DE1015807B - Verfahren zur Herstellung der Dihydroverbindungen der hoehermolekularen natuerlichen Lysergsaeureabkoemmlinge - Google Patents
Verfahren zur Herstellung der Dihydroverbindungen der hoehermolekularen natuerlichen LysergsaeureabkoemmlingeInfo
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- DE1015807B DE1015807B DEC12183A DEC0012183A DE1015807B DE 1015807 B DE1015807 B DE 1015807B DE C12183 A DEC12183 A DE C12183A DE C0012183 A DEC0012183 A DE C0012183A DE 1015807 B DE1015807 B DE 1015807B
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C231/00—Preparation of carboxylic acid amides
- C07C231/12—Preparation of carboxylic acid amides by reactions not involving the formation of carboxamide groups
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Description
Es wurde schon öfter versucht, höhermolekulare Amide der Lysergsäure in ihre Dihydroverbindungen
überzuführen. So versuchte A. Soltys, die vier Alkaloide Ergotamin, Ergotaminin, Ergotoxin und
Ergotinin mit Hilfe von Palladium unter Normaldruck zu hydrieren, gelangte aber nicht zum Erfolg
(vgl. Berichte der dtsch. ehem. Ges., Bd. 65, 1932, S. 557). W. A. Jacobs und L. C. Craig fanden, daß
die Alkaloide bei der Hydrierung in Eisessiglösung unter Normaldruck mit Wasserstoff und in Gegenwart
eines Platinoxydkatalysators weitgehend gespalten werden (vgl. Journ. Biol. Chem., Bd. 115,
1936, S. 227).
Es ist erstmalig Stoll und Hofmann gelungen, Mutterkornalkaloide in kristallisierte Dihydroderivate
überzuführen (vgl. Helvetica Chimica Acta, Bd. 26, 1943, S. 2070, und schweizerische Patentschrift
220 342). Sie führten die Hydrierung unter einem Wasserstoffdruck von 10 bis 80 at in Gegenwart von
Palladium, Nickel oder Kupfer-Nickel-Katalysatoren aus. In diesem Schrifttum wird hervorgehoben, daß die
Hydrierung ohne Anwendung von Wasserstoffüberdruck nicht zum Erfolg führt. Die gleichen Verfasser
haben auch das Verfahren von M. S. Karasch (vgl.
USA.-Patentschrift 2 086 559), der Ergometrin mit Hilfe von Platinoxydkatalysatoren in Eisessiglösung
in Dihydroergometrin überführte, auf die Hydrierung von höhermolekularen peptidartigen Lysergsäurederivaten
zu übertragen versucht und gefunden, daß es nicht zum Ziele führt; sie erhielten danach nur
amorphe Hydrierungsprodukte.
Auf Grund der eingehenden Untersuchungen von Stoll und Hof mann konnte daher geschlossen werden,
daß es nur dann gelingt, bestimmte Dihydroverbindungen von sympathikolytisch wirkenden natürlichen
Mutterkornalkaloiden zu erhalten, wenn man Lysergsäureamide mit Wasserstoff bei 10 bis 80 at in
Gegenwart von Katalysatoren behandelt, die bei gewöhnlichem oder schwach erhöhtem Druck in neutralen
Lösungsmitteln keine Hydrierung der Alkaloide bewirken.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man die natürlichen Lysergsäurederivate in ihre Dihydroderivate
überführen kann, wenn man sie mit Wasserstoff unter Normaldruck oder unter geringem
Überdruck in Gegenwart eines bestimmten Katalysators behandelt, welcher die Hydrierung der Alkaloide
unter gewöhnlichem oder schwach erhöhtem Druck bewirkt.
Als solcher Katalysator dient erfindungsgemäß auf einem Träger niedergeschlagenes Platin.
Obgleich die Hydrierung bei Normaldruck durchgeführt werden kann, kann man zur Erhöhung der
Hydrierungsgeschwindigkeit den Druck auf 4 bis 5 at Verfahren zur Herstellung
der Dihydroverbindungen
der höhermolekularen natürlichen
Lysergsäureabkömmlinge
Anmelder:
CILAG Aktiengesellschaft,
S chaff haus en (Schweiz)
S chaff haus en (Schweiz)
Vertreter: Dr. A. Ullrich, Patentanwalt,
Heidelberg, Bismarckstr. 17
Heidelberg, Bismarckstr. 17
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 3. Dezember 1954
Schweiz vom 3. Dezember 1954
Dr. Henry Martin und Emil Schäppi, Zürich (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
Ein weiterer Miterfinder hat beantragt,
nicht genannt zu werden
Ein weiterer Miterfinder hat beantragt,
nicht genannt zu werden
erhöhen. Es hat sich dabei gezeigt, daß eine weitere Erhöhung des Druckes über diese obere Grenze hinaus
keine Verbesserung der Abtrennbarkeit der kristallisierten Dihydroverbindungen bewirkt.
Um einheitliche Dihydroverbindungen und gute Ausbeuten zu erlangen, ist es notwendig, Platin auf
bestimmte Träger, z. B. auf Kohle, Aluminiumoxyd, Barium- oder Strontiumsulfat, Barium- oder Calciumcarbonat
oder Kieselsäuregel, niederzuschlagen. Die Hydrierung verläuft schon bei Zimmertemperatur genügend
schnell, doch empfiehlt es sich, zur Erhöhung der Ausbeute die Hydrierung bei erhöhter Temperatur
zu beenden.
