DE945561C

DE945561C - Verfahren und Vorrichtung zum Ankleben von Kapitalbaendern und Huelsen an Buchbloecken

Info

Publication number: DE945561C
Application number: DEH14392A
Authority: DE
Inventors: Peter Ditscheid
Original assignee: HUB HOCH DRUCKEREI und VERLAG
Current assignee: HUB HOCH DRUCKEREI und VERLAG
Priority date: 1952-11-08
Filing date: 1952-11-08
Publication date: 1956-07-12

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Ankleben von Kapitalbändern und. Hülsen an Buchblöcken Zum Binden von Büchern verwendet man unter anderem Kapitalbänder und ein zu einem Zylinder zusammengeklebtes Papier, die sogenannte Hülse; diese werden auf den Rücken des Buchblockes geklebt. Das bisher übliche Verfahren geht folgendermaßen vor sich: Die zu einem Buchblock zusammengehefteten Bögen werden zunächst gerundet; dann wird ein Stück KapiteIband abgeschnitten und oben und unten auf den Rücken des Buches geklebt. Nun wird die Hülse über die ganze Länge des mit dem Kapitelband versehenen Buches aufgeklebt; darauf erfolgt die Anbringung des Buchdeckels. Dieses Kapitalen und Hülsen von Büchern erfolgte bisher regelmäßig von Hand. Die Erfindung bezweckt, ein maschinelles Kapitalen und Hülsen von Büchern zu ermöglichen. Gemäß der Erfindung werden gleichzeitig das Kapitalband und die Hülse an den geraden Buchrücken angeklebt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung betrifft die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens. Diese enthält Transportrollen, welche absatzweise die Bänder, die das Kapital bzw. die Hülse bilden, in einer entsprechend der Buchgröße einstellbaren Länge von den Vorratstrommeln abziehen, dem Buchrücken zuführen und Schneidvorrichtungen zum Durchschneiden der Bänder und eine Vorrichtung zum Andrücken der Kapitalbänder und der ,Hülsen an den Buchrücken. Vorzugsweise wird zur Versteifung des Kapitalbandes auf dieses ein breiteres Papierband aufgeklebt, und zwar an das von der Vorratsrolle abgewickelte Kapitalband, bevor es auf die für das Buch erforderliche Länge abgeschnitten wird, dieses Papierband soll zweckmäßig zwei- bis dreimal so breit, wie das Kapitalband sein. Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
Fig. i zeigt die Vorrichtung in der Seitenansicht; Fig. 2 zeigt den größten Teil der Vorrichtung in einer perspektivischen Darstellung, wobei die rückwärtigen Teile der Vorrichtung räumlich auseinandergezogen sind, damit man sie besser erkennen kann.
Die dargestellte Vorrichtung weist eine Auflage i für den Buchblock 2 auf. Die Auflage i ist ein wenig schräg angeordnet. Mit der Auflage ist ein seitliches Leitblech 3 verbunden. Die Auflage i ist mittels einer Schraubenspindel 4 auf-'und abwärts bewegbar, während sie mittels einer Schraube 5 nach vorn und hinten bewegt werden kann.
Hinter der Auflage i ist ein endloses Band 6, das über Rollen 7 läuft, angeordnet, von denen wenigstens eine angetrieben wird. Das Band ist mit einem Bürsten-,oder Gumminuppenbelag versehen, und es wird seinerseits durch ein verstellbares Widerlager 8 gegen die Rückseite der Auflage i und die Rückseite des Buches :2 elastisch angedrückt. Das Buch 2 wird auf die Auflage i so aufgelegt, daß es gegen das endlose 'Band 6 angedrückt wird, während es gleichzeitig am seitlichen Leitblech 3 anliegt.
Auf einer Vorratsrolle g befindet sich aufgewickeltes Kapitalband io, und auf einer Rolle ii ein aufgewickeltes gummiertes Papierband 12. Die beiden Bänder io und 12 werden über Führungsrollen 13, 14 zu einem Transportrollenpaar 15 geführt. Das gummierte Papierband wird außerdem durch eine Anfeuchtungsvorrichtung 16 angefeuchtet. Zwischen den Rollen 15 werden daher. die beiden Bänder so aufeinandergeklebt, daß sie sich teilweise überlappen. Die miteinander verklebten Bänder io und 12 laufen dann durch eine Schneidevorrichtung 17 und liegen vor dem Band 6. Von einer Vorratsrolle 18 läuft ein breiteres Papierband i9 ab, das zunächst auf einem Rand mittels einer Vorrichtung 2o mit Leim versehen wird. Beim Durchlaufen durch eine Tülle 21 wird es zu einem Zylinderschlauch 22 geformt und verklebt. Der Schlauch 22 wird von einem Transportrollenpaar 23 ebenfalls vor das Bürsten- oder Nuppenband 6 befördert; durch eine Schneidvorrichtung 24 kann es auf die Länge des Buches abgeschnitten werden.
