DE3032906C2 - Drehtrommelvorrichtung zum Beschichten bzw. Dragieren von körnigem Feststoff-Gut - Google Patents
Drehtrommelvorrichtung zum Beschichten bzw. Dragieren von körnigem Feststoff-GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehtrommelvorrichtung zum Beschichten bzw. Dragieren von körnigem
Feststoff-Gut nacn dem Oberbegriff des Patentanspruches. Solches Feststoff-Cut kommen z. B. Tabletten,
einen Katalysator tragende Teilchen und dgl. sein.
Für das Beschichten bzw. Dragiiven von körnigem
Feststoff-Gut bzw. Granulat sind bereits verschiedene Vorrichtungen entwickelt worden. Eine bisherige
Vorrichtung dieser Art umfaßt eine drehbare Trommel, bestehend aus einem zylindrischen Abschnitt und
Seiten- bzw. Stirnwänden, wobei die Wand des zylindrischen Abschnitts perforiert ist. Die eine
Stirnwand weist eine Einlaß-/Auslaßöffnung zum Einbringen des körnigen Guts in die Drehtrommel auf,
während die andere Stirnwand mit einer drehbaren Welle verbunden ist, die ihrerseits mit einem Elektromotor
in Antriebsverbindung steht. Ein den perforierten Zylinderabschnitt der Trommel umschließender Ringmantel
ist durch Trennwände in eine obere Einlaßleitung und eine untere Auslaßleitung unterteilt. Ein
Einlaßrohr und ein Auslaß- oder Absaugrohr stehen mit dem Ringmantel an diametral gegenüberliegenden
Stellen in Verbindung, so daß die Heißluft o. dgl. Medium vom Einlaßrohr über die Einlaßleitung durch
die Öffnungen im Zylinderabschnitt der Trommel, durch die Trommel, wiederum durch die öffnungen im
Zylinderabschnitt, durch die Auslaßleitung und das Auslaß- oder Absaugrohr führbar ist. Bei der Drehung
der Trommel entsteht eine Taumel- bzw. Rollschicht des körnigen Feststoff-Guts, das dabei mit einer ein
Überzugsmittel enthaltenden Überzugsflüssigkeit besprüht wird. Die auf der Oberfläche des körnigen Guts
aufgebrachte Überzugsflüssigkeit wird durch den beschriebenen Heißluftstrom eingetrocknet.
Bei dieser bisherigen Vorrichtung treten jedoch einige Partikel der Überzugsflüssigkeit durch die
Rollschicht hindurch, um sich an den Wänden der kleinen Öffnungen im Zylinderabschnitt der Trommel
sowie in der Nähe dieser öffnungen abzusetzen. Da die Heißluft diese kleinen Öffnungen durchströmt, verdampft
die Überzugsflüssigkeit unter Zurücklassung von Ablagerungsschichten des Oberzugsmittels. Bei der
Drehung der Trommel kommen diese kleinen Öffnungen in Ausrichtung auf die Einlaßleitung, wobei durch
die über diese Öffnungen in die Trommel einströmende Heißluft die Ablagerungsschichten des Oberzugsmittels
abgelöst werden, um in die Trommel hineinzufallen. Das beschichtete Gut wird somit durch diese abgc irennten
ίο Überzugsmittelteilchen verunreinigt
Zur Vermeidung dieses Problems sind bereits verschiedene verbesserte Vorrichtungen beschrieben
worden. Im Gegensatz zur vorstehend erläuterten Vorrichtung, bei welcher die Heißluft die kleinen
is Öffnungen im Zylinderabschnitt der Trommel durchströmt,
wird bei diesen Vorrichtungen die Heißluft über die Drehtrommelwand abgeführt, aber praktisch im
Zentrum der Trommel über eine Öffnung in ihrer einen
Stirnwand unmittelbar eingeleitet
Beim Beschichten oder Dragieren von körnigem Gut in einer solchen Vorrichtung ist es wesentlich, daß das
Gut wirksam mit der eingesprühten Überzugsflüssigkeit überzogen wird. Zu diesem Zweck wird die Heißluft
nicht nur für das Trocknen des Guts, sondern auch zur Mitführung und Leitung des Überzugsflüssigkeit-Sprühnebels
von der Oberseite der Trommel in Richtung auf die Rollschicht des .körnigen Guts benutzt, wodurch die
Beschichtungswirksamkeit merklich verbessert werden kann. Bei den bisherigen Vorrichtungen der beschriebenen
Art läßt sich jedoch ein solcher Heißluftstrom nicht erreichen, vielmehr strömt dabei die Heißluft wahllos in
verschiedenen Richtungen, so daß sich der Überzugsflüssigkeit-Sprühnebel innerhalb der Trommel in allen
Richtungen verteilt und sich an der gesamten Innenwandfläche der Trommel absetzt, wodurch sich
Ablagerungen bilden.
