CH426220A - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von aus Kunststoff bestehenden Behältern im Blasverfahren - Google Patents

Description

  
 



  Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von aus Kunststoff bestehenden Behältern im Blasverfahren
Aus Kunststoff bestehende Hohlkörper werden im Blasverfahren üblicherweise so hergestellt, dass ein aus einer Extruderdüse austretender plastifizierter Kunststoffschlauch unter dem Einfluss der Schwerkraft zwischen die beiden auseinandergefahrenen Hälften einer Blasform fliesst und beim Schliessen der Blasform an seinem oberen und unteren Ende von den gegeneinandergeführten Blasformhälften zusammengequetscht und gasdicht verschlossen wird.



  Soll ein solcher Hohlkörper an seinem Umfang mit Armierungen versehen werden, so werden diese an der Innenwand der Blasform angebracht und während des Blasvorganges mit dem entstehenden Hohlkörper fest verbunden.



   Sollen jedoch auf den Hohlkörper während des Blasvorganges Armierungen aufgebracht werden, die den Hohlkörper ringförmig umfassen und aus   Festig-    keitsgründen geschlossene Ringe darstellen, so ist dies bei den bekannten Verfahren unter Verwendung der bekannten mindestens zweiteiligen Blasformen nicht möglich. Seither musste man sich damit behelfen, die Armierungsringe in der Bogenlänge der einzelnen Blasformteile entsprechende Segmente aufzuteilen und die Trennfugen der Armierungssegmente mittels des Blaskörpermateriales miteinander zu verbinden. Man hat auch schon vorgeschlagen, die Stirnflächen dieser Armierungssegmente so auszubilden, dass sie formschlüssig miteinander verbunden werden können. Diese Verfahren sind jedoch umständlich und teuer.



   Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass der Kunststoffschlauch an seinem unteren Ende mittels einer Quetschvorrichtung verschlossen, hierauf bis zu einem Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser der Blasform, aufgeblasen, in einem der Höhe der Blasform entsprechenden Abstand von seinem unteren Ende   mit    tels einer Quetschvorrichtung verschlossen und in die oben offene Blasform gesenkt wird, worauf nach Verschluss der Blasform und Einführen einer Blasnadel in das Innere des Schlauches die Behälterform geblasen wird. Hierbei kann die Abtrennung des auch an seinem oberen Ende schon verschlossenen gasgefüllten Schlauches auch erst nach teilweiser Einführung des Schlauches in die Blasform erfolgen.



   Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass die Form von geschlossenen Ringen aufweisende Armierungen vor dem Zusammenbau der Blasform in diese eingebracht und am Boden und an der Wandung der Form ausreichend befestigt werden können. Das Aufblasen des Kunststoffschlauches erfolgt bis zu einem solchen Grad, dass beim Einsenken in die Blasform dieser sich an der Wandung der Blasform abstützt und so einer Reckung und damit einer Wandstärkeverminderung des Schlauches entgegenwirkt.



   Dieser Abstützvorgang kann dadurch noch begünstigt werden, dass vor dem Einführen des aufgeblasenen Schlauches in die Blasform der Boden der Blasform bis zur Berührung mit dem unteren Ende des Schlauches angehoben und so dem gasgefüllten Schlauch als Unterstützung dienend zusammen mit diesem wieder abgesenkt wird. Durch diese Verhinderung einer Dehnung des frei herabhängenden, teilweise mit Gas gefüllten Schlauches und infolge der dadurch erzielten Gleichmässigkeit der Wandstärke kann diese verhältnismässig gering gehalten und damit Rohmaterial eingespart werden.



   Zur Betätigung der Quetschvorrichtungen können in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Extrudervorganges gesteuerte Einrichtungen verwendet  werden. Die Quetschvorrichtungen werden vorzugsweise mittels hydraulischer oder pneumatischer Kolben betätigt, die auch die Rückführung dieser Organe in die geöffnete Ausgangsstellung bewirken. Vorteilhafterweise werden diese Vorrichtungen baulich mit dem Extruder verbunden. Die Trennmesser weisen hierbei in der Ebene senkrecht zu der Schneidrichtung eine dem herzustellenden Behälter angepasste Krümmung auf.



   In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung in schematischer Weise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die beiden auseinandergefahrenen Wandhälften der Blasform,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch die bis auf die obere Stirnseite geschlossene Blasform sowie eine Seitenansicht des über der Blasform angeordneten Düsenkopfes und der Quetsch- und Trennvorrichtungen,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch die geschlossene Blasform nach Durchführung des Blasvorganges, und
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch eine Blasform zur Herstellung eines Eimers mit zugehörigem Deckel.



   Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird der aus dem Extruder austretende schlauchförmige Strang mittels der Quetschbacken a zusammengequetscht, wobei mittels des Trennmessers b die unterhalb der Quetschstelle noch vorhandenen Schlauchreste abgetrennt werden. Der so an seinem unteren Ende verschlossene Schlauch e wird in die Blasform abgesenkt und gleichzeitig mittels einer in der Düse angeordneten Gaszuleitung aufgeblasen, bis er etwa die mit f bezeichnete Gestalt angenommen hat. Nunmehr wird der so aufgeblasene Schlauch mittels der Quetschvorrichtung c an seinem oberen Ende verschlossen und mittels des Trennmessers d von dem aus der Düse austretenden schlauchförmigen Strang getrennt. Der so gebildete geschlossene Beutel f senkt sich in die Blasform, in die vor dem endgültigen Zusammenschluss der in Fig. 1 dargestellten Hälften Armierungen g eingebracht wurden.

   Der Kunststoffbeutel nimmt hierbei die Gestalt der Innenwandung der Blasform an, wie mit h angedeutet, wobei die Gasfüllung des Beutels eine Faltenbildung verhindert. Auf diese Weise wird an allen Stellen des Beutels eine gleichmässige Wandstärke gewährleistet.



   Hat sich der mit Gas vorgefüllte Schlauch ganz in die Blasform gesenkt, wobei ihm insbesondere bei grossen Hohlkörpern der nach oben fahrbare Boden der Blasform als Abstützung dienen kann, so wird auf die Blasform das Kopfteil 1 aufgebracht, in das ein Verstärkungsring k eingelegt sein kann. Die Halterung dieses Verstärkungsringes erfolgt mit in der Zeichnung nicht besonders dargestellten Mitteln, die nach Durchführung des Blasprozesses vor Entfernung des Kopfteiles 1 wieder gelöst werden, so dass die feste Verbindung des   Verstärkungsringes    mit dem Hohlkörper nicht gelockert wird.

   Zur Durchführung des Blasprozesses wird durch die Bodenplatte i die Blasnadel m eingeführt, durch die in das Innere des Hohlkörpers Gas unter erhöhtem Druck eingeleitet wird, wodurch der Hohlkörper seine endgültige der Blasform entsprechende Gestalt, wie in Fig. 3 dargestellt, gegeben wird. Nach genügender Verfestigung des Hohlkörpers werden die seitlichen Wandteile der Blasform seitlich wieder auseinandergefahren, nachdem das Kopfstück 1 vorher angehoben wurde, wenn dieses zum Zweck der formschlüssigen Verbindung mit den Stirnflächen der beiden Wandteile der Blasform nicht ebenflächig gegen diese Stirnfläche anliegt.



   Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt auch Hohlkörper, wie in Fig. 4 dargestellt, herzustellen, bei denen nachträglich eine Ringzone herausgeschnitten wird, wie in Fig. 4 durch die beiden waagerechten Schnittlinien dargestellt ist, wobei der untere Teil des Hohlkörpers beispielsweise einen Eimer und der obere, oberhalb der entfernten Ringzone gelegene Teil des Hohlkörpers den zugehörigen Deckel bildet.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Herstellung von rotationssymmetrischen aus Kunststoffen bestehenden Behältern im Blasverfahren mittels eines aus einer Düse austretenden Kunststoffschlauches, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffschlauch an seinem unteren Ende mittels einer Quetschvorrichtung verschlossen, hierauf bis zu einem Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser der Blasform, aufgeblasen, in einem unteren Ende mittels einer Quetschvorrichtung verschlossen und in die oben offene Blasform gesenkt wird, worauf nach Verschluss der Blasform und Einführen einer Blasnadel in das Innere des Schlauches die Behälterform geblasen wird.

   II. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass in der Extruderdüse eine Gasleitung angeordnet ist, mittels der der an seinem unteren Ende geschlossene Schlauch während des Extrudierens aufgeblasen wird, und dass eine Blasform vorgesehen ist sowie Quetschvorrichtungen zum Verschliessen des Schlauches.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einführen des auf einen gegenüber dem Durchmesser der Blasform geringeren Durchmesser aufgeblasenen Schlauches in die Blasform der Boden der Blasform angehoben und dem gasgefüllten Szhlauch als Unterstützung dienend zusammen mit diesem wieder abgesenkt wird.

   2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die vor dem Einführen des Schlauches in die Blasform eingebrachten Armierungen mit dem Schlauch während des Blasvorganges verbunden werden.

   3. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasform aus mehreren Teilen besteht, von denen das obere und untere Stirnsei tenteil von den beiden Seitenwandteilen getrennt und nach oben bzw. unten abgehoben werden kann.

   4. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass mit den Quetschvorrichtungen Trennmesser verbunden sind, mittels der die über die Quetschbacken überstehenden Schlauchteile entfernt bzw. die mit Gas gefüllte, oben und unten geschlossene Kunststoffblase von dem aus der Extruderdüse austretenden Schlauch getrennt werden.