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Die Erfindung betrifft ein Druckwerk einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Bogendruckmaschine verfügt über mehrere Druckwerke zum Bedrucken eines bogenförmigen Bedruckstoffs mit Druckfarbe. Aus der Praxis bekannte Druckwerke einer Bogendruckmaschine verfügen über einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder, einen Druckzylinder, ein Farbwerk sowie gegebenenfalls ein Feuchtwerk. Auf dem Formzylinder eines Druckwerks ist mindestens eine Druckform, zum Beispiel eine Druckplatte, angeordnet, wobei mithilfe des Farbwerks Druckfarbe und mithilfe des gegebenenfalls vorhandenen Feuchtwerks Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder positionierte Druckform aufgetragen werden kann. Der Formzylinder rollt dem Übertragungszylinder ab, auf welchem mindestens eine Übertragungsform positioniert ist. Der Übertragungszylinder rollt unter Ausbildung eines Druckspalts für einen zu bedruckenden, bogenförmigen Bedruckstoff auf dem Druckzylinder ab, welcher den zu bedruckenden Bedruckstoff führt. Der Formzylinder eines Druckwerks wird auch als Plattenzylinder und der Übertragungszylinder auch als Gummizylinder bezeichnet.
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Bei Bogendruckmaschinen, die über mindestens einen Hauptantrieb jedoch über keine Direktantriebe zum eigenmotorischen Antreiben von Zylindern der Druckwerke verfügen, werden im Druckbetrieb sämtliche Zylinder eines Druckwerks, also der Formzylinder, der Übertragungszylinder und der Druckzylinder, sowie sämtliche Walzen des Farbwerks des Druckwerks von dem Hauptantrieb aus angetrieben. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Druckwerk, bei welchem im Druckbetrieb alle Zylinder des Druckwerks sowie Walzen des Farbwerks vom Hauptantrieb aus angetrieben werden.
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Bei einem solchen Druckwerk bereitet die Minimierung von zur Durchführung von Rüstarbeiten benötigten Rüstzeiten Schwierigkeiten. Zur Effektivitätssteigerung von Bogendruckmaschinen ist es jedoch erforderlich, die zur Ausführung von Rüstarbeiten benötigten Rüstzeiten zu verkürzen. Es besteht daher Bedarf an einem neuartigen Druckwerk, mithilfe dessen Rüstzeiten verkürzt werden können, um die Effektivität einer Bogendruckmaschine zu steigern.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde ein neuartiges Druckwerk zu schaffen, mit Hilfe dessen Rüstzeiten minimiert werden können. Diese Aufgabe wird durch ein Druckwerk gemäß Anspruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Druckwerk umfasst zumindest folgende Merkmale: der Formzylinder ist über eine erste schaltbare Kupplung antriebsseitig vom Hauptantrieb abkoppelbar und an denselben ankoppelbar, nämlich derart, dass bei geschlossener erster Kupplung der Formzylinder über die schaltbare erste Kupplung an den Hauptantrieb angekoppelt ist, und dass bei geöffneter erster Kupplung der Formzylinder vom Hauptantrieb abgekoppelt und an einen Formzylinderhilfsantrieb ankoppelbar ist; das Farbwerk ist über eine zweite schaltbare Kupplung antriebsseitig vom Hauptantrieb abkoppelbar und an denselben ankoppelbar, nämlich derart, dass bei geschlossener zweiter Kupplung das Farbwerk über die schaltbare zweite Kupplung an den Hauptantrieb angekoppelt ist, und dass bei geöffneter zweiter Kupplung das Farbwerk vom Hauptantrieb abgekoppelt ist.
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Das erfindungsgemäße Druckwerk einer Bogendruckmaschine verfügt über einen vom Hauptantrieb der Druckmaschine auskuppelbaren Formzylinder sowie ein ebenfalls vom Hauptantrieb auskuppelbares Farbwerk. Im Druckbetrieb sind sämtliche Zylinder des Druckwerks, also der Druckzylinder, der Übertragungszylinder und der Formzylinder, sowie die Walzen des Farbwerks an den Hauptantrieb angekoppelt und werden von demselben aus angetrieben. Zur Ausführung von Rüstarbeiten kann einerseits der Formzylinder vom Hauptantrieb abgekoppelt werden, weiterhin können die Walzen des Farbwerks vom Hauptantrieb abgekoppelt werden, nämlich jeweils über eine schaltbare Kupplung.
