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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgasen eines flüssigen oder
pastösen
Mediums, insbesondere einer Streichfarbe zum Beschichten eines Substrats,
insbesondere einer Papierbahn, einer Kartonbahn oder dergleichen,
auf Grundlage von Unterdruck oder Vakuum. Derartige Vorrichtungen
sind unter der Bezeichnung „Entgasungsvorrichtung" oder auch „Vakuumentlüfter" bekannt und umfassen
eine Unterdruckkammer, in welcher ein Unterdruck erzeugbar ist,
eine Einlassanordnung, welche das Medium in die Unterdruckkammer
einführt,
eine Auslassanordnung, welche das Medium aus der Unterdruckkammer
abführt
und mindestens einen in der Unterdruckkammer angeordneten Schleuderteller, auf
den in die Unterdruckkammer zugeführtes Medium zuführbar ist,
wobei der Schleuderteller oder zumindest ein Schleuderrand desselben
zur Rotation um eine im Wesentlichen vertikale Drehachse antreibbar
ist. Häufig
weisen derartige Vorrichtungen mehrere vertikal übereinander angeordnete Schleuderteller
auf. Bei einer derartigen Vorrichtung mit mehreren Schleudertellern,
die beispielsweise als Kaskadenentgaser bzw. Kaskadenentlüfter bezeichnet
werden kann, gelangt beispielsweise der gesamte Volumenstrom an
zu entgasendem Medium auf den obersten Schleuderteller oder auf
einen stationären
Verteilteller. Nach dem Abschleudern von dem obersten Schleuderteller
wird der abgeschleuderte Volumenstrom aufgefangen und mittels Rückführblechen
auf den darunter liegenden Schleuderteller geführt, von dem das Medium dann
wieder abgeschleudert wird, usw..
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Die
Entgasungswirkung beruht darauf, dass das Medium unter dem Unterdruck,
ggf. Vakuum, abwechselnd stark beschleunigt und dann auf eine Prallfläche trifft
und plötzlich
stark verlangsamt wird.
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Ein
wirkungsvolles Entgasen bzw. Entlüften ist insbesondere in der
Papier- Karton- oder
allgemein Faserstoffbahnveredelung von großer Wichtigkeit. Bei einer
derartigen Anwendung handelt es sich bei dem Medium insbesondere
um eine Streichfarbe, die beispielsweise aus einer wässrigen
Pigmentdispersion besteht, die mit einer bestimmten Filmdicke möglichst
gleichmäßig aufzutragen
und zu trocknen ist. Ein solcher auch als Strich bezeichneter Auftrag verbessert
die Bedruckbarkeit sowie die optischen Eigenschaften der Bahn.
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Während des
Aufbereitungsprozesses des Mediums, insbesondere der Streichfarbe,
gelangt in der Regel Luft in das flüssige oder pastöse Medium. Hieraus
bilden sich Blasen, die nach dem Streichen der Bahn zerplatzen und
freie Stellen hinterlassen würden.
Der Strich ist dann nicht mehr einheitlich. Schon Mikroblasen mit
einem Durchmesser von weniger Mikrometern sind stark störend, vor
allem bei Strichfilmen geringer Stärke.
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Um
einen optimalen Strich mit geschlossener Strichfläche und
großer
Gleichmäßigkeit
zu erzeugen, ist deswegen ein Entgasen bzw. Entlüften unerlässlich. Hierzu sind zahlreiche
Verfahren bekannt geworden, wobei die Vakuumentgasung bzw. Unterdruckentgasung
(Vakuumentlüftung
bzw. Unterdruckentlüftung)
eine besondere Bedeutung hat.
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Die
Anforderungen an die Entgasung der genannten Art sind gestiegen,
auch deswegen, da die zu entgasenden Medien inzwischen Eigenschaften haben,
die eine Entgasung schwieriger machen. Hierzu gehören beispielsweise
höherer
Feststoffgehalte und höhere
Viskositäten.
Auch sind die Qualitätsanforderungen
an die Strichqualität
inzwischen gestiegen oder die Art des Beschichtens verlangt ein besonders
weitgehend entgastes Medium (z. B. die Vorhangbeschichtung).
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren
zur Entgasung zu schaffen, die eine hohe Entgasungswirkung haben
und betreffend die Entgasungsvorrichtung mit vergleichsweise geringem
Bauraum, insbesondere in vertikaler Richtung, auskommt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe stellt die Erfindung bereit eine Vorrichtung zum
Entgasen eines flüssigen
oder pastösen
Mediums, insbesondere einer Streichfarbe zum Beschichten eines Substrats, insbesondere
einer Papierbahn, einer Kartonbahn oder dergleichen, umfassend eine
Unterdruckkammer, in welcher ein Unterdruck erzeugbar ist, eine Einlassanordnung,
welche das Medium in die Unterdruckkammer einführt, eine Auslassanordnung,
welche das Medium aus der Unterdruckkammer abführt, mindestens einen zur Rotation
um eine im wesentlichen vertikale Drehachse antreibbaren, in der
Unterdruckkammer angeordneten Schleuderteller, auf den in die Unterdruckkammer
zugeführtes
Medium zuführbar
ist. Erfindungsgemäß ist der
Schleuderteller oder wenigstens einer von mehreren Schleudertellern
derart ausgeführt,
dass dem Schleuderteller zugeführtes
Medium von diesem über
einen Verktialbereich verteilt durch die Rotation abschleuderbar
ist.
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Die
Erfindung beruht auf der Überlegung, eine
Prallanordnung, insbesondere Prallflächenanordnung (ggf. Innenfläche einer
die Unterdruckkammer begrenzenden Behälterwand oder einer Rücklauftrichtervorrichtung) über einen
größeren Vertikalbereich
zu nutzen. Es kann dann ein größerer Anteil von
Mediumtropfen auf eine „frische" Wandfläche oder
einen frischen Prallanordnungsbereich treffen und so besser entlüftet werden.
Ist eine bessere Entlüftung
nicht erforderlich, so kann alternativ der Durchsatz mit gleich
guter Entlüftungswirkung
wie im Stand der Technik gesteigert werden.
