-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgasen von
flüssigem
oder pastösem Medium,
insbesondere Streichfarbe zum Beschichten eines Substrats, insbesondere
einer Papierbahn, einer Kartonbahn oder dergleichen, sowie eine
Verarbeitungsanlage, welche eine solche Vorrichtung umfasst.
-
Vorrichtungen
und Anlagen dieser Art sind etwa aus dem Bereich der Papierherstellung
und -bearbeitung bekannt und dienen der Entfernung von Luftblasen,
welche sich in einer Streichfarbe während eines Aufbereitungsprozesses
der Streichfarbe bilden können.
Auf diese Weise wird vermieden, dass die Gasblasen nach dem Aufstreichen
der Streichfarbe auf das Substrat zerplatzen und an den betreffenden
Stellen einen ungleichmäßigen Anstrich
hinterlassen.
-
In
einer herkömmlichen
Entgasungsvorrichtung wird das zu entgasende Medium durch eine Einlassanordnung
in eine an einer Vakuumpumpe angeschlossene Unterdruckkammer eingeführt. In
der Unterdruckkammer verweilt das Medium für eine gewisse Zeit, wobei
es durch Verteilelemente, z. B. rotierende Verteilteller oder Verteilschaufeln,
verteilt wird, um die dem Unterdruck ausgesetzte Oberfläche des Mediums
zu vergrößern. Während des
Aufenthalts des Mediums in der Unterdruckkammer werden in dem Medium
eingeschlossene Luftblasen herausgelöst. Das Medium sammelt sich
schließlich
in einem Sammelbereich der Unterdruckkammer und wird über eine
Auslassanordnung aus der Unterdruckkammer abgeführt, so dass es als entgastes
Medium für
eine weitere Verarbeitung, beispielsweise einen Auftrag auf eine
Papierbahn, bereitstellt.
-
In
einigen Anlagen werden eine Mehrzahl von verschiedenen flüssigen oder
pastösen
Medien eingesetzt. Beispielsweise sollen Papierbahnen, Kartonbahnen
oder dergleichen mit nicht nur einer Streichfarbe beschichtet werden,
sondern mit mehreren Anstrichen unterschiedlicher Medien versehen werden.
Auf diese Weise werden Substrate mit einer Mehrzahl von Medien beschichtet,
welche dann auf dem getrockneten Substrat in mehreren Schichten übereinander
liegen oder sich während
des Auftrags miteinander vermischen. Es kann sich dabei um verschiedene
Farben von Streichfarbe oder um sonstige Medien zur Beschichtung
oder Behandlung handeln.
-
Herkömmliche
Anlagen, welche eine Mehrzahl unterschiedlicher Medien verarbeiten,
insbesondere ein Substrat mit einer Mehrzahl unterschiedlicher Medien
beschichten, umfassen für
jedes zu verarbeitende Medium: eine Zuleitung, beispielsweise von
einem das Medium enthaltenden Tank, eine Vorrichtung zum Entgasen
des Mediums wie sie eingangs beschrieben wurde, sowie ein Auftragswerk zum
Auftragen des Mediums auf das Substrat, so dass sichergestellt ist,
dass sich die unterschiedlichen Medien vor dem Auftrag nicht vermischen. Dementsprechend
sind herkömmliche
Vorrichtungen zur Verarbeitung mehrerer unterschiedlicher Medien von
recht komplexem Aufbau. Insbesondere die Bereitstellung einer Mehrzahl
von Entgasungsvorrichtungen führt
dabei zu erhöhtem
Platzbedarf und recht hohen Anschaffungs- und Betriebskosten.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Verarbeitungsanlage zur Verarbeitung
einer Mehrzahl unterschiedlicher flüssiger oder pastöser Medien,
insbesondere zur Beschichtung eines Substrats mit einer Mehrzahl
unterschiedlicher Streichfarben, bereitzustellen, welche geringeren
Platzbedarf, geringere Herstellungs- und Betriebskosten sowie einen
einfachen Aufbau aufweist. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Vorrichtung zum Entgasen von flüssigem oder pastösem Medium,
insbesondere Streichfarbe zum Beschichten eines Substrats, bereitzustellen,
mit welcher die genannte Verarbeitungsanlage mit reduziertem Kostenaufwand, Platzaufwand
