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PATENTSCHRIFT ? 15542.
JOH. KLEINEWEFER's SÖHNE IN KREFELD.
Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung gaufrierter oder sonstiger Effekte auf beiden
Seiten eines Stoffes.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist in erster Linie ein Verfahren zur Erzeugung von Presst, effekten verschiedenster Art auf Stoffen. Das Neue an dem Verfahren besteht wesentlich darin, dass Stoffe, Gewebe oder dgl. bei einmaligem Durchgang durch besonders konstruierte Kalander nacheinander auf beiden Seiten mit gleichen oder auch verschiedenen gaufrierten oder sonstigen Effekten vorsehen werden. Auf diese Weise ist es dann möglich, Gewebe, z. B. auf der einen Seite mit parallel zum Schuss eingepressten feinen Rillen zu versehen, während die andere Seite solche feine Rillen parallel zur Kette erhält.
Die Einrichtungen für diesen Zweck können aber auch mit Leichtigkeit dazu benutzt werden, zwei Stoffbahnen gleichzeitig mit Presseffekten auf nur je einer Seite zu versehen.
Fig. 1 der beiliegenden Zeichnungen stellt einen neuen Kalander zur Ausübung dieses Verfahrens im schematischen Querschnitt dar.
Fig. 2 mit zugehöriger Detailfigur 3 gibt eine konstruktive Vereinfachung der Einrichtung nach Fig. 1 wieder.
Die Einrichtung des Doppelkalanders (ig. l) ist die folgende :
Inmitten des Systems liegt ein Lager für die Papierwalze r, welches mit dem Gestell fest verschraubt ist. Darunter liegt eine gravierte Stahlwalze a, die durch die Blindwalze e und mittels des beliebig angeordneten Hebelwerkes f gegen die im Lager ruhende Papierwalze c gepresst wird.
Ein anderes Lager für die Papierwalze d ist im Gestell verschiebbar gelagert und presst mit seiner Stellschraube auf das Papierwalzenlager c. Die Stellung des Lagers für d bewirkt nun, dass zwischen den in den Lagern ruhenden Walzen c und d ein Zwischenraum verbleibt. Oberhalb der eingelagerten Papierwalze d ist die zweite gravierte Stahl-
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liegendePapierwalzegepresstwird.
Die auf dem Doppolkalander zu behandelnde Ware l tuft bei i ab und geht zwischen der Stahlwalze (i und der Papierwalze c hindurch, dabei Druck erleidend. Nun läuft das Stück um die untere Papierwalze c herum, passiert frei zwischen dieser und der in Abstand davon gelagerten Papiorwalze d und läuft nun unter Druck zwischen letzterer Walze und der gravierten Walze b hindurch, dabei den Presseffekt auf der zweiten Seite empfangend.
Die fertige Ware rollt sich schliesslich bei kauf.
Man kann bei dieser Einrichtung den Druck zwischen beiden Walzenpaaren unabhängig voneinander einstellen und hiedurch ganz beliebige Variationen in dem Effekt auf beiden Seiten des Stoffes herausbringen.
Weiter ist der Kalander auch zu benutzen, um Stoffe nur einseitig zu behandeln, wobei dann gleichzeitig zwei Stücke bearbeitet werden. Für diesen Fall läuft das das
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obere unter der Walze b gepresste Stück eine besondere Ablaufrolle m vorgesehen ist, @ wonach k den Stoff aufnimmt. Wird hiobei das Lager der unteren Papierwalze c von'
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dann allein unter Druck. Voraussetzung hiefür ist nur, dass die beiden gleichzeitig und . einseitig zu behandelnden Stücke unter gleichen Druckverhältnissen kalandert werden können.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 werden die gravierten Stahlwalzon mittels besonderer von einem Hebelwerl betätigter Blindwalzen gegen die mit ihren Lagern am Gestell festgelegten Papierwalzen angepresst.
Fig. 2 ist eine Vereinfachung jener Konstruktion, indem die Zahl der Walzen des Kalanders von sechs auf vier herabgemindert wird ; jedes System also nur zwei Walzen, eine gravierte Stahlwalze und eine Papierwalze oder deren Äquivalent enthält.
Die Walzen sind hier so angeordnet, dass die beiden gravierten Stahlwalzen a b in der Mitte übereinander liegen, darüber und darunter je eine Papierwalze c bezw. d, auf welch letztere die Drucl\von'ichtungen 1 h unmittelbar oder mittelbar wirken.
Die Stahlwalzen dürfen sich mit ihren Oberflächen nicht berühren. Es ist daher für dieselben die in Fig. 2 und 3 angedeutete Form gewählt, nach welcher die Walzen beid- seitig einen erhöhten Kragen aufweisen. Mit diesem, Kragen laufen dann die Walzen a und b aufeinander, während eine Berührung der Ballenfächen ausgeschlossen ist. Auf die oben und unten liegenden Papierwalzen wird der Pressdruck ausgeübt.
Auch hier wird eine Stoffbahn mit Presseffekten auf beiden Seiten versehen, indem der Stoff erst das untere und dann das obere Walzenpaar passiert oder umgekehrt. Es kann aber auch wieder die gleichzeitige Behandlung zweier Stücke bewerkstelligt werden.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung gaufrierter oder sonstiger Effekte auf beiden Seiten eines
Stoffes, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoff bei einmaligem Durchgang durch einen
Kalander beim Passieren eines Walzenpaares auf der einen Seite und nach einer Wendung beim Passieren eines "zweiten Walzenpaares auf der anderen Seite unter beliebigem Druck
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2. Zur Ausübung des unter 1 gekennzeichneten Verfahrens ein Doppelkalander, dessen beide gravierte Walzen (a und b) mittels besonderer Blindwalzen (e g) und zugehöriger Hebelwerke (111) auch unter verschieden starkem Druck gegen besondere mit ihren Lagern festgestellte Papierwalzen (c d) gepresst werden können.
3. Bei einem Doppelkalander der unter 2 gekennzeichneten Art die Einrichtung, die Feststellung des Lagers der einen Papierwalze (c) lösen zu können, zum Zwecke, die beiden Walzenpaare bei unabhängiger Benutzung voneinander nur mit einseitigem Druck unter erheblicher Krafterspamis arbeiten zu lassen.