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Erfindungsgemäß kann so
ein kompakter, sehr effizienter Vakuumentlüfter bereitgestellt werden,
der einen kleinen Bauraum aufweist, mit einem hohen Mediumdurchsatz
arbeitet und eine große Entlüftungswirkung
hat. Es ist eine einfache Bauform des Entlüfters möglich, der überdies kostengünstig hergestellt
werden kann. Mitnehmerschaufeln und andere Bauteile auf dem Schleuderteller
bzw. den Schleudertellern, die Verschmutzungen begünstigen könnten, sind
nicht erforderlich. Mitnehmer, Prallfächen und andere Bauteile, die
schlecht zu reinigen oder/und schwierig auszutauschen sind, sind
entbehrlich, können
aber gewünschtenfalls
vorgesehen werden.
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Es
wird vor allem daran gedacht, dass der oder zumindest ein Schleuderteller
als Ganzes zur Rotation um die im Wesentlichen vertikale Drehachse
antreibbar ist. Es kommt durchaus aber auch in Betracht, dass der
Schleuderteller oder zumindest ein Schleuderteller einen stationären Verteiltellerabschnitt
und einen zur Rotation um die im Wesentlichen vertikale Drehachse
antreibbaren Schleuderrand aufweist.
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Vorteilhaft
kann der Schleuderteller mit einem Siebrand ausgeführt sein,
durch den das Medium hindurchtreten muss, um dann abgeschleudert
zu werden. Hierdurch wird die Entgasungswirkung verstärkt. Im
Falle des Schleudertellers mit stationärem Verteiltellerabschnitt
kann der Siebrand als Schleuderrand dienen. Vor einer dem Schleuderteller
zugeordneten Prallflächenanordnung
kann eine weitere Wirkfläche,
z. B. eine Siebanordnung, vorgesehen sein. Es wird insbesondere
an eine stationäre
Wirkfläche
gedacht, von der aus das Medium unter Wirkung der Schwerkraft zu
einem nächsten
darunter liegenden Schleuderteller oder zu einem Sammelbereich der
Unterdruckkammer gelangt.
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Gemäß einem
vorteilhaften Weiterbildungsansatz ist vorgesehen, dass das Medium
in einem kontinuierlich über
den Vertikalbereich verteilten Mediumstrom oder in einer Mehrzahl über den
Vertikalbereich kontinuierlich verteilten Medienströmen von dem
bzw. wenigstens einem Schleuderteller abschleuderbar ist. Hierzu
wird konkreter eine zumindest in einem radial äußeren Randbereich nach radial
außen
hin vertikal abfallende Ausführung
des Schleudertellers vorgeschlagen, um einen vertikal ausgedehnten
Abrissbereich für
die Ablösung
des Mediums vom Schleuderteller vorzusehen.
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Eine
so in vertikaler Richtung mehr oder weniger kontinuierliche Verteilung
des abgeschleuderten Mediums kann beispielsweise durch eine nach unten
gekrümmte
oder gekantete Abrisskante bzw. einen nach unten gekrümmten oder
gekanteten Abrissbereich erzielt werden. Es löst sich dann das Medium beim
Verlassen des rotierenden Schleudertellers nicht in einer definierten
Vertikalebene, sondern an verschiedenen wechselnden Vertikalpositionen über den
Vertikalbereich verteilt. Es ergeben sich dann gewisserweise zeitlich
variable Teilströme,
die auf verschiedenen wechselnden Vertikalebenen den Schleuderteller
verlassen.
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Nach
einem anderen vorteilhaften Weiterbildungsansatz ist vorgesehen,
dass das Medium in mehrere gesonderte Medienströme aufgeteilt von dem bzw.
wenigstens einem Schleuderteller abschleuderbar ist, die den Schleuderteller
in verschiedenen definierten Vertikalebenen oder Vertikalteilbereichen
verlassen. Es wird hierbei vor allem daran gedacht, dass das Medium
den Schleuderteller in verschiedenen diskreten Vertikalebenen verlässt, beispielsweise
in genau zwei definierten Vertikalebenen.
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Es
wird in diesem Zusammenhang beispielsweise daran gedacht, dass der
Schleuderteller in einem radial äußeren Randbereich
mehrere in vertikaler Richtung gegeneinander versetzte Abrisskanten oder
einem Abrissbereiche aufweist, die die Vertikalebenen bzw. Vertikalteilbereiche
definieren. Es kann hierzu ein Bauteil oder eine Bauteilgruppe vorgesehen
sein, das bzw. die den zugeführten
Mediumstrom auf mehrere Teilströme
aufteilt, beispielsweise derart, dass ein Teil des Mediums vertikal
nach unten passieren kann und ein anderer Teil in radialer Richtung
abgeführt
wird.
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Beispielsweise
kann eine Separieranordnung vorgesehen sein, durch die das dem Schleuderteller
zugeführte
Medium auf die Abrisskanten bzw. der Abrissbereiche aufteilbar ist.
Vorteilhaft kann die Separieranordnung am Schleuderteller oder dessen Siebrand
angeordnet sein und wenigstens eine Abrisskante bzw. wenigstens
einen Abrissbereich bereitstellen.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Separieranordnung wenigstens eine Separierscheibe
umfasst, die wenigstens einen Vertikaldurchlass zum Durchlassen
von Medium nach unten und wenigstens eine Ableitefläche zum
Ableiten von Medium nach radial außen zu einer zugeordneten Abrisskante
bzw. zu einem zugeordneten Abrissbereich definiert. Weiterbildend
wird vorgeschlagen, dass mehrere Vertikaldurchlässe und mehrere Ableiteflächen in
Umfangsrichtung verteilt vorgesehen sind.
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Es
kann beispielsweise eine einteilige oder mehrteilige Separierscheibe
realisiert sein, die Ausnehmungen ähnlich einer Zahnradinnenverzahnung aufweist,
so dass die „Zähne" dazwischen einen
Teil des Medium herausseparieren und einer Abrisskante bzw. einem
Abrissbereich zuführen.
Durch Rotation der Separierscheibe wird der volle Umfang einer stationären Prallfläche nutzbar.