Bei einer aus der OS-PS 39 34 545 bekannten Beschickungsvorrichtung wird Luft zu einem Lufteinlaß
gespeist und von dort in eine Trommel über deren
■<o unteren Quadranten eingegeben. Aus der Trommel wird
die Luft durch deren obere Hälfte in eine Entiadungsleitung abgegeben. Der Lufteinlaß erstreckt sich axial über
einen perforierten Abschnitt der Trommel und dehnt sich dabei bis zum Rand des gesamten unteren
■'S Quadranten aus. Dies bedeutet, daß sich der Lufteinlaß
über die gesamte axiale Länge der Trommel erstreckt Damit liegt aber der gesamte perforierte Abschnitt
der Trommel dem Lufteinlaß gegenüber, wenn die Trommel gedreht wird. Derselbe Abschnitt liegt dann
so auch einer Entladungsleitung gegenüber, wenn die
Trommel entsprechend weitergedreht wird.
Dies bedeutet, daß die auf der Innenwand der Trommel angesammelten Ablagerungsschichten am
Lufteinlaß abgelöst werden und in die Trommel fallen, so daß diese so abgetrennten Ablagerungsschichten das
Gut verunreinigen.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung einer Drehtrommelvorrichtung zum Beschichten oder Dragieren
von körnigem Feststoff-Gut, bei welcher das
Ablösen der Überzugsmittelablagerungen in und an den kleinen öffnungen in der Zylinderwand der Drehtrommel
verhindert werden kann, so daß eine Verunreinigung des behandelten bzw. beschichteten körnigen Guts
durch abgelöste Ablagerungen vermieden wird.
•=5 Diese Aufgabe wird bei einer Drehtrommelvorrichtung
zum Beschichten bzw. Dragieren von körnigem Feststoff-Gut, mit einer Drehtrommel mit einem
perforierten Zylinderabschnitt, mit einer den Zylinder-
abschnitt umschließenden und die Drehtrommel drehbar lagernden Trageinrichtung, mit in der Trageinrichtung
gebildeten Einlaß- und Auslaßleitungen, die zum perforierten Zylinderabschnitt der Drehtrommel hin in
der Weise offen sind, daß ein Gas von der Oberseite der Drehtrommel zu einer in ihr gebildeten Taumel- oder
Roüschicht des körnigen Guts hin führbar ist, mit einem mit der Einlaßleitung verbundenen Einlaßrohr, mit
einem mit der Auslaßleitung verbundenen Auslaß- oder Absaugrohr, mn einem Antrieb für die Drehtrommel
und mit einer in der Drehtrommel vorgesehenen Sprüheinrichtung zum Versprühen einer Oberzugsflüssigkeit
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Trageinrichtung ein Tragring ist, und daß der perforierte
Zylinderabschnitt der Drehtrommel so unterteilt ist, daß die der Öffnung der Einlaßleitung zugewandte
Fläche nicht mit der Öffnung der Auslaßleitung in Obereinstimmung bringbar ist
Bei der Erfindung ist also die Auslaßleitung versetzt zur Einlaßleitung angeordnet, so daß bei einer Drehung
der Drehtrommel niemals die Bereiche des Zylinderabschnittes, die an der Einiaßieitung anüegen. in
Berührung mit der Auslaßleitung kommen. Außerdem ist bei der Erfindung die Trageinrichtung als Tragring
ausgebildet wodurch eine besonders gute Lagerung der Drehtrommel erreicht wird.
Im folgenden ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine teilweise aufgeschnittene perspektivische Darstellung einer Drehtrommelvorrichtung gemäß der
Erfindung,
Fig.2 eine im Schnitt gehaltene Vorderansicht der
Drehtrommelvorrichtung nach F i g. 1,
Fig.3 eine im Schnitt gehaltene Aufsicht auf die Drehtrommelvorrichtung nach F i g. 1 und -»
Fig.4 eine in Vergrößerung gehaltene schematische
Darstellung zur Verdeutlichung des Absetzens und Anwachsens von Ablagerungen eines Überzugsmittels.