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So dient die erste schaltbare Kupplung dem Abkoppeln oder Ankoppeln des Formzylinders an den Hauptantrieb, die zweite schaltbare Kupplung dient dem Ankoppeln oder Abkoppeln des Farbwerks an den Hauptantrieb. Bei einem solchen Druckwerk können Rüstzeiten durch Parallelisierung von Rüstvorgängen bzw. Rüstarbeiten verkürzt werden. So ist es beim erfindungsgemäßen Druckwerk insbesondere möglich, einen Druckplattenwechsel im Formzylinder des Druckwerks sowie ein Farbwerkwaschen des Farbwerks und/oder ein Wachen der auf dem Übertragungszylinder positionierten Übertragungsform und/oder ein Waschen des Druckzylinders zu parallelisieren. Hierdurch kann Rüstzeit eingespart werden.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Druckwerks besteht darin, dass durch das selektive und individuelle Stillsetzen des Formzylinders und/oder Farbwerks der Energieverbrauch eines Druckwerks reduziert werden kann. So kann bei Nicht-Benutzung des Formzylinders der Formzylinder still gesetzt werden. Bei Nicht-Benutzung des Farbwerks kann das Farbwerk still gesetzt werden. Hierdurch kann der Energieverbrauch reduziert und ein Verschleiß im Druckwerk minimiert werden.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Druckwerk nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2: einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Druckwerk nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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3: einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Druckwerk nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Erfindung betrifft ein Druckwerk einer Bogendruckmaschine. Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf 1 bis 3 unterschiedliche Ausführungsbeispiele der Erfindung im Detail beschrieben.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einer ersten Druckwerk 1 zum Bedrucken eines bogenförmigen Bedruckstoffs mit Druckfarbe. Das Druckwerk 1 der 1 verfügt über einen Druckzylinder 2, einen auf dem Druckzylinder 2 abrollenden Übertragungszylinder 3, einen auf dem Übertragungszylinder 3 abrollenden Formzylinder 4 sowie mehrere Walzen eines Farbwerks 5 sowie vorzugsweise Feuchtwerks, wobei in 1 eine Walze 7 eines Farbwerks 5 gezeigt ist. Wie bereits ausgeführt, rollen der Druckzylinder 2 und der Übertragungszylinder 3 aufeinander ab, nämlich unter Ausbildung eines Druckspalts 8 für einen zu bedruckenden Bedruckstoff.
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Auf dem Übertragungszylinder 3 ist mindestens eine Übertragungsform, wie zum Beispiel ein Gummituch, positioniert, weshalb der Übertragungszylinder 3 auch als Gummizylinder bezeichnet wird. Ebenso rollen der Übertragungszylinder 3 und der Formzylinder 4 aufeinander ab, wobei auf dem Formzylinder 4 mindestens eine Druckform, so zum Beispiel eine Druckplatte positioniert ist, weshalb der Formzylinder 4 auch als Plattenzylinder bezeichnet wird.
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Sämtliche Zylinder 2, 3, 4 sowie Walzen 7 des Farbwerks 5 sind im Druckbetrieb beim Drucken eines Druckauftrags von einem in 1 nicht gezeigten Hauptantrieb der Bogendruckmaschine aus über mehrere Zahnräder antreibbar.
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Der Formzylinder 4 des Druckwerks 1 ist über eine erste schaltbare Kupplung 21 insbesondere zur Ausführung von Rüstarbeiten, wie zum Beispiel zur Ausführung eines Druckplattenwechsels, vom Hauptantrieb abkoppelbar. Über die erste schaltbare Kupplung 21 ist der Formzylinder 4 ebenfalls an den Hauptantrieb ankoppelbar.