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Allgemein
wird daran gedacht, dass das Medium durch die Rotation gegen wenigstens
eine vorzugsweise stationäre
Prallanordnung, insbesondere Prallflächenanordnung, schleuderbar
ist, wie schon angesprochen. Dabei kann vorgesehen sein, dass auf
einer gemeinsamen Prallfläche
ein vertikal ausgedehnter oder mehrere in vertikaler Richtung beabstandete
Auftreffbereiche genutzt werden.
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Demgegenüber ist
es bevorzugt, dass mehreren der gesonderten Medienströme oder
mehreren Teilströmen
wenigstens eines abgeschleuderten Medienstroms jeweils eine gesonderte
Prallanordnung, insbesondere Prallflächenanordnung, zugeordnet ist, die
vertikal gegeneinander versetzt sind, wobei Medium von einer oberen
Prallanordnung unabhängig
von einer unteren Prallanordnung nach unten abführbar ist. Hierdurch kann vermieden
werden, dass ein unterer Mediumteilstrom auf einen abfließenden oberen Teilstrom
trifft, wodurch die Entlüftungswirkung
beeinträchtigt
werden könnte.
Ist für
jeden Teilstrom eine eigene Prallfläche vorgesehen, ist die Entlüftungswirkung
somit verbessert.
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Bevorzugt
führt die
Einlassanordnung das Medium derart zu, dass das Medium sich um ein
Zentrum eines oberen Schleudertellers oder stationären Verteiltellers
verteilt. Betreffend die Einlassanordnung wird speziell vorgeschlagen,
dass diese das Medium um das Zentrum des oberen Schleudertellers
oder des stationären
Verteiltellers verteilt abgibt. Ideal ist eine möglichst gleichmäßige Verteilung
um den Umfang des Schleudertellers bzw. Verteiltellers, um eine
optimale Entlüftungswirkung
sicherzustellen. Eine gleichmäßige Verteilung
ist nämlich
besonders beim obersten Schleuderteller bzw. beim stationären Verteilteller
wichtig, da die hier vorgesehene Verteilung die Verteilung des Mediums
in der Vorrichtung insgesamt, auch in Bezug auf die tieferen Schleuderteller,
stark beeinflusst.
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Man
kann zweckmäßig vorgesehen,
dass die Einlassanordnung eine Mehrzahl von um das Zentrum verteilte
Abgabeöffnungen
aufweist, welche das Medium gleichzeitig auf die Oberfläche des
oberen Schleudertellers bzw. Verteiltellers abgeben. Dabei wird
für die
Vergleichmäßigung der
Verteilung daran gedacht, dass die Abgabeöffnungen eine strahlverbreiternde
Auslassgeometrie zur Abgabe eines Fächer- oder/und Trichter-förmigen Strahls
des Mediums aufweisen. Die Abgabeöffnungen können beispielsweise von Flachstrahldüsen, Zungendüsen, Schaufeldüsen, Gießkannenkopfdüsen oder
Zerstäubungsdüsen gebildet
sein. Es können
beispielsweise drei bis sechs Düsen,
vorzugsweise vier Düsen,
vorgesehen sein. Zweckmäßig können die
Düsen auswechselbar
ausgeführt
sein.
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Es
ist allerdings darauf hinzuweisen, dass auch nicht strahlverbreiternde
Abgabeöffnungen
in Betracht kommen. Hierzu wird daran gedacht, dass die einzelnen
Abgabeöffnungen
vergleichsweise klein sind und in größerer Anzahl vorhanden. Man kann
so erreichen, dass aufgrund eines geringen Abstands zwischen den
einzelnen Öffnungen
die Strahlen des Medium dicht nebeneinander auf den oberen Schleuderteller
bzw. Verteilteller treffen und sich quasi miteinander verbinden
und so eine gleichmäßige Verteilung
des Mediums über
den gesamten Umfang ergeben. Man könnte auch daran denken, eine
oder mehrere sich um den Umfang erstreckende Schlitzdüsen vorzusehen.
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Zweckmäßig ist
eine mehrteilige Ausführung der
Mediumzuführung,
um eine einfache Montage und Reinigung zu erreichen.
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Wie
schon angesprochen, können
mehrere vertikal übereinander
angeordnete Schleuderteller vorhanden sein.
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Es
können
in der Unterdruckkammer Rückführbleche
oder Rückführtrichter
angeordnet sein, die das von einem oberen Schleuderteller abgeschleuderte
Medium nach dem Auftreffen auf wenigstens eine Prallfläche zu einem
tiefer gelegenen Schleuderteller zuführen. Derartige Führungs-
und Rückführanordnungen
können
zweckmäßig mehrteilig
ausgeführt
sein.
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Ein
die Unterdruckkammer aufweisender Unterdruck- oder Vakuumbehälter kann
wenigstens ein Schauglas, wenigstens einen weiteren Anschluss für eine Druckmessung,
wenigstens einen Anschluss für
einen Vakuumbrecher (zum kontinuierten und schnellen Aufheben des
Unterdrucks) aufweisen.
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Die
Vorrichtung kann ferner mit einer Temperieranordnung zum Steuern/Regeln
einer Temperatur wenigstens eines Abschnitts der Vorrichtung ausgeführt sein.
Als Temperiermedium kann Wasser oder Wasserdampf verwendet werden,
welches vorzugsweise in einem Kühlmediumkreislauf
bzw. Heizmediumkreislauf geführt
wird. Es kann beispielsweise mit temperiertem Wasser geheizt werden,
idealerweise mit einer Temperatur-Regelung. Besonders zweckmäßig ist,
einen Boden des Unterdruckbehälters
zu heizen, so dass das gesammelte Medium vor dem Ausströmen durch
die Auslassanordnung erwärmt wird.
Hierdurch kann das Entlüften
bei Sättigungsdampfdruck
im unteren Teil des Entlüfters
im Betrieb schnell erreicht werden und die Entlüftung ist begünstigt.