Im folgenden ist die Erfindung anhand einer Drehtrommelvorrichtung zum Beschichten bzw. Dragieren
von Tabletten beschrieben. In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Drehtrommelvorrichtung zur Verdeutlichung
ihres Aufbaus in perspektivischer Darstellung veranschaulicht, während sie im folgenden speziell
in Verbindung mit den F i g. 2 und 3 erläutert werden wird. Tabletten werden in einer Doppelkegel-Drehtrommel
1 dragiert, die mehrere nicht dargestellte Leitbleche enthält. Bei der Drehung der Drehtrommel 1
im Uhrzeigersinn werden die Tabletten durch die Leitbleche umgewälzt und dabei mit einer ein '"
Überzugsmittel enthaltenden Überzugsflüssigkeit besprüht. Anschließend werden die überzogenen Tabletten
zum Verdampfen eines in der Überzugsflüssigkeit enthaltenen Lösungsmittels getrocknet, und hierauf aus
der Drehtrommelvorrichtung ausgetragen.
Ein Zylinderabschnitt 8 der Drehtrommel 1 besteht aus luftdurchlässigem Plattenmaterial, d. h. perforiertem
Metallblech mit aufgestanzten öffnungen, über welche Heißluft in den Zylinderabschnitt 8 einbia sbar ist.
Eine im Zentrum einer einen Seiten- bzw. Stirnplatte 2 montierte drehbare Welle 3 trägt ein Zahnrad oder
eine Riemenscheibe 4, das bzw. die antriebsmäßig mit einem nicht dargestellten Elektromotor verbunden ist.
durch den die Drehtrommel 1, wie erwähnt, im Uhrzeigersinn antreibbar ist.
An der anderen Seiten- oder Stirnplatte 5 ist ein Tab!etteneinlaß/-auslaQ 6 mit einem Verschluß 7
voreesehen. über den du.1 Tabletten in die Drehtrommel
1 einfüllbar und aus ihr austragbar sind. Die Drehtrommel 1 ist drehbar in einem Tragring 11 gelagert, welcher
den Zylinderabschnitt 8 umschließt Der Tragring IJ bildet einen Schacht bzw. eine Leitung, der bzw. die mit
einem Heißluft-Einlaßrohr 12 und einem Auslaßrohr 13 in Verbindung steht Auf Axialabstände verteilte
Trennwände 14 erstrecken sich praktisch über einen Viertel-Kreisbogen b (vgl. Fig.2) des Umfangs des
Tragrings 11 in der Weise, daß sie eine sich radial einwärts öffnende und mit dem Einlaßrohr 12 in
Verbindung stehende Heißluft-Einlaßleitung 9 bilden. Zwischen den Innenenden der Trennwände 14 und dem
Zylinderabschnitt 8 der Drehtrommel 1 sind nicht dargestellte, an sich bekannte Dichtmittel vorgesehen.
Auf ähnliche Weise sind der Einiaßieitung 9 im wesentlichen diametral gegenüberliegende und sich
radial einwärts öffnende Auslaßleitungen 10 durch Trennwände 15 festgelegt, die sich über einen
Kreisbogen a (Fig.2) erstrecken. Diese Auslaßleitungen
10 stehen mit dem Auslaßrohr 13 in Verbindung. Zwischen den Innenenden der Trenv *'ände 35 und dem
Zyiinderabschnitt 8 der Drehtrommel 1 sind wiederum
an sich bekannte Dichtmittel vorgesehen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Öffnungsfläche
der Auslaßleitungen 10 etwa doppelt so groß wie diejenige der Einlaßleitung 9, weiche ersterer diametral
gegenüberliegt Das Öffnungsflächenverhältnis kann je nach der gewünschten Durchsatzmenge der Heißluft,
der Leistung eines an das Auslaßrohr 13 angeschlossenen Absauggebläses o. dgl. und den anderen Betriebsbedingungen
beliebig gewählt werden. Wesentlich ist jedoch, daß die radial einwärts gerichteten Öffnungen
von Einlaß- und Auslaßleitung 9 bzw. 10 in Umfangsrichtung nicht auf einer gemeinsamen Linie liegen,
sondern gegeneinander versetzt sind.