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Bei geschlossener, erster Kupplung 21 ist der Formzylinder 4 über die erste Kupplung 21 an den Hauptantrieb angekoppelt. Bei geöffneter erster Kupplung 21 hingegen ist der Formzylinder 4 vom Hauptantrieb abgekoppelt und an einen Formzylinderhilfsantrieb 20 ankoppelbar. Zur Ausführung von Rüstarbeiten, zum Beispiel zur Durchführung eines Druckplattenwechsels, kann dann der Formzylinder 4 bei geöffneter erster Kupplung 21 vom Formzylinderhilfsantrieb 20 aus angetrieben werden.
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Zusätzlich zur ersten schaltbaren Kupplung 21, über die der Formzylinder 4 vom Hauptantrieb abgekoppelt sowie an denselben angekoppelt werden kann, ist eine zweite schaltbare Kupplung 27 vorhanden, über die das Farbwerk 5 antriebsseitig vom Hauptantrieb abgekoppelt und denselben angekoppelt werden kann.
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Bei geschlossener zweiter Kupplung 27 ist das Farbwerk 5 über die schaltbare zweite Kupplung 27 an den Hauptantrieb angekoppelt und vom Hauptantrieb aus antreibbar. Bei geöffneter zweiter Kupplung 27 ist hingegen das Farbwerk 5 vom Hauptantrieb abgekoppelt und kann hierdurch still gesetzt werden.
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Die Erfindung schlägt demnach ein Druckwerk 1 einer Bogendruckmaschine vor, das zumindest einen Druckzylinder 2, einen Übertragungszylinder 3, einen Formzylinder 4 und ein Farbwerk 5 umfasst, wobei im Druckbetrieb der Druckzylinder 2, der Übertragungszylinder 3, der Formzylinder 4 sowie die Walzen des Farbwerks 5 vom Hauptantrieb aus angetrieben werden. Zur Ausführung von Rüstarbeiten am Formzylinder 4 und/oder Farbwerk 5 können über separate, schaltbare Kupplungen 21 und 27 der Formzylinder 4 und das Farbwerk 5 individuell und selektiv vom Hauptantrieb abgekoppelt werden. So dient die erste schaltbare Kupplung 21 dem Ankoppeln und Abkoppeln des Formzylinders 4 vom Hauptantrieb. Die zweite schaltbare Kupplung 27 dient dem Abkoppeln und Ankoppeln des Farbwerks 5 vom bzw. an den Hauptantrieb.
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Bei einer Druckmaschine, die mehrere solche Druckwerke umfasst, kann dieses Ankoppeln bzw. Abkoppeln des jeweiligen Formzylinders sowie des jeweiligen Farbwerks an bzw. vom Hauptantrieb für jedes Druckwerk individuell erfolgen, wobei dies vom Leitstand der Druckmaschine aus von der Maschinensteuerung der Druckmaschine umgesetzt bzw. ausgeführt wird.
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Beim Druckwerk 1 gemäß 1 sind Zahnräder, nämlich ein auf einer Welle 9 des Druckzylinders 2 positioniertes Festrad 10, ein auf einer Welle 11 des Übertragungszylinders 3 positioniertes Festrad 12, ein auf einer Welle 13 des Formzylinders 4 positioniertes Losrad 14 sowie ein auf einer Welle 6 des Farbwerks 5 positioniertes Losrad 16, in einer ersten Zahnradebene 17 positioniert, wobei diese Zahnräder der ersten Zahnradebene 17 unter Ausbildung eines geschlossenen Räderzugs ineinander kämmen. So kämmt das auf der Welle 9 des Druckzylinders 2 positionierte Festrad 10 in das auf der Welle 11 des Übertragungszylinders 3 positionierte Festrad 12 ein. Das auf der Welle 11 des Übertragungszylinders 3 positionierte Festrad 12 kämmt in das auf der Welle 13 des Formzylinders 4 positionierte Losrad 14 ein. Dieses Losrad 14 kämmt weiterhin in das auf der Welle 6 positionierte Losrad 16 ein. Die in der ersten Zahnradebene 17 positionierten Zahnräder 10, 12, 14 und 16 bilden demnach einen geschlossenen Räderzug innerhalb der ersten Zahnradebene 17 aus.
