-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Drehfalle aufweisend einen Grundkörper mit
einem Tragarm und wenigstens eine sich daran anschließende Aufnahme
für einen
Schließbolzen,
wobei der Grundkörper
mit einer Ummantelung versehen ist. Weiterhin wird hier eine Vorrichtung
vorgeschlagen, mit der ein Schließbolzen mittels einer Drehfalle
sicher umgriffen werden kann. Die Erfindung findet insbesondere
Anwendung bei Türen
und/oder Klappen oder dergleichen von Kraftfahrzeugen.
-
Bei
Schlosseinheiten im Automobilbau wird üblicherweise ein Gesperre aus
Drehfalle und Sperrklinke eingesetzt, um einen karosserieseitig
befestigten Schließbolzen
(auch Schlosshalter genannt) zu arretieren. So ist die Schlosseinheit üblicherweise
an einer Kraftfahrzeugtür,
einer Heckklappe oder einem anderen beweglichen Karosserie-Teil
befestigt. In der geschlossenen Position einer solchen Schlosseinheit greift
die Drehfalle mit ihrem Tragarm in den insbesondere bügelförmig ausgeführten Schließbolzen. Dabei
zieht die Drehfalle den Schließbolzen
beispielsweise auch gegen die Kraft von Türdichtungen etc. in die Schlosseinheit
hinein und wird dann selbst mittels einer Sperrklinke bewegungsblockiert.
-
Während des
Betriebes eines Kraftfahrzeuges treten Erschütterungen und/oder Verwindung von
Karosserie-Bauteilen auf, die gegebenenfalls auch zu einer erhöhten Belastung
des Kontaktbereiches zwischen Drehfalle und Schließbolzen
führen. Insbesondere
ist möglich,
dass im Betrieb Relativbewegungen zwischen Drehfalle und Schließbolzen
in kleinerem Ausmaße
stattfinden. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass Reibkräfte
und/oder Druckspannungen im Kontaktbereich zwischen Drehfalle und Schließbolzen
auftreten können.
Im Hinblick auf gegebe nenfalls auftretende (minimale) Verformungen der
Bauteile in der Schlosseinheit ist gegebenenfalls wünschenswert,
hier auch eine begrenzte und gerichtete Bewegung zuzulassen und
in andere Richtungen zu unterbinden.
-
Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug
auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu
lösen.
Insbesondere soll eine Drehfalle angegeben werden, die in besonderem
Maße für eine Dauerbelastung
zur Arretierung eines Schließbolzens
geeignet ist und ein günstigeres
Zusammenwirken mit dem Schließbolzen
ermöglicht.
Dabei soll die Drehfalle gleichwohl einfach aufgebaut und günstig herstellbar
sein.
-
Diese
Aufgaben werden gelöst
mit einer Drehfalle gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den abhängig
formulierten Patentansprüchen
angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln
aufgeführten
Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander
kombiniert werden können
und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, veranschaulicht die
Erfindung weiter und gibt zusätzliche
Ausführungsbeispiele
an.
-
Die
erfindungsgemäße Drehfalle
weist einen Grundkörper
mit einem Tragarm und wenigstens eine sich daran anschließende Aufnahme
für einen Schließbolzen
auf. Dabei ist der Grundkörper
mit einer Ummantelung versehen, die im Bereich des Tragarms mit
einer lokalen Ausnehmung ausgeführt ist.
-
Eine
solche Drehfalle stellt üblicherweise
ein im Wesentlichen flächiges
Bauteil mit einer komplexen Umfangskontur dar, weil die Umfangsflächen als Anschlag
und/oder Rastposition für
weitere Komponenten einer Schlosseinheit üblicherweise zum Einsatz gelangen.
Der Grundkörper
der Drehfalle ist üblicherweise
aus Metall und beispielsweise durch Stanzen hergestellt. Die Drehfalle
hat üblicherweise einen
Lagerpunkt, von dem ausgehend sich im Wesentlichen zwei Schenkel
erstrecken, nämlich
einmal der Tragarm, der in der geschlossenen Position in Druckkontakt
mit dem Schließbolzen
ist, und einen Aufprallarm, auf den der Schließbolzen beim Eintauschen in
das Schloss zunächst
auftrifft und an dem beispielsweise die Hauptrast und/oder die Vorrast zum
Zusammenwirken mit einer Sperrklinke ausgebildet ist. Zwischen diesen
beiden Schenkeln ist nun die Aufnahme ausgebildet, in die der Schließbolzen eingeführt wird.
