DE2222535C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern der Einwärtsbewegung eines Stempels einer Blasform beim Herstellen eines Hohlkörpers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern der Einwärtsbewegung eines Stempels einer Blasform beim Herstellen eines HohlkörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Einwärtsbewegung eines Stempels einer Blasform beim
Herstellen eines Hohlkörpers aus thermoplastischem Kunststoff mit eingewölbtem Boden, wobei in einer
Blasform zunächst ein Hohlkörper mit einem im wesentlichen nach außen gewölbten Boden geformt
wird, worauf anschließend der Boden unter Bildung eines Standringes durch einen axial bewegbaren
Stempel nach innen gewölbt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es hat sich gezeigt, daß der für gewöhnlich zylindrische Wandbereich solcher Kunststoffbehälter
überwiegend Zugspannungen ausgesetzt ist, die von den Kunststoffen gut aufgenommen werden, insbesondere
dann, wenn sie bei niedrigen Blastemperaturen biaxial orientiert sind. Beim Übergang zum Boden, der einen
Standring aufweisen soll, damit der Behälter ausreichend standsicher ist, wechselt die Beanspruchung
überwiegend in eine Biegebeanspruchung, die aber von den Kunststoffen wegen des verhältnismäßig geringen
Elastizitätsmoduls schlecht aufgenommen wird. Dadurch kommt es zu Bruch oder Verformung, insbesondere
bei längerer Lagerzeit und höheren Lagertempera
turen.
Um diese Nachteile zu beheben, kann man den Obergang von der zylindrischen Behälterwand zum
Standring des Bodens optimal gestalten, wobei jedoch s ein minimaler Standringdurchmesser nicht unterschritten
werden darf, damit zumindest die leichte leere Flasche genügend Standsicherheit hat (DE-OS
16 07 895).
Zur Bildung eines Randwulstes am Fußteil eines
Zur Bildung eines Randwulstes am Fußteil eines
ίο Behälters ist es auch bekannt (DE-OS 14 79 563), in der
Blasform einen Bodenstempel vorzusehen, der nach dem Blasen eingefahren wird und so durch Umstülpen
des Bodens nach innen die Anformung eines Standwulstes ermöglicht Eine Verfestigung und Verstärkung des
Bodens im Sinne einer gezielten Wandstärkenverteilung ist jedoch nicht möglich, da von einem extrudierten
Schlauch ausgegangen wird, dessen Ende in der üblichen
Weise beim Schließen der Blasform zusammengedrückt wird.
Andererseits ist es auch bekannt, durch die Formgebung
des Bodens von Kunststoff-Flaschen eine höhere Steifigkeit zu erzielen, sei es, daß es an dem nach innen
gewölbten Boden der Flasche eine Versteifungsrippe angeformt ist (DE-GM 72 02405) oder sei es, daß die
Wandstärke im Bereich des nach innen gewölbten Bodens größer gehalten wird.
Darüber hinaus ist es bekannt, den Aufblasvorgang in
einer Blasform durch eine in Bodennähe angebrachte Kontrollöffnung dadurch zu überwachen, daß beim
Überdecken der Kontrollöffnung durch den geblasenen Hohlkörper ein Ventil betätigt wird, das mit der
Fülleinrichtung gekoppelt ist, so daß der Füllvorgang gesperrt wird, wenn der Hohlkörper unvollständig
geblasen wurde. Es handelt sich also hier darum, die
y> Ausformung des Hohlkörpers zu überwachen, nicht
jedoch eine höhere Festigkeit des Hohlkörpers zu erzielen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine gezielte Bodenverstärkung und Standringverstärkung
des Hohlkörpers in der Blasform zu erzielen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Kombination der Merkmale gelöst, daß
a) unter Verwendung eines an sich bekannten, an seinem vorderen Ende verschlossenen Vorformlings,
bei dessen Aufblasen in an sich bekannter Weise das Abdecken einer Kontrollöffnung in der
Blasform festgestellt und
b) durch das Abdecken der Kontrollöffnung die w Einwärtsbewegung des Stempels ausgelöst wird.
Es ist wesentlich, daß von einem Vorformling mit geschlossenem Ende ausgegangen wird, da sich auf
diese Weise eine bestimmte Wandstärkenverteilung im Bodenbereich voraussetzen läßt Während des Blasvorgangs
wird der Vorformling vom Blasdorn abgestützt und während des Aufblasvorgangs radial aufgeweitet
und in axialer Richtung gereckt, bis ein Aufblaszustand erreicht ist, bei dem sich ein nach außen vorgewölbter
Boden gebildet hat, der aufgrund seiner geringeren Reckung die gewünschte Wandstärkenverteilung aufweist.
