DE945143C - Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Fasern aus Polyacrylnitril und Faerbepraeparate - Google Patents

Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Fasern aus Polyacrylnitril und Faerbepraeparate

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DE945143C
DE945143C DEC9156A DEC0009156A DE945143C DE 945143 C DE945143 C DE 945143C DE C9156 A DEC9156 A DE C9156A DE C0009156 A DEC0009156 A DE C0009156A DE 945143 C DE945143 C DE 945143C
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DE
Germany
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acid
dyeing
polyacrylonitrile
acids
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DEC9156A
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Dr Paul Rhyner
Dr Jacques Wegmann
Dr Heinrich Zollinger
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Novartis AG
BASF Schweiz AG
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Ciba AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/70Material containing nitrile groups

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren -zum Färben und Bedrucken von Fasern aus Polyacrylnitril und Färbepräparate Das Verfahren ermöglicht es, Fasern aus Polyacrylnitril in einfacher Weise echt zu färben oder zu bedrucken. Bekanntlich ist das Färben und Bedrucken derartiger Fasern bis heute mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß Polyacrylnitrilfasern in günstiger Weise gefärbt und bedruckt werden können, wenn man hierzu Verbindungen verwendet, welche von Sulfonsäuregruppen freie Kationen der Formel aufweisen oder zu bilden vermögen, worin R1 und R2 Arylreste, von denen mindestens einer, vorzugsweise aber beide eine Am.inogruppe enthalten, und R Wasserstoff oder einen nichtaromatischen organischen Rest bedeuten, und wenn man diese Verbindungen in Form von Salzen, deren Kationen der angegebenen Formel entsprechen, auf der Faser fixiert.
  • Die dem vorliegenden Verfahren als Ausgangsstoffe dienenden Fasern aus Polyacrylnitril können beispielsweise aus Polyacrylnitri,l allein. aufgebaut sein oder auch aus Mischungen, die einen erheblichen Anteil an Polyacry1nitril aufweisen, bzw. aus Mischungen von Einzelpolymerisaten mit einem wesentlichen Anteil an Polyacrylnitril.
  • Zum Färben solcher Fasern werden erfindungsgemäß Verbindungen verwendet, welche von Sulfonsäuregruppen freie Kationen der eingangs angegebenen Formel entweder schon aufweisen oder zu bilden vermögen. Als besonders zweckmäßig erweist sich die Verwendung von derartige Kationen enthaltenden Salzen der Zusammensetzung Diese Salze -sind bekanntlich intensiv gefärbt. Sie lassen sich vorteilhaft in wäßrigem Medium, worin sie im allgemeinen gut löslich sind, direkt auf den Polyacrylnitrilfasern fixieren. Die Salze werden zweckmäßig durch Umsetzung der farblosen Carbinole der Formel worin R1 und R2 und R die angegebene Bedeutung haben, mit Säuren oder säureabspaltenden Verbindungen hergestellt und bildLn sich aus diesen Ausgangsstoffen unter Wasserabspaltung. Diese Hersbellung kann in einem besonderenArbeitsgang erfolgen, und die Farbstoffe können gewünschtenfalls abgeschieden und getrocknet werden. In dieser Form lassen sie sich direkt und ohne weiteren Säurezusatz zum Färben von Polyacrylnitrilfasern verwenden. An Stelle der einfachen Salze der angegebenen Art kann man auch Komplexsalze, wie z. B. die Chlorzinkdoppelsalze der Zusammensetzung verwenden. Die Färbesalze können aber auch unmittelbar vor dem Färben und ohne daß man sie aus dem Reaktionsgemisch isoliert, oder im Färbebad selbst vor dem Eingehen mit dem Färbegut in der angegebenen Weise hergestellt werden. An Stelle der Carbinole der Formel (3) können zur Herstellung der Salze der Formel (z) auch andere Verbindungen verwendet werden, welche zur Bildung solcher Salze befähigt sind, wie z. B. die Äther der Zusammensetzungen Beim vorliegenden Verfahren können auch solche Verbindungen der eingangs' angegebenen Zusammensetzung verwendet werden, welche einerseits befähigt sind, Kationen, der Formel (r) zu bilden, und anderseits leicht erbspaltbare Reste enthalten, die dann -nach erfolgter Abspaltung die zur Salzbildung erforderlichen Anionen ergeben. Derartige Verbindungen sind beispielsweise die Schwefelsäureester sowie die Aryl- oder Alkylsu1fonsäureester der Carbinolie der Formel (3), z. B. Verbindungen der Zusammensetzung Anstatt mit den Salzen der Formeln (2) oder (q.) zu färben, kann man in manchen Fällen auch Verbindungen anderer Art, -welche die Kationen der Zusammensetzung (r) .aufweisen oder zu bilden vermögen, also beispielsweise- diejenigen der Formeln (3), (5) oder (6), auf die Polyacry1nitrilfasern aufbringen und diese Verbindungen auf der Faser mit Säuren nachbehandeln.
