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Die
Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Bogendruckmaschine
mit wenigsten einem Druckwerk, einem Farbwerk und einem Feuchtwerk,
die während des Betriebes vom Hauptantrieb und in den Druckpausen
von einem Hilfsmotor aus antreibbar sind, wobei die beiden Antriebe
durch Kupplungen voneinander trennbar sind.
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Rotationskörper
in den Druckwerken von Druckmaschinen werden entweder gemeinsam
(zentral) über einen durchgehenden Antriebsräderzug bzw. über
mechanische Längswellen von einem Hauptmotor angetrieben
und/oder sind mit separaten Antrieben ausgestattet. So sind Antriebslösungen bekannt,
bei denen einzelne Rotationskörper temporär zur
schnelleren Durchführung bestimmter Hilfsprozesse mittels
Schaltkupplungen aus dem Antriebsräderzug herausgelöst
werden und mit einem Hilfsantrieb verbunden und nach Beendigung
des Hilfsprozesses wieder in den Antriebsräderzug eingekoppelt
werden.
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Aus
der
DE-AS 1 303 606 ist
eine Rotationsdruckmaschine bekannt, bei der das Farbwerk während
des Druckbetriebes mittels einer auf der Welle des Plattenzylinders
angeordneten Kupplung mit dem Hauptmotor verbunden ist, sowie einer
weiteren das Farbwerk während der Druckpausen mit einem Hilfsmotor
verbindenden Kupplung, die als Überholkupplung ausgebildet
ist und auf der Welle des Reibzylinders angeordnet ist.
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In
GB-PS 433132 ist neben dem
Hauptmotor ein Hilfsmotor vorgesehen, der auf einer Zwischenwelle
mit einer Überholkupplung treibt, von der aus die Auftragswalze
des Farbwerkes angetrieben wird. Eine zweite Überholkupplung
auf der Zwischenwelle übernimmt den Antrieb der Farbauftragswalze
von der Hauptantriebswelle aus.
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In
DE-AS 24 58 772 wird das
Farbwerk während des normalen Druckbetriebes vom Maschinenhauptantrieb
und zum Waschen von einem Hilfsmotor angetrieben. Andererseits kann
das Druckwerk während des Plattenbelegungsvorgangs über
das Farbwerk vom Hilfsantrieb angetrieben werden. Zum Waschen des
Farbwerks ist das Druckwerk stillgesetzt und lediglich der Hilfsantrieb
in Betrieb. Die beiden Antriebe sind durch eine Kupplung auf der
Plattenzylinderwelle trennbar.
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In
DE-PS 74 23 17 wird für
eine Mehrfarben-Annilin-Druckmaschine vorgeschlagen, auch die Tauchwalze
bei Stillstand der Maschine zusammen mit dem Farbwerk vom Hilfsmotor
mit anzutreiben. Hierfür ist ein Zahnrad auf der Farbwerkwalze
in Eingriff mit einem Zahnrad der Tauchwalze.
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Bei
einer anderen Druckmaschine (
US-PS
3 196 787 ) wird die Tauchwalze des Feuchtwerkes von einem
Hilfsmotor angetrieben. Während der Druckpausen ist dieser
Hilfsmotor auch mit der Auftragwalze des Farbwerkes treibend verbunden,
die während des Druckbetriebes vom Hauptantrieb angetrieben wird.
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Nachteilig
an diesen Lösungen ist, dass die Möglichkeiten
zur Durchführung verschiedener Betriebsvorgänge
beschränkt sind.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb für
eine Bogendruckmaschine zu entwickeln, der eine verbesserte Flexibilität
bei der Durchführung von Betriebsvorgängen ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch einen Antrieb mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Die
Erfindung beruht darauf, dass das Farbwerk und das Feuchtwerk mit
zumindest einer antreibbaren Farbwerk- und Feuchtwerkwalze getrennt voneinander
mittels einer Kupplung vom Hauptantrieb und Räderzug abkuppelbar
und getrennt voneinander von einem Hilfsantrieb antreibbar sind.
