Beschreibung Einspuriges Rollergefährt
Die Erfindung betrifft ein einspuriges Rollergefährt mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1.
Aus der AT 409 754 B ist ein "Sportgerät für die Fortbewegung im alpinen Gelände" bekannt, bei dem Wanderstöcke als Lenkvorrichtung in einem tretrollerähnlichen Gefährt eingesetzt werden. Die Integration der Stöcke verhindert eigene gewohnte Wanderstöcke zu verwenden. Zudem müssen die Stöcke durch die Doppelnutzung massiv ausgeführt sein, was zu einem hohen Gewicht der Stöcke führt. Das Gefährt ist ungefedert und nur mit sehr kleinen Rädern ausgestattet, wodurch es kaum geländetauglich ist und nur auf gut ausgebauten Wegen eingesetzt werden kann.
Die DE 195 08047 A beschreibt ein "Antriebsloses Radfahrzeug zum Abfahren an Hängen", bei dem eine sitzende bzw. liegende Fahrposition vorgesehen ist. Es ist mit drei Rädern ausgestattet, was im Vergleich zu einem Zweirad zu einem höheren Gewicht führt, sowie das Neigen bei Kurvenfahrt nicht bzw. nur mit technischem Mehraufwand ermöglicht. Eine sitzende/liegende Fahrposition macht es nahezu unmöglich schnell und agil auf Hindernisse zu reagieren. Zudem ist in der Sitzposition ein rückenschonendes Abfahren auf ruppigem Untergrund nicht möglich.
Weiterhin bekannt ist ein in der DE 295 16837 U1 beschriebenes "Zweirad für Bergabfahrten". Die Konstruktion kommt einem Tretroller nahe. Der Rahmen ist statt als Trittbrett als fachwerkartige Verbindung mit beidseitig angebrachten Fußrasten ausgeführt. Das Gefährt ist schwenkbar um die Pedalachse klappbar ausgeführt. Für den Bergauf-Transport des Zweirads, das im eingeklappten Zustand nicht sehr kompakt ist, wird keine Lösung angegeben.
Aus der DE 102006 012 938 A1 ist zudem ein "Roller mit mindestens einer seitlich ausklappbaren Trittflächeneinheit" bekannt. Die Geometrie ist ähnlich der in DE 295 16 837 U1, jedoch mit einem gefederten Fahrwerk. Das hier beschriebene Zweirad ist zwar faltbar bzw. klappbar, jedoch wurde an einen Transport auf dem Rücken nicht gedacht, was sich durch die sperrige Bauform, selbst im gefalteten Zustand, als sehr schwierig darstellen würde.
Den bekannten, für Bergabfahrten geeigneten Fahrzeugen ist somit der Nachteil gemeinsam, dass sie keine Gesamtsystemlösung aus geländetauglichem, komfortablen und sicheren Gefährt, kombiniert mit einem geschickten Verstau- und Tragesystem und zugleich gewichtsoptimiert, als Voraussetzung für ein derartiges Fortbewegungsmittel bieten.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einspuriges Rollergefährt zur Fortbewegung in bergigem Gelände zu schaffen, das zur sicheren, gesunden und spaßintensiven Fortbewegung in bergigem Gelände geeignet ist. Dabei sollen leicht ansteigende, ebene und abfallende Straßen, Forstwege, Schotterpisten, Pfade, Karrenwege usw. befahren werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein Gefährt zu schaffen, das schnell und einfach verkleinert werden kann und mit einem Rückentragesystem kombiniert ist, ein Höchstmaß an Komfort bietet, um dieses auch an beengten Orten bequem über längere Strecken und unwegsames Gelände hinweg mitführen zu können. Dadurch wird der mühelose Wechsel zwischen Laufen und Rollen gewährleistet, der eine effiziente und abwechslungsreiche Fortbewegung in bergigem Gelände möglich macht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug als Sportgerät zu schaffen, das mit einem Mindestmaß an Kosten bei sehr geringem Gewicht zu erstellen ist.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Rückentrage- und Verstausystem gemäß Anspruch 1 mit dem Rollergefährt kombiniert wird, wobei das Rückenteil des Trageelements (in Art eines Rucksacks) gleichzeitig eine Knie- bzw. kombinierte Knie- und Schienbeinauflage darstellt.