Ein oberer Bereich des Entlüfters
kann zweckmäßig auf
einer etwas tieferen Temperatur gehalten werden, um durch Kondensation
möglichen Verschmutzungen
der Bauteile und Außenwände entgegen
zu wirken. Dies kann auch ohne spezielle Kühlmaßnahmen erreicht werden, wenn
das in die Unterdruckkammer eintretende Medium selbst noch nicht
so warm ist, beispielsweise vorgekühlt wurde. Beispielsweise kann
Medium mit einer Temperatur von 24°C zugeführt werden. Das im unteren
Kammerbereich gesammelte Medium kann dann beispielsweise eine Temperatur
von 35°C
aufweisen. Bei 56 hPa ist für
diese Temperatur der Sättigungsdampfdruck
erreicht. Durch weiteres Reduzieren des Drucks kann das Medium bei
35°C in
einem einem „Kochen" entsprechenden Zustand
gehalten werden.
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Zweckmäßig ist
eine Kühlung
des Auftragsmediums unmittelbar vor dem Eintritt in die Unterdruckkammer
oder direkt während
der Zuführung. Dies
ist insbesondere dann wichtig, wenn das Auftragsmedium von der Herstellung
bzw. Aufbereitung noch eine erhöhte
Temperatur hat. Vorteil eines kalten Mediums vor dem Entgasen ist,
dass ein geringerer Druck eingestellt werden kann, bevor der Sättigungsdampfdruck
erreicht ist. Hintergrund ist, dass bei geringerem Druck weniger
Gas im Medium gelöst ist
und dementsprechend mehr Gas durch eine Vakuumpumpe oder Unterdruckpumpe
abgezogen werden kann.
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Zweckmäßig ist
insbesondere auch eine Kühlung
mindestens eines Teil der Behälterwand, beispielsweise
mit Wasser. In diesem Zusammenhang ist eine Temperaturregelung vorteilhaft.
Durch Kondensation wird ein Ablagern des Mediums verhindert bzw.
reduziert, was insbesondere bei ungespülten bzw. nicht spülbaren Bereichen
vorteilhaft ist.
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Kühlung insbesondere
durch Wasser kann auch nahe einer vertikalen Antriebswelle vorgesehen werden.
Man kann beispielsweise einem Bereich, an dem die Welle in die Unterdruckkammer
eintritt, mit Wasser oder einem anderen Kühlmedium spülen, insbesondere an einer
Dichtungsanordnung. So kann Reibungswärme von der Dichtungsanordnung abgeführt werden
und können
Ablagerungen an der Welle vermieden werden. Ist die Welle, wie typischerweise
vorgesehen, aus Metall hergestellt, so kann auch die Welle auf diese
Weise sehr gut abgekühlt werden,
auch um unter Ausnutzung der Wärmeleitung
des Metalls Bereiche im Inneren der Unterdruckkammer zu kühlen.
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Zur
Temperierung der die Unterdruckkammer begrenzenden Wandung bzw.
von Wandungsabschnitten kann die Unterdruckkammer in einem komplett
oder bereichsweise doppelwandigem Behälter realisiert sein.
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Es
können
auch einzelne Temperierleitungen außen an dem Behälter angeordnet
sein. Es können
auch Kühlleitungen
so angeordnet und ggf. in die Unterdruckkammer so hineinreichen,
dass sie Rücklaufflächen bzw.
Rücklauftrichter
temperieren bzw. Wärme
von diesen abführen
können.
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In
diesem Zusammenhang wird speziell vorgeschlagen, dass die Temperieranordnung
einen Sammelabschnitt der Vorrichtung heizt, in welchem sich von
dem mindestens einen Schleuderteller abgegebenes Medium sammelt.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die Temperieranordnung einen Abschnitt
der Einlassanordnung oder einen in Fließrichtung des Mediums stromaufwärts der
Einlassanordnung angeordneten Abschnitt der Vorrichtung kühlt.
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Ferner
wird daran gedacht, dass die Temperieranordnung zumindest einen
Abschnitt einer die Unterdruckkammer umgebenden Wand kühlt. Eine andere
zweckmäßige Möglichkeit
ist, dass eine Antriebseinheit zum Drehantrieb des Schleudertellers oder
zumindest dessen Schleuderrands mittels wenigstens einer Drehwelle
oder/und ein Drehlager der Drehwelle oder/und die Drehwelle zumindest
bereichsweise mittels der Temperieranordnung kühlbar ist.
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Es
können
das Medium führende
oder damit wechselwirkende Elemente im Inneren der Unterdruckkammer
durch die Temperieranordnung temperierbar sein.
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Vorzugsweise
ist die Vorrichtung mit einem Druck im Inneren der Unterdruckkammer
gleich oder kleiner als ein Sättigungsdampfdruck
des Mediums betreibbar. Es wird vor allem daran gedacht, dass mit ihr
ein flüssiges
oder pastöses
Auftragmedium entgast werden kann, welches wenigstens ein Bindemittel
und wenigstens ein Pigment umfasst und vorzugsweise einen Feststoffgehalt
zwischen 50 bis 80 Gewichts-% oder/und eine Viskosität zwischen
700 und 4000 mPas aufweist.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Auftragsvorrichtung, umfassend wenigstens
ein Auftragswerk zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums,
insbesondere einer Streichfarbe, zum Beschichten eines Substrats,
insbesondere einer Papierbahn, einer Kartonbahn oder dergleichen.
Erfindungsgemäß ist eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Entlüften
des Mediums vorgesehen, wobei das Auftragswerk direkt oder indirekt
an der Auslassanordnung angeschlossen oder anschließbar ist.
Das Auftragswerk, welches vorzugsweise als Vorhang-Auftragswerk
ausgeführt
ist, kann eine Schlitzdüse
aufweisen, welche das Medium direkt oder indirekt auf das Substrat
abgibt.
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Es
wird beispielsweise an eine Anwendung der Erfindung im Zusammenhang
mit einem Vorhang-Auftragswerk (curtain coater) mit Slot- oder Slide-Düse mit 1:1- Direktauftrag gedacht.
Für andere Auftragsweisen,
beispielsweise „JetFlow
F" ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
ebenfalls nutzbar, dort aber nicht so dringend erforderlich, da
hier meistens noch eine Fertigdosierung nachgeschaltet ist. Betreffend
die Anwendungsmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bestehen grundsätzlich
keine Einschränkungen.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren, insbesondere Auftragsverfahren
oder/und Entgasungsverfahren, bereit, welches unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchgeführt
wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Entgasen eines flüssigen oder
pastösen
Mediums, insbesondere einer Streichfarbe zum Beschichten eines Substrats,
insbesondere einer Papierbahn, einer Kartonbahn oder dergleichen.