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Damit
ergibt sich eine Reihe von Vorteilen.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Antrieb lassen sich folgende
Betriebszustände realisieren:
Bei Druckunterbrechung:
- – Waschen des gesamten Farbwerks getrennt oder
gemeinsam (parallel) mit dem Feuchtwerk sowie parallel zum Waschen
von Gummizylinder und/oder Druckzylinder mit für das Waschen
optimalen Drehzahlen
- – Voreinfärben der gereinigten Farbauftragswalzen
vor Wiederaufnahme des Fortdruckes mit einer für das Voreinfärben
optimalen Drehzahl
- – Weiterlaufen lassen der Farbwerkwalzen und bei Bedarf
der Feuchtwerkwalzen zum Verhindern des Eintrocknens der Farbe mit
geringer Drehzahl
Im Druckbetrieb:
- – Farb- und Feuchtwerk antreibbar über Räderzug und
Hauptantrieb
- – Vorfeuchten des Bedruckstoffes mit vom Hauptantrieb
abgekuppeltem und stillgesetztem Farbwerk
- – Drucken nach dem Trockenoffsetverfahren bei vom Hauptantrieb
abgekuppeltem und stillgesetztem Feuchtwerk
- – Wird ein Druckwerk von mehreren nicht benötigt und
soll stillgesetzt werden, so ist dies einfach möglich,
indem das jeweilige Farb- und Feuchtwerk abgekuppelt und stillgesetzt
wird.
Während des Druckens mit den verbleibenden Druckwerken
können Farb- und Feuchtwerk mit dem Hilfsantrieb/den Hilfsantrieben
gewaschen werden
- – Notbetrieb
Bei Ausfall des Hauptantriebes kann
der Druckbetrieb oder ein Hilfsbetrieb durch Einspeisung der Antriebe
des jedem Druckwerk zugeordnetem Hilfsantriebes in den Räderzug
bei gleichzeitiger Momentenlosschaltung des Hauptmotors realisiert
werden.
- – Bremsbetrieb I
Wird ein Druckwerk von mehreren
im Druckbetrieb nicht benötigt, so kann ein Hilfsantrieb
in dem jeweiligen Druckwerk genutzt werden, um ein Bremsmoment in
den Räderzug einzuspeisen. Dieses Bremsmoment ist notwendig,
um die verringerte Momentenlast einmal durch fehlende Farbspaltung
und zum anderen durch fehlende Reibkräfte zu kompensieren.
Erfolgt dies nicht, kann es zu Zahnflankenwechsel oder Zahnspiel im
Räderzug kommen. In der Folge kommt es zu Dubliererscheinungen
bzw. Passerdifferenzen.
- – Ist für das Farbwerk und das Feuchtwerk
jeweils ein Hilfsantrieb vorgesehen, so ist es auch möglich,
einen der beiden Hilfsantriebe zur Erzeugung des Bremsmomentes zu
nutzen und den anderen zur Durchführung von Servicearbeiten,
vorzugsweise zum Walzenwaschen von Farbwerk oder Feuchtwerk, einzusetzen.
- – Bremsbetrieb II
Da Farb- und Feuchtwerk im normalen
Druckbetrieb über Räderzug und Hauptantrieb angetrieben
werden, kann ein für den Druck ansonsten nicht benötigter
Hilfsantrieb auch in einem am Druck beteiligten Druckwerk genutzt
werden, um ein Bremsmoment in den Räderzug einzuspeisen.
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Zweckmäßig
wird als Hilfsantrieb ein regelbarer Motor mit mehreren Betriebsbereichen
eingesetzt, um in vorteilhafter Weise die für unterschiedliche
Betriebszustände festgelegten Drehzahlen wählen
zu können. Der Hilfsantrieb kann direkt oder über eine
Kupplung mit der anzutreibenden Welle von Feuchtwerk oder Farbwerk
verbindbar sein.
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Die
Kupplungen werden vorzugsweise pneumatisch betätigbar ausgeführt.
Als Bauform kommen Lamellenkupplungen oder Zahnkupplungen in Frage. Die
Kupplungen sind vorzugsweise Schaltkupplungen. Zum Steuern der Bogendruckmaschine
ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, mit der die Schaltkupplungen
in Abhängigkeit von der gewählten Betriebsart
gekuppelt werden.