Die Gestaltung des Rollfahrzeugs ermöglicht ein schnelles Überführen aus der Betriebsstellung in die Transportstellung und umgekehrt, wobei das Rollfahrzeug in der Betriebsstellung eine sichere Bergabfahrt (Fig. 3 bis 5) auch in unwegsamen Gelände bietet bzw. eine Tretrollerfahrt (Fig. 2) in ebenem leicht ansteigenden oder abfallenden Gelände ermöglicht und in der Transportstellung (Fig. 1) durch das geringe Gewicht, das rückennahe Verstauen und die geringen Abmessungen leicht mitgeführt werden kann.
Die Bergabfahrt ist je nach Untergrund, Gefälle und persönlichen Vorlieben in
verschiedenen Positionen möglich. Zum einen wird eine stehende Position (Fig. 3) eingenommen, in der Stöße in unebenem Gelände durch Abwinkein der Knie abgefedert werden. Zum anderen ist es möglich, durch Auflegen der Knie, bzw. Knie und Schienbeine, auf dem Trageelement, eine kniende Position einzunehmen. Dabei ist kaum Körperspannung nötig, wobei der Oberkörper in etwa waagerechter und damit rückenentspannter Position ist. Die Oberschenkel können in ergonomischer Weise einerseits auf den Unterschenkeln abgelegt werden (Fig. 5), aber auch waagrecht positioniert werden (Fig. 4).
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 bis Fig. 5 verschiedene Fahrpositionen;
Fig. 6 eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Rollerfahrzeuges in
Betriebsstellung;
Fig. 7 eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Rollerfahrzeuges in
Betriebsstellung mit abgenommenem Trag-/Abstützelement;
Fig. 8 bis Fig. 11 Erläuterungszeichnungen zum Einklapp-Prinzip einer besonders bevorzugten Parallelogramm-Federgabel;
Fig. 12 eine seitlichen Anbringung des Hauptrohres am Steuerkopf;
Fig. 13 eine Anbringung der Hinterradbremse;
Fig. 14 und 15 Erläuterungszeichnungen einer Rahmengestaltung für die
Hinterradaufhängung;
Fig. 16 eine räumliche Ansicht eines Rollerfahrzeugs in Transportstellung;
Fig. 17 bis 23 eine detaillierte Ausführungsform des Rollergefährts; und
Fig. 24 bis 30 eine bevorzugte Abfolge zum Zusammenklappen aus der Betriebsstellung des Rollergefährts in die Transportstellung (als Rucksack).
Wie in Fig. 6 und 7 dargestellt, ist an einem Rahmen 1 des Gefährts (vgl. die verschiedenen Fahrpositionen in Fig. 2 bis 5) ein Tragelement 4 fest bzw. über einen Klemm- oder Schnellspannmechanismus 14 abnehmbar oder bevorzugt um 90° verdrehbar (vgl. Fig. 17 bis 30) befestigt. Der Steuerkopf 13 am vorderen Ende des Rahmens 1 ragt an der Oberseite des Trageelements 4 hervor oder ist in diesem integriert (Fig. 6). Der Rahmen 1 ist relativ zum Tragelement 4 klappbar, faltbar, zerlegbar und/oder steckbar gestaltet.
