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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeugschloss,
aufweisend zumindest eine zumindest teilweise aus einem nicht-metallischen Material
bestehende Drehfalle mit zumindest einem Lastarm, wobei der zumindest
eine Lastarm zumindest teilweise aus einem metallischen Material
besteht. Ein solches Kraftfahrzeugschloss wird üblicherweise
in einem Kraftfahrzeug zum Sichern von Fahrzeugklappen wie Fahrzeugtüren
oder Heckklappen etc. angewendet.
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Aus
der
DE 20 2006
018 500 U1 ist beispielsweise ein Kraftfahrzeugtürverschluss
mit einem Gesperre aus im Wesentlichen einer Drehfalle und Sperrklinke
bekannt, wobei das Gesperre im Wesentlichen aus Kunststoff als Kernmaterial
gefertigt ist. Bei diesem Gesperre werden besonders beanspruchte
Bereiche der Drehfalle oder Sperrklinke durch einen hochfesten Kunststoff
verstärkt oder die Drehfalle und die Sperrklinke vollständig
aus diesem hochfesten Kunststoff gefertigt. Zudem offenbart dieses
Dokument die Anordnung von Einlegeteilen aus diesem hochfesten Kunststoff
in besonders beanspruchten Bereichen. Das offenbarte Gesperre weist eine
Drehfalle mit zwei Lastarmen auf, wobei jeweils ein Lastarm eine
Vorrast und Hauptrast umfasst. Dadurch sind vergleichsweise große
Bereiche der Drehfalle hohen Belastungen ausgesetzt, so dass viele Bereiche
der Drehfalle verstärkt werden müssen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik
geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und
insbesondere eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeugschloss
anzugeben, deren Gesperre (Drehfalle und/oder Sperrklinke) ein vergleichsweise
geringes Gewicht und gleichzeitig eine sehr hohe Festigkeit aufweist.
Außerdem soll zusätzlich ggf. der Betätigungskomfort und/oder
die Geräuschentwicklung bei gleichzeitiger Einhaltung hoher
Sicherheitsaspekte (z. B. im Crashfall) verbessert werden.
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Diese
Aufgaben werden gelöst mit einer Vorrichtung gemäß den
Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen
angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig
formulierten Patentansprüchen einzeln aufgeführten
Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander
kombiniert werden und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen
angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert
und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung dargestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung für ein Kraftfahrzeugschloss
umfasst zumindest eine Drehfalle mit einen Lastarm, eine Drehfallenachse,
einen Aufprallarm und eine zwischen Lastarm und Aufprallarm angeordnete
Schlosshalteraufnahme, wobei der Lastarm ein erstes metallisches
Element aufweist sowie eine Vorrast und Hauptrast bildet. Weiter
hat die Vorrichtung einen Schlosskasten sowie eine Sperrklinke mit
einem Auslegerarm, einer Sperrklinkenachse und einer Sperrklinkenrast.
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Unter
einem Lastarm versteht der Fachmann denjenigen Bereich einer Drehfalle,
der in der Hauptrast-Stellung oder in der Vorrast-Stellung durch eine
Kraft ausgehend vom Schlosshalter beansprucht wird. Das erfindungsgemäße
Gesperre weist eine Drehfalle mit einem Lastarm auf, wobei der Lastarm
die Vorrast und die Hauptrast bildet. Die Drehfalle weist folglich
einen Lastarm auf. Dieser Lastarm ist (teilweise) mit metallischem
Material gefertigt, und insbesondere mit Kunststoff umgossen. Unter
einer Hauptrast-Stellung ist derjenige Betriebszustand der Drehfalle
zu verstehen, bei dem die Drehfalle vollständig geschlossen
und eine Öffnungsbewegung der Drehfalle durch eine Sperrklinke
verhindert ist. Der Bereich der Drehfalle, in dem die Sperrklinke
die Drehfalle in der Hauptrast-Stellung kontaktiert, wird als Hauptrast
bezeichnet. Unter einer Vorrast-Stellung der Drehfalle ist derjenige
Betriebszustand der Drehfalle zu verstehen, bei dem die Drehfalle
noch nicht vollständig geschlossen ist, jedoch bereits
eine Öffnungsbewegung der Drehfalle durch eine Sperrklinke
verhindert wird. Derjenige Bereich der Drehfalle, der von der Sperrklinke
in der Vorrast-Stellung der Drehfalle kontaktiert wird, wird als
Vorrast bezeichnet.
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Das
erste Metallelement des Lastarms der Drehfalle kann beispielsweise
in die Drehfalle eingegossen und/oder auch auf den Lastarm der Drehfalle adhäsiv
oder durch andere Mittel befestigt sein. Bevorzugt ist eine Anordnung
des ersten Metallelements in einem Bereich des Lastarms, der besonders beansprucht
wird. Das erste Metallelement (z. B. ein plattenförmiges
Stanzbauteil) weist insbesondere eine Dicke von 4 mm bis 6 mm, bevorzugt
eine Dicke von im Wesentlichen 5 mm auf und besteht insbesondere
aus einer hochfesten Legierung aus Stahl oder aus gehärtetem
Stahl und weist eine möglichst geringe Oberflächenrauhigkeit
auf. Darüber hinaus kann die Drehfalle Vertiefungen oder
Führungselemente für das erste Metallelement aufweisen,
um beispielsweise eine exakte Positionierung des ersten Metallelementes
auf/in der Drehfalle bzw. auf/in dem Lastarm der Drehfalle zu gewährleisten.
