EP0290519B1

EP0290519B1 - Einrichtung zur beschichtung von warenbahnen

Info

Publication number: EP0290519B1
Application number: EP87907404A
Authority: EP
Inventors: Johannes Zimmer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-11-18
Filing date: 1987-11-18
Publication date: 1990-03-14
Anticipated expiration: 2007-11-18
Also published as: US4940013A; WO1988003845A1; ATE50929T1; EP0290519A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Beschichtung von Warenbahnen mit einem auf einer Seite der Warenbahn angeordneten Magnetbalken oder einer vorzugsweise ruhend angeordneten Magnetwalze, durch welche(n) eine auf der gegenüberliegenden Seite der Warenbahn angeordnete Streicheinrichtung gegen die Warenbahn gepreßt wird.
Bei Verwendung von Magnetbalken zur Erzeugung der Rakel anpreßkraft hat man gemäß AT-A-289 158 einen über die Reihe der Elektromagneten des Magnetbalkens durchgehenden Stützkörper vorgesehen, welcher eine der Rakel zugewandte Vertiefung aufweist, die durch ein Gleitblech abgedeckt ist. Die Anordnung entspricht in ihrer Wirkung weitgehend einer Luftrakel, in welcher nur die gespannte Druckdecke dem Rakeldruck entgegenwirkt.
Die Bemühungen, eine geeignete Unterstützung für den Rakelkörper zu finden, sind dahin gegangen, den die Rakel unterstützenden Bereich flach zu machen und die von der Rakel eingeleiteten Kräfte möglichst gleichmäßig auf eine möglichst große Fläche zu verteilen. Von dieser Voraussetzung ausgehend war es keineswegs selbstverständlich, daß es möglich sein würde, das Prinzip der magnetischen Anpressung auf das beidseitige Beschichten von Warenbahnen mittels Streicheinrichtungen anzuwenden. Vom Anmelder durchgeführte Versuche haben in überraschender Weise gezeigt, daß es erfindungsgemäß möglich ist, vorzusehen, daß auch an der zweiten Seite der Warenbahn, der genannten Streicheinrichtung gegenüberstehend und diese abstützend, eine zweite Streicheinrichtung vorhanden bzw. der Magnetbalken oder eine vorzugsweise ruhend angeordnete Magnetwalze als solche ausgebildet ist.
Bei aller Verschiedenheit der möglichen konstruktiven Durchführungen läuft die Erfindung immer darauf hinaus, daß ein von einem Magnetbalken (oder einer Magnetwalze) angezogener Druckkörper, der entweder selbst eine Streicheinrichtung bildet oder eine solche belastet, eine annähernd linienförmige Belastung der Warenbahn bewirkt, welche von der magnetbalkenseitigen Streicheinrichtung aufgenommen wird. Die Streicheinrichtung auf der Seite des Magnetbalkens kann dabei entweder in bekannter Weise ein flexibles Metallblatt oder Kunststoffblatt sein, welches sich am Magnetbalken abstützt, oder aber eine Auflage auf dem Magnetbalken, welche spitzwinkelig auf jene Stelle der Warenbahn zuläuft, an welcher die vom Magnetbalken angezogene Streicheinrichtung liegt.
Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellt

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel dar, Fig. 2 bis 7 zeigen verschiedene Varianten für den erfindungswesentlichen Auftragungsbereich mit zwei zusammenwirkenden Streicheinrichtungen, Fig. 8 und 9 zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele,
Fig. 10 und 11 weitere Varianten der Gestaltung des Auftragungsbereiches.
Fig. 1 beschreibt die Erfindung im Zusammenhang mit einer vertikal nach oben laufenden Warenbahn 3, ohne jeodch auf eine solche räumliche Orientierung eingeschränkt zu sein. Die Warenbahn 3 verläuft beim dargestellten Ausführungsbeispiel über Walzen 6,6 durch einen Trog 7, welcher eine Auftragsmasse enthält, und bedeckt sich dabei beidseitig mit dieser Masse. Auftragsmenge und Auftragstiefe bzw. Beschichtungsdicke werden durch die zusammenwirkenden Streicheinrichtungen 2 und 4 bestimmt, zwischen denen die Warenbahn 3 in Richtung des Pfeiles 11 hindurchbewegt wird.