Insbesondere ist der Rahmen 1 mit einem Hauptrohr 11 und einem Hinterbau 12 zweiteilig ausgeführt, um teleskopartig zusammengeschoben zu werden. Hierfür wird Hinterbau 12 gegenüber dem Hauptrohr 11 über eine Schnellspannvorrichtung gelöst und bevorzugt ohne Ausbau des Hinterrades 3 in das Hauptrohr 11 geschoben werden (vgl. Fig. 28), wobei es auch möglich ist.dass der Hinterbau 12 zunächst aus dem Hauptrohr 11 herausgenommen und um 90 Grad gedreht dort wieder eingeführt wird, damit das Hinterrad 3 in etwa planparallel zum Tragelement 4 (Rückenteil des Rucksacks in der Trageposition nach Fig. 1 , 16 und 30) steht. Um die planparallele Ausrichtung zueinander zu gewährleisten, ist es besonders bevorzugt, dass das Tragelement 4 aus der liegenden Fahrstellung (nach Lösen des Klemmmechanismus 14) um etwa 90° um das Hauptrohr 11 und/oder den Hinterbau 12 verdreht wird, so dass das Tragelement 4 etwa parallel zum Hinterrad 3 steht. Durch dieses Klemmen mit der Schnellspannvorrichtung 14 ist es möglich, bei minimalem Aufwand den Rahmen 1 extrem kompakt zu verstauen und rückennah am Trageelement 4 (in Fig. 1 geschwärzt dargestellt) anzubringen, welches einen hohen Tragekomfort bietet.
Um den Rahmen 1 kompakt zu verstauen, kann das Hauptrohr 11 auch seitlich am Steuerkopf 13 angebracht werden (Fig. 12), sodass es nach vorne offen und der Innenraum des Profils durchgängig ist, also ein Teleskopelement des Hinterbaus 12 bis zum Herausragen auf Steuerkopfseite durchgesteckt werden kann. Bei einer solchen Gestaltung des Rahmens 1 ist das Hinterrad 3 um denselben Abstand zur Mitte versetzt am Rahmen 1 angebracht werden, um das Vorderrad 2 und das Hinterrad 3 in einer Spur zu halten. Wie schon aus den verschiedenen Fahrpositionen in Fig. 2 bis 5 ersichtlich ist das in einer Gabel 5 geführte Vorderrad 2 zur bequemen Hangabfahrt größer als das Hinterrad 3.
Dabei ist es grundsätzlich möglich, das Hinterrad 3 anstatt in einer Gabel zu führen, auch nur einseitig gelagert am Rahmen 1 bzw. seinem Hinterbau 12 anzubringen. Ebenso könnte so ein teleskopierbarer Rahmen 1 parallel versetzt zur Radspur vom Hinterrad 3 zum Steuerkopf 13 führen, der dann ähnlich wie in Fig. 12 seitlich am Hauptrohr 11 angebracht werden kann. Vorzugsweise besteht der teleskopische Rahmen 1 aus Hohlprofilen, um die Torsionsbelastung optimal aufzunehmen. Insbesondere werden Quadratrohre bzw. Quadratrohre mit Radius, die das Verdrehen der Rohre ohne konstruktiven Mehraufwand durch Formschluss verhindern, eingesetzt.
Der Rahmen 1 kann auch durch ein Klappgelenk, wie es bei Klappfahrrädern bekannt
ist, um eine etwa mittige Achse etwa parallel zum Steuerkopf 13 geklappt werden. Durch ein Gelenk, welches parallel zur Hinterradachse bzw. leicht winklig zur Hinterradachse angebracht ist, kann der Hinterbau 12, mit oder ohne Hinterrad 3 zur Stirnseite des Trage-/Abstützelement 4 hin zusätzlich gefaltet werden. Der Rahmen 1 bzw. sein Hinterbau 12 kann starr, aber bevorzugt gefedert ausgeführt werden. Im Falle einer gefederten Ausführung über eine Schwinge kann das Schwingengelenk in Art eines Doppelnutzens sowohl als Federgelenk (in Fahrstellung) als auch als Einklappgelenk (zum Zusammenfalten des Gefährts) genutzt werden.