Im übrigen hat es sich gezeigt, daß es nicht, wie früher angenommen wurde, notwendig ist, die Hydrierung
in inerten Lösungsmitteln durchzuführen, sondem daß man auch in hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln
arbeiten kann, ohne daß man eine wesentliche Umlagerung befürchten müßte. Die nach den
neuen erfindungsgemäßen Bedingungen durchgeführte Hydrierung verläuft derart milde, daß eine Umlage-
709 697/395
rung der Lysergsäurederivate praktisch ausgeschlossen
ist.
Als sympathikolytisch wirksame Lysergsäureamide, die sich zur Hydrierung eignen, seien genannt: die
natürlichen peptidartigen Lysergsäureabkömmlinge oder deren Salze in Form ihrer optisch aktiven Derivate
oder Racemate oder Mischungen der verschiedenen Amide, wie Ergotamin, Ergotoxin, Ergocristin,
Ergosin, Ergotaminin, Ergotinin, Sensibamin.
An Stelle der freien Lysergsäureamide kann man auch deren Salze oder deren Anlagerungsverbindungen
mit Kohlenwasserstoffen oder Ketonen zur Hydrierung verwenden, z. B. die Tartrate, Succinate, Alkylsulfate
oder Aethionate; man kann auch die freien Basen erst nach der Hydrierung in ihre Salze überführen.
2 g getrocknetes Ergotamin werden in 75 ecm absolutem Dioxan in Gegenwart von 5 g platinierter Kohle
mit einem Platingehalt von 5% unter Normaldruck mit Wasserstoff geschüttelt. Man hydriert zuerst
1 Stunde bei etwa 20°, steigert dann die Temperatur auf 60 bis 70° und beläßt die Mischung 4 Stunden
bei dieser Temperatur. Anschließend wird der Katalysator abgesaugt, mit Dioxan nachgewaschen, das
Filtrat schonend auf 40 bis 50 ecm eingeengt und mit 100 bis 150 ecm Petroläther versetzt, wobei das Dihydroergotamin
in Drusen auskristallisiert. Man erhält 2 g Rohprodukt. Dieses wird in 20 Teilen Chloroform,
das 10% Methanol enthält, gelöst und die Lösung nitriert. Das Lösungsmittel wird verdampft und
der Rückstand aus 10 Teilen Aceton, das 10% Wasser enthält, umkristallisiert. Man erhält 1,8 g kristallisiertes
Dihydroergotamin mit Kristall-Aceton vom
F. = 237° unter Zersetzung; [afD° =-60° (c=l in
Pyridin).
. Beispiel 2
2 g trockenes Ergotamin werden in 120 ecm Eisessig in Gegenwart von 5 g platinierter Kohle mit
einem Platingehalt von 5% unter Normaldruck mit Wasserstoff geschüttelt. Man hydriert zuerst 1 Stunde
bei 20° und dann noch 2 Stunden bei 40°. Nun wird der Katalysator abfiltriert, mit wenig Eisessig nachgewaschen
und das Filtrat unter Eiskühlung und Rühren mit Natronlauge und Chloroform versetzt.
Die Chloroformschicht wird abgetrennt und über Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Vertreiben des
Chloroforms wird der Rückstand in 8 ecm gereinigtem Aceton gelöst, die Lösung filtriert und mit 8 ecm
destilliertem Wasser versetzt. Die Lösung wird im Eisschrank stehengelassen. Nach 24 Stunden werden
die Kristalle abgesaugt und im Exsikkator getrocknet. Man erhält 1,8 bis 1,9 g Dihydroergotamin mit Kristall-Aceton
mit der Drehung [a]|° = —62,6° (c = 0,5
in Pyridin).
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung der Dihydroverbindungen der höhermolekularen natürlichen Lysergsäureabkömmlinge durch katalytische Hydrierung mit Wasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lysergsäureamide in Gegenwart eines Katalysators aus Platin, das auf einem Träger niedergeschlagen ist, bei gewöhnlichem oder nur schwach erhöhtem Druck anfangs bei Raumtemperatur, später zweckmäßig bei erhöhter Temperatur hydriert.© 709 697/395 9.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1015807X | 1954-12-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1015807B true DE1015807B (de) | 1957-09-19 |
Family
ID=4552710
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC12183A Pending DE1015807B (de) | 1954-12-03 | 1955-11-29 | Verfahren zur Herstellung der Dihydroverbindungen der hoehermolekularen natuerlichen Lysergsaeureabkoemmlinge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1015807B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1233407B (de) * | 1963-10-28 | 1967-02-02 | Farmaceutici Italia | Verfahren zur Herstellung neuer Dihydro-D-lysergsaeure-alpha-hydroxyaethylamid-deriva |
-
1955
- 1955-11-29 DE DEC12183A patent/DE1015807B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1233407B (de) * | 1963-10-28 | 1967-02-02 | Farmaceutici Italia | Verfahren zur Herstellung neuer Dihydro-D-lysergsaeure-alpha-hydroxyaethylamid-deriva |
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