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Auf der Welle 13 des Formzylinders 4 ist in einer zweiten Zahnradebene 18 ein als Festrad 19 ausgebildetes Zahnrad 19 positioniert. Die erste schaltbare Kupplung 21 ist zwischen diese auf der Welle 13 des Formzylinders 14 angeordneten Zahnräder 14 und 19 geschaltet, wobei der Formzylinder 4 über die schaltbare Kupplung 21 antriebsseitig vom Hauptantrieb abkoppelbar oder an den Hauptantrieb ankoppelbar ist. Im geöffneten Zustand der ersten schaltbaren Kupplung 21 ist der Formzylinder 4 an den Formzylinderhilfsantrieb 20 ankoppelbar und von demselben antreibbar, um zur Parallelisierung von Rüstarbeiten den Formzylinder 4 nicht über den Hauptantrieb sondern über den Formzylinderhilfsantrieb 20 anzutreiben.
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Unabhängig davon, ob der Formzylinder 4 über die erste schaltbare Kupplung 21 antriebsseitig vom Hauptantrieb abgekoppelt oder an denselben angekoppelt ist, sind sämtliche Zahnräder 10, 12, 14 und 16 der ersten Zahnradebene 17 antriebsseitig stets an den Hauptantrieb angekoppelt.
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Beim Druckwerk 1 gemäß 1 ist die erste schaltbare Kupplung 21 dem Formzylinder 4 zugeordnet und zwischen dem auf der Welle 13 des Formzylinders 4 positionierten Losrad 14 und dem ebenfalls auf der Welle 13 des Formzylinders 4 positionierten Festrad 19 ausgebildet. Eine erste Kupplungshälfte der ersten schaltbaren Kupplung 21 ist demnach dem auf der Welle 13 des Formzylinders 4 positionierten Losrad 14 und eine zweite Kupplungshälfte der ersten schaltbaren Kupplung 21 dem auf der Welle 13 des Formzylinders 4 positionierten Festrad 19 zugeordnet, wobei dann, wenn beide Kupplungshälften der ersten schaltbaren Kupplung 21 ineinander greifen, die erste schaltbare Kupplung 21 geschlossen ist, und dann, wenn die beiden Kupplungshälften derselben außer Eingriff stehen, die erste schaltbare Kupplung 21 geöffnet ist. Dann, wenn die erste schaltbare Kupplung 21 geschlossen ist, ist der Formzylinder 4 über die erste schaltbare Kupplung 21 antriebsseitig an den nicht gezeigten Hauptantrieb angekoppelt. Dann hingegen, wenn die erste schaltbare Kupplung 21 geöffnet ist, ist der Formzylinder 4 antriebsseitig vom Hauptantrieb abgekoppelt und an den Formzylinderhilfsantrieb 20 ankoppelbar. Dem Formzylinderhilfsantrieb 20 ist ein weiteres Zahnrad 22 zugeordnet, welches auf einer Antriebswelle 23 des Formzylinderhilfsantriebs 20 gelagert ist und zusammen mit dem auf der Welle 13 des Formzylinders 4 positionierten Festrad 19 in der zweiten Zahnradebene 18 angeordnet ist.
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Zwischen der Antriebswelle 23 des Formzylinderhilfsantriebs 20 und dem Zahnrad 22 ist eine Kupplung 24 ausgebildet, wobei dann, wenn die Kupplung 24 geschlossen ist, der Hilfsantrieb 20 über das Zahnrad 22 antriebsseitig an das Festrad 19 des Formzylinders 4 gekoppelt ist, und wobei dann, wenn diese Kupplung 24 geöffnet ist, der Hilfsantrieb 20 antriebsseitig vom Formzylinder 4 abgekoppelt ist.
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Zusätzlich zu den in der ersten Zahnradebene 17 positionierten Zahnrädern 10, 12, 14 und 16 sowie den in der zweiten Zahnradebene 18 positionierten Zahnrädern 19 und 22 ist eine dritte Zahnradebene 25 vorhanden. So kann 1 entnommen werden, dass auf der Welle 6 des Farbwerks 5, auf welcher das in der ersten Zahnradebene 17 positionierte Losrad 16 angeordnet ist, ein in einer dritten Zahnradebene 25 positioniertes, als Festrad 26 ausgebildetes Zahnrad positioniert ist, wobei die zweite schaltbare Kupplung 27, die dem Ankoppeln und Abkoppeln des Farbwerks 5 vom bzw. an den Hauptantrieb dient, zwischen diesen auf der Welle 6 positionierten Zahnrädern 16 und 26 geschaltet ist.