Diese Vorrichtung (es kann sich um eine erfindungsgemäße Vorrichtung
entsprechend den vorangehend angesprochenen Aspekten der Erfindung
handeln) umfasst eine Unterdruckkammer, in welcher ein Unterdruck erzeugbar
ist, eine Einlassanordnung, welche das Medium in die Unterdruckkammer
einführt,
eine Auslassanordnung, welche das Medium aus der Unterdruckkammer
abführt
und mindestens einen in der Unterdruckkammer angeordneten Schleuderteller, auf
den in die Unterdruckkammer zugeführtes Medium zuführbar ist,
wobei der Schleuderteller oder zumindest ein Schleuderrand desselben
zur Rotation um eine im Wesentlichen vertikale Drehachse antreibbar
ist. Das Verfahren umfasst erfindungsgemäß – zur Entgasung des Mediums – die folgenden
Schritte:
- – Einlassen
des Mediums in die Unterdruckkammer,
- – Verteilen
des Mediums im Inneren der Unterdruckkammer unter Abschleudern des
Mediums von wenigstens einem Schleuderteller,
- – Auslassen
des Mediums aus der Unterdruckkammer.
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Das
Verfahren umfasst nach der Entgasung des Mediums vorzugsweise ferner
den Schritt:
- – Spülen der Unterdruckkammer und
darin befindliche Komponenten mit einem Spülmedium.
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Üblicherweise
werden die angegebenen Schritte zur Entgasung bzw. Entlüftung des
Mediums gleichzeitig durchgeführt,
da das Medium in der Regel kontinuierlich zugeführt, entgast und abgeführt wird.
Solch ein Entgasungs- bzw. Entlüftungsbetrieb kann
im Prinzip beliebig lange aufrecht erhalten werden. Je nach Produktionserfordernissen
sind Betriebsdauern von einigen Stunden bis zu einigen Tagen üblich. Betreffend
die Verteilung des Mediums ist darauf hinzuweisen, dass es nicht
wichtig ist, dass die Verteilung gleichmäßig ist. Es kommt vor allem darauf
an, dass das Medium eine große
Oberfläche erhält, so dass
die Entlüftungswirkung
verbessert ist. Ist der Entlüfter
bzw. Entgaser nicht im Entgasungs- bzw. Entlüftungsbetrieb, so kann er dann
für einen später durchzuführenden
erneuten Entlüftungs-
bzw. Entgasungsbetrieb gereinigt werden durch Spülen der Unterdruckkammer. Dies
kann manuell oder – vorzugsweise – automatisiert
erfolgen. Solch eine Reinigung ist insbesondere dann auch wichtig,
wenn verschiedene Medien zu entgasen sind. Ferner ist es auch für die Verwendung
eines Entlüfters
nur in Bezug auf ein Medium zweckmäßig, zu reinigen, damit keine
Mediumreste oder Bestandteile des Mediums zurückbleiben, die später nur
noch schwer entfernt werden können
und die Qualität
später
zugeführten Mediums
beeinträchtigen
oder auch den Entlüftungsbetrieb
stören
könnten.
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Weiterbildend
wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung mit einer Steuer-/Regeleinheit
gekoppelt ist, welche nach einem Unterbrechen der Zufuhr des Mediums
die Zufuhr des Spülmediums
startet, um den Schritt des Spülens
der Vorrichtung durchzuführen.
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Ein
solches Verfahren, bei dem nach der Nutzung der Vorrichtung zur
Entgasung automatisch eine Spülsequenz
mit einem Reinigungsmedium, ggf. Wasser, eingeleitet wird, ist sehr
nützlich,
auch im Hinblick auf Gewährleistung
der Funktionsfähigkeit
und ggf. Auftragsqualität
im Falle eines Auftragsmediums, insbesondere Streichmediums. Die
Unterdruckkammer kann dabei automatisch von dem Auftragsmediumkreislauf
getrennt und in einen Reinigungsmediumkreislauf geschaltet werden.
Die Beendigung der Reinigung kann manuell oder automatisch, nach
einem voreingestellten Zeitraum, erfolgen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Figuren gezeigten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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1 zeigt
einen grobschematischen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Entgasungsvorrichtung
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel.
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2 zeigt
einen grobschematischen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Entgasungsvorrichtung
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
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3 zeigt
eine mögliche
Ausgestaltung der Ausführungsbeispiele
gemäß Schnittlinie
A-A oder Schnittlinie B-B in 1 und 2.
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4 zeigt
eine alternativ mögliche
Ausgestaltung der Ausführungsbeispiele
gemäß Schnittlinie
A-A oder Schnittlinie B-B in 1 und 2.
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5 zeigt
einen grobschematischen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Entgasungsvorrichtung
gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für eine Entgasungsvorrichtung 10,
die zum Entgasen eines über
eine Zuführleitung 12 zugeführten Mediums, beispielsweise
eines Auftrags- oder Streichmediums, dient. Es kann sich um eine
hochviskose Streichfarbe handeln.
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Die
Vorrichtung umfasst einen Unterdruckbehälter 14, der über wenigstens
einen nicht dargestellten Anschluss an einer Vakuumpumpe oder Unterdruckpumpe
angeschlossen ist, um in einer von dem Behälter begrenzten Unterdruckkammer 16 Unterdruck,
ggf. ein Vakuum, definiert erzeugen zu können. Es versteht sich, dass
der Vakuumbehälter
mit einem Schauglas, einem Anschluss für eine Druckmessung, einem
Anschluss für
einen Vakuumbrecher und ähnlichem
ausgeführt
sein kann. Der Unterdruckanschluss und weitere Anschlüsse sind
in 1 bei 18 symbolhaft repräsentiert.
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Im
vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgeführten Unterdruckbehälter 14 ist
eine sich in vertikaler Richtung erstreckende Antriebswelle 20 drehbar
gelagert, die durch eine Antriebseinheit (ggf. Motor, insbesondere
Elektromotor) zur Drehung antreibbar ist, beispielsweise mit einer
Drehung von etwa 1000 min–1. Die Antriebseinheit 22 kann
auf einen in der 1 nicht im einzelnen dargestellten
Deckel des Unterdruckbehälters 14 aufgesetzt
oder mit diesem integriert sein.