Zur Anpressung der in diesem Beispiel als Rakelklingen ausgebildeten Streichelemente 2,4 ist in bekannter Weise ein eine Reihe von Magneten umfassender Magnetbalken 1 vorgesehen, welcher sich normal zur Zeichenebene, also quer zur Warenbahn 3 erstreckt. Dieser Magnetbalken 1 übt eine Anziehungskraft auf Gegenstände aus magnetisierbarem Material aus und kann daher im einfachsten Fall zur unmittelbaren Anpressung der Streichelemente herangezogen werden, wenn diese, wie in Fig. 2, 4 und 5 dargestellt, als massiver Körper aus magnetisierbarem Material ausgebildet sind. Es ist jedoch auch durchaus möglich, die Streichrakelklingen 2 in insbesondere beim Schablonendruck üblicher Weise als flexibles Metallband auszubilden und, wie in Fig. 1 und 3 dargestellt, durch einen magnetisierbaren, vom Magnetbalken 1 mit variablem Druck angepreßten Druckkörper 5 zu belasten (vgl. Fig. 1 und 3). Erfolgt die Belastung der als Rakelklinge ausgebildeten Rakeleinrichtung 2 ganz nahe an ihrem freien ende, dann sind die in die Rakelhalterung 8 eingeleiteten Momente sehr gering und die Rakelhalterung 8 braucht die als Rakelklinge ausgebildete Streicheinrichtung 2 nur gegen Herausziehen, nicht aber gegen Verdrehen oder in Längsrichtung zu sichern. Anpreßdruck und Anstellwinkel, welche die Eindringtiefe bzw. die Auftragsmenge bestimmen und die Behandlung damit mehr als Beschichtung oder mehr als Imprägnierung gestalten, sind bei einer solchen Anordnung weitgehend voneinander unabhängig steuerbar.
Bei der bisher im Schablonendruck eingesetzten magnetischen Anpressung von Streichrakeln wird der Druck der Rakeleinrichtung 2 auf die Warenbahn 3 von einem flachen Gegenkörper aufgenommen oder allenfalls von einer Walze großen Durchmessers. Im Rahmen der gegenständlichen
Erfindung ist hingegen vorgesehen, auch die Abstützung der Streicheinrichtung 2 auf der Seite des Magnetbalkens 1 als eine zweite Streicheinrichtung 4 auszubilden. Diese zweite Streicheinrichtung 4 kann, wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, als elastisches Metallblatt ausgebildet sein, welches nahe seinem freien Ende in einer vom Magnetbalken 1 getragenen Abstützleiste 9 anliegt. Es ist aber auch möglich (vgl. Fig. 3 und 4), die zweite Streichrakel 4 als keilförmige Auflage auf den Magnetbalken 1 auszubilden. Wesentlich ist dabei, daß die Streicheinrichtungen 2 und 4 zusammen einen Keilspalt bilden, was ohre weiteres auch erzielt werden kann, wenn beide Streichrakeln, so wie in Fig. 5 dargestellt, im Auflagebereich abgerundet sind.
Aus Fig. 6 und 7 ist ersichtlich, daß die rechten und linken Hälften von Fig. 2 bis 5 beliebig miteinander kombiniert werden können. So stellt Fig. 6 die linke Seite von Fig. 3 in Kombination mit der rechten Seite von Fig. 5 dar, Fig. 7 die linke Seite von Fig. 4 ebenfalls in Kombination mit der rechten Seite von Fig. 5.
Fig. 8 beschreibt eine Einrichtung mit abwärts laufender Warenbahn 3. Hier bilden die Streicheinrichtungen 2 und 4 gleichzeitig den vorratsbehälter für die auf die Warenbahn 3 aufzutragende Beschichtungsmasse.
Bei der Einrichtung nach Fig. 9 ist der wirksame Teil der Streicheinrichtung 2 als Rundstab ausgebildet. Durch Verdrehen des Führungsstabes 10 in Pfeilrichtung ist es möglich, bei teilweiser Abnützung des wirksamen Bereiches der Streicheinrichtung 2 einen noch nicht verwendeten Oberflächenbereich zum Einsatz zu bringen, welcher die gewünschte Linienberührung auf einer exakten Geraden sicherstellt. In ähnlicher Weise könnte eine gleichmäßige Abnützung der Oberfläche der durch einen Rundstab gebibldeten Streichrundung der Streicheinrichtung 2 durch im Vergleich zur Geschwindigkeit der Bahn 3 langsames Drehen dieses Streichrundstabes 2 erzielt werden.
Fig. 10 zeigt, daß auch Streicheinrichtungen 4 die Form eines ruhend angeordneten Ruridstabes haben können; es kann jedoch auch ein solches Streichelement als Streicheinrichtung wirken, deren Oberfläche sich relativ zur warenbahn 3 bewegt.
In Fig. 11 ist dargestellt, daß der Krümmungsradius der Streicheinrichtung 4 (hier eines den Magneten 1 umgebenden zylindrischen Rohres) relativ groß sein kann, solange sichergestellt ist, daß im Winkelbereich zwischen Streicheinrichtung 4 und Warenbahn 3 die Auftragsmasse durch die gleitende Reibung zwischen diesen beiden Elementen nicht nur geglättet, sondern auch abgestreift wird.
Die Anpressung der erfindungsgemäß vorgesehenen zweiten Streicheinrichtung 4 an die_'Warenbahn 3 erfolgt in allen Ausführungsbeispielen dadurch, daß der Magnetbalken 1 eine Kraft auf die Streicheinrichtung 2 ausübt, welche von der zweiten Streicheinrichtung 4 aufgenommen wird. Diese Kräfte sind natürlich gleich groß, was jedoch nicht bedeutet, daß die Beschichtung der Vorder- und Rückseite der Warenbahn 3 identisch gewählt werden muß. Je nach der Wahl des durch die Form und Anordnung der Streicheinrichtungen bedingten Anstellwinkels verteilt sich die auf beiden Seiten gleich große Kraft auf verschieden große Flächen, sodaß eine unterschiedliche Druckverteilung erzeugt werden kann. Statt die Warenbahn 3 durch einen Trog laufen zu lassen, ist es auch möglich, sie in anderer Weise beidseits mit Auftragsmasse zu beladen, welche dann von den Streicheinrichtungen 2 und 4 überstrichen bzw. abgestrichen wird, um das gewünschte Ausmaß von Beschichtung, Imprägnierung und Glättung zu erzielen. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, diese zum beidseitigen Beschichten geeignete erfindungsgemäße Einrichtung auch zum einseitigen Beschichten zu verwenden.