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Die
Bogendruckmaschine weist somit eine spürbar höhere
Flexibilität auf.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei dar:
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1:
Schema eines Druckwerkes einer Bogendruckmaschine
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2:
Antriebsschema für ein Druckwerk mit zwei Kupplungen, zwei
Hilfsantrieben
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3:
Antriebsschema für ein Druckwerk mit vier Kupplungen, zwei
Hilfsantrieben
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4:
Antriebsschema für ein Druckwerk mit einem Hilfsantrieb
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5:
eine zweite Kupplungsvariante
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6:
Variante Antriebsschema für ein nicht am Druck beteiligtes
Druckwerk
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Von
einer Bogendruckmaschine, die eine Vielzahl von Druckwerken in Reihenbauweise
aufweist, ist in 1 ein Druckwerk dargestellt.
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Jedes
Druckwerk besteht aus einem Druckzylinder 1, einem Gummizylinder 2,
einem Plattenzylinder 3 und Walzen eines Farbwerkes 4 und
eines Feuchtwerkes 5.
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Die
Druckwerke werden über einen durchgehenden Räderzug
angetrieben, an den ein Hauptantrieb 8 gekoppelt ist. Von
dem dem Plattenzylinder 3 zugeordneten Farbwerk 4 und
Feuchtwerk 5 sind zumindest eine Farbwerkwalze 6 und
eine Feuchtauftragwalze 7 vom Räderzug und Hauptantrieb 8 antreibbar.
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Insbesondere
für Waschvorgänge sind das Farbwerk 4 und
das Feuchtwerk 5 vom Räderzug, auf den der Hauptantrieb 8 einwirkt,
abgekoppelt und mittels Hilfsantriebe 9, 10 unabhängig
voneinander drehbar.
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In 2 ist
ein Antriebsschema für ein Druckwerk einer Rotationsbogendruckmaschine
dargestellt.
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Am
Plattenzylinder 3 des Druckwerkes sind die Farbauftragwalzen 6 des
Farbwerkes 4 und die Feuchtauftragwalze 7 des
Feuchtwerkes 5 zum Plattenzylinder 3 an- und abstellbar
angeordnet. Alle Zylinder des Druckwerkes und zumindest eine Walze des
Farbwerkes 4 und des Feuchtwerkes 5 sind über einen
Räderzug miteinander verbunden und mittels Hauptantrieb 8 antreibbar.
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Das
Antriebsschema zeigt den Eintrieb des Hauptantriebes 8 auf
den Plattenzylinder 3. Am Plattenzylinder 3 ist
ein Zylinderzahnrad 15 fest angeordnet, das mit einem auf
einer Feuchtauftragwalze 7 drehbar angeordneten Zahnrad 16 kämmt
und weiterhin mit einem auf einer Zwischenwelle 22 ebenfalls drehbar
angeordneten Zahnrad 17 kämmt, von der der Antrieb über
die Zwischenwelle 22 in das Farbwerk 4, vorzugsweise
auf eine Farbreiberwalze, eingetrieben wird.
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An
den drehbar angeordneten Zahnrädern 16 und 17 ist
jeweils eine Kupplung 11 und 13 drehfest angeordnet,
mit denen das Zahnrad 16 mit der Welle der Feuchtauftragwalze 7 und
das Zahnrad 17 mit der Zwischenwelle 22 wahlweise
lösbar oder verbindbar mit dem Hauptantrieb 8 sind.
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Die
Feuchtauftragwalze 7 ist direkt von einem Hilfsantrieb 10 und
die Zwischenwelle 22 ist direkt von einem Hilfsantrieb 9 antreibbar.
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3 zeigt
ein Antriebsschema, bei dem die Hilfsantriebe 9 und 10 mit
jeweils einer Kupplung 12 und 14 mit der Zwischenwelle 22 bzw.
der Welle der Feuchtauftragwalze an- und abkuppelbar sind.
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In 4 ist
ein Antriebsschema dargestellt, bei dem vorteilhaft nur ein Hilfsantrieb 9 für
Feuchtwerk 5 und Farbwerk 4 vorgesehen ist.
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Wie
ersichtlich, ist hierbei an der Feuchtauftragwalze 7 ein
Zahnradgetriebe 24 angeordnet, mit dem die Feuchtauftragwalze 7 mit
dem Hilfsantrieb 9 des Farbwerkes 4 verbunden
ist. Die Kupplung 12, mit der die Feuchtauftragwalze 7 an
den Hilfsantrieb 9 an- und abkuppelbar ist, ist im Zahnradgetriebe 24 angeordnet.