  • Schließlich kann man auch in umgekehrter Reihenfolge verfahren, d. h. Polyacrylnitrilfasern mit Säuren vorbehandeln und hierauf durch Einwirkung von z. B. Carbinolen der Formel (3) oder Äthern der Formeln (5) öder (6) die Farbsalze auf der Faser erzeugen.
  • Es empfiehlt sich, -für die Herstellung der gemäß. vorliegendem Verfahren auf den Polyacrylnitrilfasern zu fixierenden, Farbsalze solche Sä»ren zu verwenden bzw. die Säuremengen so zu dosieren, daß der auf der Faser befindliche Farbstoff in Form eines Salzes mit einfach positiv geladenen Kationen vorliegt. Mit Säuren, welche eine niedrige Dissoziationskonstante aufweisen, ist dies ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen mögl,@ch, so daß auch ein Säureüberschuß keine nachteilige Wirkung ausübt und in manchen Fällen sogar angezeigt ist. Als Säuren dieser Art sind insbesondere organische Monocarbonsäuren, wie z. B. Essigsäure; Chloressigsäure, Propionsäure, Benzoesäure oder Salicy1säure, oder - sofern es sich nicht um ausgesprochen starke Säuren handelt - auch Dicarbonsäuren, wie z. B, . Adipinsäure, sowie schwache anorganische Säuren, wie Borsäure, zu erwähnen. Ferner eignen sich zur Salzbildung auch verhältnismäßig starke saure Phenole und Naphthole, so z. B. das Dinatriumsalz der r, 8-Dioxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure (Chrömotropsäure)®. Verwendet man, starke Säuren, wie z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, Naphthalinsulfonsäuren oder Oxalsäure, so ist es in manchen Fällen vorteilhaft, ohne Säureüberschuß zu arbeiten. Als Säuren gelten im vorliegenden Fall außer den eigentlichen Säuren auch andere in gleicher Weise wirksame Stoffe, wie z. B. N-Acetyl-p-toluolsulfonsäureamid, oder säureabspaltende Verbindungen, wie Diäthyltartrat.
  • Bezüglich derAuswahl derVerbindungen, welche Kationen der Formel (1) aufweisen oder zu bilden vermögen, ist zu bemerken, daß von den Arylresten R1 und R2 mindestens einer eine Aminogruppe enthalten muß. Diese kannprimär, sekundär oder vorzugsweise tertiär, z. B. eine Dialkylaminogruppe sein. Als Arylreste R1 und' R2 kommen z. B. Naphthalinreste und insbesondere Benzolreste in Betracht, und besonders wertvolle Ergebnisse werden erzielt, wenn beide dieser Reste je eine, z. B. in o- oder vorzugsweise in p-Stellung zur -C-R-Gruppe befindliche Aminogruppe aufweisen. Wegen der leichten Zugänglichkeit sind diejenigen Verbindungen von besonderem Interesse, in denen R ein Wasserstoffatom bedeutet. R kann aber auch einen anderen beliebigen, nichtaromatischen, also beispielsweise aliphatischen, alicyclischen oder heterocyclischen Rest darstellen, vorzugsweise einen solchen, der durch ein tertiäres Kohlenstoffatom an Ri-C-R2 gebunden ist, z. B. einen Tertiärbutylrest.