und mit einfachem Aufbau bereitgestellt und betrieben werden kann.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Entgasen von
flüssigem
oder pastösem
Medium gemäß der eingangs
genannten Art gelöst,
wobei die Vorrichtung erfindungsgemäß einer Mehrzahl von miteinander
verbundenen Unterdruckkammern umfasst, die Einlassanordnung eine
Mehrzahl von Einlasseinrichtungen umfasst und die Auslassanordnung
eine Mehrzahl von Auslasseinrichtungen umfasst und wobei jeder Unterdruckkammer
eine der Einlasseinrichtungen und eine der Auslasseinrichtungen
zugeordnet ist, welche Medium jeweils mit dieser Unterdruckkammer
austauschen.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Idee zugrunde, in einer einzigen
Entgasungsvorrichtung gleichzeitig eine Mehrzahl unterschiedlicher
Medien zu entgasen. Eine Trennung der Medien ist sichergestellt,
indem für
jedes Medium eine Unterdruckkammer, eine Einlasseinrichtung und
eine Auslasseinrichtung bereitgestellt ist, so dass es nicht zu einer
unerwünschten
Vermischung der unterschiedlichen Medien kommt. Andererseits können Teile
der Vorrichtung, beispielsweise Unterdruckeinrichtungen, Antriebseinrichtungen
für Verteilelemente,
Teile der Einlassanordnung, Teile der Auslassanordnung, mechanische
Elemente, wie etwa Gehäuse,
Träger oder
dergleichen, oder elektrische Einrichtungen, wie etwa Einrichtungen
zur Stromversorgung, Steuer-/Regeleinrichtungen, oder dergleichen,
gemeinsam verwendet werden und müssen
somit nur einmal bereitgestellt, betrieben und gewartet werden.
Auf diese Weise wird eine beachtliche Reduzierung des für die Entgasung
mehrerer unterschiedlicher Medien notwendigen Platzbedarfs, Kostenbedarfs
sowie eine starke Vereinfachung des Aufbaus erreicht.
-
Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Vorrichtung ferner eine Unterdruckquelle
oder/und einen Anschluss für
eine Unterdruckquelle, wobei die Unterdruckquelle oder/und der Anschluss
mit jeder der Unterdruckammern direkt oder indirekt zur Erzeugung
von Unterdruck in der jeweiligen Unterdruckkammer in Verbindung
steht. Auf diese Weise kann der in jeder der Unterdruckkammern für jedes
Medium zu dessen Entgasung herzustellende Unterdruck unter Verwendung
von nur einer Unterdruckquelle erzeugt werden. Beispielsweise kann
mit nur einer Vakuumpumpe bzw. einem Vakuumbehälter die Entgasung einer Mehrzahl
von Medien durchgeführt
werden. Eine Vorrichtung der ersten Ausführungsform spart somit zusätzlich Bauraum
und Kosten und führt
zu einer weiteren Vereinfachung des Aufbaus.
-
Grundsätzlich ist
bei einer Vorrichtung gemäß der oben
beschriebenen ersten Ausführungsform
der Erfindung ein paralleler Anschluss der Unterdruckkammern an
die Unterdruckquelle möglich, bei
welchem eine Unterdruckleitung von der Unterdruckquelle bzw. dem
Unterdruckanschluss zu jeder der Unterdruckkammern führt. In
einer solchen Anordnung kann der Unterdruck jeder Unterdruckkammer
individuell eingestellt werden und eine einzelne Unterdruckkammer
kann separat evakuiert bzw. belüftet
werden. Besonders bevorzugt ist jedoch ein Aufbau, in welchem mindestens
eine der Unterdruckkammern direkt mit der Unterdruckquelle in Verbindung
steht und mindestens eine zweite der Unterdruckkammern mit der mindestens
einen ersten Unterdruckkammer zur Erzeugung von Unterdruck in der
zweiten Unterdruckkammer in Verbindung steht. Der in der ersten
Unterdruckkammer durch die Unterdruckquelle erzeugte Unterdruck
kann sich dann in die zweite Unterdruckkammer gewissermaßen „fortpflanzen", um mit sehr einfachem
Aufbau eine zuverlässige
Erzeugung von ggf. etwa dem gleichen Unterdruck in beiden Unterdruckkammern
zu gewährleisten.