Unter einem Tragarm wird hier insbesondere der Abschnitt der Drehfalle
verstanden, an den der Schleißbolzen
im geschlossenen Zustand des Gesperres drückt, sollte dies also z. B.
auch im Übergangsbereich
hin zur Aufnahme liegen, soll dieser Abschnitt hier mit erfasst
sein.
-
Es
ist auch als vorteilhaft erkannt worden, die Drehfalle mit einer
Ummantelung zum Schutz gegen äußere Einwirkungen
und zur Geräuschdämmung zu versehen.
Die Ummantelung ist bevorzugt großflächig um den Grundkörper der
Drehfalle ausgeführt, insbesondere
nach Art eine Kunststoff-Spritzguss-Ummantelung. Insbesondere war
dabei auch üblich,
dass der gesamte Tragarm und/oder die gesamte Aufnahme der Drehfalle
ebenfalls von der Ummantelung bedeckt ist bzw. ausgeformt ist. Die
Ummantelung hatte dabei insbesondere eine Dicke auf der Oberfläche des
Grundkörpers
im Bereich von 0,4 bis 1,2 mm. Die Ummantelung folgt damit bisher
im Wesentlichen dem Verlauf des Grundkörpers im Bereich des Tragarms
und der Aufnahme.
-
Hiervon
wird nun abgerückt
und vorgeschlagen, dass die Ummantelung im Bereich des Tragarmes
mit einer lokalen Ausnehmung ausgeführt ist. Das heißt insbesondere,
dass in dem Bereich, in dem der Schließbolzen an dem Tragarm bzw.
in der Aufnahme während
des späteren
Einsatzes der Drehfalle zur Druck-Anlage kommt, eine lokale Ausnehmung vorliegt.
Die Ausnehmung erstreckt sich dabei regelmäßig nur über einen Teilbereich des Tragarmes (ggf.
auch bis in einen Übergangsbereich
hin zur Ausnehmung), insbesondere beispielsweise über eine
Länge in
Umfangsrichtung der Drehfalle von maximal 6 mm, insbesondere etwa
4 mm. Folglich ist die lokale Ausnehmung beispielsweise nach Art
einer Nut, eines Rücksprungs,
einer Kerbe oder dergleichen gut wahrzunehmen, also stellt folglich
ein Formelemente dar, das vom „üblichen” Aufnahme-Verlauf
der Drehfalle abweicht. Infolge der hier vorgeschlagenen Ausnehmung
kann ein Formschluss zwischen Drehfalle und Schließbolzen
realisiert werden. Zudem ist auf diese Weise möglich, die Auflagefläche für den Schließbolzen
etwas steifer bzw. härter
auszuführen
und damit kann eine belastbarere Kontaktverbindung zwischen Drehfalle
und Schließbolzen realisiert
werden.
-
Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass im Bereich
der Ausnehmung eine gegenüber
benachbarten Bereichen reduzierte Dicke der Ummantelung vorliegt.
Das heißt
mit anderen Worten insbesondere, dass die Dicke der Ummantelung
im Randbereich des Tragarmes bzw. der Ausnehmung reduziert wird,
beispielsweise um mindestens 50% oder sogar um mindestens 80%. Mit anderen
Worten heißt
dies, dass beispielsweise eine Dicke der Ummantelung im Bereich
des Tragarmes bzw. der Ausnehmung von höchstens 0,3 mm oder sogar höchstens
nur 0,1 mm realisiert ist. Grundsätzlich ist möglich, dass
die Reduzierung der Dicke sprunghaft stattfindet, aber auch ein
kontinuierlicher Übergang
kann zum Einsatz kommen. Auch wenn grundsätzlich möglich ist, dass die Dicke im
Bereich der Ausnehmung variiert, so ist regelmäßig eine gleichbleibende Dicke
im Bereich der Ausnehmung zweckmäßig.