  • Das Färben nach dem vorliegenden Verfahren erfolgt im allgemeinen vorteilhaft in wäßrigem Medium. Die Salze der Formel (a) besitzen im Regelfalle eine gute Wasserlöslichkeit, so daß sie in Form wäßriger Lösungen zum Färben verwendet werden können. Für Produkte, bei denen dies nicht der Fall ist, beispielsweise für Farbstoffe von besonders hohem Molekulargewicht oder für die Carbinole, kann das für Acetatseide und Nylon übliche Dispersionsfärbeverfahren Anwendung finden, gemäß welchem die Farbstoffe mit Hilfe eines passenden Dispergiermittels, z. B. mit Hilfe von Seifen, Fettalkoholsulfonaten, höheren Alkylsulfonsäuren, Benzimidazolsulfonsäuren mit einem höheren Alkylrest in ,u-Stellung des Imidazolrestes und ähnlich wirkenden Stoffen dispergiert und in dieser Form verwendet werden. Beim Färben aus Lösung sind weitere Zusätze im allgemeinen nicht erforderlich, dagegen empfiehlt es sich, bei erhöhter Temperatur zu färben, beispielsweise den Färbeprozeß bei mäßig erhöhter Temperatur, etwa zwischen 40 und 70°, zu beginnen und unter langsamer Erhöhung bei Siedetemperatur des Färbebades zu beenden.
  • Die obigen Angaben über die verschiedenen Ausführungsformen des vorliegenden Verfahrens beim Färben gelten sinngemäß auch für das Bedrucken von Polyacrylnitrilfasern.
  • Es lassen sich auch wertvolle, zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens geeignete Präparate herstellen, wenn man die zur Bildung der Salze der Formel (2) erforderlichen Stoffe miteinander vermischt. Diese Präparate enthalten somit Verbindungen, welche von Sulfonsäuregruppen freie Kationen der Formel zu bilden vermögen, worin R1, R2 und R die angegebene Bedeutung haben, und Säuren. Wie aus den vorhergehenden Ausführungen ersichtlich ist, werden aus diesen Mischungen sehr leicht dieFarbsalze der Formel (2) gebildet, so daß die Präparate unmittelbar zum Färben nach dem vorliegenden Verfahren verwendet werden können.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren bzw. mit den vorstehend umschriebenen Präparaten erhältlichen Färbungen zeichnen sich einerseits durch sehr reine Farbtöne und anderseits durch außerordentlich gute Echtheitseigenschaften aus. So werden z. B. Färbungen von sehr guter Lichtechtheit erhalten, und überraschenderweise zeigen die Farbstoffe, obwohl es sich um an und für sich alkaliempfindliche Salze handelt, wenn sie einmal auf der Faser fixiert sind, eine außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Alkalihydroxyden und basisch reagierenden Alkalisalzen, wie Natriumcarbonat, so daß die so gefärbten Fasern eine sehr gute Waschechtheit, auch beim heißen Waschen in alkalischem Medium während längerer Zeit, besitzen.
  • Daß mit solchen Farbstoffen sehr starke Färbungen erhalten werden können, ist um so überraschender, als sie auf Seide - im Gegensatz zu den üblichen basischen Farbstoffen - praktisch nicht aufziehen und auch auf vorgebeizte Baumwolle nur schwache und trübe Farbtöne ergeben.
  • Aus diesen Gründen haben diese Substanzen, obwohl sie schon lange bekannt sind, bisher nie technische Anwendung zum Färben von Gespinstfasern gefunden.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Färbungen können gewünschtenfalls noch verschiedenen Nachbehandlungen unterworfen werden. So kann man beispielsweise eine solche Färbung mit oder ohne Zwischentrocknung nachträglich dämpfen. Als vorteilhaft kann sich auch ein nachträgliches Erhitzen auf Temperaturen von über ioo°, z. B. 12o bis 13o°, erweisen. Farbstoffe, die metallisierbare Gruppen enthalten, können gewünschtenfalls auf der Faser mit metallabgebenden Mitteln behandelt werden.
