DE957343C - Elektrisch angetriebene Wendevorrichtung fuer Schmiedekrane - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 31. JANUAR 1957

M i8roiXI/35b

Nürnberg

Diie Erfindung bezieht sich auf eiine elektrisch angetriebene Wendevorrichtung für Schmiedekrane. Bekanntlich arbeiten Schmiedepressen und Wendevorrichtung dabei in der Weise zusammen, daß die Wendekette nur dann läuft, wentiidas Schmiedestück von der Schmiedepresse freigegeben ist, während die Wendekette stillsteht, wenn das Schmiedestück vom Pressenstempel festgehalten wird.

Erfindungsgemäß läßt sich diese Arbeitsweise dadurch verwirklichen, daß bei ununterbrochen laufendem Antriebsmotor für die Wendekette eine Rutschkupplung, deren Rutschmoment während des Betriebes verändert werden kann, im letzten Abtriebsrad des Vorgeleges, zwischen dem Motor und dem Wendegetriebe, angeordnet ist.

Die Einstellbarkeit des Rutschmomentes ist erforderlich, um das Moment dem Gewicht des Schmiedestückes anpassen zu können, damit einerseits bei festgehaltenem Schmiedestück die Wendekette nicht über das Schmiedestück rutscht und so dieses einfräst, und andererseits bei freigegebenem Schmiedestück dieses einwandfrei von der Wendekette mitgenommen wird. Rutschkupplungen, deren Rutschmoment während des Betriebes verändert werden kann, sind an sich bekannt, sie wurden aber bisher noch nicht für die Wendevorrichtung von Schmiedekranen verwendet. Bei dieser speziellen Anwendung ergibt die Anordnung der Rutschkupplung im letzten Abtriebsrad des Vorgeleges, zwischen dem Motor und dem Wendege-

triebe, besondere Vorteile. Durch die Schlupflei'stung der Kupplung wird ein gewisser Wärmestrom erzeugt. Dieser Wärmestrom kann, um so besser aufgenommen werden, je größer die Masse der Kupplung dst. Nun iiist aber das Drehmoment am letzten Abtriebsrad am größten, was eine entsprechend große Kupplung erfordert. Das Schwungmoment ist hingegen am letzten Abtriebsrad am kleinsten, so daß bei der raschen Aufeinanderfolge

ίο der Mitnahme- und Durchrutschvorgänge keine zu starke Belastung des Getriebes erfolgt.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können sämtliche Verstellorgane zum Regeln des Anpreßdruckes der Kupplung am Abtriebsrad angeordnet sein. Hierbei können am Abtriebsrad des Vorgeleges, auf dessen Steg verteilt und diesen durchdringend, Bolzen gelagert sein, die durch Druckfedern die Anpressung der Kupplung vermitteln, wobei die Vorspannung der Druckfedern durch Muttern geändert werden kann, die durch ein von einem Motor angetriebenes Verstellglied gleichzeitig gedreht werden können.

Die Anpressung der Rutschkupplung kann dabei durch Pratzen erfolgen, die auf der den Muttern gegenüberliegenden Seite der Bolzen angeordnet sind, wobei die Enden der Pratzen sich gegen den Steg des Antriebsrades und einen Druckring abstützen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Grundzuge dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι den Teil eines Querschnittes durch eine Kupplung gemäß der Erfindung und

Fig. 2 die Stirnansicht der Kupplung nach Fig. i.

Auf einer Achse 1 (Fig. 1) ist das letzte Abtriebsrad 2 eines nicht weiter gezeigten Antriebsvorgeleges gelagert. Im durch Augen 3 verstärkten Steg 4 des Abtriebsrades 2 sind, z. B. auf einem konzentrischen Kreis verteilt, Bolzen 5 gelagert. Auf dem dem anzutreibenden. Rad 6 entgegengesetzt gerichteten Teil jedes Bolzens 5 ist eine Druckfeder 7, z. B. ein Satz Tellerfedern, aufgesteckt. Der dem Rad albgewandte Teil dieser Druckfeder wird durch eine auf ihrem Umfange mit eilner Stirnverzahnung-versehenen; Mutter 8begren>zt, die auf dem mit Gewinde versehenen Bolzeneinde aufgeschraubt ist. Mit den Stirnverzahnungen aller Muttern 8 steht ein Zahnkranz9 in dauerndem Eingriff, der^ durch auf dem Steg 4 des Abtriebsrades 2 gelagerte Leitrollen 10 (Fig. 1, 2) drehbeweglich und in axialer Richtung unverschließbar geführt wird. Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Muttern 8 ist auf derselben Seite des Steges ein Schneckenrad 11 (Fig. 2) gelagert, das konzentrisch zu ihm mit einem Ritzel 12 fest verbunden ist. Dieses Ritzel steht ebenfalls mit dem Zahnkranz 9 in ständigem Eingriff. Die mit dem Schneckenrad zusammenwirkende Schnecke 13 sitzt auf der Läuferwelle eines Elektromotors 14, der auf dem Steg4 fest angeordnet ist.