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Eine erste Kupplungshälfte der zweiten schaltbaren Kupplung 27 ist dem auf der Welle 6 positionierten Losrad 16 der ersten Zahnradebene 17 und eine zweite Kupplungshälfte der zweiten schaltbaren Kupplung 27 dem auf der Welle 6 positionierten Festrad 26 der dritten Zahnradebene 15 zugeordnet, wobei dann, wenn beide Kupplungshälften der zweiten schaltbaren Kupplung 27 ineinander greifen, die zweite schaltbare Kupplung 27 geschlossen ist, und dann, wenn die beiden Kupplungshälften derselben außer Eingriff stehen, die zweite schaltbare Kupplung 21 geöffnet ist.
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Dann, wenn die schaltbare Kupplung 27 geschlossen ist, ist das Farbwerk 5 an den Hauptantrieb angekoppelt. Dann hingegen, wenn diese zweite, schaltbare Kupplung 27 geöffnet ist, ist das Farbwerk 5 vom Hauptantrieb abgekoppelt und im Ausführungsbeispiel der 1 still gesetzt.
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Wie 1 entnommen werden kann, treibt das in der dritten Zahnradebene 25 positionierte und auf der Welle 6 angeordnete Festrad 26 in ein Festrad 28 ein, welches auf einer Welle 15 einer Walze 7 des Farbwerks 5 positioniert ist.
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Beim Druckwerk 1 gemäß 1 ist das Farbwerk 5 dann, wenn die schaltbare, zweite Kupplung 27 geöffnet ist, still gesetzt.
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Demgegenüber zeigt 2 ein Ausführungsbeispiel eines Druckwerks 1', bei welchem das Farbwerk 5 bei geöffneter zweiter Kupplung 27 über eine dritte schaltbare Kupplung 30 an den Formzylinderhilfsantrieb 20 ankoppelbar ist, um so zum Beispiel zur Ausführung von Rüstarbeiten das Farbwerk 5 ausgehend vom Formzylinderhilfsantrieb 20 aus anzutreiben. So ist in 2 gezeigt, dass beim Druckwerk 1' in der zweiten Zahnradebene 18 ein als Losrad 29 ausgebildetes Zahnrad positioniert ist, welches auf der Welle 6 des Farbwerks 5 positioniert ist und in das Festrad 19, welches auf der Welle 13 des Formzylinders 4 positioniert ist, kämmt.
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Eine erste Kupplungshälfte der dritten schaltbaren Kupplung 30 ist dem auf der Welle 6 positionierten Losrad 29 der zweiten Zahnradebene 18 und eine zweite Kupplungshälfte der dritten schaltbaren Kupplung 30 dem auf der Welle 6 positionierten Festrad 26 der dritten Zahnradebene 25 zugeordnet, wobei dann, wenn beide Kupplungshälften der dritten schaltbaren Kupplung 30 ineinander greifen, die dritte schaltbare Kupplung 30 geschlossen ist, und dann, wenn die beiden Kupplungshälften derselben außer Eingriff stehen, die dritte schaltbare Kupplung 30 geöffnet ist.
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Dann, wenn die zweite schaltbare Kupplung 27 geöffnet und die dritte schaltbare Kupplung 30 geschlossen ist, kann das Farbwerk 5 vom Formzylinderhilfsantrieb 20 aus angetrieben werden. Die dritte schaltbare Kupplung 30 ist dabei zwischen die Zahnräder 26 und 29 der Welle 6 geschaltet, die in der zweiten Zahnradebene 18 und dritten Zahnradebene 25 positioniert sind. So ist die dritte schaltbare Kupplung 30 zwischen das in der zweiten Zahnradebene 18 positionierte Losrad 29 und das in der dritten Zahnradebene 25 positionierte Festrad 26 geschaltet, die beide auf der Welle 6 des Farbwerks 5 positioniert sind.
