DE1016262B - Verfahren zur Herstellung des Perchlor-1, 1'-dihydrofulvalens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung des Perchlor-1, 1'-dihydrofulvalensInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines teilweise dechlorierten Hexachlorcyclopentadiens,
nämlich die Herstellung von Perchloric l'-dihydrofulvakn, das auch als Perchlor-5,5'-dicyclopentadienyl
bezeichnet wird und das. in reinem Zustand die Strukturformel
Verfahren zur Herstellung
des Perchlor-1, Γ-dihydrofulvalens
des Perchlor-1, Γ-dihydrofulvalens
hat. Die Verbindung C10Cl10 hat einen Chlorgehalt
von 74,4%, und die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen unreinen Produkte können
einen Chlorgehalt von 60 bis 75% haben.
Diese oben beschriebenen Perchlorderivate des Dihydrofulvalens sind wirksame und ausgezeichnete
Vulkanisationsmittel. für Kautschuk, \ und zwar sowohl
für natürlichen Hevea-Kautschuk als für .die
synthetischen Kautschukarten aus Butadien und die Mischpolymerisate von Butadien mit Styrol oder
einem anderen mischpolymerisierbaren Vinyl derivat.
Es handelt sich dabei um die mit Schwefel vulkanisierbaren
Kautschukarten. Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß hergestellten Perchlor-1, l'-dihydrofulvalenprodukte
verwendet werden können, um die oben bezeichnete Kautschukart auch ohne
Schwefel zu vulkanisieren, und zwar entweder zu dem weichen oder dem harten Kautschukzustand; dabei
wird weder Zinkoxyd noch irgendein anderer Metalloxydaktivator benötigt, obgleich Zinkoxyd, Magnesiumoxyd
oder Bleiglätte (0,5 bis 20 %r bezogen auf
den Kautschuk) die Reaktionsgeschwindigkeit beschleunigen; und wenn diese Stoffe verwendet werden,
können in kürzerer Zeit mit weniger Vulkanisiermittel höhere Zugfestigkeiten erhalten werden. Obwohl
die organischen Beschleuniger, welche gewöhnlich beim Vulkaniseren von Kautschuk mit Schwefel
verwendet werden — einschließlich der Thiazosulfid-Beschleuniger,
z. B. 2-Mercaptobenzthiazol —, vorteilhaft verwendet werden können, sind sie nicht unbedingt
nötig. Um höhere Zugfestigkeiten zu erhalten, können in die synthetischen Kautschukmischungen
Ruß oder andere verstärkende Füllstoffe mit eingearbeitet werden.
Die äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoff-Kautschukarten. — einschließlich des natürlichen
Anmelder:
United States Rubber Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. Dr.-Ing. R. Poschenrieder,
Patentanwalt, München 8, Lucile-Grahn-Str. 38
Patentanwalt, München 8, Lucile-Grahn-Str. 38
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Oktober 1952
V. St. v. Amerika vom 30. Oktober 1952
Albert Clinton Ladd, Passaic, N. J. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Kautschuks — werden erfindungsgemäß vulkanisiert, indem der Kautschuk mit dem Perchlor-1, l'-dihydrofulvalen
gemischt und die Mischung erhitzt wird. Die Menge des Vulkänisiermittels für weiche Vulkanisate
ist gewöhnlich in dem Bereich von ungefähr 1%. bis ungefähr 5%, bezogen auf das Gewicht, des Kautschuks.
Größere Mengen des Vulkanisiermittels, bis 100 oder 200% des Kautschukgewichtes, können verwendet
werden, um härtere und starrere Produkte zu erzeugen.
Es wurden schon bestimmte Halogenverbindungen als Vulkanisiermittel vorgeschlagen. Es konnte jedoch
festgestellt werden, daß verschiedene polyhalogenierte Verbindungen, wie 1,1, 2,3,4,4,-Hexachlor-l, 3-butadien;
1, 4-Dibrom-2-buten; 1, 2, 2, 3-Tetrachlorbutan und 1, 3, 3, 4, 5, 6-Hexachlorhexan, entweder eine
schwache oder überhaupt keine Vülkanisierwirkung auf den Kautschuk haben. Andere chlorhaltige Vulkanisermittel
sind ebenfalls schon bekannt, und zwar handelt es sich hier um Verbindungen, die als charakteristisches
Merkmal die C X3-Gruppe haben, wobei X Chlor, Brom oder Jod sein kann, und es wurde angenommen,
das halogenhaltige aliphatisch^ Kohlenwasserstoffe, die diese Gruppe nicht enthalten, keine
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Vulkanisiermittel sind. Andere bekannte chlorhaltige Vulkanisiermittel sind aromatische Verbindungen,
die eine chlorierte Seitenkette haben. Da aus allen diesen bekannten Vulkanisiermitteln hervorgeht, daß
die Vulkanisierwirkung nicht dem Chlorgehalt allein zuzuschreiben ist, war es um so überraschender, daß
die erfindungsgemäßen Verbindungen, die keine chlorierte
Seitenkette enthalten, sondern im Kern chloriert sind, so ausgezeichnete Vulkanisiermittel sind.
Wie schon oben ausgeführt, wird das Perchlor- I, l'dihydrofulvalen, das einen Chlorgehalt von 60
bis 75°/o hat, durch teilweises Dechlorieren von Hexachlorcyclopentadien
hergestellt. Das Rohprodukt wird als dunkelbrauner Teer erhalten, welcher durch Waschen mit Aceton in eine braune, leicht zerbröckelnde
feste Masse umgewandelt wird. Die braune feste Masse erweicht und dunkelt bei ungefähr
205 bis 235° C. Aus diesem teerartigen Material kann eine sehr hell gefärbte kristalline Substanz, die bei
123 bis 124° C schmilzt, erhalten werden.
