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Die
Erfindung betrifft einen mehrteiligen Verbinder zur Befestigung
eines Wandelements auf einem Betonuntergrund mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Verbindungsanordnung mit einem
derartigen Verbinder mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
8.
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Im
Fertighausbau besteht die Aufgabe, Wandelemente auf einem Betonuntergrund,
beispielsweise auf einer Kellerdecke, zu befestigen. Der Untergrund
kann prinzipiell auch ein sonstiges Mauerwerk sein. Die Wandelemente
bestehen im Fertighausbau aus einem Rahmen aus Holzbalken, wobei
der Rahmen mit einer Beplankung/Verschalung versehen ist. Es ist
bekannt, an einer Unterseite des Rahmens Füße anzubringen, die unter Verwendung
von Dübeln
mit dem Betonuntergrund verschraubt werden. Die Füße sind üblicherweise
Stahlblechteile. Dabei besteht das Problem, dass die Füße passgenau
zu den Dübeln
im Betonuntergrund sein müssen,
um die Füße verschrauben
zu können.
Ansonsten sind Nacharbeiten erforderlich, die sehr aufwendig sein können. Auch
kann eine Zugänglichkeit
von Schrauben oder Muttern zum Verschrauben der Wandelemente mit
dem Betonuntergrund ein Problem darstellen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Verbinder und eine Verbindungsanordnung
vorzuschlagen, die eine Lage- oder Positionstoleranz aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der Ansprüche
1 und 8 gelöst.
Der erfindungsgemäße Verbinder
ist mehrteilig, er weist ein wannenartiges Grundteil und ein Ankerteil
auf, das teilweise in das Grundteil einbringbar ist. Das Grundteil
wird an oder auf dem Betonuntergrund befestigt, beispielsweise mit
Hilfe eines oder mehrerer Dübel mit
dem Betonuntergrund verschraubt. Da das Wandelement noch nicht aufgestellt
ist, ist der Betonuntergrund frei zugänglich und das Verschrauben
des Grundteils mit dem Betonuntergrund ohne Einschränkung der
Zugänglichkeit
möglich.
Das Ankerteil wird mit dem Wandelement verbunden, beispielsweise
mit Holzschrauben verschraubt, genagelt oder angeklebt. In das wannenartige
Grundteil wird eine aushärtende
Masse, beispielsweise ein Harz oder ein Mörtel eingefüllt, und das Wandelement wird
aufgestellt. Dabei taucht das am Wandelement befestigte Ankerteil
in das auf dem Betonuntergrund befestigte Grundteil ein und die
aushärtende
Masse verbindet das Ankerteil mit dem Grundteil und damit das Wandelement
mit dem Betonuntergrund. Das Ankerteil weist Spiel in horizontaler
Richtung, d. h. parallel zu einer Oberfläche des Betonuntergrundes,
auf, so dass Ungenauigkeiten in der Positionierung des Grundteils
auf dem Betonuntergrund, des Ankerteils am Wandelement und des Wandelements
auf dem Betonuntergrund ausgeglichen werden. Das Ankerteil kann
bei der Herstellung des Wandelements in einem Fertighauswerk mit
dem Wandelement verbunden werden. Grundsätzlich ist es möglich, das Grundteil
mit einem oder mehreren Ankern auszubilden und beim Gießen des
Betons an einer vorgesehenen Stelle in den Betonuntergrund einzusetzen.
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Die
Erfindung hat den bereits angegebenen Vorteil der Toleranz in horizontaler
Richtung. Hinzu kommt eine Toleranz in vertikaler Richtung durch eine
unterschiedliche Eintauchtiefe des Ankerteils in das Grundteil.
Weist beispielsweise der Betonuntergrund an der Stelle, an der das
Grundteil befestigt ist, eine Erhöhung oder Vertiefung auf oder
muss die Höhe
des Wandelements geändert
werden, wird dies vom erfindungsgemäßen Verbinder ausgeglichen. Weiterer
Vorteil ist eine Kraftübertragung
in allen Richtungen. Ein zusätzlicher
Vorteil ist die Möglichkeit
der Vormontage von Grundteil und Ankerteil, der Verbinder kann vor
der Aufstellung des Fertighauses befestigt werden, so dass am Tag
der Aufstellung des Fertighauses nur die aushärtende Masse in das Grundteil
eingefüllt
und das Wandelement aufgestellt werden muss. Weiterer Vorteil ist
eine günstige
Kraftübertragung,
weil Kräfte
zentral am Grundteil und am Ankerteil angreifen. Das Ankerteil kann
so gestaltet und am Wandelement befestigt sein, dass es nicht seitlich übersteht.