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Die
Antriebswelle 20 trägt
beim Ausführungsbeispiel
zwei koaxial angeordnete, vertikal gegeneinander versetzte Schleuderteller 24a und 24b, die
auch als Schleuderscheibe, Drehteller oder dergleichen bezeichnet
werden können.
Jeder Schleuderteller weist ausgehend von seinem Außenumfang einen
definierten Abstand zu einer Innenfläche 26 einer Behälterwandung
des Unterdruckbehälters 14 auf,
die für
den unteren Schleuderteller 24b als Prallfläche für von dem
Teller abgeschleudertes Medium dient.
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Dem
oberen Schleuderteller 24a ist ein trichterartiges Leitelement 28 zugeordnet,
dessen nach radial innen gerichtete Innenfläche in einem oberen Bereich
als Prallfläche
für von
dem oberen Schleuderteller 24a abgeschleudertes Medium
dient und das von dieser Prallfläche
ablaufende Medium mit einem unteren Trichterabschnitt dem unteren
Schleuderteller 24b zuführt.
Das von dem unteren Schleuderteller 24b abgeschleuderte,
gegen die Innenfläche 26 treffende
Medium läuft
an dieser Innenfläche ab
und sammelt sich in einem unteren Bereich der Unterdruckkammer 16.
In diesem unteren Bereich gemäß 1 gesammeltes,
durch die Wirkung des Unterdrucks und die Wirkung der Schleuderteller
und der Prallflächen
entgastes Medium ist mit 32 bezeichnet und kann aus dem
Unterdruckbehälter 14 durch einen
Auslass 34 abgezogen werden, insbesondere zum Auftragen
mittels eines zugeordneten Auftragswerks, ggf. Vorhang-Auftragswerks, auf
eine laufende Faserstoffbahn (ggf. Papier- oder Kartonbahn).
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Die
grundsätzliche
Funktionsweise einer derartigen Entgasungsvorrichtung ist im Fachgebiet allgemein
bekannt, und braucht nicht weiter erläutert zu werden. Zur Entgasungswirkung
trägt neben
dem einstellbaren, beispielsweise auf den Sättigungsdampfdruck des Mediums
einstellbaren Unterdruck auch die starke Beschleunigung des Mediums
bzw. von Mediumtröpfchen
auf den Schleudertellern und die plötzliche Abbremsung des Mediums
bzw. von Mediumtröpfchen
durch die Prallflächen
bei.
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Ein
wichtiger Gesichtspunkt ist eine möglichst gleichmäßige Verteilung
des Mediums in dem Unterdruckbehälter,
speziell auf dem oberen Schleuderteller 24a. Hierzu speist
die Zufuhrleitung 12 mehrere das Medium fächerartig
abgebende Düsen 36, die
einen in Umfangsrichtung aufgeweiteten Mediumstrahl 38 mit
wesentlicher Bewegungskomponente in radialer Richtung abgeben, so
dass der Mediumstrahl gegen einen stationär an der Behälterwandung angeordneten
Verteilring 40 trifft und von diesem auf den oberen Schleuderteller 24a abläuft.
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Beide
Schleuderteller sind mit einem Siebring 42a bzw. 42b ausgestattet,
der sich mit dem jeweiligen Schleuderteller dreht und durch den
das dem Schleuderteller zugeführte
Medium unter der Fliehkrafteinwirkung tritt, um dann vom Teller
bzw. dessen Siebring nach außen
gegen die zugeordnete Prallfläche
geschleudert zu werden.
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Beim
Ausführungsbeispiel
weisen die auch als Siebrand bezeichenbaren Siebringe noch eine Haltefunktion
für eine
dem jeweiligen Schleuderteller zugehörige Separierscheibenanordnung 44a bzw. 44b auf,
die beispielsweise entsprechend 3 von einer
einteiligen Separierscheibe 44' oder entsprechend 4 von
zwei gesonderten Separierscheibenelementen 44'' gebildet sein kann. Gemäß 3 ist
die Separierscheibe mit eine Innenverzahnung bildenden Zähnen 46 und
Zahnzwischenräumen 48 ausgeführt, die
sich in Umfangsrichtung abwechseln. Die Zähne 46 bilden Ableiteflächen für von oben
zugeführtes
Medium und die Zahnzwischenräume 48 bilden
Durchlässe
für von
oben zugeführtes
Medium.
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Gemäß 4 bilden
die bezogen auf die Welle 20 bzw. deren Drehachse diametral angeordneten
Separierscheibenelemente 44'' jeweils eine Ableitefläche, und
die diametral einander dazwischen gegenüberliegenden freien Zwischenräume 49 bilden
jeweils einen Durchlass für
das von oben zugeführte
Medium. Im Falle des oberen Schleudertellers 24a bewirkt
diese Zuführung
von oben der Verteilring 40 und im Falle des unteren Schleudertellers 24b bewirkt
diese Zuführung
das trichterartige Leitelement 28.
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Bezug
nehmend auf die Ausführungsvariante
gemäß 4 ist
anzumerken, dass auch mehr als nur zwei Separierscheibenelemente 44" vorgesehen sein
könnten.
Es könnte
eine Innenverzahnung ähnlich
wie bei 3 realisiert sein, bei der die
einzelnen Zähne
aber von einzelnen gesonderten Separierelementen gebildet sind,
die nur unter Vermittlung des Siebrands miteinander verbunden sind.
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Die
Separierscheibenanordnung 44 (44a bzw. 44b,
ggf. 44' oder 44'') dreht sich mit dem Siebrand 42a bzw. 42b und
einem unmittelbar an der Antriebswelle 20 angebrachten
Scheibenelement 50a bzw. 50b des betreffenden
Schleudertellers 24a bzw. 24b mit. Durch die Zähne 46 der
Separierscheibe 44 bzw. durch die Separierscheibenelemente 44'' wird das von oben zugeführte Medium
aufgefangen, also aus dem sich nach unten bewegenden Mediumzustrom
heraussepariert und aufgrund der aus der Drehung resultierenden
Fliehkraft nach radial außen
abgeleitet, gegen den Siebring 42a bzw. 42b zu
einer Abrisskante oder einem Abrissbereich, von dem aus das Medium
in Richtung nach radial außen
entsprechend den wirkenden Kräften
gegen die jeweilige Prallfläche
abgeschleudert wird.