Ebenfalls kann eine vollständige Ausgestaltung des Lastarms
aus einem ersten Metallelement vorgesehen sein, wobei in diesem
Fall das erste Metallelement bevorzugt in der Nähe einer
Drehfallenachse oder an anderer Stelle der Drehfall an die Drehfalle
angeschlossen ist. Zudem sollte das erste Metallelement auch die
Drehfallenachse bilden. Des Weiteren kann die an dem Lastarm angeordnete
Vorrast und/oder Hauptrast bevorzugt zumindest teilweise oder vollständig
aus dem ersten Metallelement ausgeführt sein. Der Aufprallarm
ist derjenige Bereich der Drehfalle, der dem Lastarm in Bezug auf
die Schlosshalteraufnahme in der Regel in etwa gegenüber
liegt und in den in der Hauptrast-Stellung und der Vorrast-Stellung
durch die Sperrklinke keine Kraft eingeleitet wird. Bevorzugt ist
eine Drehfalle, wobei der Lastarm mit Vorrast und/oder Hauptrast
und die die Drehfallenachse bildende Lagerung von einem einzigen
Metallelement gebildet sind.
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Außerdem
hat die Sperrklinke einen Auslegerarm mit einer Sperrklinkenrast.
Das heißt mit anderen Worten, dass mit dem Auslegerarm
(z. B. gegenüberliegend zur Sperrklinkenachse) ein Bereich vorgesehen
ist, der in der Hauptrast-Stellung und/oder in der Vorrast-Stellung
der Drehfalle mit der Drehfalle zusammenwirkt, also eine Blockierung
der Öffnungsbewegung der Drehfalle verursacht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist der Auslegerarm der Sperrklinke
aus einem nicht-metallischem Material gebildet. Dabei ist vorgesehen,
dass der Auslegerarm (insbesondere auch samt der die Sperrklinke
bildende Lagerung) der Sperrklinke aus einem nicht-metallischem
Material gebildet ist. Daneben kann aber die Sperrklinkenrast wieder
lokal verstärkt – insbesondere dort metallisch – ausgeführt
sein.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Aufprallarm der Drehfalle aus einem
nicht-metallischen Material besteht. Der Aufprallarm ist der Teil
der Drehfalle, auf den der Schlosshalter beim Schließvorgang
auftrifft. Dieser liegt, bezogen auf die Schlosshalteraufnahme,
gegenüberliegend vom Lastarm. Durch die Ausgestaltung des
Aufprallarms aus einem nicht-metallischen Material, wie bevorzugt z.
B. aus Kunststoff, kann das Gewicht der Drehfalle signifikant verringert
werden. Gleichwohl wird die Stabilität der Drehfalle durch
den zumindest teilweise aus einem metallischen Material (erstes
Metallelement) bestehenden Lastarm im Wesentlichen nicht verringert.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Sperrklinkenrast
der Sperrklinke ein zweites metallisches Element auf. Dieses zweite
Metallelement ist bevorzugt im Bereich der Sperrklinkenrast in die
Sperrklinke eingegossen und/oder auf der Sperrklinke adhäsiv
oder durch andere Mittel befestigt. Weiterhin ist erfindungsgemäß, dass
die Sperrklinke zumindest eine Ausnehmung oder zumindest ein Führungselement
aufweist, um das zweite Metallelement beispielsweise möglichst
in einer exakten Position auf der Sperrklinke befestigen zu können.
Hier sei zudem festgehalten, dass das zweite Metallelement nicht
nur auf den Bereich der Sperrklinkenrast begrenzt sein muss, sondern
sich zumindest teilweise über die Sperrklinke erstrecken kann.
Je nach Ausgestaltung der Sperrklinkengeometrie sollte sich das
zweite Metallelement zumindest über die Bereiche der Sperrklinke
erstrecken, die während den verschiedenen Betriebsphasen
des Kraftfahrzeugschlosses hoch beansprucht werden. Darüber
hinaus kann die Sperrklinkenrast der Sperrklinke teilweise oder
vollständig durch das zweite Metallelement gebildet werden,
wobei das (separate) zweite Metallelement an der Sperrklinke befestigt
ist. Bevorzugt besteht das zweite Metallelement aus einer hochfesten
Legierung, aus Stahl oder aus gehärtetem Stahl, und weist
eine möglichst geringe Oberflächenrauhigkeit auf.