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Das
Zahnradgetriebe 24 wird im vorliegendem Beispiel gebildet
aus einem Zahnrad 18, das drehfest an der Feuchtauftragwalze 7 angeordnet
ist und das mit einem Zahnrad 19 in Eingriff ist, das drehfest
auf einer Zwischenwelle 23 angeordnet ist, einem weiteren
Zahnrad 20, das drehbar auf der Zwischenwelle 23 angeordnet
ist und mit einem Zahnrad 21 kämmt, das fest mit
dem Hilfsantrieb 9 des Farbwerkes 4 verbunden
ist. Zwischen dem Zahnrad 20 und der Zwischenwelle 23 ist
die Kupplung 12 angeordnet.
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Der
Antrieb des Farbwerkes 4 erfolgt über die Zwischenwelle 22.
Auf der Zwischenwelle 22 ist ein Zahnrad 17 angeordnet,
das mit dem Zylinderzahnrad 15 kämmt. Weiterhin
ist auf der Zwischenwelle 22 und fluchtend zum Zahnrad 17 das
mit dem Hilfsantrieb 9 fest verbundene Zahnrad 21 angeordnet.
Zwischen dem Zahnrad 17 und der Zwischenwelle 22 ist
die Kupplung 13 und zwischen dem Zahnrad 21 und
der Zwischenwelle 22 ist die Kupplung 14 angeordnet,
mit denen die Zahnräder 17, 21 wahlweise
mit der Zwischenwelle 22 lösbar oder verbindbar
sind.
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5 zeigt
eine Schaltungsvariante für die Kupplungen 13 und 14.
Die in 4 dargestellte Schaltungsvariante lässt
sich vereinfachen, wenn anstelle der beiden Kupplungen 13 und 14 zum
Ab- und Ankoppeln des Hauptantriebes 8 und zum An- und Abkoppeln des
Hilfsantriebes 9 an die Zwischenwelle 22 eine
zweiseitig wirkende Kupplung eingesetzt wird. Hierbei wird die zweiseitig
wirkende Kupplung fluchtend zwischen den Zahnrädern 17 und 21 angeordnet.
In einer Schaltstellung ist die Kupplung mit dem Zahnrad 17 eingekuppelt,
wodurch die Zwischenwelle 22 vom Haupantrieb 8 antreibbar
ist, in einer anderen Schaltstellung ist die Schaltkupplung mit
dem Zahnrad 21 eingekuppelt, wobei die Zwischenwelle 22 nun
vom Hilfsantrieb 9 antreibbar ist.
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In 6 ist
ein Antriebsschema gemäß 3 dargestellt,
bei dem auf der Zwischenwelle 22 eine weitere Kupplung 27 angeordnet
ist zum An- und Abkoppeln des Farbwerkes 5. Der Antrieb
der Feuchtauftragwalze 7 erfolgt analog zum Farbwerk 5 über
eine Zwischenwelle 25, an der ebenfalls eine weitere Kupplung 26 angeordnet
ist zum An- und Abkoppeln der Feuchtauftragwalze 7 des
Feuchtwerkes 5.
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Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Einrichtung:
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In
einer ersten Schaltstellung sind die Kupplungen 13 und 11 eingekuppelt
und die Kupplungen 14 und 12 ausgekuppelt.
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Bei
dieser Schaltstellung wird das Farbwerk 4 und das Feuchtwerk 5 mit
zumindest einer antreibbaren Farbwerkwalze 6 und einer
Feuchtauftragwalze 7 vom Hauptantrieb 8 angetrieben.
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Diese
Schaltstellung wird vorzugsweise für den Druckbetrieb genutzt.
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In
einer zweiten Schaltstellung sind die Kupplungen 13 und 11 ausgekuppelt
und die Kupplungen 14 und 12 eingekuppelt.
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In
dieser Schaltstellung werden das Farbwerk 4 und das Feuchtwerk 5 vom
Hilfsantrieb 9, 10 angetrieben und gewaschen.
Zeitgleich werden der Gummizylinder 2 und/oder der Druckzylinder 3 gewaschen.