-
Darüber hinaus
wird auch vorgeschlagen, dass im Bereich der Ausnehmung der Grundkörper freiliegt.
Das heißt
mit anderen Worten auch, dass im Bereich der Ausnehmung auf der
Umfangsfläche
der Drehfalle lokal begrenzt keine Ummantelung mehr vorgesehen ist,
wie es beispielsweise auch bei einer Vorrast und/einer Hauptrast
der Drehfalle realisiert ist. In diesem Fall wird also insbesondere
eine Metall-Metall-Kontaktfläche
zwischen Drehfalle und Schließbolzen
ausgeführt,
wobei lateral gegebenenfalls eine Führung über die Ummantelung realisiert ist.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Drehfalle ist bevorzugt, dass sich die
Ausnehmung über
eine Breite der Drehfalle erstreckt. Das heißt insbesondere auch, dass
die Ausnehmung in Breitenrichtung der Drehfalle gleich ausgebildet
ist, also in einem Querschnitt stets die gleiche Situation hinsichtlich
der Dicke der Ummantelung vorliegt. So kann insbesondere eine den
Schließbolzen
relativ umgreifende Kontaktfläche
geschaffen werden, die dauerhaft eine stabile Lage der beiden Bauteile
zueinander im Betrieb eines Kraftfahrzeugs erlaubt.
-
Insoweit
wird hier auch eine Vorrichtung umfassend zumindest eine Drehfalle,
eine Sperrklinke und einen Schließbolzen vorgeschlagen, wobei
die Drehfalle so ausgeführt
ist, wie es hier erfindungsgemäß erläutert wurde.
Bei der Vorrichtung ist der Schließbolzen dann an der Ausnehmung
angeordnet, wenn die Drehfalle von der Sperrklinke arretiert ist.
Insofern betrifft die Vorrichtung insbesondere ein Kraftfahrzeug
mit einer entsprechenden Schlosseinheit, in der das Gesperre aus
Drehfalle und Sperrklinke vorgesehen ist.
-
Die
Erfindung findet insbesondere Anwendung bei einem Kraftfahrzeug,
in dem die vorstehend beschriebene Vorrichtung zum Verriegeln einer
Kraftfahrzeugtür
vorgesehen ist.
-
Die
Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand
der Figuren näher
erläutert.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte
Ausführungsvarianten
der Erfindung aufzeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist.
Es zeigen schematisch:
-
1:
eine Vorrichtung zum Verriegeln einer Kraftfahrzeugtür,
-
2:
ein Detail einer Drehfalle gemäß einer ersten
Ausführungsvariante,
-
3:
eine Umfangsansicht auf ein Detail einer Drehfalle mit einer Ausnehmung,
und
-
4:
eine Draufsicht auf die Ausführungsvariante
aus 3.
-
Die 1 zeigt
schematisch ein Kraftfahrzeug 12, das mit einer Vorrichtung 10 zum
Verschließen
und Verriegeln einer Kraftfahrzeugtür 13 ausgeführt ist.
An der Karosserie 17 ist dabei ein Schließbolzen 5 befestigt,
wobei die Kraftfahrzeugtür 13 gegen
die Karosserie 17 verschlossen und anschließend gegebenenfalls
verriegelt wird. Beim Schließen der
Kraftfahrzeugtür 13 taucht
der Schließbolzen 5 in die
Schlosseinheit 14 ein und kommt (wenn die Drehfalle 1 um
90° gegen
den Uhrzeigersinn gedreht ist – geöffnete Position)
nach dem ersten Kontakt mit dem Aufprallarm 18 in der Aufnahme 4 zur
Anlage. Beim weiteren Eindringen in die Schlosseinheit 14 verdreht der
Schließbolzen 5 die
Drehfalle 1. Hat die Drehfalle 1 ihre geschlossene
Position erreicht, kommt die Sperrklinke 11 an der Hauptrast
der Drehfalle 1 zur Anlage, so dass ein (unerwünschtes) Öffnen der Drehfalle 1 durch
Verschwenken im Uhrzeigersinn verhindert ist. Bei der hier veranschaulichten
Ausgestaltung des Gesperres sind sowohl Drehfalle 1 als auch
Sperrklinke 11 mit einer Ummantelung 6 aus Kunststoff-Spritzguss
ausgeführt.