  • In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Beispiel 1 i Teil Di-(q.-dimethylaminophenyl)-carbinol wird mit 5 Teilen Chloressigsäure verrieben und das Ganze in 5ooo Teile Wasser von 6o° eingetragen. In dieses so vorbereitete Färbebad geht man mit Zoo Teilen abgekochtem Garn aus Polyacrylnitrilstapelfaser ein. In i/4 Stunde wird die Temperatur bis auf ioo° erhöht und während 1 Stunde auf 100° gehalten. Man spült und' trocknet. Man erhält eine kräftige, leuchbendblaue Färbung, welche neben sehr guten Naßechthei#en auch eine vorzügliche Lichtech theit besitzt.
  • Verwendet man statt 5 Teilen Chloressigsäure 5 Teile Ameisensäure, Essigsäure, Salicylsäure, Benzoesäure oder Adipinsäure, so erhält man ähnlich gute bläue Färbungen. -Verwendet man statt einer der genannten Säuren 5 Teile N-Acetyltoluolsulfamid, so erhält man ebenfalls eine kräftige, blaue Färbung. -Färbt man in gleicher Weise ein aus endlosen Fäden von hohem Orientierungsgrad bestehendes Polyacrylnitrilfilament, so erhält man hellere blaue Färbungen, welche aber ebenfalls vorzügliche Echtheiten aufweisen, während beim Färben unter Druck ebenfalls kräftige Farbtöne erzielbar sind.
  • Verwendet man nun statt dies obengenannten Carbinols i Teil des Äthers der Formel, und verfährt im übrigen wie beschrieben, so erhält man ähnlich gute Resultate.
  • Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man Di-(q:-diäthylaminophenyl)-carbinol oder solche Ver= Bindungen, die-an den Benzolkernen noch weitere Substituenten tragen, verwendet.
  • So ergibt Di-(4.-diäthylamino-2-methylphenyl)-carbinol eine etwas grünstickigere Färbung von ähnlichen NaB- und Lidhtechtheiten.. Beispiel 2 i Teil des in blauen Nadeln kristallisierenden, aus i Äquivalent dies im Beispiel i, i. Absatz, genannten Carbinols und i Äquivalent Perchlorsäure erhältlichen Perchlorates löst man in 5ooo Teilen Wasser von 6o° und färbt in diesem Bad ioo Teile abgekochtes Garn aus Polyacrylniitrilstapelfaser, wie im Beispiel i beschrieben wurde. Das Bad. wird fast vollständig erschöpft, und man erhält eine außerordentlich kräftige, blaue Färbung, welche sehr gut waschecht und lichtecht ist.
  • Färbt man in Gegenwart von 5 -Teilen q.oo/oiger Essigsäure, so erhält man ein gleiches Resultat. Beispiel 3 i Teil des im Beispiel i .genannten Carbinols wird mit 5 Teilen Diäthyltartrat angeteigt und - in 5ooo Teilen Wasser eingetragen. In dieses Bad geht man mit ioo Teilen abgekochtem Garn aus Polyacrylnitrilstapelfaser ein und färbt i Stunde bei Kochtemperatur; wobei eine kräftige, blaue Färbung 'erhalten wird. Nach Beendigung des Färbens wird gespült und getrocknet.
  • \Terwendet man statt des Carhinols gleiche Teile des. im Beispiel i, 2. Absätz, genannten Äthers, so erhält man ein gleich gutes Resultat.
  • Beispiel q.
  • i Teil Di-(¢-Aminophenyl)-carbinol wird mit io Teilen 85o/oiger Ameisensäure angerührt und in 89 Teilen Wasser gelöst. Diese Stammlösung wird einem Färbebad von 2goo Teilen Wasser von 6o° zugegeben. Man geht -mit ioo Teilen abgekochtem Gewebe aus Polyacrylnitrilstapelfaser ein, steigert die Temperatur in i/2 Stunde zum Kochen und färbt während i Stunde im kochenden Bad. Dann spült und trocknet man die erhaltene blaustichig rote Färbung im Luftstrom bei ioo°. Unterwirft man diese Färbung einer Hitzebehandlung von 6o Sekunden bei i8o°, so ergibt sich eine bedeutende Zunahme der Farbstärke, welche durch nachträgliches Benetzen und an der Luft Trocknen nicht aufgehoben wird. Die Färbung ist lichtecht und wasch= echt.