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Das
durch die Zahnzwischenräume 48 bzw. die
freien Bereiche 50 durchgelassene Medium fällt auf
das Scheibenelement 50a bzw. 50b und wird dort ebenfalls
nach radial außen
gegen den Siebring 52a bzw. 52b durch die Fliehkraft
abgeleitet und löst
sich dann von einer Abrisskante oder einem Abrissbereich, um gegen
die zugeordnete Prallfläche
geschleudert zu werden.
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Durch
die Ausführung
der Schleuderteller mit der jeweiligen Separierscheibenanordnung
sind jeweils zwei gegeneinander versetzte, in 1 durch Pfeile
nach radial außen
symbolisierte Abrisskanten bzw. Abrissbereiche definiert, so dass
das Medium für
beide Schleuderteller jeweils in zwei übereinander angeordneten Vertikalebenen
bzw. Vertikalbereichen vom Schleuderteller 24a bzw. vom
Schleuderteller 24b abgeschleudert wird. Pro Schleuderteller
wird das Medium also in zwei Teilströme aufgeteilt, die den Schleuderteller
vertikal gegeneinander versetzt verlassen. Hierdurch wird erreicht,
dass das abgeschleuderte Medium in vertikaler Richtung verteilt
auf die zugeordnete Prallfläche
trifft. Es prallen so mehr Mediumtropfen auf eine „frische", noch nicht oder
nur vergleichsweise gering mit Medium beaufschlagte Prallfläche, so
dass eine größere Entlüftungswirkung erreicht
werden kann. Man kann auch mehr als zwei entsprechende Vertikalbereiche
vorsehen, indem mehrere Separierscheibenanordnungen übereinander
für den
jeweiligen Schleuderteller vorgesehen werden.
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Eine
Verbesserung gegenüber
der Ausführungsform
der 1 kann dadurch erreicht werden, dass man für die beiden
Schleuderteller jeweils eine zusätzliche
Prallflächenanordnung
vorsieht, die zweckmäßig für den unteren
der beiden Teilströme als
Prallfläche
dient und es so vermeidet, dass der untere, vom Schleuderteller
abgeschleuderte Mediumstrom auf von oben an der Prallfläche ablaufendes Medium
aufgrund des oberen Teilstroms trifft. Diese zweckmäßige Weiterbildung
ist im Ausführungsbeispiel
der 2 realisiert. Es werden im Folgenden nur die Unterschiede
der Ausführungsform
der 2 gegenüber
der Ausführungsform
der 1 erläutert, unter
Verwendung der gleichen oder analoger Bezugszeichen.
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Ein
Unterschied gegenüber
der Ausführungsform
in 1 ist eine andere Mediumzuführung und Mediumverteilung.
Gemäß 2 wird
das über die
Zuführleitung 12 zugeführte Medium
von den Düsen 36 auf
einen zusätzlichen
oberen Schleuderteller 24c mit einem Siebrand 42c gesprüht, und
zwar durch um die Antriebswelle 20 verteilt angeordnete, auffächernde
Sprühdüsen 26 möglichst
gut um die Antriebswelle 20 auf der Telleroberfläche verteilt.
Das zugeführte
Medium wird dann auf der Telleroberfläche durch die wirkende Fliehkraft
nach radial außen abgeleitet,
gegen den Siebring 42c, und das Medium wird dann von einer
jeweiligen Abrisskante bzw. einem Abrissbereich nach radial außen abgeschleudert,
und zwar gegen ein zusätzliches
oberes Leitelement 52, welches in einem oberen Bereich
mit seiner radial inneren Oberfläche
als Prallfläche
dient und mit seinem unteren, sich nach radial innen verjüngenden Bereich
das an dem Leitelement ablaufende Medium dem mittleren Schleuderteller 24a zuführt, welcher ebenso
wie der untere Schleuderteller 24b mit einer Separierscheibenanordnung 44a bzw. 44b (beispielsweise
entsprechend 3 oder 4) ausgestattet
ist. Dem mittleren Schleuderteller 24a ist analog zu dem
oberen Schleuderteller 24a der Ausführungsform von 1 das
Leitelement 28 zugeordnet. Zusätzlich ist ein gesonderter
Prallring 54a vorgesehen, der für den unteren, den mittleren
Schleuderteller 24a verlassenden Mediumteilstrom eine gesonderte
Prallfläche
bereitstellt. Für
den oberen, den mittleren Schleuderteller 24a verlassenden
Teilstrom bildet das Leitelement 28 die Prallfläche. In
entsprechender Weise ist dem unteren Schleuderteller 24b ein
Prallring 24b zugeordnet, der für den unteren, den Schleuderteller 24b verlassenden
Teilstrom eine gesonderte Prallfläche bereitstellt. Für den oberen, diesen
Schleuderteller verlassenden Teilstrom bildet ein ringförmiger Flächenabschnitt
der Innenfläche 26 des
Unterdruckbehälters 14 die
Prallfläche.
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Durch
die zusätzlichen
Prallringe wird erreicht, dass der jeweils untere Mediumteilstrom
nicht auf einen von oben an der Prallfläche ablaufenden Mediumstrom
aufgrund eines vertikal weiter oben auftreffenden Teilmediumstroms
trifft. Die Entgasungswirkung wird hierdurch verbessert. Die Prallringe
können
durch eine Ständeranordnung
am Leitelement 28 bzw. an der Wandung des Behälters 14 gehalten
sein. Die Leitelemente 28 und 52 können entsprechend
durch eine jeweilige Ständeranordnung an
der Wandung des Behälters 14 gehalten
sein.
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Ein
weiteres, sich stärker
von den vorangehend schon behandelten Ausführungsbeispielen unterscheidendes
Ausführungsbeispiel
zeigt 5. Es ist ein oberer Schleuderteller 24a und
ein unterer Schleuderteller 24b vorhanden, und dem oberen Schleuderteller 24a ist
ein trichterartiges Leitelement 28 zugeordnet, welches
als Prallfläche
für vom
oberen Schleuderteller 24a abgeschleudertes Medium dient
und dieses Medium dann dem unteren Schleuderteller 24b zuführt.