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Dies
ist notwendig bei Druckende oder wenn mit einer anderen Farbe gedruckt
werden soll. Dazu werden die Farbwerkwalze 6 und die Feuchtauftragwalze 7 vom
Plattenzylinder 3 abgestellt. Mittels einer bekannten Wasch-
oder Reinigungsvorrichtung lassen sich sämtliche Walzen
des Farbwerkes 4 und des Feuchtwerkes 5 reinigen,
ohne dass sich der Plattenzylinder 3 und der Gummizylinder 2 weiterdrehen müssen.
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Nach
der Reinigung und dem Voreinfärben werden die Walzen des
Farbwerks 4 und sofern erforderlich die Walzen des Feuchtwerks 5 wieder
an den Plattenzylinder 3 angestellt.
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Es
ist bevorzugt möglich, Farb- und Feuchtwerk 4, 5 über
eine Brückenwalze miteinander zu verbinden, so dass mit
der eingebrachten Waschflüssigkeit die Walzen des Farbwerks 4 und
des Feuchtwerks 5 gemeinsam gewaschen werden können.
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Zur
Erzielung kurzer Reinigungszeiten bei gleichzeitig hoher Waschqualität
lassen sich Waschgeschwindigkeiten bedarfsweise einstellen.
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Ist
im Trockenoffset gedruckt worden, muss lediglich das Farbwerk 4 gewaschen
werden. Da das Waschen des Feuchtwerkes 5 nicht erforderlich
ist, wird die Kupplung 12 ausgekuppelt.
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In
der dritten Schaltstellung ist nur die Kupplung 11 eingekuppelt.
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Diese
Schaltstellung dient dem Vorfeuchten des Bedruckstoffes.
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In
einer vierten Schaltstellung ist nur die Kupplung 13 eingekuppelt.
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Ein
Voreinfärben des gereinigten Farbwerkes 4 nach
Druckunterbrechung kann damit realisiert werden. Dies geschieht
bei abgestellten Farbwerkwalzen 6 des Farbwerkes 4.
Um ausreichend zu feuchten, wird über eine Brückenwalze
eine Farbwerkwalze 6 mit der Feuchtauftragwalze 7 in
Kontakt gebracht. Danach werden das Feuchtwerk 5 und das Farbwerk 4 an
den Plattenzylinder 3 angestellt, um ihn anzufeuchten und
einzufärben. Alternativ lässt sich der Plattenzylinder 3 auch
in den Voreinfärbvorgang einbeziehen, wenn die Farbwerkwalzen 6 an ihn
angestellt sind und der Plattenzylinder 3 vom Gummizylinder 2 abgestellt
ist. Das Feuchtwerk 5 kann dann zu einem geeigneten Zeitpunkt
während des Einfärbens angestellt und angetrieben
werden, so dass Feuchtmittel auf den Plattenzylinder 3 gelangt.
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Hat
das Farbwerk 4 das für den Fortdruck erforderliche
Farbprofil erreicht, kann der Druckbetrieb mit der ersten Schaltstellung
wieder aufgenommen werden.
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Damit
lässt sich der Makulaturanfall beim Wiederanfahren der
Druckmaschine deutlich reduzieren.
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Diese
Schaltstellung ist auch – bei angestellten Farbwerkwalzen 6 – für
den Druckbetrieb im Trockenoffsetverfahren geeignet.
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In
einer fünften Schaltstellung sind die Kupplungen 13 und 14 eingekuppelt.
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Hierbei
wird der Hilfsantrieb 9 des Farbwerkes 4 mit dem
Plattenzylinder 3 gekoppelt. Diese Schaltstellung ist geeignet,
um bei Ausfall des Hauptantriebes 8 die Druckmaschine im
Notbetrieb oder Hilfsbetrieb weiter zu betreiben.
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Das
Feuchtwerk 5 kann wahlweise über die eingekuppelte
Kupplung 11 und ausgekuppelte Kupplung 12 oder über
eingekuppelte Kupplung 12 und ausgekuppelte Kupplung 11 zugeschaltet
werden. Alternativ kann der Plattenzylinder 3 auch über die
eingekuppelten Kupplungen 11 und 12 vom Hilfsantrieb 10 angetrieben
werden.
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Diese
Schaltstellung ist aber auch geeignet, um im normalen Druckbetrieb,
bei dem alle Druckwerke am Druck beteiligt sind, ein Bremsmoment
von einem Hilfsantrieb 9 oder 10 in den Räderzug
des Hauptantriebes 8 einzuspeisen. Gerade Mehrfarbendruckmaschinen
mit einer Vielzahl von Druckwerken neigen im Druckbetrieb zu Schwingungen
und Passerdifferenzen, die sich negativ auf die Druckqualität auswirken.