Dadurch werden Transportprobleme und Beschädigungen anderer Wandelemente durch
seitlich abstehende Teile vermieden. Der erfindungsgemäße Verbinder
ist Wetter unabhängig.
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Um
eine mechanische Festigkeit der Verbindung des Ankerteils mit dem
Grundteil zu erhöhen, sehen
Ausgestaltungen der Erfindung eine oder mehrere Hinterschneidungen
am Grundteil und/oder am Ankerteil vor. Zur Bildung der Hinterschneidung kann
das wannenartige Grundteil einen nach innen gerichteten Rand aufweisen.
Das Ankerteil kann eine die Hinterschneidung bildende Fußplatte
aufweisen. Auch können
Hakenelemente am Grundteil und/oder am Ankerteil vorgesehen sein,
die Hinterschneidungen bilden.
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Die
erfindungsgemäße Verbindungsanordnung
ist vorstehend an Hand der Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verbinders
erläutert
worden. Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, dass das Grundteil
versenkt im Betonuntergrund und/oder das Ankerteil versenkt im Wandelement
angebracht ist. Dabei meint versenkt, dass das Grundteil nicht über die
Betonoberfläche
und das Ankerteil nicht aus dem Wandelement vorsteht. Eine im Betonuntergrund
versenkte Anbringung des Grundteils hat den Vorteil, dass das Wandelement
auf den Betonuntergrund aufgesetzt werden kann. Den gleichen Vorteil
hat die im Wandelement versenkte Anbringung des Ankerteils. Hier
kommt hinzu, dass Transportschäden
vermieden werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Übersichtsdarstellung
der Verwendung der Erfindung;
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung
mit einem erfindungsgemäßen Verbinder;
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung
mit einem erfindungsgemäßen Verbinder;
und
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4 eine
weitere Verwendung der Erfindung.
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1 zeigt
einen Bruchteil eines Rahmens 10 eines im Übrigen nicht
dargestellten Wandelements eines Fertighauses sowie eine betonierte
Kellerdecke 12, auf der die Wandelemente 10 des
Fertighauses aufgestellt werden sollen. Die Kellerdecke 12 wird
nachfolgend als Betonuntergrund 12 bezeichnet werden. Der
Rahmen 10 ist aus Kanthölzern zusammengesetzt.
In 1 ist ein Kantholz 14 an einem unteren
Rand des Wandelements und ein senkrecht dagegen stoßendes Kantholz 16 zu
sehen. Eine Beplankung/Verschalung des Rahmens 10 ist der
klaren Darstellung wegen in der Zeichnung weggelassen.
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Der
erfindungsgemäße Verbinder
ist zweiteilig, er weist ein Grundteil 18 und ein Ankerteil 20 auf. Das
Grundteil 18 hat die Form einer Wanne mit viereckigem Boden 22,
in dessen Mitte ein Loch angebracht ist. Das Loch dient zur Befestigung
des Grundteils 18 auf dem Betonuntergrund 12 durch
Verschrauben mit Hilfe eines in der Zeichnung nicht sichtbaren Dübels.
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Das
Ankerteil 20 weist eine Gewindestange 24 zum Einkleben
in ein zuvor angebrachtes Bohrloch 26 im Rahmen 10 des
Wandelements auf. Die Gewindestange 24 ist beispielsweise
durch Schweißen
mit einer Fußplatte 28 versehen,
die beim Einkleben der Gewindestange 24 in das Bohrloch 26 im Rahmen 10 zur
Anlage kommt.
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Vor
dem Aufstellen des Fertighauses und seiner Wandelemente wird eine
aushärtende
Masse, beispielsweise ein Harz, das in 1 durch eine
Kartusche 30 symbolisiert wird, in das wannenartige Grundteil 18 eingefüllt und
danach werden die Wandelemente aufgestellt. Dabei taucht das Ankerteil 20 teilweise
in das Harz im Grundteil 18 ein und verbindet auf diese
Weise das Wandelement mit dem Betonuntergrund 12. Detaillierter
ist der erfindungsgemäße Verbinder 18, 20 und
die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung
in 2 zu sehen. In 2 ist das
wannenartige, auf den Betonuntergrund 12 aufgesetzte Grundteil 18 des
Verbinders 18, 20 zu sehen. Das Grundteil 18 ist
mit einer Schraube 32 mit dem Betonuntergrund 12 verschraubt,
die in einen in der Zeichnung nicht dargestellten Dübel im Betonuntergrund 12 eingedreht
ist. Des Weiteren ist das in das wannenartige Grundteil 18 eingefüllte Harz 34 zu sehen.
Am Boden 22 des Grundteils 18 sind nach oben stehende
Hakenelemente 36 angebracht, die nach oben nicht über einen
Rand 38 des wannenartigen Grundteils 18 vorstehen.