Die mindestens zwei Unterdruckkammern können in diesem Fall auch sehr
eng beieinander angeordnet werden, insbesondere direkt aneinander
grenzen, so dass sie sich eine zwischen ihnen verlaufende Trennwand
teilen. Auf diese Weise wird der Platzbedarf der Vorrichtung weiter
reduziert.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind die Unterdruckkammern durch Wände begrenzt, welche den Übertritt
von Medium von einer Unterdruckkammer in eine andere Unterdruckkammer
oder den Austritt von Medium aus der Anordnung von Unterdruckkammern
heraus im Wesentlichen verhindern. Die Durchmischung unterschiedlicher
Medien wird auf diese Weise zuverlässig verhindert. Die Wände sollen
gemäß dieser
Ausführungsform
zwar den Übertritt
bzw. den Austritt von Medium unterbinden, können jedoch insoweit für Luft oder Gas
durchlässig
sein, so dass über
wenigstens eine Unterdruckkammer Unterdruck in wenigstens einer weiteren
Unterdruckkammer erzeugbar ist. Eine besonders kompakte Struktur
wird dann erreicht, wenn derart gestaltete Wände zwischen zwei aneinander grenzende
Unterdruckkammern vorgesehen sind, so dass solche Wände zur
Begrenzung von zwei Unterdruckkammern sowie gleichzeitig zum Aufbau
des Unterdrucks in den Kammern beitragen.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind
zumindest einige der Unterdruckkammern zumindest abschnittsweise
ineinander geschachtelt angeordnet. Durch die Ineinanderschachtelung
der Unterdruckkammern wird die Gestaltungsfreiheit der Vorrichtung
deutlich erhöht
und es wird möglich,
von den Unterdruckkammern gemeinsam genutzte Komponenten der Vorrichtung
mit geringem konstruktiven Aufwand an oder in den Unterdruckkammern
anzuordnen. Vorzugsweise sind alle Unterdruckkammern der Vorrichtung
ineinander geschachtelt.
-
Die
Verschachtelung von Unterdruckkammern ist besonders dann von Vorteil,
wenn eine erste der Unterdruckkammern zur Aufrechterhaltung eines Unterdrucks
nach außen
hin abgedichtet ist und an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist,
und wenn mindestens eine zweite der Unterdruckkammern vollständig innerhalb
der ersten Unterdruckkammer untergebracht ist. In einer solchen
Ausführungsform
ist eine vergleichsweise aufwendige hermetische Abdichtung nur für die äußere Wand
der ersten Unterdruckkammer erforderlich. Die darin geschachtelt
untergebrachte mindestens eine weitere Unterdruckkammer kann hingegen
von einer Wand begrenzt sein, die zwar einen Austausch der angrenzenden Medien
verhindert, jedoch nicht notwendigerweise hermetisch gegenüber der
ersten Unterdruckkammer abgedichtet ist. Somit werden einerseits
die Kosten und der konstruktive Aufwand für eine hermetisch abgedichtete
Wandung der mindestens einen zweiten Unterdruckkammer eingespart
und andererseits kann in konstruktiv einfacher Weise in allen ineinander
geschachtelten Unterdruckkammern gleichzeitig ein Unterdruck erzeugt
werden.
-
In
einer besonders bevorzugten Variante der soeben beschriebenen Ausführungsform
sind eine Mehrzahl der zweiten Unterdruckkammern von außen nach
innen ineinander geschachtelt. So wird insbesondere daran gedacht,
zwei oder drei Unterdruckkammern, jeweils ineinander geschachtelt,
innerhalb der ersten Unterdruckkammer anzuordnen.
-
Es
wurde bereits erwähnt,
dass in einer Ausführungsform
der Erfindung mit ineinander geschachtelten Unterdruckkammern die
mindestens eine zweite Unterdruckkammer nicht hermetisch abgedichtet
sein muss. Erfindungsgemäß wird es
sogar besonders bevorzugt, wenn die mindestens eine zweite Unterdruckkammer
zumindest abschnittsweise durch eine die Erzeugung von Unterdruck
in der zweiten Unterdruckkammer zulassende Wand begrenzt ist, so
dass die erste und die mindestens eine zweite Unterdruckkammer durch
nur eine einzige Unterdruckquelle betrieben werden können. Eine
derartige Wandkonstruktion der mindestens einen zweiten Unterdruckkammer
kann beispielsweise mindestens eine Öffnung oder mindestens einen
Membranabschnitt, welcher für
die Erzeugung von Unterdruck durchlässig ist, jedoch den Durchgang
von Medium verhindert, aufweisen. Solche Maßnahmen ermöglichen einen definierten Gasaustausch
zwischen den Unterdruckkammern und somit einen zuverlässigen und
definierten Evakuierungsbetrieb.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist die Vorrichtung eine Mehrzahl von
Verteilelementen auf, wobei in jeder der Unterdruckkammern mindestens
eines der Verteilelemente angeordnet ist, um Medium innerhalb dieser Unterdruckkammer
zu verteilen. Solche Verteilelemente unterstützen die Ausbreitung des Mediums
in der Unterdruckkammer und somit die Vergrößerung des Oberflächen-Volumen-Behältnisses
des Mediums, so dass Gaseinschlüsse
in dem Medium leichter zur Oberfläche des Mediums gelangen können, um
von dort durch die Wirkung des Unterdrucks herausgelöst zu werden.