Das Trage-/Abstützelement 4 kann nach Art eines Rucksackes zusätzlich Stauraum für mitgeführte Ausrüstung und Verpflegung bieten, oder aber nur dem Transport des Rollergefährts dienen. In beiden Fallen kann es speziell für das Verstauen bzw. Anbringen der einzelnen Komponenten des Gefährts modifiziert sein, in dem es beispielsweise Schlaufen, Bänder, Halterungen (z. B. Klettverschlüsse) für das Befestigen der Räder 2, 3 und/oder Öffnungen zum Einführen der Gabel 5 und/oder dem Hinterbau 12 bzw. Rahmen 1 aufweist. So können am Rucksackunterteil (vgl. Trageposition in Fig. 1) Klett- oder Reißverschlüsse vorgesehen sein, die an beiden Seiten des Rucksacks hochragen und parallel zum als Rückenteil dienenden Trageelement 4 verlaufen. Der Hinterbau 12 kann dadurch ohne Ausbau des Hinterrades 3 nah am Trageelement 4 verzurrt werden. Das in Fahrstellung als Knie- und/oder Schienbeinauflage, sowie in Trageposition als Rückenteil dienende Trageelement 4 ist bevorzugt mit querverlaufenden Bändern oder Schaumstoffauflagen gepolstert, um die ergonomischen Gesichtspunkte zu erfüllen.
Das Vorderrad 2 kann samt Gabel 5 zum Trage-/Abstützelement 4 hin eingeklappt werden, indem das Vorderrad 2 quergestellt und durch ein feststellbares Klappgelenk zum Umklappen des Lenkeraufbaus oberhalb der Gabelkrone 19 (vgl. Fig. 8) zur Stirnseite des Trage-/Abstützelements (4) hin eingeklappt wird. Die Gabel (5) ist bevorzugt gefedert ausgeführt sein, wobei es beim Einsatz einer hier gezeigten Parallelogramm-Federgabel von besonderem Vorteil ist, dass eines der Federgelenke als Einschwenkgelenk zum Überführen in die Transportstellung genutzt werden kann. Dies erfolgt, indem wenigstens eine der Gelenkachsen 21, 22, 23, 24 der Gabel 5 durch einen Schnellspannverschluss (bekannt als Achsspan nverschluss für Laufräder) von der jeweiligen Schwinge gelöst wird und die Gabel ohne Ausbau des Vorderrades 2 zum Rahmen 1 hin gedreht wird. Zum Lösen der Gelenkachsen kann ebenfalls ein Schnellspannverschluss, der die Gabelkrone 19 mit der jeweiligen Achse klemmt,
eingesetzt werden. Beispielhaft wird in Fig. 9 die Gelenkachse an den Gabelholm- Einzelschwingen 22 gelöst, anschließend wird der Gabelholm 20 gegen den Uhrzeigersinn um die Gelenkachse der Gabelkronen-Doppelschwinge 23 zum Rahmen 1 hin geschwenkt (Fig. 10). Für diese Schwenkbewegung könnte ebenfalls die Gelenkachse der Gabelkronen-Einzelschwingen 21 anstelle der von den Gabelholm- Einzelschwingen 22 gelöst werden. Um das Montieren der Einzelschwingen 25 zu erleichtern, können diese starr miteinander verbunden sein. Wählt man die Gelenkachse der Gabelkronen-Doppelschwinge 23 (Fig. 11) als zu lösende Achse, so lässt sich die Gabel 5 im Uhrzeigersinn um die Lagerung der Gabelkronen- Einzelschwingen 21 sowie um die freie Gelenkachse der Gabelholm-Einzelschwingen 22 zur Stirnseite des Trageelements 4 hin schwenken. Die Lagerlöcher der Gabelschwingen 25, 26 am zu lösenden Gelenk sind geschlitzt ausgeführt (Fig. 8). Um ein leichteres Montieren sowie Demontieren der Gabelschwingen 25, 26 zu gewährleisten, können die Schlitzflanken zum Lagerloch hin schräg verlaufen.
Dieses Einklapp-Prinzip einer solchen Parallelogramm-Federgabel ist nicht auf das einspurige Rollergefährt beschränkt, sondern kann in ähnlichen Gefährten vorteilhaft eingesetzt werden. Beispielsweise kann dieser Mechanismus auch in Falträder oder anderen Zwei- oder Mehrradkonzepten, sowohl mit als auch ohne Ausbau des Laufrades, Anwendung finden.