Auf dem aus dem Steg4 hervorragenden anderen Ende des Bolzens 5 ist dem Ausführungsbeispiel (Fig. 1) gemäß ein Druckring 15 aufgesteckt. Außerhalb dieses Druckringes trägt ein jeder Bolzen 5 eine beweglich auf ihm angeordnete Pratze 16, die nach außen hin durch einen kugelig gestalteten Sitz am Herabrutschen vom Bolzens gehindert wird. Zwischen dem Druckring 15 und dem Steg 4 des Abtriebsrades 2 ragt der anzutreibende Teil 6 hinein, der Teil eines Rades, einer Trommel od.. dgl. sein kann. Im Bereich des anzutreibenden Teils 6 sind der Druckring und die ihm benachbarte Seite des Steges 4 mit Reibbelegen 17 versehen, die fest auf ihnen angeordnet sind. Eine jede Pratze 16 stützt sich jeweils mit einem Ende auf dem Steg 4 ab und liegt mit dem anderen Ende auf der nach außen gerichteten Fläche des Druckringes 15 auf. Der Elektromotor 14 kann in an sich bekannter Weise von einer außen liegenden Stromquelle aus mit Antriebsstrom versehen werden.

Soll aus irgendeinem Grunde der gerade in der Rutschkupplung herrschende Anpreßdruck zwischen dem treibenden und anzutreibenden Teil 2, 6 erhöht oder vermindert werden, so erhält der Motor 14 (Fig. 2) im entsprechenden Sinn einem Stromstoß. Dadurch wird der Zahnkranz 9 in Bewegung gesetzt und die Mutter 8 zur Druckfeder 7 um ein gewisses Maß hin oder von dieser hinweg bewegt. Auf diese Weise wird der Bolzen^ zur Druckfeder hin aus dem Steg um ein Stück hervorgezogen oder in diesem um eine entsprechende Wegstrecke hineingeschoben. Diesen Bewegungen zufolge drückt die Pratze z. B. mit verstärkter Kraft auf den Druckring 15, der nun seinerseits den neuen Anpreßdruck über die Reibbelag© 17 auf den treibenden und anzutreibenden Teil 2, 6 überträgt.

An Stelle der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Verstellmittel für den Anpreßdruck können auch andere an sich bekannte Getriebe, z. B. Ketten, Seile und anderes mehr, herangezogen werden. Ebenso ist es möglich, an Stelle von einem Reibbelag oder zwei Reibbelägen 17 beliebig viele Reibschichten mit zwischenliegenden Teilen des treibenden und anzutreibenden Gliedes 2, 6 vorzusehen, wenn es die zu übertragenden Kräfte erfordern.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   !.Elektrisch angetriebene Wendevorrichtung für Schmiedekrane, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Rutschkupplung, deren Rutschmoment während des Betriebes verändert werden kann, im letzten Abtriebsrad (2) des Vorgeleges, zwischen Motor und dem Wendegetriebe, angeordnet ist.
2. 2. Wendevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Verstellorgane (8, 9, ι r bis 14) zum Regeln des Anpreßdruckes der Kupplung am Abtriebsxad (2) iac angeordnet sind.
3. 3. Wendevorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Abtriebsrad (2) des Vorgeleges, auf dessen Steg verteilt und diesen durchdringend, Bolzen (5) gelagert iaj sind, die durch Druckfedern die Anpressung

   der Kupplung vermitteln, wobei die Vorspannung der Druckfedern (7) durch Muttern (8) geändert werden kann, die durch ein von einem Motor (14) angetriebenes Verstellglied (9) gleichzeitig gedreht werden können.
4. 4. Wendevorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpressung der Rutschkupplung durch Pratzen (16) erfolgt, die auf der den Muttern (8) gegenüberliegenden Seite der Bolzen (5) angeordnet sind, wobei die Enden der Pratzen sich gegen den Steg (4) des Abtriebsrades (2) und einen Druckring (15) abstützen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:

   Deutsche Patentschrift Nr. 383 490.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 609 578/221 7.56 (609 777 1.57)