-
Wenn
die Verteilelemente an einer gemeinsamen Halteeinrichtung angebracht
sind, so können mehrere
Unterdruckkammern eine Halteeinrichtung gleichzeitig verwenden,
so dass der Aufbau weiter vereinfacht werden kann. Eine an mehreren
Unterdruckkammern angebrachte Halteeinrichtung zum Halten der Verteilelemente
kann ferner zu einer Erhöhung
der Stabilität
der Halteeinrichtung sowie der Vorrichtung insgesamt beitragen.
-
Eine
zusätzliche
Vereinfachung der Vorrichtung, verbunden mit weiterer Kostenreduzierung
und Platzeinsparung, kann erreicht werden, wenn eine Mehrzahl von
Verteilelementen, die in jeweiligen Unterdruckkammern angeordnet
sind, von einer gemeinsamen Antriebseinrichtung beweglich angetrieben
werden. Es ist dann für
den Betrieb der angeschlossenen Verteilelemente nur eine einzige
Antriebseinrichtung erforderlich, wodurch beachtlicher konstruktiver
Aufwand und Kostenaufwand eingespart werden kann.
-
Der
Antrieb mehrerer Verteilelemente durch eine gemeinsame Antriebseinrichtung
kann in konstruktiv besonders einfacher Art realisiert werden, indem
die Verteilelemente rotierende Verteilteller umfassen, welche auf
einer gemeinsamen Drehwelle angeordnet sind, die von der Antriebseinrichtung
angetrieben wird. Die Drehwelle ist dann vorteilhaft so angeordnet,
dass sie in jede der angeschlossenen Unterdruckkammern hinein reicht
bzw. diese durchsetzt, um darin ein Verteilelement beweglich anzutreiben.
-
Nach
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die oben genannte
Aufgabe durch eine Verarbeitungsanlage zur Verarbeitung einer Mehrzahl
unterschiedlicher flüssiger
oder pastöser Medien,
insbesondere eine Anlage zum Beschichten eines Substrats, insbesondere
einer Papierbahn, einer Kartonbahn oder dergleichen, mit der Mehrzahl von
Medien, insbesondere mit einer Mehrzahl unterschiedlicher Streichfarben
gelöst,
wobei die Verarbeitungsanlage eine Vorrichtung zum Entgasen der
vorstehend beschriebenen Art umfasst. Die erfindungsgemäße Anlage
kann somit eine Mehrzahl unterschiedlicher Medien unter Verwendung
von nur einer Entgasungsvorrichtung verarbeiten, so dass die Anlage
kostengünstiger
herzustellen und zu betreiben ist, einen geringeren Raumbedarf hat
und einfacher aufgebaut ist.
-
Wenn
die Anlage zur Verarbeitung einer Mehrzahl unterschiedlicher Medien
nur eine einzige Entgasungsvorrichtung aufweist, so müssen verschiedene
Teile der Entgasungsvorrichtung oder mit dieser zusammenwirkende
Teile der Verarbeitungsvorrichtung nur einmal bereitgestellt und
betrieben werden. Zu diesen Teilen gehören insbesondere Steuer-/Regeleinrichtungen
für den
Entgasungsbetrieb, Gehäuse,
Teile der Einlassanordnung, Teile der Auslassanordnung, eine Stromversorgung
der Entgasungsvorrichtung, eine Unterdruckquelle bzw. ein Anschluss
für eine
Unterdruckquelle für
die Herstellung eines Unterdrucks in der Entgasungsvorrichtung,
Antriebseinrichtungen für
in der Entgasungsvorrichtung beweglich anzutreibende Verteilelemente und
dergleichen.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung näher erläutert.