Die Transportrollen 15 und 23 sind mit Einrichtungen versehen, durch die eine bestimmte Transportlänge eingestellt werden kann, und zwar derart, daß der Transport aussetzt, sobald die Länge transportiert worden ist.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Zunächst ist die Einrichtung für- den Transport der Bänder io, 12 und i9 so einzustellen, daß die Transportrollen 15 nur eine Bandlänge vorschieben, die der Breite des Buches 2 .entspricht, und daß der Vorschub der Rollen 23 der Höhe des Buches entspricht. Dann wird die Maschine eingeschaltet. Die Transportrollen 15 fördern die der Buchdicke entsprechende Länge des Kapitalbandes io und des Papierbandes 12, die gleichzeitig durch die Rollen 15 miteinander verklebt werden, bis vor dias Bürsten- oder Nuppenband 6. Jetzt wird der Buchblock :2 auf die Aufläge i so aufgelegt, daß er sich gegen die auf dem Band 6 liegenden Bänder io, 12 und 22 * legt. Vorausgesetzt wird hier; daß der Rücken des Buches mit Leim versehen ist. Dann werden durch die Abschneidevorrichtungen 17 und 24 die Bänder io, 12 und 22 abgeschnitten, das Band 6 setzt sich in Bewegung und drückt die Bänder io, i2 und 22 unter gleichzeitigem Reiben an den Buchrücken an. Sobald das Buch wieder fortgenommen wird, wird durch einen Kontakt, der in der Auflage i oder in der Anlage 3 oder auch im Widerlager 8 angeordnet sein kann, der absatzweise Antrieb für die Transportrollen 15 und 23 wieder eingeschaltet, so daß jetzt erneut die Bänder io, 12 und 22 um die gewünschte Länge vorgeschoben werden.
Das Kapitalband muß, damit es an die richtige Stelle geschoben werden kann, eine gewisse Steifheit besitzen. In der Regel genügt das Ankleben eines Papierbandes 12, um diese Steifheit zu bewirken. Notfalls kann man die Steifheit noch dadurch vergrößern, daß man das Papierband, nachdem es von der letzten Führungsrolle abgelaufen ist, mit einem Längskniff versieht.
Das Leitblech 3 dient einerseits als Seitenanlage für den Buchblock, andererseits aber auch als Führung für das Kapitalband, welches seitlich knapp über die innere Begrenzung des Leitblechs hinausragt.
Man kann statt den Buchblock zu beleimen, auch die Bänder io, 12 und 22 mit Lehm versehen, bevor sie an die Stelle gebracht werden, an der sie angeleimt werden sollen. Zu diesem Zweck können beispielsweise Beleimungsvorrichtungen vorgesehen sein, die die Bänder während ihres Transportes durchlaufen.
Die dargestellten Schneidvorrichtungen 17 und 24 können so angeordnet sein, daß die Bänder nach dem Abschneiden sich nicht mehr zu bewegen brauchen. Sie -können aber auch, wie dies für 'das Band 22 gezeigt ist, an anderer Stelle liegen, so daß also -das Band noch nach dem Abschneiden bewegt werden muß. In diesem Falle kann diese Weiterbewegung des Bandes 22 durch das Band 6 erfolgen. Die Bewegung. des Bandes kann aber auch durch Transportrollen oder vorzugsweise pneumatische Saugvorrichtungen vorgenommen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:. i. Verfahren zum Ankleben von Kapitalbändern und Hülsen an Buchblöcken, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig das Kapital--band-(io) und die Hülse (22) an den geraden Buchrücken angeklebt werden.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Transportrollen (15, 23), die absatzweise die Bänder (1o, 22) in einer entsprechend der Buchgröße einstellbaren Länge von den Vorratstrommeln (9, 18) abziehen, dem Buchrücken zuführen, und Schneidvorrichtungen (17, 24) zum Durchschneiden der Bänder (1o, 22) und eine Vorrichtung (6) zum Andrücken der Kapitalbänder (1o) und der Hülsen (22) an den Buchrücken.
3. Vorrichtung nach Anspruch?" dadurch gekennzeichnet, daß die Transportrollen (15, 23) das von einer Rolle (i l) kommende Papierband (12) mit dem Kapitalband zusammenpreßt, so daß die Bänder, sich teilweise überlappend, vereinigt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Befeuchtungsvorrichtung (16) vor der Transportrolle (15), zum Anfeuchten des gummierten Papierbandes (12).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch einen Kontakt für die Steuerung der Transportrollen (15, 23) für die Bänder (1o, 22), der durch das Auflegen oder Abnehmen des Buches (2) ausgelöst wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 650 427, 199 582.