Mit dem erfindungsgemäßen Antrieb ist es möglich,
Hilfsantriebe in mehreren Druckwerken zum Einspeisen eines Bremsmomentes
mit dem Räderzug zu koppeln. Ziel ist es, so in den durchgehenden
Räderzug einzuspeisen, dass der Leistungsfluss von Druckwerk
zu Druckwerk stets in eine Richtung erfolgt und im Wesentlichen
eine gleichmäßige Verspannung gewährleistet
wird.
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Ist
ein Druckwerk bei einer Mehrfarbendruckmaschine nicht am Druck beteiligt,
werden das Farbwerk 4 und das Feuchtwerk 5 abgewählt.
Bei dieser Betriebsweise sind die Farbauftragwalzen 6 und
die Feuchtauftragwalze 7 vom Plattenzylinder 3 abgestellt,
d. h. der Druckkontakt zwischen den Walzen und dem Plattenzylinder 3 ist
aufgehoben, so dass keine Farbe und Feuchtigkeit auf den Plattenzylinder 3 übertragen
wird. Es ist auch möglich, den Plattenzylinder 3 vom
Gummizylinder 2 abzustellen und dadurch die Übertragung
zu unterbrechen.
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Das
abgestellte Farbwerk 4 und Feuchtwerk 5 werden
bei einer Variante weiter angetrieben.
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Dies
hat aber den Nachteil, dass zur Vermeidung von Beschädigungen
der Walzen des Farbwerkes 4, Drucköl oder Walzenpaste
in das Farbwerk 4 eingebracht werden muss. Soll nachfolgend
das Druckwerk wieder in den Druckbetrieb einbezogen werden, muss
das Drucköl oder die Walzenpaste wieder entfernt werden.
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Von
Vorteil ist deshalb ein Antriebsschema gemäß 6,
bei dem dem Farbwerk 4 und/oder dem Feuchtwerk 5 jeweils
eine zusätzliche Kupplung 26, 27 derart
zugeordnet ist, dass bei gelöster Kupplung (18 und/oder 19)
das Farbwerk 4 und/oder das Feuchtwerk 5 stillsetzbar
sind.
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Soll
nun ein Bremsmoment in den Räderzug eingespeist werden,
werden die Kupplungen 13 und 14 eingekuppelt und
die Kupplungen 11 und 12 ausgekuppelt.
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Bei
dieser Schaltstellung ein Bremsmoment vom Hilfsantrieb 9 einspeisbar.
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Alternativ
besteht die Möglichkeit, die Kupplungen 11 und 12 einzukuppeln
und die Kupplungen 13 und 14 auszukuppeln. Bei
dieser Schaltstellung ist in den Räderzug ein Bremsmoment
vom Hilfsantrieb 10 einspeisbar.
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Der
zum Einspeisen eines Bremsmomentes nicht benötigte Hilfsantrieb
eines abgestellten Werkes – Farbwerk 4 oder Feuchtwerk 5 – kann
nun (Schaltungsbeispiel: Kupplung 13 ausgekuppelt, Kupplung 14 und 26 eingekuppelt)
parallel zum Farbwerk- oder Feuchtwerkwaschen oder zur Durchführung
anderer Servicearbeiten eingesetzt werden.
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- 1
- Druckzylinder
- 2
- Gummizylinder
- 3
- Plattenzylinder
- 4
- Farbwerk
- 5
- Feuchtwerk
- 6
- Farbwerkwalze
- 7
- Feuchtauftragwalze
- 8
- Hauptantrieb
- 9
- Hilfsantrieb
- 10
- Hilfsantrieb
- 11
- Kupplung
- 12
- Kupplung
- 13
- Kupplung
- 14
- Kupplung
- 15
- Zylinderzahnrad
- 16–21
- Zahnrad
- 22
- Zwischenwelle
- 23
- Zwischenwelle
- 24
- Zahnradgetriebe
- 25
- Zwischenwelle
- 26
- Kupplung
- 27
- Kupplung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 1303606 [0003]
- - GB 433132 [0004]
- - DE 2458772 [0005]
- - DE 742317 [0006]
- - US 3196787 [0007]