  • Verwendet man statt der obengenannten Substanz gleiche Teile Di-(¢-dimethylaminophenyl)-isobutylcarbinol und verfährt wie beschrieben, so erhält man ein Blau von ähnlich guten Eigenschaften.
  • Verwendet man gleiche Teile Di-(q.-dimethylaminophenyl)-fürylearbinol und verfährt wie beschrieben, so erhält man eine dunkelgrüneFärbung. Beispiel. 5 i Teil des Zinkchloriddoppelsalzes des Di-(q.-diäthylaminophenyl)-carbinols wird mit io Teilen 4oo/oiger Essigsäure und 24 Teilen Wasser gelöst und diese Lösung_ in 6o Teile 5o0/aige Gumtniarabikumverdickung eingerührt. Hierauf. gibt man. noch 5 Teile einer 33o/eigen wäB@rigen, Lösung von Natriumtartrat zu. Mit dieser Druckfarbe wird auf der Rouleaudruckmaschine ein Gewebe aus Polyacrylnitrilstapelfaser bedruckt. Man .trocknet den Druck, dämpft während 8 Minuten im Matherplattdämpfer, spült und seift während io Minuten bei 6o° in o,io/oiger Seifenlösung. Der so erhaltene grünstichigblaüe, egale Druck zeichnet sich durch hohe Reinheit und vorzügliche Echtheitseigenschaften aus. Beispiel 6 i Teil des im Beispiel i genannten Carbinols wird mit i Teil 85o/aiger Ameisensäure angerührt und in 33 Teilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird in, 6o Teile 5oo/aige ' Gum@miarabikumverdidkung und 5 Teile 5oo/aige Weinsäure eingerührt. Mit dieser Druckfarbe verfährt man wie im Beispiel 5 beschrieben und erhält einen kräftigen, egalen, rotstichigblauen Druck von sehr guter Licht und Waschechtheit.
  • Dämpft man statt 8 Minuten im Matherplatt während 3/4 Stunden im Sterndämpfer, so ist der Druck noch etwas kräftiger.
  • Dämpft man während 3/4 Stunden im geschlossenen Kessel, bei i/4 at Überdruck, so erhält man ein ähnlich gutes Resultat. Beispiel 7 ioo Teile eines Garnes aus Polyacrylnitrilstapelfaser werden während s/2 Stunde bei Kochtemperatur in einem Bad behandelt, welches im Liter 5 g Naphthalinsulfonsäure enthält. Das Garn wird abgequetscht und während i Stunde bei Kochtemperatur in einem Bad von q.ooo Teilen Wasser, welches einen Teil des im Bleispiel i genannten Carbinols . und q. Teile eines Kondensationsproduktes aus z Mol Cetylalkohol und 2o Mol Äthylenoxyd enthält, gefärbt. Man spült und trocknet. Man erhält eine kräftige, blaue Färbung von sehr guter Licht- und Waschechtheit.
  • Führt man die, Vorbehandlung statt mit Naphthalinstiffonsäure mit gleichen Teilen Arsensäure, Salicylsäure, Bernsteinsäure, Schwefelsäure, Sulfaminsäure, Ameisensäure, Phthalsäure, N-Acetyl-p-toluolsulfamid oder Phosphörsäure aus, so erhält man ähnliche gute Ergebnisse.
  • Färbt man -wie oben beschrieben aber auf ein Garn, welches keiner Säurevorbehandlung unterworfen wurde, so erhält man ebenfalls eine blaue Färbung, die vermutlich durch Salzbildung des Carbinols mit in technischen Polyacrylfasern bereits vorhandenen sauren Gruppen hervorgerufen wurde.
  • In Fällen, wo diese Methode nur zu schwachen Färbungen führt, schließt man eine Nachbehandlung in einem Bad mit i ccm Ameisensäure im Liter während 1/2 Stunde bei Kochtemperatur an und erhält dann ebenfalls eine kräftige; blaue Färbung.