Die Hakenelemente 36 bilden Hinterschneidungen 40,
die eine Verbindung des Harzes 34 mit dem Grundteil 18 verbessern.
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Wie
ebenfalls in 2 zu sehen ist, liegt die Fußplatte 28 des
Ankerteils 20 an einer Unterseite des Rahmens 10 an.
Die Gewindestange 24 ist mittels eines Klebers 42 in
das Bohrloch 26 im Rahmen 10 eingeklebt. Von der
Grundplatte 28 stehen Hakenelemente 44 nach unten
ab, die ebenfalls Hinterschneidungen 46 bilden. Die Hakenelemente 44 des Ankerteils 20 tauchen
in das wannenartige Grundteil 18 und in das Harz 34,
das in das Grundteil 18 eingefüllt ist, ein. Das Harz 34 verbindet
das Ankerteil 20 mit dem Grundteil 18, wobei die
Hinterschneidungen 46 der Hakenelemente 44 eine
größere Festigkeit
der Verbindung bewirken.
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Wie
in 2 zu sehen, ist die Fußplatte 28 kleiner
als das Grundteil 18, es besteht somit Spiel in horizontaler
Richtung. Lage- und Ortstoleranzen des Grundteils 18 und
des Ankerteils 20 zueinander werden dadurch ausgeglichen,
eine genaue Positionierung des Grundteils 18 auf dem Betonuntergrund 12, des
Ankerteils 20 am Wandelement und des Wandelements in Bezug
auf den Betonuntergrund 12 sind nicht erforderlich, das
Wandelement kann beim Aufstellen ausgerichtet werden. Ebenso ist
in 2 eine Höhentoleranz
des Ankerteils 20 in Bezug auf das Grundteil 18 durch
eine unterschiedliche Eintauchtiefe der Hakenelemente 44 des
Ankerteils 20 in das Grundteil 18 zu erkennen.
Das Wandelement kann daher beim Aufstellen in der Höhe ausgerichtet
werden.
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3 zeigt
eine abgewandelte Ausführungsform
der Erfindung. Hier sind die Ränder 38 des
wannenartigen Grundteils 18 im oberen Bereich schräg nach innen
gerichtet und bilden dadurch Hinterschneidungen 48. Der
schräg
nach innen gerichtete obere Bereich der Ränder 38 ist mit der
Bezugzahl 50 versehen.
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Das
Ankerteil 20 steht aus dem Rahmen 10 des Wandelements
vor, die Fußplatte 28 weist
Abstand vom Rahmen 10 auf. Auch dadurch ist eine Hinterschneidung 52 gebildet.
Die Fußplatte 52 taucht
in das Harz 34 im wannenartigen Grundteil 18 ein, wodurch
das Ankerteil 20 und das Grundteil 18 und dadurch
das Wandelement (Rahmen 10) mit dem Betonuntergrund 12 verbunden
ist. Durch die Hinterschneidungen 48, 52, die
von dem schräg
nach innen gerichteten Rand 38 des Grundteils 18 und
der Abstand vom Rahmen 10 aufweisenden Fußplatte 28 gebildet
sind, sind Hakenelemente, wie sie in 2 dargestellt
sind, in dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung entbehrlich. Trotzdem können Hakenelemente vorgesehen
werden.
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Im Übrigen sind
die Verbinder 18, 20 und die Verbindungsanordnungen
in 2 und 3 übereinstimmend ausgebildet
und es wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Ausführungen
zu 2 verwiesen. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen
versehen.
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4 zeigt
eine abgewandelte Anordnung des Ankerteils 20 am bzw. im
Rahmen 10 des Wandelements. Die Fußplatte 28 des Ankerteils 20 befindet
sich in einer Aussparung 52, die in dem Kantholz 14 am
unteren Rand des Wandelements angebracht ist. Die Hakenelemente 44 des
Ankerteils 20 stehen nicht aus dem Kantholz 14 vor,
das Ankerteil 20 ist versenkt im Rahmen 10 und
damit im Wandelement angebracht.
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Das
Grundteil 18 des erfindungsgemäßen Verbinders befindet sich
in 4 an einer Stelle des Betonuntergrunds 12,
die eine nicht beabsichtigte Vertiefung 54 aufweist. Trotzdem
tauchen wie in 4 zu sehen die Hakenelemente 44 des
Ankerteils 20 in das Harz 34 im wannenartigen
Grundteil 18 ein, so dass das Ankerteil 20 mit
dem Grundteil 18 und damit das Wandelement mit dem Betonuntergrund 12 verbunden
ist. Aus 4 ist die Höhen- oder Vertikaltoleranz
des erfindungsgemäßen Verbinders 18, 20 erkennbar.