Über eine Sprühdose 16 ist eine Überzugsflüssigkeit auf das Feststoff-Gut aufsprühbar.
Im folgenden ist die Arbeitsweise der Drehtrommelvorrichtung mit dem vorstehend beschriebenen Aufbau
erläutert. Nach dem Einfüllen einer Tablettencharge in die Drehtrommel 1 wird diese im Uhrzeigersinn in
Drcnung versetzt, so daß die Tabletten in Rollbewegung versetzt und durch die Leitbleche umgewälzt werden.
Infolgedessen nimmt die Tablettcnmasse in dem Kreisbogenabschnitt a gemäß F i g. 2 eine sichelförmige
Konfiguration ein, d. h, es bildet sich eine Taumel- bzw. Rollschicht. Die Heißluft wird über das Einlaßrohr 12,
die Einlaßleitung 9 und den perforierten Zylinderabschnitt 8 der Drehtrommel 1 eingeführt, während die
RoHschicht über die Sprühdüse 16 mit einer Überzugsflüssigkeit besprüht wird. Da sich die Drehtrommel 1
dreht, strömt die Heißluft vom Bereich des Kreisbogens b zum Bereich des Kreisbogens a, d. h. durch die
Rolls :"richt, unter Trocknung der Tabletten. Die Heißluft strömt sodann über den perforierten Zylinderabschnitt
8, die Auclaßleitungen 10 und das Auslaß- oder Absaugrohr 13 ab.
Ein Teil der eingeführten Überzugsflüssigkeit durchströmt die Rollpchicht und kleine Öffnungen 18 (F i g. 4)
im Zylinderabschiiitt 8 an den Einlassen in Richtung auf
den Auslaßleitungen 10 gegenüberliegende Stellen, wie dies durch Doppelpfeile c in F i g. 3 angedeutet ist.
Infolgedessen setzt sich Überzugsflüssigkeitsnebel an den Wänden der kleinen öffnungen 18 ab. um durch die
diese Öffnungen durchströmenden Heißluftströme getrocknet zu werden. Dabei lagert sich Überzugsmittel
17 zunehmend an den Wänden der kleinen Öffnungen
18 und an den diesen benachbarten Bereichen der
Außenfläche des Zylinderabschniits 8 ab (vgl. F i g. 4).
Die diese Überzugsmittelablagerungen aufweisenden öffnungen 18 laufen jedoch im Bereich des Kreisbogens
b nicht über die radial einwärts gerichtete öffnung der Einlaßleitung 9, so daß die Heißluft diese die
Ablagerungen aufweisenden Öffnungen 18 nicht durchströmt und mithin die Überzugsnimelablagerungen
durch die in die Drehtrommel 1 einströmende Heißluft
nicht abgelöst werden. Infolgedessen winl eine Verunreinigung
der Tabletten durch abgelöste Ablagerungen einwandfrei verhindert.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Drehtrommelvorrichtung zum Beschichten bzw. Dragieren von körnigem Feststoff-Gut, mit einer Drehtrommel mit einem perforierten Zylinderabschnitt, mit einer den Zylinderabschnitt umschließenden und die Drehtrommel drehbar lagernden Trageinrichtung, mit in der Trageinrichtung gebildeten Einlaß- und Auslaßleitungen, die zum perforierten Zylinderabschnitt der Drehtrommel hin in der Weise offen sind, daß ein Gas von der Oberseite der Drehtrommel zu einer in ihr gebildeten Taumeloder Rollschicht des körnigen Guts hin führbar ist, mit einem mit der Einlaßleitung verbundenen Einlaßrohr (12), mit einem mit der Auslaßleitung verbundenen Auslaß- oder Absaugrohr, mit einem Antrieb für die Drehtrommel und mit einer in der Drehtrommel vorgesehenen Sprüheinrichtung zum Versprühen einer Oberzugsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Trageinrichtung ein Tragring (< i>ist, und daß der perforierte Zylinderabschnitt (8) der Drehtrommel (1) so unterteilt ist, daß die der Öffnung der Einlaßleitung (9) zugewandte Fläche nicht mit der Öffnung der Auslaßleitung (10) in Obereinstimmung bringbar ist.
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