dem Gehäuse 2 ist
ein Paternoster 3 angeordnet, welcher mehrere Kabinen 4 aufweist.
Die Förderrichtung
des Paternosters 3 verläuft
im Wesentlichen senkrecht zum Erdboden 5. Jede der Kabinen 4 – nachfolgend
erläutert
am Beispiel der obersten Kabine – weist eine Stellfläche 5 auf,
auf welcher ein Fahrrad 6 angeordnet ist. Eine Haltesäule 7,
welche am Rahmen des Fahrrads 6 angreift, halt das Fahrrad
in Position. In der Haltesäule 7 können beispielsweise
auch elektrische Anschlüsse
integriert sein, über
welche der Akkumulator (für
den Fall, dass es sich um ein Fahrrad mit elektrischem Antrieb handelt)
geladen werden kann. In Bodennähe
ist ein Tor 8 in dem Gehäuse 2 vorgesehen,
mittels welchem ein Zugang zu der untersten Kabine 4' freigebbar
ist. Der Aufbewahrungsautomat weist außerdem eine Bedieneinrichtung 9 mit
einem Bildschirm 10 und einer Eingabetastatur 11 auf.
-
In 3 sind weitere als Schließfächer 12 ausgebildete
Aufnahmeeinrichtungen dargestellt, in welchen Fahrradzusatzausrüstung, beispielsweise Helme 13 oder
Lastenanhänger
aufnehmbar ist, dargestellt.
-
Eine
Bedienung des Aufbewahrungsautomaten wird nachfolgend näher erläutert:
Zunächst muss
sich der Benutzer an der Bedieneinrichtung 9 mit einem
geeigneten Identifikationsmittel, beispielsweise seiner EC-Karte,
anmelden. Hiernach werden ihm auf dem Display 10 alle vorhandenen Fahrräder 4 und
Zusatzausrichtungen 13 angezeigt. Der Benutzer kann nun
beispielsweise zwischen Fahrrädern
mit und ohne elektrischem Antrieb oder auch zwischen Mountainbikes
und Rennrädern
wählen.
Dabei kann ihm auch der Ladezustand eines jeweiligen Fahrrads und
der damit verbundenen Reichweite desselben (bei elektrischem Antrieb)
angezeigt werden. Nachdem er das von ihm gewünschte Fahrrad 6 sowie
die von ihm gewünschte
Zusatzausrüstung 13 an
der Bedieneinrichtung 9 ausgewählt hat, werden dem Benutzeridentifikationsmittel
die entsprechenden Identifikationsmittel des Fahrrads sowie der
Fahrradzusatzkomponente zugeordnet und an ein zentrales System gemeldet,
auf welches auch andere Aufbewahrungsautomaten 1 zugreifen
können.
Anschließend
verfährt
der Paternoster 3 beispielsweise im Uhrzeigersinn, wie
durch entsprechenden Pfeil in 2 angedeutet,
solange, bis sich die Kabine 4' mit dem ausgewählten Fahrrad 6 vor dem
Tor 8 befindet. Anschließend öffnet sich das Tor 8 und
der Benutzer kann, wie durch den Pfeil in 1 angedeutet,
in die Kabine 4' eintreten
und dort das Fahrrad 6 entnehmen. Anschließend schließt sich das
Tor 8 wieder. Ferner öffnet
sich das der Auswahl des Benutzers entsprechende Schließfach 12,
so dass dieser die von ihm gewählte
Fahrradzusatzausrüstung 13 entnehmen
kann. Anschließend
schließt sich
auch das Schließfach 12 wieder
oder wird von dem Benutzer geschlossen.
-
Anschließend kann
der Benutzer das Fahrrad samt Fahrradzusatzausrüstung beliebig nutzen und an
einen anderen entsprechend ausgebildeten Aufbewahrungsautomaten
oder demselben zurückgeben.
-
Für die Rückgabe meldet
sich der Benutzer an der Bedieneinrichtung des Aufbewahrungsautomaten
an und gibt in dieses ein, dass er ein Fahrrad zurückgeben
möchte.
Hiernach bewegt sich der Paternoster 3 zu einer Position,
an der eine leere Kabine 4' dem
Tor 8 gegenüberliegt.
Daraufhin öffnet
sich das Tor 8 und der Benutzer kann sein Fahrrad 6 zurückgeben.
Nunmehr prüft
eine Identifikationseinrichtung vorzugsweise, ob es sich bei dem
der Kabine 4' abgestellten
Fahrrad auch um das entliehene Fahrrad handelt. Dazu kann in dem
Rahmen des Fahrrads ein Speicherchip vorgesehen werden, auf dem die
entsprechenden spezifischen Merkmale des Fahrrads 6 gespeichert
sind. Diese Fahrradidentifizierungsmittel werden anschließend mit
den Fahrradidentifizierungsmitteln verglichen, die den Benutzeridentifizierungsmitteln
bei der Ausleihe des Fahrrads 6 zugeordnet worden sind
(an dem ersten Aufbewahrungsautomat). Stimmen diese überein,
schließt
sich das Tor 8. Daraufhin wird die Leihzeit für das Fahrrad 6 berechnet
und eine entsprechende Gebühr
vom Konto des Benutzers abgebucht bzw. eine solche Abbuchung ausgehst.
-
Für die Fahrradzusatzausrüstung 13 gilt
entsprechendes. Auch diese kann beispielsweise mit Speicherchips
versehen sein.
-
Die
Zugangseinrichtung für
die Schließfächer 12 wird
durch entsprechende Verriegelungsmechanismen ausgebildet, die jedoch
in 3 nicht dargestellt sind. Die für den Aufbewahrungsautomaten beschriebenen
vorteilhaften Ausgestaltungen gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Verleihsystem wie
auch für
das erfindungsgemäße Verfahren zum
Betreiben eines Verleihsystems.
-
Die
obigen Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Ausführungsbeispiele lassen sich
auf beliebige Art und Weise kombinieren. Insbesondere sind die für den Aufbewahrungsautomat
beschriebenen Ausgestaltungen auf das Verleihsystem und/oder Verfahren
zum Betreiben des Verleihsystems entsprechend anwendbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Aufbewahrungsautomat
- 2
- Gehäuse
- 3
- Pater
Noster
- 4,
4'
- Kabine
- 5
- Stellfläche
- 6
- Fahrrad
- 7
- Haltesäule
- 8
- Tor
- 9
- Bedieneinrichtung
- 10
- Bildschirm
- 11
- Eingabetastatur
- 12
- Schließfach
- 13
- Helm