Um diese Produkte herzustellen, wird metallisches Kupfer mit Hexachlorcyclopentadien gemischt und
die Mischung erwärmt, vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels; das Chlor wird
als Kupferchlorid ausgeschieden. Die anwendbare Kupfermenge beträgt 1 bis 2 Mol für jedes Mol umgesetztes
Hexachlorcyclopentadien.
Die Reaktionsgeschwindigkeit kann auch variiert werden, und es ist zu empfehlen, ein Verdünnungsmittel
zu verwenden, das einen Siedebereich von 100 bis 150° C hat. Zum Beispiel wird die Mischung auf
Rückflußtemperatur erwärmt, die Heizquelle entfernt und der Rückfluß durch Zugabe von Kupferpulver in
einer geeigneten Geschwindigkeit aufrechterhalten. Je nach den Reaktionsbedingungen und dem Reinigungsgrad
entsteht eine teerartige oder bröckelige feste Masse. Das Reaktionsprodukt kann durch Filtration
der Mischung, um das gebildete Kupferchlorid zu entfernen, und Wasserdampfdestillation, um das Verdünnungsmittel
und nicht umgesetzte Ausgangsmaterialien zu entfernen, isoliert werden. Das Reaktionsprodukt
kann gewünschtenfalls nach der Filtration
durch ein Fällungsmittel, wie Methanol, ausgefällt werden.
Das folgende Beispiel beschreibt die Herstellung des Perchlor-1, l'-dihydrofulvalens und seine vorteilhafte
Verwendung in verschiedenen Kautschukmischungen.
Eine Mischung von 272 g Hexachlorcyclopentadien und 300 g Toluol wird unter Rückfluß erhitzt. Die
Heizquelle wird entfernt, und 63 g Kupferpulver werden mit einer solchen Geschwindigkeit zugegeben,
daß der Rückfluß aufrechterhalten bleibt. Nach der vollständigen Zugabe wird die Mischung noch ungefähr
1 Stunde unter Rückfluß erhitzt, abgekühlt und filtriert. Der Rückstand wird mit Toluol gewaschen
und verworfen. Die vereinigten Filtrate werden wasserdampfdestilliert, bis Toluol und nicht umgesetztes
Hexachlorcyclopentadien entfernt sind. Der Rückstand im Destillationskolben ist das gewünschte
Produkt. Es wird als dunkelbrauner Teer erhalten, wiegt 160 g, und die Analyse zeigt 71,6 °/o Chlor an.
Das Produkt ist bereits in dieser Form für die Verwendung als ein Vulkanisiermittel für Kautschuk geeignet.
Wenn gewünscht, kann es noch weiter gereinigt werden, indem es in einem Lösungsmittel gelöst
und durch Zugabe eines anderen Lösungsmittels ausgefällt wird. Zum Beispiel wird ein Teil des teerartigen
Produkts in Dioxan gelöst und durch Zugabe von Methanol vorsichtig gefällt. Der Niederschlag
wird abfiltriert, mit Methanol gewaschen, an der Luft getrocknet und besteht aus einem leicht bröckelnden,
braunen, geruchlosen, festen Körper. Die Analyse zeigt ungefähr 68 °/o Chlor an.
Ähnliche Umsetzungen ergeben bröckelnde, braune, geruchlose, feste Körper, deren Analyse 64 bis 68%
Chlor ergibt.
In der folgenden Tabelle I wird die ausgezeichnete Vulkanisierwirkung der erfindungsgemäß erhältlichen
Substanzen gezeigt.
Zusammensetzung
C I D
C I D
Hevea-Kautschuk
Butadien-Styrol-Kautschuk
Kautschukartiges Polybutadien .... a-Methylstyrol-Butadien-Kautschuk
Zinkoxyd
Mercaptobenzthiazol
Perchlor-1, l'-dihydrofulvalen
Vulkanisation:
Vulkanisationszeit in Minuten ... Vulkanisationstemperatur in ° C .
Eigenschaften:
Zugfestigkeit in kg/cm2
' Bruchdehnung
Härte (Shore D)
100
60 145
154 700
100
45 135
164,5 300 100
50
10
50
10
1,5
60
145
145
189,7
340
340
100
50
10
10
145
146,3
510
510
100
200
60
149
149
65
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung des Perchlor-1, l'-dihydrofulvalens mit der StrukturformelίοClund einem Chlorgehalt von ungefähr 75% in reinem Zustand, dadurch gekennzeichnet, daß 15 Hexachlorcyclopentadien in bekannter Weise mit metallischem Kupfer, vorzugsweise in einem indifferenten Verdünnungsmittel, erwärmt und das erhaltene Reaktionsprodukt nach Entfernung des gebildeten Kupferchlorids in an sich bekannter Weise, z. B. durch Lösen und Ausfällen, gereinigt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:USA.-Patentschriften Nr. 2 478 036, 2 489 340, 567 135;Experientia, Bd. 4, 1948, S. 305;Rec. Traö. Chim. Pays-Bas, Bd. 68, 1949, S. 419 bis 425;Lieb. Ann. d. Chem., Bd. 580, 1953, S. 24 bis 34.© 709 698/426 9.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US1016262XA | 1952-10-30 | 1952-10-30 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1016262B true DE1016262B (de) | 1957-09-26 |
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Family Applications (1)
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