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Die
Zufuhr von zu entgasendem Medium erfolgt über die Zufuhrleitung 12 in
einen Sammelbereich 62, der von einem auf dem Schleuderteller 24a angeordneten
Sammelring 60 begrenzt ist. In dem Sammelbereich 62 befindliches,
zu entgasendes Medium ist in 5 mit 64 bezeichnet.
Aufgrund fortgesetzter Mediumzufuhr sowie auch aufgrund wirkender
Fliehkräfte
tritt Medium über
den Sammelring 62 nach radial außen, wie durch Pfeile angedeutet,
und läuft
dann auf der nach unten gekrümmten
Oberfläche
des Schleudertellers 24a ab nach radial außen und
unten. Die Tellerkrümmung
realisiert einen vertikal ausgedehnten Abrissbereich, an dem sich
durch Fliehkraftwirkung Medium löst
bzw. Mediumtröpfchen lösen, also
abgeschleudert und gegen die vom Leitelement 28 bereitgestellte
Prallfläche
geschleudert werden. Es resultiert ein vertikal stark aufgefächerter Mediumstrom,
der den Schleuderteller verlässt
und vertikal verteilt auf die Prallfläche trifft.
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In
entsprechender Weise ist der untere Schleuderteller 24b mit
nach unten gekrümmter Oberfläche ausgestattet,
um ebenfalls den zugeführten
Mediumstrom in einem vertikal stark aufgefächerten Mediumstrom abzuschleudern
und vertikal verteilt auf die von der Behälterinnenwand gebildete Prallfläche zu schleudern.
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Betreffend
den der Medienverteilung in Umfangsrichtung dienenden Sammelring 60 ist
noch anzumerken, dass dieser zusammen mit der Oberfläche des
Pralltellers 24a gewissermaßen ein „Mediumbecken" bildet, in dem sich
das Medium sammelt und sich so gleichmäßig um die Antriebswelle 20 verteilt.
Für eine
Erleichterung einer Reinigung beispielsweise durch eine automatische
Spülsequenz, kann
das Becken aber auch mit in Umfangsrichtung verteilten Durchlässen in
einem Bodenbodenbereich ausgestattet sein, so dass Mediumreste im
Sammelbereich leichter entfernbar sind.
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Betreffend
alle Ausführungsbeispiele
kann eine automatische Spülung
durch Zufuhr eines Reinigungsmediums, beispielsweise Wasser, ggf.
mit Reinigungszusatz, realisiert sein, die vorzugsweise vollautomatisch
unter der Steuerung einer zugeordneten Steuereinheit erfolgt. Das
Reinigungsmedium kann über
die Zufuhrleitung 12 sowie auch über zusätzliche Spülzuläufe bzw. Spüldüsen zugeführt werden.
-
Alle
Ausführungsformen
können
mit Temperiereinrichtungen zum vorzugsweise gesteuerten, höchstvorzugsweise
geregeltem Kühlen
bzw. Erwärmen
verschiedener Vorrichtungsbereiche bzw. Vorrichtungskomponenten
ausgeführt
sein. Auf diese Weise kann beispielsweise für den Entlüftungsbetrieb ein Unterdruck
entsprechend dem Sättigungsdampfdruck
des Mediums eingestellt werden. Schwer zu reinigende Bereiche können auf
einem reduzierten Temperaturniveau gehalten werden, um eine Kondensation
von Wasserdampf zu erreichen, so dass auftreffendes Medium sich
nicht festsetzen, sondern leichter ablaufen kann.
-
Über den
jeweiligen Auslass 34 abgezogenes Medium kann direkt der
weiteren Verarbeitung bzw. Anwendung zugeführt werden. Es wird speziell (aber
nicht ausschließlich)
an das Streichen einer Faserstoffbahn gedacht.
-
Eine
Vorrichtung zum Entgasen eines flüssigen oder pastösen Mediums,
insbesondere einer Streichfarbe zum Beschichten eines Substrats,
insbesondere einer Papierbahn, einer Kartonbahn oder dergleichen,
umfassend eine Unterdruckkammer, in welcher ein Unterdruck erzeugbar
ist, eine Einlassanordnung, welche das Medium in die Unterdruckkammer
einführt,
eine Auslassanordnung, welche das Medium aus der Unterdruckkammer
abführt,
und mindestens einen als Ganzes oder zumindest abschnittsweise,
insbesondere betreffend einen Schleuderrand, zur Rotation um eine
im Wesentlichen vertikale Drehachse antreibbaren, in der Unterdruckkammer
angeordneten Schleuderteller, auf den in die Unterdruckkammer zugeführtes Medium
zuführbar
ist, zeichnet sich durch eine derartige Ausführung des Schleudertellers
oder wenigstens eines mehrerer Schleuderteller aus, dass dem Schleuderteller
zugeführtes
Medium von diesem über
einen Vertikalbereich verteilt durch die Rotation abschleuderbar
ist.
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- 10
- Entgasungsvorrichtung
- 12
- Zufuhrleitung
- 14
- Unterdruckbehälter
- 16
- Unterdruckkammer
- 18
- Anschlüsse und
dergleichen
- 20
- Antriebswelle
- 22
- Antriebseinheit
- 24a,
b, c
- Schleuderteller
- 26
- Innenfläche
- 28
- Leitelement
- 30
- unterer
Bereich des Unterdruckbehälters
- 32
- entgastes
Medium
- 34
- Auslass
- 36
- Düsen
- 38
- Mediumstrahl
- 40
- Verteilring
- 42a,
b, c
- Siebring
- 44a,
b
- Separierscheibenanordnung
- 44'
- Separierscheibe
- 44''
- Separierscheibenelement
- 46
- Zahn
- 48
- Zahnzwischenraum
- 49
- Zwischenraum
- 50a,
b
- Scheibenelement
- 52
- Leitelement
- 54a,
b
- Prallring
- 60
- Sammelring
- 62
- Sammelbereich
- 64
- zu
entgasendes Medium