-
1 zeigt
schematisch eine Verarbeitungsanlage mit einer Entgasungsvorrichtung
gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
-
Die
in 1 gezeigte Verarbeitungsanlage ist Teil einer
Papiermaschine, welche drei unterschiedliche Streichfarben 10a, 10b, 10c auf
die Oberfläche
einer laufenden Papierbahn 12 aufträgt. Dazu umfasst die Anlage
eine erfindungsgemäße Entgasungsvorrichtung 14,
welche die drei Streichfarben 10a, 10b, 10c vor
dem Auftragen auf die Papierbahn 12 entgast, um Gaseinschlüsse in den
Streichfarben 10a, 10b, 10c, welche während eines
vorangehenden Herstellungsschritts der Streichfarben 10a, 10b, 10c in
diese gelangt sind, herauszulösen.
Eine Einlassanordnung 16 der Entgasungsvorrichtung 14 umfasst
eine Wand 18c, an welcher drei Einlassanschlüsse 20a, 20b, 20c befestigt
sind, über
welche jeweils die zu entgasende Streichfarbe 10a, 10b, 10c getrennt
voneinander in die Entgasungsvorrichtung 14 eingeführt wird.
Nach der Entgasung verlassen die entgasten Streichfarben 10a, 10b, 10c die
Entgasungsvorrichtung 14 über eine Auslassanordnung 22 mit
separaten Auslässen 22a, 22b bzw. 22c für jede der
Streichfarben 10a, 10b bzw. 10c. In der
Auslassanordnung 22 sind die Auslässe 22a, 22b, 22c mechanisch
stabil aneinander abgestützt.
-
Die
entgasten Streichfarben 10a, 10b, 10c werden
von den Auslässen 22a, 22b, 22c anschließend über geeignete
Leitungen 24a, 24b, 24c separaten Auftragswerken 26a, 26b, 26c,
insbesondere separaten Vorhang-Auftragswerken zugeführt.
-
Im
Folgenden wird der Aufbau der erfindungsgemäßen Entgasungsvorrichtung 14 gemäß dem in 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Die
Entgasungsvorrichtung 14 umfasst drei Unterdruckkammern 28a, 28b und 28c,
welche ineinander geschachtelt sind, so dass die Unterdruckkammer 28b im
Inneren der Unterdruckkammer 28a angeordnet ist und die
Unterdruckkammer 28a im Inneren der Unterdruckkammer 28c angeordnet
ist. Die äußere Wand 18c der äußeren Unterdruckkammer 28c,
welche gleichzeitig Teil der Einlassanordnung 16 bildet,
ist hermetisch abgedichtet, so dass auch bei einem im Inneren der
Unterdruckkammer 28c vorliegenden Unterdruck im Wesentlichen
keine Luft von der Außenumgebung
der Entgasungsvorrichtung 14 in das Innere der Unterdruckkammer 28c eindringen
kann. Dementsprechend sind auch die Bereiche der Einlassanschlüsse 20a, 20b, 20c sowie
der Auslassanschlüsse 22a, 22b, 22c gegenüber der
Außenumgebung
luftdicht abgedichtet.
-
Die
die innere Unterdruckkammer 28a umgebende Wand 18a verhindert
einen Übertritt
von Streichfarbe zwischen der inneren Unterdruckkammer 28a und
der äußeren Unterdruckkammer 28c, erlaubt
jedoch eine „Fortpflanzung" von Unterdruck der äußeren Unterdruckkammer 28c in
die innere Unterdruckkammer 28a, d. h. einen Austritt von
Luft aus der inneren Unterdruckkammer 28a in die äußere Unterdruckkammer 28.
In gleicher Weise ist die innere Unterdruckkammer 28b von
einer den Durchtritt von Medium verhindernden Wand 18b umgeben, welche
jedoch den Durchtritt von Luft erlaubt. Um die Erzeugung von Unterdruck
in den inneren Unterdruckkammern zu ermöglichen, weisen die Wände 18a, 18b der
inneren Unterdruckkammern 28a, 28b in 1 nicht
dargestellte Öffnungen
oder Membranabschnitte auf.
-
Die äußere Unterdruckkammer 28c weist
einen Unterdruckanschluss 30 auf, über welchen sie an einer Vakuumpumpe 32 angeschlossen
ist, so dass die Vakuumpumpe 32 im Entlüftungsbetrieb einen Unterdruck
in der äußeren Unterdruckkammer 28c erzeugen
kann.