Claims

1. Enrichtung zur Beschichtung von Warenbahnen (3) mit einem auf einer Seite der Warenbahn angeordneten Magnetbalken (1) oder einer vorzugsweise ruhend angeordneten Magnetwalze, durch welche(n) eine auf der gegenüberliegenden Seite der Warenbahn angeordnete Streicheinrichtung (2) gegen die Warenbahn gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß auch an der zweiten Seite der Warenbahn (9), der genannten Streicheinrichtung (2) gegenüberstehend und diese abstützend, eine zweite Streicheinrichtung (4) vorhanden bzw. der Magnetbalken oder die Magnetwalze (1) als solche ausgebildet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Streicheinrichtung (4) in einer keilförmigen Auflage auf den Magnetbalken (1) besteht (Fig. 3, 4).

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der beiden Streicheinrichtungen (2, 4) im Anlagebereich an die Warenbahn (3) abgerundet ist (Fig. 5).

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3_; dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Streicheinrichtung (2,4) eine in einem Rakelhalter (8) gelagerte Rakelklinge umfaßt, die durch eine unabhängig vom Rakelhalter (8) gelagerte Leiste (5, 9) belastet ist.

5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelklinge drehbar und gegebenenfalls in Längsrichtung geringfügig versqhiebbar im Rakelhalter (8) gelagert ist.

6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auf gegenüberliegenden Seiten der Warenbahn (3) angeordneten Streicheinrichtungen (2, 4) in Längsrichtung der Warenbahn geringfügig gegeneinander versetzte Streichkanten aufweisen.

7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn von oben nach unten verläuft, sodaß zwischen den beiden Streichrakeln oder Leisten ein zwickelförmiger Trog gebildet wird (Fig. 8).