In diesem Zustand wird die Kontrollöffnung abgedeckt, so daß nun das Einfahren des Bodenstempels
ausgelöst, wird, wobei das Innere des Hohlkörpers noch unter Druck steht und somit abgestützt ist, so daß sich
*>5 tatsächlich die gewünschte Bodenverstärkung und
Slandringverstärkung des Hohlkörpers erzielen läßt. Es hat sich gezeigt, daß ein Ausbeulen des Bodens auch bei
hohen Innendrücken und großen Flaschen mit Sicher-
heit vermieden wird. Es läßt sich ein großer Standringdurchmesser erzielen, so daß man eine gute Standsicherheit insbesondere der leeren Rasche, beim
Abfüllen erhält. Ferner läßt sich leicht ein kleiner
Standringradius im Obergangsbereich von einer zylindrischen Wandung zur Bodenwölbung erzielen, wodurch das Biegemoment und der bekannte Kxiecheffekt
nämlich die allmähliche teilweise Rückstellung des Wandungsbereiches unter Druck und bei Temperatur
verhindert wird. Man erhält eine verhältnismäßig große
Wanddicke im Bereich des Standringradius.
Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den
weiteren Ansprüchen gekennzeichnet Ist der Blasdorn bis zur Anlage an den Bodenstempel einwärts
bewegbar, so wird eine zweckmäßige Abstützung der Bodenwandung des Hohlkörpers erzielt Anspruch 4
richtet sich auf Einzelheiten der Überwachungseinrichtung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung hx nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigen
F i g. 1 bis 4 Schnitte durch eine Blasform mit Bodenstempel, wobei verschiedene Phasen des Aufblasvorganges dargestellt sind.
Mit der Vorrichtung gemäß F i g. 1 bis 4 läßt sich ein großer Standringdurchmesser, eine kräftige Einwölbung nach innen und ein kleiner Standringradius mit
kräftiger Wanddicke erzielen, im Gegensatz zum üblichen Blasprozeß, mit dem entweder ein kleiner
Standringradius nicht erzielbar ist, oder der Werkstoff an dieser Stelle ausgereckt sein würde.
In F i g. 1 ist im Schnitt eine Blasform 30 dargestellt
die aus zwei Seitenhälften 31 und 32, einem als Bodenform ausgebildeten Bodenstempel 33 und einem
Blasdorn 34 besteht, auf dem ein Vorformling 35 angordnet ist. Der untere Teil der Blasform 30 ist nicht
dargestellt und ist in bekannter Weise zur Bildung eines
Flaschenhalses zwischen den Seitenhälften 31 und 32
und dem Blasdorn 34 ausgebildet. Ferner ist der Anschluß zum Zuführen der Blasluft in den Blasdorn 34
nicht dargestellt Der Bodensteirpel 33 ist in einer s öffnung 36 der Blasform 30 verschiebbar angeordnet
und wird durch eine nicht dargestellte Betätigungseinrichtung verschoben. Ferner münden in die Blasform 30
zwei Bohrungen 37 und 38. von denen die untere Bohrung 37 als Lagekontrollbohrung dient und z. B. mit
ίο Atmosphäre verbunden ist während die obere Bohrung
38 über ein nicht dargestelltes druckabhängiges Ventil, das mit der Betätigungseinrichtung für den Bodenstempel 33 verbunden ist mit einer ebenfalls nicht
dargestellten Druck- oder Unterdruckquelle verbunden
ist
Fig. 1 zeigt den Vorformling 35 im ursprünglichen
Zustand bei Beginn des Blasvorganges, wobei sich der Bodenstempel 33 in der oberen Stellung befindet
In F i g. 2 ist der Blasvorgang so weit fortgeschritten,
daß der Formling 39 den Bodenstempel 33 bereits
erreicht hat und sich an teilweiser Anlage an den Seitenhälften 31 und 32 befindet.
Gemäß Fig.3 ist der Blaszustand so weit fortgeschritten, daß die untere Bohrung 37 durch den
Formling 39 verschlossen ist Dadurch kann nun über die obere Bohrung 38 der Aufbau eines Unter- bzw.