Wie in Fig. 6 und 8 dargestellt, kann der Lenkeraufbau, bestehend aus Steuerrohr 9 und Lenker 8 oder Steuerrohr 9, Lenker 8 und Vorbau 7 besteht, durch das Schaftrohr 15, nach Ausbau bzw. Wegklappen des Vorderrades 2, nach unten abgesenkt werden, bis der Lenker 8 etwas tiefer als das Trage-/Abstützelement 4 steht, das in Transportstellung dann als Rückenteil dient. Der Lenker 8 kann dabei um die Steuerachse gedreht werden, beispielsweise um etwa 180°, oder auch in der Fahrposition bleiben. Um das Steuerrohr 9 zu lösen bzw. zu fixieren, kann das Schaftrohr 15 das Steuerrohr 9 nach Art einer üblichen Sattelstützenklemmung arretieren. Stattdessen kann das Schaftrohr 15 auch unten bzw. im unteren Bereich mindestens einmal geschlitzt werden und durch Aufspreizen des Steuerrohres 9 von innen im geschlitzten Bereich geklemmt werden. Der Lenkeraufbau kann ebenfalls nach Lösen eines Klappgelenks um eine etwa senkrecht zur Steuerachse stehende Lagerung, die sich oberhalb des Steuerkopfes 13 befindet, zum Trage-/Abstützelement 4 hin geschwenkt werden.
Am Rahmen 1 bzw. seinem Hinterbau 12 sind zudem beidseitig Fußrasten bzw. Pedale 10 angebracht. Diese können drehbar gelagert sein oder aber eine in etwa parallel zum Untergrund stehende Trittfläche und/oder eine schräge Trittfläche aufweisen, welche speziell für die Fahrt in kniender bzw. hockender Position ideal ist. Sie können sowohl fest angebracht, abnehmbar ausgeführt sein oder zum Rahmen 1 hin eingeklappt werden. Wählt man abnehmbare Pedale bzw. Fußrasten 10, so können am Hinterbau 12 des Rahmens 1 Einrastelemente angebracht sein, um diese in der Transportstellung zu fixieren.
Der tiefliegende Schwerpunkt, der aus den niedrig angebrachten Pedalen 10 sowie der knienden Fahrposition resultiert, ergibt eine gute Stabilität und Handhabbarkeit, sowohl in Geradeaus- wie auch in Kurvenfahrt. Da die seitlichen Fußrasten 10 sehr weit hinten, kurz vor dem Hinterrad 3 angebracht sind, wird ein weit nach hinten verlagerter Schwerpunkt des Gefährts erreicht, was dem Fahrer ermöglicht, eine hohe Bremswirkung zu gewährleisten, ohne die Gefahr eines Frontalüberschlags zu riskieren. Diese einzigartige Fahrgeometrie des Gefährts mit Fahrer mit weit nach hinten verlagertem und tiefliegendem Schwerpunkt, führt zu einem stabilen, sicheren und intuitiv zu erlernenden Fahrkonzept.
Um die Geschwindigkeit des Sportgerätes regulieren zu können, wirkt auf mindestens ein Laufrad eine Bremse. So kann eine Bremse, bekannt als V-Break, so verbaut werden, dass die am Rahmen 1 angebrachte Bremslagerung als tragendes Element wirkt und/oder nicht auf dem Rahmen angeschraubt wird, sondern innerhalb eines Profils (Fig. 13) bzw. zwischen zwei Blechen (Fig. 14, 15) angebracht wird. Dies kann beispielsweise realisiert werden, indem die Bremslagerung zwischen einem U-Profil montiert wird, wie es Fig. 13 zeigt. Diese Art des Bremseneinbaus bringt den Vorteil mit sich, dass die Bremse beim Überführen in die Transportstellung (in Art eines Rucksacks) vor Kollisionen mit anderen Gegenständen geschützt wird, was ansonsten zum Verstellen der Bremse führen könnte.