Die in 1 veranschaulichte geschlossene Position hat zur
Folge, dass die Türdichtung 15 permanent
Druck ausübt,
so dass im Anlagebereich zwischen dem Schließbolzen 5 und dem
Tragarm 3 der Drehfalle 1 eine beachtliche Kontaktkraft
auftreten kann. Zudem können
Relativbewegungen zwischen Karosserie 17 und Kraftfahrzeugtür 13 auch
zu Relativbewegungen zwischen Schließbolzen 5 und Drehfalle 1 führen, beispielsweise
in alle Richtungen (x-Richtung, y-Richtung, z-Richtung).
-
Die 2 zeigt
ein Detail einer Drehfalle 1 im Bereich der Aufnahme 4.
Zur Veranschaulichung ist auch der Schließbolzen 5 in der Aufnahme 4 angedeutet.
Die Drehfalle 1 ist hierbei mit einem metallischen Grundkörper 2,
der jedoch von einer Ummantelung 6 überdeckt ist.
-
Die
Drehfalle 1 ist nun im Bereich der Aufnahme 4 bzw.
im Übergangsbereich
hin zum Tragarm 3 mit einer lokalen Ausnehmung 7 ausgeführt. Diese
wird dadurch ausgebildet, dass die Dicke 8 der Ummantelung 6 im
Bereich der lokalen Ausnehmung 7 reduziert wurde, und hier
sogar soweit, dass der metallische Grundkörper 2 freiliegt.
Bei einer entsprechenden Kontaktkraft zwischen Drehfalle 1 und Schließbolzen 5 kommt
es insoweit beispielsweise zu einem (mindestens linienförmigen)
Metall-Metall-Kontakt, wobei die lateral angeordneten Abschnitte
der Ummantelung 6 gegebenenfalls eine Dämpfungs- und/oder Führungsfunktion
erfüllen.
-
Eine
andere Ausführungsvariante
in dieser lokalen Ausnehmung 7 ist mit der 3 und
der 4 veranschaulicht. 3 zeigt
dabei eine seitliche Ansicht auf die Drehfalle 1 aus Sicht
des Schließbolzens.
Auch in diesem Fall ist die Ummantelung 6 soweit reduziert,
dass das Metall des Grundkörpers 2 freiliegt. Über diese
Ausführungsvariante
ist nun die lokale Ausnehmung so breit ausgeführt, dass die schrägen Randbereiche
der Ummantelung beabstandet zum Schließbolzen angeordnet sind. Dies führt, gerade
bei einer zylindrischen Ausgestaltung des Schließbolzens im Bereich der Ausnehmung,
dazu, dass nur eine sehr kleine Kontaktfläche, gegebenenfalls sogar nur
eine Kontaktlinie zwischen der Drehfalle und dem Schließbolzen
realisiert wird. Durch den so gebildeten Formschluss zwischen Drehfalle 1 und
Schließbolzen 5 am
Tragarm 3 kann eine Relativbewegung zwischen Drehfalle 1 und Schließbolzen 5 in
z-Richtung gedämpft,
vorzugsweise sogar vermieden, werden. Aus der 4,
die als Draufsicht auf die Ausnehmung 7 ausgeführt ist, kann
erkannt werden, dass die Reduzierung der Dicke 8 der Ummantelung 6 kontinuierlich
stattfindet, so dass insbesondere eine trichterförmige bzw. keilförmige Ausnehmung 7 vorliegt.
-
- 1
- Drehfalle
- 2
- Grundkörper
- 3
- Tragarm
- 4
- Aufnahme
- 5
- Schließbolzen
- 6
- Ummantelung
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Dicke
- 9
- Breite
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Sperrklinke
- 12
- Kraftfahrzeug
- 13
- Kraftfahrzeugtür
- 14
- Schlosseinheit
- 15
- Türdichtung
- 16
- Hauptrast
- 17
- Karosserie
- 18
- Aufprallarm