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Im Unterschied zu den in 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen der Druckwerke 1 und 1' ist es auch möglich, dass dem Farbwerk 5 ein eigener, separater Hilfsantrieb zugeordnet ist.
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In diesem Fall ist zur Ausführung von Rüstarbeiten das Farbwerk 5 unabhängig vom Formzylinder 4 abgekoppelt vom Hauptantrieb über einen eigenen Farbwerkhilfsantrieb anzutreiben. Diese Variante ist jedoch in den Figuren nicht gezeigt.
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3 zeigt einen Ausschnitt aus einem weiteren erfindungsgemäßen Druckwerk 1'', welches wie oben im Zusammenhang mit den Druckwerken 1 und 1' der 1 und 2 ausgeführt sein kann, welches sich von den Druckwerken 1 und 1' der 1 und 2 jedoch dadurch unterscheidet, dass auf der Welle 11 des Übertragungszylinders 3 ein Losrad 31 vorhanden ist, welches in der zweiten Zahnradebene 18 positioniert ist, in das ebenfalls in der zweiten Zahnradebene 18 positionierte, auf der Welle 13 des Formzylinders 4 angeordnete Festrad 19 eintreibt, wobei gemäß 3 der Formzylinderhilfsantrieb 20 mit diesem Losrad 31 zusammen wirkt und über das Zahnrad 22 in dieses Losrad 31 eintreibt. In diesem Fall ist dann die erste schaltbare Kupplung 21 zwischen die Zahnräder 12 und 31 geschaltet, die in der ersten Zahnradebene 17 und zweiten Zahnradebene 18 auf der Welle 11 des Übertragungszylinders 3 positioniert sind. Dann, wenn in 3 die schaltbare Kupplung 21 geschlossen ist, ist der Formzylinder 4 antriebsseitig über die schaltbare Kupplung 21 an den Hauptantrieb angekoppelt. Ist hingegen die schaltbare Kupplung 21 geöffnet, so ist der Formzylinder 4 antriebsseitig vom Hauptantrieb abgekoppelt und an den Formzylinderhilfsantrieb 20 angekoppelt, um so wieder zur Rüstzeitminimierung Rüstarbeiten parallel ausführen zu können.
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Hinsichtlich der übrigen Details kann das Druckwerk 1'' der 3, wie in 1 und 2 gezeigt, ausgebildet sein.
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Die gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Druckwerke 1, 1' und 1'' verfügen vorzugsweise weiterhin über ein Feuchtwerk, wobei ein Feuchtwerk mindestens eine Walze umfasst, mithilfe derer auf eine auf dem Formzylinder 4 positionierte Druckform Feuchtmittel aufgetragen werden kann.
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Vorzugsweise werden im Druckbetrieb sämtliche Walzen des Feuchtwerks vom Hauptantrieb aus angetrieben. Dabei ist das Feuchtwerk vorzugsweise über ein Getriebe an den Hauptantrieb angekoppelt, wobei dem Getriebe eine weitere schaltbare Kupplung zugeordnet sein kann, nämlich derart, dass bei geschlossener schaltbarer Kupplung das Feuchtwerk dieselbe an den Hauptantrieb angekoppelt und bei geöffneter schaltbarer Kupplung das Feuchtwerk vom Hauptantrieb abgekoppelt ist. In diesem Fall kann dann das Feuchtwerk zur Ausführung von Rüstarbeiten still gesetzt werden.
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Im Unterschied hierzu ist es auch möglich, die Walzen des Feuchtwerks im Druckbetrieb nicht vom Hauptantrieb aus anzutreiben, sondern von einem dem Feuchtwerk zugeordneten Direktantrieb bzw. Direktantrieb oder Einzelantrieb.