Bei der Auswahl der Radgrößen ist der ideale Kompromiss zwischen Geländetauglichkeit, Laufruhe und Kompaktheit des Systems zu finden. Beispielsweise führt der Einsatz unterschiedlich großer Laufräder zu einem Gefährt mit hoher Fahrsicherheit und möglichst kompakter Gestaltung. So kann als Hinterrad 3 ein etwas kleineres Laufrad als das Vorderrad 2 verbaut werden. Dies bringt den Vorteil mit sich, das gefühlte Gefälle bei der Hangabfahrt zur tatsächlichen Neigung des Hanges zu
verringern. Das etwas größere Vorderrad 2 sorgt für Spurstabilität, da es leicht über Hindernisse (wie Steine) rollt.
Um an flacheren Stellen den Fahrkomfort in hockender Fahrposition (Fig. 5) zu erhöhen, kann eine Gesäßstütze am Rahmen 1 bzw. Hinterbau 12 angebracht werden. Sie kann beispielsweise durch den Achsspanner des Hinterrades 3 befestigt werden, so dass die Gesäßstütze beim Lösen des Spanners um die Radachse zum Rahmen 1 bzw. seinem Hinterbau 12 hin geschwenkt werden kann.
Fig. 16 zeigt das Gefährt in zusammengeklappten Zustand, wobei das hier wannenartige Trage-/Abstützelement 4 eine Art Rucksack bildet, um beim Bergsteigen (vgl. Fig. 1) bequem auf dem Rücken getragen zu werden. Das Vorderrad 2 und das Hinterrad 3 sind hierbei etwa in der Ebene des Trageelements 4 ausgerichtet bzw. in der vorbeschriebenen Weise an dieses herangeklappt, so dass sich eine Kompakte Einheit bildet.
Fig. 17 bis 30 zeigt eine verfeinerte Ausführungsform, wobei gleiche Bezugszeichen für gleiche oder funktionsähnliche Bauteile stehen und wichtige Details vergrößert dargestellt sind. Das Hauptrohr 11 ist hier zylindrisch ausgeführt, in das der Hinterbau 12 mit dem Hinterrad 3 in Art eines Teleskops eingeschoben werden kann (vgl. Fig. 27). Zudem ist hier das Trageelement 4 um das Hauptrohr 11 um ca. 90° schwenkbar, so dass es mit seiner Auflagefläche für die Knie dann etwa parallel zur Hauptebene der Laufräder 2 und 3 steht. Das Trageelement 4 weist hier einen bügeiförmigen Grundrahmen 41 auf, an dem Bänder oder Riemen als Polsterung aufgespannt sind (hier zur besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellt). Die beiden Holme des Grundrahmens 4' sind durch einen etwa halbkreisförmigen Querholm ausgesteift, so dass durch die auf die Holme aufgesetzte Polsterung (z. B. ein wannenförmig gestaltetes Polystyrol- Formteil) eine stabile, dämpfende Abstützung für ein oder beide Knie eines Sportlers bei der Hangabfahrt gebildet wird während in der Transportstellung eine ergonomische Anlage (auch mit Belüftung) am Rücken des Bergsteigers bereitgestellt wird.
Die Verdrehung des Trage-/Abstützelements 4 wird durch das Öffnen des Schnellspannverschlusses 14 eingeleitet (vgl. Fig. 18), wobei die Verdrehung um das Hauptrohr 11 durch Führung an einer Nut 14' (vgl. Fig. 19) erfolgt, wobei zugleich eine Klemmhülse für die Teleskopbewegung des Hinterbaus 12 relativ zum Hauptrohr 11 gebildet ist.
In Fig. 20 ist die Parallelogramm-Federgabel unterhalb des Lenkers 8 und des Steuerrohrs 9 detailliert gezeigt. Diese erfindungswesentliche Parallelogramm- Federeinheit kann dabei wiederum durch einen Schnellspannverschluss 14 geöffnet werden (vgl. Fig. 21), so dass die Gabelholme 20 um die näher zum Hauptrohr 11 hin angeordneten Gelenkachsen 21 zu diesem hinverschwenkt werden können. Der Schnellspannverschluss 14 ist hier als formschlüssig verriegelnder Bolzen aus gebildet, der auch im Schnitt in Fig. 22 detailliert dargestellt ist.
