DE948129C

DE948129C - Wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbares und um eine waagerechte Achse kippbares Fenster

Info

Publication number: DE948129C
Application number: DEV496A
Authority: DE
Inventors: Paul Kumbruch; Reinhold Voester
Original assignee: Vereinigte Baubeschlag - Fabriken Gretsch and Co GmbH
Current assignee: Vereinigte Baubeschlag - Fabriken Gretsch and Co GmbH
Priority date: 1950-02-03
Filing date: 1950-02-03
Publication date: 1956-08-30

Description

Wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbares, und um eine waagerechte Achse kippbares Fenster Die Erfindung bezieht sich auf ein wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbares und um eine waagerechte Achse kippbares Fenster. Sie besteht darin, daß das untere, um einen waagerechten Gelenkbolzen kippbare Drehkippscharnier des Fensters mit einer bei Hebefenstern üblichen Hebevorrichtung zu einer Beschlageinheit vereinigt ist, durch die-das Fenster zum Verschwenken um die lotrechte Achse von der unteren Dichtungsleiste abhebbar ist.
Bekannt sind Drehkippfenster, die wahlweise um eine senkrechte Achse drehbar und um eine waagerechte Achse kippbar sind. Weiterhin sind bekannt Hebevorrichtungen für Fenster und Türen, die sich mit einer Nut auf eine Dichtungsleiste im Blendrahmen bzw. der Türschwelle aufsetzen.
Das als Hebefenster ausgebildete Drehkippfenster kann somit drei Bewegungsarten ausführen. Trotzdem läßt sich ein solches Fenster genügend stabil herstellen. Auch hat es sich gezeigt, daß durch die Notwendigkeit des Anhebens die Funktion des Fensters als Drehkippfenster nicht beeinträchtigt wird, so daß es sowohl die Vorteile des letzteren als auch die Vorteile des Hebefensters, d. h. insbesondere ein dichtes und festes Schließen, aufweist. Durch die Anordnung der Hebevorrichtung an einem die lotrechte Drehachse und die waagerechte Kippachse mitbestimmenden Drehkippgelenk kann die Anzahl der Beschläge besonders niedrig gehalten werden. Da die Lagerplatte für das Drehkippgelenk eine verhältnismäßig- große Last aufzunehmen hat, ist dieselbe zweckmäßig verstärkt auszubilden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Ansicht eines Fensters gemäß der Erfindung, und zwar im gesenkten Zustande, -Fig: 2 einen Schnitt durch das Fenster nach der Linie 2-2 in Fig. i, Fig. 3 einen gleichen Schnitt wie Fig. 2,- jedoch bei angehobenen und teilweise ausgekippten Flügeln, Fig. 4 eine Ansicht der rechten unteren Ecke des Fensters mit dem Drehkippgelenk. nach Fig. i in vergrößertem Maßstab und Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 4. In Fig. i ist der Fensterflügel io am Fensterrahmen ii mit drei Beschlägen, und zwar dem Drehgelenk 12, dem Kippgelenk 14 und einem Drehkippgelenk 13 angeschlagen, wobei der Flügel in der in Fig. i und 2 dargestellten gesenkten Lage sich mittels einer Nut 15 im unteren Querholm des Flügelrahmens auf eine Leiste 16 im unteren Querholm des feststehenden Fensterrahmens dicht aufsetzt.
Das Drehgelenk 12 besteht, wie bei Drehkippfenstern -allgemeint bekannt aus'- einer am Fensterrahmen gelenkig angeordneten Ausstellstütze 17, auf welcher eine am Flügelrahmen drehbar angeordnete Muffe 18 gleitet. Das untere Drehkippgelenk 13 weist, wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht, eine am feststehenden Fensterrahmen befestigte Grundplatte zg von verhältnismäßig großer Länge auf. Am unteren Ende derselben ist zwischen zwei Lageraugen 2o mittels eines Kippzapfens 21 eine Hülse 22 angelenkt, die zur Aufnahme des Drehgelenkbolzens 23 dient. Der Drehgelenkbolzen kann auch mit der Hülse aus einem Stück bestehen und unmittelbar am Kippzapfen 2i angelenkt sein. Der Gelenkbolzen 23 trägt auf seinem über die untere Hülse 22 nach oben hinaus verlängerten Ende eine Fischbandhülse 24 mit dem Lappen 24', welcher zwischen den beiden Schenkeln eines in den Flügelrahmen io eingelassenen, U-förmig gebogenen Beschlages 25 gelagert und gegenüber welchem der Flügel in lotrechter Richtung schiebbar ist. Dazu weist der Lappen 24' der drehbaren Hülse 24- eine Öffnung 26 auf, in welche ein Exzenter 28 eingreift. Der Exzenter ist um die Achse 27 drehbar, die in dem U-förmigen Blech25 gelagert ist. Eine an der Grundplatte angeordnete Nase 2g legt sich von oben her als Anschlag über den Lappen 24', so daß bei geschlossenem Fenster ein Ausheben der oberen Hülse 24 aus dem Zapfen 23, d. h. ein Trennen des Fensterflügels vom Fensterrahmen, verhindert wird. Zur Betätigung des Exzenters dient ein mit der Achse 27 desselben mittels eines-'Vierkantes gekuppelter Handgriff, z. B. eine Olive 30, während an Stelle der sonst üblichen Olive zum Öffnen des Fensters ein Knopf 31 am Fensterflügel vorgesehen ist. Das Kippgelenk 14 besteht aus einem am feststehenden Fensterrahmen befestigten, fischbandartigen Gelenkteil32 und einem am Fensterflügel befestigten, fischbandartigen Gelenkteil33. In den Gelenkteil32 ist ein Riegel34 eingesetzt; er gestattet, die Gelenkteile 32 und 3.3 miteinander zu kuppeln, wenn der Fensterflügel um die Hubhöhe h gehoben wird und dadurch die Gelenkteile in eine Flucht zu liegen kommen.