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Sämtliche vorhandenen Antriebe, also der Hauptantrieb sowie der oder jeder Hilfsantrieb sowie gegebenenfalls ein Einzelantrieb für die Walzen des Feuchtwerks können hinsichtlich ihres Betriebszustands überwacht werden. Ebenfalls können sämtliche vorhandenen Kupplungen, also die erste schaltbare Kupplung 21 und die zweite schaltbare Kupplung 27 sowie gegebenenfalls die dritte schaltbare Kupplung 30 sowie gegebenenfalls vorhandene weitere Kupplungen hinsichtlich ihres Betriebszustands überwacht werden. Sämtliche Rüstvorgänge, Kupplungsvorgänge und Positioniervorgänge für das Einkuppeln des Farbwerks 5 sowie des Formzylinders 4 laufen weitestgehend parallelisiert ab, wobei das Farbwerk 5 bezüglich eines sogenannten Hebertakts einer Heberwalze des Farbwerks 5 und bezüglich einer seitlichen Verreibung über die Maschinensteuerung synchron und taktgenau eingekuppelt werden kann.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung verfügt ein erfindungsgemäßes Druckwerk über ein Lackiersystem, welches Bestandteil des Druckwerks ist und dann, wenn der Formzylinder 4 vom Übertragungszylinder 3 des jeweiligen Druckwerks abgestellt ist, an den Übertragungszylinder 3 angestellt werden kann, um dann über das Druckwerk einen Bedruckstoff zu lackieren.
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In diesem Fall ist dann auf dem Übertragungszylinder 3 des jeweiligen Druckwerks eine Lackform angeordnet, auf die über das Lackiersystem Lack aufgetragen werden kann, welches dann vom Übertragungszylinder auf den Bedruckstoff, der durch den Druckspalt 8 zwischen Druckzylinder 2 und Übertragungszylinder 3 transportiert wird, aufgetragen wird.
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Zum Antrieb des Lackiersystems kann dasselbe zum Bespiel über eine schaltbare Kupplung an den Hauptantrieb angekoppelt werden. Im Unterschied hierzu ist es jedoch auch möglich, das Lackiersystem des erfindungsgemäßen Druckwerks über einen Einzelantrieb bzw. Direktantrieb des Lackiersystems anzutreiben.
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Wie bereits ausgeführt, kommt das erfindungsgemäße Druckwerk insbesondere an einer Bogendruckmaschine mit mehreren solchen Druckwerken zum Einsatz. Eine Bogendruckmaschine, die ein erfindungsgemäßes Druckwerk umfasst, kann für den reinen Schöndruckbetrieb oder auch für den Schöndruck und Widerdruckbetrieb ausgelegt sein.
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Zusätzlich kann eine Druckmaschine mit einem solchen Druckwerk ein separates Lackwerk umfassen.
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Druckwerke können mit und ohne Feuchtwerk ausgeführt sein.
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Bei den Farbwerken kann es sich um konventionelle Walzenfarbwerke oder auch um sogenannte Anilox-Kurzfarbwerke handeln.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 können die Kupplungen 21 und 27 in einem gemeinsamen Getriebegehäuse oder jeweils in einem separaten Getriebegehäuse positioniert sein.
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Im Ausführungsbeispiel der 2 können die Kupplungen 21, 27 und 30 in einem gemeinsamen Getriebegehäuse oder die Kupplungen 27 und 30 in einem gemeinsamen Getriebegehäuse und die Kupplung 21 in einem separaten Getriebegehäuse positioniert sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1', 1''
- Druckwerk
- 2
- Druckzylinder
- 3
- Übertragungszylinder
- 4
- Formzylinder
- 5
- Farbwerk
- 6
- Welle
- 7
- Walze
- 8
- Druckspalt
- 9
- Welle
- 10
- Zahnrad/Festrad
- 11
- Welle
- 12
- Zahnrad/Festrad
- 13
- Welle
- 14
- Zahnrad/Losrad
- 15
- Welle
- 16
- Zahnrad/Losrad
- 17
- erste Zahnradebene
- 18
- zweite Zahnradebene
- 19
- Zahnrad/Festrad
- 20
- Formzylinderhilfsantrieb
- 21
- erste schaltbare Kupplung
- 22
- Zahnrad
- 23
- Antriebswelle
- 24
- Kupplung
- 25
- dritte Zahnradebene
- 26
- Zahnrad/Festrad
- 27
- zweite schaltbare Kupplung
- 28
- Zahnrad/Festrad
- 29
- Zahnrad/Losrad
- 30
- dritte schaltbare Kupplung
- 31
- Zahnrad/Losrad