In Fig. 23 bis 30 ist der Ablauf des Zusammenfaltens in allen Schritten dargestellt, wobei in Fig. 23 der Fahrzustand dargestellt ist. Hierbei sind für das Abstützelement 4 in Strichlinien zwei querverlaufende Bänder angedeutet, die um die Längsholm herumverlaufen, um bei der Hangabfahrt eine bequeme, nachgiebige Auflagefläche für das/die Knie des Fahrers zu bilden. Auf diese Bänder kann natürlich auch noch eine Schaumstoffmatte oder dgl. befestigt sein, um eine weiche Auflage mit Seitenhalt für die Knie bzw. Schienbeine der sich daran abstützenden Person zu bieten. Diese Schaumstoff matte kann z. B. für Kinder oder ältere Menschen besonders weich gepolstert sein, wobei ein leichter Austausch durch Klettverschlüsse um die Längsholme herum sichergestellt werden kann. Diese Bandausführung bietet zudem in der Transportstellung (vgl. Fig. 1) einen guten Tragekomfort, da der Grundkörper 4' an die Rückenkontur angepasst ist.
Fig. 24 zeigt den geöffneten Schnellverschluss 14, so dass das Abstützelement 4 um 90° (hier nach rechts) um das Hauptrohr 11 gedreht werden kann (vgl. Fig. 25). Gemäß Fig. 26 werden dann noch die Fußrasten 10 zum Rahmen 1 hingeklappt und in Fig. 27 der Hinterbau 12 in das Hauptrohr 11 eingeschoben. Der Schnellverschluss 14 kann dann wieder geschlossen werden, so dass der zusammengeschobene Rahmen 1 in dieser kompakten Stellung durch Klemmung verbleibt. Hierbei sind die Umlaufebenen der Räder 2 und 3 parallel zur nun vertikal gestellten Abstützfläche des Abstützelements 4 ausgerichtet. Dann wird noch der Schnellverschlussbolzen (vgl. Fig. 21) an der Parallelogramm-Federeinheit gelöst, so dass die Gabel 5 mit ihren Gabelholmen 20 zum Hauptrohr 11 hin geklappt werden kann (Fig. 28).
Gemäß Fig. 29 wird noch der Lenker 8 entsprechend der Richtung des Hauptrohres 11 gedreht und das Steuerrohr 9 abgesenkt. Fig. 29 stellt dabei eine z.B. auf dem Erdboden liegende Position da, bevor diese kompakte Einheit aufgenommen wird und
mit nicht näher dargestellten Gurten wie ein Rucksack am Rücken einer Person geschultert wird. In dieser Tragestellung (vgl. wiederum Fig. 1) verläuft das Trageelement 4 entlang des Rückens einer Person, während in Fig. 30, rechte Hälfte die Rückansicht dargestellt ist. Dabei ist zu erkennen, dass diese kompakte Einheit kaum über die Silhouette einer Person hinausragt, wobei aber neben den vorstehend beschriebenen, wenigen Handgriffen auch die Lenkstange 8 noch axial in ihrer Aufnahme verschoben werden kann, um die Bauhöhe weiter zu verringern (vgl. nach unten weisender Pfeil).
Bezeichnungsliste:
1 Rahmen
2 Vorderrad
3 Hinterrad
4 Trage-/ Abstützelement
5 Gabel
6 Steuersatz
7 Vorbau
8 Lenker
9 Steuerrohr
10 Fußrasten (Pedale)
11 Hauptrohr
12 Hinterbau
13 Steuerkopf
14 Klemmmechanismus (Schnellspannverschluss)
15 Schaftrohr
19 Gabelkrone
20 Gabelholm
21 Gelenkachse Gabelkrone-Einzelschwingen
22 Gelenkachse Gabelholm-Einzelschwingen
23 Gelenkachse Gabelkrone-Doppelschwinge
24 Gelenkachse Gabelholm-Doppelschwinge
25 Einzelschwingen
26 Doppelschwinge