-
Jede
der Unterdruckkammern 28a, 28b, 28c verfügt ferner über eine
separate Verbindung mit einem zugeordneten Einlassanschluss der
Einlassanschlüsse 20a, 20b bzw. 20c.
So führt
eine Zuleitung 34a von dem Anschluss 20a in das
Innere der Unterdruckkammer 28a, eine Zuleitung 34b führt von
dem Anschluss 20b in das Innere der Unterdruckkammer 28b und
eine Zuleitung 34c führt
von dem Anschluss 20c in das Innere der Unterdruckkammer 28c.
Die Zuleitungen 34a, 34b zu den inneren Unterdruckkammern 28a, 28b verlaufen
dabei durch die äußere Unterdruckkammer 28c bzw.
durch die äußere Unterdruckkammer 28c und
die innere Unterdruckkammer 28a hindurch und sind mit einer
dementsprechend isolierenden Wandung umgeben.
-
Eine ähnliche
Konfiguration führt
die entgasten Streichfarben 10a, 10b, 10c wieder
aus den Unterdruckkammern 28a, 28b, 28c aus.
-
In
jeder der Unterdruckkammern 28a, 28b, 28c ist
ferner ein Drehteller 36a, 36b, 36c angeordnet,
welcher das von der zugeordneten Zuleitung 34a, 34b, 34c in
die Unterdruckkammer 28a, 28b, 28c eingebrachte
Medium aufnimmt und im Inneren der Unterdruckkammer 28a, 28b, 28c verteilt.
Die Drehteller 36a, 36b, 36c können geeignete
Verteilelemente, wie etwa Schaufeln, Siebe oder dergleichen, tragen,
oder/und das Medium aufgrund einer durch ihre Drehung hervorgerufenen
Zentrifugalkraft radial nach außen
verteilen, insbesondere gegen die Innenseite der Wand 18a, 18b bzw. 18c schleudern.
-
Die
Verteilelemente 36a, 36b, 36c sind an
einer gemeinsamen Antriebswelle 38 befestigt, die von einer
Antriebseinheit 40, z. B. einem Elektromotor, ggf. mit
Kupplungs- oder/und Getriebemitteln 42, angetrieben wird.
Die Antriebswelle 38 durchsetzt dabei ausgehend von der
Antriebseinheit 40 zuerst die äußere Unterdruckkammer 28c,
dann die innere Unterdruckkammer 28a und ragt schließlich mit
ihrem Ende in das Innere der inneren Unterdruckkammer 28b.
Alle drei Drehteller 36a, 36b, 36c für jede der drei
Unterdruckkammern 28a, 28b, 28c werden
somit durch nur eine einzige Antriebswelle 38 mit nur einer
Antriebseinheit 40 drehend angetrieben.
-
Die
erfindungsgemäße Entgasungsvorrichtung 14 arbeitet
wie folgt. Die äußere Unterdruckkammer 28c wird
durch die Vakuumpumpe 32 evakuiert; der in der Unterdruckkammer 28c entstehende Unterdruck
bewirkt, dass durch die Wände 18a, 18b auch
in den inneren Unterdruckkammern 28a, 28b jeweils
Unterdruck erzeugt wird, so dass in allen drei Unterdruckkammern 28a, 28b, 28c ein
im Wesentlichen gleich großer
Unterdruck aufgebaut wird. Die Antriebseinrichtung 40 treibt über die
Antriebswelle 38 die drei Drehteller 36a, 36b, 36c drehend
an, so dass sich in jeder der Unterdruckkammer 28a, 28b, 28c jeweils
ein Drehteller 36a, 36b, 36c dreht.
-
In
die somit betriebsbereite Entgasungsvorrichtung 14 werden
dann die Streichfarben 10a, 10b, 10c eingeführt. Die
Streichfarbe 10a tritt über
den Einlassanschluss 20a in die Unterdruckkammer 28a ein,
wird durch den Verteiltteller 36a verteilt und verlässt die
Unterdruckkammer über
den Auslass 22a. Analog durchlaufen die Streichfarben 10b, 10c die Entgasungsvorrichtung 14 jeweils über den
Einlassanschluss 20b, die Unterdruckkammer 28b,
den Verteilteller 36b und den Auslass 22b bzw. über den
Einlassanschluss 20c, die Unterdruckkammer 28c,
den Verteilteller 36c und den Auslass 22c.