Wie aus Fig. i hervorgeht, wird die lotrechte Drehachse A-B des Fensterflügels durch die am l Fensterrahmen gesicherte Ausstellstütze 17 des oberen Drehgelenkes 12 und den Gelenkbolzen 23 des Drehkippgelenkes 13, die waagerechte Kippachse C-D des Fensterflügels durch die Achse des Kippzapfens 2i und die Achse des Riegels 34 bestimmt.
In Fig. i und 2 -ist das Fenster im gesenkten, geschlossenen Zustande gezeigt. In diesem Zustande kann der Fensterflügel io nicht bewegt werden, da er hieran durch die Abdichtungsleiste 16 gehindert wird. Soll das Fenster um die lotrechte Achse A-B gedreht oder um die waagerechte Achse C-D gekippt werden, so wird durch Drehen der Olive 3o der Exzenter 28 gedreht, wodurch der die Achse 27. des Exzenters 28 tragende Fensterflügel um den Betrag h gehoben wird. Die untere Hülse 22 und der obere Anschlag 29 wirken hierbei als Widerlager für die obere I-Iülse.24. Mit dem Anheben des Fensterflügels um den Hub k wird auch der Gelenkteil 33 in eine Flucht mit dem Gelenkteil 32 gebracht so daß der Fensterflügel nunmehr zum Kippen um die Achse C-D durch den Riegel 34 mit dem Fensterrahmen gekuppelt werden kann (Fig.-3). Die Ausstellstütze 7 führt hierbei den Fensterflügel in an sich bekannter Weise bis zu einem Anschlag am Ende der Ausstellstütze.
Soll das Fenster um die lotrechte Achse A-B gedreht werden, so bleibt der Riegel 34 außer Eingriff mit dem Gelenkteil 33, während die Ausstellstütze 17 mit dem Fensterrahmen verriegelt ist.
Gegebenenfalls kann der Fensterflügel mit dem Fensterrahmen im gesenkten Zustande auch an anderer Stelle, z. B. mittels Haken, oder sich bajonettartig verriegelnder Führungszapfen, gegen Öffnen gesichert sein.
Das Aushängen des Flügels ist durch Drehen desselben um die lotrechte Achse A-B in eine etwa auf go° geöffnete Fensterstellung möglich. In dieser Stellung kann- der Fensterflügel mit der oberen Hülse 24 an dem Anschlag 2g vorbei vom Gelenkbolzen 23 abgehoben werden; in dieser Stellung befindet sich der Lappen 24' des Gelenkteiles in der Lage 24" außer dem Bereich des Anschlages 29.
Ein besonderes Versehlußgetriebe braucht durch den Knopf 31 nicht betätigt zu werden. Der Flügel ist auch ohne Getriebe od. dgl. fest mit dem Rahmen verbunden. Die Beschläge gemäß der Erfindung sind verhältnismäßg einfach und kaum teurer -als die üblichen Beschläge für ein Drehkippfenster. Gegenüber den letzteren hat jedoch der Erfindungsgegenstand - den Vorteil größerer Dichtigkeit und besserer Verschlußmöglichkeit und gestattet außerdem, das Fenster sowohl als Drehfenster als auch als Kippfenster zu verwenden.
Es ist unter Umständen auch möglich, die waagerechte Kippachse C-D in die Scheitellinie der Leiste 16 bzw. der Nut 15 zu verlegen, so daß die Nut 15 beim Kippen um die Leiste 16 herumbewegt wird. Zu diesem Zweck ist es notwendig, das Kreuzgelenk mit dem Gelenkzapfen 21 entsprechend tief im feststehenden Rahmen anzuordnen, so daß es auch in diesem Fall in Richtung der Kippachse zu liegen kommt.
Das Kippen kann dann im gesenkten Zustande des Fensterflügels erfolgen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbares und um eine waagerechte Achse kippbares Fenster, dadurch gekennzeichnet, daß das untere, um einen waagerechten Gelenkbolzen (ZZ) kippbare Drehkippscharnier (i9) des Fensters mit einer bei Hebefenstern üblichen Hebevorrichtung zu einer Beschlageinheit vereinigt ist, durch die das Fenster zum Schwenken um die lotrechte Achse von der unteren Dichtungsleiste (i6) abhebbar ist.
2. Fenster nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippachse (C-D) des Fensters im Scheitel (i6) der Abdichtungsleiste und dementsprechend der Kippzapfen (2i) des Drehkippgelenkes (i3) vertieft im feststehenden Rahmen (i i) angeordnet ist.
3. Fenster nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei gesenktem Flügel das fischbandartige Gelenkteil (33) des Kippgelenkes (i4) um die Hubhöhe (h) des Exzenters (28) tiefer liegt als der Riegel (34). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 620 314, 646 815, 708 8i5, 719 285, 174 967807 770; schweizerische Patentschrift Nr. 200 002; USA.-Patentschrift Nr. i 149:212; österreichische Patentschrift Nr. 158624; deutsches Gebrauchsmuster 1 338 29o.