Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einer Saugeinrichtung nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
In der Patentanmeldung DE 19 637 828.1 ist eine gattungsgemässe Saugeinrichtung beschrieben, bei der ein Saugeinsatz innerhalb einer Siebtrommel angeordnet ist, mit welchem Saugluft durch Perforationen der Siebtrommel in eine zentrale Absauganlage geleitet wird.
In der Praxis wird ein Saugeinsatz in Leichtmetallguss ausgeführt, um eine kostengünstige Herstellung zu ermöglichen. Für die Siebtrommel bietet sich beispielsweise Messing an, da es leicht verspannbar ist.
Es hat sich gezeigt, dass sich mit einer derartigen Materialpaarung unter Umständen keine genügende Standzeit des Saugeinsatzes ergibt, da es zu Verschmelzungen wenigstens an einem der Reibpartner bei Relativbewegung der Teile zueinander kommen kann.
Es ist Aufgabe der folgenden Erfindung, eine Saugeinrichtung so auszuführen, dass es zu keinen Veränderungen in den Oberflächen der relativ zueinander bewegten Teile kommt.
Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
Spinnmaschine weist eine Saugeinrichtung auf, bestehend aus einer Siebtrommel und einem darin angeordneten Saugeinsatz, der an eine Absauganlage angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens an den einander zugewandten Oberflächen als Werkstoffe für die Siebtrommel und den Saugeinsatz Materialpaarungen gewählt werden, deren Härten sich wenigstens um den Faktor 2, insbesondere um den Faktor 4, unterscheiden.
Die Siebtrommel besteht bevorzugt aus Messing und der Saugeinsatz wenigstens an seiner der Siebtrommel zugewandten Oberfläche aus Kunststoff. Die Werkstoffpaarung kann bei der Siebtrommel und beim Saugeinsatz aus Nickel und Kunststoff bestehen, oder bei der Siebtrommel wenigstens auf der Innenseite aus Messing, und beim Saugeinsatz auf der Aussenseite, der Siebtrommel zugewandt, aus Teflon.
Bei Verwendung von Kunststoff für die Herstellung des Saugeinsatzes können die Herstellkosten wesentlich gesenkt werden. Eine Kunstoffbüchse als Aussenteil des Saugeinsatzes kann auf einfache Weise durch Aufpressen auf einem Innenteil montiert werden, wobei eine genügende Dichtheit und ein zufriedenstellender Rundlauf des Bauteils erzielt werden. Das Innenteil und das Aussenteil können durch eine Schnappverbindung in achsialer und in Umfangsrichtung zueinander positioniert werden. Durch Verwendung von Werkstoffen unterschiedlicher Härte einerseits an der Aussenoberfläche des Saugeinsatzes und an der Innenoberfläche der Siebtrommel wird ein Verschmelzen oder Anfressen der Werkstoffe vermieden. Damit wird auch das Verstopfen der Durchbrüche oder Löcher der Siebtrommel verhindert.
Als bevorzugte Materialpaarungen kommen für die Siebtrommel Messing und wenigstens für den äusseren Teil des Saugeinsatzes Kunststoff in Frage. Weiter vorteilhafte Materialpaarungen ergeben sich aus der nachfolgenden tabellarischen Aufstellung:
<tb><TABLE> Columns=2
<tb>Head Col 1: Siebtrommel
<tb>Head Col 2: Saugeinsatz
<tb><SEP>Nickel<SEP>Zink
<tb><SEP>Nickel<SEP>Kunststoff
<tb><CEL AL=L>Messing<CEL AL=L>Teflon
<tb><SEP>Messing<SEP>Chrom
<tb></TABLE>
Dabei genügt es, dass die genannten Werkstoffe wenigstens als Oberflächenbeschichtungen auf den entsprechenden Teilen aufgebracht sind.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung im Einzelnen für ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Meridianschnitt durch eine Saugeinrichtung gemäss der Erfindung, und
Fig. 2 eine Ansicht eines Saugeinsatzes quer zu dessen Längsachse.
Die Saugeinrichtung gemäss Fig. 1 besteht aus einer Siebtrommel 13, welche über eine Nabe 27 auf einer Welle 15 montiert ist. Auf der Innenseite der Siebtrommel 13 befindet sich der Saugeinsatz 20, der im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem Mantel 25 mit einem Saugrüssel 21 und einem Einsatz 28 zusammengefügt ist. Durch den Saugrüssel 21 wird die angesaugte Luft einer zentralen Absauganlage zugeführt. Im Inneren des Einsatzes 28 befindet sich eine Lageröffnung 31, mittels der der Saugeinsatz 20 drehbar auf der Welle 15 montierbar ist. Eine Verbindung zu einem feststehenden Teil der Spinnmaschine sorgt für eine Verdrehsicherung des Einsatzes 28 auf der Welle 15. Als Material für den Einsatz 28 wird beispielsweise eine Leichtmetall-Legierung gewählt, während der Mantel 25 bevorzugt aus Kunststoff, beispielsweise Polyamid 6.6, besteht.
Der Mantel 25 wird bei der Montage auf den Einsatz 28 aufgepresst, wobei eine Schnappverbindung 26 für eine Lagesicherung der Teile zueinander sorgt. Die Schnappverbindung 26 besteht bevorzugt aus einem Rücksprung im Einsatz 28 und einem Vorsprung am Mantel 25. Der Mantel 25 kann einstückig mit dem Saugrüssel 21 aufgeführt werden, oder es werden zwei Einzelteile zusammengefügt. In der äusseren Oberfläche des Mantels 25 befinden sich zwei Saugschlitze 26.1 und 26.2, welche in Fig. 2 nach unten in Umfangsrichtung entweder konvergieren (ausgezogene Linien) oder divergieren (gestrichelte Linien). Von den Saugschlitzen 26.1 und 26.2 führt eine Nut oder führen zwei Nuten 37 bevorzugt in Spiralform zum Saugrüssel 21. Durch diese Art der Luftführung werden Ablagerungen im Einsatz beispielsweise durch Ansetzen von Fasern vermieden.
Zwischen der Welle 15 und dem Einsatz 28 wird innerhalb der Lageröffnung 31 bevorzugt ein Wälzlager oder eine Wälzlagerkombination angeordnet. Die Siebtrommel 13 weist im Bereich der Saugschlitze 26.1 und 26.2 am ganzen Umfang Durchbrüche, bevorzugt kreisrunde Bohrungen, auf. Die aus den wesentlichen Teilen Siebtrommel 13 und Saugeinsatz 20 bestehende Saugeinrichtung wird bevorzugt in einer Ringspinnmaschine als Kompaktierungseinrichtung benutzt, wie beispielsweise in der eingangs erwähnten Patentanmeldung DE 19 637 828.1 beschrieben ist. Eine Saugeinrichtung gemäss der Beschreibung kann aber beispielsweise auch als Falschdralleinrichtung verwendet werden.