CH332658A - Verfahren zur Herstellung von 9,10-Dihydroverbindungen von Lysergsäurederivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 9,10-Dihydroverbindungen von Lysergsäurederivaten

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CH332658A
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  Verfahren zur Herstellung von     9,10-Dihydroverbindungen    von     Lysergsäurederivaten       Es wurden schon öfter Versuche unter  nommen,     höhermolekulare        Amide    der     Ly-          Bergsäure    in ihre     Dihydroverbindungen    über  zuführen. So versuchte A.     Soltys    die vier  Alkaloide     Ergotamin,        Ergotaminin,    Ergo  toxin und     Ergotinin    mit Hilfe von Palla  dium unter     Normaldruck    zu hydrieren, ge  langte aber nicht zum Erfolg (vgl.

   Berichte  der     dtsch.        chem.    Ges.,     Bd.    65, 1932, S. 557).  W. A. Jacobs und L. C.     Craig    fanden, dass die  Alkaloide bei     derHydrierung    in     Eisessiglösung     unter Normaldruck mit Wasserstoff und in  Gegenwart eines     Platinoxydkatalysators     weitgehend gespalten werden (vgl.     Journ.          Biol.        Chem.        Bd.    115, 1936, S. 227).  



  Nach dem gleichen Verfahren haben die  oben genannten Autoren auch     Ergometrin     hydriert, wobei ihnen die Isolierung von  kristallisiertem     Dihydroergometrin    gelang  [vgl. J.     Biol.        Chem.        Bd.    113, S. 767 (1936)].

         Ergometrin    nimmt nun aber unter den     1VZut-          terkornalkaloiden    chemisch eine Sonderstel  lung ein, indem es ein viel kleineres     Mole-          kulärgewicht    als die übrigen Alkaloide be  sitzt und keinen     kompliziert    gebauten     peptid-          artigen    Rest. mit der     Carboxylgruppe    ver  knüpft enthält.  



  Es ist erstmalig     Stoll    und     Hoffmann    ge  lungen,     höhermolekulare        Mutterkornalka-          loide    in kristallisierte     Dihydroderivate    über  zuführen (vgl.     Helvetica        Chimica    Acta,     Bd.       26, 1943, S. 2070, und     schweizerische    Patent  schrift Nr. 220 342). Sie     führten    die Hydrie  rung unter einem Wasserstoffdruck von 10  bis 80     at    in Gegenwart von Palladium, Nickel  oder     Kupfer-Nickel-Katalysatoren    aus.

   In  diesem Schrifttum wird hervorgehoben, dass  die Hydrierung ohne Anwendung von Wasser  stoffüberdruck nicht zum Erfolg führt. Die  gleichen Verfasser haben auch das Verfahren  von M. S.     Karasch    (vgl.     USA-Patentschrift          Nr.    2 086 559), der     Ergometrin    mit     Hilfe    von       Plathioxydkatalysatoren    in     Eisessiglösung    in.

         Dihydroergometrin    überführte, auf die     Ily-          dxierung    von     höhermolekularen        peptidartigen          Lysergsäurederivaten    zu übertragen versucht  und gefunden, dass es     nicht    zum Ziele führt; sie  erhielten danach nur amorphe     Hydrierungs-          produkte.     



  Auf Grund der eingehenden Untersuchun  gen von     Stoll    und     Hoffmann    konnte daher  geschlossen werden, dass es nur dann     gelingt,          kristallisierte        Dihydroverbindungen    von       höhermolekularen        Mutterkornalkaloiden    zu  erhalten, wenn man mit Wasserstoff bei 10  bis 80     at    in Gegenwart von solchen Kataly  satoren hydriert, die bei     gewöhnlichem    oder  schwach erhöhtem Druck in neutralen Lö  sungsmitteln keine Hydrierung der Alkaloide       bewirken.     