Das zweite Metallelement weist insbesondere eine Dicke von 4 mm
bis 6 mm, bevorzugt eine Dicke von im Wesentlichen 5 mm auf.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das zweite
Metallelement eine Auslösefläche auf. Bei dieser
Auslösefläche kann es sich beispielsweise um eine
Erhebung des zweiten Metallelementes handeln. Auf jeden Fall ist
die Auslösefläche so gestaltet, dass über
die Auslösefläche in die Sperrklinke während
der Vorrast-Stellung der Drehfalle und/oder während der Hauptrast-Stellung
der Drehfalle dahingehend eine Kraft eingeleitet werden kann, dass
die Sperrklinke von der Drehfalle weg verschwenkt wird. Die Betätigung
der Aus lösefläche erfolgt dabei regelmäßig durch
weitere Funktionselemente des Kraftfahrzeugschlosses, wie z. B.
durch so genannte Auslösehebel.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn der Schlosskasten eine Abstützung
für die Sperrklinke aufweist. Diese Abstützung
ist bevorzugt so ausgestaltet, dass diese in der Hauptrast-Stellung
der Drehfalle in Richtung der Sperrklinkenachse der Sperrklinke
eine Kraft in die Sperrklinke einleitet, so dass die Sperrklinkenachse
während des Schlossbetriebs im Wesentlichen lastfrei ist.
Die Sperrklinkenachse stellt im Schlossbetrieb also im Wesentlichen
(nur) eine Führungsfunktion für die Sperrklinke
bereit, die auf die Sperrklinke einwirkende Kräfte werden
im Wesentlichen über die Abstützung des Schlosskastens
abgeleitet (z. B. nach Art eines Widerlagers). Der Teil des Schlosskastens,
der diese Abstützung ausformt, kann mit einem Federelement
und/oder einer Reibschicht ausgeführt sein.
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Besonders
vorteilhaft ist ein Kraftfahrzeug, aufweisend zumindest eine Kraftfahrzeugtür
mit einem Kraftfahrzeugschloss mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Auch
wenn die Erfindung hier stets im Zusammenhang mit der gesamten Vorrichtung
dargestellt ist, können die hier einzelnen Merkmale (ggf.
in geeigneten Kombinationen) zu den Gesperre-Bauteilen (Drehfalle
und/oder Sperrklinke) auch separat eine Erfindung begründen.
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Die
Erfindung sowie das technische Umfeld werden anhand der Figuren
näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass
die in den Figuren veranschaulichten Ausführungsbeispiele
die Erfindung nicht beschränken. Es zeigen schematisch:
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1:
eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug, und
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2:
ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftfahrzeugschloss.
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1 zeigt
nun eine Vorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeugschloss 2,
aufweisend einen Schlosskasten 19, eine Drehfalle 3 und
eine Sperrklinke 7. Die Drehfalle 3 bildet eine
Schlosshalteraufnahme 16, die zwischen einem Aufprallarm 15 und
einem Lastarm 4 ausgebildet ist und zur Fixierung eines
an der Karosserie befestigten Schlosshalters dient. Der Lastarm
formt zudem eine Vorrast 5 und eine Hauptrast 6 der
Drehfalle 3, wobei der Lastarm 4 sich jeweils
ausgehend von der Vorrast 5 und der Hauptrast 6 bis
zur Drehfallenachse 14 erstreckt. In dem Lastarm 4 ist
in diesem Ausführungsbeispiel ein erstes plattenartiges
Metallelement 9 angeordnet.
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Darüber
hinaus zeigt 1 eine auf einer Sperrklinkenachse 18 drehbar
gelagerte Sperrklinke 7, die die Hauptrast 6 der
Drehfalle 3 über die Sperrklinkenrast 8 des
Auslegerarms 17 kontaktiert. Im Bereich der Sperrklinkenrast 8 ist
ein zweites Metallelement 10 angeordnet, das sich ausgehend
von der Sperrklinkenrast 8 über besonders beanspruchte
Bereiche der Sperrklinke 7 erstreckt. Des Weiteren weist
dieses zweite Metallelement 10 eine Auslösefläche 11 auf, über
die in Richtung der Drehfalle 3 auf die Sperrklinke 7 eine
Kraft eingeleitet werden kann.
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Im
Weiteren zeigt 1 eine Abstützung 12 des
Schlosskastens 19, die die Sperrklinke 7 kontaktiert,
während die Sperrklinke 7 mit der Hauptrast 6 der
Drehfalle 3 in Eingriff steht.
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2 zeigt
ein Kraftfahrzeug 13 mit einer Kraftfahrzeugtür 20,
aufweisend ein Kraftfahrzeugschloss 2 mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Kraftfahrzeugschloss
- 3
- Drehfalle
- 4
- Lastarm
- 5
- Vorrast
- 6
- Hauptrast
- 7
- Sperrklinke
- 8
- Sperrklinkenrast
- 9
- erstes
Metallelement
- 10
- zweites
Metallelement
- 11
- Auslösefläche
- 12
- Abstützung
- 13
- Kraftfahrzeug
- 14
- Drehfallenachse
- 15
- Aufprallarm
- 16
- Schlosshalteraufnahme
- 17
- Auslegerarm
- 18
- Sperrklinkenachse
- 19
- Schlosskasten
- 20
- Kraftfahrzeugtür
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202006018500
U1 [0002]