  • Beispiel 8 i Teil des im Beispiel 5 genannten Zinksalzes wird in 4ooo Teilen Wasser gelöst und 3 Teile 4o°/aige Essigsäure und i Teil Natriumacetat zugegeben. Man geht bei 6o° mit roo Teilen abgekochtem Garn aus Polyacrylnitrilstapelfaser in dieses Färbebad ein, erhöht die Temperatur in 1/4 Stunde auf roo° und hält 1/2 Stunde auf dieser Temperatur. Dann wird gespült und getrocknet, und man erhält Birne kräftige, grünstichigblawe Färbung von hoher Licht- und Waschechtheit.
  • Verwendet man statt des obengenannten Salzes gleiche Teile des 2, 7-Naphthalindisulfonsäureesters des Di-(4-diäthylarninophenyl)-carbinols und färbt wie beschrieben, so erhält man eine ähnlich gute Färbung.
  • Verwendet man statt des obengenannten Salzes gleiche Teile des Schwefelsäureesters des Di-(q.-dimethylaminophenyl)-carbinols und färbt wie beschrieben, so erhält man ein etwas rotstickigeres, äußerst kräftiges Blau von ähnlich guter Licht- und Waschechtheit.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRüCHE:-r. Verfahren zum Färben und Bedrucken von Fasern aus Polyacrylnitril, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen verwendet, welche von Sulfonsäuregruppen freie Kationen der Formel aufweisen oder zu bilden vermögen, worin R1 und R2 Arylreste, von denen mindestens einer eine Aminogruppe enthält, und R Wasserstoff oder einen nichtaromatischen organischen Rest bedeuten, und daß man diese Verbindungen in Form von Salzen, deren Kationen der angegebenen Formel entsprechen, auf der Faser fixiert und gegebenenfalls die gefärbten Fasern einer Nachbehandlung unterwirft.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Verbindungen der angegebenen Zusammensetzung verwendet, worin R einen durch ein tertiäres Kohlenstoffatom an Ri-C-R2 gebundenenRest odervorzugsweise ein Wasserstoffatom darstellt.
  3. 3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche r oder 2, dadurch gekennzeichnet, d'aß man solche Verbindungen der angegebenen Zusammen' setzüng verwendet, worin Ri und R2 Benzolreste bedeuten. q..
  4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Verbindungen der angegebenen Art verwendet, worin die beiden Reste R1 und, R2 je in p-Stellung zur -C-R-Gruppe eine Aminogruppe, vorzugsweise eine Dialkylaminogruppe, enthalten.
  5. 5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche z bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man durch geeignete Auswahl der Säuren dafür sorgt, daß der Farbstoff in Form eines Salzes mit einfach positiv geladenem Kation der angegebenen Art auf der Faser fixiert wird.
  6. 6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man die Farbstoffe= in Forrrr vorn Salzen von Carbonsäuren auf der Faser fixiert.
  7. 7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in wäßrigem Medium arbeitet. B. Verfahren gemäß einem der Ansprüche r bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhakenen. Färbungen nachträglich dämpft. g. 'Verfahren gemäß einem der Ansprüche r bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltenen Färbungen nach dem Trocknen erhitzt. zö. Zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche z bis g geeignete Färbepräparate, dadurch gekennzeichnet, daß sie Verbindungen, welche von Sulfonsäuregruppen freie Kationen der Formel zu bilden vermögen, worin R1 und R2 Arylreste, von denen mindestens einer eine Aminogruppe enthält, und R Wasserstoff oder einen nichtaromatischen organischen Rest bedeuten und Säuren enthalten.
DEC9156A 1953-04-10 1954-04-07 Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Fasern aus Polyacrylnitril und Faerbepraeparate Expired DE945143C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1191769B (de) * 1960-03-11 1965-04-29 Archer William Kammerer Erweiterungsrollenmeissel

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DE1191769B (de) * 1960-03-11 1965-04-29 Archer William Kammerer Erweiterungsrollenmeissel

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