  Es wurde nun die überraschende Beob  achtung gemacht, dass man     9,10-ungesättigte              Lysergsäurederivate,    die 30 oder mehr     Koh-          lenstoffatome    enthalten, auch mit     Hilfe    von  Katalysatoren,     die    bereits unter gewöhn  lichem Druck hydrierend     wirken,        mit    guter  Ausbeute in ihre     9,10-Dihydroverbindungen     überführen kann.  



  Gegenstand der Erfindung ist demgemäss  ein Verfahren zur Herstellung von     9,10-Di-          hydroverbindungen    von     Lysergsäurederiva-          ten,    die mindestens 30     Kohlenstoffatome    ent  halten, welches dadurch gekennzeichnet ist,  dass man ein mindestens 30     C-Atome    ent  haltendes     9,10-ungesättigtes        Lysergsäure-          derivat    bei Normaldruck katalytisch hy  driert.  



  Als Katalysatoren sind     hauptsächlich     Platin,     Rhodium    und Palladium erwähnens  wert.  



  Um     einheitliche    Produkte und gute Aus  beuten zu erlangen, ist es vorteilhaft, die  Katalysatoren auf bestimmte Träger nieder  zuschlagen, z. B. auf Kohle,     Aluminiumoxyd,          Bariumsulfat,        Strontiumsulfat,        Silicagel        usf.     



  Im übrigen hat es sich auch gezeigt, dass  es gar nicht notwendig ist, die Reduktion in  neutralen Lösungsmitteln durchzuführen,  sondern dass man auch     in        hydroxylgruppen-          haltigen    Lösungsmitteln arbeiten kann, ohne  dass man eine Umlagerung in wesentlichem  Masse     befürchten    müsste. Die erfindungs  gemässe     Hydrierung    lässt sich derart     milde          durchführen,    dass eine Einwirkung auf die       Lysergsäurederivate    im umlagernden     Sinne     praktisch ausgeschlossen ist.  



       Beispiel   <I>1</I>  2 g getrocknetes     Ergotamin    werden in  75     cm3    absolutem     Dioxan    in Gegenwart von  5 g     platinierter    Kohle mit einem     Platingehalt     von<B>501,</B> unter Normaldruck mit Wasserstoff  geschüttelt. Man hydriert zuerst 1 Stunde bei  etwa 20 ,     steigert    dann die Temperatur auf  60     bis    70  und belässt die     Mischung    4 Stunden  bei dieser Temperatur.

   Der Wasserstoffdruck       wird    hierbei     nicht    erhöht.     Anschliessend    wird  der Katalysator abgesaugt, mit     Dioxan    nach  gewaschen, das Filtrat schonend auf 40 bis  50     cm3        eingeengt    und mit 100 bis 150     cm3            Petroläther    versetzt, wobei das     Dihydro-          ergotamin    in     Drusen    auskristallisiert. Man  erhält 2 g Rohprodukt.

   Dieses wird in 20  Teilen Chloroform, das     101/1,    Methanol ent  hält, gelöst und die Lösung     filtriert.    Das  Lösungsmittel wird verdampft und der Rück  stand aus 10 Teilen Aceton, das     100/,    Wasser  enthält, umkristallisiert.

   Man erhält 1,8 g  kristallisiertes     Dihydroergotamin    mit     Kri-          stall-Aceton    vom F. = 237<B> < </B>unter Zersetzung;       [        al   <B>"</B>     D        =   <B>-</B>     60'        (c        =   <B>1</B>     in        Pyridin)

  .       <I>Beispiel 2</I>  2 g trockenes     Ergotamin    werden in  120     cm3    Eisessig     in    Gegenwart von 5 g     plati-          nierter    Kohle mit einem Platingehalt von 5<B><I>0/0</I></B>  unter     Normaldruck    mit Wasserstoff geschüt  telt. Man hydriert zuerst 1 Stunde bei 20   und dann noch 2 Stunden bei 40 . Nun     wird     der Katalysator     abfiltriert,    mit wenig Eis  essig nachgewaschen und das Filtrat unter  Eiskühlung und Rühren mit Natronlauge  und Chloroform versetzt. Die Chloroform  schicht wird abgetrennt und über Natrium  sulfat getrocknet.