-
Die
Streichfarben 10a, 10b, 10c werden anschließend zu
den Auftragswerken 28a, 28b, 28c geführt und
als separate Vorhänge
auf drei verschiedene Stellen eines in einem Winkel zur horizontalen Ebene
angeordneten Leitblechs 44 auftreffen gelassen. Auf dem
Leitblech 44 vereinigen sich die drei Streichfarben 10a, 10b, 10c zum
ersten Mal und fallen schließlich
als gemeinsamer Vorhang 46 von einer unteren Kante des
Leitblechs 44 auf die Oberfläche der laufenden Papierbahn 12,
um einen mehrfarbigen Aufstrich herzustellen.
-
Die
Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern umfasst eine Vielzahl weiterer Ausführungsformen im Rahmen der
Patentansprüche.
So können beispielsweise
die einzelnen Verteilteller im Inneren der Unterdruckkammern drehend
auf einer gemeinsamen oder auf eigenen Wellen gehalten werden und mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten/Drehmomenten durch entsprechende
Getriebemittel oder durch unterschiedliche Antriebseinheiten angetrieben
werden. Auf diese Weise kann die Verteilwirkung der Drehteller an
verschiedene Medien, z. B. mit unterschiedlicher Viskosität, angepasst
werden. Außerdem
können
auch dem Fachmann bekannte Maßnahmen
zur Einstellung verschiedener Druckwerte in den Unterdruckkammern
vorgesehen werden, um die Effektivität der Entgasung einem bestimmten
Mediumtyp anzupassen. In jedem Fall können durch die Integration
von mehreren Unterdruckkammern in einer einzigen Vorrichtung bestimmte
Baugruppen der vorstehenden beschriebenen Art sowie andere für den Fachmann
ersichtliche Baugruppen gemeinsam verwendet werden und ermöglichen
eine Vereinfachung, Kostenreduzierung und eine Reduzierung der Baugröße der erfindungsgemäßen Entgasungsvorrichtung
im Vergleich zur Bereitstellung mehrerer separater herkömmlicher
Entgasungsvorrichtungen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung (14) zum
Entgasen von flüssigem
oder pastösem
Medium (10a, 10b, 10c), insbesondere
Streichfarbe zum Beschichten eines Substrats (12), insbesondere
einer Papierbahn, einer Kartonbahn oder dergleichen, umfassend mindestens
eine Unterdruckkammer (28a, 28b, 28c),
in welcher ein Unterdruck erzeugbar ist, eine Einlassanordnung (16), welche
Medium in die Unterdruckkammer (28a, 28b, 28c)
einführt,
eine Auslassanordnung (22), welche Medium aus der Unterdruckkammer
(28a, 28b, 28c) abführt, wobei die Vorrichtung
(14) eine Mehrzahl von miteinander verbundenen Unterdruckkammern
(28, 28b, 28c) umfasst, wobei die Einlassanordnung
(16) eine Mehrzahl von Einlasseinrichtungen (20a, 20b, 20c)
umfasst, wobei die Auslassanordnung (22) eine Mehrzahl
von Auslasseinrichtungen (22a, 22b, 22c) umfasst
und wobei jeder Unterdruckkammer (28a, 28b, 28c)
eine der Einlasseinrichtungen (20a, 20b, 20c)
und eine der Auslasseinrichtungen (22a, 22b, 22c)
zugeordnet ist, welche Medium (10a, 10b, 10c) jeweils
nur mit dieser Unterdruckkammer (28a, 28b, 28c)
austauschen, sowie eine Verarbeitungsanlage, welche eine derartige
Vorrichtung umfasst, bereit.
-
- 10a,
b, c
- Streichfarben
- 12
- Papierbahn
- 14
- Entgasungsvorrichtung
- 16
- Einlassanordnung
- 18a,
b, c
- Wand
- 20a,
b, c
- Einlassanschlüsse
- 22
- Auslassanordnung
- 22a,
b, c
- Auslässe
- 24a,
b, c
- Leitungen
- 26a,
b, c
- Auftragswerke
- 28a,
b, c
- Unterdruckkammern
- 30
- Unterdruckanschluss
- 32
- Vakuumpumpe
- 34a,
b, c
- Zuleitung
- 36a,
b, c
- Drehteller
- 38
- Antriebswelle
- 40
- Antriebseinheit
- 42
- Kupplungs-
bzw. Getriebemittel
- 44
- Leitblech
- 46
- Vorhang