Überdrucks in dem Hohlraum 40 zwischen dem Formling 39 und dem Bodenstempel 33 gemessen
werden. Diese Druckveränderung wird von dem
druckabhängigen Ventil in ein Steuersignal umgesetzt
das die Betätigungseinrichtung des Bodenstempels 33 aktiviert worauf der Bodenstempel 33 nach unten
geschoben wird, wobei gemäß Fig.4 der Boden der Flasche entsprechend eingewölbt wird. Da der Blasdorn
J5 34 diesen Vorgang nicht stören darf, wird er
zurückgezogen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Steuern der Einwärtsbewegung eines Stempels einer Blasform beim Herstellen eines
Hohlkörpers aus thermoplastischem Kunststoff mit eingewölbtem Boden, wobei in einer Blasform
zunächst ein Hohlkörper mit einem im wesentlichen nach außen gewölbten Boden geformt wird, worauf
anschließend der Boden unter Bildung eines Standringes durch einen axial bewegbaren Stempel
nach innen gewölbt wird, gekennzeichnet d u r c h die Kombination der Merkmale, daß
a) unter Verwendung eines an sich bekannten, an seinem vorderen Ende verschlossenen Vorformlings,
bei dessen Aufblasen in an sich bekannter Weise das Abdecken einer KoAtroIlöffnung
in der Blasform festgestellt und
b) durch das Abdecken der Kontrollöffnung die Einwärtsbewegung des Stempels ausgelöst
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper während der Bewegung
des Stempels von innen mit Druckluft abgestützt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Blasform, einem
Blasdorn und einem axial bewegbaren Bodenstempel, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasdorn (34)
bis zur Anlage an den Bodenstempel (33) einwärts bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Blasform (30) zwei in deren
Hohlraum (40) mündende Bohrungen (37, 38) vorgesehen sind, von denen die eine Bohrung (37)
mit der Atmosphäre verbunden und durch den Formling (39) in einem bestimmten Aufblaszustand
verschließbar ist, während die andere Bohrung (38) über ein druckabhängiges Ventil, das die Bewegung
des Bodenstempels (33) auslöst, an eine Druck- oder Unterdruckquelle angeschlossen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2222535A DE2222535C3 (de) | 1972-05-08 | 1972-05-08 | Verfahren und Vorrichtung zum Steuern der Einwärtsbewegung eines Stempels einer Blasform beim Herstellen eines Hohlkörpers |
US05/614,058 US4035455A (en) | 1972-05-08 | 1975-09-16 | Method for blow molding a hollow plastic article having a concave base |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2222535A DE2222535C3 (de) | 1972-05-08 | 1972-05-08 | Verfahren und Vorrichtung zum Steuern der Einwärtsbewegung eines Stempels einer Blasform beim Herstellen eines Hohlkörpers |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2222535A1 DE2222535A1 (de) | 1973-11-22 |
DE2222535B2 DE2222535B2 (de) | 1979-02-22 |
DE2222535C3 true DE2222535C3 (de) | 1979-10-18 |
Family
ID=5844387
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2222535A Expired DE2222535C3 (de) | 1972-05-08 | 1972-05-08 | Verfahren und Vorrichtung zum Steuern der Einwärtsbewegung eines Stempels einer Blasform beim Herstellen eines Hohlkörpers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2222535C3 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4017250A (en) * | 1975-06-16 | 1977-04-12 | Owens-Illinois, Inc. | Apparatus for blow molding |
DE2717365A1 (de) * | 1977-04-20 | 1978-10-26 | Bekum Maschf Gmbh | Verfahren zur herstellung von hohlkoerpern aus thermoplastischem kunststoff |
SE428775B (sv) * | 1981-11-26 | 1983-07-25 | Plm Ab | Behallare samt sett och anordning for att framstella en sadan |
CH687011A5 (de) * | 1993-06-21 | 1996-08-30 | Ite Beat | Im Spritz-Blasverfahren hergestellter Behaelter aus Kunststoff sowie Verfahren zur Herstellung desselben. |
DE102016125586A1 (de) | 2016-12-23 | 2018-06-28 | Krones Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zum Blasformen von Behältnissen mit beweglichem Bodenteil |
-
1972
- 1972-05-08 DE DE2222535A patent/DE2222535C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2222535B2 (de) | 1979-02-22 |
DE2222535A1 (de) | 1973-11-22 |
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