   Nach dem Vertreiben des  Chloroforms wird der Rückstand in 8     cm3     gereinigtem Aceton gelöst, die Lösung fil  triert und mit 8     cm3        destilliertem    Wasser ver  setzt. Die Lösung wird im Eisschrank stehen  gelassen. Nach 24 Stunden werden     die    Kri  stalle abgesaugt und im     Exsikkator    getrock  net.

   Man erhält 1,8 bis 1,9 g     Dihydroergot-          amin    mit     Kristall-Aceton    mit der Drehung  [a] = D -62,6  (c=0,5 in     Pyridin).            Beispiel   <I>3</I>  50 g     Ergotamintartrat    werden mit 5 g  feinverteilter     Rhodium-Platin-Legierung,    die  annähernd gleiche Mengen der beiden Edel  metalle enthält, 5 Stunden in 1 Liter     Dioxan-          Methanol    (1:1) unter     Normalch-uck    bei Zim  mertemperatur geschüttelt, nachdem zu  nächst die Luft aus dem Gefäss durch Kohlen  dioxyd vollständig verdrängt worden war.

    Zur Beendigung der Hydrierung lässt man       sodann.    die Temperatur im Laufe von wei  teren 5 Stunden auf etwa 70  ansteigen. Die  erkaltete Lösung wird nach dem     Abfiltrieren         des Katalysators eingedampft. Der Rück  stand kristallisiert auf Zusatz von 200     cm@     Methanol, das 2 g Weinsäure enthält, sofort.  Ausbeute 48,2 g. Schmelzpunkt 210  (Zer  setzung).

   Das     Dihydroergotamintartrat     stimmt in allen seinen Eigenschaften, wie  Fehlen der Fluoreszenz, charakteristischer       van        Urkscher    Reaktion, Schmelz- und Misch  schmelzpunkt,     papierchromatographischem           Retentionswert     , erhöhter pharmakologi  scher Wirksamkeit auf die isolierte Samen  blase des Meerschweinchens mit einem aus  reinstem     Dihydroergotamin    hergestellten       Tartrat    überein.

      <I>Beispiel 4</I>  10 g     Ergotamintartrat    werden mit 2,5 g       Palladiumoxydhydrat/Bariumsulfat    2 Stun  den lang in 200     cm@        Dioxan/Methanol    (1 :1)  6 Stunden in     Wasserstoffathmosphäre    unter  Normaldruck bei Zimmertemperatur ge  schüttelt, nachdem zunächst die Luft aus  der Apparatur durch Kohlendioxyd voll  ständig verdrängt worden war. Nach Ab  filtrieren vom Katalysator wird die Lösung    im Vakuum verdampft. Der Rückstand  kristallisiert auf Zusatz von 50     cm3    Methanol,  das 0,5 g Weinsäure enthält, sofort. Man er  hält so 9,8 g     Dihydroergotamintartrat,    das  bei 210  C unter Zersetzung schmilzt.  



  In gleicher Weise, wie     üz    den Beispielen 1  bis 4 beschrieben, lassen sich auch weitere       Lysergsäurederivate    mit mindestens 30     C-          Atomen,    wie z. B.     Ergotoxin,        Ergocristin,          Ergosin        usf.,    hydrieren. .

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von 9,10-Di- hydroverbindungen von Lysergsäurederi- vaten, die mindestens 30 Kohlenstoffatome enthalten, dadurch gekennzeichnet, daB man ein mindestens 30 C-Atome enthaltendes 9,10-ungesättigtes Lysergsäurederivat bei Normaldruck katalytisch hydriert. UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Katalysator auf einen Träger niedergeschlagenes Platin ver wendet.
CH332658D 1954-12-03 1954-12-03 Verfahren zur Herstellung von 9,10-Dihydroverbindungen von Lysergsäurederivaten CH332658A (de)

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